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HEV-Magazin September 2023 | OST

Das HEV-Magazin geht adressiert per Post an die Mitglieder des HEV (Hauseigentümer) im Kanton Solothurn, an Immobilientreuhänder, Verwaltungen, Banken, Versicherungen, Architekten, Unternehmen des Baugewerbes, Amtsstellen. Das HEV-Magazin des Kantons Solothurn erscheint 4x im Jahr in drei Regionen.

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Bidirektionales Laden:<br />

Das e-Auto als Energiespeicher für das Haus<br />

Mit dem Zuwachs an Photovoltaik-<br />

Anlagen steigt auch die Nachfrage<br />

nach Batteriespeichern: Ob für die<br />

Steigerung des Eigenverbrauchs selbst<br />

produzierten Stroms, oder die Angst<br />

vor einem Blackout – es gibt viele Gründe<br />

dafür.<br />

Die Nachfrage nach Batteriespeichern hat<br />

deren Kosten massiv steigen lassen. So<br />

fragen sich viele Eigenheimbesitzer, ob es<br />

nicht sinnvoller wäre, statt eines fest installierten<br />

Speichers das e-Auto als Speicher<br />

zu nutzen. Die 10 oder 20 kWh, die<br />

man im Haus fest installieren würde, sind<br />

schliesslich nur ein Bruchteil des Speichers<br />

eines e-Fahrzeuges mit 50 bis 100 kWh.<br />

Die Werbung tut das ihre dazu: Viele Neuwagen<br />

werden als «bidirektional ready»<br />

beworben und erwecken den Eindruck,<br />

man brauche sie nur an die Wallbox anzuschliessen<br />

und könne dann das Haus mit<br />

der Autobatterie versorgen.<br />

Leider liegen hier Wunsch und Wirklichkeit,<br />

Marketing und Realität doch noch etwas<br />

weiter auseinander. Nachfolgend eine<br />

kurze Übersicht über den Stand der Dinge<br />

in Sachen V2H, also Vehicle to Home, vom<br />

Auto ins Haus.<br />

V2H ist also das Schlagwort, wenn es um<br />

das e-Auto als Speicher für unser Haus<br />

geht. Was braucht man dafür? Zunächst<br />

natürlich ein e-Auto: Die Batterie arbeitet<br />

mit Gleichstrom, wie alle Batterien. Weil<br />

wir im Haus Wechselstrom haben, braucht<br />

man einen Wechselrichter zwischen dem<br />

Netz des Hauses und der Batterie. Der sitzt<br />

serienmässig im Auto als mobiler Wechselrichter,<br />

alternativ kann man – wer es<br />

sich leisten kann – eine DC-Ladestation installieren,<br />

also eine Ladestation, die einen<br />

eigenen Wechselrichter enthält und damit<br />

die Batterie direkt mit Gleichstrom lädt.<br />

Erst wenige Fahrzeuge können bisher<br />

Strom wieder abgegeben. Zumeist sind sie<br />

als «bidirektional ready» gekennzeichnet,<br />

also für bidirektionales Laden vorbereitet.<br />

Japanische Fahrzeuge mit sogenannten<br />

Chademo-Steckern können das schon<br />

lange, benötigen aber eine teure DC-Ladestation<br />

(Gleichstrom) auf der Hausseite,<br />

zudem ist der Chademo-Stecker in Europa<br />

ein Exot: Wegen unseres dreiphasigen<br />

Netzes laden wir mit Typ 2 (Wechselstrom,<br />

AC) bzw. CCS (Gleichstrom, DC).<br />

Welche Komponenten brauche ich?<br />

Zum Rückspeisen ins Haus gehört neben<br />

dem entsprechenden Fahrzeug eine Wallbox,<br />

die den Vorgang steuern kann, sowie<br />

ein Lastmanagement auf der Gebäudeseite,<br />

das den Bedarf des Hauses unter<br />

Berücksichtigung der Verbraucher und<br />

Erzeuger (PV-Anlage, Wärmepumpe etc.)<br />

ermittelt und Wallbox/Fahrzeug entsprechend<br />

informiert. Das können neutrale<br />

Systeme sein wie der Solar Manager, oder<br />

auch die Systeme, die mit einer PV-Anlage<br />

und ihren Wechselrichtern geliefert<br />

werden wie die Software von Smartfox<br />

oder SMA. Einfach nur eine Wallbox an die<br />

Wand zu schrauben, das hilft daher nicht.<br />

Auch das Haus benötigt eine Steuerung,<br />

die dem Auto mitteilt, wieviel Strom benötigt<br />

wird.<br />

DC oder AC?<br />

Wichtiger noch für den e-Auto-Käufer ist<br />

jedoch die Frage, WIE die Rückspeisung<br />

erfolgen kann: Gibt das Auto über seinen<br />

eingebauten Wechselrichter Wechselstrom<br />

ab, der mit einer relativ günstigen<br />

AC-Wallbox, also Wechselstrom-Wallbox,<br />

in das Haus eingespeist werden kann,<br />

oder ist die bidirektionale Ladefähigkeit<br />

nur über eine Gleichstrom-Ladestation,<br />

also DC möglich?<br />

Bidirektional laden über eine einfache AC-<br />

Wallbox können derzeit nur wenige Volvo-/Polestar-Modelle<br />

sowie die Fahrzeuge<br />

der Hyundai-/Kia-Gruppe. AC-Wallboxen<br />

sind günstig, und sie werden bidirektional<br />

kurzfristig in grosser Anzahl verfügbar<br />

sein: Selbst mit der Möglichkeit, bidirektional<br />

zu laden, sind sie ab 2000 Franken erhältlich,<br />

und die Preise werden sinken.<br />

Die Fahrzeuge des VW-Konzerns (VW,<br />

Audi, Skoda, Cupra) sowie der meisten an-<br />

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