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EPP 01.2024

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Ausgabe 01 | 2024<br />

epp-online.de<br />

Elektronik<br />

Produktion<br />

Prüftechnik<br />

Interview<br />

Messen & Veranstaltungen<br />

ZVEI erwartet in 2024 einen<br />

Produktionsrückgang<br />

» Seite 18<br />

Baugruppenfertigung<br />

Kabel und Co automatisiert<br />

mit Robotern verarbeiten<br />

» Seite 26<br />

Test & Qualitätssicherung<br />

Die AXI-Technologie als<br />

Qualitätsgarant für EMS<br />

» Seite 40<br />

„Bei EMS ist schnelle, präzise Prüfung<br />

auf Fertigungsfehler<br />

elementar.“<br />

Hermann Reischer,<br />

Polar Instruments<br />

» Seite 6<br />

TITELSTORY<br />

Mit Dampfphasenlötexperten<br />

auf der Überholspur<br />

» Seite 20<br />

SMT at its best


Industrie<br />

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» EDITORIAL<br />

Elektronikfertigung im<br />

Zeitalter der Innovation<br />

Sie läuft und<br />

läuft und läuft.<br />

Erste Einblicke in eine spannende Reise<br />

In einer Zeit, in der die Elektronikbranche sich ständig weiterentwickelt und Innova -<br />

tionen vorantreibt, ist es unser Ziel, Ihnen als unsere Leser eine Informationsquelle zu<br />

bieten, die Sie dabei unterstützt, über die neuesten Trends, Technologien und Best<br />

Practices auf dem Laufenden zu bleiben.<br />

In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf einige der Schlüsseltrends, die die Zukunft<br />

der Elektronikfertigung prägen werden. Von der Optimierung der Elektronikfertigung mit<br />

effizienten Prozessen für Spitzenleistung und Qualität bis zu revolutionären Fertigungstechnologien<br />

und Lösungen, die durch zunehmende Automatisierung mehr Nachhaltigkeit<br />

versprechen, beleuchten wir die Innovationen, die die Branche vorantreiben.<br />

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Erfahren Sie mehr über ein umweltfreundliches Verfahren, welches durch niedrigen<br />

Energieverbrauch, kaum benötigte Nacharbeit inklusive der entstandenen Lötqualität<br />

überzeugt, und lesen dazu unsere Titelstory ab Seite 20. Bleiben Sie auf der<br />

Überholspur mit innovativer Dampfphasenlöttechnologie.<br />

Elektronikbranche im Wandel<br />

Wir werden auch einige der aktuellen Herausforderungen diskutieren, denen sich<br />

Elektronikhersteller gegenübersehen, darunter Lieferkettenengpässe, steigende<br />

Rohstoffpreise und die Notwendigkeit einer stärkeren Fokussierung auf Umweltschutz<br />

und Nachhaltigkeit. Als Ihr Partner in der Elektronikfertigung möchten wir sicherstellen,<br />

dass Sie die bestmöglichen Informationen erhalten, um erfolgreich zu sein. Wir laden<br />

Sie ein, mit uns auf diese spannende Reise zu gehen, und<br />

freuen uns, Ihre Gedanken und Anregungen zu hören.<br />

Bleiben Sie stets informiert: www.epp-online.de<br />

Doris Jetter<br />

Chefredakteurin <strong>EPP</strong>/<strong>EPP</strong>E<br />

doris.jetter@konradin.de<br />

ERSA HOTFLOW THREE<br />

• Steigert die Produktivität.<br />

• Senkt die Verbräuche.<br />

• Produziert allerhöchste Lötqualität.<br />

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• Liefert zukunftssichere Industrie 4.0-Daten.<br />

Folgen Sie uns auch auf diesen Kanälen:<br />

Weitere<br />

Informationen<br />

im Web:<br />

Bild: Tom Oettle<br />

LinkedIn:<br />

bit.ly/36aMJh1<br />

Twitter:<br />

@<strong>EPP</strong>magazine<br />

Ersa GmbH | Wertheim<br />

GLOBAL. AHEAD.<br />

<strong>EPP</strong><br />

SUSTAINABLE.<br />

» 01 | 2024 3


» INHALT 01 | 2024 49. JAHRGANG<br />

Dampfphasenlöten ist eine<br />

effiziente, zuverlässige<br />

und schonende Methode<br />

für das Löten von elektronischen<br />

Baugruppen<br />

mit einer Vielzahl von Vorteilen.<br />

TITELSTORY<br />

Mit Dampfphasenlötexperten<br />

auf der Überholspur<br />

» Seite 20<br />

Bild: IBL<br />

NEWS & HIGHLIGHTS<br />

BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Interview<br />

Die Bedeutung von maßgeschneidertem Testequipment<br />

Hermann Reischer von Polar Instruments 6<br />

Branchennews<br />

Pioneer in Analog, Leader in Digital<br />

1.000stes Rework-System ausgeliefert (Ersa) 8<br />

Gefährdung der globalen Lieferketten<br />

Panamakanal: Schiffe auf dem Trockenen 11<br />

Diese Trends prägen die Branche in 2024<br />

Automatisierungs- und Steuerungslösungen (Omron) 12<br />

MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Positive Bilanz zur productronica<br />

Highlights und Zukunftstrends der Weltleitmesse 14<br />

ZVEI erwartet Produktionsrückgang in 2024<br />

Weniger Wachstum für Elektro- und Digitalindustrie 18<br />

TITELSTORY<br />

Mit Dampfphasenlötexperten auf der Überholspur<br />

CCS100 meldet – Stauende beseitigt (IBL) 20<br />

Effizientes Handling biegeschlaffer Teile<br />

Kabel und Co mit Robotern verarbeiten (ArtiMinds) 26<br />

Produkt-News 29<br />

Wettbewerbsfähig mit technologischen Neuerungen<br />

Industrielle Fertigung von Elektronikprodukten (Schnaidt) 30<br />

Produkt-News 33<br />

Optimierung des ganzheitlichen Materialfluss<br />

Vermeidung unnötiger Transportwege (ASMPT) 34<br />

Nachhaltigkeit durch Prozessoptimierung<br />

PCB-Ätzen auf hohem Niveau (Becker&Müller) 35<br />

PACKAGING<br />

Der Weg zum 400-nm-Interconnect Pitch ist frei<br />

Wafer-to-Wafer-Hybridbonden (imec) 36<br />

Halbleiterforschung auf 200/300 mm Wafer<br />

Serviceangebot für neueste Technologien (Fraunhofer IPMS) 39<br />

TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

AXI-Technologie als Qualitätsgarant für EMS<br />

Den Durchblick behalten (Göpel) 40<br />

3D SPI-System für intensive Lotpastentests<br />

Lotpasteninspektion in der Entwicklung (SmartRep) 43<br />

Quantensprung für die Messtechnik<br />

System mit 3D-Gesten und Sprachsteuerung (erfi) 44<br />

Produkt-News 47<br />

RUBRIKEN<br />

Editorial 3<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 50<br />

4 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Bild: Schnaidt<br />

Vollautomatisiertes Testen von der Kleinserie<br />

bis zur Großserienproduktion<br />

» Seite 30<br />

INLINE<br />

Der Podcast für<br />

Elektronikfertigung<br />

Lösungen für die Fertigung<br />

von Elektronik<br />

Spaß an Technik<br />

und Fachthemen!<br />

Jetzt anhören<br />

Das 24. Europäische Elektroniktechnologie-<br />

Kolleg findet vom 13. bis 17. März 2024 in<br />

Colonia de Sant Jordi, Mallorca, statt. Das<br />

abwechslungsreiche Programm beleuchtet<br />

aktuelle Themen sowie zukunftsweisende<br />

Ansätze in der Elektronikfertigung und widmet<br />

sich den Fragestellungen der Zukunft.<br />

Neben hochkarätigen Fachvorträgen bieten<br />

Diskussionsrunden und Networking-Veranstaltungen<br />

die Möglichkeit, sich mit Experten<br />

und Gleichgesinnten auszutauschen. Die<br />

Agenda umfasst unter anderem Themen wie<br />

mechanische Belastungen auf Leiterplatten,<br />

robuste Kommunikation und Einblicke in die<br />

Herausforderungen sowie Chancen von New<br />

Work in der Elektronikbranche.<br />

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Doris Jetter<br />

Sophie Siegmund<br />

Chefredakteurin der <strong>EPP</strong> Redakteurin bei <strong>EPP</strong> Europe<br />

„Im Podcast sprechen<br />

wir einmal monatlich<br />

mit namhaften<br />

Persönlichkeiten der<br />

Elektronikfertigung über<br />

aktuelle und spannende<br />

Themen, die die Branche<br />

umtreiben.“<br />

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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 5


NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />

Hermann Reischer zur Bedeutung von maßgeschneidertem Testequipment<br />

30 Jahre Polar Instruments –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

Das österreichische Unternehmen Polar Instruments wurde seinerzeit von Hermann<br />

Reischer als eigenständige Niederlassung der britischen Polar Instruments Ltd.<br />

gegründet. Die Anbieter automatischer Prüfsysteme befassen sich bereits seit<br />

30 Jahren mit dem Design und Test Impedanz kontrollierter Leiterplatten sowie mit<br />

Testsystemen für die Leiterplatten-Fehlerdiagnose und der zugehörigen Software.<br />

Der Firmengründer blickt im Gespräch auf die Firmengeschichte zurück.<br />

<strong>EPP</strong>: Herr Reischer, Polar Instruments<br />

unterstützt die Leiterplattenindustrie<br />

seit langem mit maßgeschneidert entwickelten<br />

Flying Prober Testsystemen.<br />

Auf Basis welcher Einflüsse und welcher<br />

strategischen Entscheidungen war es<br />

möglich, diese Marktposition im Laufe<br />

der Jahrzehnte erfolgreich aufzubauen?<br />

Hermann Reischer: Ein maßgeblicher<br />

Meilenstein der Unternehmensgeschichte<br />

ist sicherlich der Transfer der Testsystemfertigung<br />

von Großbritannien nach Österreich.<br />

Dieser Schritt hat es uns erlaubt,<br />

aus der Rolle einer Vertriebsfirma herauszutreten<br />

und uns als Hersteller mit örtlicher<br />

Nähe zum Kunden zu etablieren. Eine<br />

goldrichtige Entscheidung, weil wir<br />

dadurch flexibel und zeitnah auf spezifische<br />

Fertigungsanforderungen eingehen<br />

können. Zudem war es uns somit möglich,<br />

unser Vertriebsgebiet rasch auf den gesamten<br />

deutschsprachigen Raum auszudehnen.<br />

Allerdings wurde der ursprüngliche<br />

Unternehmenssitz in Wien bald zu<br />

eng, weshalb wir 2004 an unseren damals<br />

neu errichteten Standort in Nussdorf am<br />

Attersee umgezogen sind. Dieser Firmensitz<br />

nahe der Grenze zu Deutschland<br />

zeichnet sich durch großzügige Räumlichkeiten<br />

aus und bietet ausreichend<br />

Platz für Schulungsraum, Servicewerk-<br />

Hermann Reischer ist der Gründer<br />

und Managing Director von<br />

Polar Instruments GmbH<br />

statt und Ersatzteillager. Zudem sind wir<br />

hier im Herzen von Europa und damit in<br />

der Nähe von Kunden im süddeutschen<br />

Raum und in der Schweiz. Da außerdem<br />

auch alle wichtigen Zulieferer in der Nähe<br />

sind, entsprechen die von uns gefertigten<br />

Systeme immer dem aktuellen technischen<br />

Entwicklungsstand.<br />

<strong>EPP</strong>: Während der letzten Jahrzehnte<br />

wurden eine Vielzahl an neuen Materialien<br />

und Fertigungsprozessen entwickelt.<br />

Welche Prüfsysteme setzen Sie inzwischen<br />

ein, um die Qualität und Zuverlässigkeit<br />

von Leiterplatten effektiv<br />

zu testen?<br />

Bild: Polar Instruments<br />

Hermann Reischer: In der Bestück-<br />

Dienstleistung ist die schnelle und präzise<br />

Überprüfung auf Fertigungsfehler elementar.<br />

Ziel ist es somit, Fehler wie Kurzschlüsse,<br />

Unterbrechungen und Fehlbestückungen<br />

auf gedruckten Schaltungen<br />

punktgenau zu identifizieren. In der Anfangsphase<br />

haben wir uns zunächst auf<br />

manuelle Prüfsysteme zur Fehlerdiagnose<br />

in der Elektronikreparatur fokussiert. Zum<br />

Kundenkreis gehörten damals insbesondere<br />

Elektronikwerkstätten in Maschinenbaubetrieben<br />

und Stahlwerken. Aber auch<br />

Werkstätten für öffentliche Verkehrsmittel,<br />

Energieversorger und Behörden. Mit<br />

der Markteinführung der ersten automatisierten<br />

Fehlerdiagnosesysteme auf Flying-Prober-Basis<br />

konnten wir dann auch<br />

Kunden aus der Elektronikfertigung,<br />

dem Prototypenbau und der Kleinserienfertigung<br />

bedienen. Dieser Kundenkreis<br />

setzt inzwischen zunehmend auf<br />

Tests mit Flying-Prober-Testsystemen.<br />

Die hohe Integrationsdichte und die<br />

permanent steigenden Anforderungen<br />

an die Signalintegrität lassen Testpads<br />

nicht mehr zu.<br />

<strong>EPP</strong>: Mittlerweile greifen nicht nur Entwickler,<br />

sondern auch Leiterplattenhersteller<br />

und etablierte OEMs auf die von<br />

Polar Instruments angebotenen Systeme<br />

zurück. Was war die treibende Kraft<br />

für diese Entwicklung?<br />

Hermann Reischer:<br />

Es ist uns gelungen<br />

6 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Systeme zu entwickeln, die sich in der<br />

Leiterplattenindustrie in kürzester Zeit<br />

zum Industriestandard entwickelt haben.<br />

So haben wir beispielsweise als erster<br />

Hersteller mit dem Polar CITS Controlled<br />

Impedance Test System ein Messsystem<br />

für Impedanz definierte Leiterplatten vorgestellt.<br />

Bald darauf konnten wir außerdem<br />

erste Softwaresysteme für die Impedanz<br />

Berechnung anbieten, die auch die<br />

Dokumentation von Multilayern erlauben.<br />

Diese Innovationen haben uns den Zugang<br />

zu den Leiterplattenherstellern geebnet.<br />

So ist beispielsweise unser neuestes<br />

Produkt Atlas VNA auf zukünftige Leiterplatten-Anwendungen<br />

im Multi-GHz<br />

Bereich ausgerichtet. Das ermöglicht es,<br />

nicht nur die Impedanz, sondern auch die<br />

Leitungsdämpfung und die Signallaufzeit<br />

zu überprüfen.<br />

<strong>EPP</strong>: Zum Portfolio gehört auch der europaweite<br />

Vertrieb und Support eines<br />

zeitbeschleunigten Zuverlässigkeits-<br />

Testverfahren für unbestückte Leiterplatten.<br />

Welche Vorteile bietet dieses<br />

Testverfahren im Detail und für welche<br />

Bereiche eignet es sich?<br />

Hermann Reischer: Mit dieser Methode<br />

ist es möglich, auf Basis patentierter<br />

Coupons die Zuverlässigkeit von<br />

Leiterplatten zu überprüfen. Die Platinen<br />

werden dazu anhand der mit speziellen<br />

Heiz- und Messkreisen versehenen Coupons<br />

unmittelbar analysiert und Fehler<br />

detektiert, sobald diese entstehen. Weil<br />

das von unserer kanadischen Partnerfirma<br />

PWB entwickelte Interconnect Stress<br />

Test (IST)-Verfahren bereits innerhalb<br />

weniger Tage erste Ergebnisse liefert,<br />

benötigt dieses Testverfahren weniger<br />

Zeit als ein Klimaschrank-Test. Zudem<br />

bietet das IST-Verfahren zusätzliche Optionen<br />

wie etwa die Prüfprotokollierung<br />

und die automatische Datenaufzeichnung.<br />

Obendrein kommt das Prüfverfahren<br />

ohne CFC-Werkstoffe aus, weshalb<br />

es umweltfreundlich und im Vergleich zu<br />

konventionellen Temperaturwechseltests<br />

(TWT) oder Lötschocktests überdies auch<br />

wirtschaftlicher ist. Standardmäßig eingesetzt<br />

wird das IST-Verfahren beispielsweise<br />

von der europäischen Raumfahrtagentur<br />

ESA und im Bereich der Medizintechnik.<br />

<strong>EPP</strong>: Aufgrund der stetig steigenden<br />

Nachfrage nach automatisierten Testsystemen<br />

für die Impedanzmessung auf Leiterplatten<br />

haben Sie außerdem die<br />

schlüsselfertigen Flying Probe Impedanztester<br />

RITS550 und RITS880 entwickelt.<br />

Wodurch zeichnen sich diese Prober aus?<br />

Hermann Reischer: Der Impedanztester<br />

RITS550 erfasst auf der Zeitbereichsreflektometrie<br />

(TDR) beruhende Reflektionen<br />

steilflankiger Pulse. Dabei stellen auf NPL<br />

und NIST Standards rückführbare Präzisionseichleitungen<br />

wiederholbare Messgenauigkeit<br />

für die Impedanzmessung sicher.<br />

Unser Impedanz-Testsystem RITS 880 eignet<br />

sich wiederum zur automatischen Impedanzmessung<br />

auf großformatigen Produktionsnutzen,<br />

Leiterplatten und Testcoupons<br />

in der Fertigungsumgebung. Im<br />

Bereich der automatisierten Impedanzmessung<br />

haben wir somit tatsächlich eine<br />

Vorreiterrolle durch unsere Eigenentwicklungen<br />

eingenommen.<br />

<strong>EPP</strong>: Wie stellen Sie Ihr Unternehmen<br />

zukünftig auf, damit es kommenden<br />

Herausforderungen weiterhin gerecht<br />

werden kann?<br />

Hermann Reischer: Unser Ziel ist es,<br />

fortwährend rasch eigene Entwicklungen<br />

für kundenspezifische Anforderungen anzubieten<br />

und unseren Kunden somit als<br />

kompetenter Ansprechpartner zur Seite<br />

zu stehen. Die Basis hierfür sind langfristige<br />

Kundenbeziehungen. Im Übrigen<br />

wollen wir die in den letzten Jahrzehnten<br />

aufgebauten, oftmals sehr engen Partnerschaften<br />

weiter ausbauen und vertiefen.<br />

Dessen ungeachtet ist Polar Instruments<br />

wie andere Unternehmen auch den weltweiten<br />

Konjunkturzyklen unterworfen.<br />

Deshalb ist es vorteilhaft, ausschließlich<br />

eigenfinanziert zu sein und über eine effiziente<br />

Kostenstruktur zu verfügen. Das<br />

erlaubt es uns, auch schwierige Phasen<br />

problemlos zu überstehen.<br />

Vielen Dank für Ihre Zeit Herr Reischer.<br />

www.polarinstruments.eu<br />

Bild: Polar Instruments<br />

„Ausschlaggebend für<br />

die Unternehmensgründung<br />

vor 30 Jahren<br />

war seinerzeit mein<br />

Wunsch, selbständig<br />

zu sein, eigene Entscheidungen<br />

zu treffen<br />

und dafür auch die<br />

Verantwortung zu<br />

übernehmen“, erläutert<br />

Hermann Reischer den<br />

Schritt in die Selbständigkeit<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 7


» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Bild: Ersa<br />

Mit dem Ersa Rework-System HR 600/2 mit der Seriennummer 1.000 hat sich Analog Way für ein erfolgreiches Produkt entschieden. Martin Dosch,<br />

Vertriebsleiter Export bei Ersa (li.), übergab bei der Installation des Gerätes eine Urkunde und wünscht dem Team von Analog Way alles Gute für den<br />

weiteren Unternehmenserfolg<br />

Pioneer in Analog, Leader in Digital<br />

Französischer Hersteller erhält<br />

1.000stes Rework-System<br />

Eric Delmas, CEO von Analog Way, strahlt beim Empfang der Ersa Delegation<br />

über das ganze Gesicht. Sein einnehmendes Lächeln hat mehrere Gründe – zum<br />

einen sind Cyril Decombaz und Martin Dosch zusammen mit Jörg Nolte angereist,<br />

um zum Erwerb des Hybrid-Rework-Systems mit der Seriennummer 1.000<br />

zu beglückwünschen. Zum anderen blickt das Unternehmen auf eine großartige<br />

Erfolgsgeschichte und sieht sich damit bestens für die Zukunft aufgestellt.<br />

Analog Way, ansässig in Antony südlich von Paris,<br />

entwickelt professionelles, audiovisuelles<br />

Equipment. Hinter dem Namen LivePremier steht<br />

zum Beispiel ein komplettes Sortiment an modularen<br />

und skalierbaren Multi-Screen-Präsentationssystemen<br />

und Videowandprozessoren, die Pixelflächen mit bis<br />

zu 32K ansteuern können.<br />

Die Systeme werden speziell für höchste Anforderungen<br />

in unternehmenskritischen Anwendungen<br />

entwickelt. Die modulare Bauweise dieser High-End-<br />

Geräte ermöglicht den einfachen Austausch von<br />

Ein- und Ausgangskarten, um zahlreiche Anschluss-<br />

8 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Das Produktionsteam von Analog Way freut sich über das neue Hybrid Rework System<br />

Bild: Ersa<br />

möglichkeiten und ihre Anforderungen an Quellen<br />

und Displays zu erfüllen.<br />

Die Anwendungsfelder sind dabei so vielfältig wie<br />

einzigartig: Videowände am Times Square in New<br />

York werden ebenso mit diesen Systemen angesteuert<br />

wie Backwalls bei Fernseh- oder Kinoproduktionen.<br />

Zu den Nutzern zählen Unternehmen in der<br />

Veranstaltungstechnik, Casinos, Museen sowie Betreiber<br />

gigantischer Video-Werbeflächen oder die<br />

Kontrollzentren mit ihren komplexen Anzeigesystemen<br />

und modern ausgerüstete Engineering-Zentren.<br />

Diversifizierung der Endmärkte ist gemäß Eric Delmas<br />

eine der Grundlagen für den boomenden Erfolg von<br />

Analog Way.<br />

Gegründet 1989, hat sich das Unternehmen stetig<br />

fortentwickelt. Es erlebt mit inzwischen über 100<br />

Mitarbeitern und internationaler Präsenz in den<br />

letzten Jahren ein dynamisches Wachstum, deutlich<br />

oberhalb der allgemeinen Marktentwicklung.<br />

So ist es auch verständlich, dass Analog Way seine<br />

Expertise im Bereich Wartung verstärken will. Das<br />

Unternehmen sieht sich gut positioniert, um die Entwicklung<br />

und Wartung seiner Produkte in Europa<br />

fortzusetzen, und beabsichtigt, in einen eigenen<br />

Standort zu investieren.<br />

In dem Zusammenhang wurde vor kurzem das<br />

Rework-System HR 600/2 von Ersa erworben, das<br />

sowohl der Reparatur als auch der Forschung und<br />

Entwicklung dient. Produktionsleiter Hugues Marlard<br />

betont, dass das Unternehmen in diesen beiden<br />

Bereichen großen Wert auf Schnelligkeit und Qualität<br />

legt.<br />

Obwohl die Systeme des französischen Herstellers<br />

modular aufgebaut sind und viele Installationen<br />

redundant ausgelegt werden, muss es im Fall einer<br />

Reparatur schnell gehen. Dabei steht aber die Qualität<br />

der Reparatur an erster Stelle. Vor diesem Hintergrund<br />

hat sich Analog Way auf Empfehlung mehrerer<br />

EMS-Dienstleister für das System des Wertheimer<br />

Herstellers entschieden.<br />

In der Praxis werden sowohl Ball Grid Arrays (BGA)<br />

als auch Integrierte Schaltungen im Quad Flat Pack<br />

(QFP) sowie andere Gehäuseformen auf komplexen<br />

Multi-Layer-Platinen ausgetauscht. Es werden auch<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 9


» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Reparaturen an HDMI-Steckern oder Display-Port-<br />

Anschlüssen durchgeführt. Viele davon im Auftrag<br />

der Entwicklungsabteilung, die zum Beispiel ausgefallene<br />

Bauteile nach Zyklustests genauer untersuchen<br />

möchte.<br />

Mithilfe des automatisierten Rework-Systems<br />

können die Entwickler im Haus viel schneller Baugruppen<br />

umrüsten oder nachrüsten, als dies ohne ein<br />

solches Gerät möglich wäre. Eine besondere Stärke<br />

des Rework-Gerätes sieht man in der hohen Flexibilität<br />

– die Bearbeitung von Bauteilen von 1 mm x<br />

1 mm bis hin zu 60 mm x 60 mm ist ohne weiteres<br />

Zubehör möglich. Zudem überzeugt die Fähigkeit,<br />

mit dem HR 600/2 bereits im ersten Versuch eine<br />

erfolgreiche Entlötung oder Einlötung eines Bauteils<br />

vornehmen zu können. Neben dem automatisierten<br />

Rework-Prozess liegt dies auch an der exakten Temperaturregelung<br />

am Zielbauteil. Die schonende und<br />

großflächige Erwärmung der Baugruppe ist dabei ein<br />

wesentliches Kriterium. „Es ist eine Ehre für mich, an<br />

der Spitze eines Teams zu stehen, in dem innovative<br />

Mitarbeiter gemeinsam äußerst erfolgreiche Lösungen<br />

realisieren – ich bin stolz auf das, was wir bisher<br />

erreicht haben und bin zuversichtlich, dass wir uns –<br />

unter anderem dank des tatkräftigen Supports von<br />

Ersa – weiter positiv entwickeln werden“, kommt<br />

CEO Eric Delmas zum Schluss.<br />

www.kurtzersa.de | www.analogway.com<br />

Analog Way entwickelt<br />

modulare und skalierbare<br />

Multi-Screen-<br />

Präsentationssysteme<br />

und Videowandprozessoren<br />

für höchste Ansprüche<br />

Bild: Analog Way<br />

Bild: Analog Way<br />

LivePremier (hier die Frontseite des Moduls Aquilon C+) bietet kompromisslose<br />

Präsentationserlebnisse für High-End-Projekte<br />

LivePremier (Rückseite) bietet vielseitige digitale 4K-Konnektivität, erstklassige<br />

Bildqualität und extrem niedrige Latenz – ideal für große Auditorien,<br />

Konferenzräume, Live-Veranstaltungen<br />

Bild: Analog Way<br />

10 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Panamakanal: Schiffe auf dem Trockenen<br />

Gefährdung der globalen Lieferketten<br />

Der Panamakanal, ein Kernelement der<br />

weltweiten Lieferketteninfrastruktur, sieht<br />

sich aufgrund ungewöhnlich niedriger Wasserstände<br />

mit erheblichen Schwierigkeiten<br />

konfrontiert. Die Auswirkungen werden voraussichtlich<br />

schon ab März weitreichende<br />

Konsequenzen für die Logistikbranche und<br />

den internationalen Handel haben. Experten<br />

des ESSC präsentierten kürzlich eine quantitative<br />

Analyse, die Folgen des derzeitigen<br />

El Niño-Ereignisses für den Panamakanal<br />

aufzeigen. Die aktuellen Pegel liegen bereits<br />

bei saisonalen Tiefstständen mit negativen<br />

Auswirkungen auf die Kapazität des Kanals<br />

und in Folge entsprechenden Wartezeiten.<br />

„Die historisch niedrigen Wasserstände gehen<br />

unter anderem auf Jahrzehnte zurückliegende<br />

Abholzungen des Regenwaldes in<br />

der Umgebung des Gatúnsees zurück, aus<br />

dem der Kanalbetrieb maßgeblich gespeist<br />

wird“, sagt der studierte<br />

Forstwirt Bodo Frommelt.<br />

„Wiederaufforstungen<br />

haben zwar<br />

stattgefunden. Aufgrund<br />

der deutlich geringeren Fähigkeit dieses Sekundärwaldes,<br />

Wasser zu speichern, kam es<br />

aber auch in den vergangenen Jahren immer<br />

wieder zu einer verringerten Wasserzufuhr<br />

während der im Januar einsetzenden<br />

Trockenzeit“, so Frommelt weiter.<br />

Mittelfristige Szenarien des ESSC zeigen,<br />

dass ab März 2024 kritisch niedrige Wasserstände<br />

im Gatúnsee wahrscheinlich werden<br />

und den reibungslosen Betrieb des Kanals<br />

erheblich beeinträchtigen könnten. Für<br />

Mitte Mai liegt diese Wahrscheinlichkeit bei<br />

über 70 %. Auch könnte eine verzögert einsetzende<br />

Regenzeit die Situation deutlich<br />

verschärfen. „Es ist vorteilhaft zu sehen,<br />

Der Panamakanal sieht sich aufgrund ungewöhnlich niedriger<br />

Wasserstände mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert<br />

welche unterschiedlichen Fragestellungen<br />

mit unseren Analysemethoden angegangen<br />

werden können, und wie wir hier eine wichtige<br />

Rolle einnehmen“, sagt Stefan Berg,<br />

Vorstand des ESSC mit langjähriger Erfahrung<br />

bei multinationalen Unternehmen.<br />

„Diese Prognosen werfen die Frage auf, wie<br />

gut Unternehmen, die direkt oder indirekt<br />

durch den Kanal beliefert werden, auf mögliche<br />

Engpässe vorbereitet sind, und ob ausreichend<br />

an Alternativplänen gearbeitet<br />

wird“, so Frommelt. Der Prognosebedarf<br />

wird in den kommenden Jahren sicherlich<br />

weiter zunehmen.<br />

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» NEWS & HIGHLIGHTS<br />

Bild: Omron<br />

KI, Data Science, digitale Zwillinge sowie Sensor-, Kontroll- und Bildverarbeitungstechnologien spielen bei der Entwicklung von Automatisierungs- und<br />

Steuerungslösungen eine zentrale Rolle<br />

Diese Trends prägen die Branche in 2024<br />

Entwicklung von Automatisierungsund<br />

Steuerungslösungen<br />

Widerstandsfähigkeit und Flexibilität ist das A und O, um in Zeiten von geopolitischen<br />

und wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich zu sein. KI, Data Science, digitale<br />

Zwillinge sowie Sensor-, Kontroll- und Bildverarbeitungstechnologien spielen bei<br />

der Entwicklung von Automatisierungs- und Steuerungslösungen, die die Fertigungsindustrie<br />

unterstützen, eine zentrale Rolle. Wie genau sich dies in den Trends für die<br />

kommenden Monate und Jahre widerspiegelt, zeigen die Prognosen von Omron.<br />

Die aktuellen Entwicklungen rund um<br />

Fachkräftemangel, Ukraine-Krieg und<br />

Nahost-Konflikt erhöhen das Risiko weiterer<br />

geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen.<br />

Zeitgleich wächst der<br />

Druck, Rahmenbedingungen für die Berücksichtigung<br />

von Umwelt-, Nachhaltigkeits-<br />

und Sozialfragen (Environmental,<br />

Social, Governance, ESG) in die betriebliche<br />

Entscheidungsfindung einzubeziehen. Industrieunternehmen<br />

reagieren, indem sie<br />

ihre Geschäftsmodelle widerstandsfähiger<br />

und flexibler machen und ihre weltweiten<br />

Lieferketten und Partnerschaften überdenken.<br />

In diesem Zusammenhang erläutert<br />

Omron Europe die sechs wichtigsten<br />

Trends, die die industrielle Automatisierung<br />

im Jahr 2024 und darüber hinaus beeinflussen<br />

werden.<br />

Lokale Fertigung für lokale<br />

Anforderungen<br />

Die teilweise dramatischen Lieferengpässe<br />

der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt,<br />

wie fragil internationale Supply<br />

Chains sind. Viele Hersteller stellen nun ihre<br />

langen, komplexen Lieferketten sowie<br />

die ausgelagerte Produktion in Frage. Unternehmen<br />

setzen vermehrt auf lokale Fertigung,<br />

um sich gegen künftige Risiken ab-<br />

zusichern und die Entfernung zum Kunden<br />

zu verringern. Hersteller wollen diesen<br />

Strategiewechsel mit Unterstützung ihrer<br />

Automatisierungspartner umsetzen. Sie<br />

wünschen sich anpassbare, universelle Lösungen,<br />

die sich in verschiedenen Regionen<br />

nutzen lassen. Außerdem steht eine standardisierte<br />

Fertigung hoch im Kurs, damit<br />

Kunden unabhängig vom Herstellungsort<br />

stets das gleiche Produkt erhalten. Hierfür<br />

werden hohe Investitionen in Innovationen,<br />

ein gemeinsames, grenzüberschreitendes<br />

Design- und Entwicklungskonzept und ein<br />

starkes Netzwerk an Systemintegratoren<br />

benötigt.<br />

12 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Customer Experience wird<br />

immer wichtiger<br />

Versorgungskrisen haben auch dazu geführt,<br />

dass Produkt und Preis bei der Kaufentscheidung<br />

heute eine geringere Rolle<br />

spielen und Nähe und Erfahrung immer<br />

wichtiger werden. Hierdurch ändert sich<br />

die Art und Weise, wie Hersteller mit ihren<br />

Automatisierungspartnern agieren. Sie<br />

wollen nicht länger ein „System“ kaufen,<br />

sondern eine „Lösung“, und Service und<br />

Support haben mehr Gewicht als je zuvor.<br />

Statt sich auf ein produktorientiertes Geschäftsmodell<br />

zu fokussieren, sollten Unternehmen<br />

einen lösungsorientierten Ansatz<br />

entwickeln, bei dem die Customer Experience<br />

im Mittelpunkt steht. Hersteller<br />

müssen verstehen, wie ihre Probleme gelöst<br />

werden können, damit sie investieren.<br />

Verbindung OT und IT zur<br />

Kostenoptimierung der<br />

flexiblen Fertigung<br />

Die Umstellung auf eine flexible Fertigung<br />

gewinnt an Dynamik und ermöglicht<br />

es Herstellern, sich bei Bedarf schnell anzupassen.<br />

Die HMLV-Fertigung (High-Mix-<br />

Low-Volume) hat ein neues Niveau der Personalisierung<br />

erreicht – vor allem in der<br />

Pharmaindustrie. Flexible Arbeitsabläufe,<br />

die nahtlos zwischen verschiedenen Produkten<br />

wechseln können, prägen die lokalisierte<br />

Produktion. Die größte Herausforderung<br />

bei der flexiblen Fertigung besteht jedoch<br />

darin, sie finanziell tragfähig zu machen.<br />

Dabei ist die Verbindung von Operational<br />

Technology (OT) mit Information<br />

Technology (IT) der Schlüssel, um Fertigungskosten<br />

zu optimieren. Mithilfe eines<br />

Digital-Twin-Ansatzes können Unternehmen<br />

ihre Produktion neugestalten und Änderungen<br />

in einer virtuellen Umgebung<br />

testen. Dies verkürzt nicht nur die Entwicklungszeit,<br />

sondern mindert auch Risiken<br />

und optimiert Projektkosten.<br />

Datenanalyse als Basis<br />

nachhaltigkeitsfokussierter<br />

Entscheidungen<br />

Fernando Colás: In den kommenden Jahren wird der Übergang zu einem neuen Paradigma der vollständig<br />

flexiblen Fertigung vorherrschen und die Richtung von Automatisierungsentwicklungen bestimmen“<br />

Neben dem Einsatz von Virtual Reality zur<br />

Kostenoptimierung werden Hersteller zunehmend<br />

auf die Überwachung und Kontrolle<br />

von Maschinen in der realen Welt setzen,<br />

um flexible, lokalisierte Fertigungsabläufe<br />

effizienter und nachhaltiger zu gestalten.<br />

Unternehmen aller Branchen wollen<br />

den Rohstoff- und Energieverbrauch senken<br />

und suchen bei ihren Automatisierungsanbietern<br />

nach Antworten. Im Fertigungsumfeld<br />

kann die Datenerfassung und -analyse<br />

in Verbindung mit leistungsstarken Steuerungssystemen<br />

zu Verbesserungen führen.<br />

Verstärkte Sicherheits -<br />

bestrebungen treiben automatisierte<br />

Inspektion an<br />

Eine weitere Herausforderung, die mit<br />

der flexiblen Fertigung einhergeht, ist die<br />

Einhaltung von Sicherheits- und Qualitätsstandards.<br />

Denn je mehr Variablen es im<br />

Produktionsmix gibt, umso größer ist das<br />

Potenzial für Fehler und Probleme. Da Unternehmen<br />

zunehmend einer öffentlichen<br />

Prüfung unterzogen werden und ein Ruf in<br />

kürzester Zeit zerstört werden kann, nehmen<br />

Firmen das Thema Sicherheit ernster<br />

denn je. Dies treibt die Entwicklung automatisierter,<br />

KI-gestützter Inspektionssysteme<br />

voran, die die Sicherheit, Integrität und<br />

Qualität jedes einzelnen Produkts gewährleisten<br />

– selbst bei Losgröße eins.<br />

„KI at the edge” und<br />

darüber hinaus<br />

Im Alltag mag die Allmacht der Künstlichen<br />

Intelligenz als Bedrohung empfunden<br />

werden, doch im Bereich der industriellen<br />

Automatisierung stellt sie eine riesige –<br />

und noch weitgehend ungenutzte – Chance<br />

zur kontinuierlichen Verbesserung der<br />

Systemleistung dar. Beispielsweise hilft KI<br />

in Robotik, Steuerungen und Bildverarbeitungssystemen,<br />

sehr kleine Defekte in spiegelnden<br />

Oberflächen zu identifizieren oder<br />

Staus in Verpackungsmaschinen zu erkennen.<br />

KI hat zudem das Potenzial, verbesserte<br />

Konnektivität zwischen Fertigungssystemen<br />

herzustellen und Erkenntnisse sowie<br />

Muster aufzudecken, die für den Menschen<br />

nicht offensichtlich sind. So lässt sich die<br />

Produktivität abermals steigern.<br />

Fernando Colás, CEO bei Omron Industrial<br />

Automation Europe: „In den kommenden<br />

Jahren wird der Übergang zu einem neuen<br />

Paradigma der vollständig flexiblen Fertigung<br />

vorherrschen und die Richtung von<br />

Automatisierungsentwicklungen bestimmen.<br />

Unternehmen werden so in die Lage<br />

versetzt, aktuelle und künftige Supply<br />

Chain-Herausforderungen anzugehen und<br />

gleichzeitig die Anforderungen der Kunden<br />

zu erfüllen. Parallel dazu werden wir die<br />

Entwicklung einer autonomeren Fertigung<br />

erleben, die Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit<br />

in den Vordergrund stellt.“<br />

http:/industrial.omron.de<br />

Bild: Omron<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 13


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Innovationen, Highlights und Zukunftstrends der Weltleitmesse<br />

Positive Bilanz zur productronica<br />

Die mehr als 1.400 Aussteller aus 45 Ländern präsentierten während der<br />

productronica 2023 in München ihre Highlights aus den Bereichen Entwicklung<br />

und Fertigung der Elektronik den – laut Angaben des Veranstalters –<br />

42.000 Besuchern aus 94 Ländern. Mit diesem Ergebnis lag die internationale<br />

Elektronikfachmesse nahezu auf dem Niveau von 2019, doch deutlich über<br />

dem Ergebnis aus dem Jahr 2021.<br />

Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />

Zu den Leitthemen der Messe zählten<br />

Leistungselektronik, Künstliche Intelligenz<br />

sowie Sensorik in der Elektronikfertigung.<br />

Die Internationalität bei Ausstellern<br />

und Besuchern erreichte einen neuen<br />

Höchstwert. Während die Beteiligung von<br />

Unternehmen aus dem Ausland im Vergleich<br />

zu 2019 um 3 Prozent auf 54 Prozent<br />

stieg, legte die Quote bei internationalen<br />

Besuchern um über zwei Punkte auf<br />

rund 58 Prozent zu.<br />

Anerkennung für heraus -<br />

ragende Leistungen<br />

In der Gesamtbewertung waren Aussteller<br />

und Besucher mit der Fachmesse sehr<br />

zufrieden. Laut Umfrage empfanden 99<br />

Prozent der Besucherinnen und Besucher<br />

die Veranstaltung mit ausgezeichnet bis<br />

gut. Zudem bestätigten 97 Prozent der befragten<br />

Besucher, dass ihre Erwartungen an<br />

Innovationen erfüllt wurden. Für 92 Prozent<br />

der ausstellenden Unternehmen verlief die<br />

Messe ausgezeichnet bis gut, die hohe Qualität<br />

der Besucher lobten 94 Prozent.<br />

Im Vergleich zu 2019 stieg die Zahl der<br />

chinesischen Aussteller um circa 50 Prozent<br />

auf rund 80 Unternehmen. Damit steht China<br />

bei den Top Ausstellerländern auf Platz 3<br />

hinter Deutschland und den USA. Gleichzeitig<br />

nahm die durch chinesische Firmen belegte<br />

Fläche um über 100 Prozent zu. Waren<br />

es vor vier Jahren rund 780 m² steigerte sich<br />

die Fläche nun auf rund 1.800 m². Das bedeutet<br />

Platz 4 hinter Deutschland, Italien<br />

und den Niederlanden bei den Ländern mit<br />

der größten Ausstellungsfläche.<br />

Das Rahmenprogramm bestand aus drei<br />

Foren, verschiedenen Live-Demonstrationen<br />

sowie einer Career Area. Zu den Highlights<br />

42.000 Besuchern aus 94 Ländern besuchten laut Veranstalter Messe München die productronica 2023<br />

in München<br />

zählte die fünfte Verleihung des productronica<br />

innovation award. Die Gewinner:<br />

• AP&S – Cluster Semiconductor<br />

• ASYS Group – Cluster Future Productions<br />

• budatec – Cluster Inspection & Quality<br />

• Frisimos Technologies – Cluster Cables,<br />

Coils & Hybrids<br />

• smartTec – Cluster SMT<br />

• SUSS MicroTec – Cluster PCB & EMS.<br />

<strong>EPP</strong> Talk auf der<br />

productronica 2023<br />

Während der productronica wurden<br />

zahlreiche Gespräche mit namhaften Studiogästen<br />

und Experten aus der Branche<br />

zu spannenden Themen rund um die Elektronikfertigung<br />

produziert. Dabei standen<br />

Experten-Insights, Trends und Innovationen<br />

im Fokus, ein moderiertes Gespräch<br />

zwischen Fachleuten über die aktuellen<br />

Themen der Messe.<br />

Was bringt KI in der Produktion?<br />

Künstliche Intelligenz ist derzeit ein absolutes<br />

Hype-Thema und krempelt nahezu<br />

alle Bereiche des Lebens um. So erklärt Andreas<br />

Türk (Göpel Electronic), wie KI für einen<br />

Paradigmenwechsel im Unternehmen<br />

sorgt. Nicht mehr die Hardware, sondern<br />

Software spielt die entscheidende Rolle für<br />

Innovationen. Peter Bollinger (iTac-Software)<br />

sieht zwei Anwendungsfälle für KI.<br />

Zum einen können Maschinenbauer damit<br />

ihre Prozesse optimieren. Daneben lasse<br />

sich KI aber auch prozessübergreifend einsetzen.<br />

Zudem zeigte die spannende Diskussion,<br />

dass es beim Einsatz von künstlicher<br />

Intelligenz nicht nur um Machine<br />

Learning oder Deep Learning geht, sondern<br />

ChatGPT noch viele weitere neue Möglichkeiten<br />

eröffnet.<br />

14 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />

Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />

Zu den Leitthemen der Messe zählten Leistungselektronik, Künstliche Intelligenz<br />

sowie Sensorik in der Elektronikfertigung<br />

In der Gesamtbewertung waren sowohl Aussteller als auch Besucher mit der<br />

productronica erneut sehr zufrieden<br />

Robotik und Automatisierung – Game<br />

Changer für die Elektronikfertigung?<br />

Stärker auf automatisierte Prozesse zu<br />

setzen, sei eine klare strategische Entscheidung<br />

seines Unternehmens gewesen,<br />

sagt Geschäftsbereichsleiter TQ Robotics<br />

Sören Brüchmann (TQ Systems). Denn ohne<br />

Automatisierung könne man als produzierendes<br />

Unternehmen dauerhaft am<br />

Standort Deutschland nicht überleben.<br />

Professor Florian Kerber, wissenschaftlicher<br />

Leiter des Projekt ModProFT vom<br />

Hochschulzentrum Donau-Ries berichtet,<br />

dass es ein wachsendes Bewusstsein in der<br />

Branche für dieses Thema gebe. Speziell<br />

Auftragsfertiger beschäftigen sich vor allem<br />

mit der Interprozessautomatisierung.<br />

Zu den besonderen Anforderungen an die<br />

Robotik in der Elektronikfertigung zählen<br />

laut den beiden Experten Flexibilität und<br />

kleine Losgrößen. Mit aktuellen Trends wie<br />

einfache Bedienkonzepte und Cobots lassen<br />

sich diese erfüllen.<br />

Wie beherrscht man die Datenflut in der<br />

Produktion?<br />

Wie umgehen mit der Datenflut? Die<br />

Herausforderung ist nicht die Menge an<br />

gesammelten Daten, sondern wie Big Data<br />

zu Smart Data wird, so Harald Eppinger<br />

(Koh Young) und Björn Köppe (PKN Datenkommunikation).<br />

Laut Eppinger steigt die<br />

Datenmenge stetig an – verursacht durch<br />

die Parametrisierung der Prozesse. Es gebe<br />

eine so große Packungsdichte, dass es<br />

wichtig sei zu verstehen, welchen Wert die<br />

Daten haben. Die richtigen Daten zu<br />

schreiben und vorzuverarbeiten sei die<br />

große Kunst. In den Daten stecke wertvolles<br />

Wissen, das sich zum Beispiel für Pre-<br />

dictive Maintenance nutzen lässt, so beide<br />

Experten. Ein wichtiger Tipp: Möglichst alle<br />

Daten aufbewahren. Köppe schlägt vor,<br />

auch die Daten, die ein Unternehmen zurzeit<br />

noch nicht verwenden kann, anderen<br />

zur Verfügung zu stellen – zum Beispiel<br />

Universitäten, die an KI forschen.<br />

AME – die Zukunft der Produktion oder<br />

nur ein Hype?<br />

Additive Fertigung ist in der Elektronik<br />

nicht gleich Additive Fertigung – was genau<br />

das bedeutet, erklären Wolfgang Mildner<br />

(MSWtech) und Valentin Storz (Nano<br />

Dimension). Mildner berichtet, dass Drucktechnologien,<br />

mit denen er sich beschäftigt,<br />

vor allem dort eingesetzt werden, wo<br />

Elektronik dünn, leicht und flexibel sein<br />

soll. Dabei wird das Drucken von Elektronik<br />

auch mit konventionellen Verfahren kombiniert<br />

– es entstehen also hybride Ansätze.<br />

Bei Storz geht es dagegen um den klassischen<br />

3D-Druck. Er erläutert, wie daraus<br />

zum Beispiel mehrlagige Leiterplatten entstehen<br />

und warum dieser Prozess besonders<br />

nachhaltig ist. Dabei wird auch klar:<br />

Es geht nicht darum, bestehende Verfahren<br />

zu ersetzen, sondern Anwendungen und<br />

Designs umzusetzen, die mit der klassischen<br />

Fertigung nicht möglich sind<br />

Smart Factory – die Produktion wird digital<br />

und vernetzt<br />

Die Smart Factory ermöglicht mehr als<br />

nur Predictive Maintenance – zum Beispiel<br />

Qualitätsprobleme frühzeitig zu erkennen.<br />

Das berichten Gerd Ohl (Limtronik) und<br />

Martin Heinz (iTac-Software). Laut Ohl<br />

brauchen Unternehmen die smarte Fabrik,<br />

um den Fachkräftemangel bewältigen zu<br />

können. Heinz sieht im Smart Manufacturing<br />

zudem einen wichtigen Hebel, um<br />

komplexe Produktionsprozesse managen<br />

und steuern zu können. Durch die Digitalisierung<br />

entstünden neue Möglichkeiten,<br />

mit den Daten in der Fertigung umgehen<br />

zu können. Zudem erklären die beiden Experten,<br />

warum Unternehmen beim Thema<br />

Smart Factory auf Partner setzen sollten,<br />

wieso fehlende Standards häufig noch eine<br />

Hürde sind und dass es nicht nur um technische<br />

Aspekte, sondern auch um das richtige<br />

Change-Management geht.<br />

Den Materialfluss im Griff – intelligentes<br />

Materialmanagement<br />

Zeitdruck und Lieferengpässe sind die<br />

großen Herausforderungen im Materialmanagement.<br />

Das Thema ist komplex, weil<br />

viele Player und Systeme involviert sind,<br />

berichten Olaf Römer (ATEcare), Jan Homilius<br />

(albis-elcon) und Michael Geirhos<br />

(BMK Group). Besonders die vergangenen<br />

zwei Jahre seien herausfordernd gewesen,<br />

so Geirhos. Die geopolitischen Entwicklungen<br />

hätten die Abhängigkeiten in der Lieferkette<br />

gnadenlos aufgezeigt. Für albiselcon<br />

stellt sich laut Homilius die Aufgabe,<br />

in der Fertigungsplanung möglichst dynamisch<br />

zu sein, um kurzfristig reagieren zu<br />

können. Warum an der Automatisierung<br />

dabei kein Weg vorbei führt, es aber noch<br />

viel Luft nach oben gibt, erklärt Römer.<br />

Was die Automatisierung der Warenwirtschaft<br />

betrifft, sei jeder Apotheker besser<br />

aufgestellt, als die Elektronikindustrie im<br />

Durchschnitt, so sein provokantes Fazit.<br />

Wie bekommt man Obsoleszenz in den<br />

Griff?<br />

Obsoleszenz ist ein großes Problem für<br />

Unternehmen, das viele verschiedene<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 15


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Gründe hat und ein komplexes Thema ist.<br />

Die Kosten dafür steigen stetig an, wie von<br />

Wolfgang Heinbach (International Institute<br />

of Obsolescence Management) zu hören<br />

war. Häufig seien Bauteile für ein Unternehmen<br />

nicht mehr verfügbar, weil diese<br />

verboten sind. Als Komponentenhersteller<br />

stehe ihr Unternehmen am Anfang der Lieferkette,<br />

so Christin Otto (Würth) und hat<br />

damit zu tun, wenn es um die Verfügbarkeit<br />

von Rohmaterialien gehe. Laut Michael<br />

Geirhos (BMK Group), sollte Obsoleszenz-Management<br />

in allen Unternehmen<br />

eine hohe Priorität besitzen. Kunden, bei<br />

denen ein Produkt für 80 Prozent des Umsatzes<br />

verantwortlich ist, könnte deren Abkündigung<br />

zu existenziellen Problemen<br />

führen. Die gute Nachricht: Firmen können<br />

sich auf Obsoleszenz vorbereiten.<br />

Gefälschte Bauteile – die unerkannte<br />

Gefahr für die Produktion<br />

30 bis 40 Prozent der Bauteile im Gesamtmarkt<br />

sind teilweise gefälscht oder<br />

sogar komplette Fälschungen – das sagt<br />

Gunter Mößinger (HTV). Sein Unternehmen<br />

bietet Lösungen, um diese Bauteile zu erkennen<br />

– ebenso wie das Startup Safelab.<br />

Doch das Interesse an solch Lösungen sollte<br />

noch größer sein, so Christian Peter<br />

(Safelab). Denn viele Unternehmen seien<br />

sehr risikobereit. Die meisten Kunden würden<br />

Lieferungen erst dann zum Testhaus<br />

schicken, wenn es im Wareneingang bereits<br />

große Auffälligkeiten gebe. Eine gefährliche<br />

Haltung, denn gefälschte Bauteile<br />

können schwerwiegende Auswirkungen<br />

haben – von Qualitätseinbußen bei den<br />

Produkten bis zu Sicherheitsrisiken. Die Experten<br />

erklärten, wie sie mit ihren Technologien<br />

diesen Bauteilen auf der Spur sind<br />

und warum ihre Arbeit ein unentwegter<br />

Wettlauf mit den Fälschern ist.<br />

Mieten statt Kaufen – was bringen neue<br />

Servicemodelle in der Elektronikfertigung?<br />

Servicemodelle gewinnen auch für fertigende<br />

Unternehmen an Bedeutung. Konkret<br />

bedeute das, dass sich das Geschäftsmodell<br />

zwischen Anbieter und Kunde<br />

grundlegend verändert, sagt Uwe Lambrette<br />

(Deloitte). Es geht nicht mehr um den<br />

Kauf von Investitionsgütern, sondern von<br />

Dienstleistungen. KurtzErsa hat dafür den<br />

Begriff Servitization geprägt. Andreas<br />

Westhäußer (KurtzErsa) erklärt, was darunter<br />

genau zu verstehen ist und welch<br />

neuen Möglichkeiten die webbasierte<br />

Plattform für die Nutzer der Lötanlagen eröffnet.<br />

Ein Beispiel ist das Remote Monitoring,<br />

mit dem sich Probleme an Maschinen<br />

schnellstmöglich beheben lassen. Außerdem<br />

erklären die Experten, welch Vorteile<br />

die Servicemodelle für die Kunden bringen,<br />

was die smarte Fabrik beziehungsweise die<br />

Digitalisierung damit zu tun hat und warum<br />

Nachhaltigkeit damit gefördert wird.<br />

SEMI meets SMT<br />

Trends wie Künstliche Intelligenz oder<br />

5G erfordern neue Ansätze beim Semiconductor<br />

Packaging. Die Innovation liegt im<br />

Packaging, ist Tanja Braun (Fraunhofer<br />

IZM) überzeugt. Unter anderem liege das<br />

an dem aktuellen Trend, unterschiedliche<br />

Komponenten mit verschiedenen Funktionen<br />

miniaturisiert zusammenfügen zu<br />

müssen. Und dabei spiele das Packaging<br />

eine extrem große Rolle. Laut Axel Lindloff<br />

(Koh Young) gibt es gerade aus Asien kommend<br />

einen steigenden Bedarf an Advanced<br />

Packaging. Ergebnis sei, dass man am<br />

Ende in den Packages komplette kleine Geräte<br />

habe. Was genau unter Advanced Packaging<br />

zu verstehen ist, warum Baukastenkonzepte<br />

eine kostengünstige Lösung<br />

sind, wieso diese neuen Anwendungen<br />

überhaupt erst möglich machen und was<br />

das für die europäische Industrie bedeutet,<br />

erklären die zwei Experten in der spannenden<br />

Diskussion.<br />

Nachhaltigkeit – lästige Pflicht oder<br />

neue Chancen?<br />

Unternehmen beschäftigen sich mit dem<br />

Thema Nachhaltigkeit vor allem dann,<br />

wenn es Vorteile bringt, berichtet Jörg<br />

Amelung (Fraunhofer IPMS). Eine Rolle bei<br />

der Nachhaltigkeit spielt Recycling. Laut<br />

Tobias Patzig (Feinhütte Halsbrücke) wurde<br />

dies Thema anfangs noch sehr kritisch wegen<br />

möglicher Qualitätsprobleme beäugt.<br />

Heute seien diese Vorurteile deutlich weniger<br />

verbreitet. In vielen Unternehmen fehlt<br />

laut Anton Shmatko (MTM Ruhrzinn) das<br />

Wissen, was Recycling und die Vorbereitung<br />

zur Wiederverwendung von Materialien<br />

wirklich bedeutet. Viele Firmen seien<br />

Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />

Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />

Die Internationalität bei Ausstellern und Besuchern erreichte einen neuen<br />

Höchstwert<br />

Während der productronica wurden zahlreiche Gespräche mit namhaften<br />

Studiogästen und Experten aus der Branche zu spannenden Themen rund<br />

um die Elektronikfertigung produziert<br />

16 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


gerade dabei, dieses aufzubauen und sich<br />

die entsprechenden Informationen anzueignen.<br />

Die Experten diskutieren, warum<br />

das Recycling von Materialien nicht nur<br />

nachhaltig, sondern auch ökonomisch<br />

sinnvoll ist und wie wichtig Energiemanagement<br />

sowie -monitoring in den Produktionsprozessen<br />

sind.<br />

Personalnot – wie Unternehmen damit<br />

umgehen können<br />

Der Fachkräftemangel belastet auch Unternehmen<br />

in der Elektronikindustrie. Der<br />

demografische Wandel sorgt laut Martin<br />

Hieber (VDE) dafür, dass weniger junge<br />

Menschen den Weg in eine akademische<br />

Laufbahn wählen. Aus Sicht von Stefan<br />

Wirth (wirth + partner) gab es in der Vergangenheit<br />

Versäumnisse. Dazu zählt er,<br />

dass junge Menschen nicht für technische<br />

Berufe motiviert und ihnen keine entsprechenden<br />

Bildungswege aufgezeigt wurden.<br />

Daniela Lucas (Executive Services Group)<br />

bemängelt, dass man sich lang beim Fachkräftemangel<br />

nur auf Informatiker konzentriert<br />

habe. Die Personalprobleme in der<br />

Elektronik seien dagegen kaum beachtet<br />

worden. Diskutiert wurde, warum sich Unternehmen<br />

bei der Suche nach Personal<br />

nicht mehr auf die alten Strategien verlassen<br />

können und wie mehr internationale<br />

Fachkräfte das Problem lösen könnten.<br />

Vernetzt und gefährdet – Cyber-Security<br />

in der Produktion<br />

Mit der Smart Factory wächst grundsätzlich<br />

auch das Risiko von Online-Attacken.<br />

Die Bedrohungslage habe sich in den<br />

vergangenen Jahren verschärft, so Dennis-<br />

Kenji Kipker (Uni Bremen). Eine Folge daraus:<br />

Im Bereich Cyber-Sicherheit gebe es<br />

V.l.n.r.: Christoph Weiß (Fachverband PCB ES), Thorsten Frenzel (Asys) und Martin Lechner (Messe<br />

München) ziehen während dem <strong>EPP</strong> Talk ein positives Fazit der diesjährigen productronica<br />

einen regelrechten Regulierungsmarathon,<br />

so Kipker. Und Cyber-Sicherheit sei mittlerweile<br />

ein Kernelement von vielen digitalen<br />

Produkten. Udo Schneider (Trend Micro)<br />

warnt vor blinder Panik. Es gebe Bedrohungen,<br />

aber dafür stünden auch entsprechende<br />

Maßnahmen und Werkzeuge<br />

bereit. Risikomanagement sei das A und O<br />

für Unternehmen, so Maximilian Moser<br />

(VDMA). Dabei spiele Threat Modeling eine<br />

wichtige Rolle, um zu erkennen, wo man<br />

überhaupt gefährdet ist. Diskutiert wurde<br />

auch, warum die Fertigungsumgebung besondere<br />

Anforderungen an die IT-Security<br />

stellt und was die neue Maschinenverordnung<br />

damit zu tun hat.<br />

Fazit: So ist die Messe productronica<br />

gelaufen<br />

Die productronica ist das Highlight-<br />

Event für die Anbieter von Technik rund<br />

um die Elektronikfertigung. Martin Lechner<br />

(Messe München), Christoph Weiß (Fachverbands<br />

PCB ES) und Thorsten Frenzel<br />

(Asys) ziehen ein positives Fazit der diesjährigen<br />

productronica. Martin Lechner<br />

freut sich über einen fantastischen Verlauf<br />

der Messe. Die productronica 2023 habe<br />

Bestnoten sowohl von den ausstellenden<br />

Unternehmen als auch von den Besuchern<br />

erhalten. Die Zahlen würden dies belegen.<br />

Thorsten Frenzel berichtet von guten Gesprächen<br />

an den Ständen und einem großen<br />

Interesse der Besucher an den Technologien.<br />

Die productronica sei eine hervorragende<br />

Plattform für einen intensiven<br />

Austausch mit den Kunden. Laut Christoph<br />

Weiß waren auch die Mitglieder seines<br />

Fachverbands sehr zufrieden. Nach der Corona-Zeit<br />

seien alle froh gewesen, wieder<br />

an einer normalen Messe teilnehmen zu<br />

können. In der Abschlussdiskussion zur<br />

productronica 2023 sprechen die Experten<br />

auch über das Thema Künstliche Intelligenz,<br />

das viele Besucher anlockte, und gaben<br />

einen Ausblick auf die kommende<br />

Messe.<br />

Die nächste productronica findet vom<br />

18. bis 21. November 2025 statt.<br />

www.productronica.com | www.epp-online.de<br />

Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />

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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 17


» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Bild: ZVEI<br />

ZVEI Jahresauftaktpressekonferenz.<br />

Weniger Wachstum für Elektro- und Digitalindustrie<br />

ZVEI erwartet 2024 Produktionsrückgang<br />

Der ZVEI ist in der Prognose für 2024 zurückhaltend<br />

aufgrund des schwierigen<br />

konjunkturellen Umfelds mit Inflation,<br />

vergleichsweise hohen Zinsen sowie hohen<br />

Energiepreisen. Daher wird ein Produktionsrückgang<br />

um zwei Prozent erwartet.<br />

„2023 ist für die deutsche Elektro- und<br />

Digitalindustrie insgesamt recht ordentlich<br />

gewesen“, bilanziert ZVEI-Präsident<br />

Dr. Gunther Kegel das vergangene Jahr im<br />

Rahmen der ZVEI-Jahresauftaktpressekonferenz.<br />

„Zum dritten Mal in Folge<br />

konnte die reale, preisbereinigte Produktion<br />

gesteigert werden – auf Basis der<br />

Zahlen bis einschließlich November um<br />

1,4 Prozent.“ Damit habe sich die Branche<br />

in einem schwierigen Umfeld als robust<br />

erwiesen. „Zur Wahrheit gehört aber<br />

auch, dass die Unternehmen noch historisch<br />

hohe Auftragsbestände abarbeiten<br />

konnten, als die Neubestellungen spätestens<br />

ab dem zweiten Quartal bereits zurückgingen.“<br />

Die nominalen Erlöse der<br />

Branche erreichten im vergangenen Jahr<br />

mit 242 Milliarden Euro erneut eine Rekordmarke<br />

(+ 8 %).<br />

Zusammensetzung der<br />

Branche<br />

Den stärksten Produktionszuwachs verzeichneten<br />

Batterien (+7 %), gefolgt von<br />

elektronischen Bauelementen (+6 %),<br />

Energietechnik (+4 %) und Automation<br />

(+3 %). Die Gebrauchsgüter dagegen mit<br />

deutlichen Rückgang (-13 %). „Erfreulich<br />

ist, dass bei der Beschäftigung nochmals<br />

zugelegt werden konnte“, sagt Kegel. Allein<br />

in Deutschland beschäftigte die<br />

Branche zuletzt 910.000 Menschen<br />

(+12.000 gegenüber 2022).<br />

Entwicklung in 2023<br />

2023 konnten die Ausfuhren (einschließlich<br />

der Re-Exporte) nochmals gesteigert<br />

werden, und zwar um vier Prozent auf<br />

256 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte –<br />

133 Milliarden Euro – verblieb in der Europäischen<br />

Union. „Angesichts wachsender<br />

geopolitscher Spannungen wird der<br />

europäische Binnenmarkt immer wichtiger“,<br />

erklärt der ZVEI-Präsident. „Will die<br />

EU zwischen den USA und China weiterhin<br />

eine eigenständige Rolle einnehmen,<br />

muss sie den Binnenmarkt konsequenter<br />

auf Wachstum ausrichten und von industriefremder<br />

Regulierung wie dem EU-Lieferkettengesetz<br />

ablassen.“ Die nächste<br />

EU-Kommission müsse den Regulierungstsunami<br />

und eine in Teilen nahezu<br />

entfesselte Bürokratie stoppen, die die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />

schwäche. „Wir brauchen jetzt eine Europäische<br />

Union, die industrielle Wertschöpfung<br />

in den Fokus stellt“, fordert<br />

Kegel. Einem „Dexit“ erteilt der ZVEI-Präsident<br />

eine klare Absage: „Wer meint,<br />

dass Deutschland auf sich allein gestellt<br />

besser fahren könnte, offenbart gefährliche<br />

wirtschaftspolitische Ahnungslosigkeit.“<br />

Prognose des ZVEI<br />

Angesichts des aktuell schwierigen konjunkturellen<br />

Umfelds mit Inflation, vergleichsweise<br />

noch hohen Zinsen und hohen<br />

Energiepreisen zeigt sich der ZVEI für<br />

2024 zurückhaltend. Dr. Kegel: „Die Branche<br />

steht vor einer Wachstumsdelle. Auf<br />

Jahressicht erwarten wir, dass die reale<br />

Produktion um zwei Prozent nachgeben<br />

wird.“ Dass die Unternehmen der Elektround<br />

Digitalindustrie weiterhin fest zum Industriestandort<br />

Deutschland und Europa<br />

stehen, zeigt eine aktuelle ZVEI-Mitglie-<br />

18 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


derbefragung. Vier von fünf Unternehmen<br />

geben an, vorzugsweise im eigenen Land<br />

investieren zu wollen. Für mehr als die<br />

Hälfte ist Europa, aber – gleichauf – auch<br />

China ein attraktiver Investitionsstandort.<br />

Insgesamt wollen 60 Prozent der Unternehmen<br />

ihre Investitionstätigkeit weltweit<br />

erhöhen, obwohl alle Firmen die aktuelle<br />

geopolitische und politische Lage als unsicher<br />

bewerten. „Die Unternehmen wollen<br />

weiter die Chancen nutzen, die sich in dieser<br />

Phase der industriellen Transformation<br />

ergeben“, erklärt Kegel und verweist darauf,<br />

dass die Megatrends Elektrifizierung,<br />

Digitalisierung und Automatisierung weiterhin<br />

intakt seien. „Als einzige große<br />

Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist<br />

die reale Produktion bei uns heute höher<br />

als vor Corona.“<br />

Schlüsseltechnologien<br />

Auch die Aufwendungen der Elektro- und<br />

Digitalindustrie für Forschung und Entwicklung<br />

(22,1 Mrd. €) und Investitionen<br />

(9 Mrd. €) sind auf Rekordniveau und<br />

oberhalb des Vor-Corona-Niveaus. Viele<br />

von den jährlich angemeldeten mehr als<br />

13.000 Patenten zahlen auf die drei Megatrends<br />

ein. In einer immer stärker von<br />

geopolitischen Erwägungen geprägten<br />

Welt müssten sich Europa und Deutschland<br />

auf ein raueres wirtschaftspolitisches<br />

Klima einstellen. Von der EU fordert<br />

der ZVEI mehr Mut und eine insgesamt<br />

deutlich innovationsoffenere Haltung.<br />

Positiv bewertet der Verband, dass die EU<br />

zur Stärkung ihrer technologischen Souveränität<br />

die strategische Bedeutung von<br />

Schlüsseltechnologien herausstellt. Es sei<br />

wichtig, stärker in Ökosystemen zu handeln.<br />

Der Weltmarktanteil dieser Technologien<br />

ist seit 2000 stark zurückgegangen<br />

und beträgt bei der Verbindungstechnik<br />

nur noch drei Prozent.<br />

ZVEI für Weltoffenheit<br />

Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie<br />

tritt für Demokratie und eine liberale,<br />

offene Gesellschaft ein. Rassismus, Antisemitismus,<br />

Ausländerfeindlichkeit, jede<br />

Facette rechter Ideologie lehnt der ZVEI<br />

entschieden ab. In rechtsextremen Strömungen<br />

erkennt er die größte Gefahr für<br />

die demokratische Grundordnung, die<br />

Freiheit und das Ansehen Deutschlands in<br />

der Welt. Kegel: „Rechtsextremistische<br />

Parteien schaden dem Wirtschaftsstandort<br />

und damit dem Wohlstand. Dies gilt<br />

auch für die AFD.“ Es ist gut, dass sich die<br />

gesellschaftliche Mitte gegen den<br />

Rechtsextremismus stellt. Die politischen<br />

Parteien müssen daran anschließen und<br />

schnell überzeugende politische Lösungen<br />

für jene Herausforderungen vorlegen,<br />

die zum Erstarken des Rechtsextremismus<br />

geführt haben. An die Bürgerinnen und<br />

Bürger appelliert der ZVEI, dem Rechtsextremismus<br />

durch die Stimmabgabe bei<br />

Wahlen entgegenzutreten. Der ZVEI wird<br />

mit einer eigenen Kampagne z ur Teilnahme<br />

an der Europawahl motivieren. (vk)<br />

www.zvei.org<br />

Meilensteine auf dem Weg<br />

zur Smart Factory<br />

Lösungen<br />

‹ Prozessüberwachung durch<br />

zentrales KY Real-Time Monitoring<br />

‹ Benutzerfreundlicher<br />

Library Manager für<br />

lokalen Zugriff auf<br />

globale Datenbank<br />

Koh Young Europe GmbH<br />

Industriegebiet Süd E4<br />

63755 Alzenau<br />

Tel. 06188 9935663<br />

E-Mail: europe@kohyoung.com<br />

www.kohyoung.com<br />

‹ Verbesserung der<br />

Prozesse durch<br />

verifizierte Messdaten<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 19


TITEL » Verbindungstechnik<br />

Bild: IBL<br />

Mit Dampfphasenlötexperten auf der Überholspur<br />

CCS100 meldet –<br />

Stauende beseitigt<br />

20 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


IBL hat früh das Potential der Dampfphasen-Technologie<br />

für die Aufbau- und Verbindungstechnik<br />

erkannt und hat sich so<br />

umfangreiches Know-how auf diesem Gebiet<br />

aufgebaut. Als Pionier in der Dampfphasenlöttechnik<br />

überzeugt das Unternehmen<br />

durch hohe Innovationskraft<br />

Vor allem bei Dampfphasenlötanlagen ist bisher<br />

die größte Herausforderung, wie man die Anlagen<br />

konzipiert ohne Stau auf der Produktionslinien<br />

zu verursachen.<br />

Konvektionslötanlagen können da einfacher mithalten,<br />

denn die Platinen werden eine nach der<br />

anderen, vom Beladen bis zum Entladen, durch<br />

IM ÜBERBLICK<br />

immer länger werdende Öfen transportiert.<br />

Dampfphasenlöten ermöglicht<br />

die gleichmäders.<br />

Die individuellen Baugruppen werden in<br />

Kondensationslöten funktioniert jedoch anßige<br />

Erwärmung von der Regel innerhalb der Anlagen auf Werkstückträgern<br />

befördert. Das führt dazu, dass<br />

Baugruppen auf eine<br />

präzise geregelte Temperatur.<br />

der Lötkammer gelötet werden. Beim Be- und<br />

gleichzeitig mehrere Produkte gleichzeitig in<br />

Entladen der Werkstückträger vergeht kostbare Zeit.<br />

Gleichzeitig kommen immer neue Platinen aus den<br />

Bestückungsanlagen und müssen warten bis der Lötofen<br />

wieder frei ist.<br />

Für die IBL-Löttechnik waren Diskussionen bezüglich<br />

kürzerer Taktzeiten in der Maschinenkonstruktion<br />

immer ein Thema, welche aber nicht so einfach zu<br />

bewältigen waren. Zwar hat der Hersteller Anlagen<br />

wie die CX-Serie auf den Markt gebracht, die Zykluszeiten<br />

von ca. 20 Sekunden erreichten, jedoch nicht<br />

imstande waren, mit der schnellen Taktzeitentwicklung<br />

der Bestücker mitzuhalten. Das hat sich geändert,<br />

seit die CCS100 Inline-Hochleistungsmaschine,<br />

während der productronica 2023 in München vorgestellt<br />

wurde.<br />

Hohe Innovationskraft in der Aufbau-<br />

und Verbindungstechnik<br />

IBL-Löttechnik GmbH wurde 1987 gegründet und<br />

hat sich von Anfang an voll auf die Entwicklung und<br />

Herstellung von Dampfphasenlötanlagen spezialisiert.<br />

Daher ist das Unternehmen der Pionier im Bereich<br />

von modernen Dampfhasenlötmaschinen. Viele<br />

bahnbrechende Lösungsansätze wurden entwickelt,<br />

die als Batch oder Inline auf den Markt gebracht<br />

Geschwindigkeit beim Löten auf Inline-Anlagen<br />

ist immer schon ein<br />

Thema gewesen. Die rasante Entwicklung<br />

im Bereich von Bestückungsanlagen<br />

geben allen anderen<br />

die Taktzeit vor. Beim Löten<br />

gibt es aber physikalische Grenzen,<br />

an die man sich halten sollte.<br />

Dampfphasenlöten<br />

• Gleichmäßige Erwärmung<br />

• Effiziente Wärmeübertragung<br />

• Löten in eine Inerte Atmosphäre<br />

• Keine Delta T dank definierten Siedepunkt<br />

• Präzise Temperaturkontrolle<br />

• Einfache Handhabung<br />

• Umweltfreundlich<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 21


TITEL » Verbindungstechnik<br />

Das Dampfphasenlöten<br />

ist eine spezielle Technik<br />

zum Löten von<br />

elektronischen Bauteilen,<br />

wobei die Baugruppe<br />

auf eine präzise<br />

geregelte Temperatur<br />

erwärmt wird<br />

Bild: IBL<br />

wurden. Alle Anlagen hatten aber eines gemeinsam:<br />

Das Löten in einer gesättigten und inerten Dampfdecke<br />

ohne Zuhilfenahme von Stickstoff.<br />

Die rasante Entwicklung von immer kleineren Bauteilen,<br />

die zusammen mit voluminösen Komponenten<br />

auf Baugruppen montiert werden, dazu noch die Einführung<br />

von bleifreien Lotpasten, war für viele Kunden<br />

eine Herausforderung. Dadurch wurde die<br />

Dampfphasentechnologie u. a. in der Luft- und<br />

Raumfahrt, wo höchste Qualität gefragt ist, schnell<br />

als gute und zuverlässige Technologie anerkannt.<br />

Schwere Multilayer-Platinen mit vielen unter-<br />

schiedlichen Komponenten auf kleinem Raum, sind<br />

dazu bestimmt, in einem Dampfphasenofen gelötet<br />

zu werden. Hier kam das patentierte vibrationsfreie<br />

Transportsystem zum Einsatz, das sich aufgrund seiner<br />

Zuverlässigkeit schnell als Standard in allen Anlagen<br />

des Unternehmens durchgesetzt hat. Abgesehen<br />

von dieser Entwicklung verfügt der Hersteller<br />

über mehr als 50 verschiedene Patente, die in den<br />

Maschinen zum Einsatz kommen. Das Löten in einer<br />

Dampfphasenlötanlage von IBL bietet außerdem viele<br />

Vorteile, die für die Qualität wichtig sind. Vor allem<br />

werden die Komponenten nicht überhitzt, da die<br />

Beladezone mit Werkstückträger<br />

Bild: IBL<br />

Darstellung und Aufbau des Lötsystems<br />

mit Werkstückträgerrücktransport<br />

Bild: IBL<br />

22 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Betriebsflüssigkeit, die den Dampf erzeugt, einen<br />

sehr stabilen Siedepunkt hat und alle Komponenten<br />

die gleichen Temperaturen abbekommen. Die Baugruppen<br />

werden mittels Werkstückträger in den Prozessbereich<br />

transportiert. Wenn die Baugruppen in<br />

der Dampfdecke eingetaucht werden, findet die<br />

Energieübertragung gleichmäßig und sehr effizient<br />

statt. Im Vergleich zum Konvektionsverfahren, wo die<br />

Baugruppen in Zonen hintereinander von sowohl<br />

oben als auch unten aufgewärmt werden, wird in die<br />

Dampfphase gleichzeitig die gesamte Baugruppe in<br />

der Dampfdecke eingetaucht und somit sehr homogen<br />

erwärmt. Eine ungleiche Wärmeverteilung auf<br />

der Baugruppe ist dadurch ausgeschlossen. Je tiefer<br />

PDF Rapport Bericht<br />

Bild: IBL<br />

Profilanalyse<br />

Bild: IBL<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 23


TITEL » Verbindungstechnik<br />

sich die Baugruppe innerhalb der Dampfdecke befindet,<br />

desto schneller kann die Energieübertragung<br />

stattfinden.<br />

Maximale Lötqualität<br />

Für eine gleichmäßige Temperatursteigerung sorgt<br />

die patentierte „Soft Vapour Phase“ (SVP) Technologie.<br />

Das SVP führt dazu, dass die Komponenten während<br />

der Aufheizphase gleichmäßig erwärmt werden.<br />

Dank der integrierten Thermosensoren können die<br />

Zyklen zuverlässig aufgezeichnet und wiederholt<br />

werden. Durch das vibrationsfreie Transportsystem<br />

werden zuverlässige lineare- und Sattelprofile erzeugt.<br />

Im Anschluss findet das Abkühlen der Baugruppe<br />

statt. Generell bringt das Löten in der Dampfphase<br />

qualitativ sehr gute Ergebnisse. Falls Lunker<br />

vorhanden sind, ist das Vakuumverfahren die einzige<br />

Methode, diese nahezu komplett zu eliminieren. Mittels<br />

einer integrierten Vakuumeinheit wird während<br />

der Liquidusphase ein Vakuum erzeugt und die Lunker<br />

zuverlässig beseitigt. Die „InVapour“ Technologie<br />

des Unternehmens garantiert höchste Qualität der<br />

Lötergebnisse, indem die Baugruppe für den Vakuumprozess<br />

nicht aus dem Lötbereich bewegt werden<br />

muss.<br />

Trotzt der hohen Temperaturen in der Prozesskammer<br />

ist der Energieverbrauch wesentlich geringer als<br />

beim Konvektionslöten. Die Prozesskammer ist speziell<br />

isoliert, während die Dampfdecke durch gezielte<br />

Kühlung in einem bestimmten Level gehalten wird.<br />

Die Bereiche sind mittels Schleusen getrennt, somit<br />

ist der Wärmeverlust gering. Werkstückträger können<br />

gleichzeitig mehrere Platinen aufnehmen und<br />

zeitgleich löten. Individuell kann man die Träger mit<br />

mehreren Spuren ausrüsten, um so die bestmögliche<br />

Ausnutzung des Lötbereiches sicherzustellen.<br />

Eine Dampfphase für jeden Bedarf<br />

Die kompakte Hochleistungs-Inlineanlage CCS100<br />

arbeitet wie die bisherigen Maschinen des Herstellers<br />

ebenfalls mit nur einer Lötkammer. Für die neue<br />

Hochleistungsanlage wurde die Lötkammer deutlich<br />

vergrößert und durch den Einsatz eines Mehrfachträgersystems<br />

sind Handlingszeiten kein nennenswertes<br />

Thema mehr. Die Inlineanlage besteht aus mehreren<br />

Modulen, angefangen mit einer Pufferzone für Platinen,<br />

einer Beladestation, einer Prozesskammer, einem<br />

Kühlmodul, einer Entladestation sowie einem<br />

Rückführtransport für die Werkstückträger. Sie ist<br />

damit in der Lage, schnellste Taktzeiten zu ermöglichen.<br />

Platinen in Eurokartengröße können eine Taktzeit<br />

von 10 bis 12 Sekunden erreichen. Die IBL<br />

CCS100 Maschine wurde für den 24/7 Betrieb konzipiert<br />

und überzeugt mit ihrer hohen Prozessflexibilität<br />

und Produktivität inklusive ihrer zuverlässigen<br />

Lötqualität. Die moderne Anlagensteuerung ermöglicht<br />

eine präzise Prozesssteuerung sowie jederzeit<br />

einsehbare Prozessparameter und -schritte. Das<br />

komplette Datenmanagement geschieht mittels eines<br />

integrierten 21,5“ HMI Touch Panels. Nach dem<br />

Beladen wird der Werkstückträger in die Prozesskammer<br />

gefahren, in welcher der Lötprozess stattfindet.<br />

Während des Lötvorgangs bleibt der Werkstückträger<br />

reglos. Stattdessen wird die gesamte Dampfdecke<br />

vertikal zum Träger bewegt. Hier kommt die<br />

neu entwickelte „Vapour Energy Control“ (VEC) zum<br />

Einsatz. Die Dampfdecke kann millimetergenau die<br />

Lage verändern. Damit wird eine sehr präzise und<br />

Bild: IBL<br />

Anzeige des Maschinenstatus<br />

24 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Prinzip der Vapour Energy Control<br />

Bild: IBL<br />

zielgerichtete Profilrealisierung möglich. Während<br />

des Lötprozesses werden die Temperaturen mittels<br />

integrierter Thermosensoren virtuell überwacht.<br />

Nach dem Lötvorgang wird der heiße Werkstückträger<br />

in das Kühlmodul transportiert. Die Kühlung erfolgt<br />

flächendeckend von unten und kann je nach<br />

Bedarf eingestellt werden. Wenn der Werkstückträger<br />

heruntergekühlt ist, fährt er aus der Kühlzone ins<br />

Entlademodul. Danach wird der leere Werkstückträger<br />

automatisch zur Beladestation zurücktransportiert.<br />

Die eingesetzte Flüssigkeit wird kontinuierlich gefiltert<br />

und anhand des Anlagenfüllstands mittels eines<br />

Nivelliersystems überwacht. Durch den Einsatz<br />

von unterschiedlichen Einheiten wie Doppelschleusen,<br />

Doppelwände, Auffangsysteme, Absaugung und<br />

Wärmetauscher wird der Gesamtverbrauch dieser<br />

Flüssigkeit auf ein Minimum reduziert. Je nach Bedarf<br />

stehen auch weitere Optionen zur Filterung zur<br />

Verfügung. Der modulare Aufbau konnte so konzipiert<br />

werden, dass die Anlage sehr robust und mit<br />

abgekapselten Zonen versehen ist. Dieses Konzept<br />

reduziert den Verschleiß und die Belastung der einzelnen<br />

Module. Verschmutzungen werden so gezielt<br />

aus der Anlage in dafür vorgesehene Bereiche abgeleitet<br />

und dort gereinigt. Zu betonen ist der sehr geringe<br />

Energieverbrauch von durchschnittlich<br />

5,6 kW/h im laufenden Betrieb. Das gesamte System<br />

hat als Standard eine SMEMA-Schnittstelle für das<br />

Board, Handshake und optional eine IPC-Hermes<br />

Schnittstelle für Traceability. Die Maschine kann Platinengrößen<br />

von 80 mm x 50 mm bis hin zu<br />

1.000 mm x 500 mm löten.<br />

Abschließende Gedanken<br />

Warum ist IBL jetzt auf der Überholspur? Die Taktzeiten<br />

wurden durch einen vergrößerten Werkstückträger<br />

sowie dem Wegfall der Handlingszeiten durch<br />

das Mehrfachträgersystem drastisch verkürzt. So<br />

passen beispielsweise gleichzeitig 24 Einheiten mit<br />

Maßen von 160 mm x 100 mm auf den Werkstückträger.<br />

Wenn sich in der Maschine vier Werkstückträger<br />

befinden, die regelmäßig beladen und entladen werden,<br />

so sind Zykluszeiten von 10 Sekunden pro Platine<br />

möglich.<br />

Die erzeugte Lötqualität, ein niedriger Energieverbrauch,<br />

kaum benötigte Nacharbeit und ein umweltfreundliches<br />

Verfahren auf den Lötanlagen des Herstellers<br />

haben dazu geführt, dass die weltweiten<br />

Marktanfragen stetig steigen. So wird die CCS100<br />

Dampfphasenlötanlage demnächst auch mit einem<br />

Vakuummodul verfügbar sein. Es bleibt also spannend.<br />

www.ibl-tech.com<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Kompakte Inline Hochleistungs-Dampfphasenanlage,<br />

konzipiert für 24/7-Betrieb,<br />

überzeugt neben hoher Prozessflexibilität<br />

durch beachtliche<br />

Produktivität sowie Lötqualität<br />

inklusive Traceability<br />

und Prozessdatenerfassung.<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 25


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Effizientes Handling biegeschlaffer Teile<br />

Kabel und Co automatisiert mit<br />

Robotern verarbeiten<br />

Kabel greifen und einstecken ist doch kinderleicht! Für uns Menschen ja. Automatisiert<br />

solch biegeschlaffe Teile zu verarbeiten, stellt Roboter allerdings vor<br />

beachtliche Herausforderungen. Das Potenzial jedoch ist riesig; in Bezug auf die<br />

Wirtschaftlichkeit und Qualität ebenso wie bei der Entlastung von Mitarbeitern,<br />

zum Beispiel, wenn es um das Handling großer, schwerer Leitungen geht.<br />

Was vor Jahren noch undenkbar war,<br />

wird durch die Weiterentwicklung<br />

der Technik möglich, sei es bei der hochgenauen<br />

Vermessung mittels Laserscanner,<br />

dem feinfühligen Toleranzausgleich per<br />

Kraft-Momenten-Sensor oder durch clevere<br />

Tools zur robusten Programmierung<br />

von Advanced Robotics Anwendungen.<br />

Zu den Vorreitern automatisierter Fertigung<br />

gehört die Automobilindustrie. Zulieferer<br />

sind hier ebenso wie Hersteller immer<br />

wieder an innovativen Automatisierungslösungen<br />

interessiert. Denn die bereits<br />

eingesetzten Lösungen stammen<br />

meist aus dem Sondermaschinenbau. Sie<br />

lohnen sich nur bei großen Stückzahlen<br />

und ihr Einsatz ist unflexibel. Allerdings<br />

steigt der Druck, Fertigungsprozesse zu<br />

Rainer Jäkel: „Eine wesentliche<br />

Aufgabe bei<br />

der automatisierten<br />

Verarbeitung forminstabiler<br />

Kabel oder Leitungen<br />

per Roboter ist<br />

die smarte Teilezuführung.<br />

Hier haben wir in<br />

verschiedenen Anwendungen<br />

unterschiedliche<br />

Ansätze erprobt<br />

und können unsere<br />

Kunden beraten, welche<br />

in ihrem Prozess<br />

am besten geeignet<br />

sind “<br />

automatisieren und zu digitalisieren gerade<br />

in dieser Branche deutlich. Hohe Qualitätsanforderungen,<br />

Fachkräftemangel<br />

oder der Wunsch, Produktion wieder ins<br />

eigene Land zurückzuholen, sind drei der<br />

Gründe. Die kabelverarbeitenden Bereiche<br />

wie das Handling von Leitungen bei der<br />

Konfektion oder die Produktion kleiner<br />

Teilleitungssätze sind aber vielerorts noch<br />

ein klassischer Fall für Handarbeit. Robotergestützte<br />

Lösungen könnten diese häufig<br />

deutlich reduzieren. Doch es lohnt sich,<br />

nicht nur auf den letzten Schritt des Produktionsprozesses,<br />

das Stecken von Leitungen,<br />

Kabeln oder Steckern, zu blicken.<br />

Denn großes Potenzial schlummert schon<br />

einen Schritt früher, nämlich bei der Leitungszuführung.<br />

Bild: ArtiMinds<br />

Viele auf einen Streich<br />

Die produzierten Mengen in der Automobilindustrie<br />

ändern sich in der Regel über<br />

die Zeit. Meist sind zu Beginn die vom<br />

Markt geforderten Stückzahlen kleiner,<br />

nehmen dann nach und nach zu und, wenn<br />

der Bedarf gesättigt ist, wieder ab. Herkömmliche<br />

Produktionsanlagen werden<br />

speziell auf eine Aufgabe optimiert, in der<br />

Regel für die Spitzenzeiten ausgelegt und<br />

somit zu Teilen ihrer Lebensphase nicht ideal<br />

ausgelastet. Wird das Produkt nicht mehr<br />

hergestellt, wird auch die Maschine nicht<br />

mehr benötigt.<br />

Nachhaltiger ist die Produktion mit flexiblen<br />

Roboterzellen, welche einen hohen<br />

Anteil an Standardkomponenten enthalten.<br />

Diese lassen sich individuell an die jeweiligen<br />

technischen Anforderungen und Produkteigenschaften<br />

anpassen. Produktionsmengen<br />

können über die Anzahl der eingesetzten<br />

Roboterzellen skaliert werden. Für<br />

die Bearbeitung biegeschlaffer Teile gilt dies<br />

im Besonderen. Um die bei biegeschlaffen<br />

Teilen vorherrschenden Toleranzen effizient<br />

auszugleichen, werden Roboter mit flexibel<br />

konfigurierbaren Sensoren wie Laserscanner,<br />

Kraft-Momenten-Sensor oder smarter<br />

Kamera eingesetzt. Hat der Roboter das Ende<br />

von Kabel, Leitung oder Schlauch erst<br />

einmal gezielt gegriffen, kann er flexibel diverse<br />

Fertigungsschritte erledigen, wie zum<br />

Beispiel Stecker bestücken, Maschinen zum<br />

Crimpen oder Schweißen beladen, Komponenten<br />

auf der Leitung aufbringen und vieles<br />

mehr. Damit ein Roboter jedoch biegeschlaffe<br />

Teile zuverlässig greifen kann, müssen<br />

einige Voraussetzungen erfüllt sein.<br />

Rainer Jäkel ist CTO bei der ArtiMinds Robotics<br />

GmbH. Er und seine Kollegen haben in<br />

26 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


den letzten Monaten in unterschiedlichen<br />

Anwendungen Projekte realisiert, bei denen<br />

Roboter biegeschlaffe Teile automatisiert<br />

lokalisieren, greifen und weiterverarbeiten.<br />

Das Unternehmen hat hierfür einen Ansatz<br />

aus Laserscanner in Kombination mit ihrer<br />

Programmiersoftware ArtiMinds RPS entwickelt.<br />

Er erklärt, welche Möglichkeiten es für<br />

die Zuführung z. B. bei der Leitungskonfektion<br />

oder Kabelsatzproduktion gibt: „Je nach<br />

Fertigungsumgebung sowie abhängig von<br />

den Stückzahlen, der Länge und dem Gewicht<br />

der verarbeiteten Teile kommen dafür<br />

im Wesentlichen drei Herangehensweisen<br />

in die engere Auswahl: Leitungen direkt vor<br />

Ort von einer Trommel zuschneiden, der<br />

Einsatz von Hängegestellen oder das Nutzen<br />

spezieller Kisten.“<br />

Hängegestelle eignen sich für lange schwere Leitungen<br />

Bild: ArtiMinds<br />

Direkt vor Ort zuschneiden<br />

Die schwierige Aufgabe für den Roboter besteht darin, den richtigen Greifpunkt auf einer frei hängenden Leitung<br />

zu finden. Der Roboter tastet hierzu mit Hilfe eines Laserscanners das Leitungsende ab und ermittelt den<br />

idealen Greifpunkt und Greifwinkel<br />

Je definierter ein Kabel oder Schlauch einem<br />

Roboter zugeführt wird, desto leichter<br />

hat der es mit dem Zugreifen. Steht das Material<br />

beispielsweise auf einer Rolle bzw.<br />

Trommel zur Verfügung, ist der Greifpunkt<br />

bereits ausreichend bekannt. Toleranzen<br />

entstehen hier durch den Greifprozess an<br />

sich und Eigenschaften des Materials, wie<br />

z. B. Drall. Hat der Roboter die Leitung sicher<br />

gegriffen, ist es ein Leichtes, weitere Bearbeitungsschritte<br />

durchzuführen. „Natürlich<br />

braucht es dazu Vision-Tools, die je nach<br />

weiterem Verarbeitungsschritt das Ende der<br />

gegriffenen Leitung genau vermessen, damit<br />

die Software ermitteln kann, in welche<br />

Richtung die Leitung aus dem Greifer heraussteht<br />

oder in welchem Winkel sie beispielsweise<br />

in ein anderes Teil eingeführt<br />

werden soll“, ergänzt Jäkel. Ist die Leitung<br />

aber einmal definiert abgegriffen, gibt es<br />

vieles, was der Roboter damit machen kann.<br />

Zwar kommt der Roboter nicht auf das<br />

Tempo einer klassischen Ablängmaschine,<br />

aber die Möglichkeit, weitere Prozessschritte<br />

zu integrieren und dadurch im gesamten<br />

Handling-Prozess Zeit zu sparen, gleicht das<br />

schnell aus. Jäkel berichtet: „In einem unserer<br />

Kunden-Projekte kamen die notwendigen<br />

Parameter zusammen: Das Schneiden<br />

der Leitungen in der Anlage war kein Problem,<br />

da bereits mehrfach realisiert, und ein<br />

großer Teil der Wertschöpfung entstand<br />

durch die automatisierte, schnelle Montage<br />

des Leitungsendes mit integrierter Qualitätsprüfung.<br />

So wurde eine ideal auf die<br />

Kundenanforderungen angepasste Automatisierungslösung<br />

entwickelt und realisiert.“<br />

Hängegestelle nutzen<br />

Bei längeren Leitungen hingegen kann<br />

der Einsatz von Hängegestellen sinnvoll<br />

sein. Oft sind solche Leitungen nicht nur<br />

lang, sondern auch dick und damit schwer,<br />

zum Beispiel im Hochspannungsbereich. Die<br />

schweren Kabel werden daher oft vom Roboter<br />

nur am Ende gegriffen, während der<br />

Rest des Kabels auf dem Hängegestell liegen<br />

bleibt. Die schwierige Aufgabe für den<br />

Roboter besteht darin, den richtigen Greifpunkt<br />

auf einer frei hängenden Leitung zu<br />

finden. Der Roboter tastet hierzu mit Hilfe<br />

eines Laserscanners das Leitungsende ab<br />

und ermittelt den idealen Greifpunkt und<br />

Greifwinkel. Damit das Arbeiten effizient<br />

vonstattengeht, werden solche Gestelle oft<br />

mit vielen Kabeln bestückt und in die Roboterzelle<br />

eingeführt. Nun kann der Roboter<br />

über einen längeren Zeitraum ohne Eingriff<br />

eines Mitarbeiters arbeiten, bis er wieder<br />

Nachschub benötigt. „Mit dieser flexiblen<br />

Lösung können Kunden oftmals bestehende<br />

Maschinen zur Bearbeitung von Leitungen<br />

für die Automatisierung erschließen und<br />

damit die notwendigen Investitionen reduzieren“,<br />

sagt Jäkel.<br />

Kabel in Kisten<br />

Kabel mit einer Länge bis zu ca. 1.000 mm<br />

führt man in der Regel am sinnvollsten in<br />

Kisten zu. Für die Automatisierung werden<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Damit biegeschlaffe Teile<br />

wie Kabel oder Leitungen<br />

per Roboter bearbeitet<br />

werden können,<br />

benötigt es sinnvoller<br />

Zuführkonzepte.<br />

Bild: ArtiMinds<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 27


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

die Leitungen dazu in vertikalen Fächern<br />

eingelegt, um eine minimale Strukturierung<br />

zu gewährleisten, die es dem Roboter mit<br />

Sensorik ermöglicht, die Kabel sicher abzugreifen.<br />

„Mit der Roboterlösung, die wir<br />

nach dieser Methode mit einem Kunden<br />

realisiert haben, konnte die notwendige Zeit<br />

zur Vorbereitung des Materials stark verringert<br />

und die Maschinenauslastung verbessert<br />

werden“, berichtet Jäkel. Auch bei diesem<br />

Vorgehen weiß der Roboter grob, wo er<br />

das Kabel zu erwarten hat, vermisst es dann<br />

mit dem Laserscanner detailliert und greift<br />

punktgenau zu. Nach einem oder mehreren<br />

Verarbeitungsschritten legt er das Kabel<br />

dann wieder in einer anderen Kiste ab. Der<br />

Vorteil dieses Vorgehens ist, dass das Arbeiten<br />

mit Kisten ein etablierter Standardprozess<br />

ist, der sich gut in die Gesamtfertigung<br />

einfügt. Daher ist es gerade für Brownfield-<br />

Anlagen ein gut geeigneter Ansatz.<br />

Programmierung leicht gemacht<br />

Ganz egal, auf welche der drei Zuführmethoden<br />

die Wahl fällt, der Anwender profitiert<br />

bei einer Roboterlösung mit flexiblen<br />

Standardkomponenten davon, dass mit der<br />

gleichen Anlage bzw. dem gleichen Fertigungsprozess<br />

ohne großen Umrüstaufwand<br />

und kostspielige Zusatzentwicklungen verschiedene<br />

Leitungen bearbeitet und weitere<br />

Fertigungsprozesse integriert werden können.<br />

In jedem Fall bleibt aber neben der Frage<br />

nach dem geeigneten Zuführkonzept<br />

auch die nach der Programmierung der Roboter<br />

und Integration von Sensoren und<br />

Kabel mit einer Länge bis zu etwa 1.000 mm lassen sich gut vertikal in Kisten gestapelt zuführen<br />

Werkzeugen. Gerade wer wenig Vorerfahrung<br />

mit Automatisierung im Allgemeinen<br />

oder Robotern im Speziellen hat, schreckt<br />

vor dem Einsatz von Sensoren mit Robotern<br />

oft zurück.<br />

Das Unternehmen geht mit seiner Robot<br />

Programming Suite (RPS) einen Weg, der<br />

den Einstieg in die Roboternutzung mit flexiblen<br />

Sensoren und Werkzeugen spürbar<br />

erleichtert und die robotergestützte Automatisierung<br />

fortschrittlicher Anwendungen<br />

möglich macht. Mit ihrer grafischen Bedienoberfläche<br />

und fertigen Programmbausteinen<br />

lassen sich ohne Zusatzhardware<br />

Roboter einfacher, effizienter und dadurch<br />

wirtschaftlich rentabel programmieren. Die<br />

RPS sorgt dank passender Schnittstellen für<br />

eine reibungslose Integration von Sensoren<br />

und Werkzeugen, ohne dass Fachwissen für<br />

die bestmögliche Verwendung mit dem Roboter<br />

oder Kenntnisse in der jeweiligen Robotersprache<br />

vorhanden sein müssen. Entsprechende<br />

Templates erleichtern das Scannen,<br />

Vermessen und präzise Greifen biegeschlaffer<br />

Teile und ermöglichen ein zuverlässiges,<br />

kraftgeregeltes Einstecken. Jäkel<br />

resümiert: „Wir haben in den letzten Monaten<br />

gemeinsam mit unseren Anwendern<br />

verschiedene Projekte realisiert, bei denen<br />

es um die automatisierte Verarbeitung von<br />

biegeschlaffen Teilen in der Bordnetzfertigung<br />

oder im Bereich weiße Ware ging. Dabei<br />

haben wir nicht nur in Bezug auf den<br />

Zuführprozess beraten, sondern auch ganz<br />

praktisch bei den ersten Automatisierungsschritten<br />

bis hin zur tatsächlichen Umsetzung<br />

unterstützt. Wichtig zu wissen ist,<br />

dass wir auch in bereits vorhandene Prozesse<br />

innovative Teillösungen integrieren können,<br />

da RPS einen nativen Robotercode erzeugt.<br />

Unser Ziel ist es, flexibel auf die Bedürfnisse<br />

unserer Kunden zu reagieren und<br />

ihnen als umfassender Robotik-Partner genau<br />

die Dienstleistungen und Konzepte anzubieten,<br />

die sie benötigen.“<br />

www.artiminds.com<br />

Bild: ArtiMinds<br />

Bild: ArtiMinds<br />

Bild: ArtiMinds<br />

Bild: Redaktionsbüro Stutensee<br />

Entsprechende Templates der Robot Programming Suite ermöglichen ein zuverlässiges,<br />

kraftgeregeltes Einstecken<br />

Die Autorinnen: Silke Glasstetter (links), Head of<br />

Marketing bei ArtiMinds, silke.glasstetter@arti<br />

minds.com und Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll<br />

(rechts), Redaktionsbüro Stutensee (http://www.<br />

rbsonline.de)<br />

28 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


SMD-Schablonen<br />

Feinste Aperturen in kürzester Zeit<br />

Maximale Performance mit dem<br />

Laserscanner<br />

Eine Premiere auf der productronica: LPKF präsentierte<br />

seinen neuen MicroCut X mit integriertem Scannersystem<br />

– und toppt damit bisherige Performance-Spitzenwerte<br />

bei steigender Qualität. „Wir haben uns in den<br />

letzten Monaten den Bereich der StencilLaser sehr genau<br />

angesehen. Das Ergebnis: eine neue Systemsoftware<br />

zur Datenaufbereitung, ein System mit 1200mm Bearbeitungslänge<br />

und eben der neue MicroCut X“, erläutert<br />

LPKF-Produktmanager Patrick Stockbrügger.<br />

Das Ziel: Kunden mit Lösungen versorgen, die Effizienzgewinne<br />

versprechen und die Wirtschaftlichkeit sowie<br />

Qualität steigern. Stencils werden zum Drucken von<br />

Lotpasten für das Reflow-Löten auf PCBs oder Wafern<br />

benötigt. Je nach Stärke des Materials können aber<br />

auch Schablonen oder Mikroschneidteile für andere Anwendungen<br />

mit diesen Systemen gefertigt werden. Bislang<br />

setzen die StencilLaser auf eine hohe Dynamik in<br />

mehreren Achsen, um mit dem Spitzengerät rund<br />

50.000 Aperturen pro Stunde zu schneiden. Im Vergleich<br />

dazu schafft die scanner-basierte Lösung 77.000<br />

Aperturen und verbessert die Performance um mehr als<br />

50 Prozent. „Gerade bei diesen feinen Strukturen spielt<br />

der Scanner seine ganzen Vorzüge aus“, merkt Stockbrügger<br />

an. Die MicroCut-Laser des Unternehmens werden<br />

in Bereichen eingesetzt, wo es um feinste Folienausschnitte<br />

geht. Je kleiner die Aperturen, desto höher<br />

sind die Anforderungen an einen qualitätsoptimierten<br />

Prozess. Es kommt nicht nur auf die exakten Geometrien,<br />

sondern auch auf die passende Wandneigung und<br />

-rauheit sowie das optimale Schneiden ohne Schmelzereste<br />

an. Die verfügbaren Schneidgase setzt der neue<br />

StencilLaser wie seine Vorgänger automatisch ein. Das<br />

schlägt sich auch im Gravieren von Codes nieder: Codes<br />

mit dem Scannersystem benötigen rund 85 Prozent weniger<br />

Prozesszeit. Das System wurde als Prototyp erstmals<br />

auf der productronica vorgestellt. Einen Verkaufsstart<br />

plant das Unternehmen Mitte 2024<br />

www.lpkf.de<br />

für schnellen<br />

Standard<br />

PRÄZISION,<br />

DIE FUNKTIONIERT<br />

info@photocad.de<br />

www.photocad.de<br />

für maximale<br />

Leistung<br />

für kleinste<br />

Bauteile<br />

Der Laserscanner im<br />

neuen LPKF MicroCut<br />

X ersetzt Achsenbewegungen<br />

durch Ablenkspiegel<br />

und spart damit<br />

Prozesszeit<br />

Bild: LPKF<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 29


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Innovation und Wettbewerbsfähigkeit durch technologische Neuerungen<br />

Lösungen für die industrielle<br />

Fertigung von Elektronikprodukten<br />

Die Elektronikproduktion bildet das Rückgrat moderner Technologien und hat<br />

einen unverzichtbaren Einfluss auf nahezu alle Aspekte unseres täglichen Lebens.<br />

Von Mobilgeräten über Haushaltsgeräte bis hin zu Industrieanlagen – elektronische<br />

Komponenten sind allgegenwärtig. Die zentrale Rolle der Elektronikproduktion<br />

erstreckt sich über verschiedene Branchen und ist ein entscheidender<br />

Treiber für Innovation und Fortschritt.<br />

In einer Welt, die zunehmend von Technologie abhängig<br />

ist, spielt die Elektronikproduktion eine<br />

Schlüsselrolle bei der Erfüllung der wachsenden<br />

Nachfrage nach innovativen Produkten. Die Fertigung<br />

elektronischer Bauteile erfordert präzise und<br />

effiziente Prozesse, um Produkte von höchster Qualität<br />

herzustellen. An dieser Stelle wäre die Schnaidt<br />

GmbH mit Sitz in Herrenberg (bei Stuttgart) zu nennen.<br />

Das Unternehmen wurde im Jahr 1989 gegründet<br />

und steht seit mehr als 30 Jahren neben Qualität,<br />

Innovation sowie Kompetenz auch für Offenheit und<br />

Effektivität.<br />

Elektronik produzierbar machen<br />

Kerngeschäft war zunächst die Herstellung von<br />

Lötmasken für die Wellenlötung von bestückten Baugruppen<br />

mit hoher Fertigungspräzision, branchenführendem<br />

Wärmemanagement sowie filigranen Abdeckungen<br />

mittels Titan, was zu einer signifikant gesteigerten<br />

First-Pass-Yield Rate führte. Die Produktpalette<br />

wurde bald durch innovative Lösungen für<br />

das prozesssichere Nutzentrennen erweitert. Hier ist<br />

der modulare Werkstückträger für schnelles und<br />

werkzeugfreies Umrüsten während des laufenden<br />

Betriebs mit dem Matrixsystem erwähnenswert. Die<br />

Prozesstechnik gilt als das Rückgrat effizienter und<br />

kontrollierter Produktionsabläufe in der Elektronikfertigung.<br />

Durch den Einsatz fortschrittlicher Prozessautomatisierungstechnologien<br />

können Unternehmen<br />

ihre Produktion optimieren, Kosten senken<br />

und gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte verbessern.<br />

Insofern war es nicht verwunderlich, dass das<br />

ProCell Test, die Automatisierungszelle<br />

mit<br />

Fanuc Roboter, wurde<br />

zur productronica<br />

2023 erstmal vorgestellt:<br />

hier als Inline-<br />

Lösung mit Be- und<br />

Entlademodul für Baugruppen<br />

Bild: Schnaidt<br />

30 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Unternehmen in diese Technologie mit werkzeugloser<br />

Umrüstung durch Druckunterstützung für den<br />

Schablonendruck einstieg und so eine beträchtliche<br />

Senkung der PPM-Fehlerrate im SMT-Prozess durch<br />

diese professionelle Lösung erreicht wurde.<br />

Die enge Verknüpfung von Löt-, Trenn- und Prozesstechnik<br />

ermöglicht eine nahtlose Integration in den<br />

Fertigungsprozess. Diese Technologien sind nicht nur<br />

auf die Schaffung zuverlässiger Produkte ausgerichtet,<br />

sondern tragen auch zur Entwicklung innovativer<br />

Lösungen bei, die den steigenden Anforderungen an<br />

Präzision, Effizienz und Umweltverträglichkeit gerecht<br />

werden. Insgesamt spielen diese Schlüsseltechnologien<br />

eine entscheidende Rolle dabei, die Elektronikproduktion<br />

zukunftsfähig zu gestalten und den<br />

ständig wachsenden Bedarf an leistungsfähigen und<br />

zuverlässigen elektronischen Geräten zu erfüllen. Die<br />

Kunden von Schnaidt erstrecken sich über die<br />

Bereiche der Telekommunikation, der Medizin- und<br />

Energietechnik, der Automobil-, Luftfahrt- und Militärindustrie<br />

sowie der Bestückungsdienstleister.<br />

Im Jahre 2021 regelt der Gründer Helmut Schnaidt<br />

die Unternehmensnachfolge. Heute ist Uwe Kriegshäuser<br />

Geschäftsführer, das Unternehmen wurde durch die<br />

Geschäftsbereiche Automatisierung und Prüftechnik<br />

ergänzt. Als technologischer Vorreiter mit 10 Vertriebsstellen<br />

und zwei Betriebsstätten in Ammerbuch und<br />

Köln kann das Unternehmen mehr als 2.000 Kunden<br />

aufweisen, an die über 50.000 Produkte ausgeliefert<br />

wurden. Eine Erfolgsgeschichte, die durchaus für sich<br />

schreibt.<br />

Transformation 2.0: Der Pfad zur<br />

neuen Unternehmensvision<br />

Geprägt durch Seriosität, Leidenschaft sowie Innovationsfreude<br />

und gepaart mit modernster Technik,<br />

wurde bereits vor Jahren der Grundstein für einen<br />

dauerhaften Erfolg, strategische Allianzen, Partnerschaften<br />

inklusive hoher Kundenzufriedenheit gelegt.<br />

Um den Wandel aktiv mitzugestalten, erweiterte das<br />

Unternehmen um die Geschäftsbereiche Automatisierung<br />

und Prüftechnik, um rechtzeitig zur productronica<br />

2023 eine frische Perspektive auf die Unternehmensausrichtung<br />

zu geben.<br />

Eine Automatisierungszelle stellt ein integriertes<br />

System von Maschinen, Werkzeugen und Robotern<br />

dar, welches darauf ausgelegt ist, automatisierte<br />

Prozesse in der Fertigungsindustrie durchzuführen.<br />

Diese Zellen spielen eine bedeutende Rolle in der Industrialisierung,<br />

insbesondere im Bereich der Robotik<br />

und Automatisierungstechnik. Moderne Automatisierungszellen<br />

sind oft so konzipiert, dass sie flexibel<br />

und anpassungsfähig sind, um sich den wechselnden<br />

Anforderungen der Produktion anzupassen. Die neu<br />

präsentierten Automatisierungszellen weisen Datenanbindung<br />

an MES-Systeme, Verkettung von Prozessen<br />

zur Industrialisierung von elektronischen Baugruppen,<br />

übergeordnete SPS sowie alle benötigten<br />

Baugruppen für eine Automatisierung auf.<br />

ProCell Test:<br />

• Automatisierungszelle mit Fanuc Roboter<br />

• Inline-Lösung mit Be- und Entlademodul für Baugruppen<br />

• Schubladen-Prüfadapter mit Mehrfachausbau zum<br />

flexiblen Prüfen unterschiedlichster Baugruppen<br />

• Gut- sowie Schlechtsortierung<br />

Bild: Schnaidt<br />

Schubladen-Prüfadapter<br />

mit Mehrfachausbau<br />

zum flexiblen Prüfen<br />

unterschiedlichster<br />

Baugruppen im ProCell<br />

Test<br />

ProCell Laser ist die<br />

Automatisierungszelle<br />

mit einem Laser von<br />

Trumpf zum u.a. Lasermarkieren,<br />

Laserschweißen,<br />

Laserreinigen<br />

sowie Lasertrennen<br />

Bild: Schnaidt<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 31


» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

ProCell Laser:<br />

• Automatisierungszelle mit einem Laser von<br />

Trumpf<br />

• Inline-Lösung zur Verkettung unterschiedlicher<br />

Prozesse<br />

• Laserlösungen zum Lasermarkieren von DM-Codes<br />

auf Leiterplatten oder Gehäuseteilen, Laserschweißen<br />

zur Verbindung der Baugruppen mit<br />

Kabellitzen, Laserreinigen von Gold-Pads oder<br />

auch Glasoberflächen sowie Lasertrennen von flexiblen<br />

Leiterplatten<br />

ProCell Press:<br />

• Professionelle Verarbeitung von Press-Fit oder<br />

Press-in-Kontakten<br />

• Kraft-/Wegeüberwachung des Prozessablaufs<br />

• Stand-alone oder auch Inline-Lösung<br />

Add-on-Automatisierungszellen zur Industrialisierung:<br />

• Vergusszelle mit sensorgestützter Überwachung<br />

von Ventilfunktionen sowie umfangreichen Möglichkeiten<br />

zur Dosierprozessüberwachung<br />

• Montagezelle<br />

• Schraubzelle<br />

Auch modulare Prüfadapter spielen eine entscheidende<br />

Rolle in der Elektronikfertigung, da sie den<br />

Testprozess von elektronischen Baugruppen erleichtern.<br />

Sie sind darauf ausgelegt, flexibel und anpassungsfähig<br />

zu sein, um verschiedene Arten von elektronischen<br />

Baugruppen zu testen. Die Modularität<br />

ermöglicht es, Adapter für unterschiedliche Anforderungen<br />

zu konfigurieren und schnell umzurüsten, um<br />

den sich ändernden Anforderungen in der Produktion<br />

gerecht zu werden. Durch die Verwendung modularer<br />

Prüfadapter kann die Investition in teure, kundenspezifische<br />

Adapter reduziert werden. Stattdessen<br />

können standardisierte Module kombiniert werden,<br />

um die Kosten zu minimieren. In der Elektronikfertigung<br />

sind modulare Prüfadapter somit entscheidende<br />

Werkzeuge, um die Effizienz, Flexibilität und Qualität<br />

des Testprozesses zu optimieren.<br />

Neu im Produktportfolio finden sich modulare<br />

Prüfadapter für jede Anwendung:<br />

• ProKit Base für Kleinserien und flexible Anwendungen<br />

• ProKit Slide zur automatisierten Prüfung<br />

• ProKit Disc<br />

• Ergonomische und haptische Highend-Lösung<br />

• Hochwertige Prüfadapter mit professionellem<br />

Ausbau. (Doris Jetter)<br />

www.schnaidt.eu<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Eine Erweiterung um die Geschäftsbereiche<br />

Automatisierung<br />

und Prüftechnik bringt<br />

frische Perspektiven in die<br />

Unternehmensausrichtung.<br />

Bild: Schnaidt<br />

Zur professionellen Verarbeitung von Press-Fit oder auch Press-in-Kontakten<br />

wurde ProCell Press präsentiert<br />

Ebenfalls neu im Produktportfolio befindet sich ProKit Base für Kleinserien<br />

sowie flexible Anwendungen<br />

Bild: Schnaidt<br />

32 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />

Mobile Bauteilrollen-Magazin-Lösung<br />

Intelligente Bedienerunterstützung durch Pick-by-Light<br />

Die Bauteilrollen-Magazin-Lösung<br />

“Pick-by-Light-mobile” kombiniert<br />

bedienerorientierte Hardware und<br />

intelligente Software-Module, die<br />

optimal zusammenspielen<br />

Bild: Asys<br />

Eine verbrauchsorientierte Nachversorgung<br />

von Material, insbesondere von<br />

SMD-Bauteilrollen, ist für eine effiziente<br />

Elektronikproduktion unerlässlich. Zu diesem<br />

Zweck hat Asys ein intelligentes System<br />

entwickelt, das die Stillstandzeiten<br />

der Linie minimiert, den Bediener unterstützt<br />

und damit die Effizienz der gesamten<br />

Linie maximiert. Die Bauteilrollen-<br />

Magazin-Lösung “Pick-by-Light-mobile”<br />

kombiniert bedienerorientierte Hardware<br />

und intelligente Software-Module, die<br />

optimal zusammenspielen.<br />

Bestehende Produktionslayouts bieten<br />

oftmals nicht ausreichend Platz, um Rollen-Nachfüllmaterial<br />

mittels fahrerlosen<br />

Transportsystemen direkt zu den Bestücksystemen<br />

zu bringen. In aller Regel<br />

besteht dafür die Möglichkeit, dieses zumindest<br />

zum Linienkopf zu bringen. Als<br />

Transportbehälter dient das Bauteilrollen-<br />

Magazin. Hier bietet die Pick-by-Lightmobile-Lösung<br />

die Schnittstelle zum Bediener:<br />

Der Bediener kann mittels eines<br />

Trolleys ein Magazin übernehmen, das<br />

ihm den direkten Zugriff auf bis zu 13<br />

Bauteilrollen ermöglicht. Dies entspricht<br />

einem durchschnittlichen Zeithorizont<br />

pro Linie von ca. 1,5 Stunden, für den Materialverbrauch<br />

vorausberechnet wird. Jeder<br />

Slot innerhalb des Rollenmagazins ist<br />

mittels eines Smart Labels eindeutig definiert<br />

und markiert.<br />

SMD-Bauteilrollen prozesssicher<br />

handeln<br />

Durch die direkte Anbindung an die Pulse<br />

PRO Software Suite sind Position und<br />

Metadaten jeder einzelnen Bauteilrolle<br />

jederzeit bekannt. Basierend auf den Bedarfsinformationen<br />

der angeschlossenen<br />

Bestückungssysteme wird dem Bediener<br />

über die Software-Funktion „Line Observer“<br />

der priorisierte Bedarf an Bauteilrollen<br />

übersichtlich auf dem zentralen Display<br />

angezeigt. So wird die Entnahme der<br />

Einzelrolle aus dem Rollen-Magazin über<br />

die LED des slot-spezifischen Smart Labels<br />

visuell unterstützt – und der Bediener<br />

gezielt geführt. Durch die Entnahme<br />

und Produkterfassung am Bestückungsautomaten<br />

wird der Bedarf aktualisiert<br />

und der Bediener zur nächsten Entnahmeposition<br />

geführt. Um darüber hinaus<br />

ein Höchstmaß an Flexibilität zu gewährleisten,<br />

hat der Bediener jederzeit die<br />

Möglichkeit, eigenverantwortlich eine<br />

andere Bauteilrolle zu priorisieren und<br />

nachzufüllen. Dabei wird die visuelle<br />

Pick-by-Light-Unterstützung auf die<br />

richtige Rolle aktualisiert und der Bediener<br />

wieder gezielt geleitet.<br />

„Für den Bediener entfällt durch die visuelle<br />

Unterstützung der zeitaufwändige<br />

Prozess des Suchens, Umordnens und<br />

Identifizierens der richtigen Bauteilrolle<br />

für die Nachfüllung: es wird sicherge-<br />

stellt, dass der Bediener<br />

schnell und intuitiv arbeiten<br />

kann. Die eindeutige visuelle<br />

Identifizierung minimiert zudem<br />

Bedienerfehler, die zu<br />

weiteren Ausfallzeiten der gesamten<br />

Linie führen könnten.<br />

Eine verbrauchs- und bedarfsorientierte<br />

Nachversorgung<br />

der Bestückungssysteme und<br />

damit der Linien ist gewährleistet”,<br />

sagt Fabian Autenrieth,<br />

Product Manager Material<br />

Logistics des Unternehmens.<br />

Die Pick-by-Light-Option ist unabhängig<br />

von den Anbietern der Bestückungs-systeme<br />

und bietet ein Höchstmaß an Kompatibilität<br />

und Flexibilität, insbesondere<br />

für Anwender unterschiedlicher Bestückungssysteme.<br />

Das modulare und skalierbare<br />

Konzept ermöglicht einen flexiblen<br />

Einsatz und ist auch für häufige Layout-Anpassungen<br />

optimiert. Auch bei<br />

wachsender Produktionsgröße, zum Beispiel<br />

durch die Integration zusätzlicher<br />

Produktionslinien, kann das System einfach<br />

erweitert, die Distributionslogik angepasst<br />

und auf Basis der erweiterten Anwendungsfälle<br />

weiter optimiert werden.<br />

www.asys-group.com<br />

Konkrete Antworten auf<br />

komplexe Fragestellungen<br />

finden Sie in den<br />

Whitepapern der <strong>EPP</strong>!<br />

Kompaktes Fachwissen ganz<br />

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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 33


Bild: ASMPT<br />

Works Material Flow Optimizer berechnet kontinuierlich auf der Basis frei definierbarer Zeitscheiben<br />

den Materialverbrauch und sorgt zusammen mit dem Modul Works Material Manager für Nachschub<br />

an der Linie<br />

Optimierung des ganzheitlichen Materialfluss in der Intelligent Factory<br />

Vermeidung unnötiger Transportwege<br />

Das richtige Material in der richtigen Menge<br />

zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitstellen<br />

und unnötige Transportwege vermeiden,<br />

das sind die Stärken von Works<br />

Material Flow Optimizer. Die Applikation vermeidet<br />

Angstbestände an der Linie ebenso<br />

wie überflüssige Ein- und Auslagerungen.<br />

„Dass SMT-Fertiger Maschinenstillstände<br />

unter allen Umständen vermeiden wollen,<br />

ist nur allzu verständlich“, sagt Alexander<br />

Nitzsche, Senior Product Manager Automation<br />

Solutions bei ASMPT. „Dies führt oft<br />

dazu, dass weitaus mehr Material als nötig<br />

an der Linie gelagert wird, so wertvoller<br />

Raum auf dem Shopfloor verstellt ist und<br />

dies Material nicht mehr anderen Linien zur<br />

Verfügung steht. Nicht selten wird aber<br />

auch eine gerade erst abgerüstete und eingelagerte<br />

Materialrolle nach nur wenigen<br />

Minuten bei der nächsten Rüstung wieder<br />

in den Vorrüstbereich zurücktransportiert.“<br />

Optimierter Materialfluss<br />

Works Material Flow Optimizer berechnet<br />

kontinuierlich auf Basis frei definierbarer<br />

Zeitscheiben den Materialverbrauch und<br />

sorgt zusammen mit dem Modul Works<br />

Material Manager für Nachschub an der Linie.<br />

So wird ein optimiertes Materialmanagement<br />

zuverlässig sichergestellt. Anhand<br />

des geplanten und tatsächlichen Materialverbrauchs<br />

sowie des Materialvorrats vor<br />

Ort berechnet und aktualisiert die Materialfluss-Applikation<br />

den Bedarf an der Linie<br />

dynamisch und kontinuierlich. Diese miteinander<br />

verknüpften Daten bilden dann die<br />

Basis für eine automatische Steuerung und<br />

Optimierung, für Bedarfsmeldungen an<br />

Zentral- und Zwischenlager sowie zeitgesteuerte<br />

Transportaufträge.<br />

Ebenfalls bedarfsorientiert organisiert und<br />

optimiert wird die Zwischenlagerung von<br />

Material im Vorrüstbereich, um unnötige<br />

Materialtransporte zwischen Lager und<br />

Shopfloor zu vermeiden. Werden Rollen<br />

nach Abschluss eines Produktionsauftrages<br />

abgerüstet, prüft die Applikation automatisch,<br />

ob das Material in den nächsten Tagen<br />

für weitere Aufträge benötigt wird. Ist<br />

dies der Fall, weist sie das Bedienpersonal<br />

an, die entsprechende Rolle im Active Feeder<br />

Rack des Vorrüstbereich vorzuhalten.<br />

Entlastung der Ressourcen<br />

„Works Material Flow Optimizer markiert<br />

einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung<br />

intelligente und integrative Datennutzung<br />

zur Prozessoptimierung“, erklärt Nitzsche.<br />

„Als Innovations- und Marktführer bei<br />

Hard- und Software für Elektronikfertigungen<br />

konnten wir unser gesamtes Prozess-<br />

Know-how und unsere langjährige Erfahrung<br />

in die Entwicklung von Works Material<br />

Flow Optimizer einbringen. Unsere Kunden<br />

erhalten eine praxisgerechte Applikation für<br />

ihre Intelligent Factory, die ihnen Sicherheit<br />

bei der Materialversorgung gibt und ihre<br />

Fachkräfte wie auch die Transport- und Lagerinfrastruktur<br />

spürbar entlastet.“<br />

smt.asmpt.com<br />

Bild: ASMPT<br />

Mit der Funktion Material Demand Calculation erfolgt ein automatischer<br />

Abgleich zwischen initialer Materialplanung und tatsächlichem Materialverbrauch<br />

an der Linie<br />

Die Funktion Re-use organisiert und optimiert die Zwischenlagerung von<br />

Material in einem Active Feeder Rack im Vorrüstbereich<br />

Bild: ASMPT<br />

34 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />

Bild: Becker & Müller<br />

Geätztes Leiterbild<br />

Bild: Becker & Müller<br />

PCB Panel nach Ätz-<br />

Prozess<br />

PCB-Ätzen auf hohem Niveau<br />

Mehr Nachhaltigkeit durch innovative Prozessoptimierungen<br />

Ätzen gehört zu den wichtigsten Prozessschritten<br />

bei der Fertigung von Leiterplatten<br />

– und gleichzeitig zu den anspruchsvollsten.<br />

Mit einer neue Ätzanlage stellte<br />

Becker&Müller die Weichen hin zu einer<br />

präziseren und effizienteren PCB-Produktion.<br />

Die neue PCB-Bearbeitungslinie vereint<br />

höhere Prozesssicherheit mit einem<br />

Mehr an Bedienerfreundlichkeit und<br />

Nachhaltigkeit.<br />

Die neue Ätzlinie bereitet einen großen<br />

Schritt in die Zukunft unserer Fertigung“,<br />

erklärt Geschäftsführer Janik Becker. „Unser<br />

Schwerpunkt als Hersteller anspruchsvoller<br />

Leiterplatten im Bereich<br />

Muster und Prototypen setzt voraus, dass<br />

wir bei Qualität und Genauigkeit immer<br />

ganz vorne sind – auch bei sehr kleinen<br />

Losgrößen, unterschiedlichen Schichtdicken<br />

und Layouts.“<br />

Die SES(Strip-Etch-Strip)-Anlage besteht<br />

aus drei Haupt-Modulen. Auf 15 m Länge<br />

werden Fotoresist Strippen, Ätzen der<br />

Kupferkaschierung und Zinn-Strippen<br />

realisiert – alles unter mehrfacher automatisierter<br />

Überwachung und Reinigung.<br />

Mit technologischen Verbesserungen bietet<br />

die Ätzlinie nun mehrere Vorteile bei<br />

der Leiterplattenfertigung.<br />

Ätzlinie mit Vorteilen<br />

„Zunächst einmal ist die neue Anlage um<br />

eine ganze Kammerlänge verlängert worden“,<br />

erklärt Janik Becker. „Alleine das<br />

sorgt für ein Plus an Volumen und Prozesssicherheit.“<br />

Durch diese Verlängerung<br />

in Kombination mit der Erhöhung der<br />

Durchlaufgeschwindigkeit kann die Kapazität<br />

der Anlage auf bis zu 36 m² pro<br />

Stunde erweitert werden. Weiteres Plus<br />

für den Einsatz im Bereich PCB-Prototyping<br />

ist das ausgeklügelte Transportsystem,<br />

das die Bearbeitung von Panelstärken<br />

zwischen 50 bis 6.000 µm ermöglicht.<br />

Beim Fotoresist wurde eine neue Filteranlage<br />

verwendet: Mit einem Zyklon-Filter<br />

anstatt der alten Bandfilteranlage lässt<br />

sich nicht nur die Standzeit der Chemikalien<br />

verlängern, es wird auch insgesamt<br />

weniger Chemie verwendet, was der Umwelt<br />

zugutekommt. Die Automatisierung<br />

im Sn-Strip-Modul trägt diesem Faktor<br />

ebenfalls Rechnung: Eine kontinuierliche<br />

Überwachung und passgenaue Dosierung<br />

halten das Level der verwendeten Chemikalien<br />

stets in der nötigen Konzentration.<br />

Als Wasseranteil wird auch bereits kontaminiertes<br />

Wasser aus der nachfolgenden<br />

Kammer zugeführt, es muss also nicht extra<br />

neues Frischwasser genutzt werden –<br />

auch hier wird Nachhaltigkeit zum aktiven<br />

Prozessbaustein.<br />

Im Nachstrip-Modul wurde eine spezielle<br />

Düsenanordnung gewählt, die deutlich<br />

höhere Drücke bis zu 6 Bar erlaubt. „Besonders<br />

bei sehr komplexen Leiterplatten<br />

können wir damit einen klaren Zugewinn<br />

an Präzision, Qualität und Sauberkeit erzielen“,<br />

freut sich der Geschäftsführer.<br />

Maximale Sauberkeit und damit Produktqualität<br />

wird in allen drei Anlagenbereichen<br />

auch durch ein neu optimiertes<br />

Spülsystem realisiert. Dabei geht das Unternehmen<br />

noch über die gesetzlich vorgeschriebene<br />

3-fach-Nutzung des Wassers<br />

hinaus, wie der Geschäftsführer erläutert:<br />

„Die Anlage spült in vier Kaskaden.<br />

Damit reduzieren wir die Spülwassermenge<br />

um bis zu 50%, wobei wir teilweise<br />

auch Regenwasser dazu nutzen.“<br />

Hohe Automatisierung<br />

Einen im Vergleich zur alten Anlage deutlich<br />

höheren Grad an Automatisierung<br />

und Effizienz bietet das eigentliche Ätz-<br />

Modul. In diesem können Kupferstärken<br />

von 9 bis 200 µm unter einem Durchlauf<br />

geätzt werden. Ermöglicht wird dies vor<br />

allem durch die konsistente Überwachung<br />

von Dichte und pH-Wert der verwendeten<br />

Medien: 16 Rohre mit je eigenem Durchlauf-Mengenmesser<br />

sowie Check der Düsen.<br />

Dazu kommt ein neues patentiertes<br />

Vakuum-Ätz-System, welches die bisherigen<br />

Unterschiede des Ätzergebnisses zwischen<br />

Top- und Bottomseite der bearbeiteten<br />

Leiterplatten auf ein Minimum reduziert:<br />

„Da in der Linie horizontal geätzt<br />

wird, würde sich das Ätzmedium an der<br />

Top-Seite ansammeln, der Sprühstrahl<br />

trifft nicht mehr mit voller Leistung auf<br />

die Oberfläche auf. Auf der Bottom-Seite<br />

läuft das Medium durch die Schwerkraft<br />

sofort ab, ein identisches Ergebnis wäre<br />

auf konventionelle Weise nicht realisierbar.<br />

Abhilfe schafft ein Vakuum, welches<br />

über ein Venturi-Prinzip erzeugt wird und<br />

das Medium an der Oberseite der PCB absaugt.<br />

Somit wird analog zur Unterseite<br />

ein direktes Auftreffen des Sprühstrahles<br />

auf die PCB-Oberfläche gewährleistet.<br />

Insgesamt bewirkt die Automatisierung<br />

hier ein deutliches Plus bei Qualität und<br />

Prozesssicherheit, aber auch an Komfort<br />

für die Mitarbeiter“, so Janik Becker.<br />

Neben zahlreichen technologischen Optimierungen<br />

bietet die neue Bearbeitungslinie<br />

nicht nur ein Mehr an Bedienerfreundlichkeit<br />

für die Mitarbeiter, sondern<br />

auch dem Umweltschutz wurde in besonderem<br />

Maße Rechnung getragen. „Gerade<br />

für uns als regional verwurzeltes Familienunternehmen<br />

sind solch positive Nachhaltigkeitsaspekte<br />

von größter Wichtigkeit“,<br />

lässt Becker wissen.<br />

www.becker-mueller.de<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 35


Bild: imec<br />

Die imec 3D-Verbindungstechnologie-Landschaft<br />

Das Versprechen des Wafer-to-Wafer-Hybridbondens<br />

Der Weg zum 400 nm Interconnect<br />

Pitch ist frei<br />

Die 3D-Integration ist eine entscheidende Technologie, um heterogene Multi-<br />

Chip-Integrationslösungen zu realisieren. Damit reagiert die Industrie auf die<br />

Nachfrage nach mehr Power, Performance, Fläche und Kostenvorteilen auf<br />

Systemebene. 3D-Stacks werden auf verschiedenen Ebenen der elektronischen<br />

Systemhierarchie eingeführt. Daher wurde eine Vielzahl von 3D-Verbindungstechnologien<br />

entwickelt, die ein breites Spektrum von Verbindungsabständen<br />

abdecken und verschiedenste Anwendungsanforderungen erfüllen.<br />

Soon Aik Chew, Joeri De Vos, Eric Beyne, imec, Leuven (Belgien)<br />

Bis vor kurzem war die Großserienfertigung<br />

des Wafer-to-Wafer-Hybridbondens<br />

hauptsächlich auf den Bereich<br />

Stacked Imagesensoren auf signalverarbeitenden<br />

Schaltungen beschränkt. In<br />

jüngerer Zeit wird die Technik auch für<br />

die Integration von CMOS-Peripherieschaltungen<br />

auf 3D-NAND-Schichten<br />

eingesetzt. Diese Anwendungen profitieren<br />

von der Möglichkeit der Technologie, eine<br />

Million Verbindungen pro mm 2 zu integrieren,<br />

was durch einen engen Cu-Verbindungsabstand<br />

von etwa 1 µm ermöglicht<br />

wird. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit,<br />

verschiedene Materialien und Funktionalitäten<br />

sowie CMOS-Technologien unterschiedlicher<br />

Generationen zu kombinieren.<br />

Mit Hilfe der Systemtechnologie-Co-<br />

Optimierung (STCO) wird die Partitionierung<br />

von Schaltkreisen auf immer niedrigeren<br />

Ebenen der Designhierarchie erfolgen.<br />

Um das Potenzial des Wafer-to-Wafer-Hybrid-Bonding<br />

dabei voll auszuschöpfen,<br />

muss es den Forschern gelingen,<br />

den Pitch der Verbindungen weit unter<br />

1 µm zu skalieren.<br />

Prozessablauf für das Wafer-to-Wafer<br />

Hybrid-Bonden<br />

Die heutigen Prozessabläufe für das<br />

Hybrid-Bonden von Wafer zu Wafer beginnen<br />

mit zwei vollständig prozessierten<br />

300-mm-Wafern mit abgeschlossenem<br />

Front-End-of-Line (FEOL) und Back-Endof-Line<br />

(BEOL). Der erste Teil des Prozesses<br />

ähnelt einem On-Chip BEOL Damascene-Prozess,<br />

bei dem kleine Kavitäten in<br />

das Bonding-Dielektrikum geätzt werden<br />

– wofür überwiegend SiO2 verwendet<br />

wird. Die Hohlräume werden mit Barrieremetall,<br />

Seed und Cu gefüllt. Danach folgt<br />

ein chemisch-mechanischer Polierschritt<br />

(CMP), der für eine hohe Gleichmäßigkeit<br />

über die Wafer hinweg optimiert ist, um<br />

extrem plane dielektrische Oberflächen<br />

zu erzeugen und gleichzeitig eine Vertiefung<br />

von wenigen Nanometern für die<br />

Cu-Pads zu erzielen. Nach der präzisen<br />

Ausrichtung wird das eigentliche Bonden<br />

der beiden Wafer bei Raumtemperatur<br />

durchgeführt, indem die Wafer in der<br />

Mitte des Wafers in Kontakt gebracht<br />

werden. Die polierte Oberfläche der Wafer<br />

führt zu einer starken Anziehungskraft<br />

zwischen den Wafern, was zu einer Bondwelle<br />

führt, die den Spalt zwischen den<br />

Wafern von der Mitte zum Rand hin<br />

schließt. Nach diesem Schritt des Bondens<br />

bei Raumtemperatur werden die<br />

Wafer bei höheren Temperaturen getempert,<br />

um eine dauerhafte dielektrische<br />

und Cu-zu-Cu-Bindung zu erzielen.<br />

36 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


PACKAGING «<br />

TEM-Bild, das zahlreiche Cu-Pads zeigt, die im Abstand von 400 nm verbunden sind (gleiches Pad-Design)<br />

Bild: imec<br />

Neue Anwendungen, neue<br />

Prozessschritte?<br />

Mit der Ausweitung des Anwendungsbereichs<br />

entstehen immer fortschrittlichere<br />

Implementierungen des Hybrid-Bonding.<br />

Wie bereits erläutert, geht der Trend<br />

dahin, den Bondprozess immer näher an<br />

das Frontend zu verlagern, um beispielsweise<br />

Logik-auf-Logik oder Speicher-auf-<br />

Logik-Stacking zu ermöglichen. Dies erfordert<br />

auch eine stärkere Nachbearbeitung<br />

nach dem Bondprozess.<br />

Ein spezifisches Beispiel ist ein Backside<br />

Power Delivery Network (BSPDN), für das<br />

das Wafer-to-Wafer-Bonden ein entscheidender<br />

Schritt ist. Bei der BSPDN-<br />

Verarbeitung wird die Vorderseite des ersten<br />

Wafers auf einen Trägerwafer geklebt.<br />

Die Rückseite des ersten Wafers wird dann<br />

gedünnt und der Prozess wird durch<br />

n-TSV-Strukturierung, Metallfüllung und<br />

Rückseitenmetallisierung abgeschlossen.<br />

In diesem Beispiel wird ein Teil der BEOL-<br />

Verarbeitung nach dem Wafer-Bonding-<br />

Prozess durchgeführt. Die Anwendungen<br />

stellen strengere Anforderungen an die<br />

Skalierung, die eine Herausforderung für<br />

den aktuellen Prozessablauf darstellen.<br />

Die Hauptprobleme betreffen die Genauigkeit<br />

der Cu-zu-Cu-Ausrichtung, die<br />

Reinheit des Wafers und die Topologie vor<br />

dem Bonden sowie die Bindungsstärke der<br />

Dielektrika und der Cu-Pads bei kleinen<br />

Pitches für die Verbindungen.<br />

Hybride Wafer-to-Wafer-<br />

Bonding-Prozesse<br />

Designverbesserungen zur Kompensation<br />

von Limitationen bei Skalierung<br />

und Ausrichtung:<br />

Imec-Forscher haben zum ersten Mal ein<br />

Versuchsträgerdesign mit einem sechseckigen<br />

Gitter und kreisförmigen Cu-<br />

Pads anstelle des traditionellen quadratischen<br />

Gitters mit einem quadratischen<br />

oder kreisförmigen Pad-Design vorgeschlagen.<br />

Das neue Design bietet mehrere<br />

Vorteile. Es ermöglicht eine besonders<br />

dichte Packung der Cu-Pads mit gleichen<br />

Abständen zwischen allen benachbarten<br />

Pads. Bei weiterer Skalierung erleichtert<br />

eine solche Konfiguration die<br />

Kontrolle der Cu-Pad-Dichte bei gleichzeitiger<br />

Maximierung der Cu-Padgröße<br />

und der Abstände. Das Team untersucht<br />

auch, welche Auswirkungen die Verwendung<br />

eines gleichen oder ungleichen<br />

Pad-Designs hat. Im letzteren Fall wird<br />

der obere Wafer mit kleineren kritischen<br />

Cu-Pad-Abmessungen entworfen als der<br />

untere Wafer. Ungleiche Pad-Designs<br />

bieten einige Vorteile, darunter eine größere<br />

Toleranz beim Bonding-Overlay, eine<br />

geringere parasitäre Kapazität und<br />

Detailansicht von langen<br />

Daisy Chains mit<br />

400 nm Abstand in einem<br />

gleichmäßigen<br />

Pad-Design, das zur<br />

Bewertung der Cu-Cu-<br />

Konnektivität verwendet<br />

wurde (wie auf der<br />

IEDM 2023 vorgestellt)<br />

eine höhere dielektrische Durchschlagsfestigkeit<br />

bei kleinen Interconnect-Abständen.<br />

Genaue Kontrolle der Oberflächentopografie:<br />

Bevor die beiden Wafer miteinander gebondet<br />

werden, müssen die Oberflächen<br />

beider Wafer extrem plan und sauber<br />

sein, um einen zuverlässigen Hybridbondprozess<br />

zu erreichen. CMP ist daher<br />

ein sehr anspruchsvoller Prozessschritt.<br />

Darüber hinaus ermöglicht CMP eine<br />

einheitliche Vertiefung der Cu-Pads, was<br />

bedeutet, dass das Cu vor dem Bonden<br />

einige Nanometer unterhalb der dielektrischen<br />

Oberfläche bleibt. Dies ist erforderlich,<br />

um nach dem Tempern eine lunkerfreie<br />

Verbindung zu erhalten. Durch<br />

die Kombination eines fortschrittlichen<br />

CMP-Prozesses mit Dummy-Pads im Layout-Design<br />

gelang es den Forschern, die<br />

Höhe der Cu-Pads und die Oberflächentopologie<br />

auf dem gesamten Wafer genau<br />

zu kontrollieren.<br />

Bild: imec<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 37


» PACKAGING<br />

bei diesen 400 nm großen Leiterbahnabständen<br />

die Überlappung kleiner als<br />

100 nm sein muss, um eine ausreichende<br />

Ausbeute in der Massenfertigung zu erzielen.<br />

Daher stellt die Erfüllung der Anforderungen<br />

zukünftiger 3D-SOC-Designs<br />

hohe Anforderungen an die Overlay-Genauigkeit<br />

von Wafer-Bonding-Anlagen<br />

der nächsten Generation.<br />

Bild: imec<br />

Wafer-to-wafer Bonding mit einer Überlappung von weniger als 150 nm (wie auf der IEDM<br />

2023 vorgestellt)<br />

SiCN-Dielektrikum für erhöhte Bindungsstärke<br />

und Skalierbarkeit:<br />

Imec hat bereits früher SiCN als Dielektrikum<br />

der Wahl für kleine Leiterbahnabstände<br />

vorgeschlagen. SiCN-Oberflächen<br />

weisen im Vergleich zu SiO2-Oberflächen<br />

eine höhere Bindungsenergie auf, d. h. es<br />

ist mehr Energie erforderlich, um die Bindung<br />

zu brechen. Außerdem fungiert SiCN<br />

als Diffusionsbarriere für Cu und eine Wafer-Passivierungsschicht,<br />

die die Gasdiffusion<br />

blockiert, was zu einer thermisch stabileren<br />

Bindungsschnittstelle führt. Diese<br />

Eigenschaften sind von zunehmender Bedeutung<br />

bei der Skalierung der Hybridbond-Verbindungsabstände.<br />

Messungen<br />

auf der Grundlage der Nanoindentation –<br />

einer immer häufiger angewandten Technik<br />

zur Bewertung der Bindungsstärke –<br />

bestätigten, dass die SiCN-SiCN-Bindungsstärke<br />

die von SiO2-SiO2 deutlich<br />

übertrifft. Die hohe Bindungsstärke kann<br />

nach dem Tempern bei nur 250°C erreicht<br />

werden und verschlechtert sich auch bei<br />

höheren Temperaturen nicht.<br />

400 nm Pitch Interconnects mit<br />

sehr guter elektrischer Leistung<br />

Die oben genannten Erkenntnisse wurden<br />

genutzt, um einen fortschrittlichen<br />

Wafer-zu-Wafer Cu/SiCN-Bonding-Prozess<br />

durchzuführen. Das eigentliche Bonden<br />

wurde mit einem handelsüblichen<br />

hochwertigen Wafer Bonder durchgeführt,<br />

der mit fortschrittlichen Ausrichtungsfunktionen<br />

ausgestattet ist – ein<br />

Werkzeug, das für den Erfolg des Prozesses<br />

entscheidend ist. 300-mm-Wafer<br />

wurden erfolgreich gebondet, wobei Cu-<br />

Verbindungen mit einem noch nie dagewesenen<br />

Pitch von nur 400 nm hergestellt<br />

wurden. Die Ergebnisse zeigen eine erfolgreiche<br />

Kontrolle der Cu/SiCN-Oberflächentopographie,<br />

eine präzise Ausrichtung<br />

(die zu einer Überlappung von weniger<br />

als 150 nm führt) und eine günstige<br />

elektrische Leistung (d. h. einen niedrigen<br />

Einzelkontaktwiderstand).<br />

Notwendige Überlappung<br />

Zum ersten Mal untersuchte das Team<br />

auch die Beziehung zwischen dem Bonding-Overlay<br />

und der Zuverlässigkeit (d. h.<br />

dielektrischer Durchschlag und Ausbeute).<br />

Die Ergebnisse bestätigen, dass die dielektrische<br />

Durchschlagsfestigkeit von<br />

ungleich gestalteten Cu-Pads höher ist<br />

als die von gleich gestalteten Pads bei<br />

kleinen Interconnect-Abständen. Das<br />

Team kam außerdem zu dem Schluss, dass<br />

Fazit<br />

Das Wafer-to-Wafer-Hybrid-Bonding<br />

hat sich als vielversprechende 3D-Integrationstechnologie<br />

erwiesen, die eine<br />

zunehmende E/A-Dichte und effizientere<br />

Verbindungen zwischen funktionalen<br />

Dies ermöglicht. Um Anwendungen wie<br />

Memory-on-Logic zu ermöglichen – bei<br />

denen das Wafer-to-Wafer-Bonding nahe<br />

am Front-End stattfindet – muss die<br />

Skalierung der Cu-Verbindungssteigung<br />

bis an ihre Grenzen getrieben werden.<br />

Verbesserungen im Grid-Design, eine<br />

verbesserte Kontrolle der Oberflächentopographie,<br />

die Verwendung von SiCN als<br />

Dielektrikum, ein grundlegendes Verständnis<br />

der Bondmechanismen und eine<br />

verbesserte Überlappungskontrolle sind<br />

die wichtigsten Voraussetzungen für die<br />

Realisierung von elektrisch funktionalen<br />

und zuverlässigen Cu-Verbindungen mit<br />

einem Pitch von 400 nm (und kleiner).<br />

Diese Ergebnisse bilden die Grundlage<br />

für die Entwicklung zukünftiger Waferto-Wafer-Bonding-Prozesse<br />

mit noch<br />

geringeren Abständen zwischen den Verbindungen.<br />

www.imec-int.com/en<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Wafer-to-Wafer Hybrid<br />

Bonding ist eine attraktive<br />

3D-Integrationstechnologie<br />

für das Stacken<br />

mehrerer heterogener<br />

Chips mit hoher<br />

3D-Verbindungsdichte.<br />

38 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Bild: Fraunhofer IPMS<br />

Bild: Fraunhofer FEP<br />

300 mm Reinraum des Fraunhofer IPMS<br />

300 mm Reinraum beim Fraunhofer FEP<br />

Zukunftsweisende Halbleiterforschung auf 200/300 mm Wafer<br />

Serviceangebot für Zugang zu neuesten Technologien<br />

Bild: Fraunhofer IPMS<br />

Mitten im Silicon Saxony bietet das Fraunhofer-Institut<br />

für Photonische Mikrosysteme<br />

IPMS sowohl großen Chipherstellern<br />

als auch kleineren Unternehmen Zugang<br />

zu neuesten Forschungsergebnissen und<br />

Technologien auf 200 und 300 mm Silizium<br />

Wafern. Das Serviceangebot erstreckt<br />

sich von der Beratung über die Prozessentwicklung<br />

bis hin zur Pilotserienfertigung.<br />

Dabei spielt auch GreenICT – also Nachhaltigkeit<br />

– eine immer wichtigere Rolle.<br />

MEMS-Technologien auf<br />

200 mm Wafern<br />

Am Fraunhofer IPMS erfolgt die technologische<br />

Entwicklung und Betreuung der<br />

MEMS-Technologien entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette: von Einzelprozessen<br />

über Technologiemodule bis hin zur<br />

kompletten Technologie sowie die prozesstechnische<br />

Betreuung der Anlagen im<br />

Reinraum. Nach erfolgreicher Entwicklung<br />

wird eine Pilotfertigung bzw. Unterstützung<br />

des Technologietransfers angeboten.<br />

Im Bereich der Sensorik und Aktorik entwickelt<br />

das Fraunhofer IPMS beispielsweise<br />

kapazitive Ultraschall-Sensoren. Diese<br />

werden als Plattform angeboten, um<br />

schnell kundenspezifische Anpassungen<br />

vornehmen zu können. Dies bietet auch<br />

Mittelständlern einen kostengünstigen Zugang<br />

zu Hochtechnologie. Zudem können<br />

Kunden die neusten Entwicklungen in ihrer<br />

Anwendung testen. Hierfür bietet das<br />

Fraunhofer IPMS Evaluations-Kits an.<br />

300 mm Halbleiterprozessund<br />

Produktentwicklung<br />

Mit dem Center Nanoelectronic Technologies<br />

(CNT) betreibt das Fraunhofer IPMS<br />

angewandte Forschung auf 300 mm Wafern<br />

für Chiphersteller, Zulieferer, Equipmenthersteller<br />

und F&E-Partner.<br />

Dabei wird eine Vielzahl von Technologieentwicklungen<br />

und Supportleistungen auf<br />

dem Gebiet der Ultra-Large-Scale-Integration<br />

(ULSI) angeboten. Diese umfassen unter<br />

anderem Einzelprozessentwicklungen<br />

im Bereich Atomlagenabscheidung, chemisch-mechanisches<br />

Polieren, Wafermetallisierung,<br />

Waferreinigung, Metrologie<br />

oder Nanopatterning. Aber auch die Evaluation<br />

und Optimierung von Chemikalien<br />

und Verbrauchsmaterialien für neueste<br />

CMOS-Technologien sowie Anlagenqualifikationen<br />

sind im Reinraum des CNT möglich.<br />

Der Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten<br />

liegt im Front-End-Bereich mit Fokus auf<br />

der Integration von Funktionalitäten in<br />

Verdrahtungsebenen (BEoL-Modul). Gemeinsam<br />

mit dem Fraunhofer IZM-ASSID<br />

(Schwerpunkt Heterointegration und Wafer<br />

Level Packaging) werden im Center<br />

CEASAX (Center for Advanced CMOS &<br />

Heterointegration Saxony) Kompetenzen<br />

gebündelt und Forschungsschwerpunkte<br />

im Bereich Neuromorphic Computing,<br />

Kryo- und Quantentechnologie sowie Advanced<br />

Packaging gesetzt.<br />

Zur Erweiterung der Möglichkeiten wurde<br />

mit der Firma Applied Materials ein Tech-<br />

Evaluation Kit für<br />

quasi-statische<br />

MEMS-Scanner<br />

nologiezentrum für Halbleitermetrologie<br />

und Prozessanalyse gegründet. Am Fraunhofer<br />

IPMS wurden dafür hochmoderne<br />

eBeam-Metrologiegeräte von Applied Materials<br />

installiert. Die präzise Messtechnik<br />

ist bei der Herstellung von Mikrochips von<br />

entscheidender Bedeutung für die Qualitätsüberwachung.<br />

Nachhaltige Informationsund<br />

Kommunikationstechnik<br />

Die steigende Digitalisierung birgt Chancen<br />

als auch Herausforderungen für den<br />

Umweltschutz. Die intelligente Steuerung<br />

von Geräten spart zwar Energie, aber die<br />

fortschreitende Verbreitung erhöht gleichzeitig<br />

den Energieverbrauch. Die Mikroelektronik<br />

braucht daher neue Ansätze, um<br />

sowohl in der Herstellung als auch der Gestaltung<br />

Umweltauswirkungen zu minimieren.<br />

Das Fraunhofer IPMS arbeitet eng<br />

mit der Forschungsfabrik Mikroelektronik<br />

Deutschland (FMD) im Kompetenzzentrum<br />

Green ICT zusammen, um aktiv die Reduzierung<br />

des Ressourcenverbrauchs voranzutreiben.<br />

Dies umfasst zum einen energieeffiziente<br />

Sensor-Edge-Cloud-Systeme<br />

sowie Kommunikationswerke als auch eine<br />

ressourcenoptimierte Elektronikproduktion<br />

sowohl auf 200 mm- als auch 300 mm-<br />

Wafern. Letzteres umfasst die Optimierung<br />

der Materialverbräuche und den Ersatz von<br />

kritischen Materialien im Bereich der<br />

Nassprozesse und Lithografie sowie die<br />

Optimierung von Energieverbräuchen und<br />

der Emissionsbelastung.<br />

www.fraunhofer.de<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 39


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Bild: MSL Circuits<br />

Produktionsstätte von MSL Circuits in Meung-sur-Loire, Frankreich<br />

Durchblick behalten<br />

Die AXI-Technologie als Qualitätsgarant<br />

für EMS<br />

Die Elektronikfertigung hat in den letzten Jahren eine außergewöhnliche Entwicklung<br />

durchlaufen. Die Miniaturisierung der Bauteile, die zunehmende Komplexität<br />

der Schaltungen und die steigenden Leistungsanforderungen haben die<br />

Qualitätssicherung in der Elektronikfertigung zu einer immer größeren Herausforderung<br />

gemacht. In diesem Kontext hat sich die automatische Röntgeninspektion<br />

(AXI) als entscheidender Schritt in der Qualitätssicherung etabliert.<br />

Die Bedeutung der automatischen Röntgeninspektion<br />

(AXI) in der Qualitätssicherung wird<br />

besonders deutlich, wenn man die Ergebnisse der<br />

französischen ALL Circuits Gruppe betrachtet. Dieses<br />

führende EMS-Unternehmen in der Elektronikfertigung<br />

hat die Bedeutung der AXI-Technologie für die<br />

Sicherung der Produktqualität erkannt. Der Top-Player<br />

der Branche ist auf die Industrialisierung und Fer-<br />

40 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Bild: Göpel electronic<br />

QFN- und LGA-Inspektion mit 3D-Röntgenbildern<br />

Bild: Göpel electronic<br />

tigung hochwertiger Elektroniklösungen spezialisiert<br />

und produziert in vier Produktionsstätten täglich<br />

mehr als 440.000 Leiterplatten und Elektronikprodukte<br />

für die ganze Welt. Der etablierte Akteur MSL<br />

Circuits, einer der beiden französischen Produktionsstandorte<br />

des globalen EMS-Dienstleisters, verfügt<br />

über 30 Jahre Erfahrung in der Automobilelektronik.<br />

Das Unternehmen hat erkannt, dass modernste, validierte<br />

Elektronikkomponenten in modernen Fahrzeugen<br />

eine entscheidende Rolle spielen, sei es im Antriebsstrang,<br />

beim Insassenkomfort oder bei der Verbesserung<br />

der Sicherheit. Deshalb müssen die gefertigten<br />

elektronischen Baugruppen höchsten Qualitätsansprüchen<br />

genügen.<br />

Verbesserte Inspektionsmöglichkeiten<br />

durch AXI-Technologie<br />

Steigende Anforderungen an die Qualität elektronischer<br />

Baugruppen erfordern innovative Ansätze in der<br />

Inspektionstechnologie. Um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, setzt MSL Circuits auf die AXI-<br />

Technologie. Mit immer komplexeren Leiterplatten<br />

und der Einführung neuer Komponenten bieten Röntgeninspektionssysteme<br />

verbesserte Prüfmöglichkeiten.<br />

Verdeckte Lötstellen, Lufteinschlüsse und andere<br />

Qualitätsprobleme können so zuverlässig erkannt<br />

werden. Gerade für EMS-Dienstleister ist dies aufgrund<br />

der hohen Qualitätsstandards und der hohen<br />

Taktzahlen unerlässlich. Dies bietet aber auch die<br />

Chance, neue Bauteiltypen (BGA, Fine Pitch, Power<br />

Mos...) mit erhöhten Anforderungen zu prüfen und<br />

spezialisiertes Know-how anzubieten.<br />

Kriterien zur AXI-Systemauswahl<br />

Die Auswahl eines geeigneten AXI-Systems war für<br />

den EMS-Dienstleister von entscheidender Bedeutung.<br />

Im Jahr 2020 begann der Prozess der Identifizierung<br />

und Bewertung potenzieller Systeme. Die<br />

Entscheidung für ein automatisches Röntgeninspektionssystem<br />

im Jahr 2022 wurde von mehreren entscheidenden<br />

Faktoren beeinflusst, wobei verschiedene<br />

Kriterien berücksichtigt wurden, darunter die Arbeitsbedingungen,<br />

der technische Support und die<br />

Leistungsfähigkeit der Maschine in Bezug auf die<br />

verwendeten elektronischen Baugruppen. Ausschlaggebend<br />

waren schließlich die Schnelligkeit und Zuverlässigkeit<br />

der Messungen, die das Kriterium der<br />

Leistungsfähigkeit des Systems erfüllten. Auch der<br />

schnelle und umfassende Service war ausschlaggebend.<br />

Aus technischer Sicht war es ebenfalls wichtig,<br />

spezifische Erkennungsalgorithmen zu entwickeln<br />

und die Erfassung und Kontrolle der mit dem System<br />

verbundenen Daten zu ermöglichen.<br />

Die X-Line von Göpel<br />

electronic stellt sicher,<br />

dass die hergestellten<br />

Produkte den steigenden<br />

Qualitätsanforderungen<br />

gerecht werden<br />

Bild: MSL Circuits<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 41


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Die Autoren sind Christina Schellbach, Public<br />

Relations Manager sowie Andreas<br />

Türk, Produktmanager AXI, Göpel electronic<br />

GmbH in Jena.<br />

Qualitätskontrolle und Prozessoptimierung<br />

Bild: Göpel electronic<br />

Der EMS-Dienstleister setzt die AXI-Technologie<br />

täglich für eine Vielzahl von Prüfaufgaben in der automatischen<br />

SMD-Linie ein. Dazu gehören die Inspektion<br />

von Lötstellen oder die Erkennung von Gaseinschlüssen<br />

(Voids). Auch die Prüfung von Bauteilen,<br />

die unter Abschirmungen verlötet werden sowie die<br />

Erkennung hochstehender Pins, um die Testabdeckung<br />

anderer Testwerkzeuge zu vervollständigen.<br />

Diese Prüfungen sind für die Qualitätssicherung der<br />

gefertigten Baugruppen und für die Entwicklung<br />

neuer Komponenten unerlässlich.<br />

Bei der Entwicklung neuer Produkte nutzt MSL die<br />

AXI-Technologie zur Validierung und Qualifizierung<br />

des Lötprozesses vom Schablonendruck bis zur Reflow-Lötung.<br />

Gehen neue Produkte in die Serienfertigung<br />

über, wird den Kunden eine 100-%-Kontrolle<br />

oder eine Stichprobenprüfung garantiert. Um die<br />

Elektronikproduktion auch in Zukunft kontinuierlich<br />

zu verbessern, erfolgt eine konsequente Analyse der<br />

Produktionsdaten und deren statistische Auswertung.<br />

Darüber hinaus muss das AXI-System zuverlässig<br />

sein. Hierfür bietet Göpel electronic eine App zur<br />

vorbeugenden Wartung und eine kompetente Support-Partnerschaft.<br />

Der EMS-Dienstleister will sich auf diese dynamische<br />

Entwicklung in der Elektronikindustrie einstellen.<br />

Dazu gehört die Optimierung der Produktionsprozesse,<br />

um noch effizienter agieren zu können. Darüber<br />

hinaus erfordert die Einführung neuer Komponenten<br />

angepasste Prüfverfahren und bei immer komplexeren<br />

Baugruppen, wie z. B. BGA, ist die Prüfung auf<br />

Lufteinschlüsse notwendig. Schließlich gibt es auch<br />

Überlegungen, die AXI-Technologie auf andere Prozesse<br />

in der Elektronikfertigung auszuweiten.<br />

Die Teststrategie von MSL Circuits basiert auf einer<br />

fein abgestimmten Testabdeckungsanalyse. Dabei<br />

wird die AXI-Technologie als leistungsstarke Ergänzung<br />

zu anderen Inspektionsmethoden wie der automatischen<br />

optischen Inspektion (2D und 3D) und der<br />

elektrischen Prüfung (in-situ und funktional) integriert.<br />

Damit wird sichergestellt, dass die gefertigten<br />

Baugruppen höchsten Qualitätsstandards entsprechen<br />

und die Prozesse flexibel und produktiv bleiben.<br />

Sichere Qualitätssicherung<br />

Die AXI-Technologie hat sich zweifellos als unverzichtbares<br />

Instrument in der Qualitätssicherung von<br />

SMD-Baugruppen etabliert. Branchenführer setzen<br />

konsequent auf innovative Lösungen wie das X-Line<br />

System von Göpel electronic, um sicherzustellen,<br />

dass ihre Produkte den stetig steigenden Qualitätsanforderungen<br />

gerecht werden. Mit einem klaren Fokus<br />

auf Qualität und kontinuierliche Verbesserung ist<br />

der EMS-Dienstleister bestens aufgestellt, um auch<br />

die zukünftigen Herausforderungen in der Elektronikfertigung<br />

souverän zu meistern und weiterhin<br />

erstklassige Elektronikkomponenten anzubieten.<br />

www.goepel.com | www.allcircuits.com<br />

Der etablierte Akteur<br />

MSL Circuits verfügt<br />

über 30 Jahre Erfahrung<br />

bei der Herstellung<br />

von Automobilelektronik.<br />

Im Bild die<br />

SMD-Linie am französischen<br />

Produktionsstandort<br />

Bild: MSL Circuits<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Durch eine fein abgestimmte Testabdeckungsanalyse<br />

- die AXI-Technologie<br />

wird als leistungsstarke Ergänzung<br />

zu anderen Inspektionsmethoden<br />

wie AOI und der elektrischen<br />

Prüfung integriert - stellt ein EMS-<br />

Dienstleister sicher, dass die gefertigten<br />

Baugruppen höchsten Qualitätsstandards<br />

entsprechen.<br />

42 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Intensive Lotpastentests dank 3D SPI-System<br />

Lotpasteninspektion in der Entwicklung<br />

Wie ist das Auslöseverhalten einer Lotpaste?<br />

Was passiert, wenn sie mal länger<br />

steht? Mit solch Fragen beschäftigt sich<br />

Robert Miller bei Heraeus Electronics. Um<br />

präzisere Tests an den Lot- und Sinter-<br />

Applikationsmaterialien durchführen zu<br />

können, investierte das Entwicklungszentrum<br />

am Standort Hanau in ein 3D Lotpasteninspektionssystem<br />

von Koh Young.<br />

Verbindungsaufbautechnologen und Ingenieure<br />

arbeiten bei Heraeus Electronics<br />

an der perfekten Rezeptur von Lot- und<br />

Sinterpasten, wofür in mehreren Labore<br />

der komplette SMD-Prozess nachgebildet<br />

werden kann. „Mit verschiedenen Prüfmethoden<br />

testen wir unsere Lotpasten<br />

und ihr Verhalten bei allen Prozessschritten“,<br />

sagt Applikations-Teamleiter Robert<br />

Miller. Für genauere Analysen wurde<br />

2023 das 3D SPI beschafft.<br />

Im Auswahlprozess machte Robert Miller<br />

bei der SmartRep GmbH einige Tests. Sofort<br />

überzeugte ihn die 3D Messtechnologie<br />

des Systems: „Wir haben nun exakte<br />

3D-Werte und kennen das genaue Lotpastenvolumen<br />

auf jedem Pad.“<br />

Zusammen mit Benjamin Blank vom Distributor<br />

konfigurierte er ein SPI-System<br />

mit sehr hoher Kameraauflösung: „Die<br />

aSPIre3 hat eine Kameraauflösung von<br />

10 μm, so können wir die Benetzungstests<br />

sehr detailliert auswerten.“ Dabei wird die<br />

Piezo-Streifengitter-Technologie durch 4<br />

Projektoren ergänzt, sodass absolut<br />

Robert Miller (rechts) von Heraeus Electronics und Benjamin Blank (links) von SmartRep freuen sich<br />

über die gelungene Integration<br />

schattenfreie Messungen möglich sind.<br />

Die automatische Kompensation der Leiterplattenverwölbung<br />

stellt bei jeder<br />

Messung einen wichtigen Aspekt dar. Die<br />

Koh Young Technologie berücksichtigt<br />

selbst Höhenunterschiede zwischen Pad<br />

und Lötstopplack.<br />

„Während SPI-Systeme im normalen<br />

SMD-Prozess in erster Linie für eine gut/<br />

schlecht Prüfung eingesetzt und dafür<br />

über Prozessfenster gesteuert werden, hat<br />

das SPI in der Entwicklungsabteilung eine<br />

ganz andere Funktion“, sagt Benjamin<br />

Blank. Die Fehlermeldungen sind für die<br />

Technologen ein Quell der Erkenntnis.<br />

Deshalb wird das SPI-System sehr scharf<br />

eingestellt, damit kleinste Abweichungen<br />

detektiert und einander gegenübergestellt<br />

werden: Wie verhält sich eine Lotpaste<br />

auf Gold-, auf Zinn- und auf Kupfer-Pads?<br />

Neben der einfachen Softwareoberfläche<br />

spielte für den Technologen auch eine<br />

wichtige Rolle, dass die SPI-Daten für<br />

weitere Auswertungen genutzt werden<br />

können. Für Robert Miller war nach einigen<br />

Testwochen klar, dass das SPI-System<br />

die richtige Entscheidung ist: „Neben den<br />

Analysen sind auch der ausgezeichnete<br />

Support sowie die schnelle Reaktionszeit<br />

von SmartRep zu nennen.“<br />

www.smartrep.de | www.kohyoung.com<br />

Bild: SmartRep<br />

Für präzise Tests an den Lot- und Sinter-Applikationsmaterialien investierte<br />

das Entwicklungszentrum von Heraeus Electronics am Standort Hanau in ein<br />

3D Lotpasteninspektionssystem von Koh Young<br />

Bild: SmartRep<br />

Neben der einfachen Softwareoberfläche können die SPI-Daten auch für<br />

weitere Auswertungen genutzt werden<br />

Bild: SmartRep<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 43


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Bild: erfi<br />

elneos six lässt sich als erstes Elektronikgerätesystem auf dem Markt komplett berührungslos und damit hygienisch bedienen<br />

Quantensprung für die Messtechnik<br />

Gerätesystem mit 3D-Gesten<br />

und Sprachsteuerung<br />

Elektronische Geräte werden smarter, Entwicklungszyklen kürzer und das exklusive<br />

Feature von gestern ist morgen schon neuer Standard auf dem schnelllebigen<br />

Massenmarkt. Was gleich bleibt, sind die hohen Ansprüche der Nutzer in<br />

puncto Sicherheit und Qualität. Um die dafür notwendigen Prüfungen und Zertifizierungen<br />

auch zukünftig zuverlässig sowie kosteneffizient durchzuführen,<br />

müssen sich Elektroniklabore auf die kürzeren Entwicklungsintervalle einstellen<br />

und ihre eigenen Workflows optimieren.<br />

Als langjähriger Pionier in diesem Bereich definiert<br />

die erfi Ernst Fischer GmbH + Co. KG erneut<br />

Maßstäbe für die Prüftechnik. Mit dabei sind<br />

insgesamt acht Marktneuheiten, welche in die im<br />

vergangenen Jahr gelaunchte Serie elneos six implementiert<br />

wurden. Das neue Elektronikgerätesystem<br />

lässt sich als erstes seiner Art komplett berührungslos<br />

und damit hygienisch bedienen: via internetunabhängiger<br />

Sprachsteuerung oder mit dem neuen<br />

Airwheel, das 3D-Gesten im Raum erkennt. Die Nutzungssicherheit<br />

steigt durch eine intelligente Ringbuchsenbeleuchtung,<br />

die Leistungsausgänge und Gerätefunktionen<br />

dynamisch farblich indiziert. Zusätzlich<br />

wurde elneos six um die neuen Gerätegruppen<br />

DC-Hochstromnetzgeräte und AC-Quellen erweitert,<br />

sodass das System nun erstmals auch in der Batterieforschung<br />

und der Elektromobilität eingesetzt werden<br />

kann.<br />

Vor zehn Jahren revolutionierte der Hersteller<br />

schon einmal die Welt der Elektronikgerätesysteme:<br />

„Wir haben uns damals vorgenommen, das erste<br />

Smartphone der Messtechnik zu entwickeln“, erinnert<br />

sich Inhaber Andreas Fischer, der das Freudenstädter<br />

Familienunternehmen in der zweiten Generation<br />

führt. „Herausgekommen ist das mehrfach ausgezeichnete<br />

elneos five als erstes seiner Art mit einer<br />

44 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


kapazitiven Glasbedienoberfläche und Fünf-Finger-<br />

Multitouchgestenfunktion.“ Mit dem Nachfolgemodell<br />

elneos six wurde dieser Ansatz nun weiter gedacht:<br />

Welche Themen und Herausforderungen werden<br />

die Branche in den nächsten zehn Jahren prägen?<br />

Zu Zeiten, in denen Gesellschaft wie Politik mit<br />

den Nachwehen der Coronapandemie kämpfen, treten<br />

immer wieder neue Gesundheitsdiskussionen an<br />

die Oberfläche. Dabei zeichnen sich Hygiene sowie<br />

Arbeitssicherheit als zentrale Themenfelder ab. Die<br />

aktuelle Wirtschaftslage zwingt Unternehmen aber<br />

auch dazu, ihre Leistungsangebote auszubauen und<br />

zugleich die Effizienz ihrer Arbeitsabläufe zu verbessern,<br />

um sich auf dem hart umkämpften Markt weiterhin<br />

durchsetzen zu können. Einfache und intuitive<br />

Bedienkonzepte sowie hohe Funktionalitäten werden<br />

daher auch in der Messtechnik immer wichtiger.<br />

Agiles Bedienkonzept für mehr Sicherheit<br />

Als erste sprachgesteuerte Elektronikgeräteserie<br />

auf dem Markt arbeitet elneos six mithilfe integrierter<br />

Mikrofone und Lautsprecher im verbalen Dialog<br />

mit dem Nutzer. Hierfür hat der Hersteller ein eigenes<br />

Sprachpaket mit 80 Sprachbefehlen entwickelt,<br />

das komplett lokal auf dem Gerät installiert ist. „Um<br />

die netzunabhängige Sprachsteuerung zu starten,<br />

muss man das System nur mit ‚Hey erfi!‘ ansprechen“,<br />

erklärt Fischer. „Dann kann man es z. B. bequem<br />

Messaufgaben durchführen oder Messdaten<br />

sowie Gerätezustände vorlesen lassen.“ Für eine manuelle<br />

Steuerung steht das ebenfalls berührungslose<br />

Airwheel zur Verfügung: Es erkennt 3D-Gesten im<br />

Raum auf bis zu 7 cm Abstand zur Oberfläche. „Wenn<br />

man möchte, kann man das Bedienelement natürlich<br />

auch anfassen“, ergänzt Fischer. „Dann gibt das kapazitive<br />

Wheel passend zur entsprechenden Eingabe<br />

auch taktiles Feedback.“ Hierzu werden Berührungen<br />

etwa mit Vibration quittiert und beim Einstellen von<br />

Werten eine dynamische Rasterung simuliert. Dabei<br />

ist die gesamte Glasfront der Lösung oberflächengeätzt,<br />

sodass sie Mikroorganismen widersteht und die<br />

hohen Hygienestandards auch bei Nutzung der<br />

Touch-Funktionen einhält.<br />

Doch die Sicherheitsfunktionen des elneos six greifen<br />

noch weiter: So verfügen alle Ein- und Ausgänge<br />

über eine intelligente Ringbuchsenbeleuchtung. Diese<br />

führt den Nutzer intuitiv durch sämtliche Anschlüsse<br />

und zeigt Gefahrensituationen sowie Fehlfunktionen<br />

unmissverständlich an. Hierzu visualisiert<br />

sie alle angeschlossenen Gerätegruppen in unterschiedlichen<br />

Farben und signalisiert durch einen Verschwindeeffekt<br />

sowie eine Blinkfunktion dynamisch,<br />

welche Buchsen unter Spannung stehen, sowie deren<br />

jeweilige Zustände. „Die Ringbuchsenbeleuchtung ist<br />

im Kontext der erweiterten Funktionalitäten besonders<br />

sicherheitsrelevant“, wirft Fischer ein. „Denn<br />

beim elneos six haben wir die Baugruppen des Vorgängermodells<br />

nicht nur grundlegend weiterentwickelt,<br />

sondern auch durch zusätzliche Gerätegruppen<br />

z. B. für Wechselspannungsquellen ergänzt.“ Um die<br />

Sicherheit auch im Umgang mit den neuen 1– sowie<br />

3-phasigen AC-Quellen zu erhöhen, verfügt deren<br />

Buchsenbeleuchtung außerdem über Funktionsbeschriftungen.<br />

So können Gleichrichter, Erdfreiheit<br />

und unterschiedliche Leistungsausgänge auf den ersten<br />

Blick erfasst werden.<br />

Bild: erfi<br />

Das vollkommen neu entwickelte Airwheel erkennt 3D-Gesten<br />

auf bis zu 7 cm Abstand von der Oberfläche<br />

Als Gesamtlösung ist elneos six in 19 Zoll-Tischaufbauten sowie 19 Zoll-Gerätecockpits<br />

integrierbar<br />

Bild: erfi<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 45


» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />

Bild: erfi<br />

„elneos six bringt zahlreiche Neuheiten ins Elektrolabor. In puncto Hygiene, Sicherheit<br />

und flexibles Arbeiten verhelfen wir der Prüf- und Messgerätewelt damit in den nächsten<br />

Jahren einen Quantensprung nach vorn“, so Inhaber und Geschäftsführer Andreas Fischer<br />

Flexible Nutzungsmöglichkeiten<br />

optimieren Workflows<br />

Das Multitouch-Display mit Antifingerprintbeschichtung<br />

hilft zudem, den Überblick über die unterschiedlichen<br />

angeschlossenen Gerätegruppen zu<br />

behalten. Mit 8 Zoll Bildschirmdiagonale bietet es<br />

Die erfi Ernst Fischer GmbH wurde<br />

1955 von Ernst Fischer in Freudenstadt<br />

gegründet und wird seit 1995 von Andreas<br />

Fischer in der zweiten Generation<br />

geführt. Zunächst produzierte das<br />

Unternehmen Industriewerkbänke und<br />

technische Arbeitsplatzsysteme, in den<br />

60er Jahren kamen erste Elektroniklaborarbeitsplätze<br />

und mit Geräten ausgestattete<br />

Labormöbel hinzu.<br />

2012/2013 erfolgte eine vollständige<br />

Neuausrichtung in puncto Produkte<br />

und CI, in deren Rahmen auch die bis<br />

heute erfolgreichsten Produktlinien elneos<br />

connect und elneos five vorgestellt<br />

wurden. Das Unternehmen beschäftigt<br />

ca. 110 Mitarbeitende und exportiert<br />

rund 40 Prozent seiner Produkte<br />

weltweit.<br />

mehr Anzeigefläche als gängige Smartphones. „Diese<br />

Größe ist auch notwendig“, erläutert Fischer. „Denn<br />

mittels flexiblem Splitscreen kann der Nutzer bis zu<br />

vier Geräte genauso anordnen, wie er sie gerne sehen<br />

möchte.“ Sämtliche Anzeigen bleiben im Quattroscreen-Modus<br />

ebenso deutlich lesbar wie in der Einzelansicht,<br />

bei der über eine farbcodierte Quick-Auswahl<br />

zwischen den einzelnen Geräten gewechselt<br />

werden kann. Sofern das System über Internetzugang<br />

verfügt, ermöglicht der moderne Web-Browser<br />

außerdem informationsgestütztes Arbeiten, ohne<br />

den Workflow zu unterbrechen. Bei Bedarf lässt sich<br />

die Bedienung inklusive aller Funktionen auch via<br />

Web-Server 1:1 auf ein Smartphone oder einen<br />

Desktop-PC spiegeln.<br />

Als Gesamtlösung ist elneos six in 19 Zoll-Tischaufbauten<br />

und ebenso großen Gerätecockpits integrierbar.<br />

Das Display wird in diesen Anwendungen<br />

zum Bestandteil einer durchgängigen Glasgerätefront,<br />

die sich je nach Konstruktion und Funktionalitätsumfang<br />

über die gesamte Tischlänge erstrecken<br />

kann. Alternativ lässt sich die verschlankte Ausführung<br />

elneos six compact horizontal oder vertikal ausgerichtet<br />

auch in Labortische integrieren, die nicht<br />

über ein eigenes Cockpit verfügen. Doch nicht immer<br />

ist es praktikabel, den Prüfling ins Labor zu bringen:<br />

Im Stand-alone-Gehäuse mit einer Bautiefe von 185<br />

oder 360 mm lässt sich die Lösung daher einfach zur<br />

Messaufgabe transportieren.<br />

„Sprachsteuerung, 3D-Gesten, agile Ringbuchsenbeleuchtung,<br />

taktiles Feedback bis hin zu den variablen<br />

Steuerelementen und Einbaumöglichkeiten: elneos<br />

six bringt zahlreiche Neuheiten ins Elektroniklabor.<br />

In puncto Hygiene, Sicherheit und flexibles Arbeiten<br />

verhelfen wir der Prüf- und Messgerätewelt<br />

damit in den nächsten Jahren einen Quantensprung<br />

nach vorn“, resümiert Fischer.<br />

www.erfi.de<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

Laborgerätesystem mit<br />

3D-Gesten und internetunabhängiger<br />

Sprachsteuerung<br />

ermöglicht<br />

berührungsloses und<br />

damit hygienisches Arbeiten.<br />

Agile Ringbuchsenbeleuchtung<br />

erhöht<br />

die Arbeitssicherheit im<br />

Labor.<br />

46 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


TEST & QUALITÄTSSICHERUNG «<br />

Modulares System für Lötstellen und Bauteile<br />

Revolution in der 3D THT-Inspektion<br />

Mek (Marantz Electronics), Anbieter von Lösungen<br />

für die automatisierte optische Inspektion (AOI), hat<br />

die productronica genutzt, um die SpectorBOX X-Serie<br />

vorzustellen, ein modulares 3D-AOI-System für<br />

THT-Lötstellen und THT-Bauteile.<br />

SpectorBOX X1 ist ein branchenweit neues System,<br />

das die Inspektion von THT-Lötstellen neu definiert.<br />

Es kann von unten nach oben für die Volumenmessung<br />

von THT-Lötstellen und die Messung der Pinhöhe<br />

oder von oben nach unten für einen bahnbrechenden<br />

Freiraum von mehr als 150 mm für die<br />

3D-Messung von THT-Bauteilen eingesetzt werden –<br />

damit ist es das erste kompakte 3D-AOI-System, das<br />

in der Lage ist, THT-Lötstellen und -Bauteile präzise<br />

zu inspizieren.<br />

Das System liefert direkte volumetrische Messungen<br />

von Lötstellen aus Selektiv-, Wellen-, Roboter-, Pinin-Paste-Reflow-,<br />

Laser- und Handlötanlagen zusätzlich<br />

zur genauen Messung der Pinhöhe. Dieses<br />

kompakte modulare 3D-AOI basiert auf der umfangreichen<br />

Erfahrung des Unternehmens im Bereich der<br />

THT-Lötmessungen und bietet einen beeindruckend<br />

hohen Freiraum von 150 mm (5,9“) und mehr auf der<br />

THT-Bauteilseite und über 100 mm (3,9“) auf der<br />

THT-Lötseite, um den meisten THT-Transportsysteme<br />

gerecht zu werden. Die in der X-, Y- und Z-Achse beweglichen<br />

Optiken gewährleisten die Inspektion der<br />

meisten Leiterplatten im Lotrahmen.<br />

Mit effektiver Schatten- und Reflexionsunterdrückung<br />

sowie hohen Wiederholraten bei volumetrischen<br />

3D-Messungen setzt die SpectorBOX X1 neue<br />

Maßstäbe in der Qualitätskontrolle. Dank des kompakten<br />

Designs, der separaten Steuerbox und der<br />

E/A-Optionen lässt sich das Gerät leicht in bestehende<br />

THT Anlagen integrieren.<br />

In THT-Montagelinien, wo kundenspezifische Lösungen<br />

und Führungssysteme für spezielle Produkte die<br />

Norm sind, erweisen sich Standard-SMT-AOI-Maschinen<br />

aufgrund von Größe, Gewicht, Freiraum und<br />

Umgebungsbedingungen als unzureichend. Die modulare<br />

SpectorBOX-Plattform von Mek bietet eine<br />

anpassbare Lösung, die sich an die jeweilige Produktionsumgebung<br />

anpassen lässt. Viele Integratoren<br />

haben die modulare AOI bereits erfolgreich in komplexe<br />

THT-Produktionslinien integriert.<br />

Ergänzt wird die SpectorBOX durch das Mek Veri-<br />

Spector AOI, das eine manuelle Montageführung<br />

(Assistent System) und -prüfung ermöglicht und damit<br />

eine umfassende THT-Prüflösung für den gesamten<br />

Montageprozess darstellt. Das Catch-System ra-<br />

Incircuit-Funktionstestsysteme,<br />

Adaptionen, Kabeltester<br />

tionalisiert die Übertragung von Inspektionsdaten für<br />

die Reparatur, die statistische Prozesskontrolle (SPC),<br />

die Überwachung und die Kommunikation mit Manufacturing<br />

Execution Systems (MES), die von IT-Abteilungen<br />

außerhalb der Fabrikhalle verwaltet werden.<br />

www.marantz-electronics.com<br />

▷ Testsysteme für elektronische Flachbaugruppen,<br />

Module und Geräte für die Qualitätssicherung<br />

▷ Incircuit- und Funktionstest, Boundary Scan,<br />

Mehrfachnutzentest, Paralleltest (auch Flashen),<br />

Displaytest, EOL<br />

▷ praxisnahe und anwenderfreundliche Testprogrammerstellung,<br />

hohe Prüfschärfe und Prüftiefe<br />

▷ breitestes Spektrum an Produkten für das automatische<br />

Testen aus eigener Entwicklung<br />

▷ Stand-alone und Inline-Einsatz<br />

▷ manuelle und pneumatische Adaptionen<br />

▷ Niederhaltersysteme für bis zu 1000 gefederte<br />

Kontaktstifte<br />

▷ austauschbare Adapterplatten (Nadelbett)<br />

▷ langlebig und geringe Folgekosten<br />

▷ MCT192 Kabel- und Backplanetester mit 192<br />

Messkanälen<br />

▷ Teststecker für viele gängige Kabel<br />

▷ optionales Lochrasterfeld<br />

▷ Prüfprogrammerstellung mit Autolern von einem<br />

Goldenen Prüfl ing oder über Softwareeditor<br />

REINHARDT<br />

System- und Messelectronic GmbH<br />

Bergstr. 33 D-86911 Diessen Tel. 08196 934100 Fax 08196 7005<br />

E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />

Die SpectorBOX X-Serie ist ein modulares 3D-AOI-System für THT-Lötstellen und<br />

THT-Bauteile<br />

Bild: Marantz<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 47


TEST & QUALITÄTSSICHERUNG » Produkt-News<br />

Prüfmaschinen für Batteriezellen<br />

Universalprüfmaschine für Bauteile in der Elektroindustrie<br />

Hegewald & Peschke bietet für die Prüfung<br />

von Batteriezellen ein Prüfsystem,<br />

welches neben einer Universalprüfmaschine<br />

inspekt 100 kN eine spezielle Temperierkammer<br />

zur Simulation der Umgebungsbedingungen<br />

beinhaltet. Mit der<br />

Prüfmaschine werden Druckversuche<br />

durchgeführt, um mechanische Belastungen<br />

der Batteriezellen zu simulieren, die<br />

aufgrund von Wärmeeffekten und der<br />

Einbausituation entstehen. Druckplatten<br />

simulieren im Prüfsystem diese Belastung.<br />

Die obere Druckplatte passt sich dem<br />

Prüfling durch eine Pfannenlagerung an<br />

und kann zudem in der jeweilig gewünschten<br />

Position fixiert werden. Das<br />

Prüfsystem ist für eine maximale Belastung<br />

der Batteriezellen mit 100 kN<br />

Druckkraft ausgelegt, wobei auch höhere<br />

Prüfkräfte durch Einsatz einer anderen<br />

Prüfmaschine realisiert werden kön-<br />

nen.<br />

Das Prüfsystem bietet die Möglichkeit mit<br />

drei verschiedenen Belastungsarten auf<br />

die Batteriezellen einzuwirken: thermisch<br />

– über die Temperierkammer, mechanisch<br />

– über die Prüfmaschine sowie elektrisch<br />

– über die Be-/ Entladung der Batteriezelle.<br />

Durch Modifikation der einzelnen Belastungen<br />

können verschiedene Prüfabläufe<br />

durchgeführt werden.<br />

Die Material- und Bauteilprüfsoftware<br />

LabMaster bietet die Möglichkeit, flexibel<br />

auf verschiedenste Anforderungen in einem<br />

Prüfablauf einzugehen. Damit können<br />

die hohen Anforderungen an die<br />

Prüfabläufe bei der Batteriezellenprüfung<br />

sicher und reproduzierbar abgebildet<br />

werden.<br />

Da die Prüfung von Batteriezellen ein erhöhtes<br />

Gefährdungspotenzial durch entstehende<br />

Gase oder austretende Säuren<br />

birgt (Eucar Hazard Level 6), müssen zusätzlich<br />

besondere Sicherheitsvorkehrungen<br />

getroffen werden.<br />

www.hegewald-peschke.de<br />

Neben der Universalprüfmaschine inspekt 100<br />

kN zur Prüfung von Batteriezellen gibt es eine<br />

spezielle Temperierkammer zur Simulation der<br />

Umgebungsbedingungen<br />

Bild: Hegewald & Peschke<br />

Individueller Prüfadapter für Leiterplatten<br />

Robuste und skalierbare Lösung mit maximaler Flexibilität<br />

Eloprint hat mit der Industrial Line (IDL)<br />

einen neuen Prüfadapter vorgestellt, der<br />

nur noch teilweise auf additive Fertigung<br />

setzt. Die Technologie zeichnet sich durch<br />

einen stabilen Rahmen aus Aluminium-<br />

Strebenprofilen aus, der das Grundgerüst<br />

des Systems bildet und Stabilität sowie<br />

Skalierbarkeit gewährleistet. Die IDL ist in<br />

zwei Standardgrößen mit einem maximalen<br />

Prüfbereich von 200 * 200 mm bzw.<br />

300 * 300 mm erhältlich, wodurch ein<br />

breites Spektrum an Leiterplattengrößen<br />

abgedeckt wird. Die Fertigung von Sondergrößen<br />

ist möglich.<br />

Im Inneren des Adapters sorgt das CNCgefräste<br />

Nadelbett für eine exakte Anordnung<br />

der Prüfnadeln, was die zuverlässige<br />

elektrische Kontaktierung selbst kleinster<br />

Testpunkte ermöglicht. Eine gefederte<br />

Trägerplatte schützt die Nadeln beim Einlegen<br />

des Prüflings und gewährleistet deren<br />

Langlebigkeit.<br />

Der Prüfadapter verfügt über einen<br />

Schließmechanismus, der von einer dre-<br />

henden in eine lineare Bewegung übergeht.<br />

Durch die drehende Bewegung<br />

klappt der Niederhalter im geöffneten Zustand<br />

nach hinten auf, damit der Prüfling<br />

ungehindert eingelegt werden kann. Beim<br />

Schließen klappt der obere Rahmen zuerst<br />

nach unten, bevor er in eine lineare<br />

Bewegung übergeht und den Prüfling<br />

schonend auf die Prüfkontaktstifte<br />

drückt. Der Mechanismus verriegelt beim<br />

Schließen auch auf der Vorderseite, was<br />

auch unter hohem Anpressdruck verhindert,<br />

dass der Niederhalter nach oben<br />

biegt. Das erlaubt die Kontaktierung von<br />

bis zu 1.000 Testpunkten.<br />

Die Leiterplatte kann entweder<br />

über ihre Außengeometrie oder<br />

mithilfe von Fangstiften exakt<br />

ausgerichtet werden. Zum<br />

Schutz der Prüfkontaktstifte<br />

wird sie beim Einlegen zuerst auf<br />

eine gefederte Trägerplatte gelegt<br />

und kommt erst beim<br />

Schließen des Adapters mit den<br />

Prüfnadeln in Kontakt. Optional kann<br />

statt des Niederhalters ein zweites Nadelbett<br />

für eine doppelseitige Kontaktierung<br />

integriert werden.<br />

Die elektrische Schnittstelle zur Messelektronik<br />

ist individuell spezifizierbar<br />

und fest mit dem Nadelbett verbunden.<br />

Eine zusätzliche interne Übergabeschnittstelle<br />

zwischen dem Nadelbett und dem<br />

Stecker Panel existiert nicht. Das reduziert<br />

die Komplexität, erhöht die Signalintegrität<br />

und bietet die Möglichkeit, für<br />

unterschiedliche Nadelbett-Einsätze individuelle<br />

Schnittstellen zur Messelektronik<br />

zu definieren.<br />

Bild: Eloprint<br />

www.eloprint.de<br />

Mit der Industrial Line<br />

(IDL) wurde ein neuer<br />

Prüfadapter vorgestellt,<br />

der nur noch<br />

teilweise auf additive<br />

Fertigung setzt<br />

48 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


Wir<br />

präsentieren<br />

Ihnen<br />

PARTNER der<br />

Industrie<br />

DAS<br />

FIRMENVERZEICHNIS<br />

industrie.de/firmenverzeichnis<br />

Visitenkarten helfen schnell,<br />

passende Produkte/Lösungen oder<br />

Informationen zu Unternehmen<br />

in der jeweiligen Branche zu finden.<br />

Verbindungstechnik<br />

Mit e-CO 2 sol sich für Nachhaltigkeit<br />

entscheiden<br />

www.BalverZinn.com<br />

DAS<br />

FIRMENVERZEICHNIS<br />

industrie.de/<br />

firmenverzeichnis<br />

Nicht erst mit der Einführung von e-CO 2 sol ist Nachhaltigkeit<br />

ein Thema für Balver Zinn, vielmehr ist es<br />

seit je her selbstverständlich für uns. Wir setzen uns<br />

dafür ein, mit unseren Produkten und Dienstleistungen,<br />

die Umwelt sauberer zu gestalten und unsere<br />

Mitmenschen zu schützen. Gerade die Umstellung auf<br />

bleifreie Materialien und dem dazugehörigen Engagement<br />

von Balver Zinn die Produkte umwelt- und menschenfreundlicher<br />

zu machen, ist dafür ein Symbol.<br />

Auch in Zukunft wird Balver Zinn nachhaltig handeln<br />

und stets daran arbeiten, die ökologischen Ziele mit<br />

unseren Kunden und Partnern gemeinsam zu erreichen.<br />

e-CO 2 sol ist dabei ein weiterer Meilenstein auf<br />

dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.<br />

www.industrie.de<br />

<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 49


» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU | IMPRESSUM<br />

Analog Way 8<br />

ArtiMinds Robotics GmbH 26<br />

ASMPT 34<br />

Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG 49<br />

Becker&Müller 35<br />

Eloprint 48<br />

erfi Ernst Fischer GmbH + Co. KG 44<br />

ERSA GmbH 3<br />

Ersa 8<br />

Fraunhofer IPMS 39<br />

Göpel electronic 40<br />

Hegewald & Peschke 48<br />

IBL-Löttechnik 20<br />

Koh Young Europe GmbH 11,19<br />

Koh Young 43<br />

Marantz Electronics 47<br />

Omron 12<br />

PHOTOCAD GMBH & CO. KG 29<br />

Reinhardt System- und Messelectronic GmbH 47<br />

Schnaidt 30<br />

SmartRep 43<br />

SPEA GmbH 29<br />

X-ray Service GmbH 17<br />

ZVEI 18<br />

NACHHALTIGKEIT...<br />

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der<br />

Elektronikfertigung ist entscheidend, um<br />

Umweltschäden zu reduzieren, die soziale<br />

Gerechtigkeit zu fördern und langfristig<br />

wirtschaftlichen Erfolg zu sichern.<br />

Bild: ivii<br />

Entdecken Sie in der kommenden Ausgabe<br />

der <strong>EPP</strong> die neuesten Trends und Innovationen<br />

im Bereich Nachhaltigkeit. Erfahren<br />

Sie, wie die Elektronikindustrie ihren ökologischen<br />

Fußabdruck reduziert und welche<br />

innovativen Technologien dazu beitragen,<br />

eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.<br />

...IN DER ELEKTRONIKFER-<br />

TIGUNG<br />

Erfahren Sie , warum fehlerfrei funktionierende<br />

Kameras zur Qualitätskontrolle oder<br />

KI-gestützte Montagearbeitsplätze hierbei<br />

eine wichtige Rolle spielen. Tauchen Sie ein<br />

in die Welt der grünen Elektronik und lassen<br />

Sie sich inspirieren.<br />

ISSN 0943–0962<br />

Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />

in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />

Prüftechnik – Werkstoffe<br />

Herausgeberin:<br />

Katja Kohlhammer<br />

Verlag:<br />

Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />

Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer:<br />

Peter Dilger<br />

Verlagsleiter:<br />

Peter Dilger<br />

Chefredaktion:<br />

Doris Jetter<br />

Ernst-Mey-Straße 8<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Phone +49 711 7594 -4652<br />

E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />

Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />

Phone +49 711 7594–257<br />

E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />

Layout:<br />

Jonas Groshaupt, Phone +49 711 7594 -343<br />

Michael Kienzle, Phone +49 711 7594 -258<br />

Gesamtanzeigenleitung<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil):<br />

Andreas Hugel,<br />

Phone +49 711 7594 - 472,<br />

E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />

Auftragsmanagement:<br />

Christel Mayer,<br />

Phone +49 711 7594 – 481<br />

E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />

Leserservice <strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe:<br />

Postfach 810580, 70522 Stuttgart, Phone +49 711 7252-254<br />

Fax +49 711 7252-399, E-Mail: leserservice@konradin.de<br />

Erscheinungsweise:<br />

<strong>EPP</strong> erscheint sechsmal jährlich und <strong>EPP</strong> Europe erscheint<br />

zweimal jährlich. Sie werden kostenlos nur an qualifizierte<br />

Empfänger geliefert.<br />

Bezugspreise:<br />

Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />

Ausland 85,40 €/98,00 CHF inkl. Versandkosten.<br />

Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />

Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />

ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis<br />

auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />

zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />

Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />

von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />

Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />

Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />

RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />

E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />

Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />

New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212<br />

6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />

Druck:<br />

Konradin Druck<br />

Kohlhammerstr. 1-15<br />

70771 Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2024 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

<strong>EPP</strong> 2/2024 erscheint am 08.04.2024<br />

50 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024


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für die tägliche Arbeit<br />

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Praxisbeispiele und aktuelle Rechtsprechung inklusive<br />

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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 51


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

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12. <strong>EPP</strong> InnovationsFORUM+ Deutschland<br />

Wettbewerbsfähige Elektronikfertigung<br />

in Deutschland<br />

17. April 2024<br />

9:00 bis 17:00 Uhr<br />

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Besucher können zwischen zwei parallel verlaufenden Vortragsreihen<br />

wählen. Zusätzlich gibt es eine Table-Top-Ausstellung der Partner,<br />

Ausstellungsrundgänge sowie ein Gewinnspiel.<br />

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Themenbereiche sind KI, Automatisierung, Nachhaltigkeit und Qualität.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte des <strong>EPP</strong> InnovationsFORUMs 2024 sind:<br />

• Zukunftsweisende Prozesse für die Elektronikfertigung<br />

• Von Smart Manufacturing bis zur Digitalisierung<br />

• Intelligente Fertigung heute, nachhaltige Elektronik morgen<br />

• Schlüsselthemen für die moderne Produktion<br />

• Innovation trifft Produktion<br />

• Agile Produktion, smarte Lösungen<br />

• Treffpunkt für wegweisende Entwicklungen<br />

https://epp.industrie.de/<br />

innovationsforumdeutschland/<br />

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52 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024<br />

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