02.02.2024 Aufrufe

Patientenratgeber Ernährung bei Krebs

Diese Informationsbroschüre richtet sich an Patienten, die an Krebs erkrankt sind. Wir zeigen Ihnen auf, welche Tumorarten einen ungewollten Gewichtsverlust hervorrufen können und welche Möglichkeiten es gibt, dem entgegenzuwirken. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur Sicherung Ihrer Ernährung, wenn durch die Krebstherapie Nebenwirkungen wie z. B. Geschmacksveränderung, Durchfall oder Übelkeit entstehen.

Diese Informationsbroschüre richtet sich an Patienten, die an Krebs erkrankt sind. Wir zeigen Ihnen auf, welche Tumorarten einen ungewollten
Gewichtsverlust hervorrufen können und welche Möglichkeiten es gibt, dem entgegenzuwirken. Außerdem geben wir Ihnen Tipps zur Sicherung
Ihrer Ernährung, wenn durch die Krebstherapie Nebenwirkungen wie z. B. Geschmacksveränderung, Durchfall oder Übelkeit entstehen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Trinknahrung<br />

20<br />

Vollständig bilanzierte Trinknahrungen<br />

(sogenannte vollbilanzierte<br />

Diäten) enthalten alle lebenswichtigen<br />

Nährstoffe in bedarfsgerechter<br />

Menge und können sowohl ergänzend<br />

zum normalen Essen als auch<br />

zur ausschließlichen <strong>Ernährung</strong> verwendet<br />

werden. Es gibt eine große<br />

Auswahl an neutralen, süßen und<br />

herzhaften Geschmacksvarianten!<br />

In vielen Untersuchungen wurden<br />

die positiven Effekte einer kalorienreichen<br />

Trinknahrung auf die Komplikationsrate,<br />

den <strong>Ernährung</strong>sstatus,<br />

den Genesungsprozess und die<br />

Lebensqualität bestätigt.<br />

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt, GHD<br />

Homecare Manager oder <strong>Ernährung</strong>sberater<br />

die für Sie passende<br />

Trinknahrung für Ihren Bedarf empfehlen.<br />

In vielen Fällen kann Ihr Arzt<br />

die hochkalorische Trinknahrung im<br />

Rahmen Ihrer notwendigen <strong>Ernährung</strong>stherapie<br />

auch auf Rezept zulasten<br />

Ihrer Krankenkasse rezeptieren.<br />

Es ist auch möglich, normale Speisen<br />

mit Trinknahrung im Bezug der<br />

Kaloriendichte und mit mehr Eiweiß<br />

aufzuwerten. Die GHD GesundHeits<br />

GmbH Deutschland bietet Ihnen<br />

hierzu ein kostenfreies Rezeptbuch<br />

an, in dem herzhafte und süße<br />

Rezepte für das Kochen mit Trinknahrung<br />

aufgezeigt werden.<br />

Trinknahrungen sollten <strong>bei</strong><br />

Raumtemperatur gelagert werden,<br />

schmecken aber zum Verzehr<br />

gekühlt besser. Für den individuellen<br />

Bedarf immer ein paar Flaschen<br />

im Kühlschrank kaltstellen. Wer es<br />

verträgt, kann auch eine Flasche für<br />

ca. eine Stunde in das Tiefkühlfach<br />

legen und anschließend mit einem<br />

dicken Strohhalm genießen oder mit<br />

einer Eismaschine köstliches Speiseeis<br />

herstellen. Geben Sie einfach<br />

1–2 Flaschen Trinknahrung in die Eismaschine<br />

und fügen Sie <strong>bei</strong> Bedarf<br />

z. B. Schokoflocken, gemahlene<br />

Pistazien oder klein geschnittene<br />

Erdbeeren hinzu und nach ca. einer<br />

Dreiviertelstunde können Sie Ihr<br />

Eis schon genießen. Angebrochene<br />

Trinknahrungen bitte im Kühlschrank<br />

max. 24 Stunden aufbewahren.<br />

Da Trinknahrungen eine hohe Kaloriendichte<br />

aufweisen, kann es am<br />

Anfang, oder <strong>bei</strong> empfindlichen Menschen,<br />

vereinzelt <strong>bei</strong> zu schnellem<br />

Trinken zu verstärkten Verdauungsreaktionen<br />

und zu Durchfall kommen.<br />

Darum schluckweise und mit<br />

Pausen trinken. Hier kann man z. B.<br />

ein kleines Schnapsglas füllen und<br />

die restliche Trinknahrung wieder in<br />

den Kühlschrank stellen.<br />

Um die „normale Nahrungsaufnahme“<br />

zu fördern, sollte man<br />

erst nach dem Frühstück die erste<br />

Trinkportion anbieten bzw. zu sich<br />

nehmen. Dafür kann man vor dem<br />

Schlafengehen noch einmal eine<br />

Trinkportion zu sich nehmen.<br />

Trinknahrungen gibt es in verschiedenen<br />

Konzentrationen und<br />

Geschmacksrichtungen. Für Patienten<br />

mit Schluckstörungen <strong>bei</strong><br />

Flüssigkeiten gibt es Creme- und<br />

Fruchtpüree-Varianten. Für den<br />

herzhaften Gaumen gibt es trinkfertige<br />

Suppen, die in der Mikrowelle<br />

oder auf dem Herd erwärmt werden<br />

können – ein Löffel Crème fraîche<br />

dazu, individuell nachwürzen und<br />

„Guten Appetit“!<br />

Pulvernahrungen sollten nach dem<br />

Öffnen innerhalb von 2–4 Wochen (je<br />

nach Herstellerangaben) verbraucht<br />

werden. Zur Speisenanreicherung<br />

vorab auflösen und dann einrühren,<br />

nicht aufkochen.<br />

Trinknahrungen max. bis 37 °C<br />

erhitzen, damit die Nährstoffe in ihrer<br />

angegebenen Menge und Qualität<br />

erhalten bleiben. Eine kurzfristige<br />

Erhitzung zur Herstellung von Speisen<br />

(z. B. Kartoffelbrei) auf 60–70 °C<br />

schadet den meisten Nährstoffen<br />

nicht und ist für die Küche zulässig.<br />

21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!