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#508 2023-10-11

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Alles geregelt!?<br />

800 Jahre franziskanische Ordensregel<br />

Im Jahr 1223 bestätigte Papst Honorius III. die Ordensregel<br />

der Franziskaner. Das 800-jährige Jubiläum ist für<br />

uns Brüder Anlass, über unser geregeltes Leben nachzudenken.<br />

Zugleich nehmen wir es als Anstoß, die Bedeutung<br />

von Regeln für jede und jeden Einzelnen und<br />

für ein gutes Miteinander in den Blick zu nehmen. Was<br />

macht Regeln nötig? Was wird durch sie erst möglich?<br />

Aber auch: Wann müssen bestehende Regeln überprüft<br />

und angepasst werden?<br />

Provinzialminister Markus ist ein Mensch, der Ordnung<br />

liebt und deshalb gerne aufräumt. Seine Mitbrüder<br />

schmunzeln schon, wenn er beim Frühstücken die Marmeladengläser<br />

ordentlich in der Mitte des Tisches gruppiert<br />

und regelmäßig die Zuckerkrümel wegwischt. Es<br />

tut ihm gut, sein Zimmer aufzuräumen, seine Ablage zu<br />

ordnen und Überflüssiges auszusortieren.<br />

Schwierig wird es freilich, wenn Ordnungsideale sich<br />

verselbstständigen und das Aufräumen und Sortieren<br />

zum Selbstzweck oder womöglich zwanghaft werden.<br />

Da kann es dann eng für einen selbst und für andere<br />

werden. Und das dient nicht mehr dem Leben.<br />

„Regeln sind wie Laternen, sie leuchten uns den Weg<br />

in der Dunkelheit. Nur Betrunkene und Verrückte klammern<br />

sich an ihnen fest.“ Da ist was dran. Regeln sollen<br />

Orientierung und Sicherheit geben, sie sorgen für<br />

Verbindlichkeit und erleichtern damit unser Miteinander<br />

im Alltag. Ordnung und Regeln sind nicht das Ende<br />

von Kreativität und Freiheit, sondern deren Voraussetzung.<br />

Doch wer zum Paragrafenreiter wird, wer im Konfliktfall<br />

nur auf Gesetze und Normen zurückgreift, der<br />

erstickt das Leben.<br />

Außerdem gilt: „Summum ius summa iniuria (höchstes<br />

Recht, höchstes Unrecht).“ Das Diktum von Cicero besagt,<br />

dass die buchstabengetreue Anwendung eines<br />

Rechtssatzes im Einzelfall zu größter Ungerechtigkeit<br />

führen kann. Es braucht daher stets das rechte Maß<br />

bei der Anwendung von Recht und Ordnung.<br />

„Regel und Leben der Minderen Brüder ist dieses,<br />

nämlich unseres Herrn Jesus Christus heiliges Evangelium<br />

zu beobachten durch ein Leben in Gehorsam, ohne<br />

Eigentum und in Keuschheit“ (Bullierte Regel des<br />

heiligen Franziskus, 1. Satz). Dies ist der Auftakt der<br />

Ordensregel der Franziskaner. In diesem Jahr feiert<br />

diese Regel ihr 800-jähriges Jubiläum. „Regel und Leben“<br />

– zwei Begriffe, die hier bei Franziskus quasi synonym<br />

verwendet werden. Und es kommt ein dritter<br />

Begriff hinzu: das Evangelium. Die Regel und das Leben<br />

der Minderen Brüder erwachsen für Franziskus<br />

aus dem Evangelium, der Frohen Botschaft Jesu. Zugespitzt<br />

formuliert: Das Evangelium ist die Regel und das<br />

Leben der Minderen Brüder. Eine Regel, die Freiheit<br />

atmet!<br />

(entnommen von der Homepage der Franziskaner<br />

in Deutschland)<br />

Kräuterbuschen binden<br />

Um einen alten Brauch zu pflegen, wurden von Frauen<br />

in der Pfarre Kräuterbüschel für den Tag Mariä Himmelfahrt<br />

zum Segnen gebunden, welche gegen eine<br />

freie Spende vor der Basilika verteilt wurden. Der Erlös<br />

in Höhe von Euro 607,- kommt der Pfarrcaritas<br />

zugute. Herzlichen DANK den Helfern.<br />

Waltraud Jost<br />

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