Sport Stadt Leipzig November 2023
Das Sportmagazin für Leipzig von SportStadt Leipzig und Ahoi Leipzig
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50 Köpfe<br />
Kay Vesely<br />
Kanu-Bundestrainer/<br />
SG LVB <strong>Leipzig</strong><br />
Beim Thema Kanu-Rennsport<br />
kommt man in <strong>Leipzig</strong> nicht an<br />
Kay Vesely vorbei. Seit 2001 ist<br />
der aktuelle Bundestrainer, der<br />
bereits seit 1986 Mitglied der<br />
SG LVB ist, am Bundesstützpunkt<br />
am Klingerweg aktiv und betreut<br />
unter anderem die <strong>Leipzig</strong>er<br />
Spitzenkanuten. Der ehemalige<br />
Leistungssportler hat in den<br />
vergangenen Jahrzehnten unter<br />
anderem die <strong>Leipzig</strong>er Vorzeige-<br />
Kanuten Christian Gille und<br />
Tina Dietze zu Olympiasiegen,<br />
Welt- und Europameistertiteln<br />
geführt.<br />
Margaryta Stolbin<br />
Cheftrainerin<br />
Rhythmische <strong>Sport</strong>gymnastik,<br />
TuG <strong>Leipzig</strong><br />
Die Gymnastinnen der TuG <strong>Leipzig</strong><br />
sind seit vielen Jahren erfolgreich<br />
aktiv. Einen großen Anteil<br />
an den nationalen und internationalen<br />
Erfolgen in der<br />
Rhythmischen <strong>Sport</strong>gymnastik<br />
hat Cheftrainerin Margaryta<br />
Stolbin zu verantworten. Viele<br />
der jungen Schützlinge der<br />
Ukrainerin, die seit 1997 in<br />
<strong>Leipzig</strong> lebt, haben in den<br />
vergangenen Jahren den Sprung<br />
an die sächsische oder sogar an<br />
die deutsche Spitze geschafft.<br />
Die ausgebildete Physiotherapeutin<br />
führte zahlreiche<br />
<strong>Sport</strong>lerinnen auch international<br />
zu Siegen und Medaillen.<br />
EHEMALIGE<br />
Petra Rossner<br />
Bahnrad-Olympiasiegerin und Weltmeisterin<br />
Die gebürtige <strong>Leipzig</strong>erin gewann ein Jahr nach ihrem Weltmeistertitel in der 3.000-Meter-Einerverfolgung<br />
bei den Olympischen Spielen 1992 in der gleichen Disziplin Gold. Und das, obwohl sie erst<br />
1986, mit 19 Jahren, in den aktiven Wettkampfbetrieb einstieg. Sie holte Etappensiege bei der Tour de<br />
France, beim Giro d’Italia sowie den Rad-Weltcup. Rossner arbeitete nach ihrer Karriere viele Jahre<br />
als Nachwuchstrainerin in <strong>Leipzig</strong> und ist heute Landestrainerin für den Berliner Radsport-Verband.<br />
Frank Baum<br />
Fußball-Olympia-Silbermedaillengewinner<br />
Der Libero und langjährige<br />
Kapitän des 1. FC Lok <strong>Leipzig</strong><br />
stand in der DDR-Oberliga 202<br />
Mal für die Probstheidaer auf dem<br />
Rasen, mit denen er dreimal<br />
(1981, 1986 und 1987) den<br />
FDGB-Pokal gewann und 1987 im<br />
Finale des Europapokals der<br />
Pokalsieger nur knapp an Ajax<br />
Amsterdam scheiterte. Baums<br />
größter Erfolg: die Silbermedaille<br />
bei den Olympischen Spielen 1980<br />
mit der DDR-Nationalmannschaft.<br />
Baum trainierte nach seiner<br />
Spielerlaufbahn verschiedene<br />
Clubs im <strong>Leipzig</strong>er Amateurfußball.<br />
Annett Schuck<br />
Kanu-Olympiasiegerin<br />
Zwölf WM-Goldmedaillen und<br />
zwei Olympiasiege im Vierer-<br />
Kajak: Die Lehrerin am Landesgymnasium<br />
für <strong>Sport</strong> war zu ihrer<br />
aktiven Zeit eine der erfolgreichsten<br />
Renn-Kanutinnen. Höhepunkt<br />
in der Karriere der SC-DHfK-<br />
Athletin waren die Olympischen<br />
Spiele in Atlanta 1996 und in<br />
Sydney 2000, als sie unter<br />
anderem an der Seite von<br />
Birgit Fischer im Vierer-Kajak<br />
triumphierte. Heute arbeitet<br />
Schuck neben ihrem Lehrerjob<br />
als Nachwuchstrainerin.<br />
Christian Gille<br />
Kanu-Olympiasieger<br />
Für den SC DHfK <strong>Leipzig</strong> gewann<br />
der gebürtige Wolfener an der<br />
Seite von Tomasz Wylenzek bei<br />
den Olympischen Spielen 2004<br />
Gold im Zweier-Canadier über<br />
1.000 Meter. Hinzu kommen fünf<br />
Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften.<br />
Heute arbeitet der<br />
bodenständige Champion in<br />
<strong>Leipzig</strong> als Berufsfeuerwehrmann.<br />
Zudem ist Gille Botschafter der<br />
Jose Carreras Leukämie-Stiftung.<br />
Sein ehemaliger Kanu-Partner<br />
Thomas Zereske war kurz vor<br />
Olympia 2004 an einer aggressiven<br />
Form der Krankheit gestorben.<br />
Heike Fischer-Jung<br />
Olympia-Bronze<br />
Wasserspringen<br />
und Vorsitzende<br />
des Fördervereins<br />
<strong>Sport</strong>stadt <strong>Leipzig</strong><br />
Ihre Eltern Margit und Uwe<br />
Fischer formten Heike Fischer-<br />
Jung beim SC DHfK <strong>Leipzig</strong> zu<br />
einer der erfolgreichsten<br />
Wasserspringerinnen ihrer Zeit.<br />
Der größte Erfolg war die<br />
Bronzemedaille bei den<br />
Olympischen Spielen 2008 in<br />
Peking im 3-Meter-Synchron-<br />
Wettbewerb zusammen mit Ditte<br />
Kotzian. Das Duo gewann auch<br />
Silber bei der Weltmeisterschaft<br />
2007 in Melbourne und zweimal<br />
EM-Silber. Im Einzel erkämpfte<br />
sich Fischer-Jung 2002 und 2004<br />
EM-Gold. Nach ihrem Karriereende<br />
war sie unter anderem als<br />
Vizepräsidentin Leistungssport im<br />
Landessportbund Sachsen tätig.<br />
Heute ist sie Vorsitzende des<br />
Fördervereins <strong>Sport</strong>stadt <strong>Leipzig</strong>.<br />
Grit Jurack<br />
Handball-Rekordnationalspielerin<br />
Sie ist mit 306 Spielen und 1.581<br />
Toren Rekordnationalspielerin und<br />
Rekord-Torschützin des deutschen<br />
Handballbundes und gilt als eine<br />
der besten Rückraumspielerinnen<br />
aller Zeiten. Die 1,84 Meter große<br />
Linkshänderin gewann mit der<br />
Deutschen Nationalmannschaft<br />
zwei WM-Bronzemedaillen und<br />
mit dem dänischen Team Viborg<br />
HK nach ihrer erfolgreichen Zeit<br />
beim HC <strong>Leipzig</strong> als erste<br />
Deutsche die Champions League –<br />
insgesamt sogar dreimal. Heute<br />
ist Jurack Nachwuchstrainerin<br />
beim TSV Glücksburg an der<br />
Flensburger Förde.<br />
Fotos: Andreas Rupp/TuG <strong>Leipzig</strong>, SG LVB <strong>Leipzig</strong>, Petra Rossner (privat), Frank Baum (privat), SC DHfK/Abteilung Kanu, Oliver Strubel, Grit Jurack (privat), Peter Sack, ZDF/Klaus Weddig, Deutscher Fechter-Bund, Olaf Kosinsky/kosinsky.eu,<br />
RB <strong>Leipzig</strong>/motivio, Picture Point, SC DHfK <strong>Leipzig</strong> e. V./Abteilung Finswimming, Westend-Presseagentur, Klaus Trotter, Gerlinde Rohr (privat), SC DHfK, Büro Jens Lehmann<br />
Annekatrin Thiele<br />
Ruder-Olympiasiegerin<br />
Die in Sangerhausen geborene<br />
und in Thüringen aufgewachsene<br />
Athletin schaffte in ihrer Karriere<br />
mehr, als ihr manche zugetraut<br />
hätten. Mit 1,73 Metern galt sie<br />
eigentlich als zu klein fürs<br />
Weltklasse-Rudern. Am Ende<br />
ihrer 20-jährigen Karriere hatte<br />
Thiele einen Olympiasieg im<br />
Doppel-Vierer und zwei Olympia-<br />
Silbermedaillen sowie zwei Weltmeistertitel<br />
und drei EM-Siege<br />
auf der Habenseite. Zu verdanken<br />
hat sie die Erfolge ihrer Beharrlichkeit,<br />
ihrem Kampfgeist und<br />
Erfolgstrainerin Angelika Noack.<br />
Jörg Fiedler<br />
Olympia-Bronzemedaillengewinner<br />
Der Degen-Bundestrainer der<br />
männlichen U20 und Nachwuchstrainer<br />
am Olympiastützpunkt<br />
Sachsen/Standort <strong>Leipzig</strong> war<br />
zu seiner Hochphase einer der<br />
technisch besten Degenfechter<br />
der Welt. 2004 in Athen holte der<br />
gebürtige <strong>Leipzig</strong>er mit Sven<br />
Schmid und Daniel Strigel die<br />
olympische Bronzemedaille.<br />
Hinzu kommen drei Mannschafts-<br />
Silbermedaillen bei den<br />
Weltmeisterschaften und zwei<br />
EM-Silbermedaillen im Einzel.<br />
Kristin Otto<br />
Schwimm-<br />
Olympiasiegerin<br />
Die sechsfache Olympiasiegerin,<br />
siebenfache Weltmeisterin und<br />
neunfache Europameisterin gilt<br />
als erfolgreichste deutsche<br />
Schwimmsportlerin aller<br />
Zeiten, war aber auch Teil des<br />
DDR-Zwangsdopingsystems. Die<br />
meisten Menschen kennen Kristin<br />
Otto heute aus dem ZDF, wo sie<br />
erfolgreich als Moderatorin und<br />
<strong>Sport</strong>reporterin arbeitet.<br />
Dominik Kaiser<br />
RB-<strong>Leipzig</strong>-Legende<br />
So manch einer erklärte ihn für<br />
verrückt, als Dominik Kaiser 2012<br />
von Bundesligisten TSG Hoffenheim<br />
zu RB <strong>Leipzig</strong> in die Regionalliga<br />
Nordost wechselte. Doch<br />
Kaiser schrieb Geschichte: Als<br />
einziger Fußballer Deutschlands<br />
schaffte er den Sprung aus der<br />
vierten Liga bis in die Champions<br />
League. Der langjährige RB-Kapitän<br />
kehrte nach seinem Karriereende<br />
zu RB zurück, leitet dort seit<br />
diesem Jahr das Career Center<br />
für verliehene Talente.<br />
Peter Rost<br />
Handball-<br />
Olympiasieger<br />
Sein Bruder Karl-Heinz Rost war<br />
vielleicht der talentierteste<br />
Handballer der DDR, wurde aber<br />
als „politisch unzuverlässig“<br />
aussortiert. Die große Karriere<br />
machte Karl-Heinz’ Bruder Peter.<br />
Er gewann als Spieler des SC<br />
<strong>Leipzig</strong> drei DDR-Meisterschaften<br />
sowie 1974 als Kapitän der<br />
DDR-Auswahl WM-Silber und<br />
1980 die Goldmedaille bei den<br />
Olympischen Spielen.<br />
Max Poschart<br />
Finswimming-<br />
Weltmeister<br />
Er ist wahrscheinlich der<br />
erfolgreichste nicht-olympische<br />
<strong>Sport</strong>ler <strong>Leipzig</strong>s aller Zeiten:<br />
Finswimmer Max Poschart<br />
gewann in seiner einzigartigen<br />
Karriere 36 Medaillen bei World<br />
Games, Weltmeisterschaften und<br />
Europameisterschaften. Er hält<br />
aktuell zwei Weltrekorde und<br />
arbeitet seit dem kürzlichen<br />
Karriereende ganz frisch als<br />
Stützpunkttrainer beim Landestauchsportverband<br />
Sachsen.<br />
Bernd Bauchspieß<br />
DDR-Fußballmeister 1964<br />
Der größte Chemiker aller Zeiten<br />
hatte mit 13 Toren großen Anteil<br />
am Wunder von Leutzsch, der<br />
Sensationsmeisterschaft von<br />
Chemie <strong>Leipzig</strong> in der DDR-Oberliga<br />
1964. Er gewann mit der<br />
DDR-Auswahl im gleichen Jahr<br />
in Tokio Olympia-Bronze und mit<br />
der BSG 1966 den FDGB-Pokal.<br />
Der dreifache DDR-Oberliga-Torschützenkönig<br />
arbeitete später<br />
über das Rentenalter hinaus in<br />
<strong>Leipzig</strong> als Orthopäde.<br />
ENTSCHEIDER,<br />
VERTRAUTE, MACHER<br />
Karsten Günther<br />
Geschäftsführer<br />
SC DHfK Bundesliga-<br />
Handball<br />
Als <strong>Sport</strong>student brachte er von<br />
einem Praktikum aus Barcelona<br />
die Idee mit, den <strong>Leipzig</strong>er Handball<br />
wieder zurück zu alter Größe<br />
zu führen. Am WG-Küchentisch<br />
planten er und seine Mitstreiter<br />
das Projekt Bundesliga und<br />
begannen in der fünften Liga. Dank<br />
der Power und des unermüdlichen<br />
Engagements von Geschäftsführer<br />
Günther spielt der SC DHfK nun<br />
schon seit neun Jahren im Oberhaus.<br />
Eine Leistung, die bisweilen<br />
im Schatten von König Fußball zu<br />
wenig gewürdigt wird. „Das ist<br />
eine Aufstiegsgeschichte. Wir<br />
sind gerade in der Phase, wo die<br />
Luft am dünnsten ist“, so Günther.<br />
Keine Frage: Der ehrgeizige<br />
Macher will bis auf den Gipfel.<br />
Dr. Gerlinde Rohr<br />
langjährige Leiterin<br />
des <strong>Sport</strong>museums<br />
Fast 40 Jahre lang arbeitete<br />
Gerlinde Rohr im <strong>Sport</strong>museum<br />
<strong>Leipzig</strong> und setzte sich als Leiterin<br />
mit immensem Engagement dafür<br />
ein, dass die fast 100.000 Objekte<br />
des 1991 geschlossenen Museums<br />
nicht auf der Halde landeten und<br />
im Keller in Vergessenheit gerieten.<br />
Als Rentnerin engagiert<br />
sie sich als Vorstandsmitglied<br />
des Fördervereins weiter für<br />
einen festen Standort des <strong>Sport</strong>museums.<br />
Ihre Arbeit als Museumsleitung<br />
setzt Aiko Wulff fort.<br />
Dr. René Toussaint<br />
Teamarzt SC DHfK<br />
<strong>Leipzig</strong><br />
Handball ist neben Rugby der<br />
wohl härteste Teamsport – da ist<br />
ein guter Arzt genauso wichtig<br />
wie ein Spieler. René Toussaint<br />
betreut seit 2011 gemeinsam mit<br />
seinem Kollegen Prof. Pierre<br />
Hepp die SC-DHfK-Bundesligaspieler<br />
und begleitete den<br />
Aufstieg der SC-DHfK-Handballer<br />
als Fachmann für Handball-<br />
Verletzungen aller Art.<br />
Jens Lehmann<br />
Bahnrad-Olympiasieger<br />
und Bundestagsabgeordneter<br />
Beeindruckende Vita: Nach einer<br />
höchst erfolgreichen Karriere auf<br />
dem Rad als zweifacher Olympiasieger<br />
mit der Mannschaft und<br />
Olympia-Zweiter in der Einerverfolgung<br />
(1992 und 2000)<br />
absolvierte Lehmann eine<br />
Ausbildung als Erzieher und<br />
engagierte sich (sport-)politisch.<br />
Seit 2017 vertritt er <strong>Leipzig</strong> im<br />
Bundestag, sein Herzensprojekt<br />
ist eine deutsche Olympiabewerbung<br />
mit Beteiligung <strong>Leipzig</strong>s.<br />
Vor Ort setzt sich der 55-Jährige<br />
sehr aktiv für Erhalt und Ausbau<br />
der <strong>Leipzig</strong>er <strong>Sport</strong>stätten ein.<br />
Seit zwei Jahrzehnten ist der<br />
CDU-Politiker im <strong>Stadt</strong>sportbund,<br />
im <strong>Stadt</strong>rat sowie als Aufsichtsrat<br />
der <strong>Sport</strong>bäder engagiert.<br />
16 50 Köpfe<br />
50 Köpfe<br />
NOVEMBER <strong>2023</strong> 17