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– KULTUR-TIPPS IM WESTEN – – KULTUR-TIPPS IM WESTEN –<br />

PABLO PICASSO | MAX BECKMANN<br />

MENSCH – MYTHOS – WELT, 17. SEPTEMBER 2023 - 07. JANUAR 2024, VON DER HEYDT MUSEUM WUPPERTAL<br />

HILMA AF KLINT UND WASSILY KANDINSKY<br />

TRÄUME VON DER ZUKUNFT, 16. MÄRZ 2024 - 11. AUGUST 2024, K20 DÜSSELDORF<br />

Pablo Picasso (1881-1973) und Max Beckmann (1884-<br />

1950) sind Schlüsselfiguren der Moderne. Beide leisten<br />

in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidende<br />

Beiträge zu einer Neudefinition der Möglichkeiten<br />

und der Aufgaben gegenständlicher Malerei. Auf breiter<br />

Basis und im Rahmen einer Ausstellung miteinander<br />

vergleichen konnte man ihre Werke und damit<br />

ihre künstlerischen Haltungen und Auffassungen indes<br />

noch nie. Das Von der Heydt-Museum Wuppertal und<br />

das Sprengel Museum Hannover haben sich zusammengetan,<br />

um dies erstmals zu ermöglichen. Das Von<br />

der Heydt-Museum ist mit seiner Ausstellungsstation<br />

offizieller Partner des internationalen Projekts „Celebration<br />

Picasso 1973-2023“, das 2023 an den 50. Todestag<br />

des Künstlers erinnert.<br />

Pablo Picasso, Der Maler bei der Arbeit, 1964<br />

Gouache und Tusche über Lithografie 110,5 x 87 x 2,5 cm<br />

Sprengel Museum Hannover © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2023<br />

Max Beckmann,<br />

Selbstbildnis als Clown, 1921<br />

Leinwand<br />

100 x 59 cm<br />

Von der Heydt-Museum Wuppertal<br />

Beckmann und Picasso, die die bewegte Epoche vom<br />

Fin de Siècle über zwei Weltkriege bis in die Zeit nach<br />

1945 durchlebten, haben mit ihrer Kunst unseren Blick<br />

auf das 20. Jahrhundert geprägt. Von unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen ausgehend, gelangten sie eigenständig<br />

zu individuellen Lösungen großer Fragen der Kunst<br />

und kreisen mit ihrem Schaffen um Kernfragen der<br />

menschlichen Existenz. Trotz unterschiedlicher künstlerischer<br />

Auffassungen berühren ihre Positionen sich dabei<br />

immer wieder auf überraschende Weise. Während<br />

beide Künstler einerseits alte Regeln der Bildordnung<br />

zerstörten, griffen sie andererseits auf kunsthistorische<br />

Traditionen zurück; sei es, wie bei Picasso, um die<br />

Kunstgeschichte nach neuen, eigenen Maßstäben fortzuschreiben,<br />

oder, wie im Falle Beckmanns, um einen<br />

von modernen Mythen geprägten Bildkosmos zu schaffen.<br />

Beides setzt eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit dem Bild und seinen Möglichkeiten voraus: mit dem<br />

Verhältnis zu Gegenständlichkeit und Räumlichkeit,<br />

mit der Beziehung zwischen Figuration und Abstraktion<br />

sowie mit der Erneuerung und Umdeutung ikonografischer<br />

Traditionen. Aber auch das eigene Leben, ihr<br />

künstlerisches Selbstverständnis, die politischen und<br />

gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer kreativen<br />

Arbeit sowie das Zeitgeschehen wurden von Picasso<br />

und Beckmann mit Vitalität und Verve thematisiert.<br />

Picasso und Beckmann entwickelten ihre Lebenswerke<br />

unabhängig voneinander und bewegten sich in unterschiedlichen<br />

Netzwerken. Gerade deshalb ist bemerkenswert,<br />

wie sie in ihrem Bestreben, der gegenständlichen,<br />

auf den Menschen und sein Weltverhältnis sich<br />

konzentrierenden Malerei neuen Sinn und neue Richtung<br />

zu geben, oftmals gleichsam Schulter an Schulter<br />

agierten und zu parallelen Auffassungen kommen.<br />

Andererseits vertraten sie nicht selten auch einander<br />

diametral entgegengesetzte Haltungen.<br />

af Klint und Kandinsky #1<br />

Hilma af Klint, Gruppe IV, The Ten Largest, Nr. 7, Erwachsenenalter, 1907,<br />

mit freundlicher Genehmigung der Hilma af Klint Foundation.<br />

Foto: The Moderna Museet, Stockholm, Schweden<br />

af Klint und Kandinsky #2<br />

Zwei große Namen gelten als Leitsterne der westlichen Abstraktion:<br />

Auf der einen Seite Wassily Kandinsky (1866-1944), der russische<br />

Maler, Mitbegründer des „Blauen Reiters“ in München und Lehrer<br />

am Bauhaus in Weimar und Dessau. Zum anderen Hilma af Klint<br />

(1862-1944), die schwedische Künstlerin, deren visionäres Werk<br />

erst kürzlich wiederentdeckt wurde und die seitdem ein großes Publikum<br />

begeistert.<br />

Mit der Ausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen<br />

werden die Werke von af Klint und Kandinsky zum ersten Mal in<br />

einer umfassenden Ausstellung vereint. Geboten wird damit die<br />

einzigartige Möglichkeit die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und<br />

Notizen vergleichend zu betrachten und nachzuvollziehen.<br />

af Klint und Kandinsky #2<br />

Hilma af Klint, Group X, Altarbild Nr. 1, 1915,<br />

mit freundlicher Genehmigung der Hilma af Klint Foundation.<br />

Foto: The Moderna Museet, Stockholm, Schweden<br />

Af Klint und Kandinsky, die fast gleichzeitig lebten, ist dabei gemeinsam,<br />

dass sie mit der Abstraktion viel mehr als einen neuen<br />

Malstil erfinden wollten. Beide träumten von einer Zukunft, zu der<br />

die Kunst den Weg weisen sollte.<br />

Die Ausstellung wird kuratiert von Julia Voss, Autorin der Biographie<br />

„Hilma af Klint – Die Menschheit in Erstaunen versetzen“, und<br />

Daniel Birnbaum, Co-Herausgeber von „Hilma af Klint: Catalogue<br />

Raisonné“.<br />

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