Beliebte Reiseziele Herbst/Winter 2023
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BELIEBTE REISEZIELE – 7 –<br />
Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
Pünktlich wie ein Begrüßungskomitee<br />
erscheint er an der<br />
Schranke zum Nationalpark. Mit<br />
wiegendem Gang überquert der<br />
Elefantenbulle das Gras und legt<br />
unter Solarpaneelen eine Pause<br />
ein. Schatten ist auch ihm willkommen.<br />
Der 1928 gegründete<br />
Hwange-Nationalpark in Simbabwe<br />
ist berühmt für seine<br />
Elefanten herden. Rund 45.000<br />
Tiere leben auf der Fläche von etwa<br />
14.500 Quadratkilometern.<br />
Am Hauptcamp wartet Ranger<br />
Shepherd. Er soll uns im Jeep ins<br />
Somalisa-Camp im Matabeleland<br />
chauffieren. Die Fahrt zu<br />
dem Camp am Fluss Kennedy<br />
Vlei ist unsere erste Pirschfahrt.<br />
Shepherd stoppt den Jeep – drei<br />
Giraffen stehen auf dem Weg und<br />
lassen sich beim Fressen nicht<br />
stören. Neugierig schauen einige<br />
Zebras aus der Ebene herüber.<br />
Die früheren Wasserläufe – die<br />
Vleis – sind ausgetrocknet. In<br />
den 1930er-Jahren wurden rund<br />
60 künstliche Wasserstellen<br />
angelegt. Dort sind die Chancen<br />
auf Tierbeobachtungen besonders<br />
gut. Doch wir sichten schon<br />
viel früher die nächsten Elefanten:<br />
Eine Großfamilie bricht zwischen<br />
den Büschen hervor und<br />
will auf die andere Seite. Elefantenkühe<br />
stupsen die Kleinsten<br />
mit dem Rüssel auf Kurs, junge<br />
Bullen lugen zum Auto. Shep herd<br />
lässt den Motor leise weitertuckern.<br />
So könnte er schnell im<br />
Rückwärtsgang die Distanz vergrößern.<br />
Der Nationalpark kommt<br />
an seine Grenzen<br />
Der Hwange-Nationalpark gehört<br />
zum Kavango-Zambesi-<br />
Schutzgebiet-Netzwerk (KAZA).<br />
Es gilt als das weltweit größte<br />
grenzüberschreitende Netzwerk<br />
von Schutzgebieten. „Die Elefantenherden<br />
können von Simbabwe<br />
und Botswana in Gebiete in Sambia<br />
und Angola weiterziehen, wo<br />
es noch genug Raum und Nahrung<br />
für sie gibt“, sagt Shepherd.<br />
Laut der Umweltstiftung WWF<br />
mangelt es aber an Korridoren<br />
für die Tiere, weil Siedlungen den<br />
Weg versperren. Unbeabsichtigt<br />
zerstörten Elefanten bei ihren<br />
Wanderungen die Ernten und<br />
verbreiteten Angst bei den Menschen.<br />
Doch nach WWF-Angaben<br />
ist es wichtig, dass die Elefanten<br />
in die anderen Gebiete kommen.<br />
Der Hwange-Nationalpark<br />
kommt an seine Grenzen, die<br />
Vegetation und Artenvielfalt leidet<br />
unter dem Nahrungsbedarf<br />
der Dickhäuter. „Ein Elefant frisst<br />
pro Tag etwa 200 Kilogramm<br />
Grünzeug“, sagt Shepherd.<br />
Dass die Zahl der Elefanten im<br />
Hwange-Nationalpark und an-<br />
deren Gebieten des südlichen Afrikas<br />
wieder wächst, ist eine gute<br />
Nachricht: „Bei der Weltnaturschutzunion<br />
IUCN steht er dennoch<br />
auf der Roten Liste der stark<br />
gefährdeten Arten“, so Shep herd.<br />
In den vergangenen 50 Jahren sei<br />
der Bestand der Savannenelefanten<br />
um mindestens 60 Prozent<br />
geschrumpft, der der Afrikanischen<br />
Waldelefanten noch mehr.<br />
Elefanten werden seit Jahrtausenden<br />
gejagt. Ihr Elfenbein<br />
Der Hwange-Nationalpark in<br />
Simbabwe ist berühmt für seinen<br />
Elefantenbestand. Wer dort Safari-<br />
Urlaub macht, kann den grauen Riesen<br />
sogar am Pool begegnen.<br />
ist als Trophäe und für Schnitzereien<br />
begehrt. Erst vor rund zehn<br />
Jahren starben im Hwange-Park<br />
mehr als 80 Elefanten und andere<br />
Tiere, weil Wilderer Wasserlöcher<br />
vergiftet hatten. Um den<br />
Erhalt der Elefanten zu sichern,<br />
braucht es noch viel Engagement.<br />
„Am besten ist es, wenn auch<br />
Menschen aus den Dörfern dabei<br />
Arbeit finden und etwas über die<br />
Tiere lernen“, sagt Shepherd.<br />
Auch im Somalisa-Luxuscamp<br />
geben die Tiere den Takt<br />
vor. „Kommt schnell“, sagt<br />
Gästebetreuerin Egania. Zwei<br />
Elefanten stillen ihren Durst in<br />
einem früheren Pool, mehr als<br />
ein Dutzend Dickhäuter prusten<br />
und planschen am nahen Wasserloch.<br />
„Die Elefanten haben<br />
unseren Pool als Wasserstelle beschlagnahmt“,<br />
sagt Egania und<br />
lacht. „Da mussten wir einen<br />
neuen für die Gäste bauen.“<br />
Bei der Nachmittagspirsch<br />
knistert Shepherds Funkgerät.<br />
„In der Nähe der Wasserstelle<br />
Kennedy 2 sind Löwen“, sagt er<br />
und lenkt prompt den Jeep dorthin.<br />
Wie aus dem Nichts schält<br />
sich aus dem Gras eine Löwin<br />
heraus, eine zweite folgt, dann<br />
tollen zehn Löwenjunge Richtung<br />
Wasser. Plötzlich liegt<br />
Spannung in der Luft. Der König<br />
der Tiere erscheint im Doppelpack.<br />
Majestätisch schreiten die<br />
muskulösen Raubkatzen zum<br />
Wasser. Auf Höhe unseres Jeeps<br />
dreht einer der Löwen den Kopf<br />
und stößt ein lautes Brüllen aus.<br />
Zum Glück scheint ihm die<br />
Machtdemonstration zu genügen;<br />
er dreht ab und schlendert<br />
seinem Rudel hinterher.<br />
Beim Einschlafen ziehen<br />
Zebras, Giraffen, Elefanten und<br />
Löwen vor meinem inneren Auge<br />
entlang. Unterschwellig registriere<br />
ich jedes Knistern und<br />
Knacken. Schließlich trennt mich<br />
nur eine Zeltwand vom Territorium<br />
der Wildtiere.<br />
Übernachten kann man in luxuriösen<br />
Camps oder einfachen Cottages – aber<br />
immer ganz nah dran am Territorium<br />
der Wildtiere.<br />
Hwange Nationalpark<br />
Anreise: Den Flughafen Victoria<br />
Falls erreicht man mit einem<br />
Umstieg über Windhoek, Johannesburg<br />
oder Addis Abeba. Zum<br />
Hwange-Nationalpark kommt<br />
man per Mietwagen oder mit<br />
organisierten Safaritouren von<br />
zwei bis drei Tagen Länge.<br />
Beste Reisezeit: Für Safaris ideal<br />
ist die Trockenzeit zwischen<br />
April und November.<br />
Übernachten: Im Hwange-<br />
Nationalpark gibt es unterschiedliche<br />
Unterkunftskategorien.<br />
- Das staatliche Camp bietet in<br />
Lodges oder Cottages eher einfache<br />
Übernachtungsmöglichkeiten<br />
ab umgerechnet etwa 40<br />
Euro pro Nacht, auch für Selbstversorger.<br />
- Für Camper gibt es in der Nähe<br />
von Wasserlöchern einige Stellplätze<br />
zu mieten, ab etwa 30 Euro<br />
pro Nacht pro Person.<br />
- Luxuriöse Unterkünfte wie das<br />
Somalisa Camp von African Bush<br />
Camps berechnen für Vollverpflegung<br />
inklusive Safariprogramm<br />
pro Nacht und Person ab<br />
rund 500 Euro.<br />
Einreise: Ein Touristenvisum für<br />
Simbabwe gibt es etwa am Flughafen<br />
Victoria Falls bei der Einreise<br />
– es ist 30 Tage gültig und<br />
kostet 30 US-Dollar. Zudem<br />
braucht man einen gültigen<br />
Reisepass.<br />
Gesundheit: Eine Beratung über<br />
eine Malariaprophylaxe ist ratsam.<br />
Geld: Nach Angaben des Auswärtigen<br />
Amts ist der US-Dollar als<br />
die bisher gängige Währung<br />
durch eine neue Landeswährung,<br />
den Zimbabwe Dollar, ersetzt<br />
worden. Die Bezahlung mit<br />
US-Dollar sei in den meisten<br />
Geschäften, Hotels und Restaurants<br />
aber weiterhin möglich.<br />
Informationen:<br />
Bei der Tourismusbehörde<br />
des Landes:<br />
https://zimbabwetourism.net/