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Gebirgsfreund Nr. 4/2023

Eine unabhängige Vereinszeitschrift für Bergfreunde und Naturgenießer. Wir informieren mit einzigartigen Berichten und Aufnahmen und machen Lust auf Natur und das Erlebnis Berg. Vordergründig dabei sind immer die Themen Sicherheit und Naturbewusstsein.

Eine unabhängige Vereinszeitschrift für Bergfreunde und Naturgenießer. Wir informieren mit einzigartigen Berichten und Aufnahmen und machen Lust auf Natur und das Erlebnis Berg. Vordergründig dabei sind immer die Themen Sicherheit und Naturbewusstsein.

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<strong>Gebirgsfreund</strong> | Umwelt Thema & Naturschutz<br />

Die Leidenschaft<br />

des Pilgerns...<br />

Wer hier einmal Feuer gefangen hat, den lässt das Weitwandern<br />

nicht mehr los.<br />

Was hat Pilgern mit dem Alpenverein<br />

zu tun? Ganz einfach,<br />

als Mitverantwortliche des<br />

Seniorenwanderclubs vom Gebirgsverein<br />

sind wir für unsere, seit über 30 Jahren bei<br />

jedem Wetter durchgeführten, Mittwochswanderungen<br />

bekannt.<br />

Als begeisterte Camino-Geherin durch<br />

Frankreich, Spanien und auch in Österreich,<br />

entstand im Frühjahr <strong>2023</strong> dieses<br />

verwegene Projekt. Mit der Gruppe wollte<br />

ich den Wiener Wallfahrerweg von Wien<br />

Rodaun nach Mariazell wandern.<br />

Senioren schrecken davor zurück 20 bis<br />

30 km am Stück zu wandern, schwere<br />

Rucksäcke schleppen zu müssen und<br />

auf einer Hütte in Mehrbettzimmern zu<br />

übernachten. So entschied ich mich für<br />

Tagesetappen von 15 bis 20 km und die<br />

Heimfahrt zurück nach Wien nach jeder<br />

Etappe. Ich plante 7 Etappen ein, einmal<br />

im Monat. Beginn im April und Ende<br />

im Oktober. Dieses Projekt verlangte<br />

schlussendlich viel Logistik, Umplanen,<br />

Umdenken und Veränderungen im Laufe<br />

der sieben Monate.<br />

Die größte Herausforderung war jedoch,<br />

mit den Öffis die Tagesetappen festzulegen.<br />

Die Anfangsetappen konnten noch<br />

leicht geplant und durchgeführt werden.<br />

Je weiter weg wir von Wien kamen, wurde<br />

es aber immer schwieriger. Buslinien fuhren<br />

außerhalb der Schulzeit die kleineren<br />

Orte nicht mehr an, Zugverspätungen<br />

machten die Weiterfahrt mit den regionalen<br />

Bussen unmöglich. Hier war meist<br />

Improvisation gefragt.<br />

Die erste Etappe von Rodaun nach<br />

Heiligenkreuz mit 17 km und 600 Hm in<br />

5 Stunden schafften 12 Teilnehmer*innen.<br />

Unsere „G“ begannen diese Tour<br />

auf der Sulzer Höhe. Gemeinsam war die<br />

Schlusseinkehr im Kloster-Gasthaus. Nach<br />

dem Essen besuchten wir das Kloster und<br />

bekamen eine außergewöhnliche Klosterführung<br />

von Stefan.<br />

Die zweite Etappe fiel buchstäbliche ins<br />

Wasser. Hochmotiviert starteten wir in<br />

Meidling, verpassten den Anschluss Bus<br />

in Baden und es blieb uns nichts anderes<br />

übrig als eine andere Variante zu nehmen.<br />

Wir fuhren ins Helenental bis zur Cholerakapelle<br />

und gingen an der Hochwasser<br />

führenden Schwechat entlang nach Baden.<br />

Für die zweite Etappe gab es einen Ersatztermin<br />

am 17.5. von Heiligenkreuz,<br />

über Mayerling, vorbei an den imposanten<br />

Peilsteinwänden, hinauf durch den Zinnenkessel<br />

und weiter nach Weißenbach<br />

zur Schlusseinkehr (SE). Leider hatte das<br />

Peilsteinhaus an diesem Tag geschlossen.<br />

Die 3. Etappe am 28.6. führte uns von<br />

Weißenbach nach Furth. Diese 9 km<br />

wanderten wir in einer großen Gruppe<br />

mit den „G“ zusammen. Eingestimmt auf<br />

unseren gemeinsamen Weg haben wir uns<br />

in der Pilgerkirche in Weißenbach. Das<br />

Wetter war sonnig und nach einer heißen<br />

Wegstrecke auf einer Nebenstraße ging es<br />

durch schattigen Wald nach Furth zur SE<br />

bei der Furthnerwirtin. Die Rückfahrt von<br />

dort war problemlos.<br />

Geplant war, die 4. Etappe am gleichen<br />

Tag weiter durch den Staffgraben, steil<br />

hinauf zum Kieneck mit Übernachtung<br />

auf der Enzianhütte und am nächsten Tag<br />

weiter über den Unterberg nach Rohr<br />

im Gebirge zu wandern. Die zwei Tagesetappen<br />

deshalb, da in den Sommerferien<br />

keine Öffis nach Furth fahren. Ich habe die<br />

Etappe ausprobiert und sie war wunderschön.<br />

Unsere 5. Etappe mit 21 km und insgesamt<br />

600 Hm hat uns sehr gefordert, war<br />

jedoch landschaftlich eine der schönsten<br />

Strecken. Die Anfahrt war lang, der Weg<br />

zur Kalten Kuchl führte uns durch einen<br />

Zauberwald. Wir hatten noch keinen<br />

Hunger, aber da es bis St. Aegyd keine<br />

Einkehrmöglichkeit gab, zogen wir das<br />

Mittagessen vor. Gut war`s, denn der Weg<br />

durchs Tiefental über den Hochreit und<br />

14 | <strong>Gebirgsfreund</strong> | <strong>Nr</strong>. 4 / <strong>2023</strong>

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