Kuckuck Frankfurt 01/02 2024
Familienmagazin für Frankfurt und die Region, Ausgabe Januar/Februar 2024
Familienmagazin für Frankfurt und die Region, Ausgabe Januar/Februar 2024
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ildung<br />
nal noch nicht reif, um Klassenregeln<br />
einzuhalten und sich in die Klassengemeinschaft<br />
einzufügen.<br />
Eine Erfolgsgeschichte ist zum Beispiel<br />
die von Phil, dessen Mathe-Note<br />
in der 9. Klasse nicht für eine Versetzung<br />
reichte. Damals kam er mit<br />
seiner Klasse und mit einigen Lehrkräften<br />
nicht gut klar. Er wiederholte<br />
die Neunte. „Der neue Lehrer hat<br />
mich motiviert. Ich habe die Schule<br />
bis zum Abitur durchgezogen. Im<br />
schriftlichen Abi hatte ich in Mathe<br />
eine Eins. Die Leistung habe ich in<br />
der mündlichen Nachprüfung bestätigt“,<br />
sagt er heute nicht ohne Stolz.<br />
Warnzeichen erkennen<br />
ZAHLEN&FAKTEN<br />
15 – 30 %<br />
aller Schulkinder, je nach<br />
Bundesland, wiederholen<br />
im Laufe ihrer Schulzeit<br />
eine Klasse.<br />
Im Schuljahr 2<strong>02</strong>1/22<br />
stieg die Quote der Wiederholenden<br />
bundesweit auf<br />
2,4 %<br />
wissenschaftliche<br />
Studien<br />
zeigen: Sitzenbleiben hat<br />
meist nicht die erhofften<br />
positiven Effekte.<br />
Schlechte Noten können ein Indikator<br />
für größere Schwierigkeiten sein,<br />
zum Beispiel für persönliche oder<br />
psychische Probleme, aber auch familiäre<br />
oder soziale Schwierigkeiten.<br />
„Möglichst frühzeitig Hilfsangebote<br />
annehmen“, rät Dielen. Das setzt natürlich<br />
voraus, dass es solche Angebote<br />
gibt und dass sie niederschwellig<br />
sind. Und die Schüler:innen<br />
müssen reflektiert genug sein, den<br />
Bedarf selbst zu erkennen. „Wenn<br />
die Initiative von den Eltern ausgeht,<br />
wäre ein einfühlsames, nicht abwertendes<br />
Gespräch mit dem Kind<br />
hilfreich, möglicherweise zusammen<br />
mit einer Beratungsstelle“, sagt<br />
Dielen.<br />
Und wenn die Unterstützung von<br />
zuhause fehlt? „Auch wenn Eltern<br />
in Mathe, Englisch oder Deutsch<br />
wegen mangelnder Kenntnisse keine<br />
Hilfe sind: Sie können emotional<br />
unterstützen, in den Arm nehmen“,<br />
sagt Seifried. Auf fachlicher Seite ist<br />
die Schule gefragt, sprich: die Lehrkräfte.<br />
In der Ganztagsschule gibt<br />
es Hausaufgabenbetreuung. Wenn<br />
dieses Angebot fehlt, gibt es über<br />
das Jugendamt Möglichkeiten, eine<br />
Hausaufgabenbetreuung und gezielte<br />
Förderung zu finden.<br />
kuckuck-magazin.de<br />
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