LINZA#43 November-Dezember 2023
Das urbane LINZA stadtmagazin erscheint alle zwei Monate als Printmagazin – und ist täglich aktuell unter www.linza.at und www.facebook.com/linza.magazin
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Kommentar:<br />
KEBAB: AM ENDE HILFT WOHL<br />
NUR EIN MAMPF-BOYKOTT...<br />
Und wieder gerät eine Lieferung von Kebab-Fleisch aus dem Ausland in die<br />
Schlagzeilen, wieder ist von ungenießbarem Gammelfleisch, das noch dazu<br />
ungekühlt aus Polen importiert wurde, die Rede. Doch statt endlich auf heimische<br />
Qualität zu setzen, beschweren sich “Gammelfleisch-Kebabbuden”<br />
über die negative Berichterstattung. Bis die Betreiber umdenken, braucht es<br />
wohl noch mehr Kontrollen, noch mehr Strafen – und die Kunden werden<br />
wohl auch um jene Buden, die nicht mit offenen Karten spielen, einen Bogen<br />
machen müssen, damit sich was ändert.<br />
Zwei Tonnen Fleisch – hochgerechnet<br />
können damit etwa 13.000<br />
Stück Kebab produziert werden<br />
– wurden kürzlich auf dem Weg<br />
nach Linz konfisziert, ungekühlt<br />
und ohne die nötigen Papiere. Verständlich,<br />
dass auch immer mehr<br />
Linzer einen weiten Bogen um die<br />
heimischen Kebab-Buden machen.<br />
Ganz offensichtlich setzen die Betreiber<br />
weiter auf Billigst-Fleisch<br />
aus der Slowakei, Polen oder sonstwo<br />
her, einen Lerneffekt aus den<br />
vielen negativen Schlagzeilen gibt<br />
es nicht. Oder kennen Sie irgendeinen<br />
Anbieter, der mit heimischer,<br />
(ober)österreichischer Qualität<br />
wirbt? Es gibt kein Argument dagegen,<br />
denn das nötige Fleisch wäre<br />
hierzulande mehr als genügend<br />
vorhanden. Selbst McDonalds<br />
schafft das und wirbt vielen Jahren<br />
mit österreichischem Rindfleisch<br />
und anderen heimischen Zutaten.<br />
Kaum ein Kebab-Laden verfügt<br />
über eine Homepage oder eine<br />
Facebook-Seite, geschweige denn<br />
über irgendeine abrufbare (oder<br />
ausgehängte) Information, wo das<br />
Fleisch und die anderen Produkte<br />
herstammen – wohl aus gutem<br />
Grund. Auch viele Bewertungen<br />
und Ratings auf den diversen Lieferservice-Seiten<br />
oder in anderen<br />
Online-Bewertungsmöglichkeiten<br />
stellen dem Großteil der Anbieter<br />
kein gutes Zeugnis aus. Warum<br />
sind die Betreiber so wenig lernfähig,<br />
warum setzt keiner auf Qualität,<br />
offene Kommunikation und<br />
einen ehrlichen Umgang mit den<br />
Produkten, die er verkauft? Schade,<br />
denn ein echter, qualitätsvoller<br />
Kebab (oder Dürüm) mit einem<br />
hohen Gemüseanteil ist eine feine<br />
Sache – und überholt einen Burger<br />
in Sachen Nährwert locker.<br />
Liebe Kebabbuden-Betreiber: Statt<br />
uns (und anderen Medien) Mails zu<br />
schreiben, in denen ihr euch über<br />
negative Berichterstattung wegen<br />
eures (leider sehr oft) minderwertigen<br />
oder gar gesundheitsgefährdenden<br />
Fleisches beklagt, gäbe es<br />
eine bessere Lösung: Verwendet<br />
ENDLICH Top-Qualität aus (Ober)<br />
Österreich, bei Kebab-Preisen von<br />
teils bereits über sieben Euro sollte<br />
das doch drin sein – und falls nicht:<br />
50 Cent extra zahlen die Kunden<br />
gerne, wenn ihr dem (Gammel-)Billigstfleisch<br />
aus dem Osten endlich<br />
die rote Kart zeigt. Das erwiesenermaßen<br />
teils grausliche Zeug kauft<br />
euch auf kurz oder lang keiner<br />
mehr ab.