Gebirgsfreund Nr. 4/2023

Gebirgsfreund | Umwelt Thema Bericht & Naturschutz
Sizilien
Sportkletterreise
Kilometerlange Felswände um San Vito lo Capo und die bezaubernde
und herbe Landschaft laden zum Klettern ein. Das Ambiente ist
eindrucksvoll: Klettern mit Meeresblick, die ständige Brandung, kein
Straßenlärm und Natur pur. Die traumhaften Strände waren nach
einem anstrengenden Klettertag eine willkommene Abwechslung.
Samstag - Anreisetag:
Der erste Tag hatte es gleich mal
ordentlich in sich. Bei einem
Flug um 7:40 läutete der Wecker bereits
vor 5 Uhr. So waren wir bereits
gegen Mittag in San Vito lo Capo und
konnten noch am selben Tag die ersten
Felsen unter die Finger bekommen.
Als Erstes standen die Routen neben
dem Campingplatz 'El Bahira' auf dem
Programm, wo wir bis nach Sonnenuntergang
am Werk waren - es sollte
nicht das letzte Mal werden. Highlight
war eine der "Tanz"-Routen namens
"Samba" (6a+/7-, 30m), wo man zuerst
technisch die Platte rauftanzt, um im
Abschluss-Überhang einmal ordentlich
zuzulangen.
Sonntag: Josef war wieder mein Mitstreiter
beim morgendlichen Frühstückseinkauf.
Mit seiner Hilfe habe ich
im üblichen Halbschlaf zur Bäckerei &
retour gefunden und auch ein adäquates
Frühstück ausgesucht. Diesen Klettertag
haben wir im Sektor "Bunker"
bestritten. Highlight waren die "Expeditions-Routen"
"Lo Stagnone" (6a/6+,
30m) und "Tanti auguri Daniele" (6b/7,
30m), die zwar "normal" lang sind, sich
aber aufgrund der imposanten Wand
wie eine Expedition anfühlen.
Helmut in „Just for fun“ (4c/5, 20m) © Christian Engelbrecht
Montag: Schließlich haben wir den
dritten und letzten der Zugänge zum
langen Felsriegel am Meer ausprobiert.
Nördlich von San Vito gelangt man
zum Sektor Cala Mancina, wo wir den
Vormittag im Sektor ‚Zoo‘ verbracht
haben. Die vielen leichten Routen
lockten aber auch weitere Kletterer
an und so sind wir zur namensgebenden
Badebucht ausgewichen. Aber der
Kletterspaß war noch nicht vorbei, im
Gegenteil! Für den Nachmittag stand
mit der "White wall" noch ein absolutes
Highlight der Reise am Programm. Die
von Augusto Rossi erschlossene Route
"Giornata ecologica" (6b/7, 24m) gehört
zu den schönsten Routen, die ich je
geklettert bin. Daneben reihen sich
weitere Klassiker wie "Oltre Manica"
(6a/6+, 24m) oder "Attenzione" (6b/7,
24m), aber das Highlight war sicherlich
Brigittes Onsight-Begehung der Route
"Graticola" (6b+/7+, 24m)!
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