Kinderzeit Bremen 09/10 2023
Familienmagazin für die Region Bremen, Ausgabe September/Oktober 2023
Familienmagazin für die Region Bremen, Ausgabe September/Oktober 2023
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WOHNEN<br />
KINDER EINBEZIEHEN<br />
Je früher Kinder lernen, wie sie zu Hause Energie<br />
einsparen können, desto eher wird es zur<br />
Routine. Es gibt viele Möglichkeiten, das Thema<br />
spielerisch und praxisnah zu vermitteln.<br />
© Anastasiia/stock.adobe.com<br />
WASSER SPAREN<br />
Wir reduzieren unseren Wasserverbrauch, wenn<br />
wir die Spartaste an der Toilette betätigen, Sparduschköpfe<br />
und Durchlaufbegrenzer am Wasserhahn<br />
verwenden. Beim Zähneputzen, Rasieren<br />
und Einseifen Wasser abstellen und tropfende<br />
Wasserhähne reparieren. Geschirrspüler und<br />
Waschmaschine erst anstellen, wenn sie voll sind<br />
und Eco-Programme nutzen. Der Garten freut<br />
sich über Regenwasser aus der Tonne.<br />
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Grüner<br />
KOLUMNE<br />
Leben<br />
ROUTINIERTE REINHEIT? – KLAR DOCH!<br />
„Viel hilft viel“ – so sagt eine Weisheit, die nahe<br />
bei „Morgenstund hat Gold im Mund“ rangiert.<br />
Also maximal old fashioned eben. Vielleicht ist<br />
stattdessen ja doch weniger manchmal mehr?<br />
Eine Gestaltungsmaxime der Moderne ist nicht<br />
umsonst „less is more“. Daraus wurde dann später<br />
im Marketing der 90er „reduce to the max“, um<br />
ein kleines Auto zu bewerben.<br />
Heute möchte ich dafür werben, eine Alltagsroutine<br />
nachhaltiger zu gestalten: Die Waschtemperatur<br />
bei der Waschmaschine – übrigens ein<br />
Thema mit viel Diskussion und Hadern auch bei<br />
uns zu Hause. Sogenannte Erfahrung und Routine<br />
sagen: Wärmer wird sauberer. Zu Routine weiß<br />
der Duden: „Durch längere Erfahrung erworbene<br />
Fähigkeit, eine bestimmte Tätigkeit sehr sicher,<br />
schnell und überlegen auszuführen“. Hört sich<br />
erstmal super an, oder? Nachdenken hat da wenig<br />
Platz. Lasst uns also mal denken und rechnen:<br />
Wenn wir bei zwei Wäschen die Woche mit 30<br />
statt mit 40 Grad waschen, sparen wir 9 Euro<br />
Stromkosten im Jahr. Da die Stromkosten beim<br />
Waschen für 60 Prozent des CO2-Ausstoßes<br />
verantwortlich sind, ist das eine gewichtige<br />
Stellschraube, an der wir selbst drehen können.<br />
Wenn wir von 40 auf 30 Grad gehen,<br />
reduziert sich der CO2-Ausstoß<br />
um bis zu 38 Prozent. Von<br />
60 auf 30 Grad wären es sogar 60<br />
Prozent weniger. Würden das alle in<br />
Europa machen, wäre das der Jahresausstoß<br />
an CO₂ von 2 Millionen<br />
Autos weniger. Das ist ja was, und<br />
wir dürfen uns aktuell ja auch fragen,<br />
woher die Energie eigentlich<br />
kommt. Und da heutzutage mit Office<br />
statt Werkbank die Wäsche weniger<br />
schmutzig ist und die Waschmittelrezepturen<br />
sich verbessert<br />
haben, schafft kaltes Waschen das<br />
tatsächlich. In Hamburg gibt es übrigens<br />
schon einen Kaltwaschsalon.<br />
Holger Müller lebt mit Frau und<br />
Töchtern in Köln. Als Familie versuchen<br />
sie, das komplexe Thema<br />
Nachhaltigkeit in ihrem Alltag<br />
zu leben. Holger arbeitet als<br />
Qualitätsmanager an einer<br />
Hochschule und lehrt an der<br />
Universität Duisburg-Essen,<br />
wie Nachhaltigkeit und Zukunft<br />
zu gestalten sind.<br />
Jedes Grad zählt also, beim Waschen<br />
mit der Waschmaschine und<br />
beim Klima sowieso.<br />
Wenn ihr eure Einsparpotentiale<br />
selbst errechnen und mehr über<br />
das kalte Waschen erfahren möchtet,<br />
könnt ihr das auf der Seite des<br />
WWF unter #wirdrehenrunter.<br />
Vielleicht auch für euch eine neue<br />
Routine?<br />
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