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amedes UPDATE 01/24

amedes update ist das Kundenmagazin der amedes-Gruppe. Dreimal pro Jahr informiert das Magazin Einsender*innen und Kooperationspartner*innen über wichtige Neuerungen in der Labormedizin und über News rund um die amedes-Gruppe.

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Editorial<br />

Medizin und Wissenschaft<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

liebe Leserinnen und Leser,<br />

obwohl fast fünf Prozent der in Deutschland lebenden Menschen bereits Genträger von Hämoglobinopathien<br />

sind, wird die erbliche Störung der Blutbildung in der ärztlichen Praxis oft nicht erkannt.<br />

Wir möchten dies zum Anlass nehmen, aktiv aufzuklären. Lesen Sie in diesem Heft deshalb Wissenswertes<br />

über Hämoglobinopathien, die zu den häufigsten Erbkrankheiten der Weltbevölkerung zählen<br />

und wie sie diagnostiziert werden können.<br />

Der gedankliche Sprung von den Hämoglobinopathien hin zur Genetik ist nicht weit und so ist auch<br />

dieses zukunftsweisende Fachgebiet in unserem Heft vertreten. Unter der Leitung von Dr. Ralf Glaubitz<br />

ist <strong>amedes</strong> genetics in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gewachsen und bietet einen umfassenden<br />

genetischen Service für Einsender*innen und Patient*innen. Wir sind stolz darauf, heute<br />

deutschlandweit eine Spitzenposition bei der Analyse von Erbmaterial einzunehmen. Umso mehr freuen<br />

wir uns, dass es uns gelungen ist, mit Prof. Dr. Gudrun Göhring eine versierte Nachfolgerin für die<br />

Leitung von <strong>amedes</strong> genetics zu gewinnen, die den Bereich engagiert weiterentwickeln wird. Lernen<br />

Sie sie hier im Interview doch einfach mal kennen!<br />

Frau Prof. Göhring gehörte auch zu den Referent*innen auf unserem <strong>amedes</strong>-internen Tag der Medizin<br />

und Wissenschaft, der Anfang Februar in Hamburg stattfand. Knapp 300 <strong>amedes</strong>-Ärzt*innen und<br />

Wissenschaftler*innen hörten dort hochaktuelle Fachvorträge und nutzten die Gelegenheit zum<br />

interdisziplinären Austausch sowie zur Entwicklung neuer Ideen.<br />

Ich wünsche Ihnen nun ein erfolgreiches erstes Quartal mit vielen guten Impulsen für neue Ideen.<br />

Wir freuen uns darauf, weiterhin für Sie und Ihre Patient*innen da zu sein.<br />

Ihr Wolf Kupatt<br />

Arzt und Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

Diagnostik bei Erbkrankheiten<br />

Hämoglobinopathien erkennen<br />

und behandeln<br />

Hämoglobinopathien zählen zu den häufigsten Erbkrankheiten<br />

der Weltbevölkerung und kamen ursprünglich vor<br />

allem im Mittelmeerraum, Afrika und Asien vor. In Nordund<br />

Mitteleuropa haben sie aber insbesondere durch Zuwanderung<br />

aus den Endemiegebieten in den vergangenen<br />

Jahren erheblich zugenommen. Fast fünf Prozent der in<br />

Deutschland lebenden Menschen sind mittlerweile Genträger<br />

der Hämoglobinopathie – in der ärztlichen Praxis wird der<br />

Defekt des Hämoglobin-Gens jedoch oft nicht erkannt.<br />

Anämien gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen<br />

und Komplikationen zahlreicher Erkrankungen. Hinter<br />

Anämien können sich allerdings auch Hämoglobinopathien<br />

verstecken, also erbliche Störungen des roten Blutfarbstoffs,<br />

welcher für den Sauerstofftransport zuständig ist. Hämoglobinopathien<br />

können je nach zugrundeliegendem Gendefekt<br />

unterschiedlich schwere Krankheitsbilder verursachen.<br />

Die multiethnisch zusammengesetzte deutsche Bevölkerung<br />

weist eine außerordentlich große Vielfalt an Hämoglobinopathien<br />

auf, die von einem breiten Spektrum variabler<br />

Krankheiten gekennzeichnet ist. Damit in der Praxis die<br />

optimalen therapeutischen Maßnahmen eingesetzt werden<br />

können, ist eine qualifizierte Diagnostik erforderlich.<br />

Thalassämien<br />

Thalassämien sind innerhalb der Hämoglobinopathien<br />

eine klinisch und pathophysiologisch heterogene Gruppe<br />

meist autosomal rezessiv vererbter Erkrankungen, bei denen<br />

die Produktion des normalen Hämoglobins aufgrund<br />

einer reduzierten oder fehlenden Globinkettensynthese<br />

gestört ist. Je nach den involvierten Globingenen werden<br />

α-oder β-Thalassämien unterschieden. In Deutschland<br />

und Mitteleuropa sind vor allem die β-Thalassämien von<br />

klinischer Relevanz. Im Rahmen der Diagnostik angeborener<br />

Anämien kann bei bis zu 30 Prozent der Immigrant*innen<br />

in Deutschland mit einer Thalassämie gerechnet werden.<br />

Typisches Symptom der Thalassämien ist die hypochrome,<br />

mikrozytäre Anämie unterschiedlichen Ausmaßes. Milde<br />

Formen (Thalassaemia minima oder minor) sind asymptomatisch<br />

oder zeigen lediglich geringe Veränderungen<br />

des Blutbildes (Mikrozytose, Hypochromie, Erythrozytose).<br />

Sie bedürfen keiner Behandlung oder weiterer Kontrollen.<br />

Schwerere Formen (Thalassaemia intermedia oder major)<br />

gehen zumeist mit einer ausgeprägten hämolytischen<br />

Anämie einher und bedürfen einer intensiveren Betreuung<br />

und Behandlung.<br />

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