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Shlomo Finkelstein
Shlomo Finkelstein genießt Legendenstatus
im politischen Vorfeld.
Seit mehr als acht Jahren macht
er Videos zum Islam und der
gesellschaftlichen Entwicklung in
Deutschland. „Belltower.News“ bezeichnete
ihn als „Wortführer einer
rechtsextremen Online-Troll-Community“
Bereits 2016 hatte er auf
YouTube rund 60.000 Abonnenten,
doch es folgten zahlreiche Sperrungen
seiner Kanäle. Nur wenige
Tage nach unserem Gespräch wurde
sein jüngster Kanal ebenfalls
gelöscht. Folgen kann man
Shlomo dennoch auf
KasperKast X HonigWabe
Der Mob aus der Shlomosphäre
@shlomo96
Shlomo Finkelstein, was viele
Leute interessiert: Wie bist du
politisch vorgeprägt, wie tickten dein
Elternhaus und dein soziales Umfeld?
Sowohl ich als auch mein Umfeld waren unpolitisch
– normiehaft links. Man ist mitgegangen
mit den „Ja, das wird schon alles wieder“-Bekundungen.
Ich war generell religionskritisch
und habe viele US-amerikanische YouTube-Kanäle
geschaut, wie zum Beispiel „The Amazing
Atheist“. Meine Eltern waren Bildungsbürger,
meine Mutter hat Philosophie studiert und war
im Endeffekt Hausfrau, was etwas ihrer feministischen
Prägung widersprochen hat. Mein Vater
ist ein unpolitischer Kinderarzt gewesen – im Gegensatz
zu meiner Mutter, die extrem politisch
war. Am Rande habe ich ihre Einstellung mitbekommen
und das Grundsätzliche übernommen.
Mein Freundeskreis war recht ähnlich gepolt.
Lustigerweise sind die Jugendfreunde, die ich
heute noch habe, auch um 2015 „aufgewacht“.
Bei euch hat es dann 2015 „Klick“ gemacht?
Mehr oder minder gleichzeitig. Ich weiß nicht, wie
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sie meinen Kanal verfolgt haben (lacht). Rückblickend
habe ich aber das Gefühl, dass ich mich
wohl schon vorher mit einem Menschenschlag
zusammengetan habe, der vor den politischen
Entwicklungen die Augen nicht verschließt.
Shlomo Finkelstein-Folger wissen, seit der SPIE-
GEL dich „gedoxt“ hat, dass du in NRW großgeworden
bist. Wie war das in deiner Jugend?
War damals auch schon alles voll mit Migranten
oder herrschte noch eher „heile Welt?“
Als ich klein war, lebte ich in Neukirchen, einem
Kaff in NRW, aber daran kann ich mich kaum
mehr erinnern. Danach sind wir nach Krefeld gezogen,
und das war damals schon ein Shithole.
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