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EINSPRUCH

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Letztendlich<br />

Trotz aller Eingaben und Einsprüche wird Erna Kronshage nach dem<br />

Beschluss in 2. Instanz vom Erbgesundheitsobergericht Hamm<br />

am 4.August 1943 im Krankenhaus Gütersloh zwangssterilisiert.<br />

Zur Versorgung für die wegen der Kriegs-Bombardements und den an der<br />

Front verletzten Menschen werden ab August 1943 immer dringlicher<br />

Lazarett- und Krankenhaus-Bettenkapazitäten benötigt.<br />

Aufgrund der aus Berlin gesteuerten „Sonder-Aktion Brandt“ werden<br />

deshalb in Gütersloh über 600 Belegbetten umgewidmet. Brandt ist u.a. der<br />

Generalkommissar für das Gesundheitswesen und Begleitarzt Hitlers.<br />

Am 12.11.1943 geht deshalb ein Deportationstransport der Reichsbahn mit<br />

290 „überzähligen“ Patienten aus Gütersloh in östlich gelegene Anstalten –<br />

davon 50 Frauen und 50 Männer in die Gauheilanstalt „Tiegenhof“ bei<br />

Gnesen im besetzten Polen. Seit 1939 wird in dieser Anstalt massenhaft<br />

gemordet und Leben vernichtet.<br />

Erna Kronshage wird dort nach 100 Tagen am 20. Februar 1944 ermordet.<br />

Die Sterbeurkunde des „Sonder-Standesamtes“ vor Ort gibt eine<br />

„vollkommene Erschöpfung“ als Todesursache der gerade mal 21-jährigen<br />

an.<br />

„Papa“ Adolf Kronshage stirbt nur vier Monate später, am 28.Juni 1944, im<br />

Alter von 68 Jahren …<br />

Beide werden jeweils im damals neu eingerichteten Familiengrab auf dem<br />

Friedhof in Senne II beigesetzt.<br />

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