11.08.2023 Aufrufe

Standpunkt 563, 11. August 2023

Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland

Eine Publikation der Wirtschaftskammer Baselland

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

4 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft ENERGIEPOLITIK <strong>11.</strong> <strong>August</strong> <strong>2023</strong><br />

ENERGIE LIGA – Die Energie Liga (vormals Liga Baselbieter Stromkunden) hat bald einen neuen Auftritt.<br />

«In kritischen Zeiten wie diesen ist die Information der Bevölkerung von essenzieller Bedeutung», sagt FDP-<br />

Landrätin Christine Frey. Als neue Präsidentin der Energie Liga will sie gegen das Halbwissen ankämpfen.<br />

«Information ist essenziell»<br />

TROTTIFÄGER<br />

Fünf Tage,<br />

fünf Berufe<br />

Die Sicherung der Energieversorgung<br />

in der Schweiz ist weiterhin<br />

ungewiss. Dank eines milden vergangenen<br />

Winters konnte eine allfällige<br />

Mangellage zwar vermieden<br />

werden, jedoch ist das keine Garantie,<br />

dass dies diesen Winter erneut<br />

der Fall sein wird.<br />

Wenig Schnee und Regen führten<br />

dazu, dass Wasser in den Speicherseen<br />

fehlt. Die Trockenheit in diesem<br />

Jahr hatte eine eingeschränkte<br />

Produktion der Wasserkraft und<br />

Kernenergie zur Folge. Der Anruf<br />

der Regierung an die Schweizer<br />

Bevölkerung, Energie zu sparen,<br />

besteht weiter.<br />

Keine Überraschung für FDP-<br />

Landrätin und Präsidentin der Energie<br />

Liga Christine Frey. Die Probleme<br />

seien hausgemacht. Die Situation<br />

würde auch kommenden Winter<br />

weiterhin unsicher bleiben.<br />

Unausgewogene Energiepolitik<br />

«Die Energiepolitik des vergangenen<br />

Jahrzehnts war unausgewogen<br />

und unvorsichtig. Mit dem totalen<br />

Fokus auf die Nachhaltigkeit gingen<br />

ebenso wichtige Ziele wie die Versorgungssicherheit<br />

und die Bezahlbarkeit<br />

regelrecht vergessen», argumentiert<br />

Frey. Denn die Dekarbonisierung<br />

durch Elektrifizierung würde<br />

den Strombedarf nicht<br />

verringern.<br />

Wegfallende Energie aus Kernkraftkapazitäten<br />

müssten ersetzt<br />

werden. Zudem mache die Abhängigkeit<br />

vom Ausland die Sachlage<br />

noch komplizierter. Auch die An-<br />

nahme des Klimaschutzgesetzes<br />

durch die Schweizer Bevölkerung<br />

sei nicht die Antwort auf sämtliche<br />

Klimagebete. «Der Klima hype hat<br />

Wirkung gezeigt; das muss man den<br />

treibenden Kräften zugestehen.<br />

Nur löst man mitnichten die Probleme<br />

rund um den Klima wandel,<br />

indem in der kleinen Schweiz die<br />

Gesellschaft mit immer mehr Geboten<br />

und Verboten umerzogen<br />

werden soll», so die FDP-Ländrätin.<br />

Schuld daran sei unter anderem die<br />

Polemik, mit welcher öffentlich mit<br />

der Thematik «Energie» umgegangen<br />

werde. Sei es auf politischer<br />

ENERGIEPAKET – An zwei Veranstaltungen speziell für KMU und vier weiteren für das breite Publikum<br />

informiert das Baselbieter Energiepaket über die Förderbeiträge zur energetischen Sanierung von Gebäuden.<br />

Gemeinsam zum Energie-Ziel<br />

Das Baselbieter Energiepaket organisiert<br />

in der zweiten Jahreshälfte<br />

insgesamt sechs Informationsveranstaltungen.<br />

Für die breite Bevölkerung<br />

finden im Oktober vier öffentliche<br />

Events in Binningen, Sissach,<br />

Münchenstein und in Pratteln<br />

statt (siehe rechts).<br />

Neu hinzugekommen sind zwei<br />

Veranstaltungen exklusiv für KMU.<br />

Zugeschnitten auf die Bedürfnisse<br />

der Unternehmen zeigen die Experten<br />

aus Energie und Finanzen Lösungen<br />

für jeden Betrieb und Szenario<br />

auf. Denn eines ist klar: Erreichen<br />

wird man das Energieziel nur<br />

gemeinsam. Die Anlässe für KMU<br />

finden am 20. September um <strong>11.</strong>15<br />

Uhr im Primeo Energie Kosmos in-<br />

Münchenstein und am 18. Oktober<br />

um <strong>11.</strong>15 Uhr im Haus der Wirtschaft<br />

in Pratteln statt.<br />

Energiegesetz gibt das Ziel vor<br />

Das kantonale Energiegesetz gibt<br />

das Ziel vor: Bis 2050 sollen alle «Altbauten»<br />

im Baselbiet jährlich nur<br />

noch 40 kWh nicht erneuerbare<br />

Heizwärme pro Quadratmeter<br />

Energie bezugsfläche benötigen. Damit<br />

das globale Klimaziel der maximalen<br />

Erwärmung um 1,5 Grad erreichbar<br />

ist, ist dieses kantonale Ziel<br />

im Gleichklang mit dem Bundesratsziel<br />

«Netto Null 2050» sogar noch zu<br />

übertreffen. Mitte dieses Jahrhunderts<br />

sollen die Gebäude keine Treibhausgase<br />

mehr emittieren.<br />

Das Baselbieter Energiepaket<br />

unterstützt die Transformation des<br />

FDP-Landrätin Christine Frey<br />

ist Präsidentin der Energie Liga. <br />

Gebäudeparks zur Klimaneutralität<br />

mit finanziellen Beiträgen an Beratungsprodukte,<br />

an die Sanierung der<br />

Gebäudehüllen und an Anlagen für<br />

die Produktion von Komfortwärme<br />

mit erneuerbarer Energie. Auch be-<br />

Bild: zVg<br />

oder medialer Ebene. Ängste würden<br />

geschürt. Einseitige Berichterstattungen<br />

in den Medien verfälschen<br />

das Bild.<br />

Realisierbare Energieversorgung<br />

sonders energieeffiziente Neubauten<br />

oder Ersatzbauten erhalten Förderbeiträge.<br />

Dazu braucht es weiterhin nicht<br />

nur das aktive Mitwirken Privater,<br />

sondern auch jenes der KMU in der<br />

Halbwissen oder mangelndes Wissen<br />

führen dazu, dass Diskussionen<br />

oft nicht auf einem zielführenden<br />

Niveau geführt werden können. Es<br />

sei beinahe unmöglich, einen pragmatischen<br />

Umgang mit dem Thema<br />

zu fordern.<br />

Das sei genau der Knackpunkt,<br />

meint Christine Frey und setzt den<br />

Hebel exakt dort mit der neuen Wissensplattform<br />

an: «In kritischen Zeiten<br />

wie diesen ist die Information<br />

der Bevölkerung von essenzieller Bedeutung.<br />

Die Vermittlung von Wissen und<br />

objektiven Fakten zur komplexen<br />

Energielage ist die Grundlage für<br />

eine nachhaltige und wirtschaftlich<br />

realisierbare Energieversorgung der<br />

Schweiz. Dafür setzt sich die Energie<br />

Liga ein.» Christian Stöcklin<br />

Die Energie Liga wird ihren neuen<br />

Auftritt demnächst präsentieren<br />

und breit darüber informieren.<br />

Region. Dank der aktuell meist<br />

guten Auslastung an Aufträgen und<br />

den vorhandenen Ressourcen der<br />

hiesigen Unternehmen, scheint der<br />

Leidensdruck im Hinblick auf die<br />

Steigerung der Energieeffizienz<br />

noch zu wenig gross. Dazu kommen<br />

weitere Faktoren, wie beispielsweise<br />

der akute Fachkräftemangel in<br />

vielen Branchen, welche die volle<br />

Aufmerksamkeit der Unternehmen<br />

einfordern.<br />

Energiepaket auch für KMU<br />

Doch nach dem Entscheid des<br />

Stimmvolks im Juni an der Urne ist<br />

klar: Die Schweizer Wirtschaft muss<br />

nun vorwärtsmachen, um die Klimaziele<br />

langfristig zu erreichen. Fakt<br />

ist aber auch: Die Unternehmen sind<br />

auf diesem Weg nicht allein und<br />

müssen die Energiewende im eigenen<br />

Betrieb nicht ohne Unterstützung<br />

einleiten. Dank dem Förderprogramm<br />

des Baselbieter Energiepakets<br />

und der Expertise seiner strategischen<br />

Partnerinnen und Partner,<br />

gibt es für alle Betriebe in der Region<br />

die passende Lösung. Denn auch ein<br />

kleiner Aufwand kann energetisch<br />

viel bewirken. Christian Stöcklin<br />

Mehr Informationen finden sich auf der<br />

Website des Baselbieter Energiepakets.<br />

Für die öffentlichen Events wie auch für<br />

die KMU-Events ist eine Anmeldung via<br />

E-Mail oder per Post erforderlich. KMU<br />

werden seperat eingeladen. Die Adressen<br />

und weitere Informationen gibt es unter:<br />

www.energiepaket-bl.ch<br />

Die Teilnehmenden mit ihren «Trotti fägern» sowie<br />

Organisatoren und Gäste.<br />

Bild: mwb<br />

In der ersten Ferienwoche bauten 15 Buben und<br />

1 Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren je ein<br />

Trottinett, den sogenannten «Trottifäger». Im<br />

Rahmen des regionalen Ferienpasses veranstaltet<br />

die von fünf Berufsverbänden gebildete «organisation.werkberufe.ch»<br />

seit einigen Jahren<br />

eine Woche, in der Jugendliche nicht nur ihre<br />

handwerklichen Fähigkeiten testen, sondern in<br />

fünf Tagen auch fünf Handwerksberufe kennenlernen<br />

und praxisnah erleben können. Unter der<br />

kundigen Anleitung von Ausbildnern und Lernenden<br />

arbeiten die Jugendlichen mit Holz und<br />

Metall. Sie planen, messen, sägen, hobeln,<br />

schweissen, schrauben und montieren.<br />

In früheren Jahren wurde jeweils eine Seifenkiste<br />

unter dem Namen «Waldfäger» gebaut.<br />

Vor vier Jahren wurde dieser dann durch den<br />

«Trottifäger» ersetzt.<br />

Fünf Branchenverbände machen mit<br />

Beteiligt an der Berufsbildungsaktion sind die<br />

Branchen Automobilgewerbe, Holzbau, Maschinenbau,<br />

Metallbau und Schreiner. Für Luc Musy,<br />

Präsident der regionalen Metallbauer von AM<br />

Suisse Nordwest, bietet diese Projektwoche jeweils<br />

eine ideale Gelegenheit, junge Menschen<br />

für eine gute Berufswahl zu begeistern. Das Trittbrett<br />

wurde bei den Schreinern und die Lenkstange<br />

bei den Zimmerleuten erstellt. Grössere<br />

Metallteile wurden bei den Metallbauern und<br />

kleinere Teile bei den Polymechanikern gefertigt.<br />

Am Schluss dieser für die Teilnehmenden intensiven,<br />

aber sehr lehrreichen Woche wurden<br />

die verschiedenen Teile im Ausbildungszentrum<br />

des regionalen Autogewerbe-Verbandes (AGVS)<br />

in Sissach zusammengebaut. Dort fand auch<br />

das Abschlussrennen statt. Dabei gewannen<br />

nicht die Schnellsten sondern jene mit dem geringsten<br />

Abstand zwischen zwei Läufen. Dies<br />

gelang dem 12-jährigen Lucius Balke aus Liestal<br />

mit einer Differenz von 0,16 Sekunden, dicht<br />

gefolgt vom 11-jährigen Malte Schmeer aus Arlesheim.<br />

Lucius Balke gefiel besonders die Vielfältigkeit<br />

des Schreinerhandwerks und Malte<br />

Schmeer fand vor allem das Schweissen bei den<br />

Metallbauern faszinierend. Marcel W. Buess<br />

SOCIAL-MEDIA-POST DES MONATS

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!