Kulturbeilage 2023
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Kultur und mehr <strong>2023</strong>/24<br />
4<br />
Das Service-Magazin des<br />
Pforzheimer Medienhauses<br />
Ein dunkler, mit schillernden<br />
Rauten überzogener Raum aus<br />
Treppen und Plattformen, der<br />
an die Grafiken des niederländischen<br />
Künstlers M.C. Escher<br />
erinnert. Nur die Tür im Zentrum<br />
ganz hinten scheint ins<br />
Draußen zu gehen, alle anderen<br />
Auf- und Abgänge führen<br />
immer wieder zurück auf die<br />
Spielfläche(n). Und das ist ein<br />
Bühnenbild für eine der größten<br />
Komödien der Theatergeschichte?<br />
Regisseur Thomas<br />
Winter, der nach Stationen<br />
zwischen Rostock und Graz,<br />
Chemnitz und Kaiserslautern,<br />
Bielefeld und Heilbronn nun<br />
zum ersten Mal am Theater<br />
Pforzheim inszeniert, muss lachen:<br />
„Das Haus von Molières<br />
‚Geizigem‘ ist ein System, dass<br />
sich Harpagon geschaffen hat,<br />
ein System, aus dem man nicht<br />
einfach entkommt – und am<br />
wenigsten er selbst.“ Bühnenund<br />
Kostümbildnerin Birgit<br />
Stoessel hat sich das für die<br />
Produktion, mit der das Schauspiel<br />
am Theater Pforzheim die<br />
Spielzeit <strong>2023</strong>/2024 eröffnet,<br />
zu Herzen genommen.<br />
Der Geizhals Harpagon (eine<br />
Paraderolle für Markus<br />
Löchner), der alle und alles –<br />
Kinder und Kundschaft, Koch<br />
und Kutscher – seinem Besitzstreben<br />
und seinen ökonomischen<br />
Interessen unterordnet,<br />
führt ein im Grunde freudloses<br />
Leben. Lieben kann er einzig<br />
und allein seine<br />
Geldkassette,<br />
die er sorgfältig<br />
versteckt<br />
und eifersüchtig<br />
bewacht.<br />
Doch andererseits<br />
ist es die<br />
Liebe, die seine<br />
Kinder zum<br />
Widerstand<br />
führt: Als er<br />
Tochter Élise<br />
(Sophia van<br />
den Berg) und<br />
Sohn Cléante<br />
(Jan-David<br />
Bürger)<br />
gewinnbringend<br />
verheiraten<br />
will, kämpfen<br />
sie mit Lug und<br />
Trug gegen die<br />
väterliche<br />
Autorität.<br />
Regisseur Thomas Winter<br />
„Das Haus<br />
von Molières<br />
‚Geizigem‘ ist<br />
ein System, das<br />
sich Harpagon<br />
geschaffen hat,<br />
ein System,<br />
aus dem man<br />
nicht einfach<br />
entkommt –<br />
und am wenigsten<br />
er selbst.“<br />
„Der Geizge“ eröffnet die Premieren der Schauspielsparte<br />
Böse<br />
Abrechnung<br />
mit Habsucht<br />
Eine Paraderolle: Markus Löchner<br />
als Geizhals Harpagon.<br />
FOTO: MARTIN SIGMUND<br />
Bei der Uraufführung am<br />
9. September 1668 im damals<br />
größten Theatersaal Europas,<br />
dem Pariser Palais Royal, stieß<br />
Molières „Der Geizge“ teilweise<br />
auf Unverständnis und war –<br />
für seine Verhältnisse – ein regelrechter<br />
Flop. Inzwischen gehört<br />
die bissig-böse Abrechnung<br />
mit Habsucht und Geldgier<br />
zu den meistgespielten<br />
Stücken des großen Komödienautors.<br />
Ungewohnt für das<br />
Publikum seiner Zeit war, dass<br />
sich Molière dazu entschieden<br />
hatte, es nicht in Versen, sondern<br />
in Prosa zu schreiben. Für<br />
die Pforzheimer Inszenierung<br />
hat die mehrfach ausgezeichnete<br />
Hamburger Autorin Sigrid<br />
Behrens, erfahren in Übertragungen<br />
und Fassungen von<br />
Feydeau, Labiche und Molière,<br />
eine neue Übersetzung<br />
geschaffen.<br />
Auf der Bühne stehen in dem<br />
von Thomas Winter inszenierten<br />
Komödien-Klassiker Jan-<br />
David Bürger, Michaela Fent,<br />
Thorsten Klein, Joanna Lissai,<br />
Markus Löchner, Jonas Matthes,<br />
Bernhard Meindl, Jens Peter,<br />
Max Ranft, Sophia van den<br />
Berg und Markus O. Wessiack.<br />
Mit „Der Geizge“ eröffnet<br />
die Schauspielsparte des Theaters<br />
Pforzheim am 22. September<br />
im Großen Haus nicht<br />
nur die neue Spielzeit, sondern<br />
auch eine Reihe von Inszenierungen,<br />
die sich aus – auf der<br />
Hand liegenden – aktuellem<br />
Anlass mit dem Thema „Haben<br />
und Nichthaben“ in unserer<br />
Gesellschaft beschäftigen und<br />
die mit „Das Ding“, „Woyzeck“,<br />
„Bezahlt wird nicht!“ und vielen<br />
kleineren Aktionen und Interventionen<br />
fortgesetzt werden.<br />
i<br />
Die Premiere<br />
ist am Freitag,<br />
22. September, um<br />
19.30 Uhr im Großen<br />
Haus des Theaters<br />
Pforzheim.<br />
Die Einstimmung auf<br />
das Stück gibt es jeweils<br />
20 Minuten vor Beginn<br />
der Vorstellungen<br />
bei einer Einführung<br />
im Foyer.<br />
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = =<br />
Theater Pforzheim, Am Waisenhausplatz 5, 75172 Pforzheim, Telefon 0 72 31 / 39 24 40, www.theater-pforzheim.de<br />
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