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ROTWEISSROT Ausgabe IV/2012 - Auslandsösterreicher-Weltbund

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Schwerpunkt-Thema<br />

ein Kirchgang durch das land<br />

Architektur, Ideen und Spiritualität fanden schon in den frühchristlichen Sakralbauten des<br />

ausgehenden Altertums eine Form der Umsetzung für das Wort Gottes. Adrian Ortner<br />

Schied schon damals die Geister: die Kirche „Zur heiligen Dreifaltigkeit“ von Fritz Wotruba.<br />

Bereits seit Jahrhunderten drücken<br />

Kirchen als Zeugnisse christlicher<br />

Überzeugung und himmelwärts strebende<br />

Kunstwerke heimischen Ortsbildern den<br />

Stempel auf – in urbanen wie ländlichen<br />

Räumen. Die seit rund 1.700 Jahren in<br />

Europa errichteten christlichen Bauten<br />

könnten aber unterschiedlicher nicht sein.<br />

Geschuldet ist diese Divergenz den verschiedenen<br />

Baustilen und ihren z. B. romanischen,<br />

gotischen, barocken Akzentuierungen.<br />

Dabei galt es im Kirchenbau<br />

stets, die biblische Symbolik in sakral-<br />

architektonische Leistungen zu transformieren,<br />

sich dem Schöpfer zu nähern und<br />

den Reisenden Folgendes deutlich zu<br />

machen: Hier geht es christlich zu!<br />

So zog der Stilwandel – gepaart mit der<br />

sich ausbreitenden ethnischen Vielfalt – in<br />

Land und Städten eine Mannigfaltigkeit<br />

nach sich, die uns z. B. die natürliche Bescheidenheit<br />

der Romanik, einen bereits<br />

aus weiter Ferne auszumachenden gotischen<br />

Dom, die komplexe barocke Verspieltheit<br />

und manches mehr gebracht hat.<br />

mächtigen grünen Bäumen. Im Außenbau<br />

sind in der Anlage und im Mauerwerk<br />

romanische Elemente in Form der gegliederten<br />

Rundbögen zu erkennen. Besucher<br />

erwarten im Inneren, das eine abwechslungsreiche<br />

Geschichte erlebt hat,<br />

freigelegte römische Inschriftensteine sowie<br />

eine römische Ofenanlage. Berühmt<br />

ist auch die Nachbildung des Volto-Santo-<br />

Kruzifixes von Lucca, eines Gnadenbildes<br />

aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.<br />

Auch gotische Spuren lassen sich<br />

vereinzelt finden.<br />

Einem äußerst ungewöhnlichen Sakralbau<br />

begegnet man wiederum im Liesertal<br />

im Kärntner Oberland. Die „Geteilte Kirche<br />

am Kreuzbichl“ – auch „Kreuzbichlkapelle“<br />

genannt – ist eine weltweit einzigartige<br />

Erscheinung, verläuft durch sie doch<br />

eine befahrene Straße. Während sich auf<br />

der einen Seite der Altarraum befindet,<br />

können die Kirchenbesucher auf der anderen<br />

Straßenseite in einer zweigeschoßigen<br />

Galerie der Predigt aus dem Altarraum<br />

lauschen. Dieses architektonische<br />

Unikum geht mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

auf ein Marterl namens „Kreuz am Bichl“<br />

aus dem 15. Jahrhundert zurück, woraus<br />

im Jahr 1588 dann eine Kapelle entstand.<br />

Heute noch finden dort Prozessionen zum<br />

Kreuzbichl sowie Heilige Messen statt.<br />

Anstaltskirche für psychisch Kranke<br />

Auch inzwischen seit mehr als einem<br />

Jahrhundert zelebriert man Heilige Messen<br />

in der Otto-Wagner-Kirche „Am Steinhof“,<br />

im größten Sakralkunstwerk des<br />

Jugendstils. Dieses entstand im Rahmen<br />

der 1907 fertiggestellten und zu dieser<br />

Zeit modernsten psychiatrischen Anstalt<br />

Ewald<br />

Alt und geteilt<br />

Europas. Die Kirche zum „Hl. Leopold“<br />

Die vielleicht älteste noch bestehende thront auf den Hängen des Gallitzin berges<br />

Kirche Österreichs ist die erstmals im Jahr und wurde in den Jahren 1904 bis 1907 wikipedia, for<br />

799 urkundlich erwähnte Martinskirche errichtet. Als Anstaltskirche für psychisch<br />

auf dem Römerberg in Linz. Fast beschei- Kranke hatte Wagner hier vieles zu be-<br />

ninanuri<br />

Die „Hundertwasserkirche“ in Bärnbach. den verbirgt sich der Kirchenbau hinter achten. In unzähligen Gesprächen mit ©<br />

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