BOCHUM geht aus! 2023/24 - Leseprobe

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KOHLE, STAHL UND BIER:
175 JAHRE FRITZ BRINKHOFF
CATWALK AUF DER HUESTRASSE
Eine neue, gut frequentierte Kuriosität: Im Restaurant von Ruth
Altfelder sind die Samtpfoten die Stars. Die 46-jährige Dortmunderin
hat im November 2022 ihren Traum auf der Huestraße
verwirklicht und ein Katzen-Restaurant eröffnet. Insgesamt
gehören zwölf Restaurants in Deutschland zu dem Münchner
Franchise-Unternehmen.
Die moderne und aufgeräumte Inneneinrichtung des Lokals
entspricht dem der anderen Katzentempel. Der Stil ist modern
und eher clean – kein bisschen plüschig. Laufbretter, Kletterelemente
und Körbchen an den Wänden machen schnell klar, dass
hier einiges anders läuft als in herkömmlichen Restaurants.
Vier Kater und zwei Katzen
turnen an der weitläufigen
Spielfläche herum, allesamt
Streuner aus Zypern und
Ägypten, die Ruth Altfelder
über eine Tierschutzorganisation
gefunden hat. Kaline,
Eumel, Ömmes, Scholli,
Ette und Hulle fühlen sich in
ihrem Tempel sichtlich wohl.
Sie stolzieren über den Catwalk,
der hoch oben an den
Wänden fast den gesamten
Innenraum umrundet.
Fleischprodukte sind allerdings
den Vierbeinern vorbehalten,
die Speisekarte für
Zweibeiner ist rein vegan.
Es gibt den ganzen Tag über
Frühstück, Salate, Burger,
Sandwiches und Kuchen.
Dortmunds bekanntester Braumeister
war Bochumer. Jedenfalls
aus heutiger Sicht, denn
sein Geburtsort war der heutige
Stadtteil Harpen. 1848, am
8. Februar, wurde er geboren,
übrigens im gleichen Jahr wie
Persil-Erfinder Fritz Henkel.
Seine Erfindung war ähnlich
wichtig wie das Waschmittel:
Fritz Brinkhoff (Bild: Brauerei
Brinkhoff) erfand mit einem
hellem Braumalz hergestellten
Fehlsud, den Bierstil „Export“,
der sich als sehr erfolgreich
herausstellte.
Da der clevere Fritz sich eine
Umsatzbeteiligung von 2 Groschen
(20 Pfennigen) je verkauftem
Hektoliter gesichert hatte, Kaßmännchen genannt,
wurde er schnell zu einem der bestbezahlten Angestellten
weithin. Was wiederum Reichskanzler Bismarck einst zu der
Bemerkung veranlasste, er „verdiene weniger als ein Dortmunder
Braumeister“. Die beiden hatten sich mal bei einer Kur in
Bad Kissingen getroffen.
Am 1. Mai 1923 ging Fritz Brinkhoff nach 53 Jahren Brauer-Tätigkeit
in der Dortmunder Union-Brauerei in den Ruhestand.
1927 starb er.
Im Mai 2023 und nur für kurze Zeit kam Brinkhoff’s No.1 in
einer Geburtstagsedition auf den Markt (Bild unten). Zu Ehren
von Namensgeber Fritz Brinkhoff, der vor 175 Jahren das Licht
der Welt erblickte, zeigen Flaschenetiketten und Sechserträger
den Dreiklang im Revier: Kohle, Stahl und Bier. „ So schwarz
wie Kohle, so metallisch wie Stahl, so goldfarben der KonfetÝregen
wie Bier – der stolze Dreiklang des Reviers ziert unsere
Sonderabfüllungen, die wir in den kommenden Wochen ausliefern“,
sagt Andreas Thielemann, Marketing Manager Brinkhoff’s
No.1. Zehn Wochen lang wird die Geburtstagsedition
etiketÝert und wechselweise mit den unterschiedlichen Etiketten
versehen.
HAPPY BIRTHDAY, FRITZ!
Katzentempel,
Huestr. 10, 44787 Bochum
Katzentempel, Bilder: Oliver Witt