Aktuell Obwalden | KW 51 | 21. Dezember 2023

AKTUELL
UNTERWEGS
Wieein Haus verschwindet
DasalteBrockenhaus an derKernserstrasse in Sarnen
istweg.Innerhalb gut einerWoche hatdie BürgiAG
rund 350 TonnenBauschuttund Altholzwegtransportiert.
Zugegeben: Ein lange Reise mussten
wirnicht antreten,umdas Verschwinden
des alten Brockenhauses in Sarnen
zuverfolgen. Direkt vom «aktuell»-Büro
aus konnten wir den Abbruch rund um die
Uhr beobachten. In der Baubranche wird der
Begriff«Abbruch» allerdings kaum mehr verwendet.
Man spricht von einem Rückbau eines
Gebäudes. Warum das so ist, wird beim
«Brocki» deutlich. Da kreuzt nicht einfach
eine Abrissbirne auf und
legt das Gebäude in Schutt
und Asche. «Die Arbeiten
werden genau geplant und
koordiniert», erklärt Bauführer
Daniel Niederberger
(Bild) von der Bürgi AG, die
mit dem Rückbau beauftragt worden ist. In
einem ersten Schritt gilt es abzuklären, aus
welchen Materialien das Haus besteht. Im
Fall des alten Brockenhauses zeigte sich
tatsächlich, dass die Schindeln asbesthaltig
sind.«Erst beiGebäuden, dieab1990 errichtet
worden sind, kann man
sicher sein, dass nirgends
Asbest verbaut ist», erklärt
ManuelOdermatt(Bild), Geschäftsleiter
der Bürgi AG.
Damals wurde der zuvor
sehr beliebte Mineralfaserstoff
verboten, weil er höchst gesundheitsschädlich
ist. Die Schindeln amalten Brockenhaus
wurden deshalb von Arbeitern mit
Atemschutzmasken und spezieller Schutzkleidung
Stück für Stück entfernt (Bild unten
links). Später kommen sie auf eine sogenannteInertstoffdeponie.«Es
gibt auch Möglichkeiten
zur maschinellen Entfernung von
Schindeln. Wegen den eher engen Platzverhältnissen
ander Kernserstrasse haben wir
uns aber für‹Handarbeit›entschieden», sagt
Daniel Niederberger.Nachdem auch diedun-
Vor demAbrisswirdjedeeinzelneSchindelentfernt(Bild links).Anschliessend kommendie Dachziegel weg.