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Stadtmagazin Wörgl April 2022

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LEBEN FINDET STADT<br />

STADTMAGAZIN WÖRGL<br />

Lebensmittelverschwendung<br />

muss endlich aufhören!<br />

Täglich landen in Österreich tonnenweise noch genießbare Lebensmittel<br />

im Müll. Eine Situation, die in vielen westlichen Industrieländern<br />

ähnlich ist. Das ist moralisch fragwürdig, verschwendet<br />

aber vor allem Ressourcen. Um dieses System zu ändern, braucht es<br />

strengere gesetzliche Rahmenbedingungen.<br />

Allein in Österreich entstehen jährlich rund eine Million Tonnen vermeidbare<br />

Lebensmittelabfälle. 58 Prozent sind auf Privathaushalte, 18 Prozent<br />

auf den Außer-Haus-Verzehr und 14 Prozent auf die Verarbeitung<br />

zurückzuführen. Betroffen sind vor allem Brot, Süß- und Backwaren (28<br />

Prozent), Obst und Gemüse (27 Prozent) und tierische Produkte (23 Prozent).<br />

Mit den weltweit verschwendeten Lebensmitteln könnten rund<br />

3,5 Milliarden Menschen ernährt werden. „Es ist eine Schande, dass<br />

wir derart viele Lebensmittel achtlos in den Müll werfen. Viele von uns<br />

haben da einfach die Wertschätzung und auch das Lebensmittelwissen<br />

verloren“, zieht LK-Präsident Josef Hechenberger angesichts der Zahlen<br />

eine ernüchternde Bilanz.<br />

FRANKREICH ALS VORBILD<br />

Frankreich war weltweit das erste Land, das die Lebensmittelverschwendung<br />

offiziell unter Strafe stellte. Supermärkte mit einer Ladenfläche von<br />

mehr als 400 Quadratmetern werden verpflichtet, unverkaufte Lebensmittel<br />

an örtliche Tafeln oder andere gemeinnützige Institutionen zu<br />

spenden. Im Lehrplan der Schulen ist zudem vorgegeben, dass Schüler/<br />

innen über Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung aufgeklärt<br />

werden müssen. Seit Juli 2021 sind Restaurants zusätzlich verpflichtet,<br />

sogenannte „Doggybags“ anzubieten – also Möglichkeiten, um Reste<br />

der Mahlzeit mit nach Hause zu nehmen.<br />

HANDLUNGSBEDARF IN ÖSTERREICH<br />

In Österreich gibt es keine Verbote mit Strafen. Hierzulande setzt man<br />

auf Bewusstseinsbildung.<br />

„Vielen Konsumentinnen und Konsumenten ist gar nicht bewusst, wie<br />

viele Ressourcen erforderlich sind, um bestimmte Lebensmittel herzustellen.<br />

Daher ist grundsätzlich jede Aktion, die dazu dient, weniger Lebensmittel<br />

zu verschwenden, zu begrüßen.“<br />

Aber diesen ersten Schritten<br />

müssen laut LK-Präsident<br />

Josef Hechenberger<br />

weitere folgen: „Um der<br />

Lebensmittelverschwendung<br />

den Kampf anzusagen,<br />

braucht es vor allem<br />

eine Bereitstellung für den<br />

menschlichen Verzehr. Generell<br />

sollten Größen- und<br />

Normvorgaben vom Handel<br />

überdacht und noch<br />

genussfähige Lebensmittel,<br />

die nicht mehr verkauft<br />

werden können, an soziale<br />

Einrichtungen abgegeben<br />

werden“. Hechenberger<br />

fordert in diesem Zusammenhang<br />

ein Verbot von<br />

Lebensmittelverschwendung<br />

wie in Frankreich<br />

und zudem ein Umdenken in der gesamten Gesellschaft: „Es muss geprüft<br />

werden, welche gesetzlichen Lücken geschlossen werden müssen,<br />

damit keine noch genießbaren Lebensmittel im Abfall landen. Zusätzlich<br />

muss sich auch unsere Erwartungshaltung ändern. Bis zum Ladenschluss<br />

komplett gefüllte Regale – braucht es das wirklich?“<br />

Ein Dorn im Auge sind Hechenberger auch Lockangebote: „Mengenrabatte<br />

im Frischwarenbereich oder Multipackangebote verleiten dazu,<br />

mehr zu kaufen, als eigentlich gebraucht wird. Das ist nicht zielführend.<br />

Stattdessen sollten Produkte rechtzeitig vor Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums<br />

verbilligt angeboten werden.“ Lebensmittel sollen leistbar<br />

sein, allerdings nicht verramscht werden: „Wir brauchen hier dringend<br />

einen Paradigmenwechsel, alles andere ist nicht zu rechtfertigen. Der<br />

Begriff Nachhaltigkeit wird ja derzeit gerne verwendet – wer beim Lebensmittelkauf<br />

wirklich nachhaltig sein will, sollte in erster Linie darauf<br />

achten, möglichst bedarfsgerecht zu kaufen und Abfälle zu reduzieren!“<br />

Foto: Josef Hechenberger<br />

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