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incento_koeln

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2023 / 2024<br />

Das Kundenmagazin<br />

Stoßverkehr<br />

im Weltall<br />

Die Zukunft der Satelliten<br />

28<br />

Salz<br />

Das weiße Gold<br />

36<br />

Rückblick:<br />

INCENTO-Charity 2023<br />

46<br />

Kultmarke:<br />

Martini<br />

50<br />

Reisebericht:<br />

Ins Herz der Seidenstraße


Ihre Partner<br />

in Köln<br />

16 HaloLight<br />

Lichtsysteme, Lichtplanung<br />

18 Kaminbau Engel<br />

Kaminausstellung, Planung, Realisierung<br />

20 Claudius Therme<br />

Gesundheit, Erholung, Genuss<br />

22 Klinik LINKS VOM RHEIN<br />

Interdisziplinäre Facharztklinik<br />

24 Restaurant KWB im Hotel Stadtpalais<br />

Restaurant und Eventlocation<br />

26 JP Gastro<br />

Streetfood und Eventagentur<br />

34 Reitz Lebensräume<br />

Interior Design und<br />

Raumaustatter-Handwerk<br />

39 vini diretti<br />

Weinhandlung, Eventlocation und Enoteca<br />

40 Haaner Felsenquelle<br />

staatl. anerkannte Heilquelle<br />

41 arlogis<br />

Aktenarchivierung und -aufbewahrung<br />

42 Renate Berghaus<br />

Kunstmalerin<br />

43 Andrea Baldauf ModeWerk<br />

Annika Leick - Natur/Objekte<br />

44 Dr. med. dent. Oliver Zittlau<br />

Zahnarztpraxis<br />

INCENTO – Das Kölner Kundenmagazin<br />

LIEBE LESERINNEN,<br />

LIEBE LESER,<br />

auf den Seiten 36 und 37 finden Sie in diesem Magazin einen Rückblick auf unsere Charity-Aktion<br />

im Rahmen des letztjährigen INCENTO-Herbstfestes. Noch nie haben wir so viele<br />

Lose für unsere Tombola verkauft wie an diesem Tag und noch nie haben uns so viele positive<br />

Berichte nach unserer Spende erreicht. Denn wir konnten mit dazu beitragen, dass alle<br />

Schüler der Grundschule Langemaß in Köln-Mülheim in diesem Jahr zu einer Klassenfahrt<br />

mitgenommen werden konnten. Das gespendete Geld wurde vor allem dazu verwendet,<br />

den Eltern, die unter die Rubrik Geringverdiener fallen, aber kein Bürgergeld erhalten, bei<br />

der Finanzierung der Klassenfahrt zu helfen.<br />

Gerade für diese Gruppe von Eltern, die wirklich auf jeden Euro schauen müssen, fällt es<br />

schwer, Sonderausgaben für eine Klassenfahrt aufzubringen. Umso schöner, dass uns viele<br />

Kinder nach dieser Fahrt dankbar berichtet haben, dass sie zum ersten Mal das Meer gesehen<br />

haben.<br />

Diese positiven Rückmeldungen motivieren uns als Kreis engagierter Unternehmer auch in<br />

diesem Jahr den Charity-Gedanken im Rahmen unseres Herbstfestes aufzugreifen und erneut<br />

möglichst viele Tombola-Lose an unsere Gäste in der Design Post Köln zu verkaufen.<br />

Machen Sie mit, seien Sie unser Gast und unterstützen Sie die Arbeit der Initiative Himmel<br />

& ääd für Kinder aus Köln.<br />

Für den Herbst des kommenden Jahres haben wir eine weitere Charity-Aktion geplant: Gemeinsam<br />

mit interessierten Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Wirtschaftsregion<br />

Köln werden wir zum ersten Mal den INCENTO Charity-Cup ausspielen. Ort des geselligen<br />

Wettkampfes, bei dem natürlich auch das Netzwerken im Mittelpunkt steht, wird eine<br />

Kölner Bowlingbahn sein und man kann sich entweder als Unternehmer in einem der INCEN-<br />

TO-Teams engagieren oder gemeinsam mit seinen Kollegen ein eigenes Team aufstellen. Wir<br />

sind sehr gespannt, wer mitspielt und freuen uns, wenn wir gemeinsam einen namhaften<br />

Betrag für ein soziales Projekt einspielen können.<br />

Aber nun soll zunächst die Lektüre unseres aktuellen Magazins im Vordergrund stehen.<br />

Mit vielen spannenden Artikeln aus den Mitgliedsunternehmen wünschen wir Ihnen gute<br />

Unterhaltung beim Lesen.<br />

INCENTO – Die Unternehmer in Köln<br />

INHALT<br />

08 Satelliten<br />

Stoßverkehr im Weltall<br />

28 Salz<br />

Das weiße Gold<br />

36 INCENTO-Charity<br />

Rückblick auf die Aktion 2023<br />

38 INCENTO-Herbstfest 2023<br />

Einladung zum Kundenevent<br />

46 Kultmarke<br />

Martini & Rossi<br />

50 Seidenstraße<br />

Eine Reise mit dem Orient<br />

Silk Road Express<br />

Einladung:<br />

Besuchen Sie das<br />

INCENTO-Herbstfest 2023<br />

in der Design Post Köln.<br />

Seien Sie am 19. November 2023 in<br />

der Zeit zwischen 11:00 und 19:00<br />

Uhr unser Gast. Alle weiteren Informationen<br />

finden Sie ab der Seite 38<br />

in diesem Magazin.<br />

®<br />

Seite 03


– KULTUR-TIPPS IM WESTEN – – KULTUR-TIPPS IM WESTEN –<br />

TOMÁS SARENCO / IN ORBIT<br />

BIS 07. JANUAR 2024, KUNSTSAMMLUNG NORDRHEIN-WESTFALEN, DÜSSELDORF<br />

APROPOS VISIONÄR<br />

DER FOTOGRAF HORST H. BAUMANN, 26. AUGUST 2023 — 28. JANUAR 2024,<br />

MAKK – MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST KÖLN<br />

Der Fotograf Horst H. Baumann (1934, Aachen-2019, Düsseldorf)<br />

zählte zu den Shooting-Stars seiner Generation. Schon in<br />

jungen Jahren mehrfach ausgezeichnet, avancierte der Autodidakt<br />

ab den 1960er Jahren zu einem in den gedruckten Medien<br />

omnipräsenten, höchst erfolgreichen Fotografen.<br />

Beide Aufnahmen:<br />

Photography by Studio Tomás<br />

Saraceno<br />

Baumann fotografierte im Eigenauftrag als „Street Photographer“,<br />

schuf Porträts internationaler Größen aus der Musikund<br />

Filmbranche (Juliette Gréco, Ursula Andress, Jane Fonda,<br />

Chris Howland), lieferte Reportagen für auflagenstarke Illustrierte<br />

(Stern, Kristall), bewährte sich auf dem Feld der Werbung<br />

und Visuellen Kommunikation, um sich mit Beginn der<br />

1960er Jahre intensiv mit den künstlerischen Möglichkeiten<br />

der Farbfotografie zu beschäftigen. Auch und gerade auf diesem<br />

Feld hat er Maßstäbe gesetzt. Ganz im Sinne von „New<br />

Color“ fotografierte Baumann nicht einfach farbig, er dachte<br />

die Farbe und nutzte sie als Stil- und Ausdrucksmittel. Damit<br />

zählt er, wohlgemerkt rund anderthalb Jahrzehnte vor William<br />

Eggleston oder Stephen Shore, zu den Pionieren einer künstlerischen<br />

Farbästhetik. Am bekanntesten sind sicher seine Bilder<br />

aus der Welt der Formel 1.<br />

Über der Piazza des K21 in mehr als 25 Meter Höhe schwebt die<br />

riesige Rauminstallation „in orbit“ des Künstlers Tomás Saraceno.<br />

Das begehbare Kunstwerk ist eine Konstruktion aus nahezu transparenten<br />

Stahlnetzen, die in drei Ebenen unter der gewaltigen<br />

Glaskuppel aufgespannt sind.<br />

Innerhalb der 2.500 Quadratmeter umfassenden Netzstruktur sind<br />

fünf luftgefüllte ‚Sphären‘ platziert. Die Installation wirkt wie eine<br />

surreale Landschaft, ein Wolkenmeer oder wie der Weltraum mit<br />

seinen schwerelosen Planeten. Besucher sind eingeladen, die Installation<br />

zu betreten und kletternd zu entdecken. Die Mutigen, die<br />

es wagen, nehmen aus luftiger Höhe die Museumsbesucher in der<br />

Tiefe wie winzige Figuren in einer Modellwelt wahr. Umgekehrt erscheinen<br />

die Menschen im<br />

Netz von unten und aus den Zwischengeschossen des Ständehauses<br />

wie Schwebende am Himmel. Mit einer neuen VR (Virtual Reality)-Arbeit<br />

entwickelt der Künstler die interaktive Komponente<br />

von „in orbit“ weiter.<br />

AEROCENE: FREE THE AIR. “Orbit-s” For a Post-Fossil Fuel Era (2022)<br />

Das Open Source VR-Set lädt zu einem Flug ein, bei dem man abhebt<br />

und doch auf dem Planet Erde bleibt. Nur von der Luft angehoben,<br />

nur von der Sonne erwärmt und nur von den Strömen der<br />

Winde getragen, fliegt man um die Welt, ganz ohne fossile Brennstoffe,<br />

Emissionen, Solarpanels oder Lithiumbatterien.<br />

Rückblickend darf man staunen, wie konsequent und zügig<br />

sich Baumann eine ganz eigene Bildsprache erarbeitet hat, die<br />

mit der „subjektiven fotografie“ und ihrem Formalismus so<br />

wenig zu tun hatte wie mit den verdeckten Geometrien eines<br />

Henri Cartier-Bresson, dessen Vorliebe für das Normalobjektiv<br />

Baumann ebenso ignorierte wie alle übrigen „Regeln“ aus<br />

den Handbüchern für Amateure. Durch den Sucher seiner Leica<br />

komponierte Baumann ausgesprochen radikale Bilder, wie sie<br />

neben ihm höchstens der Kölner Chargesheimer wagte.<br />

Was die frühe Fotografie von Horst H. Baumann auszeichnet,<br />

ist einerseits ein hohes Maß an Empathie, ein ehrliches Interesse<br />

an sozialen Themen, andererseits die konsequente Suche<br />

nach einem eigenen Ausdruck in der Kamerakunst. Noch aus<br />

dem vermeintlich banalsten Sujet wusste Baumann durch den<br />

gezielten Einsatz partieller Schärfe, durch kühne Aus- oder Anschnitte,<br />

gesuchte Perpektiven oder ein Spiel mit Vordergrund<br />

und Hintergrund eine Art von Fotografie zu stiften, die immer<br />

wieder überraschte, aber auch nicht wenige irritierte.<br />

Ab Mitte der 1960er Jahre wandte er sich multimedialen Projekten<br />

zu, speziell der Laserkunst, mit der er sich beispielsweise<br />

1977 auf der documenta 6 in Kassel präsentierte. Bis heute<br />

leuchtet der grüne Laserstrahl regelmäßig als nächtliches<br />

Wahrzeichen der hessischen Kunstmetropole. Auch der nach<br />

wie vor aktive Licht-Zeit-Pegel am Düsseldorfer Rheinturm<br />

geht auf sein Ideenkonto. Konsequent ab Ende der 1960er<br />

Jahre hat sich Baumann mit Multivisionen, Lichtinstallationen<br />

oder temporären Architekturen beschäftigt, während sein Beitrag<br />

zur deutschen Fotografie der 1950er und 1960er Jahre<br />

weitgehend in Vergessenheit geraten ist.<br />

Schwimmoper, Wuppertal, circa 1958 © Horst H. Baumann<br />

Jim Clark auf Lotus, Großer Preis von England,<br />

Silverstone 1963 © Horst H. Baumann<br />

Seite 04<br />

Seite 05


– KULTUR-TIPPS IM WESTEN – – KULTUR-TIPPS IM WESTEN –<br />

PABLO PICASSO | MAX BECKMANN<br />

MENSCH – MYTHOS – WELT, 17. SEPTEMBER 2023 - 07. JANUAR 2024, VON DER HEYDT MUSEUM WUPPERTAL<br />

HILMA AF KLINT UND WASSILY KANDINSKY<br />

TRÄUME VON DER ZUKUNFT, 16. MÄRZ 2024 - 11. AUGUST 2024, K20 DÜSSELDORF<br />

Pablo Picasso (1881-1973) und Max Beckmann (1884-<br />

1950) sind Schlüsselfiguren der Moderne. Beide leisten<br />

in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidende<br />

Beiträge zu einer Neudefinition der Möglichkeiten<br />

und der Aufgaben gegenständlicher Malerei. Auf breiter<br />

Basis und im Rahmen einer Ausstellung miteinander<br />

vergleichen konnte man ihre Werke und damit<br />

ihre künstlerischen Haltungen und Auffassungen indes<br />

noch nie. Das Von der Heydt-Museum Wuppertal und<br />

das Sprengel Museum Hannover haben sich zusammengetan,<br />

um dies erstmals zu ermöglichen. Das Von<br />

der Heydt-Museum ist mit seiner Ausstellungsstation<br />

offizieller Partner des internationalen Projekts „Celebration<br />

Picasso 1973-2023“, das 2023 an den 50. Todestag<br />

des Künstlers erinnert.<br />

Pablo Picasso, Der Maler bei der Arbeit, 1964<br />

Gouache und Tusche über Lithografie 110,5 x 87 x 2,5 cm<br />

Sprengel Museum Hannover © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2023<br />

Max Beckmann,<br />

Selbstbildnis als Clown, 1921<br />

Leinwand<br />

100 x 59 cm<br />

Von der Heydt-Museum Wuppertal<br />

Beckmann und Picasso, die die bewegte Epoche vom<br />

Fin de Siècle über zwei Weltkriege bis in die Zeit nach<br />

1945 durchlebten, haben mit ihrer Kunst unseren Blick<br />

auf das 20. Jahrhundert geprägt. Von unterschiedlichen<br />

Voraussetzungen ausgehend, gelangten sie eigenständig<br />

zu individuellen Lösungen großer Fragen der Kunst<br />

und kreisen mit ihrem Schaffen um Kernfragen der<br />

menschlichen Existenz. Trotz unterschiedlicher künstlerischer<br />

Auffassungen berühren ihre Positionen sich dabei<br />

immer wieder auf überraschende Weise. Während<br />

beide Künstler einerseits alte Regeln der Bildordnung<br />

zerstörten, griffen sie andererseits auf kunsthistorische<br />

Traditionen zurück; sei es, wie bei Picasso, um die<br />

Kunstgeschichte nach neuen, eigenen Maßstäben fortzuschreiben,<br />

oder, wie im Falle Beckmanns, um einen<br />

von modernen Mythen geprägten Bildkosmos zu schaffen.<br />

Beides setzt eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit dem Bild und seinen Möglichkeiten voraus: mit dem<br />

Verhältnis zu Gegenständlichkeit und Räumlichkeit,<br />

mit der Beziehung zwischen Figuration und Abstraktion<br />

sowie mit der Erneuerung und Umdeutung ikonografischer<br />

Traditionen. Aber auch das eigene Leben, ihr<br />

künstlerisches Selbstverständnis, die politischen und<br />

gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer kreativen<br />

Arbeit sowie das Zeitgeschehen wurden von Picasso<br />

und Beckmann mit Vitalität und Verve thematisiert.<br />

Picasso und Beckmann entwickelten ihre Lebenswerke<br />

unabhängig voneinander und bewegten sich in unterschiedlichen<br />

Netzwerken. Gerade deshalb ist bemerkenswert,<br />

wie sie in ihrem Bestreben, der gegenständlichen,<br />

auf den Menschen und sein Weltverhältnis sich<br />

konzentrierenden Malerei neuen Sinn und neue Richtung<br />

zu geben, oftmals gleichsam Schulter an Schulter<br />

agierten und zu parallelen Auffassungen kommen.<br />

Andererseits vertraten sie nicht selten auch einander<br />

diametral entgegengesetzte Haltungen.<br />

af Klint und Kandinsky #1<br />

Hilma af Klint, Gruppe IV, The Ten Largest, Nr. 7, Erwachsenenalter, 1907,<br />

mit freundlicher Genehmigung der Hilma af Klint Foundation.<br />

Foto: The Moderna Museet, Stockholm, Schweden<br />

af Klint und Kandinsky #2<br />

Zwei große Namen gelten als Leitsterne der westlichen Abstraktion:<br />

Auf der einen Seite Wassily Kandinsky (1866-1944), der russische<br />

Maler, Mitbegründer des „Blauen Reiters“ in München und Lehrer<br />

am Bauhaus in Weimar und Dessau. Zum anderen Hilma af Klint<br />

(1862-1944), die schwedische Künstlerin, deren visionäres Werk<br />

erst kürzlich wiederentdeckt wurde und die seitdem ein großes Publikum<br />

begeistert.<br />

Mit der Ausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen<br />

werden die Werke von af Klint und Kandinsky zum ersten Mal in<br />

einer umfassenden Ausstellung vereint. Geboten wird damit die<br />

einzigartige Möglichkeit die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und<br />

Notizen vergleichend zu betrachten und nachzuvollziehen.<br />

af Klint und Kandinsky #2<br />

Hilma af Klint, Group X, Altarbild Nr. 1, 1915,<br />

mit freundlicher Genehmigung der Hilma af Klint Foundation.<br />

Foto: The Moderna Museet, Stockholm, Schweden<br />

Af Klint und Kandinsky, die fast gleichzeitig lebten, ist dabei gemeinsam,<br />

dass sie mit der Abstraktion viel mehr als einen neuen<br />

Malstil erfinden wollten. Beide träumten von einer Zukunft, zu der<br />

die Kunst den Weg weisen sollte.<br />

Die Ausstellung wird kuratiert von Julia Voss, Autorin der Biographie<br />

„Hilma af Klint – Die Menschheit in Erstaunen versetzen“, und<br />

Daniel Birnbaum, Co-Herausgeber von „Hilma af Klint: Catalogue<br />

Raisonné“.<br />

Seite 06 Seite 07


DIE ZUKUNFT DER SATELLITEN<br />

Stoßverkehr<br />

im Weltall<br />

Die Raumfahrt – ein Thema nur für Visionäre, so ist es oft zu hören. Dabei würde in<br />

unserem Alltag kaum noch etwas ohne die moderne Raumfahrt und die Vielzahl der<br />

Satelliten funktionieren: Internationaler Zahlungsverkehr in Echtzeit, zuverlässige<br />

Positionsbestimmungen im Navigationssystem, zielgenaue Bewässerung von Feldern,<br />

verlässliche Wetterprognosen im TV. Alle diese alltäglichen Services hängen an der<br />

Raumfahrt – besser gesagt an modernen Satelliten, die auf ihren Umlaufbahnen<br />

unaufhörlich das Weltall durchziehen. Wie lange das noch reibungslos funktioniert?<br />

Experten warnen vor erheblichen Problemen.<br />

Als am 04. Oktober 1957 um 19:28 Uhr die Eilmeldung vom Start<br />

des sowjetischen Satelliten Sputnik 1 über die Ticker der Nachrichtenagenturen<br />

lief, reagierte die westliche Welt geschockt. Erstmals<br />

war es gelungen, einen Satelliten mit einer Trägerrakete in das All<br />

zu schießen und dort auf eine Umlaufbahn, einen Orbit, um die Erde<br />

zu transportieren. Über Tage hinweg verfolgte die Menschheit gebannt<br />

die akustischen Signale, die codiert darüber Aufschluss gaben,<br />

ob der Satellit von Materie getroffen wurde. Die US-Amerikaner<br />

verstärkten daraufhin ihre eigenen Bemühungen um den Bau eines<br />

Satelliten – die Amerikaner waren bis dato immer davon ausgegangen,<br />

den Sowjets weit voraus zu sein – und brachten am 01.<br />

Februar 1958 den Satelliten Explorer 1 in eine stabile Umlaufbahn.<br />

Kurz darauf wurde die NASA gegründet, eine Reaktion auf den Sputnik-Schock<br />

und deutliches Zeichen der Amerikaner, dass man sich in<br />

Zeiten des Kalten Krieges den Rang als führende Forschungs- und<br />

Technologienation nicht streitig machen lassen wollte. Seit diesen<br />

Seite 08<br />

Anfangszeiten der Raumfahrt hat sich viel getan. Heute kreisen<br />

rund 5.500 Satelliten um die Erde – von kleinen Kommunikationssatelliten<br />

bis hin zur Internationalen Raumstation IS, die auf ihrer<br />

festen Umlaufbahn um die Erde als aktuell größter Satellit gelten<br />

kann. Dabei unterscheiden sich die Satelliten in ihren Funktionen<br />

erheblich: Von der Erdbeobachtung über die Kommunikation bis zur<br />

Ausrichtung und Beobachtung ferner Galaxien reichen die Aufgaben,<br />

die heute von Satelliten übernommen werden.<br />

IN DIE RICHTIGEN BAHNEN GELENKT<br />

Ausschlaggebend für die Entwicklung von Satelliten waren die<br />

Grundlagenforschungen der Physik, die unter anderem von Albert<br />

Einstein vorangetrieben worden waren. Die Erkenntnisse über die<br />

Geschwindigkeit von Licht, die Anziehungskraft der Erde und die<br />

vermutete Schwerlosigkeit im All stellten die Basis für die Entwicklung<br />

der Satelliten dar. Dabei ist die grundsätzliche Funktionsweise<br />

der Satelliten bis heute unverändert geblieben: Mit einer Trägerrakete<br />

wird ein Satellit in eine Höhe von mindestens 200 Kilometer<br />

transportiert. In dieser Höhe beginnt der sogenannte Low Earth<br />

Orbit. Dieser Bereich des erdnahen Orbits erstreckt sich bis zu einer<br />

Höhe von 1.500 Kilometern. Ist der Satellit in diese Höhe gebracht<br />

worden, muss er in einem zweiten Schritt auf seine spätere<br />

Reisegeschwindigkeit beschleunigt werden. Wie hoch diese Reisegeschwindigkeit<br />

angesetzt wird, hängt wesentlich von der Höhe<br />

der Flugbahn ab. Grundsätzlich gilt: Je näher der Satellit in seiner<br />

Umlaufbahn der Erde kommt, umso höher muss die Geschwindigkeit<br />

des Satelliten sein, um der Erdanziehungskraft zu widerstehen<br />

und stabil auf seiner Bahn zu bleiben. Soll ein Satellit zum Beispiel<br />

auf einer Umlaufbahn in 300 Kilometer Entfernung zur Erde dauerhaft<br />

seine Bahnen ziehen, muss er eine Geschwindigkeit von 28.000<br />

Stundenkilometern erreichen. Unterschreitet er diese Geschwindigkeit,<br />

droht ihm der Absturz.<br />

Neben dem Low Earth Orbit ist der Medium Earth Orbit, der den Bereich<br />

in Höhen von 6.000 – 36.000 Kilometern umfasst, ein sehr<br />

beliebter Platz für das Ausbringen von Satelliten. Eine besondere<br />

Beachtung verdient dann noch der sogenannte Geostationary Orbit.<br />

Dieser Orbit befindet sich in einer Höhe von 35.790 Kilometern und<br />

zeichnet sich dadurch aus, dass die hier benötigte Reisegeschwindigkeit<br />

der Satelliten durch die geringeren Anziehungskräfte der<br />

Erde soweit reduziert werden kann, dass die Geschwindigkeit exakt<br />

der Rotationsgeschwindigkeit der Erde entspricht. Dies bedeutet,<br />

dass im Resultat die Satelliten auf diesem Orbit immer über einem<br />

bestimmten Punkt der Erde verharren. Für einige Aufgaben eine<br />

ganz wesentliche Erkenntnis, die in der Raumforschung gewonnen<br />

wurde. Zum Wesen der Satelliten zählt, dass sie über keinen eigenen<br />

Antrieb verfügen. Dies ist auch nicht nötig. Sind sie einmal auf<br />

die benötigte Geschwindigkeit „angeschoben“ worden, halten die<br />

Erdanziehungskräfte sie auf ihrer Kreisbahn und in der Schwerelosigkeit<br />

des Alls gibt es keine Materie, die sie abbremsen würde. So<br />

Der Sputnik 1 – mit diesem ersten Satelliten beginnt die Geschichte der<br />

unbemannten Raumfahrt. Gestartet von der Sowjetunion versetzte er den<br />

westlichen Mächten einen echten Schock.<br />

Seite 9


Aktive Satelliten, aber auch eine zunehmende Menge an Weltraumschrott,<br />

umkreist unsere Erde in unterschiedlichen Umlaufbahnen.<br />

könnten Satelliten theoretisch ohne zeitliche Limitierungen über<br />

das Firmament ziehen. Aber die realen Anforderungen an die Satelliten<br />

sehen natürlich anders aus. Sie wurden ins All transportiert,<br />

um dort konkrete Aufgaben zu erfüllen. Hierzu sind die Satelliten<br />

immer mit einer Mission Control Einheit auf der Erde verbunden. Zu<br />

diesen Kontrollstellen werden zum Beispiel Radarbilder gesendet,<br />

die der Satellit bei seinen Flügen aufnimmt. Und die Kontrollstellen<br />

sorgen auch dafür, dass die Flugbahnen des Satelliten immer<br />

wieder feinjustiert werden, um zum Beispiel Gravitations-Einflüsse<br />

des Mondes auszugleichen. Im Resultat führt dies dazu, dass die eigenen<br />

Energiedepots der Satelliten irgendwann aufgebraucht sind<br />

und der Satellit dann meist seine gewünschte Flugbahn verlässt.<br />

Damit wird er dann für seine eigentliche Mission wertlos.<br />

JEDE MENGE WELTRAUM-SCHROTT<br />

So kommt es, dass bislang rund 11.000 Satelliten ins Weltall transportiert<br />

wurden, aber lediglich 5.500 aktive Satelliten heute ihren<br />

Dienst tun. Die restlichen Satelliten sind zu einem geringen Teil soweit<br />

von ihren ursprünglichen Bahnen abgekommen, dass sie beim<br />

Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen oder – ebenfalls nur<br />

in geringer Zahl – in den Weiten des Weltalls entschwunden sind.<br />

Die übergroße Mehrzahl der nicht mehr funktionsfähigen Satelliten<br />

kreist aber weiterhin im Low Earth Orbit oder im Medium Earth Orbit<br />

auf einer mehr oder minder stabilen Kreisbahn um die Erde. Zu den<br />

funktionslosen Satelliten gesellen sich auch noch eine große Anzahl<br />

von ausgebrannten Endstufen der Trägerraketen, die den Satelliten<br />

einmal den notwendigen Antriebsschub zum Erreichen ihrer Reisegeschwindigkeit<br />

gegeben hatten. Über alle diese Teile, die die unbemannte<br />

Raumfahrt mittlerweile im All hinterlassen hat wird seit den<br />

ersten Starts von Satelliten penibel Buch geführt und so hat man<br />

bis heute noch einen klaren Überblick über den Müll, den die bisherige<br />

Raumfahrt im All hinterlassen hat. Allerdings wird es schon<br />

heute immer schwieriger die einzelnen Teile des Weltraum-Schrotts<br />

klar zu identifizieren. Denn immer wieder kommt es zu kleinen und<br />

großen Kollisionen. Ein besonders krachendes Beispiel: Im Februar<br />

Seite 10<br />

2009 treffen in rund 800 Kilometern Höhe der amerikanische Kommunikationssatellit<br />

Iridium 33 und der russische Aufklärungssatellit<br />

Kosmos 2251 aufeinander. Bei einer Aufprallgeschwindigkeit von<br />

fast 12 Kilometern pro Sekunde, lassen sich die Folgen erahnen.<br />

Die Sprengkraft, die ungefähr der Wirkung von 10 Tonnen TNT entsprach,<br />

sorgte dafür, dass die beiden Satelliten in über 100.000<br />

kleinste Teilchen zerfetzt wurden. Bei dieser Rechnung wurden nur<br />

die Teilchen berücksichtigt, die mindestens eine Größe von einem<br />

Zentimeter behielten. Rund 100 Jahre werden diese Teilchen, so<br />

die Ansicht der Forscher, noch um die Erde kreisen, bevor sie in der<br />

Atmosphäre verglühen. Und in dieser Zeit können sie jede Menge<br />

Schaden anrichten. Denn bei den enormen Geschwindigkeiten, mit<br />

denen sowohl diese Schrott-Teile als auch die funktionsfähigen<br />

Satelliten im Orbit unterwegs sind, können Kollisionen mit diesen<br />

Teilchen intakte Satelliten zumindest empfindlich stören oder sogar<br />

funktionslos werden lassen. Internationale Forscherteams befürchten,<br />

dass sich durch die enorme Sprengkraft bei Kollisionen<br />

mit hoher Geschwindigkeit die Anzahl der Schrott-Teile im Weltall<br />

exponentiell erhöhen wird. Damit steigen die Risiken für die aktiven<br />

Satelliten, auf die wir in unserer modernen Dienstleistungs- und<br />

Kommunikationswelt in immer größerem Maße angewiesen sind,<br />

ebenfalls exponentiell. Skeptiker gehen sogar bereits heute davon<br />

aus, dass ohne die Entwicklung von Techniken zur Säuberung<br />

der wichtigsten Orbit–Ebenen der Betrieb von Satelliten zukünftig<br />

kaum mehr möglich sein wird. Die Zahlen sprechen dabei eine eindeutige<br />

Sprache: Das amerikanische Space-Surveillance Network<br />

hat sich die Aufgabe gestellt, Objekte mit einer Größe ab 10 Zentimetern<br />

im Orbit zu detektieren. Während im Januar 2014 rund<br />

16.700 Objekte dieser Kategorie vermeldet wurden, stieg die Zahl<br />

bis zum Jahr 2019 bereits auf 44.300 Objekte – Tendenz steigend.<br />

Unter den Teilen, die als Weltraum-Schrott bezeichnet werden, fallen<br />

übrigens auch die Werkzeuge, die von Astronauten in Außeneinsätzen<br />

der Raumschiffe verloren wurden.<br />

ESA PLANT CLEANING-MISSION<br />

Die europäische Weltraumorganisation ESA plant bereits für das Jahr<br />

2025 eine erste Mission zur Reduzierung des Weltraumschrotts. Es<br />

ist ein spezieller Satellit in Planung, der mit vier Greifarmen ausgestattet<br />

sein wird und in einer ersten Mission die ausgebrannte Endstufe<br />

einer Vega-Rakete einfangen soll. Bei diesem Unterfangen ist<br />

höchstes Feingefühl gefragt. Denn schon die geringste ungeplante<br />

Berührung der Objekte in der Phase der Annäherung würde bei<br />

einer Geschwindigkeit von rund 28.000 Stundenkilometern dazu<br />

führen, dass das Zielobjekt, der funktionslose Teil der Vega-Rakete,<br />

ins Trudeln geraten und die vorausberechnete Bahn verlassen<br />

würde. Das Experiment wäre dann vermutlich gescheitert. Gelingt<br />

es aber, dieses größere Teil Weltraum-Schrott – und die ESA geht<br />

davon aus, dass rund 5.000 funktionslose Objekte dieser Größenordnung<br />

aktuell im Orbit kreisen – einzufangen und dann gezielt in<br />

der Erdatmosphäre verglühen zu lassen, wäre der Beweis erbracht,<br />

dass es technologisch möglich ist, im Weltall aufzuräumen. Und<br />

diese Reduktion des Weltraum-Schrotts wird auch zwingend notwendig<br />

sein, wenn man nicht die größer werdende Zahl der aktiven<br />

Satelliten der Gefahr des Zusammenstoßes aussetzen möchte.<br />

Auch wenn ein komplexes Vertragswerk, aufgesetzt bereits in den<br />

1960er Jahren durch die Vereinten Nationen, die Haftungsfragen<br />

für Unfälle im Weltall einigermaßen zuverlässig klärt, sind doch<br />

die zu erwartenden Schäden bei weiterem Anstieg des Weltraum-<br />

Schrotts immens. Das Schweizer Unternehmen ClearSpace, das das<br />

Konzept des vierarmigen Müll-Roboters zur Entsorgung des Mülls<br />

Die Internationale Raumstation ISS umkreist die Erde zuverlässig auf einer festgelegten Umlaufbahn. Bisher konnten alle drohenden Beinahe-Zusammenstöße mit<br />

Weltraum-Schrott durch entsprechende Lenkmanöver vermieden werden. Für eine sichere bemannte Raumfahrt wird es aber nötig werden, im Orbit aufzuräumen.<br />

Bildquelle:NASA<br />

im Orbit entwickelt hat, geht davon aus, dass in jedem Jahr 74 neue<br />

größere funktionslose Objekte zu dem bestehenden Müll-Problem<br />

hinzukommen. Möchte man auch zukünftig Satelliten nachhaltig<br />

und mit geringem Verlustrisiko betreiben, sollte man dem ambitionierten<br />

Projekt der ESA unbedingt die Daumen drücken. Bei Erfolg<br />

scheint sich dann eine Lösung des Problems anzudeuten. Für neue<br />

Satelliten-Projekte hingegen zeigt sich eine andere Lösung: Hier<br />

wird sich die Weltgemeinschaft vermutlich darauf einigen müssen,<br />

dass nur noch solche Satelliten im Erdorbit abgesetzt werden, die<br />

nach ihrer vorausgeplanten Einsatzzeit automatisch wieder in die<br />

Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen. Diese Anforderung<br />

an moderne Satelliten würde es aber erforderlich machen, dass die<br />

neuen Modelle mit einem eigenen Antrieb ausgestattet werden, der<br />

nicht nur geringe Kurskorrekturen – dies ist heute schon üblich und<br />

wird durch die jeweiligen Kontrollstationen auf der Erde gemanagt<br />

– ausführen kann, sondern aktiv dafür sorgt, dass der Satellit nach<br />

Ende der Nutzungsdauer gezielt seine Umlaufbahn verlässt. Hierzu<br />

müsste der Satellit entsprechende Treibstoff-Reserven mit sich<br />

führen und der Transport der Satelliten würde sich entsprechend<br />

verteuern. Aber angesichts der Gefahren bei einem reinen ‚weiter<br />

so‘ wird sich die internationale Politik vermutlich auf ein solches Zukunftsmodell<br />

verständigen.<br />

GEFAHREN AUCH FÜR DIE ISS-RAUMSTATION<br />

Im Jahr 1998 geplant und seit dem 02. November 2002 dauerhaft<br />

von Astronauten bewohnt, ist die ISS mit ihrem Gewicht von 450<br />

Tonnen das langlebigste Raumschiff der Menschheit und das mit<br />

Abstand größte Objekt im erdnahen Orbit. In einer Höhe von 400<br />

Kilometern umkreist das Raumschiff innerhalb von 93 Minuten<br />

die Erde. Wenn man im Bereich der Kreisbahn der ISS lebt und das<br />

Raumschiff seine Solarmodule voll ausgefahren hat, lässt sich ein<br />

Überflug des Raumschiffes am besten in den frühen Abendstunden<br />

oder im Morgengrauen beobachten. Denn zu diesen Zeiten ist es auf<br />

der Erde jeweils noch relativ dunkel, das Raumschiff wird aber bereits<br />

voll von der Sonne beschienen. Kleiner Tipp für Beobachter: Die<br />

ISS-Raumstation verfügt über keine blinkenden Lichter. Sieht man<br />

ein blinkendes Objekt handelt es sich weder um die ISS noch um<br />

einen Satelliten, sondern immer um ein Verkehrsflugzeug in großer<br />

Höhe. Bei dieser bemannten Raumstation werden die Probleme,<br />

die der umherfliegende Weltraum-Schrott verursacht, überdeutlich.<br />

Mehrfach im Jahr muss die ISS-Station Ausweichmanöver fliegen,<br />

um drohende Kollisionen zu verhindern. Alle paar Wochen wird die<br />

Crew von der Bodenstation vor drohenden Zusammenstößen gewarnt<br />

und im vergangenen Jahr publizierte die russische Agentur<br />

TASS, dass es in 2020 insgesamt zu mehr als 220 gefährlichen Begegnungen<br />

zwischen der ISS und Schrott-Teilen im Weltall gekommen<br />

sei. Besonders gefährlich sind diese Beinahe-Zusammenstöße<br />

Seite 11


links:<br />

Der Satellit SES 14 kann als klassischer<br />

Kommunikationssatellit gesehen werden.<br />

Bildquelle: NASA<br />

rechts:<br />

Der Hubble-Satellit gilt bis heute als<br />

wichtigstes Weltraumteleskop im<br />

All, mit dem die Wissenschaftler bis<br />

weit in die Frühzeit des Universums<br />

zurückblicken können.<br />

Bildquelle: NASA<br />

wenn sich ein Astronaut im Außeneinsatz befindet. So sicher die<br />

Raumanzüge der Astronauten auch sind – einem Zusammenstoß<br />

mit kleinsten Teilchen bei diesen enormen Geschwindigkeiten würden<br />

sie nicht standhalten. Wie gefährlich der Aufenthalt im All sein<br />

kann, musste auch der deutsche Astronaut Matthias Maurer erleben.<br />

Als er im November 2021 auf der Raumstation Dienst tat,<br />

mussten seine Kollegen und er sich in speziellen Raumkapseln in<br />

Sicherheit bringen. Russland hatte einen ausgedienten Satelliten<br />

abgeschossen und die Trümmerteile drohten im Anschluss auch in<br />

der ISS einzuschlagen.<br />

DIE KOMMUNIKATIONSSATELLITEN<br />

Aber was treibt nun die internationale Staatengemeinschaft dazu,<br />

sich in immer stärkerem Maße im All zu engagieren? Die Antwort ist<br />

so vielfältig, wie die Funktionsweisen der Satelliten und damit auch<br />

ihre Nutzung unterschiedlich sind. Bevor wir uns die wesentlichen<br />

technischen Errungenschaften, die erst durch moderne Satellitentechnik<br />

möglich geworden ist, im Detail ansehen, noch ein kurzer<br />

Blick auf die wichtigsten Player im Weltall: Zu den traditionell besonders<br />

engagierten Nationen zählen die USA und Russland. Daneben<br />

haben sich seit vielen Jahren auch die Europäer mit meist europäisch<br />

organisierten Weltraumprojekten einen Namen gemacht<br />

und seit einigen Jahren verstärkt China seine Aktivitäten im Weltall.<br />

Die Chinesen wollen in absehbarer Zeit auch mit dem Aufbau und<br />

Betrieb einer eigenen Raumstation ihre Bedeutung als Weltmacht<br />

weiter untermauern. Zu den Nationen, die sich in jüngster Zeit mit<br />

eigenen Projekten die Eroberung des Weltraums zum Ziel gesetzt<br />

haben, zählt nun auch Indien.<br />

Die Historie zeigt, dass das Thema Kommunikation bei der Entwicklung<br />

der ersten Satelliten bestimmend war und bis heute nicht an<br />

Bedeutung verloren hat. Schon der russische Satellit „Sputnik 1“ hat<br />

seine Wirkung vor allem durch die Aussendung eines Funksignals<br />

erzielt, das von Amateurfunkern auf der ganzen Welt gehört wurde.<br />

Als Reaktion beförderten die Amerikaner im Dezember 1958 mit<br />

dem „Project Score“ ebenfalls einen echten Kommunikationssatelliten<br />

ins All. Eine auf Tonband aufgezeichnete Rede des damaligen<br />

US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower wurde bei der Erdumrundung<br />

Seite 12<br />

Der Wettersatellit NOAA-M auf seiner geostationären Umlaufbahn.<br />

Bildquelle: NASA<br />

des Satelliten abgespielt und von Hobby-Funkern weltweit live<br />

empfangen. Wie rasant die Entwicklung der Satelliten-Technologie<br />

war, zeigte sich 1962: Die Amerikaner hatten den ersten kommerziellen<br />

Fernsehsatelliten „Telstar“ ins All geschickt. Über einen Zeitraum<br />

von 16 Minuten konnte dieser Satellit Programme aus den<br />

USA empfangen und nach Europa übertragen. Den Anfang machte<br />

Präsident John F. Kennedy mit einer Ansprache, gefolgt von Bildern<br />

der Niagara-Fälle und der Darbietung des Spirituals „Glory, Glory,<br />

Hallelujah“. Exakt nach 16 Minuten riss die Verbindung ab. Erst nach<br />

einem Umlauf des Satelliten um die Erde konnten sich die Europäer<br />

mit Übertragungen aus dem Pariser Louvre und einer italienischen<br />

Opernaufführung revanchieren. Erneut mit einem Programm über<br />

16 Minuten, bevor der Satellit wieder aus dem Übertragungsbereich<br />

verschwand. Diese Live-Übertragungen waren Großereignisse, die<br />

in den USA und in Europa gefeiert wurden. Und auch für viele Familien,<br />

die Angehörige in der Neuen Welt hatten, schaffte der Satellit<br />

„Telstar“ enorme Erleichterungen. Denn es konnte über diesen<br />

Satelliten zwischen den USA und Europa auch telefoniert werden.<br />

Die überlasteten Seekabel stellten nun nicht mehr die einzige Verbindung<br />

dar – eine Revolution für die internationale Telefonie. Ganz<br />

wesentlich für die weitere Entwicklung der Kommunikationssatelliten<br />

war dann die Vergrößerung der Distanz der Satelliten zur Erde.<br />

Durch den Einsatz leistungsfähigerer Trägerraketen konnten Satelliten<br />

bis in den geostationären Orbit transportiert werden. Hier, in<br />

rund 35.000 Kilometer Erddistanz, reicht eine Geschwindigkeit des<br />

Satelliten exakt in der Größenordnung der Erdrotation aus, um den<br />

Absturz des Satelliten in die Erdatmosphäre zu verhindern. So bleiben<br />

nun diese Satelliten fix über einem Bezugspunkt auf der Erde<br />

stehen und können so perfekt Signale empfangen und auf einen<br />

relativ großen Bereich auf der Erde konstant abstrahlen. Ein Abreissen<br />

von TV-Bildern wie in den Anfangsjahren ist somit heute<br />

ausgeschlossen. Zum Thema Kommunikation zählt auch immer die<br />

geheime Kommunikation der Militärs. Die Nutzung von Satelliten zu<br />

militärischen Zwecken war immer schon ein wesentliches Motiv für<br />

technische Neuerungen. Auch die Kommunikation der Militärs wurde<br />

durch moderne Kommunikationssatelliten revolutioniert. Heute<br />

stellt es kein Problem mehr dar in Sekundenschnelle einen detaillierten<br />

Lagebericht aus einer schwer erreichbaren Region der Welt<br />

zu erhalten. Und die satellitengestützten Informationen sind für die<br />

Aufklärung mit Drohnen und auch für Drohnenangriffe unersetzlich.<br />

Auf eine ursprünglich militärische Initiative gehen somit auch<br />

die modernen Navigationssysteme zurück, auf die man als Autofahrer<br />

heute nur noch ungerne verzichten möchte. Als GPS-System<br />

bekannt geworden – wobei dies nur das US-amerikanische System<br />

bezeichnet, daneben gibt es ein russisches, ein chinesisches und das<br />

europäische Galileo-System – stellte diese Technologie die Basis<br />

für die Navigationssysteme im Auto dar und wird auch beim autonomen<br />

Fahren eingesetzt. Ähnlich verhält es sich mit einer ganzen<br />

Reihe von Services, die unsere modernen Smartphones bieten. Kurz<br />

gesagt: Ohne Satelliten kein Geocaching.<br />

Aber zurück zu den Fernsehbildern: Alleine die Satellitenflotte des<br />

Mutterkonzerns der europäischen Astra-Satelliten überträgt heute<br />

mehr als 8.200 TV-Sender an über eine Milliarde Menschen und<br />

stellt in vielen Weltregionen die einzige Möglichkeit dar, Fernsehbilder<br />

zu erhalten. Über die Kommunikationssatelliten wird auch der<br />

zeitsynchrone Abgleich von Zahlungsströmen realisiert. Würden<br />

diese Services länger ausfallen, wäre die Arbeitsfähigkeit der Börsen<br />

und Banken in aller Welt erheblich gefährdet, das Finanzsystem<br />

könnte instabil werden. Und auch das Internet hat seine Ableger im<br />

All. Die Mehrzahl der Daten, die täglich über das World Wide Web<br />

geteilt werden, laufen zwar heute über terrestrische Verbindungen.<br />

Aber schon lange existieren Internet-Verbindungen zu Satelliten auf<br />

einer geostationären Umlaufbahn. Der bisherige Marktführer HughesNet,<br />

der schon seit 1972 aktiv ist, versorgt rund 1.3 Millionen<br />

Amerikaner mit Internet-Diensten – vor allem in abgelegeneren,<br />

ländlichen Regionen. Auf eine ganz andere Dimension von Internet-Services<br />

ist das Starlink-System von Elon Musks Unternehmen<br />

SpaceX ausgelegt. Welche Veränderungen durch diese private Initiative<br />

im Weltall zu erwarten sind, wird am Ende dieses Artikels<br />

beschrieben.<br />

DIE BEOBACHTUNGSSATELLITEN<br />

Neben der Aufgabe der Kommunikation durch Satelliten hat sich<br />

die Beobachtung unseres Planeten durch Satelliten als das zweite<br />

große Arbeitsgebiet moderner Satelliten entwickelt. Für uns alle ist<br />

zum Beispiel das Wettervorschau-Radar im abendlichen Wetterbericht<br />

der Nachrichtensender zur Normalität geworden. Die Beobachtung<br />

der Wetter-Entwicklung wird dabei von Satelliten geleistet.<br />

Auch hier handelt es sich meist um Satelliten im geostationären Orbit,<br />

die aus ihrer fixen Position heraus jeweils identische Bilder produzieren<br />

und an die Empfangsstationen senden. Durch die exakte<br />

Gleichheit der Bilder können die Aufnahmen, wie bei einem Comic-<br />

Strip, zu einem Vorhersage-Film zusammengefügt werden. Ähnlich<br />

beeindruckend sind die Möglichkeiten, die moderne Radarsysteme<br />

in den Satelliten auf erdnäheren Umlaufbahnen erbringen. Vor allem<br />

aus dem militärischen Bereich ist bekannt, wie detailliert die<br />

Aufnahmen aus dem All mittlerweile sind. Auch wenn es beängstigend<br />

ist in welchen Zusammenhängen – zum Beispiel zur exakten<br />

Bestimmung von Angriffszielen – diese detailscharfen Bilder genutzt<br />

werden, so ist es technologisch immer wieder beeindruckend.<br />

Gegenstände von wenigen Zentimetern Größe können durch diese<br />

Radarsysteme eingefangen und an die Kontrollstationen auf der<br />

Erde übersendet werden.<br />

Neben den militärischen Einsatzgebieten haben sich vor allem die<br />

Landwirtschaft, der Umweltschutz, die Schifffahrt und der Bergbau<br />

als wichtige Bereiche moderner Satelliten-Technologie herauskris<br />

Seite 13


wirtschaft, die Forstwirtschaft, den Gewässerschutz, die Raum- und<br />

Stadtplanung und das Katastrophenmanagement auf der Erde.<br />

Zentrales Element dieser Satelliten ist ein Multispectral-Imager, der<br />

hochauflösende Bilder liefert. Dabei können drei Bänder im roten<br />

Spektralbereich zum Beispiel die verschiedenen Pflanzenarten und<br />

sogar die jeweilige Wachstumsphase der Pflanzen abbilden. Der<br />

Gesundheitszustand der Pflanzen lässt sich auf diese Weise ermitteln<br />

– für Landwirte eine ganz wichtige Information zur punktgenauen<br />

Wässerung, Düngung und gegebenenfalls zum gezielten<br />

Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln. Ähnliches gilt für die<br />

Forstwirtschaft. Art, Beschaffenheit und Gesundheitszustand der<br />

STARLINK:<br />

Das Internet aus dem Orbit<br />

Am Anfang der Geschichte steht der Mars. Schon seit vielen Jahren ist es das erklärte<br />

Ziel von Elon Musk, Gründer des Unternehmens SpaceX und Mitinhaber der Automobilmarke<br />

Tesla, dazu beizutragen, dass sich die Menschheit einer möglichen Besiedlung<br />

des Planeten Mars widmet. Er hat dieses Ziel in vielen Interviews immer wieder unterstrichen<br />

und sieht darin die wesentliche Aufgabe seines Raumfahrtunternehmens SpaceX.<br />

tallisiert. Durch die Exaktheit der radargestützten Messdaten kann<br />

die Erdoberfläche sehr viel genauer erfasst, bewertet und kartiert<br />

werden, als dies vor dem Einsatz der Beobachter aus dem All möglich<br />

war. Für den Bergbau bedeutet dies zum Beispiel, dass neue<br />

Erschließungen von Lagerstätten heute nur noch dort in Angriff<br />

genommen werden, wo die Bilder der eingesetzten Satelliten eindeutige<br />

Hinweise auf gewinnbringende Mengen der gesuchten Mineralien<br />

versprechen. Auch die Archäologie greift auf die zur Verfügung<br />

gestellten Bildmaterialien der Satelliten zurück und analysiert<br />

Bodenauffälligkeiten sehr genau, um mögliche Siedlungen aus antiker<br />

Vorzeit zu entdecken.<br />

DAS COPERNICUS-PROGRAMM<br />

Beispielhaft für die Vielzahl der Funktionen und die Vernetzung der<br />

eingehenden Daten ist das Copernicus-Programm der europäischen<br />

Union. Gestartet wurde das Programm 2014 mit der Entsendung<br />

der beiden Zwillings-Satelliten Sentinel 1 und Sentinel 1b. Sentinel<br />

bedeutet übersetzt soviel wie „Beobachter“ und ist ein treffender<br />

Ausdruck für die Funktionen der insgesamt 6 Sentinel-Missionen,<br />

die unter dem Namen Copernicus-Programm bei der europäischen<br />

Raumfahrtagentur ESA zusammenlaufen. Die Radarsatelliten<br />

Sentinel 1 und 1b sind darauf ausgelegt auch bei Nacht und<br />

bei bedecktem Himmel die Land- und Meeresoberflächen unseres<br />

Planeten rund um die Uhr zu überwachen. Die beiden 2,3 Tonnen<br />

schweren Satelliten umkreisen die Erde in einer Höhe von 700 Kilometern<br />

und das Radarauge erfasst dabei ein Gebiet von bis zu<br />

400 Kilometern Breite. Im Fokus dieser Beobachtungen stehen die<br />

Eisregionen an den beiden Polen, vulkanische Aktivitäten, Erbeben,<br />

Erdrutsche, Überschwemmungen, das Aufspüren von Bodensenkungen<br />

und -hebungen sowie das Beobachten von Meeresoberflächen,<br />

um Behinderungen durch Meereis und Ölverschmutzungen frühzeitig<br />

zu erkennen. So mancher Kapitän wurde aufgrund der hohen<br />

Auflösung des Radars schon des unzulässigen Ablassens von Altöl<br />

auf hoher See überführt. Die beiden Sentinel-Satelliten 2a und<br />

2b, die ähnlich wie Sentinel 1 und 1b als ein Zwillingspaar jeweils<br />

zeitversetzt um die Erde kreisen, bieten als Fernerkundungssatelliten<br />

mit Bildern in hoher Auflösung wichtige Dienste für die Land-<br />

Der europäische Satellit Sentinel-2<br />

versorgt unter anderem die Landwirte<br />

mit wichtigen Informationen.<br />

Bäume kann überprüft werden, mit wichtigen Hinweisen für jeden<br />

Förster. Alle Bilddaten werden von der ESA kostenlos zur Verfügung<br />

gestellt, so dass spezialisierte Unternehmen darauf zugreifen und<br />

die riesigen Datenmengen so bearbeiten können, dass sie dem einzelnen<br />

Landwirt oder Förster an seinem individuellen Standort zur<br />

Verfügung stehen. Moderne Traktoren, ausgestattet mit großem<br />

Smart-Tablet, über das sich direkte Informationen zur benötigten<br />

Menge an Düngemittel oder dem Wasserbedarf auf einem einzelnen<br />

Feldabschnitt entnehmen lassen, gehören heute in vielen Höfen bereits<br />

zum Fuhrpark. So entwickelt sich eine smarte Landwirtschaft<br />

auf der Basis eines unablässigen Datenstroms aus dem Weltall. Und<br />

auch die Fähigkeit unseres Planeten zur Absorption des Klimagiftes<br />

Kohlendioxid lässt sich aus dem All genau beziffern: Sentinel 2<br />

liefert Informationen über den Blattflächenindex – eine Schlüsselgröße<br />

für die Abschätzung der Biomasse und deren Fähigkeit zur<br />

Absorption von CO 2<br />

. Mit hochempfindlichen Temperatursensoren<br />

ist die Mission Sentinel 3 ausgestattet, die seit 2016 vor allem die<br />

Ozeane in den Blick nimmt. Der Satellit ist mit seinen Datenreihen<br />

seines Radarhöhenmessers auch in der Lage, die Meeresspiegelhöhe<br />

und -topographie abzuleiten. Angeschlossene Wissenschaftszentren<br />

können die Struktur und Variabilität der Ozeanzirkulation erkennen<br />

und so immer weiter verbesserte Klimamodelle entwickeln.<br />

Die Beobachtungs-Instrumente der Missionen Sentinel 4 und 5 sind<br />

auf andere Satelliten aufgesetzt und können zum Beispiel die Beobachtung<br />

vulkanischer Aschewolken verbessern. So lassen sich durch<br />

das europäische Copernicus-Programm eine Vielzahl ganz alltäglicher<br />

Fragen auf der Basis exakter Daten diskutieren: Die Auswirkungen<br />

von städtebaulichen Projekten auf das Mikroklima lassen sich<br />

genauso ermitteln, wie eine eisfreie Schiffspassage durch die Polarmeere.<br />

Die Verhandlungen über Fangquoten von Fischflotten sind<br />

nicht mehr auf strittige Schätzungen der Fischschwärme angewiesen<br />

und die Erntekontingente von Weizen oder Reis zur Ernährung<br />

der Weltbevölkerung lassen sich ziemlich genau vorhersagen. Mit<br />

dieser Beobachtung unseres Planeten durch die „Begleiter“ – so die<br />

genaue Übersetzung des Begriffs Satellit – lässt sich ein so genaues<br />

Bild unserer Welt erstellen, dass politische Ausreden für ausbleibendes<br />

Handeln immer schwerer fällt.<br />

Elon Musk gründete die Firma SpaceX. Seit 2020 ist<br />

auch sein Internet-Projekt Starlink mit tausenden von<br />

Satelliten am Start. Damit können auch Weltregionen,<br />

in denen bisher kaum Internet-Empfang möglich war,<br />

versorgt werden.<br />

DER BLICK IN DIE TIEFEN<br />

DES WELTRAUMS<br />

Den Satelliten bleibt aber nicht nur der beobachtende<br />

Blick auf unseren Planeten – unter<br />

Einsatz modernster Bildgebung und Messtechnik<br />

– vorbehalten, sondern sie spielen<br />

auch beim Blick in die Tiefen des Weltalls<br />

eine wichtige Rolle. Ein sehr populäres Beispiel<br />

für diese wissenschaftliche Arbeit von<br />

Satelliten ist das Weltraumteleskop Hubble.<br />

Der Satellit wurde bereits 1990 ins All geschossen<br />

und entfaltete dann seine großen<br />

Teleskopspiegel. Es war das erste von vier<br />

Weltraum-Teleskopen, die die NASA in dieser<br />

Zeit in Betrieb nahm. Man wollte so den<br />

Beschränkungen der Leistung von Teleskopen<br />

auf der Erde – bedingt durch die Moleküle<br />

der Atmosphäre – entgehen und noch<br />

tiefer in die Urgeschichte des Weltalls vordringen.<br />

Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />

wird heute dieses Ziel erreicht und die Forscher<br />

erhalten Bilder aus einer Zeit, die vermutlich<br />

ziemlich nah am Urknall und damit<br />

an der Entstehung des Weltalls liegen.<br />

Das Weltraum-Teleskop Hubble wird vom Raumschiff<br />

Discovery in den Wetraum ausgesetzt. Bildquelle: NASA.<br />

Um seiner Zielsetzung näher zu kommen, musste er zunächst ein wesentliches Problem<br />

lösen: Um zum Mars gelangen zu können, wird in jedem Fall eine Außenstation – also<br />

eine Raumstation von mindestens den Ausmaßen der ISS-Station – erforderlich sein.<br />

Da aber in den letzten Jahrzehnten die Kosten für den Transport in das All erheblich<br />

angestiegen waren, setzten die Techniker von SpaceX alle Anstrengungen daran, eine<br />

eigene Trägerrakete zu entwickeln. Das Ziel: Die Kosten für einen Transport sollten auf<br />

etwa zehn Prozent der bis dahin üblichen Marktpreise gesenkt werden.<br />

Drei Anläufe zum Start der dafür eigens konstruierten Falcon-Rakete verliefen desaströs,<br />

das Unternehmen stand kurz vor dem Bankrott. Mit dem vierten Anlauf war das<br />

Team um Elon Musk dann aber erfolgreich und heute zählt das Unternehmen SpaceX<br />

zu den wichtigsten Partnern der NASA und hat unter anderem das europäische Ariane-<br />

Raketenprogramm von seiner Spitzenposition verdrängt.<br />

Die erfolgreiche Entwicklung der Falcon-Trägerraketen stellte auch die Basis für die Entwicklung<br />

des Internet-Programms Starlink dar. Die Idee von Elon Musk: Im Gegensatz<br />

zu den bereits bestehenden Internet-Services über Satelliten auf geostationären Umlaufbahnen<br />

soll Starlink über Satelliten in sehr viel erdnäheren Umlaufbahnen positioniert<br />

werden. Der Vorteil dieser erdnäheren Umlaufbahn liegt vor allem in den kürzeren<br />

Reaktionszeiten der Internet-Signale. Durch die lange Strecke von 35.000 Kilometern<br />

zu geostationären Satelliten konnte hier nie eine Verbindung in Echtzeit realisiert werden.<br />

Mit den Starlink-Satelliten in einem Orbit von rund 500 Kilometern Entfernung<br />

zur Erde gelingt dies. Damit ist das satellitengestützte Starlink-System hoch attraktiv.<br />

Allerdings ist mit dieser Positionierung der Starlink-Satelliten auch ein Problem verbunden:<br />

Es wird von jedem Satelliten nur ein kleines räumliches Band auf der Erde erreicht<br />

und die Verbindung reißt – wie damals bei den ersten Fernsehübertragungen – bereits<br />

nach kurzer Zeit ab. Diese Problematik lässt sich nur durch ein groß angelegtes Netz<br />

von Satelliten überwinden. So ist zu erklären, dass mit Stand Ende 2022 bereits 3.376<br />

Starlink-Satelliten in den Orbit gebracht wurden. Das Unternehmen SpaceX verfügt darüber<br />

hinaus über Genehmigungen für den Start von weiteren 19.427 Satelliten und<br />

es liegen weitere Anträge über 22.488 Satelliten vor. Addiert man diese Zahlen, würde<br />

SpaceX etwa fünf Mal so viele Satelliten für das Starlink-Netzwerk ins All transportieren,<br />

wie seit dem Start des ersten Sputnik-Satelliten insgesamt von der gesamten<br />

Weltgemeinschaft an Satelliten ins All gebracht wurden.<br />

Mit diesem dichten Netz an Satelliten wäre dann allerdings eine weltweite Abdeckung<br />

mit schnellem Internet aus dem All gewährleistet. Ein Vorteil, den aktuell unter anderem<br />

die Ukraine zu nutzen weiß. Auf eine Twitter-Botschaft eines hochrangigen Regierungsmitglieds<br />

der Ukraine zu Beginn des Krieges mit Russland folgte eine schnelle<br />

Antwort von Elon Musk: Er stellte tausende von Starlink-Empfangsgeräten zur Verfügung<br />

und sorgt damit für eine autarke Kommunikationsstruktur der Ukraine, die alleine<br />

aufgrund der hohen Zahl an Empfangsgeräten von Russland kaum auszuschalten ist.<br />

Experten erwarten allerdings, dass die hohe Dichte von Starlink-Satelliten zu einer<br />

spürbaren Häufung von Beinahe-Unfällen und Ausweichmanövern im All führen wird.<br />

Auch wenn die Satelliten von Elon Musk so konzipiert sind, dass die nach fünf Jahren<br />

Nutzungsdauer in der Erdatmosphäre vollständig verglühen, ist die reine Anzahl von<br />

Satelliten für die Zukunft der Raumfahrt problematisch. Ganz abgesehen von der Frage,<br />

ob es richtig sein kann, dass ein Mann alleine für diese umfassende Infrastruktur im<br />

Weltall verantwortlich sein sollte.<br />

Seite 14 Seite 15


INCENTO: So verstehen Sie sich also auch als Problemlöser für Ihre Kunden?<br />

Markus Simon: Ja, das trifft den Kern. Denn wir sind ja nicht nur für die Lichtplanung<br />

– die wir übrigens auch gerne in Kooperation mit Architekten und Innenarchitekten<br />

realisieren – zuständig, sondern bauen die Leuchten auch in den<br />

Haushalten unserer Kunden ein. Mit unserem 11-köpfigen Team sind wir täglich<br />

für unsere Kunden im Einsatz und lösen elektrotechnische Aufgaben, die mit der<br />

Beleuchtung im Zusammenhang stehen.<br />

BERATUNG NACH TERMINVEREINBARUNG<br />

Das<br />

Medium<br />

Licht<br />

INCENTO: Sie bieten Beratungen in Ihrem Showroom nur nach der Vereinbarung<br />

eines Termins an. Was ist der Grund dafür?<br />

Markus Simon: Die Kunden, die zu uns kommen, stehen im Allgemeinen vor<br />

der Aufgabe die Beleuchtung eines Wohn- oder Arbeitsobjekts optimal zu gestalten.<br />

Dies gilt für Neubauten wie auch für Bestandsimmobilien. In jedem<br />

Fall ist es wichtig, dass diesen Kunden schon bei einem ersten Gespräch meine<br />

volle Aufmerksamkeit zuteil wird. Ohne Ablenkungen durch weitere Kunden<br />

im Showroom, Telefonanrufe oder Abstimmungen mit Mitarbeitern. Wenn ein<br />

fester Beratungstermin vereinbart ist, organisiere ich die anderen Aufgaben so,<br />

dass keine Störungen das Gespräch unterbrechen. Damit haben wir beste Erfahrungen<br />

gemacht und werden uns auch zukünftig auf diese Form der individuellen<br />

Kundenberatung verlassen.<br />

Licht umfließt uns, Licht schenkt Leben, Licht gibt Orientierung. „Wenn man als Lichtplaner<br />

arbeitet, muss man Licht als ein wichtiges Medium für unser Leben betrachten“,<br />

sagt Markus Simon, der seit 25 Jahren Häuser, Gärten, Büros und Kanzleien mit<br />

durchdachten Lichtsystemen ausstattet. „Im Zentrum steht dabei immer die Funktion<br />

des Lichtes, ergänzt durch gutes Design.“<br />

Die Kreativität und handwerklichen<br />

Fähigkeiten seiner langjährigen Mitarbeiterin<br />

verhelfen Markus Simon,<br />

beziehungsweise der Firma HaloLight,<br />

zu einem Alleinstellungsmerkmal im<br />

Kollegenkreis. Hier werden mit viel<br />

Hingabe einzigartige Lichtobjekte und<br />

-skulpturen geschaffen. Dabei gehen<br />

Licht und figurale Elemente eine<br />

organische Verbindung ein, die Licht<br />

zu Kunst werden lässt.<br />

„Einige Lichtskulpturen haben wir immer<br />

in unserem Showroom ausgestellt –<br />

bei Interesse bitte telefonisch einen<br />

Termin vereinbaren“, empfiehlt Markus<br />

Simon und verweist darauf, dass er<br />

auch bei den INCENTO-Kundenevents<br />

ausgewählte Lichtskulpturen präsentiert.<br />

HALOLIGHT<br />

Licht- & Elektrosysteme GnbH<br />

Markus Simon<br />

Bensberger Straße 103<br />

51469 Bergisch Gladdbach<br />

Telefon 02202.98 28 71<br />

info@halolight-gmbh.de<br />

www.halolight-gmbh.de<br />

INCENTO: Herr Simon, was macht die Arbeit als Lichtplaner so spannend?<br />

Markus Simon: Jedes neue Projekt hat seine ganz eigenen Herausforderungen.<br />

Auch wenn ich bereits seit 25 Jahren als Lichtplaner<br />

tätig bin, habe ich noch nie das Gefühl gehabt, dass sich eine Aufgabe<br />

wiederholt. Jedes Objekt muss ganz individuell bewertet werden,<br />

vor jeder Idee steht das intensive Gespräch mit dem Kunden und vor<br />

jeder Umsetzung muss technisch bewertet werden, ob die ersten<br />

Planungsideen auch mit den später gewünschten Funktionen der<br />

Lichtsysteme übereinstimmen.<br />

INCENTO: Sie gehen bei Ihren Planungen also immer von der späteren<br />

Funktion des Lichtes aus?<br />

Markus Simon: Ja, das stimmt. Zumindest ist das heute so. Früher<br />

habe ich mich auch vom Design bestimmter Leuchten leiten lassen,<br />

aber heute steht vor allem die Funktion des Lichtes im Fokus. Welcher<br />

Aufgabe soll eine Lichtquelle dienen? Muss sie geeignet sein,<br />

um bestimmte Arbeiten gut erledigen zu können? Oder steht eher<br />

der emotionale Aspekt einer gewünschten Lichtstimmung im Fokus?<br />

Sollen bestimmte Wohnbereiche gezielt durch Lichtakzente<br />

begrenzt werden? Welche Sichtachsen sollen durch die Beleuchtung<br />

eines Gartens betont werden? Fragen wie diese stehen bei meinen<br />

Gesprächen mit Kunden im Mittelpunkt – und nach der Beantwortung<br />

dieser Fragen empfehle ich meinen Kunden geeignete Leuch-<br />

Seite 16<br />

ten, die diese Funktionen erfüllen und die nach meinem Empfinden<br />

auch noch ein ansprechendes Design aufweisen.<br />

NACHHALTIGKEIT IST WICHTIG<br />

INCENTO: Welche Funktionen müssen diese Leuchten noch erfüllen?<br />

Markus Simon: Ich bemühe mich von Jahr zu Jahr mehr darum, dass<br />

die Leuchten, die von mir eingebaut werden, gewisse Nachhaltigkeits-Faktoren<br />

erfüllen. Leuchten, die so konstruiert sind, dass sie<br />

sich nicht reparieren lassen und schnell weggeworfen werden müssen,<br />

finden nicht den Weg in unser Sortiment. Ich lege auch großen<br />

Wert auf die Verarbeitungsqualität unserer Leuchten, denn die Kunden<br />

erwarten, dass wir unsere Expertise auch in Richtung von langer<br />

Nutzungsdauer einsetzen. Dabei hat sich in der Vergangenheit gezeigt,<br />

dass vor allem europäische Hersteller diesen Qualitätsansprüchen<br />

am ehesten Genügen. Der Gedanke von Nachhaltigkeit spielt<br />

immer dann eine besonders wichtige Rolle, wenn mehrere Leuchten<br />

zusammen gruppiert werden. Hier muss gewährleistet sein, dass die<br />

Leuchten zu reparieren sind, um später einen Austausch der ganzen<br />

Gruppe zu vermeiden. Wir gehen dabei teils auch so weit, dass wir<br />

selber hochwertige Chips besorgen und diese einbauen. Zum einen,<br />

weil wir so eine längere Lebensdauer erreichen können und auch<br />

weil später der Einsatz von Ersatzchips problemlos möglich ist.<br />

PV-Anlagen und Wall-Boxes<br />

Die Elektrifizierung bestimmt in immer stärkerem Maß unseren Alltag.<br />

„Strom ist die Antwort, die aktuell auf die Mehrzahl der Fragen rings um<br />

die Klimapolitik der Zukunft gegeben wird“, bestätigt Markus Simon. „Diese<br />

Entwicklung führt dazu, dass wir uns in immer mehr Bereichen unseres Alltags<br />

mit der Stromversorgung auseinandersetzen müssen. Zwei Beispiele,<br />

die mir im Moment besonders am Herzen liegen, sind die Installation von<br />

Photovoltaik-Anlagen und der Einbau von Wall-Boxes zur Versorgung von<br />

E-Fahrzeugen mit Strom.“<br />

ANSPRECHPARTNER IN DER REGION<br />

Diese Kombination von Photovoltaik und Wall-Boxes erweist sich als sehr<br />

effizient: „Man erreicht schon eine gewisse Unabhängigkeit, wenn man Mobilität<br />

und Solarstrom koppelt“, bestätigt Experte Markus Simon. „Kunden<br />

aus Köln und dem Bergischen Land berate ich gerne zu diesen Themen und<br />

sorge für die fachgerechte Umsetzung entsprechender Projekte.“


Kachelofen<br />

TRADITION UND<br />

INNOVATION<br />

Dieses handgeferigte Schmuckstück in<br />

der Ausstellung von Kaminbau Engel<br />

verbindet Heizen mit Backen und Kochen<br />

– ganz traditionell.<br />

tig Wasser auf, das über einen Pufferspeicher in den Heizkreislauf<br />

eingespeist wird.“<br />

DER WASSERTANK ALS PUFFERSPEICHER<br />

Deutschland fragt: Wie wird in Zukunft geheizt? Eine mögliche Antwort: Mit einem<br />

klassischen Kachelofen. „Diesen Kachelofen mit integriertem Backofen und Kochfeld<br />

kann man in unserer Ausstellung ansehen“, lädt Christian Engel die INCENTO-Leser ein,<br />

sich näher mit dieser Alternative zum Heizen mit fossilen Brennstoffen zu informieren.<br />

Ähnlich wie bei klassischen Öl- oder Gasheizungen wird auch<br />

bei diesem System das aufgeheizte Wasser als Wärmespeicher<br />

genutzt. „Und ähnlich wie in klassischen Heizsystemen kann<br />

das heiße Wasser auch hier zu den Heizkörpern geführt werden<br />

und für Wärme in weiteren Räumen sorgen. Das Feuer im<br />

Kamin wird durch diesen Wasserkreislauf also viel umfassender<br />

genutzt, als dies früher der Fall war“, beschreibt Christian Engel<br />

die Innovationen, die den Kachelofen heute wieder so attraktiv<br />

machen. „Der Kreativität sind dabei technisch kaum Grenzen<br />

gesetzt. Man kann sowohl normale Heizkörper erwärmen als<br />

auch eine Fußbodenheizung mit warmem Wasser versorgen.<br />

Man kann das erhitzte Wasser aber auch als Warmwasserquelle<br />

für Dusche und Badewanne einsetzen. Oder es lassen sich<br />

Wärmepumpen durch einen solchen wasserführenden Kachelofen<br />

wirksam unterstützen. Dies kann vor allem an kalten Wintertagen<br />

die Effizienz der Wärmepumpe erheblich steigern und<br />

hilft dabei, den Stromverbrauch deutlich zu reduzieren.“<br />

HANDWEKRSBETRIEB MIT KOMPETENZ<br />

Die weiteren Vorteile eines wasserführenden Kachelofens, die<br />

Christian Engel im INCENTO-Gespräch aufzählt – angenehme<br />

Strahlungswärme des Kachelofens durch Schamotte und Kacheln,<br />

längere Wärmeabgabe nach Erlöschen des Feuers durch<br />

Speicherelemente und natürlich die Einbeziehung des Kachelofens<br />

in moderne Heizkonzepte – stehen aber nicht nur auf<br />

geduldigem Papier, sondern lassen sich bei Kaminbau Engel live<br />

erleben. „Dies ist uns traditionell wichtig: Wir probieren solche<br />

innovativen Systeme zunächst immer hier bei uns in der Ausstellung<br />

oder in unseren Büros selber aus, bevor wir Kundenprojekte<br />

annehmen“, bestätigt Christian Engel. Diese intensive<br />

Auseinandersetzung mit technischen Innovationen in Verbindung<br />

mit der langjährigen Erfahrung der Mitarbeiter im Team<br />

von Kaminbau Engel machen das Familienunternehmen aus<br />

Leverkusen-Hitdorf zu einem gefragten Partner bei allen Fragen<br />

rings um modernes Heizen.<br />

GESTALTUNGSVIELFALT UND<br />

PRODUKTQUALITÄT<br />

Die Technik im Hintergrund: Bei Kaminbau Engel wird ein großer Wassertank<br />

als Wärmespeicher genutzt. Das vom Kaminfeuer im Kachelofen erhitzte Wasser<br />

wird hier gespeichert und beheizt bei Bedarf die anliegenden Büros.<br />

Individualität bleibt oberste Priorität. Aus einer Vielzahl von Farben und Materialien<br />

kann man einen Kachelofen nach persönlichen Wünschen konfigurieren.<br />

Vor rund 100 Jahren zählte der Kachelofen noch zu den weit verbreiteten<br />

Heizquellen in privaten Haushalten. „Vor allem im ländlichen<br />

Raum hat sich diese Tradition erhalten und wenn man an<br />

einem kalten Wintertag die meist großzügige Küche betritt, die vom<br />

Feuer in einem Kachelofen beheizt wird, dann genießt man diese<br />

einzigartige Wärme, die nur ein Kachelofen bieten kann.“<br />

HOLZ IST NACHWACHSENDER ROHSTOFF<br />

Aber bei den anstehenden Veränderungen der Heizsysteme in privaten<br />

Wohnhäusern hilft Nostalgie alleine nicht wirklich weiter.<br />

Kann ein Kachelofen eine Möglichkeit bieten, im Sinne der neuen<br />

Gesetze zukunftsfähig zu heizen? „Zunächst ist wichtig zu betonen,<br />

dass Holz als ein regenerativer Brennstoff anerkannt wurde. Dies<br />

ist inhaltlich auch korrekt: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff<br />

und insofern das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen<br />

wird, ist es auch CO 2<br />

-neutral. Das gleiche gilt übrigens auch für Holzpellets“,<br />

führt Christian Engel aus und ergänzt: „Somit ist der Primärbrennstoff<br />

eines Kachelofens bereits umweltfreundlich. Dazu<br />

kommt dann noch ein zweiter Aspekt: Das Aufheizen von Wasser.<br />

Denn innovative Kachelöfen nutzen sowohl die wohltuende Strahlungswärme<br />

des Kaminfeuers direkt im Raum und heizen gleichzei-<br />

In ihrer großen Ausstellung zeigen die Fachberater von Kaminbau<br />

Engel vor Ort, welche vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten<br />

ein Kachelofen bietet. Gleichzeitig kann man in der Ausstellung<br />

Kamine und Kachelöfen in unterschiedlichen Gestaltungsformen,<br />

Materialien und Stilrichtungen sehen. „Von klassisch bis<br />

modern. Von der Kachelfliese bis zur großflächigen Sinterkeramik<br />

in Metalloptik. Von der Nutzung als Backofen bis zur Einbindung<br />

in unser Heizsystem hier vor Ort – wir machen diese<br />

Vielfalt bei uns erlebbar und legen gleichzeitig großes Gewicht<br />

darauf, dass alle Produkte, die wir empfehlen, von ausgewählt<br />

hoher Qualität sind“, fasst Christian Engel zusammen und lädt<br />

interessierte INCENTO-Leser herzlich ein, telefonisch einen Besuchs-<br />

und Beratungstermin abzustimmen.<br />

Kaminbau Engel GmbH & Co. KG<br />

Hafenstraße 3-5<br />

51371 Leverkusen (Hitdorf)<br />

Telefon 02173.94 45 - 0<br />

info@kaminbau-engel.de<br />

www.kaminbau-engel.de<br />

Seite 19


DIE DAY SPA SUITE<br />

Kennen Sie die Day Spa Suite in der Claudius Therme? Hier gehen<br />

Wellness und Privatsphäre eine harmonische Verbindung ein: „Die<br />

Day Spa Suite steht immer nur zwei Gästen unseres Hauses zur Verfügung.<br />

In der exklusiven Atmosphäre der Suite fühlt man sich zu jedem<br />

Zeitpunkt als echter VIP-Gast“, beschreibt Geschäftsführer Tilmann<br />

Brockhaus das besondere Arrangement. Über einen Zeitraum von<br />

etwa 2 Stunden wird man hier mit Massagen, einem Bad in der Duo<br />

Luxusbadewanne und einem Glas Champagner auf dem großen Wasserbett<br />

verwöhnt. „Wenn man einen Gutschein für einen Aufenthalt<br />

in der der Day Spa Suite mit anschließendem Aufenthalt in unserer<br />

Thermen- und Saunalandschaft zum Kennenlern-, Verlobungs- oder<br />

Hochzeitstag verschenkt, sammelt man jede Menge Pluspunkte. Das<br />

bestätigen unsere Gäste immer wieder“, ist sich Tilmann Brockhaus<br />

über die Wirkung dieses exklusiven Geschenks sicher.<br />

EIN DANKESCHÖN DER BESONDEREN ART<br />

Sie möchten sich auf eine besondere Art bedanken? Bei einem Freund,<br />

der Ihnen geholfen hat, bei einem Kollegen, der für Sie eigesprungen<br />

ist, bei einem Familienmitglied, das Sie unterstützt hat? „Dann ist<br />

unser Angebot ‚Mein Sauna-Tag‘ die richtige Antwort. Ein ganzer<br />

Urlaubstag in der Claudius Therme mit kulinarischen Genüssen warten<br />

auf die Gäste, die dieses Programm gebucht haben.“ Hier gilt, wie<br />

bei allen Gutscheinen, die man für die Angebote der Claudius Therme<br />

auswählen kann, dass die Entspannung und der Genuss im Vordergrund<br />

stehen. „Mit unserer Lage in direkter Nähe zum Rhein – sogar<br />

mit Domblick aus der Panoramasauna – ist die Anreise einfach und<br />

auch mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos möglich.<br />

Diese Urlaubs-Möglichkeiten im Herzen einer Metropole bietet<br />

nur Köln.“<br />

ENT-<br />

SPANNUNG<br />

SCHENKEN<br />

Schenken macht Freude. Vor allem<br />

wenn man in Köln ein so schönes<br />

Geschenk überreichen kann wie einen<br />

Gutschein für einen Urlaubstag in der<br />

Claudius Therme. Mit einer großen<br />

Vielfalt an Geschenk-Ideen wird eine<br />

der führenden Thermen Europas sicher<br />

auch Ihre Phantasie anregen.<br />

Überraschen Sie Ihre Liebsten –<br />

vielleicht auch einmal ganz ohne<br />

besonderen Anlass.<br />

ÜBERRASCHENDE DETAILS<br />

Auch wenn Sie zu den Stammgästen in der Claudius Therme zählen –<br />

gönne Sie sich das Besondere: Zum Beispiel bietet es sich in den Sommermonaten<br />

an, die Outdoor-Loungebetten im Rosengarten vor der<br />

Anreise zur Claudius Therme zu buchen. So ist Ihnen ein ausgewählt<br />

schöner Platz mit Blick in den Rheinpark sicher – und mit einem kleinen<br />

Aufschlag können Sie auch noch eine eiskalte Flasche Prosecco<br />

mit Kühler buchen und schon haben Sie aus einem normalen Thermenbesuch<br />

einen ganz besonderen Tag werden lassen. „Ganz ähnlich<br />

verhält es sich mit unseren Outdoor-Massagen“, weiß Geschäftsführer<br />

Brockhaus. „Während des Sommers kann man Massagen in unseren<br />

Pavillons buchen. Das ist Urlaubsfeeling pur.“ Aber auch während<br />

der Wintermonate hält die Claudius Therme Verwöhn-Angebote bereit,<br />

die den Thermenbesuch zu einem besonderen Highlight werden<br />

lassen. Vom Besuch des Schwebebeckens, bei dem Salz aus dem Toten<br />

Meer zu einem Gefühl des Floatings verleitet bis zu Ayuverda-Anwendungen<br />

und einer Vielzahl von exotischen Massagen reicht das<br />

Spektrum.<br />

EIN TAG FÜR UNS ZWEI<br />

Ein weiteres Angebot, das den Tag in der Claudius Therme unvergesslich<br />

macht, ist ganzjährig verfügbar: Ein Tag für uns 2. „Dieses Angebot<br />

richtet sich vor allem an Paare – egal ob frisch verliebt oder schon<br />

seit vielen Jahren verheiratet – die einen Wellnesstag zusammen mit<br />

einem Candle Light Dinner in unserem Restaurant verbinden möchten.“<br />

Dieses Zusammenspiel von Schwimmen im Thermalwasser, dem<br />

Genuss der Saunalandschaften, Ruhephasen in den gepflegten Außßenanlagen,<br />

Speisen vom Buffet während des Tages und einem individuellen<br />

Menü am Abend macht einen Tag in der Claudius Therme zu<br />

einem unvergesslichen Feiertag.<br />

Claudius Therme im Rheinpark<br />

Sachsenbergstraße 1<br />

50679 Köln<br />

Telefon 0221.981440<br />

www.claudius-therme.de<br />

Seite 21


Gesundheit aus einer Hand<br />

Die Besondere Versorgung erweist sich als Erfolgsmodell. Partner der Krankenkassen<br />

ist auch die Praxisklinik LINKS VOM RHEIN in Köln-Rodenkirchen. Nun konnte ein weiterer<br />

Vertrag abgeschlossen werden: Mit der Barmer Ersatzkasse.<br />

Anne Bentfeld leitet die<br />

Klinik LINKS VOM RHEIN<br />

als Geschäftsführerin.<br />

einbezogen. Wenn bei Patienten ein operativer Eingriff notwendig<br />

wird, kann dieser vielfach auch in der Klinik LINKS VOM RHEIN durchgeführt<br />

werden, und zwar ambulant oder, falls notwendig, stationär.<br />

Der Vorteil: Der behandelnde Arzt ist auch der verantwortliche<br />

Operateur. Er kennt die Situation des Patienten, ist meist schon seit<br />

längerer Zeit mit der Krankheitsgeschichte vertraut und kann so die<br />

bestmögliche Behandlung durchführen. Und genau diese Vorteile<br />

werden eben auch durch das Konzept der Besonderen Versorgung<br />

umgesetzt.<br />

VERTRÄGE MIT VIELEN KRANKENKASSEN<br />

über diese Krankenkasse versichert sind. Mit dem Abschluss<br />

dieses Vertrages können wir nun vielen unserer Patienten das<br />

Konzept der ‚Gesundheit aus einer Hand‘ in vollem Umfang anbieten.<br />

Auch weiterhin werden wir natürlich das Gespräch mit<br />

den verbleibenden Krankenkassen suchen, um hier zu positiven<br />

Ergebnissen für die Patienten in Köln zu gelangen. Sobald<br />

weitere Krankenkassen sich zum Abschluss von Verträgen zur<br />

Besonderen Versorgung mit unserer Praxisklinik entscheiden,<br />

informieren wir darüber natürlich jeweils umgehend.<br />

IN DEN PRAXEN NACHFRAGEN<br />

INCENTO: Was empfehlen Sie denn den Patienten, die entweder<br />

einen ambulanten operativen Eingriff oder sogar einen Eingriff<br />

mit anschließendem Aufenthalt auf der Station der Klinik LINKS<br />

VOM RHEIN benötigen?<br />

Anne Bentfeld: Ambulante Eingriffe werden wie gesagt von allen<br />

Krankenkassen und Krankenversicherungen übernommen.<br />

Steht bei gesetzlich Versicherten ein operativer Eingriff mit anschließendem<br />

kurzstationärem Aufenthalt an, dann können die<br />

behandelnden Ärzte bei uns im Haus darüber Auskunft geben,<br />

ob dieser spezifische Eingriff in den bestehenden Verträgen<br />

enthalten ist und leiten alles Notwendige in die Wege. Den privat<br />

Versicherten bieten wir an, einen Kostenvoranschlag zu erstellen,<br />

den wir dann an die Versicherung und gegebenenfalls<br />

an die zuständige Beihilfestelle senden. Für Fragen stehen wir<br />

den Patientinnen und Patienten natürlich gerne zur Verfügung.<br />

INCENTO: Wie sehen Sie die Zukunft dieser Besonderen Versorgung?<br />

Anne Bentfeld: Die Zufriedenheit der Patienten ist sehr groß,<br />

und die Rückmeldungen sind entsprechend motivierend. Dieses<br />

Feedback erreicht natürlich auch die Krankenkassen, so<br />

dass aller Voraussicht nach auch zukünftig das Konzept der<br />

Besonderen Versorgung weiter ausgebaut werden wird. Dies<br />

wird vermutlich auch bei uns zum Abschluss weiterer Verträge<br />

führen, so dass wir noch mehr Patienten mit weiteren Eingriffen<br />

kurzstationär versorgen können. Die Zufriedenheit der Patienten<br />

und der große Zuspruch, den die Praxiskliniken in ganz<br />

Deutschland erfahren, unterstreichen, dass die Versorgung aus<br />

einer Hand patientenorientiert und erfolgreich ist. Die Praxiskliniken<br />

sind ein Beispiel dafür, dass die sektorenübergreifende<br />

Versorgung hervorragend funktionieren kannn.<br />

OPERATIVE FACHGEBIETE IN<br />

DER KLINIK LINKS VOM RHEIN<br />

In diesen Fachgebieten werden in der Klinik LINKS VOM<br />

RHEIN neben den konservativen Therapien in den Arztpraxen<br />

auch ambulante Operationen oder Eingriffe, die<br />

einen kurzstationären Aufenthalt erforderlich machen,<br />

durchgeführt:<br />

Anästhesiologie<br />

mit den verantwortlichen Ärzten Michael König, Tom<br />

Kurthen und Kollegen<br />

Augenheilkunde<br />

mit den verantwortlichen Ärzten:<br />

Heinz-Günther Göddertz, Dr. Stefan Christmann<br />

und Kollegen<br />

Hals- / Nasen- / Ohrenheilkunde<br />

mit den verantwortlichen Ärzten:<br />

Dr. Stephan Leuwer, Dr. Gero Quante<br />

Neurochirurgie / operatives<br />

Wirbelsäulenzentrum<br />

mit den verantwortlichen Ärzten:<br />

Dr. Djamschid Akbarpour, Dr. André Seeliger,<br />

Stephan Carl Wenzel, Dr. Michael Behr<br />

Zentrum für Operative<br />

Frauenheilkunde Köln<br />

mit den verantwortlichen Ärzten:<br />

Sebastian Effinger, Jonas Schukraft<br />

Orthopädie / Sporttraumatologie<br />

mit den verantwortlichen Ärzten:<br />

Prof. Dr. med. Jürgen Höher, PD Dr. Oliver Greshake,<br />

Prof. Dr. Maurice Balke, Sandro Meider,<br />

Dr. med. Markus Fink<br />

Plastische & Ästhetische Chirurgie<br />

mit den verantwortlichen Ärzten:<br />

Dr. Philipp Richrath, Andreas L. Wüst<br />

INCENTO: Frau Bentfeld, warum ist das Konzept der Besonderen<br />

Versorgung so erfolgreich?<br />

Anne Bentfeld: Die Antwort auf diese Frage ist schnell gefunden:<br />

Die Besondere Versorgung hat das Wohl der Patienten im Blick und<br />

geht hier neue Wege. Als Besondere Versorgung (BV) wird eine<br />

sektorenübergreifende Versorgungsform bezeichnet, in der verschiedene<br />

Fachdisziplinen und Sektoren (Kliniken, Hausärzte, Fachärzte,<br />

Apotheken und weitere medizinische Dienstleister) miteinander<br />

verknüpft werden, um die Versorgung der Patientinnen und<br />

Patienten zu verbessern und die Kosten zu reduzieren. Und diese<br />

Idee bildet ja auch den Kern des Konzeptes unserer Praxisklinik. Die<br />

Ärzte in unserem Haus empfangen täglich hunderte von Patienten<br />

in ihren Arztpraxen. Dort wird – wie in jeder Praxis üblich – die Diagnostik<br />

durchgeführt und die Therapie festgelegt. Wenn es sinnvoll<br />

ist, werden Ärzte anderer Fachgebiete oder Therapeuten mit<br />

INCENTO: Können alle Patienten diese Leistungen an operativen Eingriffen<br />

in Anspruch nehmen?<br />

Anne Bentfeld: Im ambulanten Bereich gilt generell, dass die Eingriffe<br />

von allen Krankenkassen übernommen werden. Die Besondere<br />

Versorgung nun sieht vor, dass es individuelle Verträge der<br />

Krankenkassen mit den Leistungserbringern – in unserem Fall also<br />

mit der Klinik LINKS VOM RHEIN – gibt. Und diese Verträge ermöglichen<br />

es, dass wir auch unsere gesetzlich versicherten Patienten<br />

nach einem operativen Eingriff stationär versorgen. Seit 2004 dürfen<br />

die Krankenkassen solche Verträge auch mit Praxiskliniken wie<br />

unserem Haus abschließen, aber wie in unserem Gesundheitswesen<br />

üblich, dauert es immer einige Zeit, bis solche Verhandlungen erfolgreich<br />

abgeschlossen werden können. Schon seit einigen Jahren<br />

haben wir entsprechende Rahmenverträge mit der Techniker Krankenkasse,<br />

mit der DAK und verschiedenen Betriebskrankenkassen<br />

abgeschlossen. Seit Mitte August 2023 ist nun auch ein Vertrag<br />

mit der Barmer Ersatzkasse unter Dach und Fach. Das ist für uns<br />

sehr positiv, weil wir wissen, dass viele Patienten in unserer Region<br />

KLINIK LINKS VOM RHEIN<br />

Geschäftsführerin Anne Bentfeld<br />

Schillingsrotter Straße 39-41<br />

50996 Köln-Rodenkirchen<br />

Telefon / stationärer Bereich:<br />

0221.39800-329<br />

verwaltung@links-vom-rhein.de<br />

www.links-vom-rhein.de<br />

Urologie<br />

mit den verantwortlichen Ärzten:<br />

Dr. Patrick Hamm, PD Dr. Timur Kuru, Dr. Jasmin Salem,<br />

PD Dr. Johannes Salem, Dr. Rudolf Stratmeyer,<br />

Dr. Christian Leiber-Caspers, Tim Ommer<br />

In einem deutschlandweiten Ranking der<br />

Gesundheitsdienstleister, das im Januar 2023<br />

in der Wirtschafts-Woche veröffentlicht wurde,<br />

wurde die Klinik LINKS VOM RHEIN als Sieger<br />

in der Rubrik Praxiskliniken ausgezeichnet.<br />

Im Jahr 2019 hatte das Handelsblatt die erste<br />

und bis dahin einzige vergleichbare Befragung<br />

durchgeführt, in der die Klinik LINKS VOM RHEIN<br />

ebenfalls Sieger in der Rubrik Praxiskliniken war.<br />

Seite 22 Seite 23


Events nach Maß<br />

kreativ - individuell - abwechslungsreich<br />

Wenn das Serviceteam wieder ausschwärmt, um den Hauptgang in möglichst<br />

kurzer Zeit den Gäste zu servieren, darf man sich freuen: Selbst bei Events mit<br />

rund 100 Gästen kommen die Tournedos vom Rinderfilet auf den Punkt gegart<br />

bei jedem Gast an – versprochen. Dazu bietet die restaurierte ehemalige<br />

Schwimmhalle des Deutz-Kalker Bades eine einzigartige Atmosphäre.<br />

Fazit: Das Restaurant KWB kann Event.<br />

KREATIV<br />

Schon das Betreten des Raumes sorgt bei<br />

den Besuchern für positives Erstaunen. Vor<br />

allem die Mischung aus Jugendstil-Flair und<br />

modernen Elementen ist ausgesprochen gelungen<br />

und lädt sofort dazu ein, hier einen<br />

Abend zu verbringen. Die sehr gute Akustik,<br />

die ein Gefühl von Privatheit und Vertrautheit<br />

in dem großen Raum entstehen lässt,<br />

trägt sicher dazu bei. „Dieses Wohlfühlen<br />

ist die Basis, auf der wir dann mit kreativen<br />

Ideen die Events zu verschiedenen Anlässen<br />

planen“, stimmt Geschäftsführer Rainer<br />

Siewert, der auch das Hotel Stadtpalais im<br />

Seite 24<br />

vorderen Bereich des historischen Gebäudeensembles<br />

leitet, dieser Einschätzung<br />

zu. „Dabei kann es sich um einen Geburtstag<br />

handeln, eine Firmen-Weihnachtsfeier,<br />

eine Hochzeit oder um eine festliche Veranstaltung<br />

eines Karnevalsvereins – hier<br />

sind wir sehr flexibel. Und suchen immer<br />

nach kreativen Lösungen, die dem jeweiligen<br />

Anlass angemessen sind.“ Dabei wird<br />

Rainer Siewert von einem erfahrenen Team<br />

unterstützt, das schon im ersten Gespräch<br />

die Wünsche der Kunden herausfindet und<br />

mit eigenen Ideen Konzepte entwickelt.<br />

„Ganz wichtig sind dabei unsere mobilen<br />

Möbel. Kein Element im KWB-Restaurant<br />

– außer dem Tresen – ist fest montiert. So<br />

können wir, jeweils bezogen auf die Anzahl<br />

der Gäste, sehr individuelle Bestuhlungspläne<br />

realisieren. Und wir können diese Bestuhlung<br />

– dies hat sich vor allem bei größeren<br />

Hochzeiten als eine sehr positive Option erwiesen<br />

– auch während einer Veranstaltung<br />

verändern. So lässt sich zum Beispiel zügig<br />

eine Tischreihe verschieben, um mehr Platz<br />

für eine Tanzfläche zu generieren.“<br />

INDIVIDUELL<br />

Die individuellen Event-Möglichkeiten im<br />

KWB-Restaurant beziehen sich sowohl auf<br />

die Variabilität bei der Gestaltung des kulinarischen<br />

Angebotes als auch auf die Größe<br />

der Veranstaltung. „Die Wünsche unserer<br />

Gäste bezüglich der Speisen bei einem Event<br />

werden immer differenzierter. Das bezieht<br />

sich sowohl auf die Speisen selbst – hier<br />

zählen für uns die Erfüllung der Wünsche<br />

nach vegetarischen oder veganen Speisen<br />

ebenso zu den Selbstverständlichkeiten,<br />

wie die Rücksichtnahme auf Allergien und<br />

Unverträglichkeiten – als auch auf die Form<br />

der Präsentation. Neben gesetzten Menüs<br />

am Platz sind bei uns natürlich Buffet-Variationen<br />

in großer Vielfalt ebenso umsetzbar<br />

wie das sogenannte Walking Finger-Food,<br />

das von unserem Service-Team den Gästen<br />

angeboten wird“, beschreibt Restaurantleiter<br />

Anthony Krone die Möglichkeiten. Dabei<br />

kommt dem KWB-Restaurant erneut die<br />

große Event-Erfahrung zugute: „Unser Küchenchef<br />

Norbert Hötzel hat in den letzten<br />

Jahren neben dem Betrieb des à-la-carte<br />

Restaurants auch Veranstaltungen in vielen<br />

Varianten kulinarisch begleitet. Wenn<br />

er eine Speisenfolge vorschlägt, darf man<br />

sicher sein, dass sie nicht nur geschmacklich<br />

die Gäste zufrieden stellt, sondern auch<br />

organisatorisch so konzipiert ist, dass keine<br />

langen Wartzeiten entstehen.“ Ein weiterer<br />

Pluspunkt für die Eventplanung: Man kann<br />

mit Gruppen unterschiedlicher Größe im<br />

Restaurant KWB außergewöhnliche Events<br />

feiern. „Bei Gesellschaften ab 60 Personen<br />

empfehlen wir in der Regel, dies als eine geschlossene<br />

Gesellschaft im Restaurant KWB<br />

zu realisieren. Bei Gästezahlen, die darunter<br />

liegen, können einzelne Bereiche des Restaurants<br />

so bestuhlt werden – erneut ein<br />

Vorteil des mobilen Mobiliars – dass eine<br />

Schlemmen und<br />

Genießen à la carte<br />

Gruppe unter sich bleibt, während der normale<br />

Restaurantbetrieb auch für andere<br />

Gäste weiterlaufen kann. Dies hat sich vor<br />

allem für Weihnachtsfeiern von kleineren<br />

Unternehmen als eine hervorragende Option<br />

herausgestellt“, bestätigt Rainer Siewert<br />

im INCENTO-Gespräch.<br />

ABWECHSLUNGSREICH<br />

Ab 17:30 Uhr begrüßen Küchenchef Norbert Hötzel und sein Team<br />

jeweils von Dienstag bis Samstag die Gourmets aus Köln und dem<br />

Bergischen Land. „Unsere Küche zeichnet sich vor allem durch seine<br />

regionalen Bezüge aus. Wir beziehen saisonale Produkte von Bio-<br />

Höfen aus dem Bergischen Land und der Voreifel und richten unsere<br />

Menüempfehlungen immer auch an frischen Gemüsen aus unserer<br />

Region aus“, verweist Norbert Hötzel die besondere Ausrichtung der<br />

Küche des Restaurant KWB.<br />

Neben den saisonalen Angeboten bietet die Karte des Restaurant<br />

KWB eine spannende Cross-Over Küche, die hochwertige Produkte<br />

mit klaren geschmacklichen Nuancen kombiniert. „Unser Restaurant<br />

KWB richtet sich mit diesem à-la-carte Angebot neben den Gästen,<br />

Gerade für solche kleineren Gruppen von<br />

Gästen sind auch die Sonder-Programme<br />

spannend, die das Restaurant KWB regelmäßig<br />

anbietet. „Wir haben schon ganz<br />

unterschiedliche Themenabende bei uns<br />

durchgeführt“, führt Rainer Siewert aus.<br />

„Von USA-Abenden über Magische Dinner<br />

bis zu kulinarischen Themenabenden wie<br />

zum Beispiel einem Austernbuffet oder im<br />

Sommer das Grillen auf dem heißen Stein.<br />

Bei diesen Themenabenden bieten wir auch<br />

Gruppen die Möglichkeit an, diese Abende<br />

für ganz besondere Team-Events zu nutzen.<br />

Ein abwechslungsreiches Programm wird<br />

geboten, man erlebt außergewöhnliche Kulinarik<br />

und man kann unsere Organisation<br />

einfach nutzen. So kann man zum Beispiel<br />

auch im Frühjahr oder im Sommer den besonders<br />

verdienten Mitarbeitern ein ‚Dankeschön‘<br />

sagen, dass lange in Erinnerung<br />

bleibt.“ Für Geburtstage oder Jubiläen sind<br />

diese Sonderveranstaltungen im Restaurant<br />

KWB ebenso perfekt geeignet. „Ein geselliger<br />

Abend mit buntem Programm – wie<br />

will man seine Gäste besser unterhalten?“<br />

Möchte man regelmäßig über die nächsten<br />

Termine von Veranstaltungen im Restaurant<br />

KWB informiert werden, reicht eine kurze<br />

Mail an: restaurant@kwb<strong>koeln</strong>.de.<br />

Restaurant KWB im Stadtpalais<br />

Deutz-Kalker Strasse 52<br />

50679 Köln<br />

0221.880 42 - 43 00<br />

restaurant@kwb<strong>koeln</strong>.de<br />

www.kwb<strong>koeln</strong>.de<br />

die in unserem Haus übernachten, ganz explizit auch an die Gäste<br />

aus unserer Region, die einen außergewöhnlichen Abend mit leckeren<br />

Speisen in einem schönen Ambiente erleben wollen. Häufig besuchen<br />

uns auch kleinere Gruppen vom Freunden oder Familien, die<br />

einen gemeinsamen Abend genießen möchten“, beschreibt Rainer<br />

Siewert die Wünsche der Gäste.<br />

Zur Auswahl aus der Karte des Restaurant KWB zählen natürlich<br />

auch ausgewählte Weine. Die Mehrzahl der Weine ist dabei für die<br />

Gäste auch optisch auszuwählen. „Wir haben einen großen gläsernen<br />

Weinschrank neben unserem Tresen installiert. Hier kann man<br />

seinen individuellen Wein auswählen.“<br />

In jedem Fall empfiehlt Geschäftsführer Siewert eine Reservierung.<br />

„Da wir ja immer wieder unser Restaurant für geschlossene Gesellschaften<br />

reservieren oder auch besondere Events und Veranstaltungen<br />

mit festen Menüfolgen anbieten, sollte man sich immer mit<br />

einem kurzen Anruf oder einer Mail rückversichern, ob zum Wunschtermin<br />

ein Tisch zur Verfügung steht.“


Starker Auftritt<br />

mit dem Food-Truck auf der Messe<br />

Aufmerksamkeit beim nächsten Messe-Auftritt Ihres Unternehmens gewünscht?<br />

Dann buchen Sie diesen Food-Truck von JP Gastro für Ihren Messestand und<br />

warten einfach ab. Der Erfolg stellt sich von alleine ein – mit einem leckeren<br />

Speiseangebot für Ihre Kunden und Messegäste. Und vielleicht auch dem einen<br />

oder anderen Neukunden, der schnell neugierig geworden ist.<br />

STREETFOOD ALS MARKETING-INSTRUMENT<br />

Streetfood ist das angesagte Food-Konzept. Kaum jemand, der nicht<br />

gerne einen frisch zubereiteten Burger, einen ofen-warmen Flammkuchen,<br />

goldbraun frittierte Fries oder eine gesunde Salat-Bowl<br />

verzehren möchte. Der urbane Flair dieser Speisen wird durch den<br />

Einsatz eines originellen Food-Trucks noch unterstützt und weckt<br />

schnell das Interesse der Gäste. „Dieses positive Image von Streetfood<br />

machen sich immer mehr Unternehmen zunutze, um ihren<br />

Veranstaltungen einen positiven Rahmen zu geben“, weiß Nathalie<br />

Wiebe, die für die operative Leitung bei JP Gastro verantwortlich<br />

zeichnet, aus vielen Kundengesprächen zu berichten. „Dabei sind<br />

die Einsatzbereiche vielfältig: Nach dem Ende der Pandemie nutzten<br />

Unternehmer zum Beispiel gerne die Möglichkeiten des Streetfood,<br />

um ihren Mitarbeitern einfach einmal ‚Dankeschön‘ zu sagen. Wir<br />

kommen dann pünktlich zur Mittagspause in ein Unternehmen und<br />

bereiten für die Mitarbeiter ein leckeres frisches Essen zu. Ganz unkonventionell,<br />

kommt prima an!“ Und die Liste der Möglichkeiten<br />

lässt sich natürlich ergänzen: „Im letzten Jahr haben wir zum Beispiel<br />

die Road-Show eines Unternehmens mit einem Food-Truck begleitet.<br />

An allen Stationen der Road-Show gab es dann nicht nur<br />

nützliche Produkt-Informationen für die Kunden vor Ort, sondern<br />

auch einen köstlichen Burger. Der Erfolg war durchschlagend. Meistens<br />

bleiben wir aber hier in unserer Region und veranstalten gemeinsam<br />

mit unsere Kunden Sommerfeste, Events für Mitarbeiter<br />

und Kunden oder Firmenjubiläen. Ziemlich im Trend liegen aktuell<br />

auch Weihnachtsfeiern mit Streetfood, die wir mit weihnachtlicher<br />

Deko und passenden Speiseangeboten in den Firmen unserer Kunden<br />

durchführen. Wichtig dabei immer: Der lässige Style des Streetfood<br />

bringt eine lockere Stimmung – bestens geeignet für Kommunikation<br />

auf Augenhöhe“, sagt Nathalie Wiebe und freut sich über<br />

Projektgespräche. So ist auch die Idee des Food-Truck in der Messehalle<br />

entstanden. „Auch wenn es von der ersten Idee bis zur Umsetzung<br />

ein ziemlich langer Weg war – die Sicherheitsanforderungen in<br />

einer Messehalle mit vielen Besuchern sind<br />

erheblich – hat sich der Einsatz gelohnt.“<br />

Heute kann JP Gastro dieses Know-how<br />

nutzen und auch anderen Unternehmen mit<br />

dieser Idee zu einem attraktiven Messeauftritt<br />

verhelfen. „Es war einfach spannend zu<br />

beobachten, wie sich ab dem ersten Messetag<br />

die Besucher der Messe um den Food-<br />

Truck geschart haben. Da war dann die Gesprächsbasis<br />

auch mit Neukunden leicht zu<br />

finden“, bestätigt Nathalie Wiebe und führt<br />

weiter aus: „Dieses Konzept können wir natürlich<br />

auch an anderen Messestandorten in<br />

Deutschland realisieren. Gerade für Unternehmer<br />

aus der Wirtschaftsregion Köln, die<br />

Unterstützung für Messen außerhalb Kölns<br />

benötigen, bieten wie dies an und führen<br />

gerne erste Gespräche.“<br />

LÖSUNGEN KOMPLETT<br />

AUS EINER HAND<br />

Dabei versteht sich JP Gastro als Problemlöser<br />

für seine Kunden. „Es war schon immer<br />

unsere Stärke, dass wir gut in unserer<br />

Branche vernetzt sind und jederzeit auf<br />

besondere Wünsche unserer Kunden eingehen<br />

können. Am liebsten bieten wir immer<br />

Gesamtkonzepte an. Dann sind die Zuständigkeiten<br />

geklärt und einer erfolgreichen<br />

Umsetzung stehen keine Hindernisse mehr<br />

im Wege“, sagt Nathalie Wiebe. Zu den Gesamtangeboten<br />

zählen neben den Speisen,<br />

die JP Gastro anbietet, auch die Belieferung<br />

und der Ausschank von Getränken, die Umsetzung<br />

von Deko-Konzepten und die Möblierung<br />

von Events nach Kundenwunsch.<br />

„Dabei kann es sich um einen Food-Truck<br />

und Sitzbänke handeln oder um die Ausstattung<br />

einer Dachterrasse mit Lounge-<br />

Möbeln für das Sommerfest. Oder eben um<br />

die Ausstattung des Firmengeländes mit<br />

Weihnachtsbäumen, um der Weihnachtsfeier<br />

ein winterliches Flair zu verleihen. Für<br />

Partys bieten wir auch Bühnen, Licht- und<br />

Tontechnik an. Und alles wird von unserem<br />

eigenen professionellen Personal aufgebaut<br />

und bedient. So können sich unsere Kunden<br />

uneingeschränkt auf ihren Event freuen.“<br />

IMMER LECKERE SPEISEN<br />

Der besondere Charakter der Events, die<br />

von JP Gastro ausgerichtet werden, zeigt<br />

sich auch in der klaren Fokussierung auf die<br />

Klassiker des Streetfood. „Unsere Palette<br />

an Speiseangeboten ist so ausgelegt, dass<br />

wir sie für kleinere bis sehr große Events<br />

– unser aktueller ‚High Score‘ liegt bei der<br />

Bewirtung von 12.500 zufriedenen Gästen<br />

– skalieren können. Hier eine Auflistung unseres<br />

aktuellen Speiseangebotes: Black Angus<br />

Burger, Pulled Pork Burger, Caesar Chicken<br />

Burger, Veggie Falafel Burger, Veganer<br />

Burger, Chili Cheese Fries, Mexican Fries, Skin<br />

on Fries, Burritos, Käsespätzle, Poke Bowls,<br />

Pasta e Pesto, Thai Curry, Asia Nudeln, Tacos,<br />

Flammkuchen, Currywurst, Casa Vecchio<br />

Eismanufaktur, Französische Crepes, Kaiserschmarren,<br />

Bienenstich im Glas. Ist für Sie<br />

etwas dabei? Dann sind wir gerne Ihr Partner“,<br />

lädt Nathalie Wiebe die Unternehmer<br />

in der Region Köln und Bergisches Land dazu<br />

ein, mit ihr Kontakt aufzunehmen.<br />

JP Gastro GmbH<br />

Stollwerckstraße 27-31<br />

51149 Köln<br />

02203.959 2001<br />

info@jp-gastro.de<br />

www.jp-gastro.de<br />

Seite 26 Seite 27


„Auf Gold kann<br />

man verzichten,<br />

nicht aber auf Salz.“<br />

Der menschliche Körper benötigt Salz, jeden Tag. Was heute für wenig Geld im<br />

Supermarkt erhältlich ist, zählte früher zu den teuersten Lebensmitteln der Welt. Für<br />

Salz wurden Kriege geführt, die ersten Handelswege entstanden, um Salz zu den<br />

Märkten zu transportieren und Salz galt zeitweise sogar als offizielles Zahlungsmittel.<br />

Schnell leuchtet das Problem hinter dem<br />

Problem auf: Mit einem dauerhaft erhöhten<br />

Blutdruck steigt das Risiko weiterer Krankheiten.<br />

Vor allem die Gefahr von Herzinfarkten<br />

und Schlaganfällen steigt rasant<br />

an. Weltweit wird heute die Anzahl der<br />

Menschen, die aufgrund kardialer Ereignisse<br />

sterben, die in Zusammenhang mit exzessiver<br />

Kochsalzzufuhr stehen, auf rund 2,3 Millionen<br />

geschätzt. Aber wie ist es zu dieser<br />

Umkehr der Verhältnisse gekommen? Vom<br />

Mangelgut zum krankmachenden Gewürz<br />

im Überfluss? Die Antwort ist relativ einfach:<br />

Durch den technischen Fortschritt und<br />

die Industrialisierung der Salzgewinnung.<br />

DIE GESCHICHTE DER<br />

SALZGEWINNUNG<br />

Die Bedeutung des Minerals Salz war den<br />

Menschen wohl schon in vorgeschichtlicher<br />

Zeit bewusst. Funde aus der Jungsteinzeit<br />

und der Bronzezeit im Gebiet des heutigen<br />

Sachsen-Anhalts legen die Vermutung nahe,<br />

dass bereits zu dieser Zeit aus Solequellen<br />

Salz gewonnen wurde. Neben der Bedeutung<br />

des täglichen Konsums zum Ausgleich<br />

von lebenswichtigen Mineralien spielten<br />

die Aspekte des Würzens von Speisen und<br />

der Konservierung von Lebensmitteln eine<br />

bedeutende Rolle. Aus antiken Quellen der<br />

Hochkulturen der Sumerer und Babylonier<br />

ist überliefert, dass schon in dieser frühen<br />

Zeit Salz auch zur Haltbarmachung von<br />

Speisen verwendet wurde. Archäologen ha-<br />

ben in Deutschland Reste von Siedegefäßen<br />

aus Keramik gefunden, die auf die Eisenzeit<br />

zurückzudatieren sind. In dieser Zeit entstanden<br />

an Standorten wie in Halle an der<br />

Saale, Bad Nauheim, Schwäbisch Hall oder<br />

in Werl kleine Salinen, in denen das Wasser<br />

aus Solequellen in diesen Gefäßen aus Keramik<br />

aufgekocht und verdampft wurde.<br />

Nach mühsamer Arbeit verbleibt bei diesem<br />

Verfahren schließlich ein kleiner Rest<br />

Salz auf dem Boden der Gefäße, geeignet<br />

für die tägliche Nutzung. In Afrika nutzen<br />

einzelne Stämme bis heute diese Methode<br />

zur Gewinnung von Salz. Der weitaus größte<br />

Teil des Salzes, das in der Frühzeit von den<br />

Menschen verbraucht wurde, stammte aber<br />

aus den Meeren. Entsprechende Salzgärten<br />

wie wir sie noch heute bei vielen Anrainerstaaten<br />

des Mittelmeers und des Atlantiks<br />

finden, wurden angelegt, um in mehreren<br />

Trocknungsschritten das Wasser verdunsten<br />

zu lassen und Begleitstoffe auszufällen.<br />

So entstand reines Meersalz, das in weiteren<br />

Trocknungsschritten aufbereitet wurde<br />

und schließlich sowohl für den Verzehr als<br />

auch für den Transport in weiter entfernte<br />

Metropolen geeignet war. Es entstand der<br />

frühe Salzhandel. Aus Ägypten ist bekannt,<br />

dass Salz auch bei der Einbalsamierung der<br />

Leichname von Königen und hohen Beamten<br />

eingesetzt wurde. Auch hier ging es<br />

darum, sich die konservierenden Kräfte des<br />

Salzes zunutze zu machen. Wenig überraschend,<br />

dass auch aus dieser Zeit die ersten<br />

Mythen und Geschichten über die magische<br />

Kraft des Salzes überliefert sind. Salz<br />

galt über Jahrtausende hinweg als wirksam<br />

gegen Hexen, Geister und Dämonen. Die<br />

lebensspendende Kraft des Minerals galt<br />

in den Augen der Völker der Frühzeit automatisch<br />

als ein probates Mittel gegen die<br />

lebensbedrohlichen Kräfte der Finsternis.<br />

So hatte die Verwendung von Salz zur Einbalsamierung<br />

von Leichen im alten Ägypten<br />

neben der technischen Funktion der Konservierung<br />

auch den Sinn, dem Verstorbenen<br />

einen wirkmächtigen Verbündeten bei dem<br />

gefährlichen Weg in das Reich der Toten zur<br />

Seite zu stellen.<br />

Mit dem Transport des Salzes hin zu den<br />

Städten mit einer größeren Bevölkerung<br />

beginnt die Geschichte der Salzstraßen.<br />

Beinahe überall auf dem Globus haben sich<br />

solche frühzeitlichen Handelsstraßen gebildet,<br />

auf denen das Salz von den Salinen, den<br />

Salzbergwerken oder den am Meer gelegenen<br />

Salzgärten zu den Städten, in denen es<br />

keine Salzvorkommen gab, transportiert<br />

wurden. So entdeckten Forscher in Amerika<br />

an der Südküste von Belize fast vierzig<br />

Salzwerkstätten, in denen Salz für die von<br />

Maya besiedelten Städte im Landesinneren<br />

gewonnen wurde. Archäologen haben<br />

entsprechende Salzsiedereien auch bei den<br />

Azteken und verschiedenen indianischen<br />

Stämmen gefunden, immer begleitet auch<br />

von Funden, die vom Transport des kostbaren<br />

Gutes zu den Verbrauchern erzählen.<br />

Viele Forscher gehen davon aus, dass<br />

Unser amtierender Bundesgesundheitsminister<br />

weiß um die Gefahren eines zu hohen<br />

Salzkonsums und bestellt deshalb – so<br />

wird es in vielen Zeitungen kolportiert – in<br />

Restaurants meist ungesalzene Gerichte.<br />

Denn die Weltgesundheitsorganisation<br />

WHO empfiehlt, dass jeder Mensch durchschnittlich<br />

etwa 4-5 Gramm Kochsalz – das<br />

entspricht einem Teelöffel – am Tag zu sich<br />

nehmen sollte. Der tatsächliche Salzkonsum<br />

liegt in Deutschland allerdings deutlich<br />

über der Zielmarke der WHO – aktuell<br />

durchschnittlich bei mehr als der doppelten<br />

Menge der empfohlenen Tagesration. Und in<br />

den meisten Industrie- und Schwellenländern<br />

steigt der Konsum von Salz weiter an.<br />

Dies ist im Wesentlichen auf zwei Gründe<br />

zurückzuführen: Da der menschliche Körper<br />

die empfohlene Mindestmenge an Salz tatsächlich<br />

benötigt um die Ausscheidungen<br />

an Salz – zum Beispiel durch das Schwitzen<br />

– auszugleichen und da in der Geschichte<br />

der Menschheit diese Mengen an Salz für die<br />

Bevölkerung nicht immer regelmäßig zur<br />

Verfügung standen, hat sich im Verlauf der<br />

Evolution in unseren Gehirnen bei der Aufnahme<br />

von Salz eine Art Belohnungssystem<br />

etabliert. Wenn Salz konsumiert wird, wird<br />

der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet, der<br />

das Wohlbefinden steigert. Entsprechend<br />

sind die Menschen darauf fixiert, lieber mehr<br />

Salz zu sich zu nehmen als unbedingt erforderlich.<br />

Denn das Belohnungssystem unserer<br />

Gehirne kennt keine Grenzen des Bedarfs<br />

und die Empfehlungen der WHO schon gar<br />

nicht. Der zweite Grund für die übermäßigen<br />

Tagesrationen am Mineralstoff Salz in<br />

Deutschland liegt an der versteckten Verwendung<br />

von Salz in den industriell produzierten<br />

Lebensmitteln. Forscher gehen<br />

davon aus, dass wir etwa 75 Prozent des<br />

konsumierten Salzes über Fertiggerichte<br />

und industriell hergestellte Nahrungsmittel<br />

zu uns nehmen. Lediglich ein kleiner Teil<br />

des Salzes wird also in der privaten Küche<br />

den Speisen zugefügt oder gelangt beim<br />

Nachsalzen mit dem Salzstreuer in unseren<br />

Organismus. Und die WHO kennt noch eine<br />

spannende Zahl: Würden in Deutschland<br />

alle Menschen den täglichen Konsum von<br />

Salz halbieren – und damit lägen wir immer<br />

noch oberhalb der physiologisch benötigten<br />

Mindestmengen – ließen sich die gleichen<br />

Effekte erzielen, die heute durch alle ärztlich<br />

verordneten Blutdrucksenker erreicht<br />

werden.<br />

SALZ UND DER BLUTDRUCK<br />

Eine ganze Reihe von internationalen Forschungsarbeiten<br />

lässt keinen Zweifel daran,<br />

dass ein überdurchschnittlicher Salzkonsum<br />

für den Bluthochdruck mitverantwortlich<br />

sein kann. Erste Studien wurden bereits in<br />

den 1970er Jahren vorgelegt und heute<br />

besteht hier eigentlich kein Zweifel mehr.<br />

Zu den Zeiten, in denen es noch keine Kühlschränke gab, diente Salz als eines der wichtigsten Mittel, um Lebensmittel haltbar zu machen. Dazu zählte vor allem auch der<br />

Fisch, der in Salz eingelegt wurde. So ließ sich zum Beispiel der Hering in Fässern über längere Strecken transportieren und auch in Städten die weiter vom Meer entfernt<br />

waren, verkaufen ohne frühzeitig zu verderben.<br />

Seite 28<br />

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Dieser Holzschnitt zeigt eine Siedepfanne, wie sie im österreichischen Hallstatt in Benutzung<br />

war. Der hohe Verbrauch an Brennholz führte im Umland von mittelalterlichen Salinen, in<br />

denen solehaltiges Wasser zur Gewinnung von Salz verdampft wurde, zur Abholzung der<br />

Wälder. Der hohe Gewinn, der durch den Verkauf des Salzes zu erzielen war, rechtfertigte den<br />

technischen Aufwand.<br />

auch die Gründung Roms auf den Handel<br />

mit Salz zurückzuführen ist. Strategisch<br />

zentral platziert an der Kreuzung der alten<br />

Salzhandelsstraße Via Salina und dem Tiber<br />

verhalf der Salzhandel der damals noch<br />

kleinen römischen Ansiedlung vermutlich<br />

der Handel mit dem weißen Gold zu seinem<br />

Aufstieg zur Metropole im Herzen Italiens.<br />

Insgesamt gewann das Salz während der<br />

Vormachtstellung des Römischen Reiches<br />

ständig weiter an Bedeutung. So wurde<br />

in großen Teilen des römischen Heeres die<br />

Bezahlung mit Salz eingeführt. Daher auch<br />

die Begriffe Sold und Salär, die sich beide<br />

auf die später in ganz Europa durchaus<br />

übliche Form der Bezahlung mit dem begehrten<br />

‚weißen Gold‘ zurückführen lassen.<br />

Noch weiter in die Vergangenheit lassen<br />

sich die Wurzeln des häufig tradierten Bon-<br />

Seite 30<br />

mots vom verliebten Koch zurückverfolgen:<br />

Schon zu Zeiten der Hellenen stand Salz im<br />

Ruf, ein sehr wirksames Aphrodisiakum zu<br />

sein. Entsprechend begehrt war das Salz in<br />

den wohlhabenden Kreisen und so entstand<br />

die Legende vom verliebten Koch, der daran<br />

zu erkennen ist, dass er die Speisen mit<br />

ein wenig zu viel Salz gewürzt hat. Nach<br />

dem Untergang des römischen Reiches lässt<br />

sich die Geschichte der Salzgewinnung und<br />

des Salzhandels in Deutschland in etwa ab<br />

dem 7. Jahrhundert nachvollziehen. Viele<br />

Städtenamen wie Hallstatt, Schwäbisch-<br />

Hall, Bad Reichenhall oder Halle an der Saale<br />

lassen sich auf den Salzhandel zurückführen,<br />

denn der Begriff ‚Hall‘ bezeichnete im<br />

Althochdeutsch Salz. Wie verbissen schon<br />

im frühen Salzhandel um Marktanteile gerungen<br />

wurde, zeigt das Beispiel Venedig.<br />

Im Umfeld der Lagunenstadt wurden früh<br />

Salzgärten angelegt und die Herrscher des<br />

Stadtstaates beanspruchten ein Monopol<br />

für die Salzproduktion und den Handel. Zur<br />

Durchsetzung dieses Monopols schreckten<br />

sie auch nicht vor militärischen Mitteln zurück<br />

und zerstörten konsequent alle Salzgärten<br />

im umliegenden Bereich des Mittelmeer-Raumes,<br />

die sich diesem Anspruch des<br />

aufsteigenden Stadt-Staates nicht beugen<br />

wollten. Zu einem ähnlich rigorosen Mittel<br />

griff im Jahr 1156 auch Heinrich der Löwe<br />

und sorgte so für den Aufstieg Münchens zu<br />

einer wichtigen Metropole im Voralpenland:<br />

Er ließ eine Isarbrücke bei Freising zerstören<br />

und sorgte damit dafür, dass das Salz aus<br />

Bad Reichenhall, dass dort in den bereits auf<br />

696 datierten ersten Salinen Deutschlands<br />

gewonnen wurde, über München transportiert<br />

werden musste – hier natürlich belegt<br />

mit üppigen Steuern, die dem Säckel des<br />

Herrschers zu Gute kamen und gleichzeitig<br />

für einen erheblichen wirtschaftlichen Aufstieg<br />

Münchens sorgte.<br />

DIE GESCHICHTE VON<br />

DER LÜNEBURGER SALZSAU<br />

Im Wappen von Lüneburg müsste eigentlich<br />

ein Wildschwein abgebildet sein, denn<br />

einem Vertreter dieser Familie der Borstentiere<br />

verdankt der Legende nach die norddeutsche<br />

Stadt ihren Aufstieg zu einem<br />

der wichtigsten Salzproduzenten des Mittelalters:<br />

Einige Jäger sollen schon lange<br />

vor 956 – dem Jahr in dem die erste Saline<br />

für Lüneburg aktenkundig wurde – einem<br />

Wildschwein durch die dichten Wälder im<br />

Häufig fallen schon zu Beginn der Planungen die Entscheidungen über die eingesetzten Baumaterialien. Hier gilt es für Bauherren, sich frühzeitig über die aktuellen Erkenntnisse<br />

der Bauwritschaft zu informieren. So sind zum Beispiel neueste Erkenntnisse über die Qualität von Lehm und Stroh als Baumaterial in der Fachliteratur verfügbar.<br />

Umland von Lüneburg gefolgt sein. Nahe<br />

Lüneburg wurde der Wald lichter und sie<br />

fanden die Sau schlafend am Waldrand.<br />

Das Besondere: Das Fell der Wildsau war<br />

nicht wie üblich schwarz, sondern die Borsten<br />

schimmerten in der Sonne schneeweiß.<br />

Nachdem sie die Sau erlegt hatten, merkten<br />

die Jäger, dass es Salzkristalle waren, die für<br />

die weiße Färbung gesorgt hatten. Und sie<br />

fanden in direkter Nähe einen Tümpel, in<br />

dem sich die Sau gesuhlt hatte. Sie kosteten<br />

das Wasser und schmeckten, dass es enorm<br />

salzhaltig war – die Lüneburger Solequelle<br />

war entdeckt. Damit reihte sich Lüneburg<br />

erfolgreich in eine ganze Reihe von deutschen<br />

Städten ein, in denen aus salzhaltigen<br />

Solequellen Salz gewonnen wurde. Dazu<br />

wurde das Sole-Wasser gesammelt und in<br />

großen, eisernen Siedepfannen zum Kochen<br />

gebracht. Die Rechte zum Betrieb solcher<br />

Siedepfannen waren streng reglementiert<br />

und wurden von den adligen Landesherren<br />

verliehen. In Lüneburg wurde das Salz aus<br />

der nahegelegenen Solequelle in 54 Siedehütten<br />

gewonnen, die je vier Siedepfannen<br />

betrieben. Fast 300 Beschäftigte waren<br />

im frühen Mittelalter in den Siedehäusern<br />

beschäftigt und damit zählte die Saline<br />

in Lüneburg zu den Großbetrieben seiner<br />

Zeit. Bis heute zeugen die mittelalterlichen<br />

Wohnhäuser und Kirchen im historischen<br />

Zentrum der Stadt vom Reichtum, den die<br />

Salzgewinnung mit sich brachte. Kein Wunder,<br />

wenn man bedenkt, dass damals mehr<br />

als 20.000 Tonnen Salz in Lüneburg produziert<br />

wurde. Über die berühmte Salzstraße<br />

wurde das weiße Gold dann nach Lübeck<br />

transportiert und von dort über die norddeutsche<br />

Hanse in ganz Europa vermarktet.<br />

So war auch für die aufstrebende Handelsstadt<br />

Lübeck der Export des Salzes von<br />

größter wirtschaftlicher Bedeutung. Um den<br />

Energieaufwand für die Feuer der Siedereien<br />

möglichst gering zu halten, wurde schon<br />

damals im 3-Schicht Betrieb gearbeitet.<br />

Die Feuer unter den riesigen Siedepfannen<br />

durften nie erlöschen. Trotzdem stieg der<br />

Bedarf an Brennholz gewaltig an und die<br />

Wälder rings um Lüneburg fielen den Sägen<br />

der Holzhändler zum Opfer. Die nur mäßig<br />

bewaldete Heidelandschaft der Region entstand<br />

damals aus dieser Rodung großer<br />

Waldgebiete. Um den Bedarf an Feuerholz<br />

zu verringern, ging man dann dazu über,<br />

den Salzgehalt der Sole, die in den Siedepfannen<br />

verdampft wurde, zu erhöhen. Dies<br />

geschah über sogenannte Gradierwerke. Die<br />

aus dem Boden gepumpte Sole rieselt hier<br />

über Stroh oder Dornengestrüpp. Das Wasser<br />

verdunstete und die verbleibende Sole<br />

wies bereits vor der weiteren Verarbeitung<br />

in den Siedepfannen eine deutlich höhere<br />

Salzkonzentration auf. Über die Jahrhunderte<br />

hinweg zeigten sich aber auch die Probleme,<br />

die die Salzproduktion mit sich brachten.<br />

Das Absinken des Grundwasserspiegels<br />

durch das Abpumpen der Sole gefährdete<br />

ganze Wohngebiete – übrigens sind entsprechende<br />

Absackungen bis heute in Lüneburg<br />

gut sichtbar – und viele Solequellen<br />

waren nach intensiver Nutzung erschöpft.<br />

Alle diese Faktoren führten dazu, dass der<br />

Preis von Salz immer weiter anstieg und so<br />

mancher Bürger der damaligen Zeit sich einen<br />

Sonntagsbraten aus Rindfleisch durchaus<br />

hätte leisten können – wären die Preise<br />

für das Pökelsalz, mit dem das Fleisch haltbar<br />

gemacht wurde, nicht so hoch gewesen.<br />

SALZ AUS DEM BERG<br />

Neben der Gewinnung von Salz in den Salinen<br />

an den Küsten von Mittelmeer und<br />

Atlantik und dem Verdampfen von solehaltigem<br />

Quellwasser gibt es schon seit dem<br />

frühen Mittelalter alternative Verfahren zur<br />

Gewinnung des kostbaren Salzes. In Nord<br />

Seite 31


deutschland und in den Niederlanden wurden<br />

zum Beispiel Torfgebiete entdeckt, in<br />

denen eine relativ hohe Salzkonzentration<br />

im Boden gefunden wurde. In sehr aufwändigen<br />

Verfahren wurden Salz und Torf getrennt<br />

und das Salz in einem mehrstufigen<br />

Prozess gewaschen und für den Verzehr aufbereitet.<br />

Die Halligen in der deutschen Nordsee<br />

verdanken diesem Verfahren zur Gewinnung<br />

von „Hall“ – gleich Salz – ihren Namen.<br />

Auf die längste Geschichte blickt aber der<br />

Abbau von sogenanntem Steinsalz in den<br />

Alpen zurück. Schon um 1.500 vor Christi<br />

Geburt entstand so zum Beispiel im österreichischen<br />

Hallstatt das älteste bekannte<br />

Bergwerk der Welt. Seine Blütezeit erlebte<br />

dieses Bergwerk etwa von 800 bis 400 vor<br />

Christus als mehrere Schächte bis in eine<br />

Tiefe von rund 300 Metern vorgetrieben<br />

wurden und das kostbare Steinsalz gefördert<br />

wurde. Ein Bergrutsch verschüttete das<br />

Bergwerk und über Jahrhunderte ruhte dort<br />

der Betrieb, bis man im Mittelalter damit begann,<br />

hier erneut Salz zu fördern. Allerdings<br />

mit einer anderen Technologie: Es wurde<br />

Wasser in die salzführenden Gesteinsschichten<br />

gepumpt. Dort löste das Wasser Salz aus<br />

und trat als Sole wieder zu Tage. Und hier<br />

begann dann, wie schon für die Lüneburger<br />

Salinen beschrieben, das Verfahren des Verdampfens<br />

der Sole in große Siedepfannen<br />

zur Gewinnung des reinen Salzes. An die Erkenntnisse<br />

der frühen Gewinnung von Salz<br />

in bergmännischem Abbau knüpfte auch<br />

der Geologe Carl Christian Friederich Glenck<br />

an, der ab den 1820er Jahren die Methoden<br />

zur Suche nach Salzvorkommen in tieferen<br />

Gesteinsschichten erfolgreich verfeinerte. Er<br />

stieß dabei auf ergiebige Salzvorkommen<br />

und gründete mehrere Salinen, unter anderem<br />

die Schweizer Halle bei Basel.<br />

DIE INDUSTRIELLE<br />

PRODUKTION<br />

Vor mehr als 250 Millionen Jahren haben<br />

sich an vielen Stellen in Europa durch Erhebungen<br />

des damaligen Meeresbodens<br />

Ablagerungen von reinem Salz gebildet, die<br />

von Sedimenten der späteren Erdgeschichte<br />

überdeckt wurden. Durch Tiefenbohrungen<br />

kann man diese Salzstöcke, Salzmauern<br />

oder Salzkissen, die unterschiedlich nah an<br />

die Erdoberfläche heranreichen und auch<br />

über unterschiedliche Mächtigkeiten verfügen,<br />

entdecken. Mit diesen neuen Bohrungstechniken<br />

wurden großvolumige Salzvorkommen<br />

entdeckt, die aus dem vormals<br />

sehr exklusiven Mineral ein stets verfügbares<br />

Massenprodukt machten. Heute werden<br />

mit vollautomatischem Abraumwerkzeug<br />

und ausgetüftelten Fräsen überall auf der<br />

Welt Salzkammern von riesigen Ausmaßen<br />

ausgebeutet. So steht den Menschen Salz in<br />

jedem Supermarkt zu günstigen Preisen zur<br />

Verfügung. Neben dem Abbau von Steinsalz,<br />

die Produktion in Deutschland liegt bei etwa<br />

440.000 Tonnen im Jahr und trägt damit<br />

rund drei Prozent zur weltweit geförderten<br />

Menge bei, werden in diesen Salzbergwerken<br />

auch Kalisalze gefördert, die für die<br />

chemische Industrie und für die Produktion<br />

von Düngemitteln von größter Bedeutung<br />

sind. Neben dem bergmännischen Abbau<br />

von Salz aus Gestein, dass zu mindestens 90<br />

Prozent aus reinem Salz besteht, spielt auch<br />

das aus früheren Epochen bekannte Auswaschen<br />

und Sieden von Salz im industriellen<br />

Maßstab bis heute eine wichtige Rolle. Auch<br />

die Gewinnung von Salz aus Meerwasser<br />

bleibt eine bedeutende Quelle: Rund 20 Prozent<br />

des weltweit verbrauchten Speisesalzes<br />

wird aus Meerwasser gewonnen. Neben<br />

den europäischen Küsten wie der Algarve,<br />

der Bretagne, in der Camargue, der Toskana<br />

oder in Kroatien stehen auch ausgetrocknete<br />

Salzseen in Afrika hier im Fokus.<br />

Welches Salz ist das Richtige?<br />

Seite 32<br />

Ganz abgesehen von der Tatsache, dass in Deutschland der durchschnittliche<br />

Tageskonsum von Salz zu hoch ist und jeder Konsument<br />

sich intensiv mit der Frage beschäftigen sollte, wie der individuelle<br />

Salzverbrauch eher gesenkt werden kann – im Sinne der Gesundheitsförderung<br />

– steht für viele Verbraucher die Frage im Mittelpunkt,<br />

welches Salz eigentlich zu empfehlen ist. Dazu hier eine kurze<br />

Sammlung wichtiger Informationen:<br />

STEINSALZ<br />

Als Steinsalz werden die Salze bezeichnet, die in einem der hochmodernen<br />

Salzwerke gewonnen werden, die das Salz der Salzstöcke<br />

in großer Tiefe abbauen. Nach der Förderung durchläuft dieses Salz<br />

einen Prozess der industriellen Nachbereitung, in dem es zu Salz für<br />

den Verbrauchermarkt verfeinert wird. Zu diesem Prozess zählt bei<br />

rund 80 Prozent des angebotenen Tafelsalzes auch die Jodierung<br />

des Salzes. Durch diese Beifügung von Jod soll der Jodmangel in der<br />

Bevölkerung minimiert werden, in benachbarten europäischen Ländern<br />

ist diese Beimischung von Jod sogar gesetzlich vorgeschrieben.<br />

Eine weitere Beifügung sind die sogenannten Rieselhilfen. Da<br />

Salz dazu neigt, Wasser einzulagern und somit feucht zu werden, ist<br />

eine feine Dosierung des Gewürzes – zum Beispiel beim Rieseln aus<br />

dem Salzstreuer – ohne den Einsatz von Rieselhilfen nicht immer<br />

gewährleistet. Die früher übliche Methode der Hausfrauen, mit Hilfe<br />

von einigen Reiskörnern dem Salz die Feuchtigkeit zu entziehen, ist<br />

in der industriellen Produktion dem Einsatz einer Vielzahl von chemischen<br />

Hilfsmitteln gewichen. Die meisten davon sind unbedenklich,<br />

gegen einige gibt es aber durchaus gesundheitliche Bedenken.<br />

Man kann diese Problematik umgehen, indem man Steinsalz im Bioladen<br />

oder Reformhaus kauft, das ohne Rieselhilfen und teils auch<br />

ohne Jodierung angeboten wird. Zwar etwas teurer, aber im Vergleich<br />

zu früheren Zeiten immer noch sehr erschwinglich.<br />

MEERSALZ<br />

Meersalz zählt zu den bevorzugten Alternativen, die vor allem von<br />

Hobbyköchen gerne genutzt wird. Häufig wird das Meersalz auch<br />

sehr grobkörnig angeboten und wird dann frisch in der Salzmühle<br />

zum Verzehr gemahlen. In letzter Zeit ist das Meersalz allerdings<br />

durch den Fund von Mikroplastik in Verruf geraten. Besonders betroffen<br />

hiervon: Das beliebte Fleur de Sel. Dieses feine Salz wird im<br />

Gegensatz zum sonstigen Meersalz direkt von der Wasseroberfläche<br />

abgeschöpft und da Plastik Auftrieb hat, findet sich leider im<br />

Fleur de Sel heute auch die höchste Konzentration von Mikroplastik.<br />

Ursalz / Himalaya-Salz<br />

Geradezu magische Kräfte werden dem Ursalz, das meist im Himalaya-Gebirge<br />

gewonnen wird, zugesprochen. Dieses Salz ist aufgrund<br />

von Spuren von eingelagertem Eisenoxyd leicht rosa gefärbt. Ob<br />

die angeblich positiven Schwingungen der weiteren Mineralien,<br />

die in geringsten Spuren in diesem Salz nachzuweisen sind, allerdings<br />

wirklich die positiven gesundheitlichen Wirkungen auslösen<br />

können, die die Fans diesem Salz zuschreiben, ist wissenschaftlich<br />

höchst umstritten. Unstreitig ist hingegen der deutlich höhere Preis,<br />

der vor allem dann kaum zu rechtfertigen ist, wenn das Salz gar<br />

nicht aus dem Himalaya, sondern aus einem Salzwerk in Pakistan<br />

stammt. Entsprechende Herkunftsnachweise sollten also vor dem<br />

Kauf unbedingt genau gelesen werden.


Zu den ganz alten handwerklichen Traditionen des Raumausstatter-<br />

Handwerks zählt auch das Wiener Geflecht. „Schon seit dem späten<br />

18. Jahrhundert sind aus Wien die Kaffeehausstühle bekannt, deren<br />

Sitzflächen aus dem Material der Rattan-Palme geflochten werden.<br />

Dabei zeichnet sich das Geflecht durch sein achteckiges Muster aus,<br />

dass nur durch eine bestimmte Technik erzielt werden kann“, beschreibt<br />

Willi Reitz die besonderen Herausforderungen dieser alten<br />

Technik der Korb- und Möbelflechter. „Im Rahmen eines Work-Shops<br />

haben wir uns in diese Technik noch einmal intensiver eingearbeitet,<br />

denn gerade die hochwertigen alten Stühle, die noch nicht mit<br />

maschinell hergestellten Geflechten versehen wurden, können nur<br />

mit dieser traditionellen Technik restauriert werden.“ Auch hier gilt,<br />

dass in zunehmendem Maße Kunden mit diesen wertvollen Stühlen<br />

das Team von Reitz Lebensräume um Unterstützung bei der Aufarbeitung<br />

bitten. „Und es wäre auch einfach zu schade, wenn man<br />

diese kleinen Kunstwerke vergangener Zeit nicht retten könnte. So<br />

haben wir uns gerne noch einmal mit den Tricks und Kniffen vertraut<br />

gemacht, um das Wiener Geflecht perfekt flechten zu können.“<br />

PAPIERKORDEL ALS SITZFLÄCHE<br />

Wenn das Wiener Geflecht aus Rattan richtig gearbeitet ist, erreicht<br />

es als Sitzfläche eine ähnliche Stabilität und Langlebigkeit wie Holz.<br />

„Es ist nur flexibler und deshalb als Sitzfläche angenehmer als<br />

Holz“, merkt Willi Reitz an und ergänzt: „Neben Rattan lässt sich<br />

auch ein modernes Garn aus Papier für die Bespannung von Stühlen<br />

einsetzen. Dieses Material finden wir sehr spannend, weil es wirklich<br />

nachhaltig ist und es lassen sich hervorragende Ergebnisse damit<br />

erzielen. Es werden zwar andere Flechtarten als beim Wiener Geflecht<br />

eingesetzt und meist werden auch die Holzstege der Stühle<br />

bei diesem Verfahren mit umwickelt, aber man sollte sich bei uns in<br />

der Werkstatt einmal ein Beispiel für einen so bezogenen Stuhl ansehen.<br />

Das ist eine tolle Alternative.“<br />

Wilhelm Reitz GmbH<br />

Interior Design<br />

Maler- und Raumausstattermeisterbetrieb<br />

Siebenmorgen 20<br />

51427 Bergisch Gladbach<br />

Telefon 02204.22597<br />

info@reitz-lebensraeume.de<br />

Dienstag bis Freitag<br />

von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />

und Samstag<br />

von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />

Gerne vereinbaren wir auch individuelle<br />

Beratungstermine nach Kundenwunsch.<br />

KOMBINATION MIT NEUEN MÖBELN<br />

Traditionelles Handwerk<br />

modern interpretiert<br />

Zur Nachhaltigkeit zählt, dass Altes nicht gleich weggeworfen wird. „Immer mehr Kunden<br />

kommen zu uns und möchten, dass ein alter Stuhl, ein Lieblings-Sessel oder ein Sofa aus<br />

altem Familienbesitz wieder aufgearbeitet wird“, stellen Lina und Dagmar Reitz eine Veränderung<br />

bei den Wünschen ihren Kunden fest. „Diesen Wünschen kommen wir gerne<br />

nach, denn wir beherrschen die dafür notwendigen traditionellen Techniken.“<br />

Ein besonderes Flair erhalten restaurierte, alte Möbel, wenn sie im<br />

Kontext mit neuen Möbeln platziert werden. „Wir führen ja vor allem<br />

Möbel mit skandinavischem Flair. Das zurückhaltende Design<br />

dieser Möbel eignet sich gut, um mit einem kraftvollen Kontrast<br />

eines restaurierten alten Möbelstücks Akzente zu setzen“, führt<br />

Dagmar Reitz aus und empfiehlt einen Besuch im Showroom von<br />

Reitz Lebensräume. „Wir haben hier einige Möbel unserer wichtigsten<br />

Hersteller ausgestellt und man kann sich so einen sehr guten<br />

ersten Eindruck verschaffen. Wenn man dann die Einrichtung eines<br />

Raumes konzipiert, kann man auf diese Anregungen zurückgreifen<br />

und sich Möbel des Wunsch-Herstellers auswählen. Glücklicherweise<br />

konnten auch die Lieferzeiten für diese Möbel zwischenzeitlich wieder<br />

auf ein normales Maß reduziert werden.“ Diese Wartezeit kann<br />

genutzt werden, um ein altes Lieblings-Möbel aufarbeiten zu lassen<br />

oder sonstige Vorarbeiten vom Team Reitz in den Räumen erledigen<br />

zu lassen: „Von der Renovierung und farblichen Gestaltung der<br />

Wände, über die Anfertigung von Gardinen und Sonnenschutz bis<br />

zur Verlegung von Bodenbelägen reicht dabei unser Service“, laden<br />

Lina, Dagmar und Willi Reitz gemeinsam mit ihrem Team zu einem<br />

Besuch bei Reitz Lebensräume ein.<br />

Das Familien-Trio: Dagmar, Lina und Willi Reitz. Gemeinsam mit<br />

ihren Mitarbeitern gestalten sie Lebensräume für ihre Kunden.<br />

„Auf Stoffe von Designers Guild greifen wir gerne zurück“<br />

Im vergangenen Jahr hat Lina Reitz, die nun in die Geschäftsführung<br />

des elterlichen Betriebes eingestiegen ist, ihre Meisterprüfung<br />

zur Raumausstatterin mit einem solchen Projekt abgelegt. „Ein<br />

Kunde hatte uns einen sehr schönen alten Sessel gebracht und den<br />

Wunsch geäußert, dass dieser Sessel wieder aufgearbeitet und für<br />

eine weitere Nutzung in vielen kommenden Jahren fit gemacht werden<br />

sollte“, erzählt Lina Reitz. Neben den notwendigen handwerklichen<br />

Arbeiten – es musste hier zum Beispiel eine völlig neue Fasson<br />

traditionell geschnürt und aufgebracht werden – spielte dann auch<br />

die Auswahl der Stoffe für den neuen Bezug eine wichtige Rolle:<br />

„Hier beginnt der Blick in die Zukunft eines Möbelstückes. Der neue<br />

Bezug muss so ausgewählt sein, dass er heute gefällt und möglichst<br />

auch in mehr als zehn Jahren nichts an Aktualität verloren hat“, beschreiben<br />

Lina und Dagmar Reitz, die häufig gemeinsam die Kunden<br />

in diesen Projekten beraten, ihre Aufgabe. „Und darin sehen wir<br />

auch unsere moderne Interpretation. Die handwerkliche Aufgabe<br />

wird in traditioneller Weise gelöst und dann mit neuen Stoffen auf<br />

Seite 34<br />

den modernen Geschmack hin ausgerichtet.“<br />

WORKSHOP WIENER GEFLECHT<br />

Die Impulse, die Tricia Guild mit der Gründung ihres Unternehmens Designers Guild im<br />

Jahr 1970 für die internationale Welt der Stoffe und des Interior Design gegeben hat,<br />

sind kaum zu unterschätzen. „Für mich ist es heute eine Selbstverständlichkeit, im<br />

Kundengespräch auf die Musterbücher von Designers Guild zurückzugreifen“, führt<br />

Lina Reitz aus und verdeutlicht, wie zeitlos die Entwürfe der englischen Designerin<br />

sind.<br />

FLORALES DESIGN UND KRAFTVOLLE FARBEN<br />

Dem Lob von Lina Reitz kann Dagmar Reitz nur in vollem Umfang zustimmen. „Uns<br />

haben die Stoffe aus London seit den Gründungstagen unseres Unternehmens begeistert.<br />

Auch wenn einige Designs ‚very british‘ sind und in Deutschland weniger Anklang<br />

finden, war der Mut zu kraftvollen Mustern und Farben uns wichtig, um Akzente<br />

in der Gestaltung von Wohnräumen setzen zu können.“ Gleichzeitig ist die Qualität<br />

der Produkte immer gleichbleibend hoch geblieben. „Das freut uns besonders. Denn<br />

wir können uns in dieser Hinsicht auf die Produktion von Designers Guild wirklich verlassen.<br />

Die Stoffe können von uns perfekt weiterverarbeitet werden und so ist schon<br />

so manches Unikat entstanden, auf das die Besitzer wirklich stolz sind.“


„DANKESCHÖN“<br />

MIT DER FÄHRE NACH BORKUM<br />

Wie groß die Aufregung vor dieser Fahrt bei allen Beteiligten war, ließ sich am<br />

Morgen der Abfahrt erkennen. „Fast alle Eltern waren mit zum Treffpunkt für<br />

die Abreise gekommen. Zum ersten Mal waren viele Kinder für fünf Tage nicht<br />

mit ihren Eltern zusammen – eine große Herausforderung“, blickt Christof Schulenkorf<br />

zurück. Und die Aufregung bei den Kindern wurde dann so richtig groß,<br />

als es auf die Fähre ging. „Wer noch nie am Meer war und dann direkt mit einer<br />

großen Fähre auf eine Insel übersetzen darf, der ist natürlich begeistert.“<br />

WATTWANDERUNG UND SPIELEN IM SAND<br />

War das eine riesige Freude. Insgesamt 55 Kinder und 6 Begleiter der Gemeinschaftsgrundschule<br />

Langemaß in Köln-Mülheim konnten eine 5-tägige Fahrt nach Borkum unternehmen.<br />

Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferten die INCENTO-Kunden: Beim Herbstfest<br />

2022 in der Design Post Köln hatten die Gäste eifrig Lose für die Tombola gekauft und so<br />

den Kindern diese Reise ermöglicht.<br />

Für die Tage der Schulreise hatten sich die insgesamt 6 Begleiter jede Menge<br />

Programmpunkte ausgedacht. „Die Mehrzahl der Programmpunkte konnten<br />

wir gar nicht realisieren. Die Kinder haben bei schönstem Wetter einfach den<br />

ganzen Tag am Strand gespielt. Das war ein bisschen wie im Paradies...“, sagt<br />

Antje Veit und ist im Rückblick froh, zwei Programmelemente im Vorfeld der<br />

Reise gebucht zu haben: „Weil die INCENTO-Spende so großzügig ausgefallen<br />

ist, konnten wir eine geführte Wattwanderung mit allen Kindern unternehmen.<br />

Das war ein riesiger Spaß und sehr lehrreich. Außerdem hatten wir eine günstige<br />

Gelegenheit durch die Jugendherberge bekommen, für die Kinder während<br />

der Tage unseres Aufenthaltes Fahrräder zu buchen. Da auf Borkum nur sehr<br />

wenig Autoverkehr ist und im Umfeld der Jugendherberge gar keine Autos fahren,<br />

konnten sich die Kids hier richtig austoben. Ich weiß allein von 5 Kindern, die<br />

in dieser Zeit das Fahrradfahren gelernt haben. Also noch einmal ein herzliches<br />

Dankeschön, dass wir unseren Kindern diese Fahrt ermöglichen konnten.“<br />

„Ohne die großzügige Spende von INCENTO hätte es sicher einige Härtefälle in<br />

unserer Grundschule gegeben und nicht alle Kinder hätten die Reise antreten<br />

können“, sind sich Antje Veit und Christof Schulenkorf sicher. Die beiden Lehrer<br />

hatten während des INCENTO-Herbstfestes die Tombola-Lose verkauft und den<br />

Besuchern auch für Fragen rings um die Grundschule Langemaß gerne zur Verfügung<br />

gestanden.<br />

DAS ERSTE MAL ALLEINE VERREISEN<br />

Für die meisten Kinder, die aus allen vier Schuljahren der Grundschule stammen<br />

und in einer Jugendherberge auf Borkum untergebracht waren, war es die erste<br />

Reise. „Wir hatten Kinder dabei, die zum ersten Mal für fünf Tage Köln verlassen<br />

haben und die meisten Kinder haben zum ersten Mal das Meer gesehen. Das<br />

war schon wirklich berührend“, sagt Antje Veit, die in einer der beteiligten Klassen<br />

auch Klassenlehrerin ist. „Die Eindrücke waren für die Kinder so nachhaltig,<br />

dass sie auch jetzt noch häufig davon sprechen – und alle möchten sich ganz<br />

herzlich für die Großzügigkeit der Spender bedanken. Gerne gebe ich den Dank<br />

der Kinder und der Eltern auf diesem Wege weiter.“<br />

Seite 36 Seite 37


INCENTO-KUNDENEVENTS 2023 / 2024<br />

Sonntag, 19. November 2023<br />

11:00 – 19:00 Uhr<br />

in der Design Post Köln<br />

Unser Kundenevent – für Sie!<br />

20 Aussteller präsentieren ihre<br />

Produkte und freuen sich auf<br />

interessante Gespräche.<br />

Auch in diesem Jahr führen wir wieder<br />

eine Tombola durch, deren Einnahmen<br />

einem Kölner Kinder- und Jugendprojekt<br />

zugute kommen.<br />

In Planung: Donnerstag, 05. September2024<br />

im Bowling-Center<br />

Der INCENTO Charity-Cup 2024<br />

Netzwerken und Spaß haben. Sich Austauschen und den Gewinner<br />

des Charity-Cups ausspielen. INCENTO lädt Kölner Unternehmer ein,<br />

sich an diesem Charity-Cup aktiv zu beteiligen.<br />

Sonntag, 21. April 2024<br />

14:00 – 19:00 Uhr<br />

im Restaurant KWB<br />

Das INCENTO-Frühjahrsfest:<br />

Seien Sie unser Gast!<br />

Im wunderschönen Jugendstil-Ambiente<br />

des ehemaligen Deutz-Kalker Bades<br />

präsentieren unsere Aussteller ihr<br />

Frühjahrs-Sortiment.<br />

Purer<br />

Genuss<br />

Im Herbst beginnt die Genusszeit für vollmundige Rotweine.<br />

„Während im heißen Sommer die eisgekühlten Weißweine,<br />

Rosados und Spumantes bei unseren Kunden besonders<br />

hoch im Kurs standen, konzentriert sich die Nachfrage in<br />

unserer Vinothek an der Aachener Straße in Köln-Braunsfeld<br />

jetzt wieder auf die Rotweine“, bestätigt der INCENTO-Weinexperte<br />

Kai Lohrengel.<br />

ITALIEN, FRANKREICH UND DEUTSCHLAND<br />

Auch nach 25 Jahren, in denen Kai Lohrengel Weine für die<br />

Kunden aus Köln und Umland präsentiert, ist sein Interesse<br />

an der Entdeckung neuer Weingüter ungebrochen. „Es<br />

macht mir einfach Spaß, Weingüter in Italien, Frankreich und<br />

Deutschland zu besuchen, die Weine und die Anbaumethoden<br />

vor Ort kennenzulernen und dann für meine Kunden<br />

eine Auswahl zu treffen“, berichtet Kai Lohrengel. Gleichzeitig<br />

bleibt er den Weingütern, mit denen er eine Zusammenarbeit<br />

begründet, in der Regel über lange Zeit treu. „In<br />

unserem diesjährigen Jubiläumsjahr haben wir festgestellt,<br />

dass wir mit einigen unserer besten Weingüter tatsächlich<br />

schon seit der Gründung von vini diretti kooperieren.“ In<br />

den letzten Jahren haben sich neben dem Weinland Italien<br />

vor allem Weingüter aus Frankreich und Deutschland einen<br />

Platz in den Regalen von vini diretti erobert. „So bieten wir<br />

eine noch größere Vielfalt. Und es ist erstaunlich wie groß die<br />

Geschmacksvielfalt des Weins ist. Mit der Breite an Traubensorten,<br />

die in Europa angebaut werden und mit der Unterschiedlichkeit<br />

der Böden, auf denen die Rebstöcke gepflanzt<br />

wurden, zählt der Wein einfach zu den spannendsten Genussmitteln<br />

der Welt“, bleibt Kai Lohrengel vom Wein begeistert.<br />

FEINE KOST ZUM ADVENT<br />

Je näher das Weihnachtsfest rückt, umso mehr Kunden<br />

gönnen sich auch die feinen Schokoladen und die sonstigen<br />

köstlichen Verführungen aus Italien. „Neben den Schokoladen,<br />

die traditionell in Italien zum Caffè gereicht werden,<br />

führen wir mit toskanischer Wildschweinsalami oder würzig<br />

eingelegten Oliven auch Spezialitäten für die Antipasti. Für<br />

die Primi Piatti empfehlen wir die Spitzenpasta von Rummo<br />

in Begleitung eines klassischen Pestos und den Secondi<br />

Piatti können Sie mit einer unseren fein komponierten<br />

Würzmischungen original italienisches Flair verleihen“, stellt<br />

Kai Lohrengel das breite Sortiment vor. Diese Mischung aus<br />

Wein und Feinkost – die Produkte stammen dabei fast ausschließlich<br />

aus kleinen Manufakturen – eignet sich auch<br />

hervorragend, um individuelle Präsentkörbe zusammenzustellen.<br />

„Für eine ganze Reihe Kölner Unternehmen bieten<br />

wir diesen Service in der Vorweihnachtszeit bereits an und<br />

freuen uns, wenn wir noch weitere Kunden für diesen individuellen<br />

Weihnachts-Service gewinnen können.“<br />

Schola Sarmenti ist Gastwinzer beim<br />

INCENTO-Herbstfest 2023<br />

Zu den Weingütern, das seit den Gründungstagen von vini diretti<br />

im Sortiment zu finden ist, zählt das in Apulien liegende Weingut<br />

Schola Sarmenti.<br />

Die Rebsorten Fiano, Negroamaro, Primitivo und Susumaniello<br />

werden in den Weingärten dieser Familienwinzerei in traditioneller<br />

Weise angebaut. Zu probieren und zu erwerben sind diese Weine<br />

auf dem INCENTO-Herbstfest 2023 in der Design Post Köln.<br />

Aachenerstraße 555 / Wendelinstraße 61<br />

Köln Braunsfeld / Köln Müngersdorf<br />

Telefon 0221. 50803638 / 0221.9473 375<br />

info@vini-diretti.de<br />

www.vini-diretti.de<br />

und hier geht es direkt zum Geschenke-Katolog:<br />

shop.vini-diretti.de/weihnacht<br />

Seite 39


Einfach gesund<br />

Mineralwasser zählt zu den am intensivsten überwachten<br />

Lebensmitteln in Deutschland. „Und das<br />

ist auch richtig so“, meint Stephan Römer, der<br />

gemeinsam mit seinem Bruder Thomas und seinen<br />

Eltern das Familienunternehmen Haaner Felsenquelle<br />

führt. „Nur so kann gewährleistet werden,<br />

dass Mineralwasser aus staatlich anerkannten<br />

Heilquellen – zu diesen zählen auch die Bergische<br />

Waldquelle und die Haaner Felsenquelle – wirklich<br />

gesundes Wasser bietet.“<br />

Wenn man zur Bergischen Waldquelle, dem sehr feinen und natriumarmen<br />

Wasser aus Haan, das vom Geschmack her an ein Mineralwasser<br />

aus Frankreich erinnert, greift, hat man sich für ein Mehr an Nachhaltigkeit<br />

entschieden. „Denn im Gegensatz zu einem Wasser aus Frankreich<br />

wird dieses Wasser aus einem Tiefenbrunnen am Rande des Bergischen<br />

Landes gewonnen. Das Wasser, das im Bergischen Land als Regen fällt,<br />

sucht sich über Jahre und Jahrzehnte hinweg seinen Weg in Richtung<br />

der Rheinebene. Hier bei uns in Haan sammelt sich das Wasser in großer<br />

Tiefe. Dieses reine Wasser wird dann von uns gefördert und in<br />

Glasflaschen zu den Kunden gebracht. Dabei sind die Transportwege<br />

zu unseren wichtigsten Absatzmärkten zum Glück sehr kurz. Und diese<br />

wenigen Kilometer, die von der Quelle zum Verbraucher zurückzulegen<br />

sind, wirken sich auf den Nachhaltigkeitsindex der Bergischen Waldquelle<br />

sehr positiv aus.“<br />

NATRIUMARM – FÜR BABYS GEEIGNET<br />

Aktenzeichen xy<br />

digitalisiert und archiviert<br />

Ob Großunternehmen oder Solo-Selbständiger<br />

– die Pflicht zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen<br />

betrifft alle Unternehmen.<br />

Arlogis ist der Partner für die Archivierung.<br />

Mit passgenauen Angeboten für Firmen aller<br />

Größenordnungen.<br />

arlogis GmbH<br />

Hamburger Straße 20<br />

41540 Dormagen/Horrem<br />

Telefon 02133.25 97 - 0<br />

info@arlogis.de<br />

www.arlogis.de<br />

®<br />

Wie gesund das Mineralwasser der Bergischen Waldquelle ist, zeigt<br />

sich daran, dass es als geeignet für die Zubereitung von Babynahrung<br />

zugelassen ist. „Der sehr niedrige Natriumgehalt der Bergischen Waldquelle<br />

ist hierfür der wesentliche Grund. Die Organe von Babys sind<br />

zum Teil noch nicht voll entwickelt und so kann Natrium dem Körper<br />

Wasser entziehen. Gepaart mit dem sehr geringen Gehalt an sonstigen<br />

Mineralien eignet sich unsere Bergische Waldquelle mit wenig<br />

Natrium also in idealer Weise für Babys und Kleinkinder. Und was für<br />

unsere Kinder gilt, hat natürlich auch für uns Erwachsene Bedeutung:<br />

Wenig Natrium, geringer Mineralgehalt und der feine Geschmack machen<br />

die Bergische Waldquelle zum idealen Getränk – für jeden Tag!“<br />

Haaner Felsenquelle<br />

staatlich anerkannte Heilquelle GmbH<br />

Flurstraße 140<br />

42781 Haan<br />

Telefon 02129.9494-0<br />

info@haanerfelsenquelle.de<br />

www.haanerfelsenquelle.de<br />

Die mehrjährige Aufbewahrungspflicht für viele Geschäftsunterlagen<br />

zählt sicher zu den eher lästigen Aufgaben für alle Unternehmen.<br />

Zumal in den boomenden Regionen der Rheinschiene die<br />

Mietpreise für Büroflächen hoch sind und ein eigenes Archiv damit<br />

oft sehr teuer wird. Der Lösungs-Partner: Arlogis, Archivierung mit<br />

System.<br />

NEUES ANGEBOT: DER AKTENFUCHS<br />

Schon seit mehr als zehn Jahren operiert Arlogis als Partner zur Archivierung<br />

von Akten. „In der Vergangenheit vor allem als Dienstleister<br />

für größere Unternehmen mit einem Full-Service Angebot“,<br />

lenkt Geschäftsführerin Manuela Henk den Blick auf ein neues Angebot<br />

von Arlogis: „Aktuell entwickeln wir eine neue Internetplattform,<br />

auf der kleine Unternehmen und Solo-Selbständige unsere<br />

Services direkt buchen können. Unter dem Stichwort ‚Aktenfuchs‘<br />

ist diese Plattform ab November 2023 nutzbar. Hier kann man alle<br />

vorbereitenden Aufgaben selber ausführen und dann zu wirklich<br />

attraktiven Konditionen schnell und effizient die Arlogis-Möglichkeiten<br />

zur Aktenarchivierung nutzen.“ Mitgeschäftsführer Armin<br />

Schmidt-Königstedt ergänzt: „Auch die Verwaltung der Datenbestände<br />

kann über das Aktenfuchs-Portal von den Usern selber<br />

durchgeführt werden. Damit können wir die reine Archivierung der<br />

Akten sehr preisgünstig anbieten. Wir empfehlen die Nutzung vom<br />

Aktenfuchs vor allem kleineren Unternehmen und Start-Ups, die<br />

nur selten einen Zugriff auf die archivierten Bestände benötigen.<br />

Wenn häufiger Akten aus dem Archivbestand gezogen werden<br />

müssen, sollten eher auf die klassischen Arlogis-Angebote zurüc<br />

gegriffen werden.“<br />

HOCHLEISTUNGS-SCANNING<br />

Mit neuen Büro- und Arbeitsflächen begleitet Arlogis ihr verstärktes<br />

Engagement im Bereich Dokumenten-Scanning. „Wir haben<br />

auf diesen zusätzlichen Flächen hoch leistungsfähige Scanning-<br />

Systeme installiert, die Dokumente bis zu einem Format von DIN<br />

A2 scannen können – also Baupläne, Architekturzeichnungen und<br />

vergleichbare Dokumente. Die von uns eingesetzte Software entspricht<br />

den höchsten Datenschutzstandards und die eingesetzten<br />

Scanner verfügen über die TR Resiscan Zertifizierung“, führen Manuela<br />

Henk und Armin Schmidt-Königstedt aus. „Wir erstellen interessierten<br />

Kunden sehr gerne ein individuelles Angebot.“<br />

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MODE VOR DEM TREND<br />

Einerseits ist die Modedesignerin Andrea Baldauf von der kurzlebigen Modewelt<br />

großer Labels weit entfernt. Schon ihr hoher Anspruch an Nachhaltigkeit<br />

spricht eine andere Sprache. Häufig jedoch liegt sie mit ihrem Farbempfinden<br />

mitten im Trend. „Oft sogar ein wenig voraus“, merkt Andrea Baldauf in aller<br />

Offenheit an. Die aktuelle Kollektion spiegelt dies wieder: Mit einem Schwerpunkt<br />

auf Kunstleder und den dazu gut zu kombinierenden Kleidungsstücken<br />

in den Farben Braun, Grün, Natur und Rost hat die Kölner Designerin<br />

schon früh auf einen Farbtrend gesetzt, der in diesem Herbst auch bei vielen<br />

großen Labels den Ton angeben wird.<br />

Andrea Baldauf ist vor allem die Auswahl der Stoffe ein wichtiges Anliegen:<br />

„Ich setze auf Qualität. Probiert man eine Hose, einen Pullover oder einen<br />

Mantel aus meiner Kollektion an, spürt man umgehend die hohe Qualität<br />

auf der Haut. Die ausgesuchten Materialien, die ich mit Überzeugung und<br />

Leidenschaft verwende, müssen diesen Anspruch erfüllen – nur dann ist gewährleistet,<br />

dass aus einem Kleidungsstück ein Lieblingsstück wird und auch<br />

mit neuen Entwürfen aus meinem Atelier kombiniert werden kann.“ Beim<br />

Herbstfest in der Design Post Köln und beim Frühlingsfest im Hotel Stadtpalais<br />

kann jede Interessierte ungezwungen prüfen, ob dieser Anspruch den<br />

Realitäts-Check besteht. „Ich freue mich, wenn neue Kundinnen zu mir kommen<br />

und einfach ein Stück anprobieren. Sie sind herzlich eingeladen.“<br />

Goldenes Reh, 4-teilig 2,20 m x 2,20 m, Acryl, Vergoldung<br />

Flowers, 1,60 m x 1,00 m, Acryl, Vergoldung<br />

LEBEN IN FARBE<br />

„Lassen Sie Ihre Sinne verführen, Ihre Phantasie schweifen und<br />

Ihren Gedanken freien Lauf“, so lädt die Kölner Künstlerin Renate<br />

Berghaus dazu ein, ihre Kunst zu betrachten. Mit ihrem Stil, der<br />

sich auf realistische Malerei oder großformatige Spachteltechnik<br />

konzentriert, gelingt es Renate Berghaus immer wieder einen<br />

außergewöhnlichen Blickwinkel auf die Welt einzufangen. Mit den<br />

thematischen Schwerpunkten Städte – hier nimmt die Stadt Köln<br />

mit mehreren Stadtmotiven eine hervorgehobene Stellung ein – Popart-Tiere,<br />

Perspektivwechsel und Goldene Zeiten zeigt die Künstlerin<br />

einen Überblick über die Schaffensphasen der letzten Jahre. „Ich<br />

freue mich, dass ich Werke aus allen Schwerpunkten auch in diesem<br />

Jahr beim INCENTO-Herbstfest in der Design Post Köln präsentieren<br />

kann“, sagt Renate Berghaus und freut sich auf viele Gespräche<br />

im Rahmen dieser Ausstellung. Aber auch in ihrem Atelier im<br />

Bergischen Land lässt sich jederzeit ein Besuchstermin vereinbaren.<br />

„Gerne zeige ich hier im ländlichen Umfeld meine Bilder“, bestätigt<br />

die Künstlerin.<br />

SCHWERPUNKT WANDMALEREI<br />

Neben der klassischen Malerei widmet sich Renate Berghaus bereits<br />

seit vielen Jahren auch der künstlerischen Gestaltung von Fassaden<br />

und großen Wänden in Innenräumen. „Die Aufgabenstellungen sind<br />

hier vielfältig“, merkt Renate Berghaus an. „Von produktbezogenen<br />

Auftragsarbeiten über die optische Hervorhebung von Wänden in<br />

Gastronomie, Hotels oder Handel bis zur Fassadengestaltung im<br />

öffentlichen Raum. Ich freue mich immer über neue Aufgaben und<br />

Herausforderungen.“<br />

KREATIVE<br />

SCHMUCKSTÜCKE<br />

Natur – mit ihrer Vielfalt an Farben, Formen und Materialien. Das ist die kreative<br />

Spielwiese, auf der sich Ambiente-Expertin Annika Leick am liebsten tummelt.<br />

Ob Wandbilder mit Muscheln und Trockenblumen oder die Ausstattung eines<br />

Büros mit frischen Blumen zum Start in die Woche. Ob raffiniertes Gesteck zum<br />

Advent oder ein farblich harmonischer Blumenschmuck auf den Hochzeitstischen.<br />

„Wer sich über kreative Ideen zu Themen rings um Blumen freut, darf<br />

jederzeit mein Atelier besuchen oder einen Termin für ein Beratungsgespräch<br />

mit mir vereinbaren“, bietet Annika Leick an.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt legt Annika Leick auf die Arbeit mit Trockenblumen.<br />

„Hier kann ich viele Ideen mit Liebe zum Detail verwirklichen. Die Werkstücke<br />

sind nachhaltig, weil sie zeitlos einen Raum schmücken. Sie benötigen<br />

kaum Pflege und sind einfach schön.“ Eine breite Auswahl von Arbeiten – natürlich<br />

mit dem Schwerpunkt adventlicher Gestecke und Arrangements können<br />

die Gäste des INCENTO-Kundenevents in der Design Post Köln sehen. Hier stellt<br />

Annika Leick ihre aktuellen Arbeiten aus.<br />

Andrea Baldauf<br />

01575.255 7497 | modedesign@baldauf-<strong>koeln</strong>.de<br />

2B Ateliers | Braugasse 2b | 50859 Köln-Lövenich<br />

www.baldauf-<strong>koeln</strong>.de<br />

Schwimmerin, 1,00 m x 1,60 m, Fotorealismus, Acryl<br />

Renate Berghaus<br />

Offermannsheider Straße 29<br />

51515 Kürten<br />

Telefon 0177.2725325<br />

mail@renateberghaus.de<br />

www.renateberghaus.de<br />

Annika Leick<br />

NaturObjekte<br />

Alter Militärring 45<br />

50933 Köln-Müngersdorf<br />

0221.55004330<br />

www.annikaleick.de<br />

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NEUE<br />

TECHNIK<br />

für mehr Flexibilität<br />

Mit der Investition in einen hochmodernen 3-D Scanner und ein eigenes Keramik-Labor<br />

hat Zahnarzt Dr. Oliver Zittlau die technische Ausstattung seiner Praxis noch einmal erweitert.<br />

„Die wesentlichen Gründe: Wir können in der Behandlung noch spontaner und<br />

flexibler auf die Wünsche der Patienten eingehen und können perfekten Zahnersatz im<br />

eigenen Labor anfertigen“, erläutert der Kölner Zahnarzt. Mehr als dreißig Jahre Berufserfahrung<br />

bringt Dr. med. dent. Oliver Zittlau in die Behandlung seiner Patienten ein.<br />

Nach dem Umzug in neue Praxisräumlichkeiten in der Händelstraße<br />

und mit der Einbindung von Zahnärztin Laura Schmitz in das Praxisteam<br />

war schon länger der Gedanke zu einer Installation eines solchen<br />

3-D Scanners herangereift. Für Dr. Oliver Zittlau war die technische<br />

Weiterentwicklung der Systeme ein wesentliches Argument<br />

für die jetzige Investition. „Vor allem die Präzision ist jetzt mit der<br />

konventionellen Herstellung identisch. Zudem ist die Software der<br />

Systeme mittlerweile sehr intuitiv zu bedienen.”<br />

SCANNEN: ABDRUCK ADE?<br />

„Seit den 1980er Jahren gibt es schon Systeme, die diesen Workflow<br />

anbieten. Bis vor Kurzem war es jedoch utopisch, einen ganzen<br />

Kiefer sauber zu scannen. Die massive Torsion verbot eigentlich<br />

mehr als einen Zahn über einen Scan zu versorgen. Vor allem einer<br />

unserer Behandlungs-Schwerpunkte, die Therapie von CMD war gar<br />

nicht über den digitalen Workflow abzudecken.” Dr. Zittlau hat die<br />

Entwicklung über Jahrzehnte beobachtet und sein hoher Perfektionsanspruch<br />

wird jetzt mehr als befriedigt. Der für den Patienten<br />

angenehmere Scan-Vorgang ermöglicht sogar neue Analyse-Verfahren:<br />

Beispielsweise kann man einen neuen und einen älteren Scan<br />

überlagern, um dem Patienten sicher zu sagen, ob und wie stark er<br />

seine Zähne abnutzt und passende Therapie-Empfehlungen geben.<br />

Selbst die Funktionsanalyse kann nun vollständig digital laufen.<br />

BASIS FÜR ZAHNERSATZ<br />

Die sogenannte “Same-Day-Dentistry” ist schon lange in aller Munde.<br />

Aber erst die letzten Software-Entwicklungen haben dazu geführt,<br />

dass die Passgenauigkeit mehr als überzeugend ist. „Nicht für<br />

alle Aufgaben im Bereich des Zahnersatzes werden wir also weiter<br />

die Unterstützung eines externen Labors benötigen. Es gibt natürlich<br />

immer noch komplexe Aufgabenstellungen – unter anderem<br />

im Bereich des herausnehmbaren Zahnersatzes und der Schienen-<br />

Therapie – für die wir bei unserem bewährten Labor bleiben, das<br />

uns seit Jahren hochwertigen Zahnersatz liefert, mit dem sich die<br />

Patienten sehr wohlfühlen.“ Die Erstellung von minimalinvasiven Inlays,<br />

Onlays und Kronen im eigenen Labor erbringt aber nicht nur<br />

eine größere zeitliche Flexibilität, sondern kann auch dabei helfen,<br />

die Behandlungskosten in einem engeren Budgetrahmen zu halten.<br />

„Wir wissen, dass aufwändige Zahnbehandlungen meist auch für<br />

die Patienten mit einem eigenen Kostenanteil belegt sind. Wenn<br />

man diese Anteile ohne Qualitätsverluste minimieren kann, sind die<br />

meisten Patienten über diese Nachricht sehr erfreut.“<br />

INTEGRATION DES SCANNERS<br />

AUCH BEI DER IMPLANTATION<br />

„Mit einer 3-D Aufnahme (DVT) lässt sich im Vorfeld einer Behandlung<br />

analysieren, welche möglichen Probleme an welchen Stellen im<br />

Knochen zu erwarten sind und die ideale Implantatposition planen.<br />

In der Mehrzahl der Fälle können wir im Vorfeld abschätzen, ob ein<br />

Knochenaufbau erforderlich ist oder ob das vorhandene Knochenmaterial<br />

des Kiefers genug Volumen für das Einbringen eines Implantates<br />

aufweist.“ Vor allem bei Patienten, bei denen eine umfangreichere<br />

Sanierung des Gebisses notwendig ist, kommen die<br />

Vorteile der 3-D Aufnahmen in vollem Umfang zum Tragen. „Der mit<br />

unserem Scanner im Mund erzeugte Datensatz – die Oberfläche der<br />

Zähne und des Zahnfleisches – kann nun mit der Knochendarstellung<br />

des DVT überlagert werden und eine passgenaue Führungsschiene<br />

für die Implantat-Bohrer vom Labor gedruckt werden.“, beschreibt<br />

Dr. Oliver Zittlau die Möglichkeiten moderner Scanner-Technologie.<br />

„Wir sehen nun also nicht nur schon vor dem Beginn eines Eingriffs<br />

sehr genau, wie wir beim Setzen von Implantaten vorgehen müssen,<br />

sondern können noch minimalinvasiver und präziser implantieren.“<br />

Therapie:<br />

Schiene gegen lautes<br />

Schnarchen und leichte<br />

Schlaf-Apnoe<br />

Über einige Jahre hinweg hat sich Dr. Oliver Zittlau mit<br />

der Weiterentwicklung der Schienen-Systeme gegen<br />

Schnarchen beschäftigt und hält die aktuellen Modelle<br />

für einige Patienten für geeignet. „Natürlich muss in<br />

jedem Einzelfall sehr genau geprüft werden, ob eine<br />

solche Schiene die gewünschten Effekte erzielen kann,<br />

und man darf sich auch nicht darüber täuschen, dass die<br />

Auswirkungen einer solchen Schiene auf den nächtlichen<br />

Schlaf nicht unerheblich sind.“<br />

Denn die Schiene ist so konzipiert, dass der Unterkiefer<br />

ein wenig nach vorne gezogen wird. „Das Schnarchen<br />

entsteht ja – verkürzt gesagt – vor allem dadurch, dass<br />

der Unterkiefer in der Entspannung des Schlafes nach<br />

hinten rutscht und so den Raum für die ein- und ausströmende<br />

Luft verknappt.“<br />

Durch diese Verknappung des Raumes entsteht das Geräusch<br />

des Schnarchens, wird der zur Verfügung stehen-<br />

de Raum noch stärker im Schlaf eingeengt, können<br />

Ate- maussetzer – die sogenannte Schlaf-Apnoe – die<br />

Folge sein. Viele Patienten, die unter diesem Krankheitsbild<br />

leiden, müssen nachts eine Maske tragen, über die<br />

sie mit Sauerstoff versorgt werden.<br />

„In leichten Fällen von Schlaf-Apnoe kann eine Schnarch-<br />

Schiene eine alternative Therapieoption bieten und der<br />

Einsatz einer Schlafmaske mit Sauerstoffgerät vermieden<br />

werden. Aber auch schon bei schwerem Schnarchen<br />

kann eine Schnarch-Schiene angezeigt sein. Gerne bespreche<br />

ich mit meinen Patienten diese Möglichkeiten.“<br />

Praxis Dr. med. dent. Olliver Zittlau<br />

Händelstraße 25-29<br />

50674 Köln<br />

Telefon 0221.923 3016<br />

praxis@zittlau.de<br />

www.zittlau.de<br />

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DIE GLOREICHEN DREI<br />

Martini – Mit süßem Aperitivo zur Kultmarke<br />

Wein und Kräuter – diese uralte Verbindung, die sich bis zu den Glanzzeiten des alten<br />

Ägypten zurückverfolgen lässt, ist die Basis für den nun 160-jährigen Erfolg der<br />

italienischen Marke Martini. Aus dem kleinen italienischen Dorf Pessione heraus wurde<br />

der Verkauf gestartet. Und bis heute ist das Stammwerk des größten Wermutherstellers<br />

der Welt dort angesiedelt. Mit seinem roten und weißen Aperitivo und dem Wermut<br />

Extra Dry, der seine Qualitäten vor allem als Begleiter in Cocktails voll ausspielt, treffen<br />

die Master-Blender des Hauses Martini, die für die Komposition der Zutaten zuständig<br />

sind, bis heute den Geschmack der Kunden – weltweit.<br />

Das Wermutkraut – mit botanischem<br />

Fachbegriff als Artemisia absinthium<br />

bekannt – zählt mit seinen Bitterstoffen<br />

zu den geschmacksprägenden<br />

Ingredienzien des Martini Wermut.<br />

Während Hippokrates das Wermutkraut vor allem als Heilmittel<br />

schätzte und es als wirksame Medizin gegen Gelbsucht und Tetanus<br />

empfahl, war schon den alten Ägyptern bekannt, dass Wein,<br />

der mit dem Wermutkraut versetzt wird, eine ganz besondere Geschmacksnote<br />

erhält und sehr bekömmlich ist. In der Regel wurden<br />

den Getränken weitere Kräuter, Rinden, Wurzeln und Blüten zugefügt<br />

– Rezepte dieser Art sind auch aus China, Mesopotamien und<br />

dem antiken Rom bekannt. Lange bevor in Europa diese Veredelung<br />

von Wein populär wurde, gab es also in den Hochburgen des antiken<br />

Weinanbaus Vorläufer für diese Mischung aus Wein und Gewürzen.<br />

Der Erfolg des Wermuts in Mitteleuropa hat vor allem mit der hohen<br />

Qualität des hier angebauten und gesammelten Wermutkrautes<br />

zu tun. Das ehemalige Königreich Savoyen, das seine wesentlichen<br />

Landesteile in den Hochgebirgen der französischen Alpen besaß,<br />

gilt als Quelle des aromatischsten Wermutkrautes und von hier aus<br />

lassen sich sowohl die Entwicklungslinien des Absinths als auch des<br />

Wermuts verfolgen.<br />

TURIN ALS ZENTRUM<br />

DER WERMUTPRODUKTION<br />

Antonio Bernadetto Carpano gilt als Erfinder des neuzeitlichen<br />

Wermuts. 1786 begann er in Turin sein Getränk, das im Wesentlichen<br />

aus Rotwein, Karamell, Zucker und über 30 Kräutern entstand<br />

– darunter auch das Wermutkraut aus den Alpen – zu verkaufen.<br />

Seine Geschäftsidee war so erfolgreich, dass er bald sein Geschäft<br />

im Herzen Turins über 24 Stunden aufhalten musste, um der Kundennachfrage<br />

Herr zu werden. Zunehmend wurde der Wermut von<br />

Carpano als Alternative zum Rotwein geschätzt und so entstand der<br />

italienische Wermut in seiner roten, eher lieblichen Ausprägung, die<br />

bis heute bekannt ist. Erst später kamen weiße Wermut-Angebote<br />

hinzu und in Frankreich gewann der eher trockene Wermut viele<br />

Anhänger. Ein weiterer Vorteil des Modegetränks zeigte sich ebenfalls<br />

bald: Da es sich beim Wermut in der Regel um einen sogenannten<br />

aufgespriteten Wein handelt, also einem Wein, dem Weingeist<br />

zugesetzt wird, um den Gärungsprozess zu unterbrechen, war ein<br />

Transport des fertigen Produktes viel einfacher als bei klassischem<br />

Wein, der beim Transport schnell zu moussieren beginnt.<br />

DREI GESCHÄFTSPARTNER GRÜNDEN MARTINI<br />

Der Vertriebsmanager Alessandro Martini, der Buchhalter Teofilo<br />

Sola und der Wein- und Kräuterkenner Luigi Rossi waren bei der Nationalen<br />

Wein- und Spirituosenbrennerei angestellt und hatten im<br />

Jahr 1863 die Chance, das Unternehmen zu kaufen. Beherzt griffen<br />

die drei Gründer zu und nannten das Unternehmen Martini Sola e<br />

Cia. Kurz nach dem Tod von Teofila Sola wurde der Namen später auf<br />

Martini & Rossi verkürzt, unter dem bis heute der Wermut aus Italien<br />

verkauft wird. Als Standort des Unternehmens hatten die drei<br />

Start-Up Unternehmer das Dörfchen Pessione bei Turin beibehalten.<br />

Es gab drei gute Gründe für diese Wahl: Die Trauben der Winzer<br />

des Piemont liegen in direkter Nähe zum Firmensitz und können<br />

gut dorthin angeliefert werden. Die Alpenkräuter, vor allem das<br />

Wermutkraut, gedeihen auch in relativer Nähe zum Firmensitz und<br />

über die Großstadt Turin, das in dieser Epoche als Handelszentrum<br />

Norditaliens fungierte, ließ sich der Transport von Wermut bestens<br />

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organisieren. Denn darauf hatten sich die drei Gründer schnell geeinigt: Wir<br />

wollen Wermut herstellen. Der Markterfolg des Klassikers Martini Rosso, der<br />

seit der Gründung des Unternehmens hergestellt wird, geht vor allem auf<br />

die Kompetenz des Produktentwicklers Luigi Rossi zurück. Mit seiner feinen<br />

Nase, den detaillierten Kenntnissen über die besten Traubensorten und sein<br />

Know-how über die geschmacklich besten Kräuter der nahe gelegenen Felder<br />

Pancalieri hat er ein Rezept für den Martini Rosso kreiert, das bis heute<br />

zu den bestgehüteten Geheimnissen des Unternehmens zählt. Es obliegt<br />

jeweils immer nur einem Master-Blender, der für die Komposition des Jahrgangs-Wermuts<br />

zuständig ist und diese spezielle Mischung im Sinne der<br />

Originalrezeptur nachzuempfinden. Seit acht Generationen wird dieses Verfahren<br />

zwischenzeitlich so durchgeführt und seit 1994 ist Giuseppe Musso<br />

der Masterblender und Ivano Tonutti unterstützt ihn als der Botanical-Experte<br />

das Unternehmens.<br />

ASTI SPUMANTE UND PROSECCO IM PROGRAMM<br />

Der original Wermut aus dem Hause Martini wird in der ganzen Welt<br />

gerne getrunken. Als Aperitif vor dem Essen oder als raffinierte Zugabe<br />

zu Cocktail-Klassikern wie Americano oder Negroni – der süß-bittere<br />

Wermut aus Turin darf nicht fehlen.<br />

Neben Giuseppe Musso und Ivano Tonutti spielt Sektmeister Livio Prandi<br />

eine weitere Hauptrolle in der Geschmackswelt von Martini. Denn seit den<br />

Gründungstagen des Unternehmens wird auch die Tradition der Schaumweine<br />

aus den Bianco Moscato Trauben – die in der Region Asti angebaut<br />

werden – vom Unternehmen Martini hochgehalten. Mit dem Martini Asti,<br />

dem Martini Prosecco, dem Martini Brut und dem Martini Rosé Extra Dry<br />

bilden die Wein-Connaisseure aus der Nähe von Turin große Teile des italienischen<br />

Schaumwein-Spektrums ab – in jeweils hoher Qualität. Bei vielen<br />

Weinkennern in früherer Zeit etwas in Verruf geraten, konnte der prickelnde<br />

Asti Spumante aus den sonnenverwöhnten Hügeln des Piemont, den das<br />

Hause Martini präsentiert, wieder an Bedeutung gewinnen. Die duftenden<br />

Moscato Bianco-Trauben besitzen eine natürliche Fruchtsüße, die diesen<br />

Spumante – an heißen Tagen gerne auch ergänzt um ein paar Eiswürfel<br />

im Glas – zu einem wohlschmeckenden Aperitivo oder zu einem perfekten<br />

Begleiter von Süßspeisen und Desserts machen. Mit seiner Mischung aus<br />

Chardonnay-, Trebbiano- und Garganega-Trauben, die in der Region Veneto-Fruilli<br />

von Hand gelesen werden, zeigt der Martini Brut eine völlig andere<br />

Charakteristik: Mit einem klar definierten Säureprofil verfügt er über ein<br />

intensives, reichhaltiges Bouquet und führt zu einem frischen, Abgang mit<br />

Mandelaromen. So ist er als Begleiter zu salzigen Snacks mit klassischen<br />

mediterranen Aromen bestens geeignet. Ähnlich gut eignet<br />

sich der Martini Prosecco als Ergänzung zu kleinen mediterranen<br />

Tapas am frühen Abend, während der Martini Rosé Extra Dry mit<br />

seinen intensiven Aromen aus dem Riesling Italico und Nebbiolo<br />

auch ganz ohne begleitende Speisen reines Sommervergnügen versprüht.<br />

DIE GLANZZEITEN DES MARTINI ROSSO<br />

Mit der weltweiten Bewunderung für den mediterran-lässigen Lebensstil<br />

im wohlhabenden Norden Italiens und an der französischen<br />

Mittelmeerküste in den 1950er und 1960er Jahren verbindet sich<br />

auch die erfolgreichste Zeit für den klassischen Martini. An den<br />

Stränden der Riviera wurden der Martini Rosso und auch der Martini<br />

Bianco am frühen Abend in fast jeder Bar genossen.<br />

Ein weiterer Trend sorgte für zusätzliche Nachfrage: In den USA, die<br />

spätestens seit der Prohibition über eine ausgeprägte Kultur des<br />

Genusses von hochprozentigen Spirituosen verfügten, wurden die<br />

Cocktail-Bars immer populärer. Von den Barkeepern der führenden<br />

Bars in den großen amerikanischen Metropolen wurden immer neue<br />

Getränke kreiert, viele gelten bis heute als Klassiker der Barkultur.<br />

Zu den wichtigsten Experimentierfeldern zählte der Whiskey als<br />

Basis-Spirituose. Diese wurde dann vor allem durch aromatische,<br />

kräuterige und süßliche Ingredienzien verfeinert. Heraus kamen<br />

Klassiker wie der Manhatten, der Negroni oder der Americano – und<br />

bei vielen dieser Drinks wurde Martini zur passenden Ergänzung. So<br />

ist es kein Wunder, dass der geschmacklich runde Wermut aus dem<br />

Hause Martini bald in keinem Barschrank mehr fehlte. Weder in den<br />

professionellen Bars noch in den vielen Hausbars, die ab den 1960er<br />

Jahren in fast allen Eigenheimen zu finden waren. Zum Erfolg der<br />

Marke Martini trug in dieser Zeit sicher auch das intensive Marketing<br />

bei. Als Sponsor von Radrennen und vor allem in der damals<br />

immer populärer werdenden Rennserie der Formel 1 war das Unternehmen<br />

aktiv. Bei den Autorennen waren zu dieser Zeit auch die<br />

Filmstars der Hollywood-Studios regelmäßig zu Gast und so zahlte<br />

der Imagegewinn, den die Marke Martini durch ihr Sponsoring gewann,<br />

signifikant auf die Umsätze ein, die im Martini-Stammhaus<br />

Casa Martini generiert werden konnten. In dieser Zeit wurde dann<br />

auch das Produktsortiment der Martini-Klassiker um den Martini<br />

Extra Dry erweitert. Mit diesem trockenen Wermut, der sich an die<br />

französische Tradition anlehnte, wollte man vor allem dem bekanntesten<br />

trockenen Martini – dem in Frankreich hergestellten Noilly<br />

Prat – Paroli bieten. Denn nur so konnte der immer mehr in Mode<br />

kommende Martini-Cocktail, der zwingend einen trockenen Wermut<br />

benötigt, auch mit einem Produkt aus dem Hause Martini & Rossi<br />

gerührt oder geschüttelt werden.<br />

WERMUTTRADITION – MIT UND OHNE ALKOHOL<br />

Neue Produkte beleben heute die klassische Marke Martini. Da sind<br />

zum einen die beiden alkoholfreien Produkte Martini Vibrante und<br />

Martini Floreale zu nennen. Die Basis dieser alkoholfreien Aperitivos<br />

stellen Weine dar, denen in einem schonenden Verfahren der<br />

Alkohol entzogen wurde. Das typische Martini-Profil erhalten diese<br />

Aperitivos dann durch die Zugabe von Kräutern – unter anderem<br />

auch hier natürlich das Wermutkraut – nach den alten Rezepten der<br />

erfahrenen Master-Blender. Einen weiteren Schritt in Richtung alter<br />

Traditionen macht das Unternehmen Martini, das bereits 1993 von<br />

der Gründerfamilie Rossi für den stolzen Übernahmepreis von 1,4<br />

Milliarden Dollar an das US-Unternehmen Bacardi verkauft wurde,<br />

mit den Produkten der Serie Riserva Speciale. So greift zum Beispiel<br />

der bernsteinfarbene Wermut Martini Riserva Speciale Ambrato<br />

auf eine traditionelle Gewürzmischung zurück, die perfekt mit<br />

den Aromen hochwertiger Tonic-Limonaden harmoniert. Die handwerkliche<br />

Perfektion der Kellermeister von Martini kommt vor allem<br />

beim Martini Riserva Speciale Rubino zum Tragen. Im Gegensatz<br />

zu seinem weltbekannten Pendant Martini Rosso überzeugt dieses<br />

Produkt, das in kleiner Auflage hergestellt wird, durch eine nuanciertere<br />

Kombination der Kräuter, die ein tiefes, bitteres und lange<br />

anhaltendes Kräutererlebnis vermittelt. Mit Safran, Angostura und<br />

Kalumba geht der Martini Riserva Speciale Bitter einen noch exoterischeren<br />

Weg. Aber er folgt damit natürlich auch den Pfaden, die<br />

Barkeeper mit ihren Kreationen, in denen Angostura eine wichtige<br />

Rolle spielt, bereits beschritten haben. So bleibt die Marke Martini<br />

ihrer erfolgreichen Geschichte treu und zeigt sich bereit für die<br />

Trends der jungen Generation. Und es macht Spaß, die neuen Geschmackswelten<br />

zu entdecken – sowohl mit Alkohol als auch ohne.<br />

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EINE ZUGREISE MIT DEM ORIENT SILK ROAD EXPRESS<br />

Ins Herz der<br />

Seidenstraße<br />

REISEBERICHT VON ROLAND MOTZ<br />

Dreimal pfeift die Lokomotive, dann setzt sich der von Lernidee gecharterte<br />

Sonderzug nach dreijähriger Zwangspause ruckartig in<br />

Bewegung, lässt die Kamerateams des usbekischen Fernsehens auf<br />

dem Bahnsteig von Taschkent hinter sich und rollt in die menschenleere<br />

Wüste. Es dauert eine Weile, bis wir uns in den mit orientalischen<br />

Plüschvorhängen dekorierten Abteilen eingerichtet haben.<br />

Abends sitzen sechzig überwiegend deutsche Gäste in den beiden<br />

Speisewagen beim Essen, das von russischen Kellnern mit stoischer<br />

Gelassenheit vom ersten Gang bis zum obligatorischen Wodka nach<br />

dem Dessert serviert wird.<br />

Unser Zug ist ein nostalgischer Anachronismus. Niemand muss zwischen<br />

Taschkent, Samarkand und Buchara so langsam dahinzuckeln<br />

wie wir. Hochmoderne spanische Talgo Schnellzüge verbinden die<br />

usbekische Hauptstadt mit den berühmten Oasenstädten, der weitere<br />

Ausbau nach Chiwa ist geplant. Außer den Lokführern gehören<br />

nur wenige Usbeken zum Zugpersonal. Noch zu ungewohnt sei der<br />

Job als Schaffner, die jeweils einen der Waggons zu betreuen haben,<br />

meint Chef Reiseleiter Hajo Bobsin, der für Lernidee schon auf allen<br />

Schienen dieser Welt unterwegs war. Auch der wenig vertrauensbildende<br />

Versuch eines usbekischen Schaffners, 38 000 Zigaretten<br />

über die Grenze zu schmuggeln, habe dazu beigetragen, beim Neustart<br />

des Orient Silk Road Express nach Corona auf das eingespielte,<br />

seit Kriegsbeginn 2022 beschäftigungslose Team des Sonderzugs<br />

Zarengold der Transsibirischen Eisenbahn zurückzugreifen.<br />

VON BUCHARA NACH CHIWA<br />

Fein wie das Haar, aber scharf wie das Schwert, soll der Koran sein.<br />

Kaum zu glauben, aber im heutzutage so entspannten Buchara waren<br />

früher besonders radikale Eiferer am Werk. Die ultraorthodoxen<br />

Imane hielten sich für bessere Muslime als die „verwestlichten“<br />

Glaubensbrüder in Mekka „hat doch die Fackel, die ihre Strahlen in<br />

die Ferne wirft, am Stiel immer ein wenig Finsternis.“ Wer zwischen<br />

Tee trinkenden Mädchen, Eis essenden Kindern und Domino spielenden<br />

Männern am Wasserbecken Ljabi Chaus flaniert, in der ehemaligen<br />

Karawanserei oder unter den Kuppelbasaren nach bunten<br />

Seidenschals, teuren Messern aus Dalmatiner Stahl oder einfachen<br />

Brotstempeln sucht, kann sich nur schwerlich vorstellen, dass in der<br />

für Ungläubige verbotenen Stadt noch weit im 19. Jahrhundert ein<br />

berüchtigter Sklavenmarkt existierte, zum Tode Verurteilte in Säcke<br />

eingenäht vom nachts so wunderschön anzusehenden Minarett Kaljan,<br />

dem vielbesungenen „ Leuchturm der Wüste“, in die Tiefe gestoßen<br />

wurden und ausländische Gesandte sich nach wochenlangem<br />

Warten dem Emir nur auf Knien nähern durften. Der Lebensmittelladen<br />

direkt gegenüber der Koranschule führt fünf verschiedene<br />

Sorten usbekischen Wein, in den Seitenstraßen neben der Synagoge<br />

empfangen Boutique Hotels ihre Gäste, in Galerien zeichnen Kalligraphen<br />

auf Seidenpapier. Stundenlang wandern wir im Schatten der<br />

Kuppelbasare von Medresse zu Medresse, bis wir vor den 39° ins<br />

kühle Halva Book Café über dem Basar der Geldwechsler flüchten.<br />

Am nächsten Tag lässt ein Sandsturm Temperatur und Sicht um die<br />

Hälfte sinken. Das Atmen auf dem Ark fällt schwer. Von der großen<br />

Moschee gegenüber dem Haupttor der Burg ruft der Muezzin zum<br />

Freitagsgebet auf. Im Vorhof probieren Studentinnen ihr Englisch<br />

an uns aus, bevor sie zum gemeinsamen Selfie bitten. Hier residierten<br />

Bucharas Herrscher, die letzten Jahrzehnte allerdings unter dem<br />

Protektorat des Zaren. Der langsame Niedergang der Seidenstraße<br />

als globale Handelsroute hatte bereits Jahrhunderte früher mit dem<br />

gefundenen Seeweg nach Indien und China eingesetzt. Zwar stiegen<br />

danach noch immer Kamelkarawanen über die Pässe des Pamir<br />

und Tia Chan Gebirges, um anschließend durch die Wüsten und<br />

Steppen Zentralasiens zu ziehen, aber die Glanzzeit der Oasenstädte<br />

war vorüber. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erobern die Russen das<br />

einstige Herz der Seidenstraße. Alle Khanate werden fortan vom<br />

Zaren kontrolliert. Die für Nikolai aufwendig gebauten Paläste, an<br />

denen wir in Taschkent und Buchara vorbeischauen, hat der Zar jedoch<br />

nie besucht. „Nikolai konnte nicht kommen. Er wurde von den<br />

Bolschewiken erschossen“, entschuldigt unser usbekischer Guide Ali<br />

Burkhanov das Versäumnis des letzten Romanow. Nach der Oktoberrevolution<br />

1917 hatten die Bolschewiken zunächst näherliegende<br />

Probleme zu lösen, als sich mit der im Mittelalter verharrenden Peripherie<br />

im Süden zu beschäftigen. Drei Jahre später bombte die Rote<br />

Armee dann doch den letzten Emir Zentralasiens aus seinem Burgpalast.<br />

Alim Khan floh mit seinen Frauen nach Kabul. Die vierzig Konkubinen<br />

habe er aus Kostengründen zurücklassen müssen, bedauert<br />

Ali. Aus den Khanaten wurden Sowjetrepubliken. Die neuen Machthaber<br />

ließen das islamische Erbe verfallen, setzten Schleierverbot<br />

und Monokultur durch und sicherten mit Zwangsumsiedlungen ihre<br />

Macht. Usbekistan wurde im Rahmen der Planwirtschaft zur Baumwollkolonie<br />

verdammt mit den bekannten ökologischen Folgen. Der<br />

Aralsee ist nur noch auf alten Landkarten existent.<br />

CHIWA IST WELTKULTURERBE<br />

Als erste der usbekischen Oasenmetropolen erlangte Chiwa 1990<br />

den Status des UNESCO Weltkulturerbes. Die Altstadt ist ein einzigartiges<br />

architektonisches Gesamtkunstwerk. Von einer hohen Stadt<br />

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mauer aus Ton und Lehmziegeln komplett umschlossen, stehen<br />

dichtgedrängt Minarette, Medressen, Moscheen, Paläste, Karawansereien<br />

und Mausoleen auf engstem Raum zusammen und verkörpern<br />

wie nirgendwo sonst eine feudale orientalische Welt im Zeichen<br />

des Islam. Allerdings wohnen nur noch 4000 Menschen in dem durch<br />

vier Tore zugänglichen mittelalterlichen Areal. So hinterlässt das alte<br />

Chiwa im Gegensatz zum lebendigen Buchara einen eher musealen<br />

Eindruck. In den engen Gassen um die Zitadelle feilschen Heerscharen<br />

von Händlern mit einheimischen Touristen. Der abendliche Blick<br />

vom hohen Minarett der Medresse Islam Hodzha über lehmfarbene<br />

Dächer und blauglasierte Kuppeln bis zur schwefelgelben Wüste<br />

weckt Träume von 1001 Nacht.<br />

SAMARKAND UND DER ZAUBER DER VERGANGENHEIT<br />

Da Turkmenistan seine Grenzen für Touristen noch nicht wieder geöffnet<br />

hat, muss unser Zug in Chiwa umkehren. Man verpasst nicht<br />

viel, wenn man auf dem Rückweg vergisst, aus dem Fenster zu<br />

schauen. Mit Sandakazien bewachsene gelbe Wüste, graue Steppe,<br />

wieder Wüste. Unbefestigte Sandpisten führen zu kleinen Weilern<br />

oder verlieren sich einfach zwischen einer verirrten Schafherde in der<br />

unendlichen Weite. In dem kleinen, von Kasachen bewohnten Dorf<br />

Katakata halten wir und warten auf den Gegenzug. Eine durchaus<br />

sinnvolle Maßnahme bei einer eingleisigen Strecke. Erst kurz vor<br />

Samarkand wird es grüner. Viele Kühe und Schafe, manchmal Pferde,<br />

seltener Kamele weiden auf den Grassteppen um das einstige<br />

Herz der Seidenstraße. Vor den Toren Samarkands liegen die von<br />

russischen Archäologen wiederentdeckten Ruinen der Gräberstadt<br />

Afrosiab, nach der auch die usbekischen Schnellzüge benannt sind.<br />

Geschützt hinter dicken Museumsmauern gewähren gut erhaltene<br />

Wandmalereien einen seltenen Einblick in die vormongolische Zeit.<br />

Nur wenige Bauwerke sind der Zerstörungswut der wilden Reiterhorden<br />

entgangen. Die in Jurten lebenden Nomaden waren an Architektur<br />

nicht interessiert. „Ich möchte keine Völker sehen, die das Futter<br />

meiner Pferde fressen“, soll Dschingis Khan gesagt haben, dessen<br />

Politik der verbrannten Erde nach einer alten Chronik so weit ging,<br />

dass in Afrosiab nicht einmal jemand übrigblieb, um „an eine Wand<br />

zu pissen“.<br />

Auch Usbekistans neuer Nationalheld Amir Timur, dessen monströse<br />

Reiterstatuen überall im Land die martialischen Lenindenkmäler abgelöst<br />

haben, zeichnete sich durch große Brutalität bei der Schaffung<br />

seines Weltreichs aus. Aber er verschonte die Eliten, vor allem<br />

die Handwerker, und ließ die Oasenstädte mit Samarkand als zentralem<br />

Schnittpunkt der Karawanenwege zu neuem Glanz entstehen.<br />

Für ein Jahrhundert waren die Seidenstraßen so sicher, „dass eine<br />

Jungfrau mit einem Topf voll Gold auf dem Kopf unbelästigt vom Osten<br />

in den Westen reisen konnte“, heißt es in der Chronik. Alle Weltkulturerbestätten<br />

Zentralasiens haben ihren einstigen Reichtum den<br />

Karawanen zu verdanken, ihre heutige Faszination auf uns Touristen<br />

aber jenen kurzen Epochen des Friedens, in denen sich Kunst, Kultur<br />

und Wissenschaft frei entfalten konnten. Seit zehn Jahren versucht<br />

bekanntlich Chinas Machthaber Xi Jinping mit dem Projekt „Neue<br />

Seidenstraße“ das einstmals größte Verkehrsnetz der Erde unter<br />

neuem Vorzeichen wiederzubeleben. Unser überaus sympathischer<br />

Guide Ali sieht hingegen als tiefgläubiger Moslem die Zukunft seines<br />

Landes im moderaten Islam, blickt aber skeptisch auf die usbekische<br />

Jugend. So bedauert Ali, dass diejenigen, die etwas erreichen wollten,<br />

ins Ausland gingen. Der große Rest sei faul und würde gleich<br />

in der Schule bleiben, um Lehrer zu werden. Eine Meinung, die beim<br />

Abendessen im Orient Silk Road Express auf dem Weg nach Kasachstan<br />

nicht nur ungeteilte Zustimmung findet, sind doch gerade Angehörige<br />

dieses Berufsstands unter den Zugreisenden recht zahlreich<br />

vertreten.<br />

Mag der Registan mit seinen majestätischen Prachtbauten, den ornamentverzierten<br />

Portalen und den türkisblauen Rundkuppeln einer<br />

der schönsten Plätze der Welt sein, das ungewöhnlichste Gebäude<br />

Samarkands liegt außerhalb der Stadt. Timurs Enkel Ulugh Bek<br />

machte Samarkand zum Wissenschaftszentrum. Auf einem Felsenhügel<br />

gegenüber der von Dschingis Khan dem Erdboden gleichgemachten<br />

alten Metropole Afrosiab ließ er ein Observatorium bauen.<br />

Mit Hilfe des gigantischen in den Stein geschnittenen Sextanten mit<br />

einem Radius von vierzig Metern schufen seine Astronomen einen<br />

einzigartigen Sternenkatalog, der Jahrhunderte später wegen seiner<br />

Genauigkeit in Europa berühmt werden sollte.<br />

Wie schon in Buchara und Chiwa sind auch in Samarkand kaum verschleierte<br />

Frauen zu sehen. Die Menschen in Usbekistan sind offen<br />

und freundlich, die Händlerinnen auf den Basaren angenehm unaufdringlich.<br />

Als eine Mitreisende ihre Brieftasche unter einem Maulbeerbaum<br />

in Sharisabz, dem Geburtsort Timurs, liegenlässt, kommt<br />

uns eine Souvenirverkäuferin durch das weitläufige Gelände hinterhergelaufen.<br />

Nur mit Mühe lässt sie sich dazu bringen, einen Finderlohn<br />

anzunehmen.<br />

VON TURKESTAN ZUM YSSYKKÖL SEE<br />

Grau, staubig, monoton und ohne sichtbare Anzeichen menschlicher<br />

Aktivität erscheint die kasachische Steppe, ebenso die wenigen<br />

Siedlungen mit ihren flachen Häusern zwischen ungeteerten Straßen.<br />

In Turkestan besichtigen wir das Mausoleum des Khoja Ahmed<br />

Yasawi, eines der höchsten Heiligtürmer des Islam, zu dem jeder Kasache<br />

einmal im Leben gepilgert sein sollte. In einem unscheinbaren<br />

Gebäude gegenüber dem Weltkulturerbe führt eine Treppe neben<br />

dem Haman hinunter zu einer unterirdischen Moschee, die mehr einer<br />

Grabkammer als einer Gebetsstätte gleicht. Hierhin hat sich der<br />

asketische Sufi aus Liebe zum Propheten mit 63 Jahren zurückgezogen,<br />

weil er nicht länger als Mohammed auf der Erde verweilen wollte.<br />

Tausend Monate alt soll er geworden sein, also noch fast zwanzig<br />

Jahre in dem Kellerloch mit Gebetsnische gelebt haben.<br />

Turkestan ist für Ungläubige keine Reise wert, die Weiterfahrt nach<br />

Boikonur vielleicht schon. Aber der von Russland bis 2050 gepachtete<br />

Weltraumbahnhof steht nicht in unserem Fahrplan, sondern ein<br />

zweitägiger Abstecher nach Kirgistan. Auf dem Weg zum Yssykköl<br />

See überqueren wir die Grenze. Die kirgisischen Grenzmilitärs sind<br />

locker und freundlich, die kasachischen eher nicht. Komisch und beängstigend<br />

zugleich fuchteln sie in den hellerleuchteten Abteilen<br />

mit altersschwachen Taschenlampen planlos herum, während im<br />

Gang Drogenhunde schnüffeln. Ein weiterer Stempel im Pass, dann<br />

geht es endlich weiter. Schneebedeckte Berge schälen sich aus dem<br />

Morgendunst. Die atemberaubende Landschaft entschädigt für die<br />

Warterei. Am Westufer des Yssykköl endet die spektakuläre Bahntrasse.<br />

Am Bahnhof wartet ein hagerer Mann im Anzug. Eine Musikkapelle<br />

spielt auf. Kalter Wind fegt über den Bahnsteig. „Ein seltenes<br />

Ereignis, das sich oft wiederholen möge“, begrüßt uns unerwartet<br />

der Bürgermeister von Balyktschy. Kirgistan hat sich dem Tourismus<br />

geöffnet, der zweitgrößte Gebirgssee der Welt ist sein Kronjuwel.<br />

Auch Ali, der uns so kompetent durch die geheimnisvollen Oasenstädte<br />

Zentralasiens begleitet, wird im Sommer wieder Treckingtouren<br />

in die kirgisischen Schneeberge bis zum Base Camp am 7134<br />

Meter hohen Peak Lenin führen, unter anderem für den deutschen<br />

Reiseveranstalter Wikinger.<br />

ENDSTATION ALMATY<br />

Zwei Wochen lang sind wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />

von 57 km pro Stunde 4500 km auf den Spuren der alten Seidenstra<br />

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ße durch die fremde Welt Usbekistans, Kasachstans und Kirgistans<br />

gereist. Unsere Zugfahrt endet nach einem erneuten Grenzübertritt<br />

am Bahnhof Nr. 2 in der früheren kasachischen Hauptstadt Almaty.<br />

Angesichts der vielen Schlaglöcher und fehlenden Gullydeckel in den<br />

ansonsten überaus sauberen zentralasiatischen Städten richten wir<br />

auch in Almaty nach ersten widrigen Erfahrungen den Blick beim Gehen<br />

immer wieder nach unten und fragen uns, warum die türkischen<br />

und arabischen Finanziers der überall neuentstehenden protzigen<br />

Großmoscheen nicht auch ein paar Almosen für Straßenreparaturen<br />

übrighaben.<br />

Das imperiale Erbe der Sowjetunion wirkt bis heute in allen zentralasiatischen<br />

Ländern nach, ganz besonders in Kasachstan. Obwohl<br />

lateinische Schriftzeichen neben den kyrillischen das Straßenbild<br />

bestimmen, ist Russisch als Verkehrssprache allgegenwärtig. Insbesondere<br />

alte Menschen trauern den vergangenen sowjetischen<br />

Zeiten nach, während die Jugend Lenin längst Good Bye gesagt hat<br />

und jetzt zwischen der Öffnung zum Westen oder der Hinwendung<br />

zum Islam schwankt. Nach der Unabhängigkeit 1991 sind viele Russen<br />

und ehemals zwangsumgesiedelte Deutsche ausgewandert.<br />

Seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine hat sich das<br />

geändert. Bisher haben 400.000 junge Menschen aus Russland in<br />

Kasachstan Zuflucht gefunden. In umgekehrte Richtung überquert<br />

offensichtlich viel High Tech Material die mit 7.644 km zweitlängste<br />

Landgrenze der Erde, obwohl Kasachstan die westlichen Sanktionen<br />

offiziell nicht sabotiert. „Wir können uns die Nachbarn nicht aussuchen.<br />

Putin muss gehen, aber Russland wird bleiben“, beschreibt<br />

unser lokaler Stadtführer Mustafa, der viele Jahre als Schaffner auf<br />

der Turksibir zwischen Almaty und Nowosibirsk gearbeitet hat, die<br />

zentralasiatische Tyrannei der Geographie. Das größte Problem in<br />

Kasachstan aber sei die Korruption. Sie habe 2022 in Almaty zu den<br />

blutig niedergeschlagenen Unruhen geführt. Die von Putin sofort zur<br />

Unterstützung der Regierung ins Nachbarland geschickten Armeeeinheiten<br />

seien nach zwei Wochen wieder abgezogen.<br />

Den letzten Abend in Almaty verbringen wir auf dem Hausberg, zu<br />

dem eine Seilbahn hinaufführt. Nur 80 km Luftlinie entfernt, verbirgt<br />

sich hinter hohen Bergketten der kirgisische Yssykköl, in dem wir vor<br />

Tagen noch geschwommen sind. Vor uns glühen die verschneiten<br />

Berggipfel in der untergehenden Sonne. Nur im Norden liegt die kasachische<br />

Steppe bereits im Dunkeln, über die seit bald 100 Jahren<br />

die Turkestan-Sibirische Eisenbahn dem größten Land der Erde entgegenrollt.<br />

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IMPRESSUM<br />

Verlag:<br />

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Axel Hollander (V.i.S.d.P.)<br />

Schemmergasse 12<br />

50676 Köln<br />

Telefon: 0170.92 27 727<br />

info@<strong>incento</strong>-magazin.de<br />

www.<strong>incento</strong>-bergisch.de<br />

Text: Axel Hollander, Roland Motz<br />

Druck: DCM Druckcenter Meckenheim<br />

Erscheinungsintervall:<br />

jährlich<br />

Auflage: 10.000<br />

Die Urheberrechte der von der ah! multimedia agentur<br />

konzipierten Artikel liegen bei der Agentur. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt<br />

die Agentur keine Gewähr.<br />

In unseren Texten verzichten wir aus Gründen der Lesbarkeit<br />

auf ein *in/*innen und wollen damit aber auf<br />

keinen Fall eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes<br />

zum Ausdruck bringen.Lesbarkeit auf ein *in/*innen<br />

und wollen damit aber auf keinen Fall eine Verletzung<br />

des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen.<br />

Bildnachweise:<br />

Titelseite: Adobe Stock, S.4-7: wie im Artikel angegeben; S.8-15: Adobe Stock<br />

(4), NASA; S. 16-17: HaloLight GmbH; S. 18-19: Axel Hollander (3); S. 20-21:<br />

Claudius Therme; S. 22-23: Klinik LINKS VOM RHEIN; S. 24-25: Hotel Stadtpalais<br />

/ Restaurant KWB; S. 26-27: JP Gastro GmbH S. 28-33: Adobe Stock (5), Wikipedia<br />

(2); S. 34-35: Adobe Stock, Reitz Lebensräume; S.36-37: Antje Veith;<br />

S.38-39: Design Post Köln, Axel Hollander; S. 40-41: Haaner Fesenquelle, Arlogis<br />

GmbH; S. 42-43: Renate Berghaus (3), Modewerk Andrea Baldauf, Natur/Objekte<br />

Annika Leick; S. 44-45: Adobe Stock, Dr. Oliver Zittlau; S.44-49: Martini &<br />

Rossi (2), Adobe Stock (3) ; S. 50-54: Roland Motz.<br />

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