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HaRu Koblenz 2023

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6<br />

Geschichtlicher Überblick<br />

Die Herrschaft, die im hohen Mittelalter zunächst<br />

in den Händen der Freiherren von<br />

Klingnau lag, wurde 1269 zusammen mit<br />

derjenigen über Klingnau an das Bistum Konstanz<br />

übertragen. 1415 gelangte das Dorf<br />

unter eidgenössische Oberhoheit und somit<br />

unter die hohe Gerichtsbarkeit des Landvogts<br />

in Baden. Viele auswärtige geistliche<br />

und weltliche Herren besassen zudem Rechte<br />

und Güter in <strong>Koblenz</strong>, beispielsweise die Benediktinerklöster<br />

St. Blasien und St. Gallen,<br />

das Wilhelmitenkloster Sion (Klingnau), die<br />

Johanniterkomturei Leuggern, die Freiherren<br />

von Bernau usw. Wie andernorts waren die<br />

Rechts- und Besitzverhältnisse weit über das<br />

Mittelalter hinaus sehr kompliziert und überdies<br />

dauernden Schwankungen unterworfen.<br />

Im frühen Mittelalter gehörte die Gemeinde<br />

kirchlich zur Urpfarrei Zurzach. Seit der Gründung<br />

der Pfarrei Klingnau um die Mitte des<br />

13. Jahrhunderts ging man jedoch dorthin zur<br />

Kirche. 1305 ist erstmals die der heiligen Verena<br />

geweihte Dorfkapelle erwähnt. Sie verbrannte<br />

in der verheerenden Feuersbrunst von<br />

1795, die zwar «nur» zwei Knaben das Leben<br />

kostete, aber ganze 54 Häuser und damit den<br />

Grossteil des Dorfes einäscherte. 335 Personen<br />

aus 66 Haushaltungen wurden obdachlos.<br />

Eine Sammlung in der ganzen Eidgenossenschaft<br />

linderte die Not. Die Kapelle wurde<br />

1797 wiederaufgebaut. Aber erst 1814, als<br />

in Klingnau eine tödliche Typhusepidemie<br />

herrschte, wurde in <strong>Koblenz</strong> selbst eine Zeit<br />

lang jeden Sonntag Gottesdienst gehalten.<br />

Als nach dem Abflauen der Krankheit die <strong>Koblenz</strong>er<br />

wieder nach Klingnau zur Kirche gehen<br />

mussten, begann ein über hundertjähriger<br />

Kampf um einen eigenen Pfarrer und den<br />

regelmässigen Gottesdienst im eigenen Dorf.<br />

Nach langen, aufreibenden Bemühungen um<br />

die Errichtung einer eigenen Pfarrei kam die<br />

Lostrennung von Klingnau schliesslich 1927<br />

zustande. 1959 wurde eine neue katholische<br />

Kirche errichtet. Der Zuzug von Protestanten<br />

führte 1926 zur Gründung der reformierten

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