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Aktuell Obwalden | KW 07 | 15. Februar 2024

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Verhalten bei Erdstössen<br />

Auszug ausdem Merkblatt«Wegleitung<br />

überdas Verhaltenbei Erdbeben» des<br />

Kantons <strong>Obwalden</strong> vom18. März 1964:<br />

1. Bei stärkeren Erdbeben sofort in die<br />

Zimmertür stehen. Nicht unüberlegt<br />

zum Haus hinaus rennen, weil unmittelbar<br />

nach dem Erdstoss Gebäudeteile<br />

herunterfallen können.<br />

2. Nach stärkeren Erdstössen sich nicht<br />

in unmittelbarer Nähe von Gebäuden<br />

aufhalten oder bewegen. Einen Abstand<br />

von mindestens halber Höhe der Gebäude<br />

einhalten.<br />

3. Bei Feuerausbruch zuerst Feuerwehr<br />

(Tel.18) alarmieren und nachher mit<br />

Löschen beginnen. Wenn Telephon unterbrochen,<br />

Meldung durch Läufer an Feuerwehrkommandant<br />

oder Feuerwehroffizier.<br />

4. Auf die Benützung des Telephons für<br />

Privatgespräche verzichten, damit das<br />

Telephon für amtliche Gespräche für die<br />

Organisation von Hilfeleistungen zur Verfügung<br />

steht.<br />

Dokument im Staatsarchiv<strong>Obwalden</strong><br />

vielen Studenten mit Koffern massenweise<br />

aufgeschreckte Italiener das Bahnhofareal<br />

vonSarnen.»<br />

Gottesdienste in derTurnhalle<br />

StarkinMitleidenschaft gezogenwurdenvor<br />

allem Kirchen und Kapellen. Bei der Sarner<br />

Pfarrkirche, die alters- und lagebedingt ohnehinschon<br />

einige Risse im Mauerwerkaufwies,zeigten<br />

sich gefährliche Furchenander<br />

Fassade. Die Gotteshäuser wurden wegen<br />

Sicherheitsbedenken geschlossen, sodass<br />

sich dieGläubigen zurPredigt in derTurnhalle<br />

versammelten. Besonders hart traf es die<br />

Kapelle St. Antonius ander Kernserstrasse<br />

(Bild Vorderseite).Auchdie KernserBurgfluh<br />

–damaliges Domizil der Dominikanerinnen<br />

von Bethanien –wurde mächtig durchgeschüttelt.EineSchwester<br />

beschriebihreEindrücke<br />

gegenüber derPresse wiefolgt:<br />

«Die Nachtvon Freitagauf denSamstag wird<br />

unvergessen bleiben. Sie war schrecklich<br />

und schien kein Ende zu nehmen. Schon der<br />

Stossvon 23 Uhrhatte uns unheildrohend geweckt.<br />

Die meisten schliefen nicht mehr ein.<br />

Um 3.39 Uhr erschütterte ein betäubender<br />

Donnerschlag das Haus. Blendendes Licht<br />

durchblitzte die Zimmer, das ganze Gebäude<br />

erbebte inden Grundfesten; esschien auseinanderzubrechen.<br />

Das Getöse war so, dass<br />

wirnur einenGedankenhatten: ‹Jetzt istalles<br />

aus–dasHausstürztein!›»<br />

Die Erbeben in <strong>Obwalden</strong> von 1964 waren<br />

für die Bevölkerung zweifellos höchst<br />

beunruhigendund richtetenviele Sachschäden<br />

an. Allerdings schlugen einige Medien,<br />

unablässig auf der Suche nach Sensation,<br />

massiv über die Stränge. «Sarnen – ein<br />

neuesSkopje?», waretwazulesen.Der Vergleich<br />

zum verheerenden Erdbeben inder<br />

Hauptstadt Nordmazedoniens, wo im Juli<br />

1963 mehr als tausend Menschen ihr Leben<br />

verloren, war jedoch fehl amPlatz. Das<br />

März-Beben in <strong>Obwalden</strong> erreichte auf der<br />

damals gebräuchlichenMercalli-Skalaeinen<br />

Wert von 8bis 9.Heute würde man von ei-

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