incento_koeln
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2023 / 2024<br />
Das Kundenmagazin<br />
Stoßverkehr<br />
im Weltall<br />
Die Zukunft der Satelliten<br />
28<br />
Salz<br />
Das weiße Gold<br />
36<br />
Rückblick:<br />
INCENTO-Charity 2023<br />
46<br />
Kultmarke:<br />
Martini<br />
50<br />
Reisebericht:<br />
Ins Herz der Seidenstraße
Ihre Partner<br />
in Köln<br />
16 HaloLight<br />
Lichtsysteme, Lichtplanung<br />
18 Kaminbau Engel<br />
Kaminausstellung, Planung, Realisierung<br />
20 Claudius Therme<br />
Gesundheit, Erholung, Genuss<br />
22 Klinik LINKS VOM RHEIN<br />
Interdisziplinäre Facharztklinik<br />
24 Restaurant KWB im Hotel Stadtpalais<br />
Restaurant und Eventlocation<br />
26 JP Gastro<br />
Streetfood und Eventagentur<br />
34 Reitz Lebensräume<br />
Interior Design und<br />
Raumaustatter-Handwerk<br />
39 vini diretti<br />
Weinhandlung, Eventlocation und Enoteca<br />
40 Haaner Felsenquelle<br />
staatl. anerkannte Heilquelle<br />
41 arlogis<br />
Aktenarchivierung und -aufbewahrung<br />
42 Renate Berghaus<br />
Kunstmalerin<br />
43 Andrea Baldauf ModeWerk<br />
Annika Leick - Natur/Objekte<br />
44 Dr. med. dent. Oliver Zittlau<br />
Zahnarztpraxis<br />
INCENTO – Das Kölner Kundenmagazin<br />
LIEBE LESERINNEN,<br />
LIEBE LESER,<br />
auf den Seiten 36 und 37 finden Sie in diesem Magazin einen Rückblick auf unsere Charity-Aktion<br />
im Rahmen des letztjährigen INCENTO-Herbstfestes. Noch nie haben wir so viele<br />
Lose für unsere Tombola verkauft wie an diesem Tag und noch nie haben uns so viele positive<br />
Berichte nach unserer Spende erreicht. Denn wir konnten mit dazu beitragen, dass alle<br />
Schüler der Grundschule Langemaß in Köln-Mülheim in diesem Jahr zu einer Klassenfahrt<br />
mitgenommen werden konnten. Das gespendete Geld wurde vor allem dazu verwendet,<br />
den Eltern, die unter die Rubrik Geringverdiener fallen, aber kein Bürgergeld erhalten, bei<br />
der Finanzierung der Klassenfahrt zu helfen.<br />
Gerade für diese Gruppe von Eltern, die wirklich auf jeden Euro schauen müssen, fällt es<br />
schwer, Sonderausgaben für eine Klassenfahrt aufzubringen. Umso schöner, dass uns viele<br />
Kinder nach dieser Fahrt dankbar berichtet haben, dass sie zum ersten Mal das Meer gesehen<br />
haben.<br />
Diese positiven Rückmeldungen motivieren uns als Kreis engagierter Unternehmer auch in<br />
diesem Jahr den Charity-Gedanken im Rahmen unseres Herbstfestes aufzugreifen und erneut<br />
möglichst viele Tombola-Lose an unsere Gäste in der Design Post Köln zu verkaufen.<br />
Machen Sie mit, seien Sie unser Gast und unterstützen Sie die Arbeit der Initiative Himmel<br />
& ääd für Kinder aus Köln.<br />
Für den Herbst des kommenden Jahres haben wir eine weitere Charity-Aktion geplant: Gemeinsam<br />
mit interessierten Unternehmerinnen und Unternehmern aus der Wirtschaftsregion<br />
Köln werden wir zum ersten Mal den INCENTO Charity-Cup ausspielen. Ort des geselligen<br />
Wettkampfes, bei dem natürlich auch das Netzwerken im Mittelpunkt steht, wird eine<br />
Kölner Bowlingbahn sein und man kann sich entweder als Unternehmer in einem der INCEN-<br />
TO-Teams engagieren oder gemeinsam mit seinen Kollegen ein eigenes Team aufstellen. Wir<br />
sind sehr gespannt, wer mitspielt und freuen uns, wenn wir gemeinsam einen namhaften<br />
Betrag für ein soziales Projekt einspielen können.<br />
Aber nun soll zunächst die Lektüre unseres aktuellen Magazins im Vordergrund stehen.<br />
Mit vielen spannenden Artikeln aus den Mitgliedsunternehmen wünschen wir Ihnen gute<br />
Unterhaltung beim Lesen.<br />
INCENTO – Die Unternehmer in Köln<br />
INHALT<br />
08 Satelliten<br />
Stoßverkehr im Weltall<br />
28 Salz<br />
Das weiße Gold<br />
36 INCENTO-Charity<br />
Rückblick auf die Aktion 2023<br />
38 INCENTO-Herbstfest 2023<br />
Einladung zum Kundenevent<br />
46 Kultmarke<br />
Martini & Rossi<br />
50 Seidenstraße<br />
Eine Reise mit dem Orient<br />
Silk Road Express<br />
Einladung:<br />
Besuchen Sie das<br />
INCENTO-Herbstfest 2023<br />
in der Design Post Köln.<br />
Seien Sie am 19. November 2023 in<br />
der Zeit zwischen 11:00 und 19:00<br />
Uhr unser Gast. Alle weiteren Informationen<br />
finden Sie ab der Seite 38<br />
in diesem Magazin.<br />
®<br />
Seite 03
– KULTUR-TIPPS IM WESTEN – – KULTUR-TIPPS IM WESTEN –<br />
TOMÁS SARENCO / IN ORBIT<br />
BIS 07. JANUAR 2024, KUNSTSAMMLUNG NORDRHEIN-WESTFALEN, DÜSSELDORF<br />
APROPOS VISIONÄR<br />
DER FOTOGRAF HORST H. BAUMANN, 26. AUGUST 2023 — 28. JANUAR 2024,<br />
MAKK – MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST KÖLN<br />
Der Fotograf Horst H. Baumann (1934, Aachen-2019, Düsseldorf)<br />
zählte zu den Shooting-Stars seiner Generation. Schon in<br />
jungen Jahren mehrfach ausgezeichnet, avancierte der Autodidakt<br />
ab den 1960er Jahren zu einem in den gedruckten Medien<br />
omnipräsenten, höchst erfolgreichen Fotografen.<br />
Beide Aufnahmen:<br />
Photography by Studio Tomás<br />
Saraceno<br />
Baumann fotografierte im Eigenauftrag als „Street Photographer“,<br />
schuf Porträts internationaler Größen aus der Musikund<br />
Filmbranche (Juliette Gréco, Ursula Andress, Jane Fonda,<br />
Chris Howland), lieferte Reportagen für auflagenstarke Illustrierte<br />
(Stern, Kristall), bewährte sich auf dem Feld der Werbung<br />
und Visuellen Kommunikation, um sich mit Beginn der<br />
1960er Jahre intensiv mit den künstlerischen Möglichkeiten<br />
der Farbfotografie zu beschäftigen. Auch und gerade auf diesem<br />
Feld hat er Maßstäbe gesetzt. Ganz im Sinne von „New<br />
Color“ fotografierte Baumann nicht einfach farbig, er dachte<br />
die Farbe und nutzte sie als Stil- und Ausdrucksmittel. Damit<br />
zählt er, wohlgemerkt rund anderthalb Jahrzehnte vor William<br />
Eggleston oder Stephen Shore, zu den Pionieren einer künstlerischen<br />
Farbästhetik. Am bekanntesten sind sicher seine Bilder<br />
aus der Welt der Formel 1.<br />
Über der Piazza des K21 in mehr als 25 Meter Höhe schwebt die<br />
riesige Rauminstallation „in orbit“ des Künstlers Tomás Saraceno.<br />
Das begehbare Kunstwerk ist eine Konstruktion aus nahezu transparenten<br />
Stahlnetzen, die in drei Ebenen unter der gewaltigen<br />
Glaskuppel aufgespannt sind.<br />
Innerhalb der 2.500 Quadratmeter umfassenden Netzstruktur sind<br />
fünf luftgefüllte ‚Sphären‘ platziert. Die Installation wirkt wie eine<br />
surreale Landschaft, ein Wolkenmeer oder wie der Weltraum mit<br />
seinen schwerelosen Planeten. Besucher sind eingeladen, die Installation<br />
zu betreten und kletternd zu entdecken. Die Mutigen, die<br />
es wagen, nehmen aus luftiger Höhe die Museumsbesucher in der<br />
Tiefe wie winzige Figuren in einer Modellwelt wahr. Umgekehrt erscheinen<br />
die Menschen im<br />
Netz von unten und aus den Zwischengeschossen des Ständehauses<br />
wie Schwebende am Himmel. Mit einer neuen VR (Virtual Reality)-Arbeit<br />
entwickelt der Künstler die interaktive Komponente<br />
von „in orbit“ weiter.<br />
AEROCENE: FREE THE AIR. “Orbit-s” For a Post-Fossil Fuel Era (2022)<br />
Das Open Source VR-Set lädt zu einem Flug ein, bei dem man abhebt<br />
und doch auf dem Planet Erde bleibt. Nur von der Luft angehoben,<br />
nur von der Sonne erwärmt und nur von den Strömen der<br />
Winde getragen, fliegt man um die Welt, ganz ohne fossile Brennstoffe,<br />
Emissionen, Solarpanels oder Lithiumbatterien.<br />
Rückblickend darf man staunen, wie konsequent und zügig<br />
sich Baumann eine ganz eigene Bildsprache erarbeitet hat, die<br />
mit der „subjektiven fotografie“ und ihrem Formalismus so<br />
wenig zu tun hatte wie mit den verdeckten Geometrien eines<br />
Henri Cartier-Bresson, dessen Vorliebe für das Normalobjektiv<br />
Baumann ebenso ignorierte wie alle übrigen „Regeln“ aus<br />
den Handbüchern für Amateure. Durch den Sucher seiner Leica<br />
komponierte Baumann ausgesprochen radikale Bilder, wie sie<br />
neben ihm höchstens der Kölner Chargesheimer wagte.<br />
Was die frühe Fotografie von Horst H. Baumann auszeichnet,<br />
ist einerseits ein hohes Maß an Empathie, ein ehrliches Interesse<br />
an sozialen Themen, andererseits die konsequente Suche<br />
nach einem eigenen Ausdruck in der Kamerakunst. Noch aus<br />
dem vermeintlich banalsten Sujet wusste Baumann durch den<br />
gezielten Einsatz partieller Schärfe, durch kühne Aus- oder Anschnitte,<br />
gesuchte Perpektiven oder ein Spiel mit Vordergrund<br />
und Hintergrund eine Art von Fotografie zu stiften, die immer<br />
wieder überraschte, aber auch nicht wenige irritierte.<br />
Ab Mitte der 1960er Jahre wandte er sich multimedialen Projekten<br />
zu, speziell der Laserkunst, mit der er sich beispielsweise<br />
1977 auf der documenta 6 in Kassel präsentierte. Bis heute<br />
leuchtet der grüne Laserstrahl regelmäßig als nächtliches<br />
Wahrzeichen der hessischen Kunstmetropole. Auch der nach<br />
wie vor aktive Licht-Zeit-Pegel am Düsseldorfer Rheinturm<br />
geht auf sein Ideenkonto. Konsequent ab Ende der 1960er<br />
Jahre hat sich Baumann mit Multivisionen, Lichtinstallationen<br />
oder temporären Architekturen beschäftigt, während sein Beitrag<br />
zur deutschen Fotografie der 1950er und 1960er Jahre<br />
weitgehend in Vergessenheit geraten ist.<br />
Schwimmoper, Wuppertal, circa 1958 © Horst H. Baumann<br />
Jim Clark auf Lotus, Großer Preis von England,<br />
Silverstone 1963 © Horst H. Baumann<br />
Seite 04<br />
Seite 05
– KULTUR-TIPPS IM WESTEN – – KULTUR-TIPPS IM WESTEN –<br />
PABLO PICASSO | MAX BECKMANN<br />
MENSCH – MYTHOS – WELT, 17. SEPTEMBER 2023 - 07. JANUAR 2024, VON DER HEYDT MUSEUM WUPPERTAL<br />
HILMA AF KLINT UND WASSILY KANDINSKY<br />
TRÄUME VON DER ZUKUNFT, 16. MÄRZ 2024 - 11. AUGUST 2024, K20 DÜSSELDORF<br />
Pablo Picasso (1881-1973) und Max Beckmann (1884-<br />
1950) sind Schlüsselfiguren der Moderne. Beide leisten<br />
in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidende<br />
Beiträge zu einer Neudefinition der Möglichkeiten<br />
und der Aufgaben gegenständlicher Malerei. Auf breiter<br />
Basis und im Rahmen einer Ausstellung miteinander<br />
vergleichen konnte man ihre Werke und damit<br />
ihre künstlerischen Haltungen und Auffassungen indes<br />
noch nie. Das Von der Heydt-Museum Wuppertal und<br />
das Sprengel Museum Hannover haben sich zusammengetan,<br />
um dies erstmals zu ermöglichen. Das Von<br />
der Heydt-Museum ist mit seiner Ausstellungsstation<br />
offizieller Partner des internationalen Projekts „Celebration<br />
Picasso 1973-2023“, das 2023 an den 50. Todestag<br />
des Künstlers erinnert.<br />
Pablo Picasso, Der Maler bei der Arbeit, 1964<br />
Gouache und Tusche über Lithografie 110,5 x 87 x 2,5 cm<br />
Sprengel Museum Hannover © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2023<br />
Max Beckmann,<br />
Selbstbildnis als Clown, 1921<br />
Leinwand<br />
100 x 59 cm<br />
Von der Heydt-Museum Wuppertal<br />
Beckmann und Picasso, die die bewegte Epoche vom<br />
Fin de Siècle über zwei Weltkriege bis in die Zeit nach<br />
1945 durchlebten, haben mit ihrer Kunst unseren Blick<br />
auf das 20. Jahrhundert geprägt. Von unterschiedlichen<br />
Voraussetzungen ausgehend, gelangten sie eigenständig<br />
zu individuellen Lösungen großer Fragen der Kunst<br />
und kreisen mit ihrem Schaffen um Kernfragen der<br />
menschlichen Existenz. Trotz unterschiedlicher künstlerischer<br />
Auffassungen berühren ihre Positionen sich dabei<br />
immer wieder auf überraschende Weise. Während<br />
beide Künstler einerseits alte Regeln der Bildordnung<br />
zerstörten, griffen sie andererseits auf kunsthistorische<br />
Traditionen zurück; sei es, wie bei Picasso, um die<br />
Kunstgeschichte nach neuen, eigenen Maßstäben fortzuschreiben,<br />
oder, wie im Falle Beckmanns, um einen<br />
von modernen Mythen geprägten Bildkosmos zu schaffen.<br />
Beides setzt eine intensive Auseinandersetzung<br />
mit dem Bild und seinen Möglichkeiten voraus: mit dem<br />
Verhältnis zu Gegenständlichkeit und Räumlichkeit,<br />
mit der Beziehung zwischen Figuration und Abstraktion<br />
sowie mit der Erneuerung und Umdeutung ikonografischer<br />
Traditionen. Aber auch das eigene Leben, ihr<br />
künstlerisches Selbstverständnis, die politischen und<br />
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihrer kreativen<br />
Arbeit sowie das Zeitgeschehen wurden von Picasso<br />
und Beckmann mit Vitalität und Verve thematisiert.<br />
Picasso und Beckmann entwickelten ihre Lebenswerke<br />
unabhängig voneinander und bewegten sich in unterschiedlichen<br />
Netzwerken. Gerade deshalb ist bemerkenswert,<br />
wie sie in ihrem Bestreben, der gegenständlichen,<br />
auf den Menschen und sein Weltverhältnis sich<br />
konzentrierenden Malerei neuen Sinn und neue Richtung<br />
zu geben, oftmals gleichsam Schulter an Schulter<br />
agierten und zu parallelen Auffassungen kommen.<br />
Andererseits vertraten sie nicht selten auch einander<br />
diametral entgegengesetzte Haltungen.<br />
af Klint und Kandinsky #1<br />
Hilma af Klint, Gruppe IV, The Ten Largest, Nr. 7, Erwachsenenalter, 1907,<br />
mit freundlicher Genehmigung der Hilma af Klint Foundation.<br />
Foto: The Moderna Museet, Stockholm, Schweden<br />
af Klint und Kandinsky #2<br />
Zwei große Namen gelten als Leitsterne der westlichen Abstraktion:<br />
Auf der einen Seite Wassily Kandinsky (1866-1944), der russische<br />
Maler, Mitbegründer des „Blauen Reiters“ in München und Lehrer<br />
am Bauhaus in Weimar und Dessau. Zum anderen Hilma af Klint<br />
(1862-1944), die schwedische Künstlerin, deren visionäres Werk<br />
erst kürzlich wiederentdeckt wurde und die seitdem ein großes Publikum<br />
begeistert.<br />
Mit der Ausstellung in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen<br />
werden die Werke von af Klint und Kandinsky zum ersten Mal in<br />
einer umfassenden Ausstellung vereint. Geboten wird damit die<br />
einzigartige Möglichkeit die Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und<br />
Notizen vergleichend zu betrachten und nachzuvollziehen.<br />
af Klint und Kandinsky #2<br />
Hilma af Klint, Group X, Altarbild Nr. 1, 1915,<br />
mit freundlicher Genehmigung der Hilma af Klint Foundation.<br />
Foto: The Moderna Museet, Stockholm, Schweden<br />
Af Klint und Kandinsky, die fast gleichzeitig lebten, ist dabei gemeinsam,<br />
dass sie mit der Abstraktion viel mehr als einen neuen<br />
Malstil erfinden wollten. Beide träumten von einer Zukunft, zu der<br />
die Kunst den Weg weisen sollte.<br />
Die Ausstellung wird kuratiert von Julia Voss, Autorin der Biographie<br />
„Hilma af Klint – Die Menschheit in Erstaunen versetzen“, und<br />
Daniel Birnbaum, Co-Herausgeber von „Hilma af Klint: Catalogue<br />
Raisonné“.<br />
Seite 06 Seite 07
DIE ZUKUNFT DER SATELLITEN<br />
Stoßverkehr<br />
im Weltall<br />
Die Raumfahrt – ein Thema nur für Visionäre, so ist es oft zu hören. Dabei würde in<br />
unserem Alltag kaum noch etwas ohne die moderne Raumfahrt und die Vielzahl der<br />
Satelliten funktionieren: Internationaler Zahlungsverkehr in Echtzeit, zuverlässige<br />
Positionsbestimmungen im Navigationssystem, zielgenaue Bewässerung von Feldern,<br />
verlässliche Wetterprognosen im TV. Alle diese alltäglichen Services hängen an der<br />
Raumfahrt – besser gesagt an modernen Satelliten, die auf ihren Umlaufbahnen<br />
unaufhörlich das Weltall durchziehen. Wie lange das noch reibungslos funktioniert?<br />
Experten warnen vor erheblichen Problemen.<br />
Als am 04. Oktober 1957 um 19:28 Uhr die Eilmeldung vom Start<br />
des sowjetischen Satelliten Sputnik 1 über die Ticker der Nachrichtenagenturen<br />
lief, reagierte die westliche Welt geschockt. Erstmals<br />
war es gelungen, einen Satelliten mit einer Trägerrakete in das All<br />
zu schießen und dort auf eine Umlaufbahn, einen Orbit, um die Erde<br />
zu transportieren. Über Tage hinweg verfolgte die Menschheit gebannt<br />
die akustischen Signale, die codiert darüber Aufschluss gaben,<br />
ob der Satellit von Materie getroffen wurde. Die US-Amerikaner<br />
verstärkten daraufhin ihre eigenen Bemühungen um den Bau eines<br />
Satelliten – die Amerikaner waren bis dato immer davon ausgegangen,<br />
den Sowjets weit voraus zu sein – und brachten am 01.<br />
Februar 1958 den Satelliten Explorer 1 in eine stabile Umlaufbahn.<br />
Kurz darauf wurde die NASA gegründet, eine Reaktion auf den Sputnik-Schock<br />
und deutliches Zeichen der Amerikaner, dass man sich in<br />
Zeiten des Kalten Krieges den Rang als führende Forschungs- und<br />
Technologienation nicht streitig machen lassen wollte. Seit diesen<br />
Seite 08<br />
Anfangszeiten der Raumfahrt hat sich viel getan. Heute kreisen<br />
rund 5.500 Satelliten um die Erde – von kleinen Kommunikationssatelliten<br />
bis hin zur Internationalen Raumstation IS, die auf ihrer<br />
festen Umlaufbahn um die Erde als aktuell größter Satellit gelten<br />
kann. Dabei unterscheiden sich die Satelliten in ihren Funktionen<br />
erheblich: Von der Erdbeobachtung über die Kommunikation bis zur<br />
Ausrichtung und Beobachtung ferner Galaxien reichen die Aufgaben,<br />
die heute von Satelliten übernommen werden.<br />
IN DIE RICHTIGEN BAHNEN GELENKT<br />
Ausschlaggebend für die Entwicklung von Satelliten waren die<br />
Grundlagenforschungen der Physik, die unter anderem von Albert<br />
Einstein vorangetrieben worden waren. Die Erkenntnisse über die<br />
Geschwindigkeit von Licht, die Anziehungskraft der Erde und die<br />
vermutete Schwerlosigkeit im All stellten die Basis für die Entwicklung<br />
der Satelliten dar. Dabei ist die grundsätzliche Funktionsweise<br />
der Satelliten bis heute unverändert geblieben: Mit einer Trägerrakete<br />
wird ein Satellit in eine Höhe von mindestens 200 Kilometer<br />
transportiert. In dieser Höhe beginnt der sogenannte Low Earth<br />
Orbit. Dieser Bereich des erdnahen Orbits erstreckt sich bis zu einer<br />
Höhe von 1.500 Kilometern. Ist der Satellit in diese Höhe gebracht<br />
worden, muss er in einem zweiten Schritt auf seine spätere<br />
Reisegeschwindigkeit beschleunigt werden. Wie hoch diese Reisegeschwindigkeit<br />
angesetzt wird, hängt wesentlich von der Höhe<br />
der Flugbahn ab. Grundsätzlich gilt: Je näher der Satellit in seiner<br />
Umlaufbahn der Erde kommt, umso höher muss die Geschwindigkeit<br />
des Satelliten sein, um der Erdanziehungskraft zu widerstehen<br />
und stabil auf seiner Bahn zu bleiben. Soll ein Satellit zum Beispiel<br />
auf einer Umlaufbahn in 300 Kilometer Entfernung zur Erde dauerhaft<br />
seine Bahnen ziehen, muss er eine Geschwindigkeit von 28.000<br />
Stundenkilometern erreichen. Unterschreitet er diese Geschwindigkeit,<br />
droht ihm der Absturz.<br />
Neben dem Low Earth Orbit ist der Medium Earth Orbit, der den Bereich<br />
in Höhen von 6.000 – 36.000 Kilometern umfasst, ein sehr<br />
beliebter Platz für das Ausbringen von Satelliten. Eine besondere<br />
Beachtung verdient dann noch der sogenannte Geostationary Orbit.<br />
Dieser Orbit befindet sich in einer Höhe von 35.790 Kilometern und<br />
zeichnet sich dadurch aus, dass die hier benötigte Reisegeschwindigkeit<br />
der Satelliten durch die geringeren Anziehungskräfte der<br />
Erde soweit reduziert werden kann, dass die Geschwindigkeit exakt<br />
der Rotationsgeschwindigkeit der Erde entspricht. Dies bedeutet,<br />
dass im Resultat die Satelliten auf diesem Orbit immer über einem<br />
bestimmten Punkt der Erde verharren. Für einige Aufgaben eine<br />
ganz wesentliche Erkenntnis, die in der Raumforschung gewonnen<br />
wurde. Zum Wesen der Satelliten zählt, dass sie über keinen eigenen<br />
Antrieb verfügen. Dies ist auch nicht nötig. Sind sie einmal auf<br />
die benötigte Geschwindigkeit „angeschoben“ worden, halten die<br />
Erdanziehungskräfte sie auf ihrer Kreisbahn und in der Schwerelosigkeit<br />
des Alls gibt es keine Materie, die sie abbremsen würde. So<br />
Der Sputnik 1 – mit diesem ersten Satelliten beginnt die Geschichte der<br />
unbemannten Raumfahrt. Gestartet von der Sowjetunion versetzte er den<br />
westlichen Mächten einen echten Schock.<br />
Seite 9
Aktive Satelliten, aber auch eine zunehmende Menge an Weltraumschrott,<br />
umkreist unsere Erde in unterschiedlichen Umlaufbahnen.<br />
könnten Satelliten theoretisch ohne zeitliche Limitierungen über<br />
das Firmament ziehen. Aber die realen Anforderungen an die Satelliten<br />
sehen natürlich anders aus. Sie wurden ins All transportiert,<br />
um dort konkrete Aufgaben zu erfüllen. Hierzu sind die Satelliten<br />
immer mit einer Mission Control Einheit auf der Erde verbunden. Zu<br />
diesen Kontrollstellen werden zum Beispiel Radarbilder gesendet,<br />
die der Satellit bei seinen Flügen aufnimmt. Und die Kontrollstellen<br />
sorgen auch dafür, dass die Flugbahnen des Satelliten immer<br />
wieder feinjustiert werden, um zum Beispiel Gravitations-Einflüsse<br />
des Mondes auszugleichen. Im Resultat führt dies dazu, dass die eigenen<br />
Energiedepots der Satelliten irgendwann aufgebraucht sind<br />
und der Satellit dann meist seine gewünschte Flugbahn verlässt.<br />
Damit wird er dann für seine eigentliche Mission wertlos.<br />
JEDE MENGE WELTRAUM-SCHROTT<br />
So kommt es, dass bislang rund 11.000 Satelliten ins Weltall transportiert<br />
wurden, aber lediglich 5.500 aktive Satelliten heute ihren<br />
Dienst tun. Die restlichen Satelliten sind zu einem geringen Teil soweit<br />
von ihren ursprünglichen Bahnen abgekommen, dass sie beim<br />
Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen oder – ebenfalls nur<br />
in geringer Zahl – in den Weiten des Weltalls entschwunden sind.<br />
Die übergroße Mehrzahl der nicht mehr funktionsfähigen Satelliten<br />
kreist aber weiterhin im Low Earth Orbit oder im Medium Earth Orbit<br />
auf einer mehr oder minder stabilen Kreisbahn um die Erde. Zu den<br />
funktionslosen Satelliten gesellen sich auch noch eine große Anzahl<br />
von ausgebrannten Endstufen der Trägerraketen, die den Satelliten<br />
einmal den notwendigen Antriebsschub zum Erreichen ihrer Reisegeschwindigkeit<br />
gegeben hatten. Über alle diese Teile, die die unbemannte<br />
Raumfahrt mittlerweile im All hinterlassen hat wird seit den<br />
ersten Starts von Satelliten penibel Buch geführt und so hat man<br />
bis heute noch einen klaren Überblick über den Müll, den die bisherige<br />
Raumfahrt im All hinterlassen hat. Allerdings wird es schon<br />
heute immer schwieriger die einzelnen Teile des Weltraum-Schrotts<br />
klar zu identifizieren. Denn immer wieder kommt es zu kleinen und<br />
großen Kollisionen. Ein besonders krachendes Beispiel: Im Februar<br />
Seite 10<br />
2009 treffen in rund 800 Kilometern Höhe der amerikanische Kommunikationssatellit<br />
Iridium 33 und der russische Aufklärungssatellit<br />
Kosmos 2251 aufeinander. Bei einer Aufprallgeschwindigkeit von<br />
fast 12 Kilometern pro Sekunde, lassen sich die Folgen erahnen.<br />
Die Sprengkraft, die ungefähr der Wirkung von 10 Tonnen TNT entsprach,<br />
sorgte dafür, dass die beiden Satelliten in über 100.000<br />
kleinste Teilchen zerfetzt wurden. Bei dieser Rechnung wurden nur<br />
die Teilchen berücksichtigt, die mindestens eine Größe von einem<br />
Zentimeter behielten. Rund 100 Jahre werden diese Teilchen, so<br />
die Ansicht der Forscher, noch um die Erde kreisen, bevor sie in der<br />
Atmosphäre verglühen. Und in dieser Zeit können sie jede Menge<br />
Schaden anrichten. Denn bei den enormen Geschwindigkeiten, mit<br />
denen sowohl diese Schrott-Teile als auch die funktionsfähigen<br />
Satelliten im Orbit unterwegs sind, können Kollisionen mit diesen<br />
Teilchen intakte Satelliten zumindest empfindlich stören oder sogar<br />
funktionslos werden lassen. Internationale Forscherteams befürchten,<br />
dass sich durch die enorme Sprengkraft bei Kollisionen<br />
mit hoher Geschwindigkeit die Anzahl der Schrott-Teile im Weltall<br />
exponentiell erhöhen wird. Damit steigen die Risiken für die aktiven<br />
Satelliten, auf die wir in unserer modernen Dienstleistungs- und<br />
Kommunikationswelt in immer größerem Maße angewiesen sind,<br />
ebenfalls exponentiell. Skeptiker gehen sogar bereits heute davon<br />
aus, dass ohne die Entwicklung von Techniken zur Säuberung<br />
der wichtigsten Orbit–Ebenen der Betrieb von Satelliten zukünftig<br />
kaum mehr möglich sein wird. Die Zahlen sprechen dabei eine eindeutige<br />
Sprache: Das amerikanische Space-Surveillance Network<br />
hat sich die Aufgabe gestellt, Objekte mit einer Größe ab 10 Zentimetern<br />
im Orbit zu detektieren. Während im Januar 2014 rund<br />
16.700 Objekte dieser Kategorie vermeldet wurden, stieg die Zahl<br />
bis zum Jahr 2019 bereits auf 44.300 Objekte – Tendenz steigend.<br />
Unter den Teilen, die als Weltraum-Schrott bezeichnet werden, fallen<br />
übrigens auch die Werkzeuge, die von Astronauten in Außeneinsätzen<br />
der Raumschiffe verloren wurden.<br />
ESA PLANT CLEANING-MISSION<br />
Die europäische Weltraumorganisation ESA plant bereits für das Jahr<br />
2025 eine erste Mission zur Reduzierung des Weltraumschrotts. Es<br />
ist ein spezieller Satellit in Planung, der mit vier Greifarmen ausgestattet<br />
sein wird und in einer ersten Mission die ausgebrannte Endstufe<br />
einer Vega-Rakete einfangen soll. Bei diesem Unterfangen ist<br />
höchstes Feingefühl gefragt. Denn schon die geringste ungeplante<br />
Berührung der Objekte in der Phase der Annäherung würde bei<br />
einer Geschwindigkeit von rund 28.000 Stundenkilometern dazu<br />
führen, dass das Zielobjekt, der funktionslose Teil der Vega-Rakete,<br />
ins Trudeln geraten und die vorausberechnete Bahn verlassen<br />
würde. Das Experiment wäre dann vermutlich gescheitert. Gelingt<br />
es aber, dieses größere Teil Weltraum-Schrott – und die ESA geht<br />
davon aus, dass rund 5.000 funktionslose Objekte dieser Größenordnung<br />
aktuell im Orbit kreisen – einzufangen und dann gezielt in<br />
der Erdatmosphäre verglühen zu lassen, wäre der Beweis erbracht,<br />
dass es technologisch möglich ist, im Weltall aufzuräumen. Und<br />
diese Reduktion des Weltraum-Schrotts wird auch zwingend notwendig<br />
sein, wenn man nicht die größer werdende Zahl der aktiven<br />
Satelliten der Gefahr des Zusammenstoßes aussetzen möchte.<br />
Auch wenn ein komplexes Vertragswerk, aufgesetzt bereits in den<br />
1960er Jahren durch die Vereinten Nationen, die Haftungsfragen<br />
für Unfälle im Weltall einigermaßen zuverlässig klärt, sind doch<br />
die zu erwartenden Schäden bei weiterem Anstieg des Weltraum-<br />
Schrotts immens. Das Schweizer Unternehmen ClearSpace, das das<br />
Konzept des vierarmigen Müll-Roboters zur Entsorgung des Mülls<br />
Die Internationale Raumstation ISS umkreist die Erde zuverlässig auf einer festgelegten Umlaufbahn. Bisher konnten alle drohenden Beinahe-Zusammenstöße mit<br />
Weltraum-Schrott durch entsprechende Lenkmanöver vermieden werden. Für eine sichere bemannte Raumfahrt wird es aber nötig werden, im Orbit aufzuräumen.<br />
Bildquelle:NASA<br />
im Orbit entwickelt hat, geht davon aus, dass in jedem Jahr 74 neue<br />
größere funktionslose Objekte zu dem bestehenden Müll-Problem<br />
hinzukommen. Möchte man auch zukünftig Satelliten nachhaltig<br />
und mit geringem Verlustrisiko betreiben, sollte man dem ambitionierten<br />
Projekt der ESA unbedingt die Daumen drücken. Bei Erfolg<br />
scheint sich dann eine Lösung des Problems anzudeuten. Für neue<br />
Satelliten-Projekte hingegen zeigt sich eine andere Lösung: Hier<br />
wird sich die Weltgemeinschaft vermutlich darauf einigen müssen,<br />
dass nur noch solche Satelliten im Erdorbit abgesetzt werden, die<br />
nach ihrer vorausgeplanten Einsatzzeit automatisch wieder in die<br />
Erdatmosphäre eintreten und dort verglühen. Diese Anforderung<br />
an moderne Satelliten würde es aber erforderlich machen, dass die<br />
neuen Modelle mit einem eigenen Antrieb ausgestattet werden, der<br />
nicht nur geringe Kurskorrekturen – dies ist heute schon üblich und<br />
wird durch die jeweiligen Kontrollstationen auf der Erde gemanagt<br />
– ausführen kann, sondern aktiv dafür sorgt, dass der Satellit nach<br />
Ende der Nutzungsdauer gezielt seine Umlaufbahn verlässt. Hierzu<br />
müsste der Satellit entsprechende Treibstoff-Reserven mit sich<br />
führen und der Transport der Satelliten würde sich entsprechend<br />
verteuern. Aber angesichts der Gefahren bei einem reinen ‚weiter<br />
so‘ wird sich die internationale Politik vermutlich auf ein solches Zukunftsmodell<br />
verständigen.<br />
GEFAHREN AUCH FÜR DIE ISS-RAUMSTATION<br />
Im Jahr 1998 geplant und seit dem 02. November 2002 dauerhaft<br />
von Astronauten bewohnt, ist die ISS mit ihrem Gewicht von 450<br />
Tonnen das langlebigste Raumschiff der Menschheit und das mit<br />
Abstand größte Objekt im erdnahen Orbit. In einer Höhe von 400<br />
Kilometern umkreist das Raumschiff innerhalb von 93 Minuten<br />
die Erde. Wenn man im Bereich der Kreisbahn der ISS lebt und das<br />
Raumschiff seine Solarmodule voll ausgefahren hat, lässt sich ein<br />
Überflug des Raumschiffes am besten in den frühen Abendstunden<br />
oder im Morgengrauen beobachten. Denn zu diesen Zeiten ist es auf<br />
der Erde jeweils noch relativ dunkel, das Raumschiff wird aber bereits<br />
voll von der Sonne beschienen. Kleiner Tipp für Beobachter: Die<br />
ISS-Raumstation verfügt über keine blinkenden Lichter. Sieht man<br />
ein blinkendes Objekt handelt es sich weder um die ISS noch um<br />
einen Satelliten, sondern immer um ein Verkehrsflugzeug in großer<br />
Höhe. Bei dieser bemannten Raumstation werden die Probleme,<br />
die der umherfliegende Weltraum-Schrott verursacht, überdeutlich.<br />
Mehrfach im Jahr muss die ISS-Station Ausweichmanöver fliegen,<br />
um drohende Kollisionen zu verhindern. Alle paar Wochen wird die<br />
Crew von der Bodenstation vor drohenden Zusammenstößen gewarnt<br />
und im vergangenen Jahr publizierte die russische Agentur<br />
TASS, dass es in 2020 insgesamt zu mehr als 220 gefährlichen Begegnungen<br />
zwischen der ISS und Schrott-Teilen im Weltall gekommen<br />
sei. Besonders gefährlich sind diese Beinahe-Zusammenstöße<br />
Seite 11
links:<br />
Der Satellit SES 14 kann als klassischer<br />
Kommunikationssatellit gesehen werden.<br />
Bildquelle: NASA<br />
rechts:<br />
Der Hubble-Satellit gilt bis heute als<br />
wichtigstes Weltraumteleskop im<br />
All, mit dem die Wissenschaftler bis<br />
weit in die Frühzeit des Universums<br />
zurückblicken können.<br />
Bildquelle: NASA<br />
wenn sich ein Astronaut im Außeneinsatz befindet. So sicher die<br />
Raumanzüge der Astronauten auch sind – einem Zusammenstoß<br />
mit kleinsten Teilchen bei diesen enormen Geschwindigkeiten würden<br />
sie nicht standhalten. Wie gefährlich der Aufenthalt im All sein<br />
kann, musste auch der deutsche Astronaut Matthias Maurer erleben.<br />
Als er im November 2021 auf der Raumstation Dienst tat,<br />
mussten seine Kollegen und er sich in speziellen Raumkapseln in<br />
Sicherheit bringen. Russland hatte einen ausgedienten Satelliten<br />
abgeschossen und die Trümmerteile drohten im Anschluss auch in<br />
der ISS einzuschlagen.<br />
DIE KOMMUNIKATIONSSATELLITEN<br />
Aber was treibt nun die internationale Staatengemeinschaft dazu,<br />
sich in immer stärkerem Maße im All zu engagieren? Die Antwort ist<br />
so vielfältig, wie die Funktionsweisen der Satelliten und damit auch<br />
ihre Nutzung unterschiedlich sind. Bevor wir uns die wesentlichen<br />
technischen Errungenschaften, die erst durch moderne Satellitentechnik<br />
möglich geworden ist, im Detail ansehen, noch ein kurzer<br />
Blick auf die wichtigsten Player im Weltall: Zu den traditionell besonders<br />
engagierten Nationen zählen die USA und Russland. Daneben<br />
haben sich seit vielen Jahren auch die Europäer mit meist europäisch<br />
organisierten Weltraumprojekten einen Namen gemacht<br />
und seit einigen Jahren verstärkt China seine Aktivitäten im Weltall.<br />
Die Chinesen wollen in absehbarer Zeit auch mit dem Aufbau und<br />
Betrieb einer eigenen Raumstation ihre Bedeutung als Weltmacht<br />
weiter untermauern. Zu den Nationen, die sich in jüngster Zeit mit<br />
eigenen Projekten die Eroberung des Weltraums zum Ziel gesetzt<br />
haben, zählt nun auch Indien.<br />
Die Historie zeigt, dass das Thema Kommunikation bei der Entwicklung<br />
der ersten Satelliten bestimmend war und bis heute nicht an<br />
Bedeutung verloren hat. Schon der russische Satellit „Sputnik 1“ hat<br />
seine Wirkung vor allem durch die Aussendung eines Funksignals<br />
erzielt, das von Amateurfunkern auf der ganzen Welt gehört wurde.<br />
Als Reaktion beförderten die Amerikaner im Dezember 1958 mit<br />
dem „Project Score“ ebenfalls einen echten Kommunikationssatelliten<br />
ins All. Eine auf Tonband aufgezeichnete Rede des damaligen<br />
US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower wurde bei der Erdumrundung<br />
Seite 12<br />
Der Wettersatellit NOAA-M auf seiner geostationären Umlaufbahn.<br />
Bildquelle: NASA<br />
des Satelliten abgespielt und von Hobby-Funkern weltweit live<br />
empfangen. Wie rasant die Entwicklung der Satelliten-Technologie<br />
war, zeigte sich 1962: Die Amerikaner hatten den ersten kommerziellen<br />
Fernsehsatelliten „Telstar“ ins All geschickt. Über einen Zeitraum<br />
von 16 Minuten konnte dieser Satellit Programme aus den<br />
USA empfangen und nach Europa übertragen. Den Anfang machte<br />
Präsident John F. Kennedy mit einer Ansprache, gefolgt von Bildern<br />
der Niagara-Fälle und der Darbietung des Spirituals „Glory, Glory,<br />
Hallelujah“. Exakt nach 16 Minuten riss die Verbindung ab. Erst nach<br />
einem Umlauf des Satelliten um die Erde konnten sich die Europäer<br />
mit Übertragungen aus dem Pariser Louvre und einer italienischen<br />
Opernaufführung revanchieren. Erneut mit einem Programm über<br />
16 Minuten, bevor der Satellit wieder aus dem Übertragungsbereich<br />
verschwand. Diese Live-Übertragungen waren Großereignisse, die<br />
in den USA und in Europa gefeiert wurden. Und auch für viele Familien,<br />
die Angehörige in der Neuen Welt hatten, schaffte der Satellit<br />
„Telstar“ enorme Erleichterungen. Denn es konnte über diesen<br />
Satelliten zwischen den USA und Europa auch telefoniert werden.<br />
Die überlasteten Seekabel stellten nun nicht mehr die einzige Verbindung<br />
dar – eine Revolution für die internationale Telefonie. Ganz<br />
wesentlich für die weitere Entwicklung der Kommunikationssatelliten<br />
war dann die Vergrößerung der Distanz der Satelliten zur Erde.<br />
Durch den Einsatz leistungsfähigerer Trägerraketen konnten Satelliten<br />
bis in den geostationären Orbit transportiert werden. Hier, in<br />
rund 35.000 Kilometer Erddistanz, reicht eine Geschwindigkeit des<br />
Satelliten exakt in der Größenordnung der Erdrotation aus, um den<br />
Absturz des Satelliten in die Erdatmosphäre zu verhindern. So bleiben<br />
nun diese Satelliten fix über einem Bezugspunkt auf der Erde<br />
stehen und können so perfekt Signale empfangen und auf einen<br />
relativ großen Bereich auf der Erde konstant abstrahlen. Ein Abreissen<br />
von TV-Bildern wie in den Anfangsjahren ist somit heute<br />
ausgeschlossen. Zum Thema Kommunikation zählt auch immer die<br />
geheime Kommunikation der Militärs. Die Nutzung von Satelliten zu<br />
militärischen Zwecken war immer schon ein wesentliches Motiv für<br />
technische Neuerungen. Auch die Kommunikation der Militärs wurde<br />
durch moderne Kommunikationssatelliten revolutioniert. Heute<br />
stellt es kein Problem mehr dar in Sekundenschnelle einen detaillierten<br />
Lagebericht aus einer schwer erreichbaren Region der Welt<br />
zu erhalten. Und die satellitengestützten Informationen sind für die<br />
Aufklärung mit Drohnen und auch für Drohnenangriffe unersetzlich.<br />
Auf eine ursprünglich militärische Initiative gehen somit auch<br />
die modernen Navigationssysteme zurück, auf die man als Autofahrer<br />
heute nur noch ungerne verzichten möchte. Als GPS-System<br />
bekannt geworden – wobei dies nur das US-amerikanische System<br />
bezeichnet, daneben gibt es ein russisches, ein chinesisches und das<br />
europäische Galileo-System – stellte diese Technologie die Basis<br />
für die Navigationssysteme im Auto dar und wird auch beim autonomen<br />
Fahren eingesetzt. Ähnlich verhält es sich mit einer ganzen<br />
Reihe von Services, die unsere modernen Smartphones bieten. Kurz<br />
gesagt: Ohne Satelliten kein Geocaching.<br />
Aber zurück zu den Fernsehbildern: Alleine die Satellitenflotte des<br />
Mutterkonzerns der europäischen Astra-Satelliten überträgt heute<br />
mehr als 8.200 TV-Sender an über eine Milliarde Menschen und<br />
stellt in vielen Weltregionen die einzige Möglichkeit dar, Fernsehbilder<br />
zu erhalten. Über die Kommunikationssatelliten wird auch der<br />
zeitsynchrone Abgleich von Zahlungsströmen realisiert. Würden<br />
diese Services länger ausfallen, wäre die Arbeitsfähigkeit der Börsen<br />
und Banken in aller Welt erheblich gefährdet, das Finanzsystem<br />
könnte instabil werden. Und auch das Internet hat seine Ableger im<br />
All. Die Mehrzahl der Daten, die täglich über das World Wide Web<br />
geteilt werden, laufen zwar heute über terrestrische Verbindungen.<br />
Aber schon lange existieren Internet-Verbindungen zu Satelliten auf<br />
einer geostationären Umlaufbahn. Der bisherige Marktführer HughesNet,<br />
der schon seit 1972 aktiv ist, versorgt rund 1.3 Millionen<br />
Amerikaner mit Internet-Diensten – vor allem in abgelegeneren,<br />
ländlichen Regionen. Auf eine ganz andere Dimension von Internet-Services<br />
ist das Starlink-System von Elon Musks Unternehmen<br />
SpaceX ausgelegt. Welche Veränderungen durch diese private Initiative<br />
im Weltall zu erwarten sind, wird am Ende dieses Artikels<br />
beschrieben.<br />
DIE BEOBACHTUNGSSATELLITEN<br />
Neben der Aufgabe der Kommunikation durch Satelliten hat sich<br />
die Beobachtung unseres Planeten durch Satelliten als das zweite<br />
große Arbeitsgebiet moderner Satelliten entwickelt. Für uns alle ist<br />
zum Beispiel das Wettervorschau-Radar im abendlichen Wetterbericht<br />
der Nachrichtensender zur Normalität geworden. Die Beobachtung<br />
der Wetter-Entwicklung wird dabei von Satelliten geleistet.<br />
Auch hier handelt es sich meist um Satelliten im geostationären Orbit,<br />
die aus ihrer fixen Position heraus jeweils identische Bilder produzieren<br />
und an die Empfangsstationen senden. Durch die exakte<br />
Gleichheit der Bilder können die Aufnahmen, wie bei einem Comic-<br />
Strip, zu einem Vorhersage-Film zusammengefügt werden. Ähnlich<br />
beeindruckend sind die Möglichkeiten, die moderne Radarsysteme<br />
in den Satelliten auf erdnäheren Umlaufbahnen erbringen. Vor allem<br />
aus dem militärischen Bereich ist bekannt, wie detailliert die<br />
Aufnahmen aus dem All mittlerweile sind. Auch wenn es beängstigend<br />
ist in welchen Zusammenhängen – zum Beispiel zur exakten<br />
Bestimmung von Angriffszielen – diese detailscharfen Bilder genutzt<br />
werden, so ist es technologisch immer wieder beeindruckend.<br />
Gegenstände von wenigen Zentimetern Größe können durch diese<br />
Radarsysteme eingefangen und an die Kontrollstationen auf der<br />
Erde übersendet werden.<br />
Neben den militärischen Einsatzgebieten haben sich vor allem die<br />
Landwirtschaft, der Umweltschutz, die Schifffahrt und der Bergbau<br />
als wichtige Bereiche moderner Satelliten-Technologie herauskris<br />
Seite 13
wirtschaft, die Forstwirtschaft, den Gewässerschutz, die Raum- und<br />
Stadtplanung und das Katastrophenmanagement auf der Erde.<br />
Zentrales Element dieser Satelliten ist ein Multispectral-Imager, der<br />
hochauflösende Bilder liefert. Dabei können drei Bänder im roten<br />
Spektralbereich zum Beispiel die verschiedenen Pflanzenarten und<br />
sogar die jeweilige Wachstumsphase der Pflanzen abbilden. Der<br />
Gesundheitszustand der Pflanzen lässt sich auf diese Weise ermitteln<br />
– für Landwirte eine ganz wichtige Information zur punktgenauen<br />
Wässerung, Düngung und gegebenenfalls zum gezielten<br />
Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln. Ähnliches gilt für die<br />
Forstwirtschaft. Art, Beschaffenheit und Gesundheitszustand der<br />
STARLINK:<br />
Das Internet aus dem Orbit<br />
Am Anfang der Geschichte steht der Mars. Schon seit vielen Jahren ist es das erklärte<br />
Ziel von Elon Musk, Gründer des Unternehmens SpaceX und Mitinhaber der Automobilmarke<br />
Tesla, dazu beizutragen, dass sich die Menschheit einer möglichen Besiedlung<br />
des Planeten Mars widmet. Er hat dieses Ziel in vielen Interviews immer wieder unterstrichen<br />
und sieht darin die wesentliche Aufgabe seines Raumfahrtunternehmens SpaceX.<br />
tallisiert. Durch die Exaktheit der radargestützten Messdaten kann<br />
die Erdoberfläche sehr viel genauer erfasst, bewertet und kartiert<br />
werden, als dies vor dem Einsatz der Beobachter aus dem All möglich<br />
war. Für den Bergbau bedeutet dies zum Beispiel, dass neue<br />
Erschließungen von Lagerstätten heute nur noch dort in Angriff<br />
genommen werden, wo die Bilder der eingesetzten Satelliten eindeutige<br />
Hinweise auf gewinnbringende Mengen der gesuchten Mineralien<br />
versprechen. Auch die Archäologie greift auf die zur Verfügung<br />
gestellten Bildmaterialien der Satelliten zurück und analysiert<br />
Bodenauffälligkeiten sehr genau, um mögliche Siedlungen aus antiker<br />
Vorzeit zu entdecken.<br />
DAS COPERNICUS-PROGRAMM<br />
Beispielhaft für die Vielzahl der Funktionen und die Vernetzung der<br />
eingehenden Daten ist das Copernicus-Programm der europäischen<br />
Union. Gestartet wurde das Programm 2014 mit der Entsendung<br />
der beiden Zwillings-Satelliten Sentinel 1 und Sentinel 1b. Sentinel<br />
bedeutet übersetzt soviel wie „Beobachter“ und ist ein treffender<br />
Ausdruck für die Funktionen der insgesamt 6 Sentinel-Missionen,<br />
die unter dem Namen Copernicus-Programm bei der europäischen<br />
Raumfahrtagentur ESA zusammenlaufen. Die Radarsatelliten<br />
Sentinel 1 und 1b sind darauf ausgelegt auch bei Nacht und<br />
bei bedecktem Himmel die Land- und Meeresoberflächen unseres<br />
Planeten rund um die Uhr zu überwachen. Die beiden 2,3 Tonnen<br />
schweren Satelliten umkreisen die Erde in einer Höhe von 700 Kilometern<br />
und das Radarauge erfasst dabei ein Gebiet von bis zu<br />
400 Kilometern Breite. Im Fokus dieser Beobachtungen stehen die<br />
Eisregionen an den beiden Polen, vulkanische Aktivitäten, Erbeben,<br />
Erdrutsche, Überschwemmungen, das Aufspüren von Bodensenkungen<br />
und -hebungen sowie das Beobachten von Meeresoberflächen,<br />
um Behinderungen durch Meereis und Ölverschmutzungen frühzeitig<br />
zu erkennen. So mancher Kapitän wurde aufgrund der hohen<br />
Auflösung des Radars schon des unzulässigen Ablassens von Altöl<br />
auf hoher See überführt. Die beiden Sentinel-Satelliten 2a und<br />
2b, die ähnlich wie Sentinel 1 und 1b als ein Zwillingspaar jeweils<br />
zeitversetzt um die Erde kreisen, bieten als Fernerkundungssatelliten<br />
mit Bildern in hoher Auflösung wichtige Dienste für die Land-<br />
Der europäische Satellit Sentinel-2<br />
versorgt unter anderem die Landwirte<br />
mit wichtigen Informationen.<br />
Bäume kann überprüft werden, mit wichtigen Hinweisen für jeden<br />
Förster. Alle Bilddaten werden von der ESA kostenlos zur Verfügung<br />
gestellt, so dass spezialisierte Unternehmen darauf zugreifen und<br />
die riesigen Datenmengen so bearbeiten können, dass sie dem einzelnen<br />
Landwirt oder Förster an seinem individuellen Standort zur<br />
Verfügung stehen. Moderne Traktoren, ausgestattet mit großem<br />
Smart-Tablet, über das sich direkte Informationen zur benötigten<br />
Menge an Düngemittel oder dem Wasserbedarf auf einem einzelnen<br />
Feldabschnitt entnehmen lassen, gehören heute in vielen Höfen bereits<br />
zum Fuhrpark. So entwickelt sich eine smarte Landwirtschaft<br />
auf der Basis eines unablässigen Datenstroms aus dem Weltall. Und<br />
auch die Fähigkeit unseres Planeten zur Absorption des Klimagiftes<br />
Kohlendioxid lässt sich aus dem All genau beziffern: Sentinel 2<br />
liefert Informationen über den Blattflächenindex – eine Schlüsselgröße<br />
für die Abschätzung der Biomasse und deren Fähigkeit zur<br />
Absorption von CO 2<br />
. Mit hochempfindlichen Temperatursensoren<br />
ist die Mission Sentinel 3 ausgestattet, die seit 2016 vor allem die<br />
Ozeane in den Blick nimmt. Der Satellit ist mit seinen Datenreihen<br />
seines Radarhöhenmessers auch in der Lage, die Meeresspiegelhöhe<br />
und -topographie abzuleiten. Angeschlossene Wissenschaftszentren<br />
können die Struktur und Variabilität der Ozeanzirkulation erkennen<br />
und so immer weiter verbesserte Klimamodelle entwickeln.<br />
Die Beobachtungs-Instrumente der Missionen Sentinel 4 und 5 sind<br />
auf andere Satelliten aufgesetzt und können zum Beispiel die Beobachtung<br />
vulkanischer Aschewolken verbessern. So lassen sich durch<br />
das europäische Copernicus-Programm eine Vielzahl ganz alltäglicher<br />
Fragen auf der Basis exakter Daten diskutieren: Die Auswirkungen<br />
von städtebaulichen Projekten auf das Mikroklima lassen sich<br />
genauso ermitteln, wie eine eisfreie Schiffspassage durch die Polarmeere.<br />
Die Verhandlungen über Fangquoten von Fischflotten sind<br />
nicht mehr auf strittige Schätzungen der Fischschwärme angewiesen<br />
und die Erntekontingente von Weizen oder Reis zur Ernährung<br />
der Weltbevölkerung lassen sich ziemlich genau vorhersagen. Mit<br />
dieser Beobachtung unseres Planeten durch die „Begleiter“ – so die<br />
genaue Übersetzung des Begriffs Satellit – lässt sich ein so genaues<br />
Bild unserer Welt erstellen, dass politische Ausreden für ausbleibendes<br />
Handeln immer schwerer fällt.<br />
Elon Musk gründete die Firma SpaceX. Seit 2020 ist<br />
auch sein Internet-Projekt Starlink mit tausenden von<br />
Satelliten am Start. Damit können auch Weltregionen,<br />
in denen bisher kaum Internet-Empfang möglich war,<br />
versorgt werden.<br />
DER BLICK IN DIE TIEFEN<br />
DES WELTRAUMS<br />
Den Satelliten bleibt aber nicht nur der beobachtende<br />
Blick auf unseren Planeten – unter<br />
Einsatz modernster Bildgebung und Messtechnik<br />
– vorbehalten, sondern sie spielen<br />
auch beim Blick in die Tiefen des Weltalls<br />
eine wichtige Rolle. Ein sehr populäres Beispiel<br />
für diese wissenschaftliche Arbeit von<br />
Satelliten ist das Weltraumteleskop Hubble.<br />
Der Satellit wurde bereits 1990 ins All geschossen<br />
und entfaltete dann seine großen<br />
Teleskopspiegel. Es war das erste von vier<br />
Weltraum-Teleskopen, die die NASA in dieser<br />
Zeit in Betrieb nahm. Man wollte so den<br />
Beschränkungen der Leistung von Teleskopen<br />
auf der Erde – bedingt durch die Moleküle<br />
der Atmosphäre – entgehen und noch<br />
tiefer in die Urgeschichte des Weltalls vordringen.<br />
Nach anfänglichen Schwierigkeiten<br />
wird heute dieses Ziel erreicht und die Forscher<br />
erhalten Bilder aus einer Zeit, die vermutlich<br />
ziemlich nah am Urknall und damit<br />
an der Entstehung des Weltalls liegen.<br />
Das Weltraum-Teleskop Hubble wird vom Raumschiff<br />
Discovery in den Wetraum ausgesetzt. Bildquelle: NASA.<br />
Um seiner Zielsetzung näher zu kommen, musste er zunächst ein wesentliches Problem<br />
lösen: Um zum Mars gelangen zu können, wird in jedem Fall eine Außenstation – also<br />
eine Raumstation von mindestens den Ausmaßen der ISS-Station – erforderlich sein.<br />
Da aber in den letzten Jahrzehnten die Kosten für den Transport in das All erheblich<br />
angestiegen waren, setzten die Techniker von SpaceX alle Anstrengungen daran, eine<br />
eigene Trägerrakete zu entwickeln. Das Ziel: Die Kosten für einen Transport sollten auf<br />
etwa zehn Prozent der bis dahin üblichen Marktpreise gesenkt werden.<br />
Drei Anläufe zum Start der dafür eigens konstruierten Falcon-Rakete verliefen desaströs,<br />
das Unternehmen stand kurz vor dem Bankrott. Mit dem vierten Anlauf war das<br />
Team um Elon Musk dann aber erfolgreich und heute zählt das Unternehmen SpaceX<br />
zu den wichtigsten Partnern der NASA und hat unter anderem das europäische Ariane-<br />
Raketenprogramm von seiner Spitzenposition verdrängt.<br />
Die erfolgreiche Entwicklung der Falcon-Trägerraketen stellte auch die Basis für die Entwicklung<br />
des Internet-Programms Starlink dar. Die Idee von Elon Musk: Im Gegensatz<br />
zu den bereits bestehenden Internet-Services über Satelliten auf geostationären Umlaufbahnen<br />
soll Starlink über Satelliten in sehr viel erdnäheren Umlaufbahnen positioniert<br />
werden. Der Vorteil dieser erdnäheren Umlaufbahn liegt vor allem in den kürzeren<br />
Reaktionszeiten der Internet-Signale. Durch die lange Strecke von 35.000 Kilometern<br />
zu geostationären Satelliten konnte hier nie eine Verbindung in Echtzeit realisiert werden.<br />
Mit den Starlink-Satelliten in einem Orbit von rund 500 Kilometern Entfernung<br />
zur Erde gelingt dies. Damit ist das satellitengestützte Starlink-System hoch attraktiv.<br />
Allerdings ist mit dieser Positionierung der Starlink-Satelliten auch ein Problem verbunden:<br />
Es wird von jedem Satelliten nur ein kleines räumliches Band auf der Erde erreicht<br />
und die Verbindung reißt – wie damals bei den ersten Fernsehübertragungen – bereits<br />
nach kurzer Zeit ab. Diese Problematik lässt sich nur durch ein groß angelegtes Netz<br />
von Satelliten überwinden. So ist zu erklären, dass mit Stand Ende 2022 bereits 3.376<br />
Starlink-Satelliten in den Orbit gebracht wurden. Das Unternehmen SpaceX verfügt darüber<br />
hinaus über Genehmigungen für den Start von weiteren 19.427 Satelliten und<br />
es liegen weitere Anträge über 22.488 Satelliten vor. Addiert man diese Zahlen, würde<br />
SpaceX etwa fünf Mal so viele Satelliten für das Starlink-Netzwerk ins All transportieren,<br />
wie seit dem Start des ersten Sputnik-Satelliten insgesamt von der gesamten<br />
Weltgemeinschaft an Satelliten ins All gebracht wurden.<br />
Mit diesem dichten Netz an Satelliten wäre dann allerdings eine weltweite Abdeckung<br />
mit schnellem Internet aus dem All gewährleistet. Ein Vorteil, den aktuell unter anderem<br />
die Ukraine zu nutzen weiß. Auf eine Twitter-Botschaft eines hochrangigen Regierungsmitglieds<br />
der Ukraine zu Beginn des Krieges mit Russland folgte eine schnelle<br />
Antwort von Elon Musk: Er stellte tausende von Starlink-Empfangsgeräten zur Verfügung<br />
und sorgt damit für eine autarke Kommunikationsstruktur der Ukraine, die alleine<br />
aufgrund der hohen Zahl an Empfangsgeräten von Russland kaum auszuschalten ist.<br />
Experten erwarten allerdings, dass die hohe Dichte von Starlink-Satelliten zu einer<br />
spürbaren Häufung von Beinahe-Unfällen und Ausweichmanövern im All führen wird.<br />
Auch wenn die Satelliten von Elon Musk so konzipiert sind, dass die nach fünf Jahren<br />
Nutzungsdauer in der Erdatmosphäre vollständig verglühen, ist die reine Anzahl von<br />
Satelliten für die Zukunft der Raumfahrt problematisch. Ganz abgesehen von der Frage,<br />
ob es richtig sein kann, dass ein Mann alleine für diese umfassende Infrastruktur im<br />
Weltall verantwortlich sein sollte.<br />
Seite 14 Seite 15
INCENTO: So verstehen Sie sich also auch als Problemlöser für Ihre Kunden?<br />
Markus Simon: Ja, das trifft den Kern. Denn wir sind ja nicht nur für die Lichtplanung<br />
– die wir übrigens auch gerne in Kooperation mit Architekten und Innenarchitekten<br />
realisieren – zuständig, sondern bauen die Leuchten auch in den<br />
Haushalten unserer Kunden ein. Mit unserem 11-köpfigen Team sind wir täglich<br />
für unsere Kunden im Einsatz und lösen elektrotechnische Aufgaben, die mit der<br />
Beleuchtung im Zusammenhang stehen.<br />
BERATUNG NACH TERMINVEREINBARUNG<br />
Das<br />
Medium<br />
Licht<br />
INCENTO: Sie bieten Beratungen in Ihrem Showroom nur nach der Vereinbarung<br />
eines Termins an. Was ist der Grund dafür?<br />
Markus Simon: Die Kunden, die zu uns kommen, stehen im Allgemeinen vor<br />
der Aufgabe die Beleuchtung eines Wohn- oder Arbeitsobjekts optimal zu gestalten.<br />
Dies gilt für Neubauten wie auch für Bestandsimmobilien. In jedem<br />
Fall ist es wichtig, dass diesen Kunden schon bei einem ersten Gespräch meine<br />
volle Aufmerksamkeit zuteil wird. Ohne Ablenkungen durch weitere Kunden<br />
im Showroom, Telefonanrufe oder Abstimmungen mit Mitarbeitern. Wenn ein<br />
fester Beratungstermin vereinbart ist, organisiere ich die anderen Aufgaben so,<br />
dass keine Störungen das Gespräch unterbrechen. Damit haben wir beste Erfahrungen<br />
gemacht und werden uns auch zukünftig auf diese Form der individuellen<br />
Kundenberatung verlassen.<br />
Licht umfließt uns, Licht schenkt Leben, Licht gibt Orientierung. „Wenn man als Lichtplaner<br />
arbeitet, muss man Licht als ein wichtiges Medium für unser Leben betrachten“,<br />
sagt Markus Simon, der seit 25 Jahren Häuser, Gärten, Büros und Kanzleien mit<br />
durchdachten Lichtsystemen ausstattet. „Im Zentrum steht dabei immer die Funktion<br />
des Lichtes, ergänzt durch gutes Design.“<br />
Die Kreativität und handwerklichen<br />
Fähigkeiten seiner langjährigen Mitarbeiterin<br />
verhelfen Markus Simon,<br />
beziehungsweise der Firma HaloLight,<br />
zu einem Alleinstellungsmerkmal im<br />
Kollegenkreis. Hier werden mit viel<br />
Hingabe einzigartige Lichtobjekte und<br />
-skulpturen geschaffen. Dabei gehen<br />
Licht und figurale Elemente eine<br />
organische Verbindung ein, die Licht<br />
zu Kunst werden lässt.<br />
„Einige Lichtskulpturen haben wir immer<br />
in unserem Showroom ausgestellt –<br />
bei Interesse bitte telefonisch einen<br />
Termin vereinbaren“, empfiehlt Markus<br />
Simon und verweist darauf, dass er<br />
auch bei den INCENTO-Kundenevents<br />
ausgewählte Lichtskulpturen präsentiert.<br />
HALOLIGHT<br />
Licht- & Elektrosysteme GnbH<br />
Markus Simon<br />
Bensberger Straße 103<br />
51469 Bergisch Gladdbach<br />
Telefon 02202.98 28 71<br />
info@halolight-gmbh.de<br />
www.halolight-gmbh.de<br />
INCENTO: Herr Simon, was macht die Arbeit als Lichtplaner so spannend?<br />
Markus Simon: Jedes neue Projekt hat seine ganz eigenen Herausforderungen.<br />
Auch wenn ich bereits seit 25 Jahren als Lichtplaner<br />
tätig bin, habe ich noch nie das Gefühl gehabt, dass sich eine Aufgabe<br />
wiederholt. Jedes Objekt muss ganz individuell bewertet werden,<br />
vor jeder Idee steht das intensive Gespräch mit dem Kunden und vor<br />
jeder Umsetzung muss technisch bewertet werden, ob die ersten<br />
Planungsideen auch mit den später gewünschten Funktionen der<br />
Lichtsysteme übereinstimmen.<br />
INCENTO: Sie gehen bei Ihren Planungen also immer von der späteren<br />
Funktion des Lichtes aus?<br />
Markus Simon: Ja, das stimmt. Zumindest ist das heute so. Früher<br />
habe ich mich auch vom Design bestimmter Leuchten leiten lassen,<br />
aber heute steht vor allem die Funktion des Lichtes im Fokus. Welcher<br />
Aufgabe soll eine Lichtquelle dienen? Muss sie geeignet sein,<br />
um bestimmte Arbeiten gut erledigen zu können? Oder steht eher<br />
der emotionale Aspekt einer gewünschten Lichtstimmung im Fokus?<br />
Sollen bestimmte Wohnbereiche gezielt durch Lichtakzente<br />
begrenzt werden? Welche Sichtachsen sollen durch die Beleuchtung<br />
eines Gartens betont werden? Fragen wie diese stehen bei meinen<br />
Gesprächen mit Kunden im Mittelpunkt – und nach der Beantwortung<br />
dieser Fragen empfehle ich meinen Kunden geeignete Leuch-<br />
Seite 16<br />
ten, die diese Funktionen erfüllen und die nach meinem Empfinden<br />
auch noch ein ansprechendes Design aufweisen.<br />
NACHHALTIGKEIT IST WICHTIG<br />
INCENTO: Welche Funktionen müssen diese Leuchten noch erfüllen?<br />
Markus Simon: Ich bemühe mich von Jahr zu Jahr mehr darum, dass<br />
die Leuchten, die von mir eingebaut werden, gewisse Nachhaltigkeits-Faktoren<br />
erfüllen. Leuchten, die so konstruiert sind, dass sie<br />
sich nicht reparieren lassen und schnell weggeworfen werden müssen,<br />
finden nicht den Weg in unser Sortiment. Ich lege auch großen<br />
Wert auf die Verarbeitungsqualität unserer Leuchten, denn die Kunden<br />
erwarten, dass wir unsere Expertise auch in Richtung von langer<br />
Nutzungsdauer einsetzen. Dabei hat sich in der Vergangenheit gezeigt,<br />
dass vor allem europäische Hersteller diesen Qualitätsansprüchen<br />
am ehesten Genügen. Der Gedanke von Nachhaltigkeit spielt<br />
immer dann eine besonders wichtige Rolle, wenn mehrere Leuchten<br />
zusammen gruppiert werden. Hier muss gewährleistet sein, dass die<br />
Leuchten zu reparieren sind, um später einen Austausch der ganzen<br />
Gruppe zu vermeiden. Wir gehen dabei teils auch so weit, dass wir<br />
selber hochwertige Chips besorgen und diese einbauen. Zum einen,<br />
weil wir so eine längere Lebensdauer erreichen können und auch<br />
weil später der Einsatz von Ersatzchips problemlos möglich ist.<br />
PV-Anlagen und Wall-Boxes<br />
Die Elektrifizierung bestimmt in immer stärkerem Maß unseren Alltag.<br />
„Strom ist die Antwort, die aktuell auf die Mehrzahl der Fragen rings um<br />
die Klimapolitik der Zukunft gegeben wird“, bestätigt Markus Simon. „Diese<br />
Entwicklung führt dazu, dass wir uns in immer mehr Bereichen unseres Alltags<br />
mit der Stromversorgung auseinandersetzen müssen. Zwei Beispiele,<br />
die mir im Moment besonders am Herzen liegen, sind die Installation von<br />
Photovoltaik-Anlagen und der Einbau von Wall-Boxes zur Versorgung von<br />
E-Fahrzeugen mit Strom.“<br />
ANSPRECHPARTNER IN DER REGION<br />
Diese Kombination von Photovoltaik und Wall-Boxes erweist sich als sehr<br />
effizient: „Man erreicht schon eine gewisse Unabhängigkeit, wenn man Mobilität<br />
und Solarstrom koppelt“, bestätigt Experte Markus Simon. „Kunden<br />
aus Köln und dem Bergischen Land berate ich gerne zu diesen Themen und<br />
sorge für die fachgerechte Umsetzung entsprechender Projekte.“
Kachelofen<br />
TRADITION UND<br />
INNOVATION<br />
Dieses handgeferigte Schmuckstück in<br />
der Ausstellung von Kaminbau Engel<br />
verbindet Heizen mit Backen und Kochen<br />
– ganz traditionell.<br />
tig Wasser auf, das über einen Pufferspeicher in den Heizkreislauf<br />
eingespeist wird.“<br />
DER WASSERTANK ALS PUFFERSPEICHER<br />
Deutschland fragt: Wie wird in Zukunft geheizt? Eine mögliche Antwort: Mit einem<br />
klassischen Kachelofen. „Diesen Kachelofen mit integriertem Backofen und Kochfeld<br />
kann man in unserer Ausstellung ansehen“, lädt Christian Engel die INCENTO-Leser ein,<br />
sich näher mit dieser Alternative zum Heizen mit fossilen Brennstoffen zu informieren.<br />
Ähnlich wie bei klassischen Öl- oder Gasheizungen wird auch<br />
bei diesem System das aufgeheizte Wasser als Wärmespeicher<br />
genutzt. „Und ähnlich wie in klassischen Heizsystemen kann<br />
das heiße Wasser auch hier zu den Heizkörpern geführt werden<br />
und für Wärme in weiteren Räumen sorgen. Das Feuer im<br />
Kamin wird durch diesen Wasserkreislauf also viel umfassender<br />
genutzt, als dies früher der Fall war“, beschreibt Christian Engel<br />
die Innovationen, die den Kachelofen heute wieder so attraktiv<br />
machen. „Der Kreativität sind dabei technisch kaum Grenzen<br />
gesetzt. Man kann sowohl normale Heizkörper erwärmen als<br />
auch eine Fußbodenheizung mit warmem Wasser versorgen.<br />
Man kann das erhitzte Wasser aber auch als Warmwasserquelle<br />
für Dusche und Badewanne einsetzen. Oder es lassen sich<br />
Wärmepumpen durch einen solchen wasserführenden Kachelofen<br />
wirksam unterstützen. Dies kann vor allem an kalten Wintertagen<br />
die Effizienz der Wärmepumpe erheblich steigern und<br />
hilft dabei, den Stromverbrauch deutlich zu reduzieren.“<br />
HANDWEKRSBETRIEB MIT KOMPETENZ<br />
Die weiteren Vorteile eines wasserführenden Kachelofens, die<br />
Christian Engel im INCENTO-Gespräch aufzählt – angenehme<br />
Strahlungswärme des Kachelofens durch Schamotte und Kacheln,<br />
längere Wärmeabgabe nach Erlöschen des Feuers durch<br />
Speicherelemente und natürlich die Einbeziehung des Kachelofens<br />
in moderne Heizkonzepte – stehen aber nicht nur auf<br />
geduldigem Papier, sondern lassen sich bei Kaminbau Engel live<br />
erleben. „Dies ist uns traditionell wichtig: Wir probieren solche<br />
innovativen Systeme zunächst immer hier bei uns in der Ausstellung<br />
oder in unseren Büros selber aus, bevor wir Kundenprojekte<br />
annehmen“, bestätigt Christian Engel. Diese intensive<br />
Auseinandersetzung mit technischen Innovationen in Verbindung<br />
mit der langjährigen Erfahrung der Mitarbeiter im Team<br />
von Kaminbau Engel machen das Familienunternehmen aus<br />
Leverkusen-Hitdorf zu einem gefragten Partner bei allen Fragen<br />
rings um modernes Heizen.<br />
GESTALTUNGSVIELFALT UND<br />
PRODUKTQUALITÄT<br />
Die Technik im Hintergrund: Bei Kaminbau Engel wird ein großer Wassertank<br />
als Wärmespeicher genutzt. Das vom Kaminfeuer im Kachelofen erhitzte Wasser<br />
wird hier gespeichert und beheizt bei Bedarf die anliegenden Büros.<br />
Individualität bleibt oberste Priorität. Aus einer Vielzahl von Farben und Materialien<br />
kann man einen Kachelofen nach persönlichen Wünschen konfigurieren.<br />
Vor rund 100 Jahren zählte der Kachelofen noch zu den weit verbreiteten<br />
Heizquellen in privaten Haushalten. „Vor allem im ländlichen<br />
Raum hat sich diese Tradition erhalten und wenn man an<br />
einem kalten Wintertag die meist großzügige Küche betritt, die vom<br />
Feuer in einem Kachelofen beheizt wird, dann genießt man diese<br />
einzigartige Wärme, die nur ein Kachelofen bieten kann.“<br />
HOLZ IST NACHWACHSENDER ROHSTOFF<br />
Aber bei den anstehenden Veränderungen der Heizsysteme in privaten<br />
Wohnhäusern hilft Nostalgie alleine nicht wirklich weiter.<br />
Kann ein Kachelofen eine Möglichkeit bieten, im Sinne der neuen<br />
Gesetze zukunftsfähig zu heizen? „Zunächst ist wichtig zu betonen,<br />
dass Holz als ein regenerativer Brennstoff anerkannt wurde. Dies<br />
ist inhaltlich auch korrekt: Holz ist ein nachwachsender Rohstoff<br />
und insofern das Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft gewonnen<br />
wird, ist es auch CO 2<br />
-neutral. Das gleiche gilt übrigens auch für Holzpellets“,<br />
führt Christian Engel aus und ergänzt: „Somit ist der Primärbrennstoff<br />
eines Kachelofens bereits umweltfreundlich. Dazu<br />
kommt dann noch ein zweiter Aspekt: Das Aufheizen von Wasser.<br />
Denn innovative Kachelöfen nutzen sowohl die wohltuende Strahlungswärme<br />
des Kaminfeuers direkt im Raum und heizen gleichzei-<br />
In ihrer großen Ausstellung zeigen die Fachberater von Kaminbau<br />
Engel vor Ort, welche vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten<br />
ein Kachelofen bietet. Gleichzeitig kann man in der Ausstellung<br />
Kamine und Kachelöfen in unterschiedlichen Gestaltungsformen,<br />
Materialien und Stilrichtungen sehen. „Von klassisch bis<br />
modern. Von der Kachelfliese bis zur großflächigen Sinterkeramik<br />
in Metalloptik. Von der Nutzung als Backofen bis zur Einbindung<br />
in unser Heizsystem hier vor Ort – wir machen diese<br />
Vielfalt bei uns erlebbar und legen gleichzeitig großes Gewicht<br />
darauf, dass alle Produkte, die wir empfehlen, von ausgewählt<br />
hoher Qualität sind“, fasst Christian Engel zusammen und lädt<br />
interessierte INCENTO-Leser herzlich ein, telefonisch einen Besuchs-<br />
und Beratungstermin abzustimmen.<br />
Kaminbau Engel GmbH & Co. KG<br />
Hafenstraße 3-5<br />
51371 Leverkusen (Hitdorf)<br />
Telefon 02173.94 45 - 0<br />
info@kaminbau-engel.de<br />
www.kaminbau-engel.de<br />
Seite 19
DIE DAY SPA SUITE<br />
Kennen Sie die Day Spa Suite in der Claudius Therme? Hier gehen<br />
Wellness und Privatsphäre eine harmonische Verbindung ein: „Die<br />
Day Spa Suite steht immer nur zwei Gästen unseres Hauses zur Verfügung.<br />
In der exklusiven Atmosphäre der Suite fühlt man sich zu jedem<br />
Zeitpunkt als echter VIP-Gast“, beschreibt Geschäftsführer Tilmann<br />
Brockhaus das besondere Arrangement. Über einen Zeitraum von<br />
etwa 2 Stunden wird man hier mit Massagen, einem Bad in der Duo<br />
Luxusbadewanne und einem Glas Champagner auf dem großen Wasserbett<br />
verwöhnt. „Wenn man einen Gutschein für einen Aufenthalt<br />
in der der Day Spa Suite mit anschließendem Aufenthalt in unserer<br />
Thermen- und Saunalandschaft zum Kennenlern-, Verlobungs- oder<br />
Hochzeitstag verschenkt, sammelt man jede Menge Pluspunkte. Das<br />
bestätigen unsere Gäste immer wieder“, ist sich Tilmann Brockhaus<br />
über die Wirkung dieses exklusiven Geschenks sicher.<br />
EIN DANKESCHÖN DER BESONDEREN ART<br />
Sie möchten sich auf eine besondere Art bedanken? Bei einem Freund,<br />
der Ihnen geholfen hat, bei einem Kollegen, der für Sie eigesprungen<br />
ist, bei einem Familienmitglied, das Sie unterstützt hat? „Dann ist<br />
unser Angebot ‚Mein Sauna-Tag‘ die richtige Antwort. Ein ganzer<br />
Urlaubstag in der Claudius Therme mit kulinarischen Genüssen warten<br />
auf die Gäste, die dieses Programm gebucht haben.“ Hier gilt, wie<br />
bei allen Gutscheinen, die man für die Angebote der Claudius Therme<br />
auswählen kann, dass die Entspannung und der Genuss im Vordergrund<br />
stehen. „Mit unserer Lage in direkter Nähe zum Rhein – sogar<br />
mit Domblick aus der Panoramasauna – ist die Anreise einfach und<br />
auch mit Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln problemlos möglich.<br />
Diese Urlaubs-Möglichkeiten im Herzen einer Metropole bietet<br />
nur Köln.“<br />
ENT-<br />
SPANNUNG<br />
SCHENKEN<br />
Schenken macht Freude. Vor allem<br />
wenn man in Köln ein so schönes<br />
Geschenk überreichen kann wie einen<br />
Gutschein für einen Urlaubstag in der<br />
Claudius Therme. Mit einer großen<br />
Vielfalt an Geschenk-Ideen wird eine<br />
der führenden Thermen Europas sicher<br />
auch Ihre Phantasie anregen.<br />
Überraschen Sie Ihre Liebsten –<br />
vielleicht auch einmal ganz ohne<br />
besonderen Anlass.<br />
ÜBERRASCHENDE DETAILS<br />
Auch wenn Sie zu den Stammgästen in der Claudius Therme zählen –<br />
gönne Sie sich das Besondere: Zum Beispiel bietet es sich in den Sommermonaten<br />
an, die Outdoor-Loungebetten im Rosengarten vor der<br />
Anreise zur Claudius Therme zu buchen. So ist Ihnen ein ausgewählt<br />
schöner Platz mit Blick in den Rheinpark sicher – und mit einem kleinen<br />
Aufschlag können Sie auch noch eine eiskalte Flasche Prosecco<br />
mit Kühler buchen und schon haben Sie aus einem normalen Thermenbesuch<br />
einen ganz besonderen Tag werden lassen. „Ganz ähnlich<br />
verhält es sich mit unseren Outdoor-Massagen“, weiß Geschäftsführer<br />
Brockhaus. „Während des Sommers kann man Massagen in unseren<br />
Pavillons buchen. Das ist Urlaubsfeeling pur.“ Aber auch während<br />
der Wintermonate hält die Claudius Therme Verwöhn-Angebote bereit,<br />
die den Thermenbesuch zu einem besonderen Highlight werden<br />
lassen. Vom Besuch des Schwebebeckens, bei dem Salz aus dem Toten<br />
Meer zu einem Gefühl des Floatings verleitet bis zu Ayuverda-Anwendungen<br />
und einer Vielzahl von exotischen Massagen reicht das<br />
Spektrum.<br />
EIN TAG FÜR UNS ZWEI<br />
Ein weiteres Angebot, das den Tag in der Claudius Therme unvergesslich<br />
macht, ist ganzjährig verfügbar: Ein Tag für uns 2. „Dieses Angebot<br />
richtet sich vor allem an Paare – egal ob frisch verliebt oder schon<br />
seit vielen Jahren verheiratet – die einen Wellnesstag zusammen mit<br />
einem Candle Light Dinner in unserem Restaurant verbinden möchten.“<br />
Dieses Zusammenspiel von Schwimmen im Thermalwasser, dem<br />
Genuss der Saunalandschaften, Ruhephasen in den gepflegten Außßenanlagen,<br />
Speisen vom Buffet während des Tages und einem individuellen<br />
Menü am Abend macht einen Tag in der Claudius Therme zu<br />
einem unvergesslichen Feiertag.<br />
Claudius Therme im Rheinpark<br />
Sachsenbergstraße 1<br />
50679 Köln<br />
Telefon 0221.981440<br />
www.claudius-therme.de<br />
Seite 21
Gesundheit aus einer Hand<br />
Die Besondere Versorgung erweist sich als Erfolgsmodell. Partner der Krankenkassen<br />
ist auch die Praxisklinik LINKS VOM RHEIN in Köln-Rodenkirchen. Nun konnte ein weiterer<br />
Vertrag abgeschlossen werden: Mit der Barmer Ersatzkasse.<br />
Anne Bentfeld leitet die<br />
Klinik LINKS VOM RHEIN<br />
als Geschäftsführerin.<br />
einbezogen. Wenn bei Patienten ein operativer Eingriff notwendig<br />
wird, kann dieser vielfach auch in der Klinik LINKS VOM RHEIN durchgeführt<br />
werden, und zwar ambulant oder, falls notwendig, stationär.<br />
Der Vorteil: Der behandelnde Arzt ist auch der verantwortliche<br />
Operateur. Er kennt die Situation des Patienten, ist meist schon seit<br />
längerer Zeit mit der Krankheitsgeschichte vertraut und kann so die<br />
bestmögliche Behandlung durchführen. Und genau diese Vorteile<br />
werden eben auch durch das Konzept der Besonderen Versorgung<br />
umgesetzt.<br />
VERTRÄGE MIT VIELEN KRANKENKASSEN<br />
über diese Krankenkasse versichert sind. Mit dem Abschluss<br />
dieses Vertrages können wir nun vielen unserer Patienten das<br />
Konzept der ‚Gesundheit aus einer Hand‘ in vollem Umfang anbieten.<br />
Auch weiterhin werden wir natürlich das Gespräch mit<br />
den verbleibenden Krankenkassen suchen, um hier zu positiven<br />
Ergebnissen für die Patienten in Köln zu gelangen. Sobald<br />
weitere Krankenkassen sich zum Abschluss von Verträgen zur<br />
Besonderen Versorgung mit unserer Praxisklinik entscheiden,<br />
informieren wir darüber natürlich jeweils umgehend.<br />
IN DEN PRAXEN NACHFRAGEN<br />
INCENTO: Was empfehlen Sie denn den Patienten, die entweder<br />
einen ambulanten operativen Eingriff oder sogar einen Eingriff<br />
mit anschließendem Aufenthalt auf der Station der Klinik LINKS<br />
VOM RHEIN benötigen?<br />
Anne Bentfeld: Ambulante Eingriffe werden wie gesagt von allen<br />
Krankenkassen und Krankenversicherungen übernommen.<br />
Steht bei gesetzlich Versicherten ein operativer Eingriff mit anschließendem<br />
kurzstationärem Aufenthalt an, dann können die<br />
behandelnden Ärzte bei uns im Haus darüber Auskunft geben,<br />
ob dieser spezifische Eingriff in den bestehenden Verträgen<br />
enthalten ist und leiten alles Notwendige in die Wege. Den privat<br />
Versicherten bieten wir an, einen Kostenvoranschlag zu erstellen,<br />
den wir dann an die Versicherung und gegebenenfalls<br />
an die zuständige Beihilfestelle senden. Für Fragen stehen wir<br />
den Patientinnen und Patienten natürlich gerne zur Verfügung.<br />
INCENTO: Wie sehen Sie die Zukunft dieser Besonderen Versorgung?<br />
Anne Bentfeld: Die Zufriedenheit der Patienten ist sehr groß,<br />
und die Rückmeldungen sind entsprechend motivierend. Dieses<br />
Feedback erreicht natürlich auch die Krankenkassen, so<br />
dass aller Voraussicht nach auch zukünftig das Konzept der<br />
Besonderen Versorgung weiter ausgebaut werden wird. Dies<br />
wird vermutlich auch bei uns zum Abschluss weiterer Verträge<br />
führen, so dass wir noch mehr Patienten mit weiteren Eingriffen<br />
kurzstationär versorgen können. Die Zufriedenheit der Patienten<br />
und der große Zuspruch, den die Praxiskliniken in ganz<br />
Deutschland erfahren, unterstreichen, dass die Versorgung aus<br />
einer Hand patientenorientiert und erfolgreich ist. Die Praxiskliniken<br />
sind ein Beispiel dafür, dass die sektorenübergreifende<br />
Versorgung hervorragend funktionieren kannn.<br />
OPERATIVE FACHGEBIETE IN<br />
DER KLINIK LINKS VOM RHEIN<br />
In diesen Fachgebieten werden in der Klinik LINKS VOM<br />
RHEIN neben den konservativen Therapien in den Arztpraxen<br />
auch ambulante Operationen oder Eingriffe, die<br />
einen kurzstationären Aufenthalt erforderlich machen,<br />
durchgeführt:<br />
Anästhesiologie<br />
mit den verantwortlichen Ärzten Michael König, Tom<br />
Kurthen und Kollegen<br />
Augenheilkunde<br />
mit den verantwortlichen Ärzten:<br />
Heinz-Günther Göddertz, Dr. Stefan Christmann<br />
und Kollegen<br />
Hals- / Nasen- / Ohrenheilkunde<br />
mit den verantwortlichen Ärzten:<br />
Dr. Stephan Leuwer, Dr. Gero Quante<br />
Neurochirurgie / operatives<br />
Wirbelsäulenzentrum<br />
mit den verantwortlichen Ärzten:<br />
Dr. Djamschid Akbarpour, Dr. André Seeliger,<br />
Stephan Carl Wenzel, Dr. Michael Behr<br />
Zentrum für Operative<br />
Frauenheilkunde Köln<br />
mit den verantwortlichen Ärzten:<br />
Sebastian Effinger, Jonas Schukraft<br />
Orthopädie / Sporttraumatologie<br />
mit den verantwortlichen Ärzten:<br />
Prof. Dr. med. Jürgen Höher, PD Dr. Oliver Greshake,<br />
Prof. Dr. Maurice Balke, Sandro Meider,<br />
Dr. med. Markus Fink<br />
Plastische & Ästhetische Chirurgie<br />
mit den verantwortlichen Ärzten:<br />
Dr. Philipp Richrath, Andreas L. Wüst<br />
INCENTO: Frau Bentfeld, warum ist das Konzept der Besonderen<br />
Versorgung so erfolgreich?<br />
Anne Bentfeld: Die Antwort auf diese Frage ist schnell gefunden:<br />
Die Besondere Versorgung hat das Wohl der Patienten im Blick und<br />
geht hier neue Wege. Als Besondere Versorgung (BV) wird eine<br />
sektorenübergreifende Versorgungsform bezeichnet, in der verschiedene<br />
Fachdisziplinen und Sektoren (Kliniken, Hausärzte, Fachärzte,<br />
Apotheken und weitere medizinische Dienstleister) miteinander<br />
verknüpft werden, um die Versorgung der Patientinnen und<br />
Patienten zu verbessern und die Kosten zu reduzieren. Und diese<br />
Idee bildet ja auch den Kern des Konzeptes unserer Praxisklinik. Die<br />
Ärzte in unserem Haus empfangen täglich hunderte von Patienten<br />
in ihren Arztpraxen. Dort wird – wie in jeder Praxis üblich – die Diagnostik<br />
durchgeführt und die Therapie festgelegt. Wenn es sinnvoll<br />
ist, werden Ärzte anderer Fachgebiete oder Therapeuten mit<br />
INCENTO: Können alle Patienten diese Leistungen an operativen Eingriffen<br />
in Anspruch nehmen?<br />
Anne Bentfeld: Im ambulanten Bereich gilt generell, dass die Eingriffe<br />
von allen Krankenkassen übernommen werden. Die Besondere<br />
Versorgung nun sieht vor, dass es individuelle Verträge der<br />
Krankenkassen mit den Leistungserbringern – in unserem Fall also<br />
mit der Klinik LINKS VOM RHEIN – gibt. Und diese Verträge ermöglichen<br />
es, dass wir auch unsere gesetzlich versicherten Patienten<br />
nach einem operativen Eingriff stationär versorgen. Seit 2004 dürfen<br />
die Krankenkassen solche Verträge auch mit Praxiskliniken wie<br />
unserem Haus abschließen, aber wie in unserem Gesundheitswesen<br />
üblich, dauert es immer einige Zeit, bis solche Verhandlungen erfolgreich<br />
abgeschlossen werden können. Schon seit einigen Jahren<br />
haben wir entsprechende Rahmenverträge mit der Techniker Krankenkasse,<br />
mit der DAK und verschiedenen Betriebskrankenkassen<br />
abgeschlossen. Seit Mitte August 2023 ist nun auch ein Vertrag<br />
mit der Barmer Ersatzkasse unter Dach und Fach. Das ist für uns<br />
sehr positiv, weil wir wissen, dass viele Patienten in unserer Region<br />
KLINIK LINKS VOM RHEIN<br />
Geschäftsführerin Anne Bentfeld<br />
Schillingsrotter Straße 39-41<br />
50996 Köln-Rodenkirchen<br />
Telefon / stationärer Bereich:<br />
0221.39800-329<br />
verwaltung@links-vom-rhein.de<br />
www.links-vom-rhein.de<br />
Urologie<br />
mit den verantwortlichen Ärzten:<br />
Dr. Patrick Hamm, PD Dr. Timur Kuru, Dr. Jasmin Salem,<br />
PD Dr. Johannes Salem, Dr. Rudolf Stratmeyer,<br />
Dr. Christian Leiber-Caspers, Tim Ommer<br />
In einem deutschlandweiten Ranking der<br />
Gesundheitsdienstleister, das im Januar 2023<br />
in der Wirtschafts-Woche veröffentlicht wurde,<br />
wurde die Klinik LINKS VOM RHEIN als Sieger<br />
in der Rubrik Praxiskliniken ausgezeichnet.<br />
Im Jahr 2019 hatte das Handelsblatt die erste<br />
und bis dahin einzige vergleichbare Befragung<br />
durchgeführt, in der die Klinik LINKS VOM RHEIN<br />
ebenfalls Sieger in der Rubrik Praxiskliniken war.<br />
Seite 22 Seite 23
Events nach Maß<br />
kreativ - individuell - abwechslungsreich<br />
Wenn das Serviceteam wieder ausschwärmt, um den Hauptgang in möglichst<br />
kurzer Zeit den Gäste zu servieren, darf man sich freuen: Selbst bei Events mit<br />
rund 100 Gästen kommen die Tournedos vom Rinderfilet auf den Punkt gegart<br />
bei jedem Gast an – versprochen. Dazu bietet die restaurierte ehemalige<br />
Schwimmhalle des Deutz-Kalker Bades eine einzigartige Atmosphäre.<br />
Fazit: Das Restaurant KWB kann Event.<br />
KREATIV<br />
Schon das Betreten des Raumes sorgt bei<br />
den Besuchern für positives Erstaunen. Vor<br />
allem die Mischung aus Jugendstil-Flair und<br />
modernen Elementen ist ausgesprochen gelungen<br />
und lädt sofort dazu ein, hier einen<br />
Abend zu verbringen. Die sehr gute Akustik,<br />
die ein Gefühl von Privatheit und Vertrautheit<br />
in dem großen Raum entstehen lässt,<br />
trägt sicher dazu bei. „Dieses Wohlfühlen<br />
ist die Basis, auf der wir dann mit kreativen<br />
Ideen die Events zu verschiedenen Anlässen<br />
planen“, stimmt Geschäftsführer Rainer<br />
Siewert, der auch das Hotel Stadtpalais im<br />
Seite 24<br />
vorderen Bereich des historischen Gebäudeensembles<br />
leitet, dieser Einschätzung<br />
zu. „Dabei kann es sich um einen Geburtstag<br />
handeln, eine Firmen-Weihnachtsfeier,<br />
eine Hochzeit oder um eine festliche Veranstaltung<br />
eines Karnevalsvereins – hier<br />
sind wir sehr flexibel. Und suchen immer<br />
nach kreativen Lösungen, die dem jeweiligen<br />
Anlass angemessen sind.“ Dabei wird<br />
Rainer Siewert von einem erfahrenen Team<br />
unterstützt, das schon im ersten Gespräch<br />
die Wünsche der Kunden herausfindet und<br />
mit eigenen Ideen Konzepte entwickelt.<br />
„Ganz wichtig sind dabei unsere mobilen<br />
Möbel. Kein Element im KWB-Restaurant<br />
– außer dem Tresen – ist fest montiert. So<br />
können wir, jeweils bezogen auf die Anzahl<br />
der Gäste, sehr individuelle Bestuhlungspläne<br />
realisieren. Und wir können diese Bestuhlung<br />
– dies hat sich vor allem bei größeren<br />
Hochzeiten als eine sehr positive Option erwiesen<br />
– auch während einer Veranstaltung<br />
verändern. So lässt sich zum Beispiel zügig<br />
eine Tischreihe verschieben, um mehr Platz<br />
für eine Tanzfläche zu generieren.“<br />
INDIVIDUELL<br />
Die individuellen Event-Möglichkeiten im<br />
KWB-Restaurant beziehen sich sowohl auf<br />
die Variabilität bei der Gestaltung des kulinarischen<br />
Angebotes als auch auf die Größe<br />
der Veranstaltung. „Die Wünsche unserer<br />
Gäste bezüglich der Speisen bei einem Event<br />
werden immer differenzierter. Das bezieht<br />
sich sowohl auf die Speisen selbst – hier<br />
zählen für uns die Erfüllung der Wünsche<br />
nach vegetarischen oder veganen Speisen<br />
ebenso zu den Selbstverständlichkeiten,<br />
wie die Rücksichtnahme auf Allergien und<br />
Unverträglichkeiten – als auch auf die Form<br />
der Präsentation. Neben gesetzten Menüs<br />
am Platz sind bei uns natürlich Buffet-Variationen<br />
in großer Vielfalt ebenso umsetzbar<br />
wie das sogenannte Walking Finger-Food,<br />
das von unserem Service-Team den Gästen<br />
angeboten wird“, beschreibt Restaurantleiter<br />
Anthony Krone die Möglichkeiten. Dabei<br />
kommt dem KWB-Restaurant erneut die<br />
große Event-Erfahrung zugute: „Unser Küchenchef<br />
Norbert Hötzel hat in den letzten<br />
Jahren neben dem Betrieb des à-la-carte<br />
Restaurants auch Veranstaltungen in vielen<br />
Varianten kulinarisch begleitet. Wenn<br />
er eine Speisenfolge vorschlägt, darf man<br />
sicher sein, dass sie nicht nur geschmacklich<br />
die Gäste zufrieden stellt, sondern auch<br />
organisatorisch so konzipiert ist, dass keine<br />
langen Wartzeiten entstehen.“ Ein weiterer<br />
Pluspunkt für die Eventplanung: Man kann<br />
mit Gruppen unterschiedlicher Größe im<br />
Restaurant KWB außergewöhnliche Events<br />
feiern. „Bei Gesellschaften ab 60 Personen<br />
empfehlen wir in der Regel, dies als eine geschlossene<br />
Gesellschaft im Restaurant KWB<br />
zu realisieren. Bei Gästezahlen, die darunter<br />
liegen, können einzelne Bereiche des Restaurants<br />
so bestuhlt werden – erneut ein<br />
Vorteil des mobilen Mobiliars – dass eine<br />
Schlemmen und<br />
Genießen à la carte<br />
Gruppe unter sich bleibt, während der normale<br />
Restaurantbetrieb auch für andere<br />
Gäste weiterlaufen kann. Dies hat sich vor<br />
allem für Weihnachtsfeiern von kleineren<br />
Unternehmen als eine hervorragende Option<br />
herausgestellt“, bestätigt Rainer Siewert<br />
im INCENTO-Gespräch.<br />
ABWECHSLUNGSREICH<br />
Ab 17:30 Uhr begrüßen Küchenchef Norbert Hötzel und sein Team<br />
jeweils von Dienstag bis Samstag die Gourmets aus Köln und dem<br />
Bergischen Land. „Unsere Küche zeichnet sich vor allem durch seine<br />
regionalen Bezüge aus. Wir beziehen saisonale Produkte von Bio-<br />
Höfen aus dem Bergischen Land und der Voreifel und richten unsere<br />
Menüempfehlungen immer auch an frischen Gemüsen aus unserer<br />
Region aus“, verweist Norbert Hötzel die besondere Ausrichtung der<br />
Küche des Restaurant KWB.<br />
Neben den saisonalen Angeboten bietet die Karte des Restaurant<br />
KWB eine spannende Cross-Over Küche, die hochwertige Produkte<br />
mit klaren geschmacklichen Nuancen kombiniert. „Unser Restaurant<br />
KWB richtet sich mit diesem à-la-carte Angebot neben den Gästen,<br />
Gerade für solche kleineren Gruppen von<br />
Gästen sind auch die Sonder-Programme<br />
spannend, die das Restaurant KWB regelmäßig<br />
anbietet. „Wir haben schon ganz<br />
unterschiedliche Themenabende bei uns<br />
durchgeführt“, führt Rainer Siewert aus.<br />
„Von USA-Abenden über Magische Dinner<br />
bis zu kulinarischen Themenabenden wie<br />
zum Beispiel einem Austernbuffet oder im<br />
Sommer das Grillen auf dem heißen Stein.<br />
Bei diesen Themenabenden bieten wir auch<br />
Gruppen die Möglichkeit an, diese Abende<br />
für ganz besondere Team-Events zu nutzen.<br />
Ein abwechslungsreiches Programm wird<br />
geboten, man erlebt außergewöhnliche Kulinarik<br />
und man kann unsere Organisation<br />
einfach nutzen. So kann man zum Beispiel<br />
auch im Frühjahr oder im Sommer den besonders<br />
verdienten Mitarbeitern ein ‚Dankeschön‘<br />
sagen, dass lange in Erinnerung<br />
bleibt.“ Für Geburtstage oder Jubiläen sind<br />
diese Sonderveranstaltungen im Restaurant<br />
KWB ebenso perfekt geeignet. „Ein geselliger<br />
Abend mit buntem Programm – wie<br />
will man seine Gäste besser unterhalten?“<br />
Möchte man regelmäßig über die nächsten<br />
Termine von Veranstaltungen im Restaurant<br />
KWB informiert werden, reicht eine kurze<br />
Mail an: restaurant@kwb<strong>koeln</strong>.de.<br />
Restaurant KWB im Stadtpalais<br />
Deutz-Kalker Strasse 52<br />
50679 Köln<br />
0221.880 42 - 43 00<br />
restaurant@kwb<strong>koeln</strong>.de<br />
www.kwb<strong>koeln</strong>.de<br />
die in unserem Haus übernachten, ganz explizit auch an die Gäste<br />
aus unserer Region, die einen außergewöhnlichen Abend mit leckeren<br />
Speisen in einem schönen Ambiente erleben wollen. Häufig besuchen<br />
uns auch kleinere Gruppen vom Freunden oder Familien, die<br />
einen gemeinsamen Abend genießen möchten“, beschreibt Rainer<br />
Siewert die Wünsche der Gäste.<br />
Zur Auswahl aus der Karte des Restaurant KWB zählen natürlich<br />
auch ausgewählte Weine. Die Mehrzahl der Weine ist dabei für die<br />
Gäste auch optisch auszuwählen. „Wir haben einen großen gläsernen<br />
Weinschrank neben unserem Tresen installiert. Hier kann man<br />
seinen individuellen Wein auswählen.“<br />
In jedem Fall empfiehlt Geschäftsführer Siewert eine Reservierung.<br />
„Da wir ja immer wieder unser Restaurant für geschlossene Gesellschaften<br />
reservieren oder auch besondere Events und Veranstaltungen<br />
mit festen Menüfolgen anbieten, sollte man sich immer mit<br />
einem kurzen Anruf oder einer Mail rückversichern, ob zum Wunschtermin<br />
ein Tisch zur Verfügung steht.“
Starker Auftritt<br />
mit dem Food-Truck auf der Messe<br />
Aufmerksamkeit beim nächsten Messe-Auftritt Ihres Unternehmens gewünscht?<br />
Dann buchen Sie diesen Food-Truck von JP Gastro für Ihren Messestand und<br />
warten einfach ab. Der Erfolg stellt sich von alleine ein – mit einem leckeren<br />
Speiseangebot für Ihre Kunden und Messegäste. Und vielleicht auch dem einen<br />
oder anderen Neukunden, der schnell neugierig geworden ist.<br />
STREETFOOD ALS MARKETING-INSTRUMENT<br />
Streetfood ist das angesagte Food-Konzept. Kaum jemand, der nicht<br />
gerne einen frisch zubereiteten Burger, einen ofen-warmen Flammkuchen,<br />
goldbraun frittierte Fries oder eine gesunde Salat-Bowl<br />
verzehren möchte. Der urbane Flair dieser Speisen wird durch den<br />
Einsatz eines originellen Food-Trucks noch unterstützt und weckt<br />
schnell das Interesse der Gäste. „Dieses positive Image von Streetfood<br />
machen sich immer mehr Unternehmen zunutze, um ihren<br />
Veranstaltungen einen positiven Rahmen zu geben“, weiß Nathalie<br />
Wiebe, die für die operative Leitung bei JP Gastro verantwortlich<br />
zeichnet, aus vielen Kundengesprächen zu berichten. „Dabei sind<br />
die Einsatzbereiche vielfältig: Nach dem Ende der Pandemie nutzten<br />
Unternehmer zum Beispiel gerne die Möglichkeiten des Streetfood,<br />
um ihren Mitarbeitern einfach einmal ‚Dankeschön‘ zu sagen. Wir<br />
kommen dann pünktlich zur Mittagspause in ein Unternehmen und<br />
bereiten für die Mitarbeiter ein leckeres frisches Essen zu. Ganz unkonventionell,<br />
kommt prima an!“ Und die Liste der Möglichkeiten<br />
lässt sich natürlich ergänzen: „Im letzten Jahr haben wir zum Beispiel<br />
die Road-Show eines Unternehmens mit einem Food-Truck begleitet.<br />
An allen Stationen der Road-Show gab es dann nicht nur<br />
nützliche Produkt-Informationen für die Kunden vor Ort, sondern<br />
auch einen köstlichen Burger. Der Erfolg war durchschlagend. Meistens<br />
bleiben wir aber hier in unserer Region und veranstalten gemeinsam<br />
mit unsere Kunden Sommerfeste, Events für Mitarbeiter<br />
und Kunden oder Firmenjubiläen. Ziemlich im Trend liegen aktuell<br />
auch Weihnachtsfeiern mit Streetfood, die wir mit weihnachtlicher<br />
Deko und passenden Speiseangeboten in den Firmen unserer Kunden<br />
durchführen. Wichtig dabei immer: Der lässige Style des Streetfood<br />
bringt eine lockere Stimmung – bestens geeignet für Kommunikation<br />
auf Augenhöhe“, sagt Nathalie Wiebe und freut sich über<br />
Projektgespräche. So ist auch die Idee des Food-Truck in der Messehalle<br />
entstanden. „Auch wenn es von der ersten Idee bis zur Umsetzung<br />
ein ziemlich langer Weg war – die Sicherheitsanforderungen in<br />
einer Messehalle mit vielen Besuchern sind<br />
erheblich – hat sich der Einsatz gelohnt.“<br />
Heute kann JP Gastro dieses Know-how<br />
nutzen und auch anderen Unternehmen mit<br />
dieser Idee zu einem attraktiven Messeauftritt<br />
verhelfen. „Es war einfach spannend zu<br />
beobachten, wie sich ab dem ersten Messetag<br />
die Besucher der Messe um den Food-<br />
Truck geschart haben. Da war dann die Gesprächsbasis<br />
auch mit Neukunden leicht zu<br />
finden“, bestätigt Nathalie Wiebe und führt<br />
weiter aus: „Dieses Konzept können wir natürlich<br />
auch an anderen Messestandorten in<br />
Deutschland realisieren. Gerade für Unternehmer<br />
aus der Wirtschaftsregion Köln, die<br />
Unterstützung für Messen außerhalb Kölns<br />
benötigen, bieten wie dies an und führen<br />
gerne erste Gespräche.“<br />
LÖSUNGEN KOMPLETT<br />
AUS EINER HAND<br />
Dabei versteht sich JP Gastro als Problemlöser<br />
für seine Kunden. „Es war schon immer<br />
unsere Stärke, dass wir gut in unserer<br />
Branche vernetzt sind und jederzeit auf<br />
besondere Wünsche unserer Kunden eingehen<br />
können. Am liebsten bieten wir immer<br />
Gesamtkonzepte an. Dann sind die Zuständigkeiten<br />
geklärt und einer erfolgreichen<br />
Umsetzung stehen keine Hindernisse mehr<br />
im Wege“, sagt Nathalie Wiebe. Zu den Gesamtangeboten<br />
zählen neben den Speisen,<br />
die JP Gastro anbietet, auch die Belieferung<br />
und der Ausschank von Getränken, die Umsetzung<br />
von Deko-Konzepten und die Möblierung<br />
von Events nach Kundenwunsch.<br />
„Dabei kann es sich um einen Food-Truck<br />
und Sitzbänke handeln oder um die Ausstattung<br />
einer Dachterrasse mit Lounge-<br />
Möbeln für das Sommerfest. Oder eben um<br />
die Ausstattung des Firmengeländes mit<br />
Weihnachtsbäumen, um der Weihnachtsfeier<br />
ein winterliches Flair zu verleihen. Für<br />
Partys bieten wir auch Bühnen, Licht- und<br />
Tontechnik an. Und alles wird von unserem<br />
eigenen professionellen Personal aufgebaut<br />
und bedient. So können sich unsere Kunden<br />
uneingeschränkt auf ihren Event freuen.“<br />
IMMER LECKERE SPEISEN<br />
Der besondere Charakter der Events, die<br />
von JP Gastro ausgerichtet werden, zeigt<br />
sich auch in der klaren Fokussierung auf die<br />
Klassiker des Streetfood. „Unsere Palette<br />
an Speiseangeboten ist so ausgelegt, dass<br />
wir sie für kleinere bis sehr große Events<br />
– unser aktueller ‚High Score‘ liegt bei der<br />
Bewirtung von 12.500 zufriedenen Gästen<br />
– skalieren können. Hier eine Auflistung unseres<br />
aktuellen Speiseangebotes: Black Angus<br />
Burger, Pulled Pork Burger, Caesar Chicken<br />
Burger, Veggie Falafel Burger, Veganer<br />
Burger, Chili Cheese Fries, Mexican Fries, Skin<br />
on Fries, Burritos, Käsespätzle, Poke Bowls,<br />
Pasta e Pesto, Thai Curry, Asia Nudeln, Tacos,<br />
Flammkuchen, Currywurst, Casa Vecchio<br />
Eismanufaktur, Französische Crepes, Kaiserschmarren,<br />
Bienenstich im Glas. Ist für Sie<br />
etwas dabei? Dann sind wir gerne Ihr Partner“,<br />
lädt Nathalie Wiebe die Unternehmer<br />
in der Region Köln und Bergisches Land dazu<br />
ein, mit ihr Kontakt aufzunehmen.<br />
JP Gastro GmbH<br />
Stollwerckstraße 27-31<br />
51149 Köln<br />
02203.959 2001<br />
info@jp-gastro.de<br />
www.jp-gastro.de<br />
Seite 26 Seite 27
„Auf Gold kann<br />
man verzichten,<br />
nicht aber auf Salz.“<br />
Der menschliche Körper benötigt Salz, jeden Tag. Was heute für wenig Geld im<br />
Supermarkt erhältlich ist, zählte früher zu den teuersten Lebensmitteln der Welt. Für<br />
Salz wurden Kriege geführt, die ersten Handelswege entstanden, um Salz zu den<br />
Märkten zu transportieren und Salz galt zeitweise sogar als offizielles Zahlungsmittel.<br />
Schnell leuchtet das Problem hinter dem<br />
Problem auf: Mit einem dauerhaft erhöhten<br />
Blutdruck steigt das Risiko weiterer Krankheiten.<br />
Vor allem die Gefahr von Herzinfarkten<br />
und Schlaganfällen steigt rasant<br />
an. Weltweit wird heute die Anzahl der<br />
Menschen, die aufgrund kardialer Ereignisse<br />
sterben, die in Zusammenhang mit exzessiver<br />
Kochsalzzufuhr stehen, auf rund 2,3 Millionen<br />
geschätzt. Aber wie ist es zu dieser<br />
Umkehr der Verhältnisse gekommen? Vom<br />
Mangelgut zum krankmachenden Gewürz<br />
im Überfluss? Die Antwort ist relativ einfach:<br />
Durch den technischen Fortschritt und<br />
die Industrialisierung der Salzgewinnung.<br />
DIE GESCHICHTE DER<br />
SALZGEWINNUNG<br />
Die Bedeutung des Minerals Salz war den<br />
Menschen wohl schon in vorgeschichtlicher<br />
Zeit bewusst. Funde aus der Jungsteinzeit<br />
und der Bronzezeit im Gebiet des heutigen<br />
Sachsen-Anhalts legen die Vermutung nahe,<br />
dass bereits zu dieser Zeit aus Solequellen<br />
Salz gewonnen wurde. Neben der Bedeutung<br />
des täglichen Konsums zum Ausgleich<br />
von lebenswichtigen Mineralien spielten<br />
die Aspekte des Würzens von Speisen und<br />
der Konservierung von Lebensmitteln eine<br />
bedeutende Rolle. Aus antiken Quellen der<br />
Hochkulturen der Sumerer und Babylonier<br />
ist überliefert, dass schon in dieser frühen<br />
Zeit Salz auch zur Haltbarmachung von<br />
Speisen verwendet wurde. Archäologen ha-<br />
ben in Deutschland Reste von Siedegefäßen<br />
aus Keramik gefunden, die auf die Eisenzeit<br />
zurückzudatieren sind. In dieser Zeit entstanden<br />
an Standorten wie in Halle an der<br />
Saale, Bad Nauheim, Schwäbisch Hall oder<br />
in Werl kleine Salinen, in denen das Wasser<br />
aus Solequellen in diesen Gefäßen aus Keramik<br />
aufgekocht und verdampft wurde.<br />
Nach mühsamer Arbeit verbleibt bei diesem<br />
Verfahren schließlich ein kleiner Rest<br />
Salz auf dem Boden der Gefäße, geeignet<br />
für die tägliche Nutzung. In Afrika nutzen<br />
einzelne Stämme bis heute diese Methode<br />
zur Gewinnung von Salz. Der weitaus größte<br />
Teil des Salzes, das in der Frühzeit von den<br />
Menschen verbraucht wurde, stammte aber<br />
aus den Meeren. Entsprechende Salzgärten<br />
wie wir sie noch heute bei vielen Anrainerstaaten<br />
des Mittelmeers und des Atlantiks<br />
finden, wurden angelegt, um in mehreren<br />
Trocknungsschritten das Wasser verdunsten<br />
zu lassen und Begleitstoffe auszufällen.<br />
So entstand reines Meersalz, das in weiteren<br />
Trocknungsschritten aufbereitet wurde<br />
und schließlich sowohl für den Verzehr als<br />
auch für den Transport in weiter entfernte<br />
Metropolen geeignet war. Es entstand der<br />
frühe Salzhandel. Aus Ägypten ist bekannt,<br />
dass Salz auch bei der Einbalsamierung der<br />
Leichname von Königen und hohen Beamten<br />
eingesetzt wurde. Auch hier ging es<br />
darum, sich die konservierenden Kräfte des<br />
Salzes zunutze zu machen. Wenig überraschend,<br />
dass auch aus dieser Zeit die ersten<br />
Mythen und Geschichten über die magische<br />
Kraft des Salzes überliefert sind. Salz<br />
galt über Jahrtausende hinweg als wirksam<br />
gegen Hexen, Geister und Dämonen. Die<br />
lebensspendende Kraft des Minerals galt<br />
in den Augen der Völker der Frühzeit automatisch<br />
als ein probates Mittel gegen die<br />
lebensbedrohlichen Kräfte der Finsternis.<br />
So hatte die Verwendung von Salz zur Einbalsamierung<br />
von Leichen im alten Ägypten<br />
neben der technischen Funktion der Konservierung<br />
auch den Sinn, dem Verstorbenen<br />
einen wirkmächtigen Verbündeten bei dem<br />
gefährlichen Weg in das Reich der Toten zur<br />
Seite zu stellen.<br />
Mit dem Transport des Salzes hin zu den<br />
Städten mit einer größeren Bevölkerung<br />
beginnt die Geschichte der Salzstraßen.<br />
Beinahe überall auf dem Globus haben sich<br />
solche frühzeitlichen Handelsstraßen gebildet,<br />
auf denen das Salz von den Salinen, den<br />
Salzbergwerken oder den am Meer gelegenen<br />
Salzgärten zu den Städten, in denen es<br />
keine Salzvorkommen gab, transportiert<br />
wurden. So entdeckten Forscher in Amerika<br />
an der Südküste von Belize fast vierzig<br />
Salzwerkstätten, in denen Salz für die von<br />
Maya besiedelten Städte im Landesinneren<br />
gewonnen wurde. Archäologen haben<br />
entsprechende Salzsiedereien auch bei den<br />
Azteken und verschiedenen indianischen<br />
Stämmen gefunden, immer begleitet auch<br />
von Funden, die vom Transport des kostbaren<br />
Gutes zu den Verbrauchern erzählen.<br />
Viele Forscher gehen davon aus, dass<br />
Unser amtierender Bundesgesundheitsminister<br />
weiß um die Gefahren eines zu hohen<br />
Salzkonsums und bestellt deshalb – so<br />
wird es in vielen Zeitungen kolportiert – in<br />
Restaurants meist ungesalzene Gerichte.<br />
Denn die Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO empfiehlt, dass jeder Mensch durchschnittlich<br />
etwa 4-5 Gramm Kochsalz – das<br />
entspricht einem Teelöffel – am Tag zu sich<br />
nehmen sollte. Der tatsächliche Salzkonsum<br />
liegt in Deutschland allerdings deutlich<br />
über der Zielmarke der WHO – aktuell<br />
durchschnittlich bei mehr als der doppelten<br />
Menge der empfohlenen Tagesration. Und in<br />
den meisten Industrie- und Schwellenländern<br />
steigt der Konsum von Salz weiter an.<br />
Dies ist im Wesentlichen auf zwei Gründe<br />
zurückzuführen: Da der menschliche Körper<br />
die empfohlene Mindestmenge an Salz tatsächlich<br />
benötigt um die Ausscheidungen<br />
an Salz – zum Beispiel durch das Schwitzen<br />
– auszugleichen und da in der Geschichte<br />
der Menschheit diese Mengen an Salz für die<br />
Bevölkerung nicht immer regelmäßig zur<br />
Verfügung standen, hat sich im Verlauf der<br />
Evolution in unseren Gehirnen bei der Aufnahme<br />
von Salz eine Art Belohnungssystem<br />
etabliert. Wenn Salz konsumiert wird, wird<br />
der Botenstoff Dopamin ausgeschüttet, der<br />
das Wohlbefinden steigert. Entsprechend<br />
sind die Menschen darauf fixiert, lieber mehr<br />
Salz zu sich zu nehmen als unbedingt erforderlich.<br />
Denn das Belohnungssystem unserer<br />
Gehirne kennt keine Grenzen des Bedarfs<br />
und die Empfehlungen der WHO schon gar<br />
nicht. Der zweite Grund für die übermäßigen<br />
Tagesrationen am Mineralstoff Salz in<br />
Deutschland liegt an der versteckten Verwendung<br />
von Salz in den industriell produzierten<br />
Lebensmitteln. Forscher gehen<br />
davon aus, dass wir etwa 75 Prozent des<br />
konsumierten Salzes über Fertiggerichte<br />
und industriell hergestellte Nahrungsmittel<br />
zu uns nehmen. Lediglich ein kleiner Teil<br />
des Salzes wird also in der privaten Küche<br />
den Speisen zugefügt oder gelangt beim<br />
Nachsalzen mit dem Salzstreuer in unseren<br />
Organismus. Und die WHO kennt noch eine<br />
spannende Zahl: Würden in Deutschland<br />
alle Menschen den täglichen Konsum von<br />
Salz halbieren – und damit lägen wir immer<br />
noch oberhalb der physiologisch benötigten<br />
Mindestmengen – ließen sich die gleichen<br />
Effekte erzielen, die heute durch alle ärztlich<br />
verordneten Blutdrucksenker erreicht<br />
werden.<br />
SALZ UND DER BLUTDRUCK<br />
Eine ganze Reihe von internationalen Forschungsarbeiten<br />
lässt keinen Zweifel daran,<br />
dass ein überdurchschnittlicher Salzkonsum<br />
für den Bluthochdruck mitverantwortlich<br />
sein kann. Erste Studien wurden bereits in<br />
den 1970er Jahren vorgelegt und heute<br />
besteht hier eigentlich kein Zweifel mehr.<br />
Zu den Zeiten, in denen es noch keine Kühlschränke gab, diente Salz als eines der wichtigsten Mittel, um Lebensmittel haltbar zu machen. Dazu zählte vor allem auch der<br />
Fisch, der in Salz eingelegt wurde. So ließ sich zum Beispiel der Hering in Fässern über längere Strecken transportieren und auch in Städten die weiter vom Meer entfernt<br />
waren, verkaufen ohne frühzeitig zu verderben.<br />
Seite 28<br />
Seite 29
Dieser Holzschnitt zeigt eine Siedepfanne, wie sie im österreichischen Hallstatt in Benutzung<br />
war. Der hohe Verbrauch an Brennholz führte im Umland von mittelalterlichen Salinen, in<br />
denen solehaltiges Wasser zur Gewinnung von Salz verdampft wurde, zur Abholzung der<br />
Wälder. Der hohe Gewinn, der durch den Verkauf des Salzes zu erzielen war, rechtfertigte den<br />
technischen Aufwand.<br />
auch die Gründung Roms auf den Handel<br />
mit Salz zurückzuführen ist. Strategisch<br />
zentral platziert an der Kreuzung der alten<br />
Salzhandelsstraße Via Salina und dem Tiber<br />
verhalf der Salzhandel der damals noch<br />
kleinen römischen Ansiedlung vermutlich<br />
der Handel mit dem weißen Gold zu seinem<br />
Aufstieg zur Metropole im Herzen Italiens.<br />
Insgesamt gewann das Salz während der<br />
Vormachtstellung des Römischen Reiches<br />
ständig weiter an Bedeutung. So wurde<br />
in großen Teilen des römischen Heeres die<br />
Bezahlung mit Salz eingeführt. Daher auch<br />
die Begriffe Sold und Salär, die sich beide<br />
auf die später in ganz Europa durchaus<br />
übliche Form der Bezahlung mit dem begehrten<br />
‚weißen Gold‘ zurückführen lassen.<br />
Noch weiter in die Vergangenheit lassen<br />
sich die Wurzeln des häufig tradierten Bon-<br />
Seite 30<br />
mots vom verliebten Koch zurückverfolgen:<br />
Schon zu Zeiten der Hellenen stand Salz im<br />
Ruf, ein sehr wirksames Aphrodisiakum zu<br />
sein. Entsprechend begehrt war das Salz in<br />
den wohlhabenden Kreisen und so entstand<br />
die Legende vom verliebten Koch, der daran<br />
zu erkennen ist, dass er die Speisen mit<br />
ein wenig zu viel Salz gewürzt hat. Nach<br />
dem Untergang des römischen Reiches lässt<br />
sich die Geschichte der Salzgewinnung und<br />
des Salzhandels in Deutschland in etwa ab<br />
dem 7. Jahrhundert nachvollziehen. Viele<br />
Städtenamen wie Hallstatt, Schwäbisch-<br />
Hall, Bad Reichenhall oder Halle an der Saale<br />
lassen sich auf den Salzhandel zurückführen,<br />
denn der Begriff ‚Hall‘ bezeichnete im<br />
Althochdeutsch Salz. Wie verbissen schon<br />
im frühen Salzhandel um Marktanteile gerungen<br />
wurde, zeigt das Beispiel Venedig.<br />
Im Umfeld der Lagunenstadt wurden früh<br />
Salzgärten angelegt und die Herrscher des<br />
Stadtstaates beanspruchten ein Monopol<br />
für die Salzproduktion und den Handel. Zur<br />
Durchsetzung dieses Monopols schreckten<br />
sie auch nicht vor militärischen Mitteln zurück<br />
und zerstörten konsequent alle Salzgärten<br />
im umliegenden Bereich des Mittelmeer-Raumes,<br />
die sich diesem Anspruch des<br />
aufsteigenden Stadt-Staates nicht beugen<br />
wollten. Zu einem ähnlich rigorosen Mittel<br />
griff im Jahr 1156 auch Heinrich der Löwe<br />
und sorgte so für den Aufstieg Münchens zu<br />
einer wichtigen Metropole im Voralpenland:<br />
Er ließ eine Isarbrücke bei Freising zerstören<br />
und sorgte damit dafür, dass das Salz aus<br />
Bad Reichenhall, dass dort in den bereits auf<br />
696 datierten ersten Salinen Deutschlands<br />
gewonnen wurde, über München transportiert<br />
werden musste – hier natürlich belegt<br />
mit üppigen Steuern, die dem Säckel des<br />
Herrschers zu Gute kamen und gleichzeitig<br />
für einen erheblichen wirtschaftlichen Aufstieg<br />
Münchens sorgte.<br />
DIE GESCHICHTE VON<br />
DER LÜNEBURGER SALZSAU<br />
Im Wappen von Lüneburg müsste eigentlich<br />
ein Wildschwein abgebildet sein, denn<br />
einem Vertreter dieser Familie der Borstentiere<br />
verdankt der Legende nach die norddeutsche<br />
Stadt ihren Aufstieg zu einem<br />
der wichtigsten Salzproduzenten des Mittelalters:<br />
Einige Jäger sollen schon lange<br />
vor 956 – dem Jahr in dem die erste Saline<br />
für Lüneburg aktenkundig wurde – einem<br />
Wildschwein durch die dichten Wälder im<br />
Häufig fallen schon zu Beginn der Planungen die Entscheidungen über die eingesetzten Baumaterialien. Hier gilt es für Bauherren, sich frühzeitig über die aktuellen Erkenntnisse<br />
der Bauwritschaft zu informieren. So sind zum Beispiel neueste Erkenntnisse über die Qualität von Lehm und Stroh als Baumaterial in der Fachliteratur verfügbar.<br />
Umland von Lüneburg gefolgt sein. Nahe<br />
Lüneburg wurde der Wald lichter und sie<br />
fanden die Sau schlafend am Waldrand.<br />
Das Besondere: Das Fell der Wildsau war<br />
nicht wie üblich schwarz, sondern die Borsten<br />
schimmerten in der Sonne schneeweiß.<br />
Nachdem sie die Sau erlegt hatten, merkten<br />
die Jäger, dass es Salzkristalle waren, die für<br />
die weiße Färbung gesorgt hatten. Und sie<br />
fanden in direkter Nähe einen Tümpel, in<br />
dem sich die Sau gesuhlt hatte. Sie kosteten<br />
das Wasser und schmeckten, dass es enorm<br />
salzhaltig war – die Lüneburger Solequelle<br />
war entdeckt. Damit reihte sich Lüneburg<br />
erfolgreich in eine ganze Reihe von deutschen<br />
Städten ein, in denen aus salzhaltigen<br />
Solequellen Salz gewonnen wurde. Dazu<br />
wurde das Sole-Wasser gesammelt und in<br />
großen, eisernen Siedepfannen zum Kochen<br />
gebracht. Die Rechte zum Betrieb solcher<br />
Siedepfannen waren streng reglementiert<br />
und wurden von den adligen Landesherren<br />
verliehen. In Lüneburg wurde das Salz aus<br />
der nahegelegenen Solequelle in 54 Siedehütten<br />
gewonnen, die je vier Siedepfannen<br />
betrieben. Fast 300 Beschäftigte waren<br />
im frühen Mittelalter in den Siedehäusern<br />
beschäftigt und damit zählte die Saline<br />
in Lüneburg zu den Großbetrieben seiner<br />
Zeit. Bis heute zeugen die mittelalterlichen<br />
Wohnhäuser und Kirchen im historischen<br />
Zentrum der Stadt vom Reichtum, den die<br />
Salzgewinnung mit sich brachte. Kein Wunder,<br />
wenn man bedenkt, dass damals mehr<br />
als 20.000 Tonnen Salz in Lüneburg produziert<br />
wurde. Über die berühmte Salzstraße<br />
wurde das weiße Gold dann nach Lübeck<br />
transportiert und von dort über die norddeutsche<br />
Hanse in ganz Europa vermarktet.<br />
So war auch für die aufstrebende Handelsstadt<br />
Lübeck der Export des Salzes von<br />
größter wirtschaftlicher Bedeutung. Um den<br />
Energieaufwand für die Feuer der Siedereien<br />
möglichst gering zu halten, wurde schon<br />
damals im 3-Schicht Betrieb gearbeitet.<br />
Die Feuer unter den riesigen Siedepfannen<br />
durften nie erlöschen. Trotzdem stieg der<br />
Bedarf an Brennholz gewaltig an und die<br />
Wälder rings um Lüneburg fielen den Sägen<br />
der Holzhändler zum Opfer. Die nur mäßig<br />
bewaldete Heidelandschaft der Region entstand<br />
damals aus dieser Rodung großer<br />
Waldgebiete. Um den Bedarf an Feuerholz<br />
zu verringern, ging man dann dazu über,<br />
den Salzgehalt der Sole, die in den Siedepfannen<br />
verdampft wurde, zu erhöhen. Dies<br />
geschah über sogenannte Gradierwerke. Die<br />
aus dem Boden gepumpte Sole rieselt hier<br />
über Stroh oder Dornengestrüpp. Das Wasser<br />
verdunstete und die verbleibende Sole<br />
wies bereits vor der weiteren Verarbeitung<br />
in den Siedepfannen eine deutlich höhere<br />
Salzkonzentration auf. Über die Jahrhunderte<br />
hinweg zeigten sich aber auch die Probleme,<br />
die die Salzproduktion mit sich brachten.<br />
Das Absinken des Grundwasserspiegels<br />
durch das Abpumpen der Sole gefährdete<br />
ganze Wohngebiete – übrigens sind entsprechende<br />
Absackungen bis heute in Lüneburg<br />
gut sichtbar – und viele Solequellen<br />
waren nach intensiver Nutzung erschöpft.<br />
Alle diese Faktoren führten dazu, dass der<br />
Preis von Salz immer weiter anstieg und so<br />
mancher Bürger der damaligen Zeit sich einen<br />
Sonntagsbraten aus Rindfleisch durchaus<br />
hätte leisten können – wären die Preise<br />
für das Pökelsalz, mit dem das Fleisch haltbar<br />
gemacht wurde, nicht so hoch gewesen.<br />
SALZ AUS DEM BERG<br />
Neben der Gewinnung von Salz in den Salinen<br />
an den Küsten von Mittelmeer und<br />
Atlantik und dem Verdampfen von solehaltigem<br />
Quellwasser gibt es schon seit dem<br />
frühen Mittelalter alternative Verfahren zur<br />
Gewinnung des kostbaren Salzes. In Nord<br />
Seite 31
deutschland und in den Niederlanden wurden<br />
zum Beispiel Torfgebiete entdeckt, in<br />
denen eine relativ hohe Salzkonzentration<br />
im Boden gefunden wurde. In sehr aufwändigen<br />
Verfahren wurden Salz und Torf getrennt<br />
und das Salz in einem mehrstufigen<br />
Prozess gewaschen und für den Verzehr aufbereitet.<br />
Die Halligen in der deutschen Nordsee<br />
verdanken diesem Verfahren zur Gewinnung<br />
von „Hall“ – gleich Salz – ihren Namen.<br />
Auf die längste Geschichte blickt aber der<br />
Abbau von sogenanntem Steinsalz in den<br />
Alpen zurück. Schon um 1.500 vor Christi<br />
Geburt entstand so zum Beispiel im österreichischen<br />
Hallstatt das älteste bekannte<br />
Bergwerk der Welt. Seine Blütezeit erlebte<br />
dieses Bergwerk etwa von 800 bis 400 vor<br />
Christus als mehrere Schächte bis in eine<br />
Tiefe von rund 300 Metern vorgetrieben<br />
wurden und das kostbare Steinsalz gefördert<br />
wurde. Ein Bergrutsch verschüttete das<br />
Bergwerk und über Jahrhunderte ruhte dort<br />
der Betrieb, bis man im Mittelalter damit begann,<br />
hier erneut Salz zu fördern. Allerdings<br />
mit einer anderen Technologie: Es wurde<br />
Wasser in die salzführenden Gesteinsschichten<br />
gepumpt. Dort löste das Wasser Salz aus<br />
und trat als Sole wieder zu Tage. Und hier<br />
begann dann, wie schon für die Lüneburger<br />
Salinen beschrieben, das Verfahren des Verdampfens<br />
der Sole in große Siedepfannen<br />
zur Gewinnung des reinen Salzes. An die Erkenntnisse<br />
der frühen Gewinnung von Salz<br />
in bergmännischem Abbau knüpfte auch<br />
der Geologe Carl Christian Friederich Glenck<br />
an, der ab den 1820er Jahren die Methoden<br />
zur Suche nach Salzvorkommen in tieferen<br />
Gesteinsschichten erfolgreich verfeinerte. Er<br />
stieß dabei auf ergiebige Salzvorkommen<br />
und gründete mehrere Salinen, unter anderem<br />
die Schweizer Halle bei Basel.<br />
DIE INDUSTRIELLE<br />
PRODUKTION<br />
Vor mehr als 250 Millionen Jahren haben<br />
sich an vielen Stellen in Europa durch Erhebungen<br />
des damaligen Meeresbodens<br />
Ablagerungen von reinem Salz gebildet, die<br />
von Sedimenten der späteren Erdgeschichte<br />
überdeckt wurden. Durch Tiefenbohrungen<br />
kann man diese Salzstöcke, Salzmauern<br />
oder Salzkissen, die unterschiedlich nah an<br />
die Erdoberfläche heranreichen und auch<br />
über unterschiedliche Mächtigkeiten verfügen,<br />
entdecken. Mit diesen neuen Bohrungstechniken<br />
wurden großvolumige Salzvorkommen<br />
entdeckt, die aus dem vormals<br />
sehr exklusiven Mineral ein stets verfügbares<br />
Massenprodukt machten. Heute werden<br />
mit vollautomatischem Abraumwerkzeug<br />
und ausgetüftelten Fräsen überall auf der<br />
Welt Salzkammern von riesigen Ausmaßen<br />
ausgebeutet. So steht den Menschen Salz in<br />
jedem Supermarkt zu günstigen Preisen zur<br />
Verfügung. Neben dem Abbau von Steinsalz,<br />
die Produktion in Deutschland liegt bei etwa<br />
440.000 Tonnen im Jahr und trägt damit<br />
rund drei Prozent zur weltweit geförderten<br />
Menge bei, werden in diesen Salzbergwerken<br />
auch Kalisalze gefördert, die für die<br />
chemische Industrie und für die Produktion<br />
von Düngemitteln von größter Bedeutung<br />
sind. Neben dem bergmännischen Abbau<br />
von Salz aus Gestein, dass zu mindestens 90<br />
Prozent aus reinem Salz besteht, spielt auch<br />
das aus früheren Epochen bekannte Auswaschen<br />
und Sieden von Salz im industriellen<br />
Maßstab bis heute eine wichtige Rolle. Auch<br />
die Gewinnung von Salz aus Meerwasser<br />
bleibt eine bedeutende Quelle: Rund 20 Prozent<br />
des weltweit verbrauchten Speisesalzes<br />
wird aus Meerwasser gewonnen. Neben<br />
den europäischen Küsten wie der Algarve,<br />
der Bretagne, in der Camargue, der Toskana<br />
oder in Kroatien stehen auch ausgetrocknete<br />
Salzseen in Afrika hier im Fokus.<br />
Welches Salz ist das Richtige?<br />
Seite 32<br />
Ganz abgesehen von der Tatsache, dass in Deutschland der durchschnittliche<br />
Tageskonsum von Salz zu hoch ist und jeder Konsument<br />
sich intensiv mit der Frage beschäftigen sollte, wie der individuelle<br />
Salzverbrauch eher gesenkt werden kann – im Sinne der Gesundheitsförderung<br />
– steht für viele Verbraucher die Frage im Mittelpunkt,<br />
welches Salz eigentlich zu empfehlen ist. Dazu hier eine kurze<br />
Sammlung wichtiger Informationen:<br />
STEINSALZ<br />
Als Steinsalz werden die Salze bezeichnet, die in einem der hochmodernen<br />
Salzwerke gewonnen werden, die das Salz der Salzstöcke<br />
in großer Tiefe abbauen. Nach der Förderung durchläuft dieses Salz<br />
einen Prozess der industriellen Nachbereitung, in dem es zu Salz für<br />
den Verbrauchermarkt verfeinert wird. Zu diesem Prozess zählt bei<br />
rund 80 Prozent des angebotenen Tafelsalzes auch die Jodierung<br />
des Salzes. Durch diese Beifügung von Jod soll der Jodmangel in der<br />
Bevölkerung minimiert werden, in benachbarten europäischen Ländern<br />
ist diese Beimischung von Jod sogar gesetzlich vorgeschrieben.<br />
Eine weitere Beifügung sind die sogenannten Rieselhilfen. Da<br />
Salz dazu neigt, Wasser einzulagern und somit feucht zu werden, ist<br />
eine feine Dosierung des Gewürzes – zum Beispiel beim Rieseln aus<br />
dem Salzstreuer – ohne den Einsatz von Rieselhilfen nicht immer<br />
gewährleistet. Die früher übliche Methode der Hausfrauen, mit Hilfe<br />
von einigen Reiskörnern dem Salz die Feuchtigkeit zu entziehen, ist<br />
in der industriellen Produktion dem Einsatz einer Vielzahl von chemischen<br />
Hilfsmitteln gewichen. Die meisten davon sind unbedenklich,<br />
gegen einige gibt es aber durchaus gesundheitliche Bedenken.<br />
Man kann diese Problematik umgehen, indem man Steinsalz im Bioladen<br />
oder Reformhaus kauft, das ohne Rieselhilfen und teils auch<br />
ohne Jodierung angeboten wird. Zwar etwas teurer, aber im Vergleich<br />
zu früheren Zeiten immer noch sehr erschwinglich.<br />
MEERSALZ<br />
Meersalz zählt zu den bevorzugten Alternativen, die vor allem von<br />
Hobbyköchen gerne genutzt wird. Häufig wird das Meersalz auch<br />
sehr grobkörnig angeboten und wird dann frisch in der Salzmühle<br />
zum Verzehr gemahlen. In letzter Zeit ist das Meersalz allerdings<br />
durch den Fund von Mikroplastik in Verruf geraten. Besonders betroffen<br />
hiervon: Das beliebte Fleur de Sel. Dieses feine Salz wird im<br />
Gegensatz zum sonstigen Meersalz direkt von der Wasseroberfläche<br />
abgeschöpft und da Plastik Auftrieb hat, findet sich leider im<br />
Fleur de Sel heute auch die höchste Konzentration von Mikroplastik.<br />
Ursalz / Himalaya-Salz<br />
Geradezu magische Kräfte werden dem Ursalz, das meist im Himalaya-Gebirge<br />
gewonnen wird, zugesprochen. Dieses Salz ist aufgrund<br />
von Spuren von eingelagertem Eisenoxyd leicht rosa gefärbt. Ob<br />
die angeblich positiven Schwingungen der weiteren Mineralien,<br />
die in geringsten Spuren in diesem Salz nachzuweisen sind, allerdings<br />
wirklich die positiven gesundheitlichen Wirkungen auslösen<br />
können, die die Fans diesem Salz zuschreiben, ist wissenschaftlich<br />
höchst umstritten. Unstreitig ist hingegen der deutlich höhere Preis,<br />
der vor allem dann kaum zu rechtfertigen ist, wenn das Salz gar<br />
nicht aus dem Himalaya, sondern aus einem Salzwerk in Pakistan<br />
stammt. Entsprechende Herkunftsnachweise sollten also vor dem<br />
Kauf unbedingt genau gelesen werden.
Zu den ganz alten handwerklichen Traditionen des Raumausstatter-<br />
Handwerks zählt auch das Wiener Geflecht. „Schon seit dem späten<br />
18. Jahrhundert sind aus Wien die Kaffeehausstühle bekannt, deren<br />
Sitzflächen aus dem Material der Rattan-Palme geflochten werden.<br />
Dabei zeichnet sich das Geflecht durch sein achteckiges Muster aus,<br />
dass nur durch eine bestimmte Technik erzielt werden kann“, beschreibt<br />
Willi Reitz die besonderen Herausforderungen dieser alten<br />
Technik der Korb- und Möbelflechter. „Im Rahmen eines Work-Shops<br />
haben wir uns in diese Technik noch einmal intensiver eingearbeitet,<br />
denn gerade die hochwertigen alten Stühle, die noch nicht mit<br />
maschinell hergestellten Geflechten versehen wurden, können nur<br />
mit dieser traditionellen Technik restauriert werden.“ Auch hier gilt,<br />
dass in zunehmendem Maße Kunden mit diesen wertvollen Stühlen<br />
das Team von Reitz Lebensräume um Unterstützung bei der Aufarbeitung<br />
bitten. „Und es wäre auch einfach zu schade, wenn man<br />
diese kleinen Kunstwerke vergangener Zeit nicht retten könnte. So<br />
haben wir uns gerne noch einmal mit den Tricks und Kniffen vertraut<br />
gemacht, um das Wiener Geflecht perfekt flechten zu können.“<br />
PAPIERKORDEL ALS SITZFLÄCHE<br />
Wenn das Wiener Geflecht aus Rattan richtig gearbeitet ist, erreicht<br />
es als Sitzfläche eine ähnliche Stabilität und Langlebigkeit wie Holz.<br />
„Es ist nur flexibler und deshalb als Sitzfläche angenehmer als<br />
Holz“, merkt Willi Reitz an und ergänzt: „Neben Rattan lässt sich<br />
auch ein modernes Garn aus Papier für die Bespannung von Stühlen<br />
einsetzen. Dieses Material finden wir sehr spannend, weil es wirklich<br />
nachhaltig ist und es lassen sich hervorragende Ergebnisse damit<br />
erzielen. Es werden zwar andere Flechtarten als beim Wiener Geflecht<br />
eingesetzt und meist werden auch die Holzstege der Stühle<br />
bei diesem Verfahren mit umwickelt, aber man sollte sich bei uns in<br />
der Werkstatt einmal ein Beispiel für einen so bezogenen Stuhl ansehen.<br />
Das ist eine tolle Alternative.“<br />
Wilhelm Reitz GmbH<br />
Interior Design<br />
Maler- und Raumausstattermeisterbetrieb<br />
Siebenmorgen 20<br />
51427 Bergisch Gladbach<br />
Telefon 02204.22597<br />
info@reitz-lebensraeume.de<br />
Dienstag bis Freitag<br />
von 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr<br />
und Samstag<br />
von 10:00 Uhr bis 14:00 Uhr<br />
Gerne vereinbaren wir auch individuelle<br />
Beratungstermine nach Kundenwunsch.<br />
KOMBINATION MIT NEUEN MÖBELN<br />
Traditionelles Handwerk<br />
modern interpretiert<br />
Zur Nachhaltigkeit zählt, dass Altes nicht gleich weggeworfen wird. „Immer mehr Kunden<br />
kommen zu uns und möchten, dass ein alter Stuhl, ein Lieblings-Sessel oder ein Sofa aus<br />
altem Familienbesitz wieder aufgearbeitet wird“, stellen Lina und Dagmar Reitz eine Veränderung<br />
bei den Wünschen ihren Kunden fest. „Diesen Wünschen kommen wir gerne<br />
nach, denn wir beherrschen die dafür notwendigen traditionellen Techniken.“<br />
Ein besonderes Flair erhalten restaurierte, alte Möbel, wenn sie im<br />
Kontext mit neuen Möbeln platziert werden. „Wir führen ja vor allem<br />
Möbel mit skandinavischem Flair. Das zurückhaltende Design<br />
dieser Möbel eignet sich gut, um mit einem kraftvollen Kontrast<br />
eines restaurierten alten Möbelstücks Akzente zu setzen“, führt<br />
Dagmar Reitz aus und empfiehlt einen Besuch im Showroom von<br />
Reitz Lebensräume. „Wir haben hier einige Möbel unserer wichtigsten<br />
Hersteller ausgestellt und man kann sich so einen sehr guten<br />
ersten Eindruck verschaffen. Wenn man dann die Einrichtung eines<br />
Raumes konzipiert, kann man auf diese Anregungen zurückgreifen<br />
und sich Möbel des Wunsch-Herstellers auswählen. Glücklicherweise<br />
konnten auch die Lieferzeiten für diese Möbel zwischenzeitlich wieder<br />
auf ein normales Maß reduziert werden.“ Diese Wartezeit kann<br />
genutzt werden, um ein altes Lieblings-Möbel aufarbeiten zu lassen<br />
oder sonstige Vorarbeiten vom Team Reitz in den Räumen erledigen<br />
zu lassen: „Von der Renovierung und farblichen Gestaltung der<br />
Wände, über die Anfertigung von Gardinen und Sonnenschutz bis<br />
zur Verlegung von Bodenbelägen reicht dabei unser Service“, laden<br />
Lina, Dagmar und Willi Reitz gemeinsam mit ihrem Team zu einem<br />
Besuch bei Reitz Lebensräume ein.<br />
Das Familien-Trio: Dagmar, Lina und Willi Reitz. Gemeinsam mit<br />
ihren Mitarbeitern gestalten sie Lebensräume für ihre Kunden.<br />
„Auf Stoffe von Designers Guild greifen wir gerne zurück“<br />
Im vergangenen Jahr hat Lina Reitz, die nun in die Geschäftsführung<br />
des elterlichen Betriebes eingestiegen ist, ihre Meisterprüfung<br />
zur Raumausstatterin mit einem solchen Projekt abgelegt. „Ein<br />
Kunde hatte uns einen sehr schönen alten Sessel gebracht und den<br />
Wunsch geäußert, dass dieser Sessel wieder aufgearbeitet und für<br />
eine weitere Nutzung in vielen kommenden Jahren fit gemacht werden<br />
sollte“, erzählt Lina Reitz. Neben den notwendigen handwerklichen<br />
Arbeiten – es musste hier zum Beispiel eine völlig neue Fasson<br />
traditionell geschnürt und aufgebracht werden – spielte dann auch<br />
die Auswahl der Stoffe für den neuen Bezug eine wichtige Rolle:<br />
„Hier beginnt der Blick in die Zukunft eines Möbelstückes. Der neue<br />
Bezug muss so ausgewählt sein, dass er heute gefällt und möglichst<br />
auch in mehr als zehn Jahren nichts an Aktualität verloren hat“, beschreiben<br />
Lina und Dagmar Reitz, die häufig gemeinsam die Kunden<br />
in diesen Projekten beraten, ihre Aufgabe. „Und darin sehen wir<br />
auch unsere moderne Interpretation. Die handwerkliche Aufgabe<br />
wird in traditioneller Weise gelöst und dann mit neuen Stoffen auf<br />
Seite 34<br />
den modernen Geschmack hin ausgerichtet.“<br />
WORKSHOP WIENER GEFLECHT<br />
Die Impulse, die Tricia Guild mit der Gründung ihres Unternehmens Designers Guild im<br />
Jahr 1970 für die internationale Welt der Stoffe und des Interior Design gegeben hat,<br />
sind kaum zu unterschätzen. „Für mich ist es heute eine Selbstverständlichkeit, im<br />
Kundengespräch auf die Musterbücher von Designers Guild zurückzugreifen“, führt<br />
Lina Reitz aus und verdeutlicht, wie zeitlos die Entwürfe der englischen Designerin<br />
sind.<br />
FLORALES DESIGN UND KRAFTVOLLE FARBEN<br />
Dem Lob von Lina Reitz kann Dagmar Reitz nur in vollem Umfang zustimmen. „Uns<br />
haben die Stoffe aus London seit den Gründungstagen unseres Unternehmens begeistert.<br />
Auch wenn einige Designs ‚very british‘ sind und in Deutschland weniger Anklang<br />
finden, war der Mut zu kraftvollen Mustern und Farben uns wichtig, um Akzente<br />
in der Gestaltung von Wohnräumen setzen zu können.“ Gleichzeitig ist die Qualität<br />
der Produkte immer gleichbleibend hoch geblieben. „Das freut uns besonders. Denn<br />
wir können uns in dieser Hinsicht auf die Produktion von Designers Guild wirklich verlassen.<br />
Die Stoffe können von uns perfekt weiterverarbeitet werden und so ist schon<br />
so manches Unikat entstanden, auf das die Besitzer wirklich stolz sind.“
„DANKESCHÖN“<br />
MIT DER FÄHRE NACH BORKUM<br />
Wie groß die Aufregung vor dieser Fahrt bei allen Beteiligten war, ließ sich am<br />
Morgen der Abfahrt erkennen. „Fast alle Eltern waren mit zum Treffpunkt für<br />
die Abreise gekommen. Zum ersten Mal waren viele Kinder für fünf Tage nicht<br />
mit ihren Eltern zusammen – eine große Herausforderung“, blickt Christof Schulenkorf<br />
zurück. Und die Aufregung bei den Kindern wurde dann so richtig groß,<br />
als es auf die Fähre ging. „Wer noch nie am Meer war und dann direkt mit einer<br />
großen Fähre auf eine Insel übersetzen darf, der ist natürlich begeistert.“<br />
WATTWANDERUNG UND SPIELEN IM SAND<br />
War das eine riesige Freude. Insgesamt 55 Kinder und 6 Begleiter der Gemeinschaftsgrundschule<br />
Langemaß in Köln-Mülheim konnten eine 5-tägige Fahrt nach Borkum unternehmen.<br />
Einen wesentlichen Beitrag dazu lieferten die INCENTO-Kunden: Beim Herbstfest<br />
2022 in der Design Post Köln hatten die Gäste eifrig Lose für die Tombola gekauft und so<br />
den Kindern diese Reise ermöglicht.<br />
Für die Tage der Schulreise hatten sich die insgesamt 6 Begleiter jede Menge<br />
Programmpunkte ausgedacht. „Die Mehrzahl der Programmpunkte konnten<br />
wir gar nicht realisieren. Die Kinder haben bei schönstem Wetter einfach den<br />
ganzen Tag am Strand gespielt. Das war ein bisschen wie im Paradies...“, sagt<br />
Antje Veit und ist im Rückblick froh, zwei Programmelemente im Vorfeld der<br />
Reise gebucht zu haben: „Weil die INCENTO-Spende so großzügig ausgefallen<br />
ist, konnten wir eine geführte Wattwanderung mit allen Kindern unternehmen.<br />
Das war ein riesiger Spaß und sehr lehrreich. Außerdem hatten wir eine günstige<br />
Gelegenheit durch die Jugendherberge bekommen, für die Kinder während<br />
der Tage unseres Aufenthaltes Fahrräder zu buchen. Da auf Borkum nur sehr<br />
wenig Autoverkehr ist und im Umfeld der Jugendherberge gar keine Autos fahren,<br />
konnten sich die Kids hier richtig austoben. Ich weiß allein von 5 Kindern, die<br />
in dieser Zeit das Fahrradfahren gelernt haben. Also noch einmal ein herzliches<br />
Dankeschön, dass wir unseren Kindern diese Fahrt ermöglichen konnten.“<br />
„Ohne die großzügige Spende von INCENTO hätte es sicher einige Härtefälle in<br />
unserer Grundschule gegeben und nicht alle Kinder hätten die Reise antreten<br />
können“, sind sich Antje Veit und Christof Schulenkorf sicher. Die beiden Lehrer<br />
hatten während des INCENTO-Herbstfestes die Tombola-Lose verkauft und den<br />
Besuchern auch für Fragen rings um die Grundschule Langemaß gerne zur Verfügung<br />
gestanden.<br />
DAS ERSTE MAL ALLEINE VERREISEN<br />
Für die meisten Kinder, die aus allen vier Schuljahren der Grundschule stammen<br />
und in einer Jugendherberge auf Borkum untergebracht waren, war es die erste<br />
Reise. „Wir hatten Kinder dabei, die zum ersten Mal für fünf Tage Köln verlassen<br />
haben und die meisten Kinder haben zum ersten Mal das Meer gesehen. Das<br />
war schon wirklich berührend“, sagt Antje Veit, die in einer der beteiligten Klassen<br />
auch Klassenlehrerin ist. „Die Eindrücke waren für die Kinder so nachhaltig,<br />
dass sie auch jetzt noch häufig davon sprechen – und alle möchten sich ganz<br />
herzlich für die Großzügigkeit der Spender bedanken. Gerne gebe ich den Dank<br />
der Kinder und der Eltern auf diesem Wege weiter.“<br />
Seite 36 Seite 37
INCENTO-KUNDENEVENTS 2023 / 2024<br />
Sonntag, 19. November 2023<br />
11:00 – 19:00 Uhr<br />
in der Design Post Köln<br />
Unser Kundenevent – für Sie!<br />
20 Aussteller präsentieren ihre<br />
Produkte und freuen sich auf<br />
interessante Gespräche.<br />
Auch in diesem Jahr führen wir wieder<br />
eine Tombola durch, deren Einnahmen<br />
einem Kölner Kinder- und Jugendprojekt<br />
zugute kommen.<br />
In Planung: Donnerstag, 05. September2024<br />
im Bowling-Center<br />
Der INCENTO Charity-Cup 2024<br />
Netzwerken und Spaß haben. Sich Austauschen und den Gewinner<br />
des Charity-Cups ausspielen. INCENTO lädt Kölner Unternehmer ein,<br />
sich an diesem Charity-Cup aktiv zu beteiligen.<br />
Sonntag, 21. April 2024<br />
14:00 – 19:00 Uhr<br />
im Restaurant KWB<br />
Das INCENTO-Frühjahrsfest:<br />
Seien Sie unser Gast!<br />
Im wunderschönen Jugendstil-Ambiente<br />
des ehemaligen Deutz-Kalker Bades<br />
präsentieren unsere Aussteller ihr<br />
Frühjahrs-Sortiment.<br />
Purer<br />
Genuss<br />
Im Herbst beginnt die Genusszeit für vollmundige Rotweine.<br />
„Während im heißen Sommer die eisgekühlten Weißweine,<br />
Rosados und Spumantes bei unseren Kunden besonders<br />
hoch im Kurs standen, konzentriert sich die Nachfrage in<br />
unserer Vinothek an der Aachener Straße in Köln-Braunsfeld<br />
jetzt wieder auf die Rotweine“, bestätigt der INCENTO-Weinexperte<br />
Kai Lohrengel.<br />
ITALIEN, FRANKREICH UND DEUTSCHLAND<br />
Auch nach 25 Jahren, in denen Kai Lohrengel Weine für die<br />
Kunden aus Köln und Umland präsentiert, ist sein Interesse<br />
an der Entdeckung neuer Weingüter ungebrochen. „Es<br />
macht mir einfach Spaß, Weingüter in Italien, Frankreich und<br />
Deutschland zu besuchen, die Weine und die Anbaumethoden<br />
vor Ort kennenzulernen und dann für meine Kunden<br />
eine Auswahl zu treffen“, berichtet Kai Lohrengel. Gleichzeitig<br />
bleibt er den Weingütern, mit denen er eine Zusammenarbeit<br />
begründet, in der Regel über lange Zeit treu. „In<br />
unserem diesjährigen Jubiläumsjahr haben wir festgestellt,<br />
dass wir mit einigen unserer besten Weingüter tatsächlich<br />
schon seit der Gründung von vini diretti kooperieren.“ In<br />
den letzten Jahren haben sich neben dem Weinland Italien<br />
vor allem Weingüter aus Frankreich und Deutschland einen<br />
Platz in den Regalen von vini diretti erobert. „So bieten wir<br />
eine noch größere Vielfalt. Und es ist erstaunlich wie groß die<br />
Geschmacksvielfalt des Weins ist. Mit der Breite an Traubensorten,<br />
die in Europa angebaut werden und mit der Unterschiedlichkeit<br />
der Böden, auf denen die Rebstöcke gepflanzt<br />
wurden, zählt der Wein einfach zu den spannendsten Genussmitteln<br />
der Welt“, bleibt Kai Lohrengel vom Wein begeistert.<br />
FEINE KOST ZUM ADVENT<br />
Je näher das Weihnachtsfest rückt, umso mehr Kunden<br />
gönnen sich auch die feinen Schokoladen und die sonstigen<br />
köstlichen Verführungen aus Italien. „Neben den Schokoladen,<br />
die traditionell in Italien zum Caffè gereicht werden,<br />
führen wir mit toskanischer Wildschweinsalami oder würzig<br />
eingelegten Oliven auch Spezialitäten für die Antipasti. Für<br />
die Primi Piatti empfehlen wir die Spitzenpasta von Rummo<br />
in Begleitung eines klassischen Pestos und den Secondi<br />
Piatti können Sie mit einer unseren fein komponierten<br />
Würzmischungen original italienisches Flair verleihen“, stellt<br />
Kai Lohrengel das breite Sortiment vor. Diese Mischung aus<br />
Wein und Feinkost – die Produkte stammen dabei fast ausschließlich<br />
aus kleinen Manufakturen – eignet sich auch<br />
hervorragend, um individuelle Präsentkörbe zusammenzustellen.<br />
„Für eine ganze Reihe Kölner Unternehmen bieten<br />
wir diesen Service in der Vorweihnachtszeit bereits an und<br />
freuen uns, wenn wir noch weitere Kunden für diesen individuellen<br />
Weihnachts-Service gewinnen können.“<br />
Schola Sarmenti ist Gastwinzer beim<br />
INCENTO-Herbstfest 2023<br />
Zu den Weingütern, das seit den Gründungstagen von vini diretti<br />
im Sortiment zu finden ist, zählt das in Apulien liegende Weingut<br />
Schola Sarmenti.<br />
Die Rebsorten Fiano, Negroamaro, Primitivo und Susumaniello<br />
werden in den Weingärten dieser Familienwinzerei in traditioneller<br />
Weise angebaut. Zu probieren und zu erwerben sind diese Weine<br />
auf dem INCENTO-Herbstfest 2023 in der Design Post Köln.<br />
Aachenerstraße 555 / Wendelinstraße 61<br />
Köln Braunsfeld / Köln Müngersdorf<br />
Telefon 0221. 50803638 / 0221.9473 375<br />
info@vini-diretti.de<br />
www.vini-diretti.de<br />
und hier geht es direkt zum Geschenke-Katolog:<br />
shop.vini-diretti.de/weihnacht<br />
Seite 39
Einfach gesund<br />
Mineralwasser zählt zu den am intensivsten überwachten<br />
Lebensmitteln in Deutschland. „Und das<br />
ist auch richtig so“, meint Stephan Römer, der<br />
gemeinsam mit seinem Bruder Thomas und seinen<br />
Eltern das Familienunternehmen Haaner Felsenquelle<br />
führt. „Nur so kann gewährleistet werden,<br />
dass Mineralwasser aus staatlich anerkannten<br />
Heilquellen – zu diesen zählen auch die Bergische<br />
Waldquelle und die Haaner Felsenquelle – wirklich<br />
gesundes Wasser bietet.“<br />
Wenn man zur Bergischen Waldquelle, dem sehr feinen und natriumarmen<br />
Wasser aus Haan, das vom Geschmack her an ein Mineralwasser<br />
aus Frankreich erinnert, greift, hat man sich für ein Mehr an Nachhaltigkeit<br />
entschieden. „Denn im Gegensatz zu einem Wasser aus Frankreich<br />
wird dieses Wasser aus einem Tiefenbrunnen am Rande des Bergischen<br />
Landes gewonnen. Das Wasser, das im Bergischen Land als Regen fällt,<br />
sucht sich über Jahre und Jahrzehnte hinweg seinen Weg in Richtung<br />
der Rheinebene. Hier bei uns in Haan sammelt sich das Wasser in großer<br />
Tiefe. Dieses reine Wasser wird dann von uns gefördert und in<br />
Glasflaschen zu den Kunden gebracht. Dabei sind die Transportwege<br />
zu unseren wichtigsten Absatzmärkten zum Glück sehr kurz. Und diese<br />
wenigen Kilometer, die von der Quelle zum Verbraucher zurückzulegen<br />
sind, wirken sich auf den Nachhaltigkeitsindex der Bergischen Waldquelle<br />
sehr positiv aus.“<br />
NATRIUMARM – FÜR BABYS GEEIGNET<br />
Aktenzeichen xy<br />
digitalisiert und archiviert<br />
Ob Großunternehmen oder Solo-Selbständiger<br />
– die Pflicht zur Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen<br />
betrifft alle Unternehmen.<br />
Arlogis ist der Partner für die Archivierung.<br />
Mit passgenauen Angeboten für Firmen aller<br />
Größenordnungen.<br />
arlogis GmbH<br />
Hamburger Straße 20<br />
41540 Dormagen/Horrem<br />
Telefon 02133.25 97 - 0<br />
info@arlogis.de<br />
www.arlogis.de<br />
®<br />
Wie gesund das Mineralwasser der Bergischen Waldquelle ist, zeigt<br />
sich daran, dass es als geeignet für die Zubereitung von Babynahrung<br />
zugelassen ist. „Der sehr niedrige Natriumgehalt der Bergischen Waldquelle<br />
ist hierfür der wesentliche Grund. Die Organe von Babys sind<br />
zum Teil noch nicht voll entwickelt und so kann Natrium dem Körper<br />
Wasser entziehen. Gepaart mit dem sehr geringen Gehalt an sonstigen<br />
Mineralien eignet sich unsere Bergische Waldquelle mit wenig<br />
Natrium also in idealer Weise für Babys und Kleinkinder. Und was für<br />
unsere Kinder gilt, hat natürlich auch für uns Erwachsene Bedeutung:<br />
Wenig Natrium, geringer Mineralgehalt und der feine Geschmack machen<br />
die Bergische Waldquelle zum idealen Getränk – für jeden Tag!“<br />
Haaner Felsenquelle<br />
staatlich anerkannte Heilquelle GmbH<br />
Flurstraße 140<br />
42781 Haan<br />
Telefon 02129.9494-0<br />
info@haanerfelsenquelle.de<br />
www.haanerfelsenquelle.de<br />
Die mehrjährige Aufbewahrungspflicht für viele Geschäftsunterlagen<br />
zählt sicher zu den eher lästigen Aufgaben für alle Unternehmen.<br />
Zumal in den boomenden Regionen der Rheinschiene die<br />
Mietpreise für Büroflächen hoch sind und ein eigenes Archiv damit<br />
oft sehr teuer wird. Der Lösungs-Partner: Arlogis, Archivierung mit<br />
System.<br />
NEUES ANGEBOT: DER AKTENFUCHS<br />
Schon seit mehr als zehn Jahren operiert Arlogis als Partner zur Archivierung<br />
von Akten. „In der Vergangenheit vor allem als Dienstleister<br />
für größere Unternehmen mit einem Full-Service Angebot“,<br />
lenkt Geschäftsführerin Manuela Henk den Blick auf ein neues Angebot<br />
von Arlogis: „Aktuell entwickeln wir eine neue Internetplattform,<br />
auf der kleine Unternehmen und Solo-Selbständige unsere<br />
Services direkt buchen können. Unter dem Stichwort ‚Aktenfuchs‘<br />
ist diese Plattform ab November 2023 nutzbar. Hier kann man alle<br />
vorbereitenden Aufgaben selber ausführen und dann zu wirklich<br />
attraktiven Konditionen schnell und effizient die Arlogis-Möglichkeiten<br />
zur Aktenarchivierung nutzen.“ Mitgeschäftsführer Armin<br />
Schmidt-Königstedt ergänzt: „Auch die Verwaltung der Datenbestände<br />
kann über das Aktenfuchs-Portal von den Usern selber<br />
durchgeführt werden. Damit können wir die reine Archivierung der<br />
Akten sehr preisgünstig anbieten. Wir empfehlen die Nutzung vom<br />
Aktenfuchs vor allem kleineren Unternehmen und Start-Ups, die<br />
nur selten einen Zugriff auf die archivierten Bestände benötigen.<br />
Wenn häufiger Akten aus dem Archivbestand gezogen werden<br />
müssen, sollten eher auf die klassischen Arlogis-Angebote zurüc<br />
gegriffen werden.“<br />
HOCHLEISTUNGS-SCANNING<br />
Mit neuen Büro- und Arbeitsflächen begleitet Arlogis ihr verstärktes<br />
Engagement im Bereich Dokumenten-Scanning. „Wir haben<br />
auf diesen zusätzlichen Flächen hoch leistungsfähige Scanning-<br />
Systeme installiert, die Dokumente bis zu einem Format von DIN<br />
A2 scannen können – also Baupläne, Architekturzeichnungen und<br />
vergleichbare Dokumente. Die von uns eingesetzte Software entspricht<br />
den höchsten Datenschutzstandards und die eingesetzten<br />
Scanner verfügen über die TR Resiscan Zertifizierung“, führen Manuela<br />
Henk und Armin Schmidt-Königstedt aus. „Wir erstellen interessierten<br />
Kunden sehr gerne ein individuelles Angebot.“<br />
Seite 40 Seite 41
MODE VOR DEM TREND<br />
Einerseits ist die Modedesignerin Andrea Baldauf von der kurzlebigen Modewelt<br />
großer Labels weit entfernt. Schon ihr hoher Anspruch an Nachhaltigkeit<br />
spricht eine andere Sprache. Häufig jedoch liegt sie mit ihrem Farbempfinden<br />
mitten im Trend. „Oft sogar ein wenig voraus“, merkt Andrea Baldauf in aller<br />
Offenheit an. Die aktuelle Kollektion spiegelt dies wieder: Mit einem Schwerpunkt<br />
auf Kunstleder und den dazu gut zu kombinierenden Kleidungsstücken<br />
in den Farben Braun, Grün, Natur und Rost hat die Kölner Designerin<br />
schon früh auf einen Farbtrend gesetzt, der in diesem Herbst auch bei vielen<br />
großen Labels den Ton angeben wird.<br />
Andrea Baldauf ist vor allem die Auswahl der Stoffe ein wichtiges Anliegen:<br />
„Ich setze auf Qualität. Probiert man eine Hose, einen Pullover oder einen<br />
Mantel aus meiner Kollektion an, spürt man umgehend die hohe Qualität<br />
auf der Haut. Die ausgesuchten Materialien, die ich mit Überzeugung und<br />
Leidenschaft verwende, müssen diesen Anspruch erfüllen – nur dann ist gewährleistet,<br />
dass aus einem Kleidungsstück ein Lieblingsstück wird und auch<br />
mit neuen Entwürfen aus meinem Atelier kombiniert werden kann.“ Beim<br />
Herbstfest in der Design Post Köln und beim Frühlingsfest im Hotel Stadtpalais<br />
kann jede Interessierte ungezwungen prüfen, ob dieser Anspruch den<br />
Realitäts-Check besteht. „Ich freue mich, wenn neue Kundinnen zu mir kommen<br />
und einfach ein Stück anprobieren. Sie sind herzlich eingeladen.“<br />
Goldenes Reh, 4-teilig 2,20 m x 2,20 m, Acryl, Vergoldung<br />
Flowers, 1,60 m x 1,00 m, Acryl, Vergoldung<br />
LEBEN IN FARBE<br />
„Lassen Sie Ihre Sinne verführen, Ihre Phantasie schweifen und<br />
Ihren Gedanken freien Lauf“, so lädt die Kölner Künstlerin Renate<br />
Berghaus dazu ein, ihre Kunst zu betrachten. Mit ihrem Stil, der<br />
sich auf realistische Malerei oder großformatige Spachteltechnik<br />
konzentriert, gelingt es Renate Berghaus immer wieder einen<br />
außergewöhnlichen Blickwinkel auf die Welt einzufangen. Mit den<br />
thematischen Schwerpunkten Städte – hier nimmt die Stadt Köln<br />
mit mehreren Stadtmotiven eine hervorgehobene Stellung ein – Popart-Tiere,<br />
Perspektivwechsel und Goldene Zeiten zeigt die Künstlerin<br />
einen Überblick über die Schaffensphasen der letzten Jahre. „Ich<br />
freue mich, dass ich Werke aus allen Schwerpunkten auch in diesem<br />
Jahr beim INCENTO-Herbstfest in der Design Post Köln präsentieren<br />
kann“, sagt Renate Berghaus und freut sich auf viele Gespräche<br />
im Rahmen dieser Ausstellung. Aber auch in ihrem Atelier im<br />
Bergischen Land lässt sich jederzeit ein Besuchstermin vereinbaren.<br />
„Gerne zeige ich hier im ländlichen Umfeld meine Bilder“, bestätigt<br />
die Künstlerin.<br />
SCHWERPUNKT WANDMALEREI<br />
Neben der klassischen Malerei widmet sich Renate Berghaus bereits<br />
seit vielen Jahren auch der künstlerischen Gestaltung von Fassaden<br />
und großen Wänden in Innenräumen. „Die Aufgabenstellungen sind<br />
hier vielfältig“, merkt Renate Berghaus an. „Von produktbezogenen<br />
Auftragsarbeiten über die optische Hervorhebung von Wänden in<br />
Gastronomie, Hotels oder Handel bis zur Fassadengestaltung im<br />
öffentlichen Raum. Ich freue mich immer über neue Aufgaben und<br />
Herausforderungen.“<br />
KREATIVE<br />
SCHMUCKSTÜCKE<br />
Natur – mit ihrer Vielfalt an Farben, Formen und Materialien. Das ist die kreative<br />
Spielwiese, auf der sich Ambiente-Expertin Annika Leick am liebsten tummelt.<br />
Ob Wandbilder mit Muscheln und Trockenblumen oder die Ausstattung eines<br />
Büros mit frischen Blumen zum Start in die Woche. Ob raffiniertes Gesteck zum<br />
Advent oder ein farblich harmonischer Blumenschmuck auf den Hochzeitstischen.<br />
„Wer sich über kreative Ideen zu Themen rings um Blumen freut, darf<br />
jederzeit mein Atelier besuchen oder einen Termin für ein Beratungsgespräch<br />
mit mir vereinbaren“, bietet Annika Leick an.<br />
Einen besonderen Schwerpunkt legt Annika Leick auf die Arbeit mit Trockenblumen.<br />
„Hier kann ich viele Ideen mit Liebe zum Detail verwirklichen. Die Werkstücke<br />
sind nachhaltig, weil sie zeitlos einen Raum schmücken. Sie benötigen<br />
kaum Pflege und sind einfach schön.“ Eine breite Auswahl von Arbeiten – natürlich<br />
mit dem Schwerpunkt adventlicher Gestecke und Arrangements können<br />
die Gäste des INCENTO-Kundenevents in der Design Post Köln sehen. Hier stellt<br />
Annika Leick ihre aktuellen Arbeiten aus.<br />
Andrea Baldauf<br />
01575.255 7497 | modedesign@baldauf-<strong>koeln</strong>.de<br />
2B Ateliers | Braugasse 2b | 50859 Köln-Lövenich<br />
www.baldauf-<strong>koeln</strong>.de<br />
Schwimmerin, 1,00 m x 1,60 m, Fotorealismus, Acryl<br />
Renate Berghaus<br />
Offermannsheider Straße 29<br />
51515 Kürten<br />
Telefon 0177.2725325<br />
mail@renateberghaus.de<br />
www.renateberghaus.de<br />
Annika Leick<br />
NaturObjekte<br />
Alter Militärring 45<br />
50933 Köln-Müngersdorf<br />
0221.55004330<br />
www.annikaleick.de<br />
Seite 42 Seite 43
NEUE<br />
TECHNIK<br />
für mehr Flexibilität<br />
Mit der Investition in einen hochmodernen 3-D Scanner und ein eigenes Keramik-Labor<br />
hat Zahnarzt Dr. Oliver Zittlau die technische Ausstattung seiner Praxis noch einmal erweitert.<br />
„Die wesentlichen Gründe: Wir können in der Behandlung noch spontaner und<br />
flexibler auf die Wünsche der Patienten eingehen und können perfekten Zahnersatz im<br />
eigenen Labor anfertigen“, erläutert der Kölner Zahnarzt. Mehr als dreißig Jahre Berufserfahrung<br />
bringt Dr. med. dent. Oliver Zittlau in die Behandlung seiner Patienten ein.<br />
Nach dem Umzug in neue Praxisräumlichkeiten in der Händelstraße<br />
und mit der Einbindung von Zahnärztin Laura Schmitz in das Praxisteam<br />
war schon länger der Gedanke zu einer Installation eines solchen<br />
3-D Scanners herangereift. Für Dr. Oliver Zittlau war die technische<br />
Weiterentwicklung der Systeme ein wesentliches Argument<br />
für die jetzige Investition. „Vor allem die Präzision ist jetzt mit der<br />
konventionellen Herstellung identisch. Zudem ist die Software der<br />
Systeme mittlerweile sehr intuitiv zu bedienen.”<br />
SCANNEN: ABDRUCK ADE?<br />
„Seit den 1980er Jahren gibt es schon Systeme, die diesen Workflow<br />
anbieten. Bis vor Kurzem war es jedoch utopisch, einen ganzen<br />
Kiefer sauber zu scannen. Die massive Torsion verbot eigentlich<br />
mehr als einen Zahn über einen Scan zu versorgen. Vor allem einer<br />
unserer Behandlungs-Schwerpunkte, die Therapie von CMD war gar<br />
nicht über den digitalen Workflow abzudecken.” Dr. Zittlau hat die<br />
Entwicklung über Jahrzehnte beobachtet und sein hoher Perfektionsanspruch<br />
wird jetzt mehr als befriedigt. Der für den Patienten<br />
angenehmere Scan-Vorgang ermöglicht sogar neue Analyse-Verfahren:<br />
Beispielsweise kann man einen neuen und einen älteren Scan<br />
überlagern, um dem Patienten sicher zu sagen, ob und wie stark er<br />
seine Zähne abnutzt und passende Therapie-Empfehlungen geben.<br />
Selbst die Funktionsanalyse kann nun vollständig digital laufen.<br />
BASIS FÜR ZAHNERSATZ<br />
Die sogenannte “Same-Day-Dentistry” ist schon lange in aller Munde.<br />
Aber erst die letzten Software-Entwicklungen haben dazu geführt,<br />
dass die Passgenauigkeit mehr als überzeugend ist. „Nicht für<br />
alle Aufgaben im Bereich des Zahnersatzes werden wir also weiter<br />
die Unterstützung eines externen Labors benötigen. Es gibt natürlich<br />
immer noch komplexe Aufgabenstellungen – unter anderem<br />
im Bereich des herausnehmbaren Zahnersatzes und der Schienen-<br />
Therapie – für die wir bei unserem bewährten Labor bleiben, das<br />
uns seit Jahren hochwertigen Zahnersatz liefert, mit dem sich die<br />
Patienten sehr wohlfühlen.“ Die Erstellung von minimalinvasiven Inlays,<br />
Onlays und Kronen im eigenen Labor erbringt aber nicht nur<br />
eine größere zeitliche Flexibilität, sondern kann auch dabei helfen,<br />
die Behandlungskosten in einem engeren Budgetrahmen zu halten.<br />
„Wir wissen, dass aufwändige Zahnbehandlungen meist auch für<br />
die Patienten mit einem eigenen Kostenanteil belegt sind. Wenn<br />
man diese Anteile ohne Qualitätsverluste minimieren kann, sind die<br />
meisten Patienten über diese Nachricht sehr erfreut.“<br />
INTEGRATION DES SCANNERS<br />
AUCH BEI DER IMPLANTATION<br />
„Mit einer 3-D Aufnahme (DVT) lässt sich im Vorfeld einer Behandlung<br />
analysieren, welche möglichen Probleme an welchen Stellen im<br />
Knochen zu erwarten sind und die ideale Implantatposition planen.<br />
In der Mehrzahl der Fälle können wir im Vorfeld abschätzen, ob ein<br />
Knochenaufbau erforderlich ist oder ob das vorhandene Knochenmaterial<br />
des Kiefers genug Volumen für das Einbringen eines Implantates<br />
aufweist.“ Vor allem bei Patienten, bei denen eine umfangreichere<br />
Sanierung des Gebisses notwendig ist, kommen die<br />
Vorteile der 3-D Aufnahmen in vollem Umfang zum Tragen. „Der mit<br />
unserem Scanner im Mund erzeugte Datensatz – die Oberfläche der<br />
Zähne und des Zahnfleisches – kann nun mit der Knochendarstellung<br />
des DVT überlagert werden und eine passgenaue Führungsschiene<br />
für die Implantat-Bohrer vom Labor gedruckt werden.“, beschreibt<br />
Dr. Oliver Zittlau die Möglichkeiten moderner Scanner-Technologie.<br />
„Wir sehen nun also nicht nur schon vor dem Beginn eines Eingriffs<br />
sehr genau, wie wir beim Setzen von Implantaten vorgehen müssen,<br />
sondern können noch minimalinvasiver und präziser implantieren.“<br />
Therapie:<br />
Schiene gegen lautes<br />
Schnarchen und leichte<br />
Schlaf-Apnoe<br />
Über einige Jahre hinweg hat sich Dr. Oliver Zittlau mit<br />
der Weiterentwicklung der Schienen-Systeme gegen<br />
Schnarchen beschäftigt und hält die aktuellen Modelle<br />
für einige Patienten für geeignet. „Natürlich muss in<br />
jedem Einzelfall sehr genau geprüft werden, ob eine<br />
solche Schiene die gewünschten Effekte erzielen kann,<br />
und man darf sich auch nicht darüber täuschen, dass die<br />
Auswirkungen einer solchen Schiene auf den nächtlichen<br />
Schlaf nicht unerheblich sind.“<br />
Denn die Schiene ist so konzipiert, dass der Unterkiefer<br />
ein wenig nach vorne gezogen wird. „Das Schnarchen<br />
entsteht ja – verkürzt gesagt – vor allem dadurch, dass<br />
der Unterkiefer in der Entspannung des Schlafes nach<br />
hinten rutscht und so den Raum für die ein- und ausströmende<br />
Luft verknappt.“<br />
Durch diese Verknappung des Raumes entsteht das Geräusch<br />
des Schnarchens, wird der zur Verfügung stehen-<br />
de Raum noch stärker im Schlaf eingeengt, können<br />
Ate- maussetzer – die sogenannte Schlaf-Apnoe – die<br />
Folge sein. Viele Patienten, die unter diesem Krankheitsbild<br />
leiden, müssen nachts eine Maske tragen, über die<br />
sie mit Sauerstoff versorgt werden.<br />
„In leichten Fällen von Schlaf-Apnoe kann eine Schnarch-<br />
Schiene eine alternative Therapieoption bieten und der<br />
Einsatz einer Schlafmaske mit Sauerstoffgerät vermieden<br />
werden. Aber auch schon bei schwerem Schnarchen<br />
kann eine Schnarch-Schiene angezeigt sein. Gerne bespreche<br />
ich mit meinen Patienten diese Möglichkeiten.“<br />
Praxis Dr. med. dent. Olliver Zittlau<br />
Händelstraße 25-29<br />
50674 Köln<br />
Telefon 0221.923 3016<br />
praxis@zittlau.de<br />
www.zittlau.de<br />
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DIE GLOREICHEN DREI<br />
Martini – Mit süßem Aperitivo zur Kultmarke<br />
Wein und Kräuter – diese uralte Verbindung, die sich bis zu den Glanzzeiten des alten<br />
Ägypten zurückverfolgen lässt, ist die Basis für den nun 160-jährigen Erfolg der<br />
italienischen Marke Martini. Aus dem kleinen italienischen Dorf Pessione heraus wurde<br />
der Verkauf gestartet. Und bis heute ist das Stammwerk des größten Wermutherstellers<br />
der Welt dort angesiedelt. Mit seinem roten und weißen Aperitivo und dem Wermut<br />
Extra Dry, der seine Qualitäten vor allem als Begleiter in Cocktails voll ausspielt, treffen<br />
die Master-Blender des Hauses Martini, die für die Komposition der Zutaten zuständig<br />
sind, bis heute den Geschmack der Kunden – weltweit.<br />
Das Wermutkraut – mit botanischem<br />
Fachbegriff als Artemisia absinthium<br />
bekannt – zählt mit seinen Bitterstoffen<br />
zu den geschmacksprägenden<br />
Ingredienzien des Martini Wermut.<br />
Während Hippokrates das Wermutkraut vor allem als Heilmittel<br />
schätzte und es als wirksame Medizin gegen Gelbsucht und Tetanus<br />
empfahl, war schon den alten Ägyptern bekannt, dass Wein,<br />
der mit dem Wermutkraut versetzt wird, eine ganz besondere Geschmacksnote<br />
erhält und sehr bekömmlich ist. In der Regel wurden<br />
den Getränken weitere Kräuter, Rinden, Wurzeln und Blüten zugefügt<br />
– Rezepte dieser Art sind auch aus China, Mesopotamien und<br />
dem antiken Rom bekannt. Lange bevor in Europa diese Veredelung<br />
von Wein populär wurde, gab es also in den Hochburgen des antiken<br />
Weinanbaus Vorläufer für diese Mischung aus Wein und Gewürzen.<br />
Der Erfolg des Wermuts in Mitteleuropa hat vor allem mit der hohen<br />
Qualität des hier angebauten und gesammelten Wermutkrautes<br />
zu tun. Das ehemalige Königreich Savoyen, das seine wesentlichen<br />
Landesteile in den Hochgebirgen der französischen Alpen besaß,<br />
gilt als Quelle des aromatischsten Wermutkrautes und von hier aus<br />
lassen sich sowohl die Entwicklungslinien des Absinths als auch des<br />
Wermuts verfolgen.<br />
TURIN ALS ZENTRUM<br />
DER WERMUTPRODUKTION<br />
Antonio Bernadetto Carpano gilt als Erfinder des neuzeitlichen<br />
Wermuts. 1786 begann er in Turin sein Getränk, das im Wesentlichen<br />
aus Rotwein, Karamell, Zucker und über 30 Kräutern entstand<br />
– darunter auch das Wermutkraut aus den Alpen – zu verkaufen.<br />
Seine Geschäftsidee war so erfolgreich, dass er bald sein Geschäft<br />
im Herzen Turins über 24 Stunden aufhalten musste, um der Kundennachfrage<br />
Herr zu werden. Zunehmend wurde der Wermut von<br />
Carpano als Alternative zum Rotwein geschätzt und so entstand der<br />
italienische Wermut in seiner roten, eher lieblichen Ausprägung, die<br />
bis heute bekannt ist. Erst später kamen weiße Wermut-Angebote<br />
hinzu und in Frankreich gewann der eher trockene Wermut viele<br />
Anhänger. Ein weiterer Vorteil des Modegetränks zeigte sich ebenfalls<br />
bald: Da es sich beim Wermut in der Regel um einen sogenannten<br />
aufgespriteten Wein handelt, also einem Wein, dem Weingeist<br />
zugesetzt wird, um den Gärungsprozess zu unterbrechen, war ein<br />
Transport des fertigen Produktes viel einfacher als bei klassischem<br />
Wein, der beim Transport schnell zu moussieren beginnt.<br />
DREI GESCHÄFTSPARTNER GRÜNDEN MARTINI<br />
Der Vertriebsmanager Alessandro Martini, der Buchhalter Teofilo<br />
Sola und der Wein- und Kräuterkenner Luigi Rossi waren bei der Nationalen<br />
Wein- und Spirituosenbrennerei angestellt und hatten im<br />
Jahr 1863 die Chance, das Unternehmen zu kaufen. Beherzt griffen<br />
die drei Gründer zu und nannten das Unternehmen Martini Sola e<br />
Cia. Kurz nach dem Tod von Teofila Sola wurde der Namen später auf<br />
Martini & Rossi verkürzt, unter dem bis heute der Wermut aus Italien<br />
verkauft wird. Als Standort des Unternehmens hatten die drei<br />
Start-Up Unternehmer das Dörfchen Pessione bei Turin beibehalten.<br />
Es gab drei gute Gründe für diese Wahl: Die Trauben der Winzer<br />
des Piemont liegen in direkter Nähe zum Firmensitz und können<br />
gut dorthin angeliefert werden. Die Alpenkräuter, vor allem das<br />
Wermutkraut, gedeihen auch in relativer Nähe zum Firmensitz und<br />
über die Großstadt Turin, das in dieser Epoche als Handelszentrum<br />
Norditaliens fungierte, ließ sich der Transport von Wermut bestens<br />
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organisieren. Denn darauf hatten sich die drei Gründer schnell geeinigt: Wir<br />
wollen Wermut herstellen. Der Markterfolg des Klassikers Martini Rosso, der<br />
seit der Gründung des Unternehmens hergestellt wird, geht vor allem auf<br />
die Kompetenz des Produktentwicklers Luigi Rossi zurück. Mit seiner feinen<br />
Nase, den detaillierten Kenntnissen über die besten Traubensorten und sein<br />
Know-how über die geschmacklich besten Kräuter der nahe gelegenen Felder<br />
Pancalieri hat er ein Rezept für den Martini Rosso kreiert, das bis heute<br />
zu den bestgehüteten Geheimnissen des Unternehmens zählt. Es obliegt<br />
jeweils immer nur einem Master-Blender, der für die Komposition des Jahrgangs-Wermuts<br />
zuständig ist und diese spezielle Mischung im Sinne der<br />
Originalrezeptur nachzuempfinden. Seit acht Generationen wird dieses Verfahren<br />
zwischenzeitlich so durchgeführt und seit 1994 ist Giuseppe Musso<br />
der Masterblender und Ivano Tonutti unterstützt ihn als der Botanical-Experte<br />
das Unternehmens.<br />
ASTI SPUMANTE UND PROSECCO IM PROGRAMM<br />
Der original Wermut aus dem Hause Martini wird in der ganzen Welt<br />
gerne getrunken. Als Aperitif vor dem Essen oder als raffinierte Zugabe<br />
zu Cocktail-Klassikern wie Americano oder Negroni – der süß-bittere<br />
Wermut aus Turin darf nicht fehlen.<br />
Neben Giuseppe Musso und Ivano Tonutti spielt Sektmeister Livio Prandi<br />
eine weitere Hauptrolle in der Geschmackswelt von Martini. Denn seit den<br />
Gründungstagen des Unternehmens wird auch die Tradition der Schaumweine<br />
aus den Bianco Moscato Trauben – die in der Region Asti angebaut<br />
werden – vom Unternehmen Martini hochgehalten. Mit dem Martini Asti,<br />
dem Martini Prosecco, dem Martini Brut und dem Martini Rosé Extra Dry<br />
bilden die Wein-Connaisseure aus der Nähe von Turin große Teile des italienischen<br />
Schaumwein-Spektrums ab – in jeweils hoher Qualität. Bei vielen<br />
Weinkennern in früherer Zeit etwas in Verruf geraten, konnte der prickelnde<br />
Asti Spumante aus den sonnenverwöhnten Hügeln des Piemont, den das<br />
Hause Martini präsentiert, wieder an Bedeutung gewinnen. Die duftenden<br />
Moscato Bianco-Trauben besitzen eine natürliche Fruchtsüße, die diesen<br />
Spumante – an heißen Tagen gerne auch ergänzt um ein paar Eiswürfel<br />
im Glas – zu einem wohlschmeckenden Aperitivo oder zu einem perfekten<br />
Begleiter von Süßspeisen und Desserts machen. Mit seiner Mischung aus<br />
Chardonnay-, Trebbiano- und Garganega-Trauben, die in der Region Veneto-Fruilli<br />
von Hand gelesen werden, zeigt der Martini Brut eine völlig andere<br />
Charakteristik: Mit einem klar definierten Säureprofil verfügt er über ein<br />
intensives, reichhaltiges Bouquet und führt zu einem frischen, Abgang mit<br />
Mandelaromen. So ist er als Begleiter zu salzigen Snacks mit klassischen<br />
mediterranen Aromen bestens geeignet. Ähnlich gut eignet<br />
sich der Martini Prosecco als Ergänzung zu kleinen mediterranen<br />
Tapas am frühen Abend, während der Martini Rosé Extra Dry mit<br />
seinen intensiven Aromen aus dem Riesling Italico und Nebbiolo<br />
auch ganz ohne begleitende Speisen reines Sommervergnügen versprüht.<br />
DIE GLANZZEITEN DES MARTINI ROSSO<br />
Mit der weltweiten Bewunderung für den mediterran-lässigen Lebensstil<br />
im wohlhabenden Norden Italiens und an der französischen<br />
Mittelmeerküste in den 1950er und 1960er Jahren verbindet sich<br />
auch die erfolgreichste Zeit für den klassischen Martini. An den<br />
Stränden der Riviera wurden der Martini Rosso und auch der Martini<br />
Bianco am frühen Abend in fast jeder Bar genossen.<br />
Ein weiterer Trend sorgte für zusätzliche Nachfrage: In den USA, die<br />
spätestens seit der Prohibition über eine ausgeprägte Kultur des<br />
Genusses von hochprozentigen Spirituosen verfügten, wurden die<br />
Cocktail-Bars immer populärer. Von den Barkeepern der führenden<br />
Bars in den großen amerikanischen Metropolen wurden immer neue<br />
Getränke kreiert, viele gelten bis heute als Klassiker der Barkultur.<br />
Zu den wichtigsten Experimentierfeldern zählte der Whiskey als<br />
Basis-Spirituose. Diese wurde dann vor allem durch aromatische,<br />
kräuterige und süßliche Ingredienzien verfeinert. Heraus kamen<br />
Klassiker wie der Manhatten, der Negroni oder der Americano – und<br />
bei vielen dieser Drinks wurde Martini zur passenden Ergänzung. So<br />
ist es kein Wunder, dass der geschmacklich runde Wermut aus dem<br />
Hause Martini bald in keinem Barschrank mehr fehlte. Weder in den<br />
professionellen Bars noch in den vielen Hausbars, die ab den 1960er<br />
Jahren in fast allen Eigenheimen zu finden waren. Zum Erfolg der<br />
Marke Martini trug in dieser Zeit sicher auch das intensive Marketing<br />
bei. Als Sponsor von Radrennen und vor allem in der damals<br />
immer populärer werdenden Rennserie der Formel 1 war das Unternehmen<br />
aktiv. Bei den Autorennen waren zu dieser Zeit auch die<br />
Filmstars der Hollywood-Studios regelmäßig zu Gast und so zahlte<br />
der Imagegewinn, den die Marke Martini durch ihr Sponsoring gewann,<br />
signifikant auf die Umsätze ein, die im Martini-Stammhaus<br />
Casa Martini generiert werden konnten. In dieser Zeit wurde dann<br />
auch das Produktsortiment der Martini-Klassiker um den Martini<br />
Extra Dry erweitert. Mit diesem trockenen Wermut, der sich an die<br />
französische Tradition anlehnte, wollte man vor allem dem bekanntesten<br />
trockenen Martini – dem in Frankreich hergestellten Noilly<br />
Prat – Paroli bieten. Denn nur so konnte der immer mehr in Mode<br />
kommende Martini-Cocktail, der zwingend einen trockenen Wermut<br />
benötigt, auch mit einem Produkt aus dem Hause Martini & Rossi<br />
gerührt oder geschüttelt werden.<br />
WERMUTTRADITION – MIT UND OHNE ALKOHOL<br />
Neue Produkte beleben heute die klassische Marke Martini. Da sind<br />
zum einen die beiden alkoholfreien Produkte Martini Vibrante und<br />
Martini Floreale zu nennen. Die Basis dieser alkoholfreien Aperitivos<br />
stellen Weine dar, denen in einem schonenden Verfahren der<br />
Alkohol entzogen wurde. Das typische Martini-Profil erhalten diese<br />
Aperitivos dann durch die Zugabe von Kräutern – unter anderem<br />
auch hier natürlich das Wermutkraut – nach den alten Rezepten der<br />
erfahrenen Master-Blender. Einen weiteren Schritt in Richtung alter<br />
Traditionen macht das Unternehmen Martini, das bereits 1993 von<br />
der Gründerfamilie Rossi für den stolzen Übernahmepreis von 1,4<br />
Milliarden Dollar an das US-Unternehmen Bacardi verkauft wurde,<br />
mit den Produkten der Serie Riserva Speciale. So greift zum Beispiel<br />
der bernsteinfarbene Wermut Martini Riserva Speciale Ambrato<br />
auf eine traditionelle Gewürzmischung zurück, die perfekt mit<br />
den Aromen hochwertiger Tonic-Limonaden harmoniert. Die handwerkliche<br />
Perfektion der Kellermeister von Martini kommt vor allem<br />
beim Martini Riserva Speciale Rubino zum Tragen. Im Gegensatz<br />
zu seinem weltbekannten Pendant Martini Rosso überzeugt dieses<br />
Produkt, das in kleiner Auflage hergestellt wird, durch eine nuanciertere<br />
Kombination der Kräuter, die ein tiefes, bitteres und lange<br />
anhaltendes Kräutererlebnis vermittelt. Mit Safran, Angostura und<br />
Kalumba geht der Martini Riserva Speciale Bitter einen noch exoterischeren<br />
Weg. Aber er folgt damit natürlich auch den Pfaden, die<br />
Barkeeper mit ihren Kreationen, in denen Angostura eine wichtige<br />
Rolle spielt, bereits beschritten haben. So bleibt die Marke Martini<br />
ihrer erfolgreichen Geschichte treu und zeigt sich bereit für die<br />
Trends der jungen Generation. Und es macht Spaß, die neuen Geschmackswelten<br />
zu entdecken – sowohl mit Alkohol als auch ohne.<br />
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EINE ZUGREISE MIT DEM ORIENT SILK ROAD EXPRESS<br />
Ins Herz der<br />
Seidenstraße<br />
REISEBERICHT VON ROLAND MOTZ<br />
Dreimal pfeift die Lokomotive, dann setzt sich der von Lernidee gecharterte<br />
Sonderzug nach dreijähriger Zwangspause ruckartig in<br />
Bewegung, lässt die Kamerateams des usbekischen Fernsehens auf<br />
dem Bahnsteig von Taschkent hinter sich und rollt in die menschenleere<br />
Wüste. Es dauert eine Weile, bis wir uns in den mit orientalischen<br />
Plüschvorhängen dekorierten Abteilen eingerichtet haben.<br />
Abends sitzen sechzig überwiegend deutsche Gäste in den beiden<br />
Speisewagen beim Essen, das von russischen Kellnern mit stoischer<br />
Gelassenheit vom ersten Gang bis zum obligatorischen Wodka nach<br />
dem Dessert serviert wird.<br />
Unser Zug ist ein nostalgischer Anachronismus. Niemand muss zwischen<br />
Taschkent, Samarkand und Buchara so langsam dahinzuckeln<br />
wie wir. Hochmoderne spanische Talgo Schnellzüge verbinden die<br />
usbekische Hauptstadt mit den berühmten Oasenstädten, der weitere<br />
Ausbau nach Chiwa ist geplant. Außer den Lokführern gehören<br />
nur wenige Usbeken zum Zugpersonal. Noch zu ungewohnt sei der<br />
Job als Schaffner, die jeweils einen der Waggons zu betreuen haben,<br />
meint Chef Reiseleiter Hajo Bobsin, der für Lernidee schon auf allen<br />
Schienen dieser Welt unterwegs war. Auch der wenig vertrauensbildende<br />
Versuch eines usbekischen Schaffners, 38 000 Zigaretten<br />
über die Grenze zu schmuggeln, habe dazu beigetragen, beim Neustart<br />
des Orient Silk Road Express nach Corona auf das eingespielte,<br />
seit Kriegsbeginn 2022 beschäftigungslose Team des Sonderzugs<br />
Zarengold der Transsibirischen Eisenbahn zurückzugreifen.<br />
VON BUCHARA NACH CHIWA<br />
Fein wie das Haar, aber scharf wie das Schwert, soll der Koran sein.<br />
Kaum zu glauben, aber im heutzutage so entspannten Buchara waren<br />
früher besonders radikale Eiferer am Werk. Die ultraorthodoxen<br />
Imane hielten sich für bessere Muslime als die „verwestlichten“<br />
Glaubensbrüder in Mekka „hat doch die Fackel, die ihre Strahlen in<br />
die Ferne wirft, am Stiel immer ein wenig Finsternis.“ Wer zwischen<br />
Tee trinkenden Mädchen, Eis essenden Kindern und Domino spielenden<br />
Männern am Wasserbecken Ljabi Chaus flaniert, in der ehemaligen<br />
Karawanserei oder unter den Kuppelbasaren nach bunten<br />
Seidenschals, teuren Messern aus Dalmatiner Stahl oder einfachen<br />
Brotstempeln sucht, kann sich nur schwerlich vorstellen, dass in der<br />
für Ungläubige verbotenen Stadt noch weit im 19. Jahrhundert ein<br />
berüchtigter Sklavenmarkt existierte, zum Tode Verurteilte in Säcke<br />
eingenäht vom nachts so wunderschön anzusehenden Minarett Kaljan,<br />
dem vielbesungenen „ Leuchturm der Wüste“, in die Tiefe gestoßen<br />
wurden und ausländische Gesandte sich nach wochenlangem<br />
Warten dem Emir nur auf Knien nähern durften. Der Lebensmittelladen<br />
direkt gegenüber der Koranschule führt fünf verschiedene<br />
Sorten usbekischen Wein, in den Seitenstraßen neben der Synagoge<br />
empfangen Boutique Hotels ihre Gäste, in Galerien zeichnen Kalligraphen<br />
auf Seidenpapier. Stundenlang wandern wir im Schatten der<br />
Kuppelbasare von Medresse zu Medresse, bis wir vor den 39° ins<br />
kühle Halva Book Café über dem Basar der Geldwechsler flüchten.<br />
Am nächsten Tag lässt ein Sandsturm Temperatur und Sicht um die<br />
Hälfte sinken. Das Atmen auf dem Ark fällt schwer. Von der großen<br />
Moschee gegenüber dem Haupttor der Burg ruft der Muezzin zum<br />
Freitagsgebet auf. Im Vorhof probieren Studentinnen ihr Englisch<br />
an uns aus, bevor sie zum gemeinsamen Selfie bitten. Hier residierten<br />
Bucharas Herrscher, die letzten Jahrzehnte allerdings unter dem<br />
Protektorat des Zaren. Der langsame Niedergang der Seidenstraße<br />
als globale Handelsroute hatte bereits Jahrhunderte früher mit dem<br />
gefundenen Seeweg nach Indien und China eingesetzt. Zwar stiegen<br />
danach noch immer Kamelkarawanen über die Pässe des Pamir<br />
und Tia Chan Gebirges, um anschließend durch die Wüsten und<br />
Steppen Zentralasiens zu ziehen, aber die Glanzzeit der Oasenstädte<br />
war vorüber. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts erobern die Russen das<br />
einstige Herz der Seidenstraße. Alle Khanate werden fortan vom<br />
Zaren kontrolliert. Die für Nikolai aufwendig gebauten Paläste, an<br />
denen wir in Taschkent und Buchara vorbeischauen, hat der Zar jedoch<br />
nie besucht. „Nikolai konnte nicht kommen. Er wurde von den<br />
Bolschewiken erschossen“, entschuldigt unser usbekischer Guide Ali<br />
Burkhanov das Versäumnis des letzten Romanow. Nach der Oktoberrevolution<br />
1917 hatten die Bolschewiken zunächst näherliegende<br />
Probleme zu lösen, als sich mit der im Mittelalter verharrenden Peripherie<br />
im Süden zu beschäftigen. Drei Jahre später bombte die Rote<br />
Armee dann doch den letzten Emir Zentralasiens aus seinem Burgpalast.<br />
Alim Khan floh mit seinen Frauen nach Kabul. Die vierzig Konkubinen<br />
habe er aus Kostengründen zurücklassen müssen, bedauert<br />
Ali. Aus den Khanaten wurden Sowjetrepubliken. Die neuen Machthaber<br />
ließen das islamische Erbe verfallen, setzten Schleierverbot<br />
und Monokultur durch und sicherten mit Zwangsumsiedlungen ihre<br />
Macht. Usbekistan wurde im Rahmen der Planwirtschaft zur Baumwollkolonie<br />
verdammt mit den bekannten ökologischen Folgen. Der<br />
Aralsee ist nur noch auf alten Landkarten existent.<br />
CHIWA IST WELTKULTURERBE<br />
Als erste der usbekischen Oasenmetropolen erlangte Chiwa 1990<br />
den Status des UNESCO Weltkulturerbes. Die Altstadt ist ein einzigartiges<br />
architektonisches Gesamtkunstwerk. Von einer hohen Stadt<br />
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mauer aus Ton und Lehmziegeln komplett umschlossen, stehen<br />
dichtgedrängt Minarette, Medressen, Moscheen, Paläste, Karawansereien<br />
und Mausoleen auf engstem Raum zusammen und verkörpern<br />
wie nirgendwo sonst eine feudale orientalische Welt im Zeichen<br />
des Islam. Allerdings wohnen nur noch 4000 Menschen in dem durch<br />
vier Tore zugänglichen mittelalterlichen Areal. So hinterlässt das alte<br />
Chiwa im Gegensatz zum lebendigen Buchara einen eher musealen<br />
Eindruck. In den engen Gassen um die Zitadelle feilschen Heerscharen<br />
von Händlern mit einheimischen Touristen. Der abendliche Blick<br />
vom hohen Minarett der Medresse Islam Hodzha über lehmfarbene<br />
Dächer und blauglasierte Kuppeln bis zur schwefelgelben Wüste<br />
weckt Träume von 1001 Nacht.<br />
SAMARKAND UND DER ZAUBER DER VERGANGENHEIT<br />
Da Turkmenistan seine Grenzen für Touristen noch nicht wieder geöffnet<br />
hat, muss unser Zug in Chiwa umkehren. Man verpasst nicht<br />
viel, wenn man auf dem Rückweg vergisst, aus dem Fenster zu<br />
schauen. Mit Sandakazien bewachsene gelbe Wüste, graue Steppe,<br />
wieder Wüste. Unbefestigte Sandpisten führen zu kleinen Weilern<br />
oder verlieren sich einfach zwischen einer verirrten Schafherde in der<br />
unendlichen Weite. In dem kleinen, von Kasachen bewohnten Dorf<br />
Katakata halten wir und warten auf den Gegenzug. Eine durchaus<br />
sinnvolle Maßnahme bei einer eingleisigen Strecke. Erst kurz vor<br />
Samarkand wird es grüner. Viele Kühe und Schafe, manchmal Pferde,<br />
seltener Kamele weiden auf den Grassteppen um das einstige<br />
Herz der Seidenstraße. Vor den Toren Samarkands liegen die von<br />
russischen Archäologen wiederentdeckten Ruinen der Gräberstadt<br />
Afrosiab, nach der auch die usbekischen Schnellzüge benannt sind.<br />
Geschützt hinter dicken Museumsmauern gewähren gut erhaltene<br />
Wandmalereien einen seltenen Einblick in die vormongolische Zeit.<br />
Nur wenige Bauwerke sind der Zerstörungswut der wilden Reiterhorden<br />
entgangen. Die in Jurten lebenden Nomaden waren an Architektur<br />
nicht interessiert. „Ich möchte keine Völker sehen, die das Futter<br />
meiner Pferde fressen“, soll Dschingis Khan gesagt haben, dessen<br />
Politik der verbrannten Erde nach einer alten Chronik so weit ging,<br />
dass in Afrosiab nicht einmal jemand übrigblieb, um „an eine Wand<br />
zu pissen“.<br />
Auch Usbekistans neuer Nationalheld Amir Timur, dessen monströse<br />
Reiterstatuen überall im Land die martialischen Lenindenkmäler abgelöst<br />
haben, zeichnete sich durch große Brutalität bei der Schaffung<br />
seines Weltreichs aus. Aber er verschonte die Eliten, vor allem<br />
die Handwerker, und ließ die Oasenstädte mit Samarkand als zentralem<br />
Schnittpunkt der Karawanenwege zu neuem Glanz entstehen.<br />
Für ein Jahrhundert waren die Seidenstraßen so sicher, „dass eine<br />
Jungfrau mit einem Topf voll Gold auf dem Kopf unbelästigt vom Osten<br />
in den Westen reisen konnte“, heißt es in der Chronik. Alle Weltkulturerbestätten<br />
Zentralasiens haben ihren einstigen Reichtum den<br />
Karawanen zu verdanken, ihre heutige Faszination auf uns Touristen<br />
aber jenen kurzen Epochen des Friedens, in denen sich Kunst, Kultur<br />
und Wissenschaft frei entfalten konnten. Seit zehn Jahren versucht<br />
bekanntlich Chinas Machthaber Xi Jinping mit dem Projekt „Neue<br />
Seidenstraße“ das einstmals größte Verkehrsnetz der Erde unter<br />
neuem Vorzeichen wiederzubeleben. Unser überaus sympathischer<br />
Guide Ali sieht hingegen als tiefgläubiger Moslem die Zukunft seines<br />
Landes im moderaten Islam, blickt aber skeptisch auf die usbekische<br />
Jugend. So bedauert Ali, dass diejenigen, die etwas erreichen wollten,<br />
ins Ausland gingen. Der große Rest sei faul und würde gleich<br />
in der Schule bleiben, um Lehrer zu werden. Eine Meinung, die beim<br />
Abendessen im Orient Silk Road Express auf dem Weg nach Kasachstan<br />
nicht nur ungeteilte Zustimmung findet, sind doch gerade Angehörige<br />
dieses Berufsstands unter den Zugreisenden recht zahlreich<br />
vertreten.<br />
Mag der Registan mit seinen majestätischen Prachtbauten, den ornamentverzierten<br />
Portalen und den türkisblauen Rundkuppeln einer<br />
der schönsten Plätze der Welt sein, das ungewöhnlichste Gebäude<br />
Samarkands liegt außerhalb der Stadt. Timurs Enkel Ulugh Bek<br />
machte Samarkand zum Wissenschaftszentrum. Auf einem Felsenhügel<br />
gegenüber der von Dschingis Khan dem Erdboden gleichgemachten<br />
alten Metropole Afrosiab ließ er ein Observatorium bauen.<br />
Mit Hilfe des gigantischen in den Stein geschnittenen Sextanten mit<br />
einem Radius von vierzig Metern schufen seine Astronomen einen<br />
einzigartigen Sternenkatalog, der Jahrhunderte später wegen seiner<br />
Genauigkeit in Europa berühmt werden sollte.<br />
Wie schon in Buchara und Chiwa sind auch in Samarkand kaum verschleierte<br />
Frauen zu sehen. Die Menschen in Usbekistan sind offen<br />
und freundlich, die Händlerinnen auf den Basaren angenehm unaufdringlich.<br />
Als eine Mitreisende ihre Brieftasche unter einem Maulbeerbaum<br />
in Sharisabz, dem Geburtsort Timurs, liegenlässt, kommt<br />
uns eine Souvenirverkäuferin durch das weitläufige Gelände hinterhergelaufen.<br />
Nur mit Mühe lässt sie sich dazu bringen, einen Finderlohn<br />
anzunehmen.<br />
VON TURKESTAN ZUM YSSYKKÖL SEE<br />
Grau, staubig, monoton und ohne sichtbare Anzeichen menschlicher<br />
Aktivität erscheint die kasachische Steppe, ebenso die wenigen<br />
Siedlungen mit ihren flachen Häusern zwischen ungeteerten Straßen.<br />
In Turkestan besichtigen wir das Mausoleum des Khoja Ahmed<br />
Yasawi, eines der höchsten Heiligtürmer des Islam, zu dem jeder Kasache<br />
einmal im Leben gepilgert sein sollte. In einem unscheinbaren<br />
Gebäude gegenüber dem Weltkulturerbe führt eine Treppe neben<br />
dem Haman hinunter zu einer unterirdischen Moschee, die mehr einer<br />
Grabkammer als einer Gebetsstätte gleicht. Hierhin hat sich der<br />
asketische Sufi aus Liebe zum Propheten mit 63 Jahren zurückgezogen,<br />
weil er nicht länger als Mohammed auf der Erde verweilen wollte.<br />
Tausend Monate alt soll er geworden sein, also noch fast zwanzig<br />
Jahre in dem Kellerloch mit Gebetsnische gelebt haben.<br />
Turkestan ist für Ungläubige keine Reise wert, die Weiterfahrt nach<br />
Boikonur vielleicht schon. Aber der von Russland bis 2050 gepachtete<br />
Weltraumbahnhof steht nicht in unserem Fahrplan, sondern ein<br />
zweitägiger Abstecher nach Kirgistan. Auf dem Weg zum Yssykköl<br />
See überqueren wir die Grenze. Die kirgisischen Grenzmilitärs sind<br />
locker und freundlich, die kasachischen eher nicht. Komisch und beängstigend<br />
zugleich fuchteln sie in den hellerleuchteten Abteilen<br />
mit altersschwachen Taschenlampen planlos herum, während im<br />
Gang Drogenhunde schnüffeln. Ein weiterer Stempel im Pass, dann<br />
geht es endlich weiter. Schneebedeckte Berge schälen sich aus dem<br />
Morgendunst. Die atemberaubende Landschaft entschädigt für die<br />
Warterei. Am Westufer des Yssykköl endet die spektakuläre Bahntrasse.<br />
Am Bahnhof wartet ein hagerer Mann im Anzug. Eine Musikkapelle<br />
spielt auf. Kalter Wind fegt über den Bahnsteig. „Ein seltenes<br />
Ereignis, das sich oft wiederholen möge“, begrüßt uns unerwartet<br />
der Bürgermeister von Balyktschy. Kirgistan hat sich dem Tourismus<br />
geöffnet, der zweitgrößte Gebirgssee der Welt ist sein Kronjuwel.<br />
Auch Ali, der uns so kompetent durch die geheimnisvollen Oasenstädte<br />
Zentralasiens begleitet, wird im Sommer wieder Treckingtouren<br />
in die kirgisischen Schneeberge bis zum Base Camp am 7134<br />
Meter hohen Peak Lenin führen, unter anderem für den deutschen<br />
Reiseveranstalter Wikinger.<br />
ENDSTATION ALMATY<br />
Zwei Wochen lang sind wir mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 57 km pro Stunde 4500 km auf den Spuren der alten Seidenstra<br />
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ße durch die fremde Welt Usbekistans, Kasachstans und Kirgistans<br />
gereist. Unsere Zugfahrt endet nach einem erneuten Grenzübertritt<br />
am Bahnhof Nr. 2 in der früheren kasachischen Hauptstadt Almaty.<br />
Angesichts der vielen Schlaglöcher und fehlenden Gullydeckel in den<br />
ansonsten überaus sauberen zentralasiatischen Städten richten wir<br />
auch in Almaty nach ersten widrigen Erfahrungen den Blick beim Gehen<br />
immer wieder nach unten und fragen uns, warum die türkischen<br />
und arabischen Finanziers der überall neuentstehenden protzigen<br />
Großmoscheen nicht auch ein paar Almosen für Straßenreparaturen<br />
übrighaben.<br />
Das imperiale Erbe der Sowjetunion wirkt bis heute in allen zentralasiatischen<br />
Ländern nach, ganz besonders in Kasachstan. Obwohl<br />
lateinische Schriftzeichen neben den kyrillischen das Straßenbild<br />
bestimmen, ist Russisch als Verkehrssprache allgegenwärtig. Insbesondere<br />
alte Menschen trauern den vergangenen sowjetischen<br />
Zeiten nach, während die Jugend Lenin längst Good Bye gesagt hat<br />
und jetzt zwischen der Öffnung zum Westen oder der Hinwendung<br />
zum Islam schwankt. Nach der Unabhängigkeit 1991 sind viele Russen<br />
und ehemals zwangsumgesiedelte Deutsche ausgewandert.<br />
Seit dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine hat sich das<br />
geändert. Bisher haben 400.000 junge Menschen aus Russland in<br />
Kasachstan Zuflucht gefunden. In umgekehrte Richtung überquert<br />
offensichtlich viel High Tech Material die mit 7.644 km zweitlängste<br />
Landgrenze der Erde, obwohl Kasachstan die westlichen Sanktionen<br />
offiziell nicht sabotiert. „Wir können uns die Nachbarn nicht aussuchen.<br />
Putin muss gehen, aber Russland wird bleiben“, beschreibt<br />
unser lokaler Stadtführer Mustafa, der viele Jahre als Schaffner auf<br />
der Turksibir zwischen Almaty und Nowosibirsk gearbeitet hat, die<br />
zentralasiatische Tyrannei der Geographie. Das größte Problem in<br />
Kasachstan aber sei die Korruption. Sie habe 2022 in Almaty zu den<br />
blutig niedergeschlagenen Unruhen geführt. Die von Putin sofort zur<br />
Unterstützung der Regierung ins Nachbarland geschickten Armeeeinheiten<br />
seien nach zwei Wochen wieder abgezogen.<br />
Den letzten Abend in Almaty verbringen wir auf dem Hausberg, zu<br />
dem eine Seilbahn hinaufführt. Nur 80 km Luftlinie entfernt, verbirgt<br />
sich hinter hohen Bergketten der kirgisische Yssykköl, in dem wir vor<br />
Tagen noch geschwommen sind. Vor uns glühen die verschneiten<br />
Berggipfel in der untergehenden Sonne. Nur im Norden liegt die kasachische<br />
Steppe bereits im Dunkeln, über die seit bald 100 Jahren<br />
die Turkestan-Sibirische Eisenbahn dem größten Land der Erde entgegenrollt.<br />
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Telefon: 0170.92 27 727<br />
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Text: Axel Hollander, Roland Motz<br />
Druck: DCM Druckcenter Meckenheim<br />
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jährlich<br />
Auflage: 10.000<br />
Die Urheberrechte der von der ah! multimedia agentur<br />
konzipierten Artikel liegen bei der Agentur. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt<br />
die Agentur keine Gewähr.<br />
In unseren Texten verzichten wir aus Gründen der Lesbarkeit<br />
auf ein *in/*innen und wollen damit aber auf<br />
keinen Fall eine Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes<br />
zum Ausdruck bringen.Lesbarkeit auf ein *in/*innen<br />
und wollen damit aber auf keinen Fall eine Verletzung<br />
des Gleichheitsgrundsatzes zum Ausdruck bringen.<br />
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Titelseite: Adobe Stock, S.4-7: wie im Artikel angegeben; S.8-15: Adobe Stock<br />
(4), NASA; S. 16-17: HaloLight GmbH; S. 18-19: Axel Hollander (3); S. 20-21:<br />
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(2); S. 34-35: Adobe Stock, Reitz Lebensräume; S.36-37: Antje Veith;<br />
S.38-39: Design Post Köln, Axel Hollander; S. 40-41: Haaner Fesenquelle, Arlogis<br />
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WLTP: 14,8 – 17,2 kWh/100 km, Reichweite WLTP: 495 km – 654 km und CO₂: 0 g/km