WOMAN in the city | Winter 2023

MELANIE ELTERMANN IST FASZINIERT VON
TATTOOS
& LICHT
Du bist „Lichtartistin“: Was macht Licht mit Dir und Du mit
dem Licht?
Melanie Eltermann: Den Namen LichtArtistin habe ich auch
deswegen gewählt, weil Licht in mir so viel auslöst. Als Fotografin
dieses Licht in meinen Bildern einzufangen, einzusetzen und
so sichtbar zu machen, ist etwas ganz Besonderes. Und dann mit
einer Vision von einem bestimmten Licht in meinem Fotostudio
eine Idee umzusetzen ist der Part der Artistik, auf den mein Name
anspielt. Licht so einzusetzen, dass man Emotionen unterstreicht,
einen Charakter herausarbeitet oder sogar umschmeichelt ist faszinierend
und in meinem Berufsfeld eine große Handwerkskunst.
Hast du Lieblingsmotive?
Mein Lieblingsmotiv sind Emotionen. Schon vor meiner Ausbildung
zur Fotografin war ich davon fasziniert, welche kleinen
Regungen auf einem Foto sichtbar werden, die man vielleicht
in dem Moment, als fotografierte Person, gar nicht absichtlich
zeigen wollte. Nicht selten höre ich von meinen Kunden: die besten
Fotos von mir entstehen immer dann, wenn ich nicht weiß,
dass ich fotografiert wurde. Und wenn ich dieses Gefühl in einem
Shooting mit meinen Kunden auslösen kann, habe ich mein Ziel
erreicht.
Auch Tattoos bedeuten Dir etwas - erzählst Du uns, was du für
Tattoos hast, warum Du sie magst, was sie für Dich ausdrücken?
Genau wie Fotos sind Tattoos Zeugen der Momente. Ein Foto
zeigt uns den exakten Moment, in dem der/die Fotograf/in auf
den Auslöser drückte, nicht den Moment davor und danach.
Ähnlich geht es mir mit Tattoos. Sie zeigen für mich ein Abbild
der Entscheidungen, die ich in dem Moment getroffen habe.
Mein erstes Tattoo ließ ich mir mit 19 in Flensburg stechen.
Von da an war meine Faszination für das Thema geweckt und
meine beste Freundin und ich fuhren 2009 das erste Mal zur
Tattoo Convention nach London an meinem 20. Geburtstag.
Dort sah ich so viele tolle Künstler/innen und eine Tradition war
geboren: jedes Jahr um meinen Geburtstag fand diese Convention
statt, fast 7 Jahre in Folge fuhren wir zu einem verlängertem
Wochenende dort hin. 2013 traf ich dann dort auf Karl Frey, einen
Tätowierer aus Berlin, der sich auf Dot-Work und Blackwork spezialisiert
hat. Er hat mir mein erstes Tattoo in diesem Stil auf meine
Füße tätowiert, ganz nach meinen Vorstellungen, in 6 recht
schmerzvollen Stunden ist so eines meiner immer noch liebsten
Tattoos entstanden und damit auch eine langjährige Zusammenarbeit.
Mittlerweile habe ich den Großteil meiner Beine von ihm
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ICH LEBE MIT
MEINEM FREUND
UND MEINEM
HUND ZUSAMMEN
AM BLÜCHER-
PLATZ.
ICH MAG
KOCHEN, ZEIT BEI
GUTEM WEIN UND
GESPRÄCHEN
MIT FREUNDEN
UND FAMILIE ZU
VERBRINGEN,
HUNDETRAINING
MIT MEINEM
DACKEL LUDI.
ICH LIEBE DEN
STRAND UND DAS
MEER, DEN WIND
UND DIE SONNE
ZU SPÜREN UND
MEINEN DACKEL
LUDI ÜBER DEN
STRANDSAND
FLITZEN ZU
SEHEN.
WWW.
LICHTARTISTIN.DE
tätowieren lassen. Das was
mich an dem Stil so reizt ist
vor allem die Geometrie und
Symmetrie. Ich habe auf meinen
Oberschenkeln, meinen
Knien, meinen Unterarmen
und Füßen 2 mal das gleiche
Tattoo, symmetrisch und
mit großer Präzision auf
den jeweiligen Körperteil
platziert. Karl versteht
es, dass vor allem gutes
Handwerk, Präzision und
eine künstlerische Vision
ein gutes Tattoo ausmacht.
Dabei ist für mich
nicht jedes Tattoo aufgeladen
mit Emotionen und
Bedeutungen, sondern sie
sind eben Zeuge meiner
Entscheidungen in dem
Moment. Ich habe neben
den Tattoos von Karl auch
Tätowierungen von anderen
Künstler/innen, die von Karl
sind für mich jedoch die, die
mir besonders am Herzen
liegen. Neben dem Tätowieren
durfte ich Karl auch
schon für ein eigenes Projekt
Fotografieren und so mein
Handwerk mit ihm teilen,
das war ein ganz besonderer
Moment für mich.