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Spritzgießfehler bei Styrolcopolymeren - BASF Packaging Portal

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Spritzgieß fehler <strong>bei</strong><br />

<strong>Styrolcopolymeren</strong> und<br />

ihre Vermeidung<br />

<strong>BASF</strong> Plastics<br />

key to your success


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I. <strong>Spritzgießfehler</strong><br />

1. Schlieren<br />

1.1 Feuchtigkeitsschlieren<br />

1.2 Verbrennungsschlieren<br />

1.3 Dunkelschlieren durch eingezogene Luft<br />

1.4 Farbschlieren<br />

2. Abblätterung, Delaminierung<br />

3. Bindenaht<br />

4. Lufteinschlüsse (Blasenbildung)<br />

5. Einfallstellen<br />

6. Lunker<br />

7. Glanzstellen bzw. Glanzunterschiede/Mattstellen<br />

8. Mikrorisse, Crazes, Weißbruch<br />

9. Dieseleffekt<br />

10. Deformation <strong>bei</strong>m Entformen<br />

11. Schubmarkierungen („Tiger-Lines“)<br />

12. Schallplatteneffekt<br />

13. Unvollständig gefüllte Form<br />

14. Grat- bzw. Schwimmhautbildung<br />

15. Freier Massestrahl (Freistrahl)<br />

16. Kalter Pfropfen<br />

17. Verzug<br />

II. Überblick: Beeinflussung von <strong>Spritzgießfehler</strong>n<br />

durch Änderung der Verar<strong>bei</strong>tungsparameter<br />

2


Einleitung<br />

Die im Spritzgießverfahren hergestellten<br />

Kunststofformteile sind in der Regel langlebige<br />

Gebrauchsgüter, deren Tauglichkeit für den jeweiligen<br />

Einsatz neben den Fertigteileigenschaften in starkem<br />

Maße auch von der Oberflächenqualität abhängt. Das<br />

komplexe Zusammenspiel zwischen Formteil- und<br />

Werkzeugkonstruktuktion, Verar<strong>bei</strong>tungsbedingungen<br />

des Rohstoffs und den Parametern des Verar<strong>bei</strong>tungsprozesses<br />

erfordert für optimale Ergebnisse viel<br />

Erfahrung, vor allem, wenn es um die kurzfristige<br />

Beseitigung von Verar<strong>bei</strong>tungsfehlern geht. Anhand<br />

des spezifischen Einzelfalls muß entschieden werden,<br />

ob eine einfache und schnelle Fehlerbeseitigung (wie<br />

z. B. durch Veränderung der Verar<strong>bei</strong>tungsparameter)<br />

möglich ist, oder ob ein Eingriff in die Teilekonstruktion<br />

bzw. Werkzeug- und Angußgestaltung erforderlich<br />

ist.<br />

Im Anschluß sind die <strong>bei</strong> den <strong>Styrolcopolymeren</strong> am<br />

häufigsten aufgetretenen Oberflächenfehler erfaßt,<br />

beschrieben und Empfehlungen zur Behebung aufgezeigt.<br />

3


I. <strong>Spritzgießfehler</strong><br />

1. Schlieren<br />

1.1 Feuchtigkeitsschlieren<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

meist längliche, silbrige Oberflächenschlieren,<br />

die gegen die<br />

Fließrichtung U-förmig offen sind<br />

(der ausgespritzte Masse-<br />

kuchen ist aufgeschäumt, blasig).<br />

1.2 Verbrennungsschlieren<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

silbrige bzw. dunkle Oberflächenschlieren<br />

bis – im<br />

Ausnahmefall – schwarze<br />

Verfärbungen.<br />

zu hohe Restfeuchtegehalte; <strong>bei</strong>m Aufschmelzen entsteht<br />

Wasserdampf, was zum Aufreißen der Formteiloberfläche<br />

führt.<br />

1. Schädigung der Kunststoffschmelze durch zu hohe<br />

Temperaturen bzw. durch zu lange Verweilzeiten auf-<br />

grund freiwerdender gasförmiger Zersetzungsprodukte.<br />

2. Hohe Schererwärmung durch zu kleine<br />

Angußquerschnitte oder durch scharfkantige<br />

Umlenkungen im Werkzeug.<br />

ausreichend auf < 0,1 % Restfeuchte vorgetrocknetes<br />

Material verwenden.<br />

1. Reduktion von Massetemperatur, Schneckendrehzahl<br />

und Verweilzeit (ggf. kleinere Plastifiziereinheit verwen-<br />

den).<br />

2. Vermeidung von zu klein dimensionierten Anschnitten<br />

und scharfkantigen Umlenkungen<br />

(Scherstellen) im Werkzeug.<br />

4


1.1 Feuchtigkeitsschlieren 1.2 Verbrennungsschlieren<br />

Abb. 1.1.1:<br />

Schlieren durch<br />

einen zu hohen<br />

Restfeuchtegehalt<br />

des Granulats<br />

Abb. 1.1.2:<br />

Schnitt durch eine aufgerissene<br />

Schliere,<br />

Durchlicht, Vergr. 80:1<br />

Abb. 1.2.1:<br />

Silbrige<br />

Oberflächenschlieren<br />

Anguß<br />

Abb. 1.2.2:<br />

Schwarze<br />

Verfärbungen an<br />

einem transparenten<br />

Teil<br />

5


1.3 Dunkelschlieren<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Dunkle bis schwarze Schlieren 1. Verar<strong>bei</strong>tung mit einer im Einzugsbereich zu tief<br />

geschnittenen Schnecke (Lufteinzug).<br />

1.4 Farbschlieren<br />

2. “Tote Ecken” in Plastifiziereinheit bzw. Heißkanalsystem.<br />

3. Defekte Rückströmsperre.<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Farbunterschiede inhomogene Farbmittelverteilung; Farbagglomerate;<br />

ungeeignetes Farbbatch; Orientierung der meist anorganischen<br />

Farbpigmente durch Strömungsvorgänge; thermische<br />

Pigmentschädigung.<br />

Die Ursache für die Entstehung von Schlieren ist in<br />

vielen Fällen erst nach aufwendigen Untersuchungen<br />

zu ermitteln, zumal das Erscheinungsbild von<br />

Verbrennungs- und Feuchtigkeitsschlieren ähnlich ist.<br />

Für eine Beseitigung des Problems sind umfassende<br />

Kenntnisse über den Kunststoff, die Werkzeugkonstruktion<br />

und die Verar<strong>bei</strong>tung unabdingbar. Bevor<br />

kosten- und zeitintensive Untersuchungen eingeleitet<br />

werden, sollten folgende Punkte in nachfolgender<br />

Reihenfolge überprüft und gegebenenfalls optimiert<br />

werden:<br />

Massetemperatur<br />

Einspritzgeschwindigkeit<br />

Verweilzeit im Zylinder<br />

Staudruck<br />

Granulatfeuchte<br />

Werkzeugentlüftung<br />

Plastifiziereinheit reinigen<br />

1. Temperatur im Einzugsbereich anheben um früher auf-<br />

zuschmelzen; Staudruck erhöhen; geeignetere<br />

Schnecken einsetzen.<br />

2. Plastifizier- und Heißkanalsystem auf strömungs-<br />

ungünstige Zonen hin überprüfen und ggf. beheben.<br />

3. Defekte Rückströmsperre auswechseln.<br />

Einsatz von geeigneten Farbmitteln und -batches; auf gute<br />

Homogenisierung und Dispergierung achten; thermische<br />

Überbeanspruchung vermeiden.<br />

6


1.3 Dunkelschlieren<br />

Abb. 1.3.1: Dunkelschlieren, verursacht durch abgelagertes thermisch geschädigtes<br />

Material aus dem Heißkanal<br />

Abb. 1.4.1: Farbschlieren (inhomogene Farbmittelverteilung)<br />

1.4 Farbschlieren<br />

Abb. 1.4.2: Farbschlieren durch abgelagertes Material aus strömungsungünstigen<br />

Zonen eines Heißkanalsystems<br />

Abb. 1.4.3: Farbschlieren im Durchlicht, Vergr. 7:1<br />

7


2. Abblätterung/Delaminierung<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Abgelöste schieferartige<br />

Oberflächenschichten, z.B.<br />

durch Gitterschnitt; meist nicht<br />

ohne weiteres zu erkennen, da<br />

die Oberfläche einwandfrei ist;<br />

oft läßt sich eine „Haut“ ab-<br />

ziehen, wenn mit einem Messer<br />

die Oberfläche angeritzt wird.<br />

Das Formteil schlägt Blasen<br />

nach Wärmelagerung.<br />

3. Bindenaht<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Kerbe, Haarlinie.<br />

Veränderung des Far<strong>bei</strong>ndrucks;<br />

insbesondere <strong>bei</strong>m Einsatz<br />

anorganischer Effektpigmente<br />

erscheint die Bindenaht als dun-<br />

kle Linie; auffällig <strong>bei</strong> dunklen,<br />

brillanten oder transparenten<br />

Formteilen mit glatten, hochglanzpolierten<br />

Oberflächen.<br />

1. Hohe Schubspannungen führen zu einer<br />

Schichtenbildung; auch <strong>bei</strong> verträglichen<br />

mehrphasigen Systemen.<br />

2. Verunreinigung mit einem unverträglichen<br />

Thermoplasten oder Masterbatch.<br />

Auftreten <strong>bei</strong> Mehrphasensystemen wie z. B. ABS, ASA.<br />

Fließfronten mit bereits erkalteter Randschicht treffen<br />

aufeinander und lassen keine markierungsfreie<br />

Verschweißung mehr zu.<br />

Vorzugsweise Effektpigmente und z. B. Glasfasern aus<br />

verstärkten Produkten richten sich im Bindenahtbereich<br />

auf (optische und meist auch eine mechanische<br />

Beeinträchtigung).<br />

1. Massetemperatur erhöhen und<br />

Einspritzgeschwindigkeit reduzieren.<br />

2. Verunreinigung durch Fremdmaterial oder durch<br />

ungeeignetes Masterbatch vermeiden.<br />

Sofern möglich Bindenähte dahin legen, wo sie optisch<br />

nicht stören (Fließhilfen, Fließbremsen); werkzeugtechnische<br />

Überprüfung: gegebenenfalls Angußkanal,<br />

Anschnitt und Maschinendüse vergrößern; Vermeidung<br />

von Wanddickensprüngen und ungleichmäßige<br />

Formfüllung; wirksame Werkgzeugentlüftung vorsehen.<br />

Verar<strong>bei</strong>tung: Optimierung von Massetemperatur, Werkzeugoberflächentemperatur<br />

und Einspritzgeschwindigkeit;<br />

neue Farbrezeptformulierung (organische bzw.<br />

anorganische Pigmente, höhere Pigmentierung).<br />

8


2. Abblätterung/Delaminierung<br />

Abb. 2.1: Abblätterung, Delaminierung<br />

durch Fremdmaterial im Granulat<br />

verursacht<br />

1,5 mm<br />

Abb. 2.2: Teilquerschnitt aus<br />

Abb. 2.1: (Probendicke 1,5 mm)<br />

Abb. 2.3: Position 1<br />

Abb. 2.4: Position 2<br />

Position 1<br />

Position 2<br />

3. Bindenaht<br />

Abb. 3.1: Bindenahtkerbe<br />

Auflicht, Vergr. 11:1<br />

Abb. 3.3: Bindenaht<br />

(Metalleffekteinfärbung)<br />

Abb. 3.2: Bindenahtkerbe –<br />

Durchlicht – pol., Vergr. 560:1<br />

Abb. 3.4: Farbmarkierung<br />

in der Bindennaht, Auflicht-<br />

Dunkelfeld, Vergr. 52:1<br />

9


4. Lufteinschlüsse (Blasenbildung)<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Die <strong>bei</strong>m Einspritzen von der<br />

Schmelze eingeschlossene Luft<br />

ist als Hohlraum (Luftblase) im<br />

Formteil sichtbar.<br />

5. Einfallstellen<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Vertiefungen an der Formteiloberfläche.<br />

1. Schneckendekompression zu groß oder zu schnell.<br />

2. Während der Formfüllung wird Luft aufgrund einer un-<br />

günstigen Formteilgestalt eingeschlossen und kann <strong>bei</strong><br />

Einlagerung im oberflächennahen Randbereich zu<br />

Blasen führen.<br />

Einfallstellen entstehen im Bereich von Material-<br />

anhäufungen immer dann, wenn die während der<br />

Abkühlphase entstehende Volumenkontraktion nicht<br />

genügend durch Nachdruck ausgeglichen werden kann.<br />

1. Weg für Schneckendekompression verkürzen bzw. mit<br />

reduzierter Geschwindigkeit dekomprimieren.<br />

2. Formteilgeometrie sofern nötig mit Unterstützung<br />

einer Moldflowberechnung optimieren.<br />

Große Wanddickenunterschiede und Materialanhäufungen<br />

vermeiden (z. B.Verrippungen mit großen Radien,<br />

Befestigungsdome etc.); vorteilhaft ist eine Rippendicke<br />

von 0,5–0,7 der Grundwanddicke.<br />

Auf richtige Temperierung achten; Nachdruckhöhe, -zeit<br />

und Massepolster ausreichend bemessen.<br />

Möglichst an der größten Wanddicke anspritzen; Anguß-<br />

und Anschnittquerschnitt material- und formteilgerecht<br />

auslegen.<br />

Bei dickwandigen Teilen im kalten Wasser abkühlen<br />

(einfrieren der Randschicht) um die Kühlzeit zu verkürzen.<br />

10


4. Lufteinschlüsse (Blasenbildung)<br />

(Vorderansicht und Schnitt)<br />

Luftblase<br />

Abb. 4.1:<br />

Lufteinschluß<br />

Abb. 4.2:<br />

Aufgeschnittene<br />

Luftblase<br />

5. Einfallstellen<br />

(Vorderansicht und Rückseite)<br />

Einfallstellen<br />

Massenanhäufung<br />

Abb. 5.1:<br />

Einfall auf<br />

Sichtseite<br />

(Grund: Masseanhäufung<br />

gemäß Bild 5.2)<br />

Abb. 5.2:<br />

Masseanhäufung<br />

(vermeidbar<br />

durch geeignete<br />

Aussparung)<br />

11


6. Lunker<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Von außen bis auf transparente<br />

Werkstoffe meistens nicht<br />

erkennbar.<br />

aufgeschnittene meist<br />

dickwandige Teile weisen<br />

Hohlräume auf.<br />

wie <strong>bei</strong> Punkt 5.<br />

Ausnahme: Die Außenhaut ist hier stark genug, um die<br />

Schwindungsspannungen aufzunehmen.<br />

Die Masse im Inneren wird nach außen<br />

(Formteiloberfläche) gezogen, so daß Vakuum-Hohlräume<br />

im noch plastischen Bereich entstehen.<br />

Dies tritt nur ein, wenn das Formteil ausreichend lang<br />

abgekühlt wird.<br />

7. Glanzstellen bzw. Glanzunterschiede/Mattstellen<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Spritzteile, die generell einen<br />

zu niedrigen oder einen zu<br />

hohen Glanz aufweisen.<br />

Stellenweise uneinheitlicher<br />

Glanz- bzw. Far<strong>bei</strong>ndruck.<br />

1. Durch Masseanhäufungen wie z. B. Wanddicken -<br />

sprünge, Rippen und Befestigungsdome entstehen<br />

Einfallstellen, die <strong>bei</strong> strukturierten Oberflächen zu<br />

Glanzstellen führen.<br />

2. Matte Stellen entstehen oft an glänzenden Teilen<br />

mit komplexer Formteilgeometrie (Wanddickensprünge,<br />

Rippen, Durchbrüche) <strong>bei</strong> gleichzeitig ungünstigem<br />

Formfüllvorgang.<br />

3. An Bindenähten aufgrund von z. B. Orientierungen und<br />

veränderten Strömungsverhältnissen.<br />

4. Anguß- und Anschnittquerschnitte zu klein.<br />

5. Formwandtemperatur, Massetemperatur und Einspritz-<br />

geschwindigkeit sind ungünstig.<br />

6. Nachdruckhöhe und -zeit unzureichend bemessen.<br />

Große Wanddickenunterschiede und Materialanhäufungen<br />

vermeiden (z. B. Verrippungen mit großen Radien,<br />

Befestigungsdome etc.).<br />

Auf richtige Temperierung achten; Nachdruckhöhe, -zeit<br />

und Massepolster ausreichend bemessen.<br />

Möglichst an der größten Wanddicke anspritzen; Anguß-<br />

und Anschnittquerschnitt material- und formteilgerecht<br />

auslegen.<br />

1. Masseanhäufungen und Wanddickensprünge vermeiden;<br />

Formteil möglichst an der größten Wanddicke anbinden.<br />

2. Teil - und Werkzeugfüllung optimieren – z.B. gestuftes<br />

Einspritzprofil; polieren des Fertigteils.<br />

3. Sofern möglich, Bindenähte dahin legen, wo sie optisch<br />

nicht stören (Fließhilfen, Fließbremsen); Hinweise geben<br />

auch Moldflow-Studien.<br />

4. Anguß- und Anschnittquerschnitte ausreichend<br />

bemessen.<br />

5. Verar<strong>bei</strong>tungsparameter optimieren.<br />

6. Nachdruckhöhe und -zeit anpassen.<br />

12


6. Lunker 7. Glanzstellen bzw. Glanzunterschiede/Mattstellen<br />

(Kfz-Spiegelhalterung)<br />

Abb. 6.1: Lunker am Fließwegende eines Bechers<br />

Abb.7.1:<br />

Glanzunterschiede<br />

aufgrund<br />

guter (matt) bzw.<br />

schlechter (glänzend)Werkzeugabbildung<br />

Abb. 7.2:<br />

Hohe<br />

Abbildungsgenauigkeit<br />

–matt–<br />

REM-<br />

Aufnahme<br />

Vergr. 50:1<br />

Abb. 7.3:<br />

Hohe<br />

Abbildungsgenauigkeit<br />

–matt–<br />

REM-<br />

Aufnahme<br />

Vergr. 200:1<br />

matt<br />

glänzend<br />

Abb. 7.4:<br />

schlechte<br />

Abbildungsgenauigkeit<br />

–glänzend–<br />

REM –<br />

Aufnahme<br />

Vergr. 50:1<br />

Abb. 7.5:<br />

schlechte<br />

Abbildungsgenauigkeit<br />

–glänzend–<br />

REM –<br />

Aufnahme<br />

Vergr. 200:1<br />

13


8. Mikrorisse, Crazes, Weißbruch<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Trüb milchig bis weißlich<br />

(einfallendes Licht wird diffus<br />

gestreut).<br />

Durch Überschreiten der maximal zulässigen Dehn-<br />

Streckgrenze, wie z. B. durch:<br />

1. Äußere Gewalteinwirkung,<br />

<strong>bei</strong>spielsweise durch zwangsweise Entformung von<br />

Hinterschnitten.<br />

2. Überbeanspruchung des Bauteils.<br />

3. Durch ungünstige Verar<strong>bei</strong>tungsbedingungen entstan-<br />

dene Eigenspannungen im Teil.<br />

4. Verwendung von z. B. spannungsrißauslösenden<br />

Entformungssprays.<br />

1. Die von außen auf das Formteil angreifende Kraft<br />

reduzieren, bzw.Thermoplaste mit geringerer Weiß-<br />

bruchanfälligkeit einsetzen, z. B. Terluran 877 T;<br />

Werkzeug optimieren.<br />

2. Kunststoffgerechte Bauteilkonstruktion.<br />

3. Werkzeugoberflächen- und Massetemperatur erhöhen,<br />

Nachdruck- und Kühlzeit reduzieren, Einspritzgeschwin-<br />

digkeit anpassen; spannungsarme materialgerechte<br />

Verar<strong>bei</strong>tung anstreben; nicht unter Restdruck (Über-<br />

ladung des Werkzeugs) entformen; Auswerfersysteme<br />

und Entformungsschrägen so wählen, daß eine ein-<br />

wandfreie Entformung ohne größeren Kraftaufwand<br />

sichergestellt ist; Änderung von Anguß -und An-<br />

schnittbedingungen; Änderung der Formteilgeometrie.<br />

4. Geeignete Entformungsmittel einsetzen.<br />

14


8. Mikrorisse, Crazes, Weißbruch<br />

Abb. 8.1: Mikrorisse, entstanden durch Überladung und Entformung unter<br />

Restdruck<br />

a)<br />

b)<br />

Abb. 8.2:<br />

a) Kugelschreiber mit Weißbruch im Gewindebereich<br />

(Hinterschneidung) aus Polybutadien-ABS<br />

b) Gleicher Kugelschreiber ohne Weißbruch aus Terluran 877 T<br />

a<br />

Abb. 8.3: a) Polybutadien-ABS<br />

z. B. Terluran 967 K<br />

b<br />

b) Terluran 877 T<br />

15


9. Dieseleffekt<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Verbrennungen bzw.<br />

Schwarzfärbungen am<br />

Fließwegende oder an<br />

Zusammenflußstellen<br />

von Schmelzeströmen<br />

(eingeschlossenen Luft).<br />

1. Schlechte Werkzeugentlüftung an Fließwegenden<br />

oder<br />

2. Zusammenfluß mehrerer Schmelzefronten.<br />

In <strong>bei</strong>den Fällen wird die aus dem Formhohlraum zu verdrängende<br />

Luft stark komprimiert und so hoch erhitzt,<br />

daß die Kunststoffschmelze lokal verbrennt.<br />

1. Werkzeug in den kritischen Bereichen mit wirksamer<br />

Entlüftung versehen;<br />

Einspritzgeschwindigkeit, Spritzdruck und Masse-<br />

temperatur reduzieren.<br />

2. Kritische Stellen bereits in der Projektphase durch z.B.<br />

eine Moldflow-Simulation erfassen und durch Änderung<br />

der Artikelgestalt berichtigen.<br />

16


9. Dieseleffekt<br />

Abb. 9.1: Verbrennungen infolge schlechter<br />

Werkzeugentlüftung am Fließwegende<br />

Abb. 9.2:<br />

Örtliche<br />

Verbrennungen an<br />

Rippen wegen<br />

fehlender Werkzeugentlüftung<br />

Abb. 9.3: Schwarzverfärbung am Zusammenfluß zweier Schmelzefronten<br />

17


10. Deformation <strong>bei</strong>m Entformen<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

1. Die Oberfläche zeigt<br />

Auswerfermarkierungen<br />

(Glanzunterschiede, Weiß-<br />

bruch, Deformation).<br />

2. Teil wird beschädigt (durch-<br />

gestoßen), zerbrochen oder<br />

zusammengedrückt.<br />

1. Entformungssystem:<br />

zu wenig oder falsch plazierte Auswerferstifte bzw. zu<br />

kleine wirksame Fläche der Stifte.<br />

2. Hinterschneidungen, Kratzer oder Riefen.<br />

3. Ungünstige Geometrie des Formteils wie z. B. ein<br />

stark – bzw. unvorteilhaft verripptes Teil.<br />

4. Schwinden auf den Formkern.<br />

5. Überladung des Werkzeugs.<br />

6. Unzureichende Entformungsschrägen.<br />

7. Nicht abgestimmte Entformungsschrägen auf die<br />

Oberflächenstruktur.<br />

1. Entformungssystem optimieren.<br />

2. Werkzeug im Hinblick auf eine einwandfreie Ober-<br />

flächenbeschaffenheit überprüfen und ggf. Abhilfe<br />

schaffen.<br />

3. Formteil kunststoffgerecht auslegen.<br />

4. Kern intensiver kühlen.<br />

5. Kühlzeit erhöhen, Umschaltpunkt von Spritzdruck auf<br />

Nachdruck überprüfen (Überladung vermeiden),<br />

Nachdruck verringern.<br />

6. und 7.<br />

Entformungsschrägen vergrößern.<br />

18


10. Deformation <strong>bei</strong>m Entformen<br />

Abb. 10.1: Auswerfermarkierungen aufgrund einer zu kleinen wirksamen<br />

Fläche der Auswerferstifte<br />

Abb. 10.2: Deformiertes Teil infolge Überladung und Schwinden auf den<br />

Formkern<br />

Abb. 10.3: Entformungsbruch, zu großer Hinterschnitt verursacht den Abriß der<br />

Lasche<br />

19


11. Schubmarkierungen („Tiger-Lines“)<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Vom Anguß ausgehende konzentrische<br />

Ringe gleichen<br />

Abstands, die infolge unterschiedlicherOberflächenrauhigkeit<br />

abwechselnd hell und<br />

dunkel in Erscheinung treten.<br />

Thermoplastische Mehrphasensysteme<br />

können zu pulsierendem Schmelzefluß neigen.<br />

1. Zu kleiner Anguß- und Angußverteilerquerschnitt.<br />

2. Hohe Druckverluste in Maschinen- und Heißkanaldüse.<br />

3. Zu geringe Wanddicken.<br />

4. Unzureichende Fließfähigkeit der Formmasse.<br />

5. Nur in Einzelfällen sind ungünstige Verar<strong>bei</strong>tungs-<br />

bedingungen die Ursache.<br />

1. Vergrößerung von Anguß- und/oder Verteilerquerschnitt.<br />

2. Druckverluste in Maschinen- und Heißkanaldüse<br />

reduzieren.<br />

3. Bei flächigen dünnwandigen Formteilen führt oft eine<br />

Erhöhung der Grundwanddicke zum Erfolg.<br />

4. Leichter fließendes Material einsetzen.<br />

5. Die Verar<strong>bei</strong>tungsparameter optimieren (hohe Masse-<br />

temperatur, hohe Werkzeugoberflächentemperatur,<br />

mittlere Einspritzgeschwindigkeit, hoher<br />

Schmelzenachdruck).<br />

20


11. Schubmarkierungen („Tiger-Lines“)<br />

a)<br />

b)<br />

Abb. 11.1:<br />

a) Tiger-Lines infolge eines zu<br />

kleinen Angußquerschnittes<br />

b) Abhilfe durch Vergrößerung<br />

des Angußquerschnittes<br />

21


12. Schallplatteneffekt<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Rillenförmige Oberfläche, die<br />

sich entsprechend dem Verlauf<br />

der Schmelzefront vorwiegend<br />

am Fließwegende ausbildet.<br />

Zu niedrige Masse- und Werkzeugoberflächentemperatur<br />

sowie eine zu geringe Einspritzgeschwindigkeit und ein zu<br />

klein bemessener Fließquerschnitt.<br />

Erklärung:<br />

Eine schnelle Abkühlung der wandnahen Fließfrontbereiche<br />

(erstarrte Randschicht) läßt den Fließwiderstand<br />

im Formhohlraum ansteigen und die sonst gleichmäßige<br />

quellstromartige Ausbreitung der Kunststoffschmelze zur<br />

Wand zeitweise stagnieren. Die Kunststoffschmelze hat<br />

keinen vollständigen Werkzeugwandkontakt.<br />

Massetemperatur, Werkzeugoberflächentemperatur und<br />

Schneckenvorlaufgeschwindigkeit erhöhen.<br />

Fließquerschnitte vergrößern und Formteilgestalt<br />

optimieren.<br />

Reduzierung der Fließweglängen durch zusätzliche<br />

Angußanbindungen.<br />

22


12. Schallplatteneffekt<br />

Abb. 12.1: Schallplatteneffekt infolge<br />

zu niedriger Massetemperatur und<br />

zu geringer Einspritzgeschwindigkeit<br />

23


13. Unvollständig gefüllte Form<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Formteil ist unvollständig ausgespritzt.<br />

1. Zu niedrige Massetemperatur, Werkzeugoberflächen-<br />

temperatur und Einspritzgeschwindigkeit.<br />

2. Zu wenig plastifizierte Kunststoffschmelze<br />

(Dosiervolumen ist zu gering; kein Massepolster).<br />

3. Der Spritzdruck reicht nicht aus (Maschine ist zu klein).<br />

4. Mangelnde Werkzeugentlüftung.<br />

5. Unzureichende Fließfähigkeit der Kunststoffschmelze.<br />

6. Werkzeug wurde mit zu kleinen Wanddicken bzw.<br />

langen dünnwandigen Verrippungen ausgelegt.<br />

7. Ungünstige Düsenbohrung und Angußgeometrie.<br />

1. Masse -und Werkzeugoberflächentemperatur sowie die<br />

Einspritzgeschwindigkeit erhöhen.<br />

2. Dosiervolumen erhöhen, Rückströmsperre überprüfen.<br />

3. Maschinengröße an das zu fertigende Formteil anpassen.<br />

4. Werkzeugentlüftung verbessern.<br />

5. Wechsel zu einem leichtfließenden Kunststofftyp.<br />

6. Werkzeug materialgerecht auslegen bzw. modifizieren.<br />

7. Düsenbohrung, Angußkanal und Angußquerschnitt<br />

vergrößern.<br />

24


13. Unvollständig gefüllte Form<br />

Abb. 13.1: Stegprofil, nicht vollständig ausgeformt, REM, Vergr. 7:1<br />

Abb. 13.2: Ausschnitt aus Bild 13, REM, Vergr. 50:1<br />

25


14. Grat- bzw. Schwimmhautbildung<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Formteile zeigen, z. B. an der<br />

Trennebene Grat- bzw.<br />

Schwimmhautbildung.<br />

1. Passungstoleranz <strong>bei</strong>der Formteilhälften sind zu groß<br />

oder die Dichtflächen sind beschädigt.<br />

2. Schließkraft der Maschine reicht nicht aus (hohe<br />

Auftriebskräfte), bzw. ist zu niedrig eingestellt.<br />

3. Zu hoher Werkzeuginnendruck.<br />

1. Werkzeug auf zulässige Passungstoleranzen bringen<br />

und vorhandene Beschädigungen in den Werkzeug-<br />

trennebenen beseitigen.<br />

2. Schließkraft höher einstellen oder auf eine größere<br />

Maschine wechseln.<br />

3. Einspritzgeschwindigkeit und Nachdruck<br />

zurücknehmen, bzw. früher von Spritz- auf Nachdruck<br />

umschalten.<br />

26


14. Grat- bzw. Schwimmhautbildung<br />

Abb. 14.1: Schwimmhautbildung infolge zu niedrig eingestellter Schließkraft der Maschine<br />

27


15. Freier Massestrahl (Freistrahl)<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

In der Regel schlangenförmig<br />

ausgebildeter Massestrahl, der<br />

auf der Formteiloberfläche<br />

sichtbar ist.<br />

Häufig ist der Schmelzestrang<br />

rauh, matt und zeigt Glanz-<br />

bzw. Farbunterschiede zum<br />

übrigen Formkörper.<br />

Der Massestrahl gelangt ohne Wandkontakt direkt in den<br />

freien Hohlraum (kein Quellfluß). Da sich die Außenhaut<br />

abkühlt, kommt es zu keiner homogenen Verbindung<br />

mehr mit der übrigen Schmelze; die Folge sind<br />

Bindenähte, Inhomogenitäten, Kaltverformungen und<br />

lokale Eigenspannungen.<br />

1. Durch falsche Wahl von Anschnittort und -auslegung.<br />

1. Anschnitt groß genug auslegen und so gestalten, daß<br />

der Massestrahl auf eine Werkzeugwand oder einen<br />

Prallstempel trifft (Quellfluß). Hilfreich ist das Anbringen<br />

von Radien im Anschnitt-/Formteilübergang.<br />

28


15. Freier Massestrahl (Freistrahl)<br />

Abb. 15.1: Entstehung des Freistrahls am Beispiel eines Stiftes<br />

Abb. 15.2: Freistrahl durch ungünstige Wahl von<br />

Anschnittort und -auslegung<br />

Anguß<br />

Abb. 15.3: Freistrahlbildung an transparentem flachem Teil<br />

29


16. Kalter Pfropfen<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Die Oberflächenmarkierung<br />

sieht häufig wie ein Kometenschweif<br />

aus;<br />

gut sichtbar <strong>bei</strong> dünnwandigen<br />

bzw. transparenten Teilen;<br />

<strong>bei</strong> dickwandigen Teilen (nicht<br />

immer sichtbar) führt der kalte<br />

Propfen zu einer inneren<br />

Fehlstelle sowie zu einer Verringerung<br />

der mechanischen<br />

Eigenschaften.<br />

1. Wenn plastisches Material im Angußsystem oder in der<br />

Düse erkaltet und mit dem nächsten Schuß ins<br />

Werkzeug gelangt. Weil das bereits erkaltete Material<br />

nicht wieder aufgeschmolzen wird, kann der kalte<br />

Propfen auch Fließquerschnitte verschließen. Dadurch<br />

kommt es zu einer Schmelzeaufteilung, die zu Ober-<br />

flächenfehlern – vergleichbar mit Bindenahtfehlern –<br />

führt.<br />

2. Eine nicht oder falsch beheizte Maschinendüse.<br />

3. Wenn z. B. die Spitze vom Tunnelanguß abreißt und<br />

mit dem nächsten Schuß in die Formkavität gelangt<br />

(nur <strong>bei</strong> spröden Werkstoffen z. B. SAN).<br />

1. und 2.<br />

Auf richtige und ausreichend hohe Düsentemperierung<br />

achten; Düsenquerschnitt groß genug auslegen; mit<br />

zeitlich abgestimmtem ausreichend bemessenem<br />

Schneckenrückzug fahren und den Staudruck soweit<br />

reduzieren, daß ein Materialaustritt aus der<br />

Maschinendüse vermieden wird.<br />

3. Blindkanal im Angußverteiler vorsehen, der den kalten<br />

Pfropfen aufnimmt; sofern möglich sollte nicht mittels<br />

Tunnelanguß, sondern über Heißkanal angebunden<br />

werden.<br />

30


16. Kalter Pfropfen<br />

Abb. 16.1: Kalter Pfropfen mit Kometenschweif Abb. 16.2: Kalter Pfropfen im Auflicht, vergrößert<br />

31


17. Verzug<br />

Aussehen Ursache Behebung<br />

Formteil zeigt Verwerfungen<br />

oder Verwindungen<br />

(Abweichung von Sollgestalt).<br />

Bei <strong>Styrolcopolymeren</strong> aufgrund der geringen<br />

Schwindung von 0,3-0,7 % wesentlich geringer ausgeprägt<br />

als <strong>bei</strong> teilkristallinen Werkstoffen (Schwindung<br />

1-3 %); <strong>bei</strong> glasfaserverstärktem SAN, ABS, ASA und<br />

PPE-HIPS ist die Schwindung soweit reduziert, daß der<br />

Unterschied längs/quer <strong>bei</strong> ca. 0,1 % liegt. Dadurch ist<br />

praktisch kein Effekt mehr gegeben.<br />

Eine Ausnahme ist Stapron N, das aufgrund des PA6-<br />

Anteils tendenziell eine höhere Schwindung aufweist und<br />

etwas verzugsanfälliger ist.<br />

1. Ungünstige Formteilgestaltung sowie starke Wand-<br />

dickensprünge, die zu unterschiedlichen Werkzeug-<br />

innendrücken und zu einem unterschiedlichen<br />

Schwindungsverhalten führen.<br />

2. Falsche Angußlage und -auslegung.<br />

3. Durch falsch eingestellte Werkzeugtemperatur und<br />

Einspritzgeschwindigkeit sowie eine ungünstig<br />

ausgelegte Werkzeugtemperierung.<br />

1. Innere Spannungen und Orientierungen vermeiden<br />

durch die richtige Werkstoffwahl und Teilegeometrie<br />

(angleichen der Wanddicken);<br />

Formteiloptimierung mit Hilfe von Rechenprogrammen<br />

(z.B. Moldflow-Studie).<br />

2. Angußsituation überprüfen und auf das herzustellende<br />

Formteil abstimmen.<br />

3. Optimierung der Verar<strong>bei</strong>tungsbedingungen.<br />

32


17. Verzug<br />

Anguß<br />

Abb. 17.1: Verworfener Rahmen, entstanden durch ungünstige Teilegeometrie (hier: dicker Rand) <strong>bei</strong> falscher Angußsituation<br />

33


II. Überblick: Beeinflussung von <strong>Spritzgießfehler</strong>n<br />

durch Änderung der Verar<strong>bei</strong>tungsparameter<br />

Überblick über die Beseitigung von<br />

<strong>Spritzgießfehler</strong>n durch Änderung der<br />

Verar<strong>bei</strong>tungsparameter.<br />

Roter Punkt:<br />

Erhöhung des Verar<strong>bei</strong>tungsparameters ergibt<br />

Verringerung des <strong>Spritzgießfehler</strong>s.<br />

Blauer Punkt:<br />

Reduzierung des Verar<strong>bei</strong>tungsparameters<br />

ergibt Verringerung des <strong>Spritzgießfehler</strong>s.<br />

Grüner Punkt:<br />

Zur Verringerung des <strong>Spritzgießfehler</strong>s muß<br />

von Fall zu Fall der Verar<strong>bei</strong>tungsparameter<br />

erhöht oder reduziert werden.<br />

Die Wirksamkeit der jeweiligen Maßnahmen<br />

pro Fehler wird durch Zahlen gekennzeichnet.<br />

(1= am stärksten wirksam).<br />

34


Dieseleffekt<br />

2<br />

1<br />

Blasenbildung<br />

1<br />

2<br />

3<br />

schwierigkeiten<br />

Entformungs-<br />

3<br />

1<br />

2<br />

Abschieferungen<br />

1<br />

3<br />

2<br />

Unaufgeschmolzenes<br />

Granulat<br />

1<br />

2<br />

Bindenahtfestigkeit<br />

1<br />

Orientierungen<br />

2 3<br />

1<br />

Verfärbungen<br />

Schallplatteneffekt<br />

2 3<br />

1<br />

Matte, rauhe Oberfläche<br />

2 3<br />

1<br />

Haarrisse<br />

1<br />

2<br />

Einfallstellen, Lunker<br />

3 1<br />

2<br />

Bindenähte<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Wolkenbildung<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Verzug, Verwerfungen<br />

1<br />

Spritzling zu klein<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Gratbildung<br />

Formteil nicht gefüllt<br />

1<br />

2<br />

Werkzeugoberflächentemperatur<br />

Fehler<br />

Umschaltpunkt (Einspr.-Nachdr.)<br />

Einspritzgeschwindigkeit<br />

Massetemperatur<br />

Nachdruckzeit<br />

Nachdruck<br />

Staudruck<br />

Kühlzeit<br />

Dosierzeit<br />

Dosierweg<br />

Maßnahmen<br />

35


Haben Sie technische Fragen<br />

zu den Styrol-Copolymeren<br />

der <strong>BASF</strong>?<br />

Wir beraten Sie gerne <strong>bei</strong><br />

unserem Styrenics-Infopoint:<br />

Internet: www.basf.de<br />

Haben Sie Ergänzungen oder<br />

Anregungen zu dieser<br />

Broschüre, dann nehmen Sie<br />

bitte Kontakt auf mit:<br />

Technisches Marketing Styrolcopolymere<br />

Tel.: +49(0)621/60-42962<br />

Fax: +49(0)621/60-46006<br />

E-Mail: egon.erter@basf-ag.de<br />

<strong>BASF</strong> Aktiengesellschaft<br />

67056 Ludwigshafen<br />

Deutschland<br />

KTTI 9901 d 09.99

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