Marktplatz Harsewinkel 268 - 09/2023

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Seitenlayout_268_NEU.qxp_Seitenlayout_Nr_71-32_Seiten 11.09.23 11:38 Seite 12 Der Garten im Herbst Von wegen trostlos! Den Herbstgarten mit all seiner Fülle erleben Bei vielen gilt der Herbst als trostlose Jahreszeit – grauer Himmel, verblühte Sommerblumen, Bäume, die sich auf den Winter vorbereiten ... „Für einen vorzeiti - gen Winterblues ist es jetzt aber noch zu früh!“, weiß Landschaftsgärtner Ben van Ooijen. „Die dritte Jahreszeit hat ihren ganz besonderen Reiz – man muss ihn nur in den eigenen Garten holen.“ Der Niederländer ist Eigentümer der Gärten von Appeltern, einem über 22 Hektar großen Schaugartenpark in der Nähe von Nimwegen. In diesen Tagen zeigen dort 200 verschiedene Gärten, wie farbenprächtig und aufregend der Herbst sein kann. Spektakuläre Gehölze „Der Großteil der Gartenbesitzer wählt die Pflanzen nach ihrem Frühlingskleid oder Sommerflor aus, an den Herbst denken die meisten nicht“, so van Ooijen. „Dabei bieten viele Gehölze jetzt ein spek takuläres Farbenfest.“ Der Amberbaum (Liquidambar styraciflua) beispiels - weise zeigt sich vor dem Winter in einem kräftigen Rot, die Zaubernuss (Hama - melis) verfärbt sich langsam Gelb bis Karminrot und der Ginkgobaum (Ginkgo biloba) sorgt für ein goldenes Leuchten im Garten. Ebenso schmückend ist die Schönfrucht (Callicarpa bodinieri), neben einer eindrucksvollen Herbstfärbung trägt sie violette Beeren zur Schau. Ähnlich der Schlehdorn (Prunus spinosa): Er lockt mit köstlichen aschblau-dunkelblauen Früchten nicht nur Vögel, sondern auch Menschen an. „Gehölze mit starker, heller Herbstfärbung machen sich be - sonders im hinteren Gartenbereich gut“, so der Experte. „Sie haben eine hohe Strahlkraft, erhellen die dunkleren Räu - me und den Hintergrund des Gartens.“ Stauden zum Staunen Auch die Staudenwelt hält so manche späte Überraschung bereit: Angefangen bei violetten Herbstastern und rosafarbenen Herbstanemonen über die weinrote Hohe Fetthenne (Sedum-Hybriden) bis hin zur Silberkerze (Actaea) mit ihren eleganten weißen Blütenrispen. „Mit Stau - Viele Gehölze bieten im Herbst ein spektakuläres Farbenfest. Fotos: Appeltern 236 T Erdarbeiten Abbruch Loddemann GmbH Pflasterarbeiten Gehölzarbeiten Zaunmontage Kanalarbeiten Transporte Bodenaufbereitung Fritz-Wallmeier-Straße 3 · D-33428 Harsewinkel Mobil: 0162-1794279 · www.loddemann.de info@loddemann.de den lassen sich Gärten zu blütenstarken Paradiesen gestalten“, sagt van Ooijen. „Zusätzliche Dynamik schafft man mit Gräsern, deren zarten Blätter sich sanft im Herbstwind wiegen. Übrigens: Auch viele Ziergräser belohnen mit einer imposanten Herbstfärbung.“ Die schönsten Farbwechsel vollziehen Arten und Sorten, die im Frühjahr langsam mit dem Wachs - tum beginnen und erst im Spätsommer blühen. Dazu zählen zum Beispiel viele Exemplare des Chinaschilfs (Miscanthus sinensis), die Rutenhirse (Panicum virgatum) und das Japanische Blutgras (Imperata cylindrica). Mutig gestalten Die Palette an Farben im Herbstgarten steht der Partitur des Sommers in nichts nach. Von Hell bis Dunkel, von zart bis knallig – für jeden Geschmack und Gar - tenstil lassen sich die richtigen Pflanzen finden. „Im Herbst kann man übrigens ruhig etwas mutiger sein als zu den anderen Jahreszeiten“, so van Ooijen von den Gärten von Appeltern. „Klingt die Kombination von Gelb, Rot und Lila im Sommer vielleicht etwas zu viel, bereitet sie vor dem Winter nochmal richtig gute Laune! In unserem Park schöpfen wir daher vor dem Winter noch einmal aus dem Vollen.“ Wer sich Inspirationen für den eigenen Herbstgarten wünscht oder auch einfach nur die dritte Jahreszeit vollumfänglich genießen möchte, der sollte einen Ausflug in die Niederlande einplanen. Die Gärten von Appeltern haben im September täglich von 10 bis 18 und ab Oktober 10 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen auf https://appeltern.nl/de/ (Appeltern) 268 K Die Palette an Farben im Herbstgarten steht der Partitur des Sommers in nichts nach. 12 Ausgabe 268 · Erscheinung 20./21.09.2023
Seitenlayout_268_NEU.qxp_Seitenlayout_Nr_71-32_Seiten 11.09.23 11:38 Seite 13 Blaue Hainzelmännchen für’s Frühlingsbeet: Jetzt Muscari pflanzen! Muscari, auch als Traubenhyazinthen bekannt, sind klein und auf den ersten Blick eher unauffällig. Die größten dieser Zwiebelpflanzen werden maximal 20 Zen timeter hoch, die meisten Varianten bleiben aber deutlich darunter. Tatsächlich gibt es sogar Miniatur-Muscari, die nicht einmal die zehn Zentimeter Marke knacken wie die ‘Ocean Magic‘. Die Blü - tenköpfe, die sich aus kleinen Blütentrauben zusammensetzen und in der Form an die Hüte von Hainzelmännchen erinnern, sind aus der Entfernung daher kaum zu sehen. Umso wichtiger ist es, diese Frühjahrsblumen jetzt im Herbst gleich zu vielen in den Garten zu pflan - zen. „Bei den meisten Sorten treib aus jeder Zwiebel nur ein Stiel empor, der als Die Blütenköpfe der Muscari setzen sich aus kleinen Blütentrauben zusammen und erinnern in der Form an die Hüte von Mainzel - männchen. Fotos: fluwel.de. Solokünstler in großen Beeten leider untergeht“, weiß Blumenzwiebelexperte Car los van der Veek von Fluwel. „In der Menge bilden die einzelnen Muscari aber ein beeindruckendes Blütenmeer, das den Garten zu Beginn des Jahres in ein elegantes Blau taucht.“ Tatsächlich ist Blau die bestimmende Farbe der Traubenhyazinthen – zwar gibt es auch weiße Sorten, doch die Mehrzahl zeigt sich royal. Angefangen bei einem ganz hellen Aquamarin über ein sattes Azur und dunkles Marineblau bis hin zu einem modischen Blaulila. Manche Muscari kombinieren sogar unterschiedliche Nuancen oder zieren sich mit einem traumhaften Verlauf von Hell zu Dunkel. Das breite Sortiment der Zwiebelblumen ist beeindruckend und lässt staunen angesichts der Vielzahl an Blautönen. „Ihre Farbgebung macht die Muscari wirklich sehr besonders, schließlich kommt Blau in der Pflanzenwelt eher selten vor“, hebt van der Veek hervor. „Zugleich harmo - niert Blau mit vielen anderen Tönen wunderbar! Ich lege Gartenbesitzern sehr ans Herz, Muscari für eindrucksvolle Kombi- Die pink-lilafarbene Tulpe 'Negrita' thront geradezu majestätisch über den niedrigen Mus cari latifolium. Die wilde Tulipa turkes - ta nica erzeugt mit ihrer hellen Farbe zusätz - liche Tiefenwirkung und Spannung. Blaue Balkan-Windröschen, die die Stiele der Trau benhyazinthen umschmeicheln, runden das Gesamtbild ab. nation im Beet oder unter Laubgehölzen zu nutzen. Ideale Partner sind beispiels - weise Tulpen.“ Zurückhaltend elegant ist das Zusammenspiel der tiefblauen Muscari armeni - a cum mit der weißen, gefüllten Tulpe ‘Pop corn‘. Im Frühjahr schweben ihre Blüten wie weiße Wolken über dem blau - en Traubenhyazinthen-See. Schön sind auch intensivere Töne wie Lila. Die Tulpe ‘Negrita‘ zum Beispiel thront geradezu majestätisch über den niedrigen Muscari latifolium. Setzt man hier und da einige Blumenzwiebeln der wilden Tulipa tur - kes tanica dazwischen, entsteht zusätz li - che Tiefenwirkung und Spannung. Blaue Balkan-Windröschen, die die Stiele der Traubenhyazinthen umschmeicheln, runden das Gesamtbild ab. „Aufregend ist auch das Spiel mit den Komplementärfarben Blau und Gelb“, so van der Veek von Fluwel. „Je heller der sonnige Ton, desto ruhiger das Ergebnis, je knalliger und orangefarbener, desto mehr Mut erfordert das Pflanzpaar.“ Wie immer bei Blumenzwiebeln gilt auch hier: Gut ist, was gefällt. Der eigenen Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, solange die Arten und Sorten dieselben Ansprüche an den Standort stellen. Doch zum Glück sind Muscari in diesem Punkt sehr einfach. Sie gedeihen sowohl in der Sonne, als auch im Schatten. Und das Beste: Muscari sind treue Gewächse, die Jahr für Jahr wiederkommen und sich sogar ausbreiten. Das bietet viel Raum zum Ausprobieren. Gefällt eine Kombination doch nicht so gut, pflanzt man für den nächsten Frühling einfach Tulpen in anderen Farben! Weitere Tipps und Tricks, Pflanzinformationen sowie ein breites Sortiment an Muscari und vielen weite - ren frühblühenden Blumenzwiebeln gibt es auf www.fluwel.de. (fluwel.de) 268 T Ausgabe 268 · Erscheinung 20./21.09.2023 13
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