<strong>Erfolg</strong> »Ich wollte einfach erfolgreich sein, ich wusste nur noch nicht mit was.« – Philipp Plein 10 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2024</strong> . ERFOLG magazin
<strong>Erfolg</strong> Ich bin sehr begeisterungsfähig. Das ist meine Stärke. Ich kann meine komplette Konzentration und Energie auf ein Projekt lenken. Ich habe noch nie jemanden <strong>Erfolg</strong>reiches gesehen, der keinen Spaß an seiner Sache hatte. Es ist ausschlaggebend, dass man sich für das interessiert, was man macht. Ich wollte einfach erfolgreich sein, ich wusste nur noch nicht mit was. Das geht vielen jungen Leuten so. Das Problem ist, dass man in der Schule lernt, zu lernen. Man lernt nichts über das Leben oder <strong>Erfolg</strong>. So war es bei mir auch. Ich habe mich auf mein Abitur konzentriert, man versucht, sein Bestes zu geben. Und kurze Zeit später soll man die wichtigste Entscheidung seines Lebens treffen. Was mache ich für den Rest meines Lebens? Bis zum Schulabschluss ist dein Leben ja vorgeplant. Als Kind hat man darauf kaum Einfluss. Aber plötzlich verlangt man von diesen jungen Menschen, dass sie entscheiden, was sie werden wollen. Die meisten, denen nichts einfällt, machen dann BWL. Bei dir war es Jura oder? Genau. Ich hatte festgestellt, dass die meisten Vorstände von Banken Juristen sind. Und im Leben basiert alles auf Verträgen. Und ich dachte, mit Jura hätte ich mehr Chancen, etwas aus mir zu machen. Eigentlich wollte ich Medizin studieren. Aber den Platz hatte ich aufgegeben. Aber du hast dann entschieden, Möbel zu entwerfen. Das kam ja nicht von ungefähr. Als Jurist hatte ich die FAZ abonniert. 1989 gab es einen Artikel über die Finanzkrise in Asien. Der Artikel sprach auch von den Branchen »Haushalt und Haustiere«. Das sei eine sehr krisensichere Industrie. Egal ob der Börsenkurs morgen einbricht, die Unternehmen für Haustierbedarf sind davon unberührt. Die Luxusgüterindustrie hat damals diese Zielgruppe der Haustierbesitzer entdeckt. Paris Hilton hatte zum Beispiel eine Tragetasche für ihren kleinen Hund, Gucci hat Hundehalsbänder gemacht, es gab Näpfe, Hundekissen, es gab plötzlich Hunde-Spas in Amerika. Wir hatten damals einen Straßenhund zu uns geholt, der dann acht Welpen bekommen hat. Wir waren gerade umgezogen in ein schönes Haus und es gab nichts adäquates an Hundekörben, die in die Einrichtung gepasst hätten. Ich hatte den Artikel noch im Kopf und fing an, selbst ein Hundebett zu designen. Und es ist ja simpel. Die meisten Hundebesitzer haben Geld. Die meisten haben auch einen Garten und wohnen in einem Haus, und brauchen deshalb Möbelstücke, sonst liegen die Hunde auf dem Sofa. Und im Markt gab »Trotz des Umsatzeinbruchs konnten wir mit Gewinn abschließen.« – Philipp Plein es nichts stylisches. Darin habe ich eine Nische gesehen. Die Industrie konzentriert sich darauf, die Zeitung schreibt darüber. Wenn ich jetzt ein Hundesofa für 1.500 Euro verkaufe und 500 Euro für die Produktion einsetze, habe ich 1.000 Euro Gewinnspanne. Ich wollte 1.000 verkaufen, um eine Million zu verdienen. Es kann ja nicht so schwer sein, 1.000 Hundebesitzer zu finden, denn ich wollte halt eine Million verdienen. Es hat aber ein paar Jahre gedauert, weil ich nicht wusste, wie ich es verkaufe. Ich hatte ein Patent darauf. Ein Hamburger Versandhaus hatte es kopiert und ich habe sie erfolgreich verklagt. Wir haben einen Vergleich ausgehandelt. Aber die ersten drei Jahre konnte ich das Hundesofa nicht Bilder: Ronny Barthel ERFOLG magazin . <strong>Ausgabe</strong> <strong>01</strong>/<strong>2024</strong> . www.erfolg-magazin.de 11