Wie geht leben?Welche Farben hat dein Leben?Welchen Klang?Schmeckt es nach Sommerregen?Wovon träumst du?Wie möchtest du leben?Kennst du dich?Kennst du mich?Was trägt dich?Was bewegt dich?Was gibt dir Hoffnung?Hast du manchmal Angst?Glaubst du an Liebe?Kannst du dir Gott vorstellen?Was hält die Welt im Inneren zusammen?Im Religionsunterricht gehen wirgemeinsam auf Spurensuche.Wir stellen Fragen.Manchmal finden wir Antworten in unsoder in den Kulturen und Religionen derWelt.Manchmal versuchen wir einfach zu SEIN.36
Grüße ehemaliger Maturant*innenClaudia Pobitzer und Raphael Prieth machten im Schuljahr 2021/22 ihre Matura am Realgymnasium Schlanders underklärten sich bereit, einige Worte an die Schulgemeinschaft zu richten. Vielen Dank dafür!Zuerst Matura, aber was dann?Das war meine Frage, die mich eine geraume Zeit während meiner Jahre im RG begleitet hat und ich denke, vielen voneuch geht es jetzt genauso wie mir damals. Bis zum Schluss habe ich mein Bauchgefühl entscheiden lassen und einBiologiestudium gewählt. Meiner Meinung nach sollte man den Studiengang nach Interesse wählen und die Universitätnach Ambition. Für mich selbst habe ich entschieden, dass ich eine renommierte Uni besuchen möchte, damit ich spätergute Arbeitschancen habe. Also landete ich auf der ETH Zürich und bis jetzt habe ich meine Entscheidung auch nichtbereut. Mein Tipp: Lasst euch nicht von einem Studium abschrecken, wenn es nach viel Arbeit klingt, es zu schwierigaussieht, oder jemand behauptet man würde es nicht schaffen. Unsere Schule ist auch nicht einfach und deshalb binich der Meinung, dass ihr auch ein Studium schaffen würdet. Das RG hat mich für die Uni gut vorbereitet, nur wenn ichnochmals zurückkönnte, würde ich mir in Mathe und Physik mehr Mühe geben, weil Themen wie Thermodynamik,Differentialgleichung und Integration in nahezu allen Fächern vorkommen. Von Biologie bis hin zu allgemeiner oderorganischer Chemie ist es einfach wichtig die Mathematik fast schon im Schlaf zu können.Fazit: Geht euren eigenen Weg und lasst euch nicht verunsichern.Ich wünsche allen Maturanten viel Erfolg für die Prüfungen und allen anderen spannende Jahre im OSZ.Claudia PobitzerLiebe Schulgemeinschaft,aktuell bin ich an der Universität Innsbruck für das Integrierte Diplomstudium der Rechtswissenschaften - ItalienischesRecht eingeschrieben. Ich habe bereits zu Beginn festgestellt, dass das Studium mit dem Oberschulunterricht kaum zuvergleichen ist, da grundlegende Unterschiede herrschen. Während man in der Schule einer doch recht strengen Kontrolleunterworfen ist, hat man an der Universität eine sehr große Freiheit, welche sich auch darin ausdrückt, dass manfrei entscheiden kann, für welche Kurse man sich anmeldet und ob man die Vorlesungen besuchen will oder nicht. DieseFreiheit bringt sicherlich viel Positives mit sich, jedoch steigt dadurch auch die Verantwortung, die man übertragenbekommt, weil während man in der Schule noch einem vorgegebenen Plan folgt, muss man sich an der Uni selbst denStundenplan erstellen und auch die Anmeldetermine für die Prüfungen im Auge behalten. Für mich war dies eine sehrwillkommene Umstellung, weil es nach 13 Jahren Schule doch etwas müßig werden kann, einem immer strikt vorgegebenenPlan zu folgen. Die Schule und ihr System haben jedoch auch positive Seiten. Rückblickend war es beispiels-weisesehr komfortabel, dass man sich um das Organisatorische so gut wie gar nicht kümmern musste und eigentlich allesnachgetragen bekommen hat. Was ich jedoch keinesfalls vermisse, ist das frühe Aufstehen am Morgen, welches imUnialltag so gut wie inexistent ist, weil es kaum einen Tag gibt, an dem man das Bett morgens vor 9 Uhr verlassen muss.Ich war immer jemand, der sich in den Unterrichtsstunden lieber gefragt hat, „in welcher Situation sollte ich dies jemalsbrauchen?“, anstatt aufzupassen, während ich mir zurzeit vermehrt die folgende Frage stelle: „Wozu habe ich gelernt,wie man Integrale löst und was der Dadaismus ist?“. Aufgrund meiner Studienwahl habe ich es nämlich geschafft denmeisten Fächern aus dem Weg zu gehen. Abgesehen von den beiden linguistischen Äußerungsformen Deutsch undItalienisch, welche in verschiedenartigen Anteilen alternierend als Sprache des Unterrichts fungieren, hat, entgegen allmeiner Erwartungen, ausschließlich Latein in den auf Geheiß des oströmischen Kaisers Justinian im 6. Jh. erstelltenDigesten, welche heute noch im Kurs „Römisches Privatrecht“ behandelt werden, seinen Niederschlag gefunden, welcheszu meinem Erquicken eines meiner Lieblingsfächer war (cum grano salis). Abschließend möchte ich allen Schülernden Rat geben, die Schulzeit zu genießen, da es rückblickend eine sehr angenehme Zeit war, in der man auch mit kleinenAufwendungen sehr gute Ergebnisse erzielen konnte und weiters darf ich mich recht herzlich für die Möglichkeit, imdiesjährigen Kaleidoskop mitzuwirken, bedanken.Mit den allerbesten Grüßen, Raphael Prieth37