FOCUS-MONEY 03/2024 Leseprobe
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EDITORIAL<br />
German Angst<br />
überwinden<br />
in den ersten Wochen des neuen Jahres drehen sich viele Gespräche mit Unternehmern,<br />
Managern und Investoren, um die Frage, ob <strong>2024</strong> die geopolitischen<br />
Risiken wachsen, stagnieren oder abnehmen werden. Welche Gefahr<br />
stellen sie für die Weltkonjunktur dar? Die Sorgen in Wirtschaft und Finanzen<br />
sind nachvollziehbar. Das vergangene Jahr war mit der Pattsituation im<br />
Krieg zwischen der Ukraine und Russland und den leidvollen Folgen des brutalen<br />
Überfalls der Hamas auf Israel schließlich ein Annus horribilis.<br />
Doch wir haben auch beobachtet: Politik und Ökonomie haben sich entkoppelt.<br />
Trotz der Kriege und der damit verbundenen Sanktionen im Energiesektor<br />
sowie den Risiken für die globalen Lieferketten haben die Börsen in<br />
Deutschland und den USA neue Höchststände erreicht. Mit einem Gesamtgewinn<br />
von gut 135 Milliarden Euro erzielten die 100 umsatzstärksten börsennotierten<br />
Unternehmen in Deutschland in den ersten drei Quartalen des<br />
vergangenen Jahres einen neuen Rekordwert. Die Beschäftigung erreicht<br />
einen neuen Höchststand. Mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI)<br />
erschließen sich Unternehmen über alle Branchen neue Produktivitätsgewinne.<br />
Bei Gesprächen über die ökonomische Zukunft kommt der Ausgang der<br />
amerikanischen Präsidentschaftswahlen schnell zur Sprache. Wird es<br />
Donald Trump im November zum zweiten Mal schaffen, den Chefsessel im<br />
Weißen Haus zu erobern? Sollte es unerfreulicherweise zu einer zweiten Präsidentschaft<br />
kommen, muss das jedoch keineswegs in einem geopolitischen<br />
Desaster enden. Wir müssen die German Angst überwinden.<br />
Mit Trumps Priorität auf die nationalen Interessen der USA könnte im Fall<br />
des Ukraine-Krieges eine Verhandlungslösung mit Russland näher rücken.<br />
Der bisherige Stellungskrieg zeigt: Der Konflikt erscheint derzeit militärisch<br />
nicht lösbar. Auch wirtschaftlich lässt sich Präsident Wladimir Putin vorerst<br />
nicht besiegen. Die russischen Öl- und Gasexporte laufen trotz der Sanktionen<br />
der Europäer und Amerikas wie geschmiert nach China und Indien. In<br />
der Taiwan-Frage würde der Hegemonialpolitiker Trump dem systemischen<br />
Rivalen China noch deutlicher als Amtsinhaber Joe Biden die Grenzen im pazifischen<br />
Raum aufzeigen. Auch im Handelsbereich müsste sich der Autokrat<br />
Xi Jinping auf eine Auseinandersetzung mit härteren Bandagen einstellen.<br />
Unabhängig davon, wie die US-Präsidentschaftswahlen ausgehen, eine<br />
Lehre aus den geopolitischen Risiken steht bereits fest: Fairer Freihandel und<br />
offene Märkte sind auf Dauer nur zwischen marktwirtschaftlichen und demokratischen<br />
Staaten möglich - und nicht mit aggressiven Autokratien und<br />
expansionslüsternen Diktaturen.<br />
HANS-PETER SIEBENHAAR<br />
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