Gornergrat Bahn – Faszination seit 125 Jahren
125 Jubiläums-Geschichten Erhältlich bei https://www.valmedia.ch/publikationen
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Geschichte 5<br />
Tunnels als bauliche Herausforderung<br />
Bei ihrer Eröffnung durchquerte die <strong>Gornergrat</strong> <strong>Bahn</strong> auf der Strecke zwischen Zermatt und Riffelalp<br />
5 Tunnels: Gsässtunnel (40 m Länge), Bränfluhtunnel (58 m), Kühlerbrunnentunnel (19 m), Landtunnel<br />
(179 m <strong>–</strong> früher auch als Unteralptunnel bezeichnet) und den Signaltunnel (51 m) nach der<br />
Station Riffelalp.<br />
Grosses Projekt — wenig Zeit<br />
Die Baufirma Greulich & Haag baute aufgrund<br />
des ambitiösen Bauplans auch im<br />
Winter an den Tunnels. Denn jeder Tag<br />
Verspätung der Eröffnung wurde mit CHF<br />
2000.<strong>–</strong> gebüsst. Die Firma Greulich &<br />
Haag verpflichtete sich damals, die <strong>Bahn</strong><br />
zu vertraglich festgesetzten Bedingungen<br />
zu bauen. Das Pflichtenheft verlangte von<br />
der Baufirma gegen die Pauschalsumme<br />
von CHF 3 000 000.<strong>–</strong> folgende Leistungen:<br />
Die definitive Bauprojektierung, den<br />
Bau der <strong>Bahn</strong> einschliesslich Kraftwerk<br />
und der elektrischen Anlagen, den Erwerb<br />
des Landes und der Wassernutzungsrechte<br />
sowie die Beschaffung des Rollmaterials<br />
und des Mobiliars.<br />
Um die Zeit zu nutzen, brachte die Baufirma<br />
rund 150 Männer in Baracken auf<br />
der Riffelalp unter, damit die Arbeiter<br />
während des Winters 1896/97 alle Tunnels<br />
durchschlagen konnten. Probleme<br />
bereiteten der Bauleitung das nächtliche<br />
Sprengverbot des Kantons Wallis und die<br />
teilweise sehr harten Felsbänder. Für ein<br />
Loch von 35 cm verschlissen die Bauarbeiter<br />
bis 30 Bohrer. Die ersten drei Tunnels<br />
wurden in festen Fels geschlagen und bedurften<br />
keiner Ausmauerung. Dagegen<br />
wurden der Landtunnel und der letzte<br />
Tunnel oberhalb der Riffelalp auf der ganzen<br />
Länge ausgemauert.<br />
Verzögerte Eröffnung<br />
Die <strong>Bahn</strong>gesellschaft vereinbarte die Eröffnung<br />
der <strong>Bahn</strong> auf den 1. Juli 1898. Die<br />
Baufirma konnte diesen Termin aufgrund<br />
des späten Schneefalls im Frühjahr nicht<br />
einhalten. Die Verantwortlichen eröffneten<br />
die <strong>Bahn</strong> schliesslich am 20. August<br />
1898. Ob die <strong>Bahn</strong> die Baufirma für die<br />
Verspätung eine Busse in Rechnung stellte,<br />
konnte nicht festgestellt werden.<br />
Heute durchfährt die <strong>Bahn</strong> noch vier Tunnel.<br />
Der Signaltunnel oberhalb der Station<br />
Riffelalp wurde 1962 abgetragen.<br />
Er durchquerte eine wasserführende Geländerippe.<br />
Eine nachhaltige Sanierung<br />
war nicht mehr möglich. Der Landtunnel<br />
musste wegen des hohen Felsdrucks zwischen<br />
1971 und 1973 saniert werden.<br />
Da die <strong>Bahn</strong> zu Beginn nur während vier<br />
Sommermonaten (Juni bis September)<br />
verkehrte, genügten diese Tunnels. Für<br />
die Aufnahme des Winterbetriebs waren<br />
aber weitere bauliche Massnahmen nötig.<br />
Mehr dazu später.<br />
<strong>125</strong> Jahre <strong>Gornergrat</strong> <strong>Bahn</strong> 5