EPP 01.2024
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Ausgabe 01 | 2024<br />
epp-online.de<br />
Elektronik<br />
Produktion<br />
Prüftechnik<br />
Interview<br />
Messen & Veranstaltungen<br />
ZVEI erwartet in 2024 einen<br />
Produktionsrückgang<br />
» Seite 18<br />
Baugruppenfertigung<br />
Kabel und Co automatisiert<br />
mit Robotern verarbeiten<br />
» Seite 26<br />
Test & Qualitätssicherung<br />
Die AXI-Technologie als<br />
Qualitätsgarant für EMS<br />
» Seite 40<br />
„Bei EMS ist schnelle, präzise Prüfung<br />
auf Fertigungsfehler<br />
elementar.“<br />
Hermann Reischer,<br />
Polar Instruments<br />
» Seite 6<br />
TITELSTORY<br />
Mit Dampfphasenlötexperten<br />
auf der Überholspur<br />
» Seite 20<br />
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» EDITORIAL<br />
Elektronikfertigung im<br />
Zeitalter der Innovation<br />
Sie läuft und<br />
läuft und läuft.<br />
Erste Einblicke in eine spannende Reise<br />
In einer Zeit, in der die Elektronikbranche sich ständig weiterentwickelt und Innova -<br />
tionen vorantreibt, ist es unser Ziel, Ihnen als unsere Leser eine Informationsquelle zu<br />
bieten, die Sie dabei unterstützt, über die neuesten Trends, Technologien und Best<br />
Practices auf dem Laufenden zu bleiben.<br />
In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf einige der Schlüsseltrends, die die Zukunft<br />
der Elektronikfertigung prägen werden. Von der Optimierung der Elektronikfertigung mit<br />
effizienten Prozessen für Spitzenleistung und Qualität bis zu revolutionären Fertigungstechnologien<br />
und Lösungen, die durch zunehmende Automatisierung mehr Nachhaltigkeit<br />
versprechen, beleuchten wir die Innovationen, die die Branche vorantreiben.<br />
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Erfahren Sie mehr über ein umweltfreundliches Verfahren, welches durch niedrigen<br />
Energieverbrauch, kaum benötigte Nacharbeit inklusive der entstandenen Lötqualität<br />
überzeugt, und lesen dazu unsere Titelstory ab Seite 20. Bleiben Sie auf der<br />
Überholspur mit innovativer Dampfphasenlöttechnologie.<br />
Elektronikbranche im Wandel<br />
Wir werden auch einige der aktuellen Herausforderungen diskutieren, denen sich<br />
Elektronikhersteller gegenübersehen, darunter Lieferkettenengpässe, steigende<br />
Rohstoffpreise und die Notwendigkeit einer stärkeren Fokussierung auf Umweltschutz<br />
und Nachhaltigkeit. Als Ihr Partner in der Elektronikfertigung möchten wir sicherstellen,<br />
dass Sie die bestmöglichen Informationen erhalten, um erfolgreich zu sein. Wir laden<br />
Sie ein, mit uns auf diese spannende Reise zu gehen, und<br />
freuen uns, Ihre Gedanken und Anregungen zu hören.<br />
Bleiben Sie stets informiert: www.epp-online.de<br />
Doris Jetter<br />
Chefredakteurin <strong>EPP</strong>/<strong>EPP</strong>E<br />
doris.jetter@konradin.de<br />
ERSA HOTFLOW THREE<br />
• Steigert die Produktivität.<br />
• Senkt die Verbräuche.<br />
• Produziert allerhöchste Lötqualität.<br />
• Läuft bis zu 12 Wochen & mehr ohne<br />
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• Liefert zukunftssichere Industrie 4.0-Daten.<br />
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Informationen<br />
im Web:<br />
Bild: Tom Oettle<br />
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Ersa GmbH | Wertheim<br />
GLOBAL. AHEAD.<br />
<strong>EPP</strong><br />
SUSTAINABLE.<br />
» 01 | 2024 3
» INHALT 01 | 2024 49. JAHRGANG<br />
Dampfphasenlöten ist eine<br />
effiziente, zuverlässige<br />
und schonende Methode<br />
für das Löten von elektronischen<br />
Baugruppen<br />
mit einer Vielzahl von Vorteilen.<br />
TITELSTORY<br />
Mit Dampfphasenlötexperten<br />
auf der Überholspur<br />
» Seite 20<br />
Bild: IBL<br />
NEWS & HIGHLIGHTS<br />
BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Interview<br />
Die Bedeutung von maßgeschneidertem Testequipment<br />
Hermann Reischer von Polar Instruments 6<br />
Branchennews<br />
Pioneer in Analog, Leader in Digital<br />
1.000stes Rework-System ausgeliefert (Ersa) 8<br />
Gefährdung der globalen Lieferketten<br />
Panamakanal: Schiffe auf dem Trockenen 11<br />
Diese Trends prägen die Branche in 2024<br />
Automatisierungs- und Steuerungslösungen (Omron) 12<br />
MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Positive Bilanz zur productronica<br />
Highlights und Zukunftstrends der Weltleitmesse 14<br />
ZVEI erwartet Produktionsrückgang in 2024<br />
Weniger Wachstum für Elektro- und Digitalindustrie 18<br />
TITELSTORY<br />
Mit Dampfphasenlötexperten auf der Überholspur<br />
CCS100 meldet – Stauende beseitigt (IBL) 20<br />
Effizientes Handling biegeschlaffer Teile<br />
Kabel und Co mit Robotern verarbeiten (ArtiMinds) 26<br />
Produkt-News 29<br />
Wettbewerbsfähig mit technologischen Neuerungen<br />
Industrielle Fertigung von Elektronikprodukten (Schnaidt) 30<br />
Produkt-News 33<br />
Optimierung des ganzheitlichen Materialfluss<br />
Vermeidung unnötiger Transportwege (ASMPT) 34<br />
Nachhaltigkeit durch Prozessoptimierung<br />
PCB-Ätzen auf hohem Niveau (Becker&Müller) 35<br />
PACKAGING<br />
Der Weg zum 400-nm-Interconnect Pitch ist frei<br />
Wafer-to-Wafer-Hybridbonden (imec) 36<br />
Halbleiterforschung auf 200/300 mm Wafer<br />
Serviceangebot für neueste Technologien (Fraunhofer IPMS) 39<br />
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
AXI-Technologie als Qualitätsgarant für EMS<br />
Den Durchblick behalten (Göpel) 40<br />
3D SPI-System für intensive Lotpastentests<br />
Lotpasteninspektion in der Entwicklung (SmartRep) 43<br />
Quantensprung für die Messtechnik<br />
System mit 3D-Gesten und Sprachsteuerung (erfi) 44<br />
Produkt-News 47<br />
RUBRIKEN<br />
Editorial 3<br />
Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 50<br />
4 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Bild: Schnaidt<br />
Vollautomatisiertes Testen von der Kleinserie<br />
bis zur Großserienproduktion<br />
» Seite 30<br />
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Doris Jetter<br />
Sophie Siegmund<br />
Chefredakteurin der <strong>EPP</strong> Redakteurin bei <strong>EPP</strong> Europe<br />
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wir einmal monatlich<br />
mit namhaften<br />
Persönlichkeiten der<br />
Elektronikfertigung über<br />
aktuelle und spannende<br />
Themen, die die Branche<br />
umtreiben.“<br />
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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 5
NEWS & HIGHLIGHTS » Interview<br />
Hermann Reischer zur Bedeutung von maßgeschneidertem Testequipment<br />
30 Jahre Polar Instruments –<br />
eine Erfolgsgeschichte<br />
Das österreichische Unternehmen Polar Instruments wurde seinerzeit von Hermann<br />
Reischer als eigenständige Niederlassung der britischen Polar Instruments Ltd.<br />
gegründet. Die Anbieter automatischer Prüfsysteme befassen sich bereits seit<br />
30 Jahren mit dem Design und Test Impedanz kontrollierter Leiterplatten sowie mit<br />
Testsystemen für die Leiterplatten-Fehlerdiagnose und der zugehörigen Software.<br />
Der Firmengründer blickt im Gespräch auf die Firmengeschichte zurück.<br />
<strong>EPP</strong>: Herr Reischer, Polar Instruments<br />
unterstützt die Leiterplattenindustrie<br />
seit langem mit maßgeschneidert entwickelten<br />
Flying Prober Testsystemen.<br />
Auf Basis welcher Einflüsse und welcher<br />
strategischen Entscheidungen war es<br />
möglich, diese Marktposition im Laufe<br />
der Jahrzehnte erfolgreich aufzubauen?<br />
Hermann Reischer: Ein maßgeblicher<br />
Meilenstein der Unternehmensgeschichte<br />
ist sicherlich der Transfer der Testsystemfertigung<br />
von Großbritannien nach Österreich.<br />
Dieser Schritt hat es uns erlaubt,<br />
aus der Rolle einer Vertriebsfirma herauszutreten<br />
und uns als Hersteller mit örtlicher<br />
Nähe zum Kunden zu etablieren. Eine<br />
goldrichtige Entscheidung, weil wir<br />
dadurch flexibel und zeitnah auf spezifische<br />
Fertigungsanforderungen eingehen<br />
können. Zudem war es uns somit möglich,<br />
unser Vertriebsgebiet rasch auf den gesamten<br />
deutschsprachigen Raum auszudehnen.<br />
Allerdings wurde der ursprüngliche<br />
Unternehmenssitz in Wien bald zu<br />
eng, weshalb wir 2004 an unseren damals<br />
neu errichteten Standort in Nussdorf am<br />
Attersee umgezogen sind. Dieser Firmensitz<br />
nahe der Grenze zu Deutschland<br />
zeichnet sich durch großzügige Räumlichkeiten<br />
aus und bietet ausreichend<br />
Platz für Schulungsraum, Servicewerk-<br />
Hermann Reischer ist der Gründer<br />
und Managing Director von<br />
Polar Instruments GmbH<br />
statt und Ersatzteillager. Zudem sind wir<br />
hier im Herzen von Europa und damit in<br />
der Nähe von Kunden im süddeutschen<br />
Raum und in der Schweiz. Da außerdem<br />
auch alle wichtigen Zulieferer in der Nähe<br />
sind, entsprechen die von uns gefertigten<br />
Systeme immer dem aktuellen technischen<br />
Entwicklungsstand.<br />
<strong>EPP</strong>: Während der letzten Jahrzehnte<br />
wurden eine Vielzahl an neuen Materialien<br />
und Fertigungsprozessen entwickelt.<br />
Welche Prüfsysteme setzen Sie inzwischen<br />
ein, um die Qualität und Zuverlässigkeit<br />
von Leiterplatten effektiv<br />
zu testen?<br />
Bild: Polar Instruments<br />
Hermann Reischer: In der Bestück-<br />
Dienstleistung ist die schnelle und präzise<br />
Überprüfung auf Fertigungsfehler elementar.<br />
Ziel ist es somit, Fehler wie Kurzschlüsse,<br />
Unterbrechungen und Fehlbestückungen<br />
auf gedruckten Schaltungen<br />
punktgenau zu identifizieren. In der Anfangsphase<br />
haben wir uns zunächst auf<br />
manuelle Prüfsysteme zur Fehlerdiagnose<br />
in der Elektronikreparatur fokussiert. Zum<br />
Kundenkreis gehörten damals insbesondere<br />
Elektronikwerkstätten in Maschinenbaubetrieben<br />
und Stahlwerken. Aber auch<br />
Werkstätten für öffentliche Verkehrsmittel,<br />
Energieversorger und Behörden. Mit<br />
der Markteinführung der ersten automatisierten<br />
Fehlerdiagnosesysteme auf Flying-Prober-Basis<br />
konnten wir dann auch<br />
Kunden aus der Elektronikfertigung,<br />
dem Prototypenbau und der Kleinserienfertigung<br />
bedienen. Dieser Kundenkreis<br />
setzt inzwischen zunehmend auf<br />
Tests mit Flying-Prober-Testsystemen.<br />
Die hohe Integrationsdichte und die<br />
permanent steigenden Anforderungen<br />
an die Signalintegrität lassen Testpads<br />
nicht mehr zu.<br />
<strong>EPP</strong>: Mittlerweile greifen nicht nur Entwickler,<br />
sondern auch Leiterplattenhersteller<br />
und etablierte OEMs auf die von<br />
Polar Instruments angebotenen Systeme<br />
zurück. Was war die treibende Kraft<br />
für diese Entwicklung?<br />
Hermann Reischer:<br />
Es ist uns gelungen<br />
6 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Systeme zu entwickeln, die sich in der<br />
Leiterplattenindustrie in kürzester Zeit<br />
zum Industriestandard entwickelt haben.<br />
So haben wir beispielsweise als erster<br />
Hersteller mit dem Polar CITS Controlled<br />
Impedance Test System ein Messsystem<br />
für Impedanz definierte Leiterplatten vorgestellt.<br />
Bald darauf konnten wir außerdem<br />
erste Softwaresysteme für die Impedanz<br />
Berechnung anbieten, die auch die<br />
Dokumentation von Multilayern erlauben.<br />
Diese Innovationen haben uns den Zugang<br />
zu den Leiterplattenherstellern geebnet.<br />
So ist beispielsweise unser neuestes<br />
Produkt Atlas VNA auf zukünftige Leiterplatten-Anwendungen<br />
im Multi-GHz<br />
Bereich ausgerichtet. Das ermöglicht es,<br />
nicht nur die Impedanz, sondern auch die<br />
Leitungsdämpfung und die Signallaufzeit<br />
zu überprüfen.<br />
<strong>EPP</strong>: Zum Portfolio gehört auch der europaweite<br />
Vertrieb und Support eines<br />
zeitbeschleunigten Zuverlässigkeits-<br />
Testverfahren für unbestückte Leiterplatten.<br />
Welche Vorteile bietet dieses<br />
Testverfahren im Detail und für welche<br />
Bereiche eignet es sich?<br />
Hermann Reischer: Mit dieser Methode<br />
ist es möglich, auf Basis patentierter<br />
Coupons die Zuverlässigkeit von<br />
Leiterplatten zu überprüfen. Die Platinen<br />
werden dazu anhand der mit speziellen<br />
Heiz- und Messkreisen versehenen Coupons<br />
unmittelbar analysiert und Fehler<br />
detektiert, sobald diese entstehen. Weil<br />
das von unserer kanadischen Partnerfirma<br />
PWB entwickelte Interconnect Stress<br />
Test (IST)-Verfahren bereits innerhalb<br />
weniger Tage erste Ergebnisse liefert,<br />
benötigt dieses Testverfahren weniger<br />
Zeit als ein Klimaschrank-Test. Zudem<br />
bietet das IST-Verfahren zusätzliche Optionen<br />
wie etwa die Prüfprotokollierung<br />
und die automatische Datenaufzeichnung.<br />
Obendrein kommt das Prüfverfahren<br />
ohne CFC-Werkstoffe aus, weshalb<br />
es umweltfreundlich und im Vergleich zu<br />
konventionellen Temperaturwechseltests<br />
(TWT) oder Lötschocktests überdies auch<br />
wirtschaftlicher ist. Standardmäßig eingesetzt<br />
wird das IST-Verfahren beispielsweise<br />
von der europäischen Raumfahrtagentur<br />
ESA und im Bereich der Medizintechnik.<br />
<strong>EPP</strong>: Aufgrund der stetig steigenden<br />
Nachfrage nach automatisierten Testsystemen<br />
für die Impedanzmessung auf Leiterplatten<br />
haben Sie außerdem die<br />
schlüsselfertigen Flying Probe Impedanztester<br />
RITS550 und RITS880 entwickelt.<br />
Wodurch zeichnen sich diese Prober aus?<br />
Hermann Reischer: Der Impedanztester<br />
RITS550 erfasst auf der Zeitbereichsreflektometrie<br />
(TDR) beruhende Reflektionen<br />
steilflankiger Pulse. Dabei stellen auf NPL<br />
und NIST Standards rückführbare Präzisionseichleitungen<br />
wiederholbare Messgenauigkeit<br />
für die Impedanzmessung sicher.<br />
Unser Impedanz-Testsystem RITS 880 eignet<br />
sich wiederum zur automatischen Impedanzmessung<br />
auf großformatigen Produktionsnutzen,<br />
Leiterplatten und Testcoupons<br />
in der Fertigungsumgebung. Im<br />
Bereich der automatisierten Impedanzmessung<br />
haben wir somit tatsächlich eine<br />
Vorreiterrolle durch unsere Eigenentwicklungen<br />
eingenommen.<br />
<strong>EPP</strong>: Wie stellen Sie Ihr Unternehmen<br />
zukünftig auf, damit es kommenden<br />
Herausforderungen weiterhin gerecht<br />
werden kann?<br />
Hermann Reischer: Unser Ziel ist es,<br />
fortwährend rasch eigene Entwicklungen<br />
für kundenspezifische Anforderungen anzubieten<br />
und unseren Kunden somit als<br />
kompetenter Ansprechpartner zur Seite<br />
zu stehen. Die Basis hierfür sind langfristige<br />
Kundenbeziehungen. Im Übrigen<br />
wollen wir die in den letzten Jahrzehnten<br />
aufgebauten, oftmals sehr engen Partnerschaften<br />
weiter ausbauen und vertiefen.<br />
Dessen ungeachtet ist Polar Instruments<br />
wie andere Unternehmen auch den weltweiten<br />
Konjunkturzyklen unterworfen.<br />
Deshalb ist es vorteilhaft, ausschließlich<br />
eigenfinanziert zu sein und über eine effiziente<br />
Kostenstruktur zu verfügen. Das<br />
erlaubt es uns, auch schwierige Phasen<br />
problemlos zu überstehen.<br />
Vielen Dank für Ihre Zeit Herr Reischer.<br />
www.polarinstruments.eu<br />
Bild: Polar Instruments<br />
„Ausschlaggebend für<br />
die Unternehmensgründung<br />
vor 30 Jahren<br />
war seinerzeit mein<br />
Wunsch, selbständig<br />
zu sein, eigene Entscheidungen<br />
zu treffen<br />
und dafür auch die<br />
Verantwortung zu<br />
übernehmen“, erläutert<br />
Hermann Reischer den<br />
Schritt in die Selbständigkeit<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 7
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Bild: Ersa<br />
Mit dem Ersa Rework-System HR 600/2 mit der Seriennummer 1.000 hat sich Analog Way für ein erfolgreiches Produkt entschieden. Martin Dosch,<br />
Vertriebsleiter Export bei Ersa (li.), übergab bei der Installation des Gerätes eine Urkunde und wünscht dem Team von Analog Way alles Gute für den<br />
weiteren Unternehmenserfolg<br />
Pioneer in Analog, Leader in Digital<br />
Französischer Hersteller erhält<br />
1.000stes Rework-System<br />
Eric Delmas, CEO von Analog Way, strahlt beim Empfang der Ersa Delegation<br />
über das ganze Gesicht. Sein einnehmendes Lächeln hat mehrere Gründe – zum<br />
einen sind Cyril Decombaz und Martin Dosch zusammen mit Jörg Nolte angereist,<br />
um zum Erwerb des Hybrid-Rework-Systems mit der Seriennummer 1.000<br />
zu beglückwünschen. Zum anderen blickt das Unternehmen auf eine großartige<br />
Erfolgsgeschichte und sieht sich damit bestens für die Zukunft aufgestellt.<br />
Analog Way, ansässig in Antony südlich von Paris,<br />
entwickelt professionelles, audiovisuelles<br />
Equipment. Hinter dem Namen LivePremier steht<br />
zum Beispiel ein komplettes Sortiment an modularen<br />
und skalierbaren Multi-Screen-Präsentationssystemen<br />
und Videowandprozessoren, die Pixelflächen mit bis<br />
zu 32K ansteuern können.<br />
Die Systeme werden speziell für höchste Anforderungen<br />
in unternehmenskritischen Anwendungen<br />
entwickelt. Die modulare Bauweise dieser High-End-<br />
Geräte ermöglicht den einfachen Austausch von<br />
Ein- und Ausgangskarten, um zahlreiche Anschluss-<br />
8 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Das Produktionsteam von Analog Way freut sich über das neue Hybrid Rework System<br />
Bild: Ersa<br />
möglichkeiten und ihre Anforderungen an Quellen<br />
und Displays zu erfüllen.<br />
Die Anwendungsfelder sind dabei so vielfältig wie<br />
einzigartig: Videowände am Times Square in New<br />
York werden ebenso mit diesen Systemen angesteuert<br />
wie Backwalls bei Fernseh- oder Kinoproduktionen.<br />
Zu den Nutzern zählen Unternehmen in der<br />
Veranstaltungstechnik, Casinos, Museen sowie Betreiber<br />
gigantischer Video-Werbeflächen oder die<br />
Kontrollzentren mit ihren komplexen Anzeigesystemen<br />
und modern ausgerüstete Engineering-Zentren.<br />
Diversifizierung der Endmärkte ist gemäß Eric Delmas<br />
eine der Grundlagen für den boomenden Erfolg von<br />
Analog Way.<br />
Gegründet 1989, hat sich das Unternehmen stetig<br />
fortentwickelt. Es erlebt mit inzwischen über 100<br />
Mitarbeitern und internationaler Präsenz in den<br />
letzten Jahren ein dynamisches Wachstum, deutlich<br />
oberhalb der allgemeinen Marktentwicklung.<br />
So ist es auch verständlich, dass Analog Way seine<br />
Expertise im Bereich Wartung verstärken will. Das<br />
Unternehmen sieht sich gut positioniert, um die Entwicklung<br />
und Wartung seiner Produkte in Europa<br />
fortzusetzen, und beabsichtigt, in einen eigenen<br />
Standort zu investieren.<br />
In dem Zusammenhang wurde vor kurzem das<br />
Rework-System HR 600/2 von Ersa erworben, das<br />
sowohl der Reparatur als auch der Forschung und<br />
Entwicklung dient. Produktionsleiter Hugues Marlard<br />
betont, dass das Unternehmen in diesen beiden<br />
Bereichen großen Wert auf Schnelligkeit und Qualität<br />
legt.<br />
Obwohl die Systeme des französischen Herstellers<br />
modular aufgebaut sind und viele Installationen<br />
redundant ausgelegt werden, muss es im Fall einer<br />
Reparatur schnell gehen. Dabei steht aber die Qualität<br />
der Reparatur an erster Stelle. Vor diesem Hintergrund<br />
hat sich Analog Way auf Empfehlung mehrerer<br />
EMS-Dienstleister für das System des Wertheimer<br />
Herstellers entschieden.<br />
In der Praxis werden sowohl Ball Grid Arrays (BGA)<br />
als auch Integrierte Schaltungen im Quad Flat Pack<br />
(QFP) sowie andere Gehäuseformen auf komplexen<br />
Multi-Layer-Platinen ausgetauscht. Es werden auch<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 9
» NEWS & HIGHLIGHTS<br />
Reparaturen an HDMI-Steckern oder Display-Port-<br />
Anschlüssen durchgeführt. Viele davon im Auftrag<br />
der Entwicklungsabteilung, die zum Beispiel ausgefallene<br />
Bauteile nach Zyklustests genauer untersuchen<br />
möchte.<br />
Mithilfe des automatisierten Rework-Systems<br />
können die Entwickler im Haus viel schneller Baugruppen<br />
umrüsten oder nachrüsten, als dies ohne ein<br />
solches Gerät möglich wäre. Eine besondere Stärke<br />
des Rework-Gerätes sieht man in der hohen Flexibilität<br />
– die Bearbeitung von Bauteilen von 1 mm x<br />
1 mm bis hin zu 60 mm x 60 mm ist ohne weiteres<br />
Zubehör möglich. Zudem überzeugt die Fähigkeit,<br />
mit dem HR 600/2 bereits im ersten Versuch eine<br />
erfolgreiche Entlötung oder Einlötung eines Bauteils<br />
vornehmen zu können. Neben dem automatisierten<br />
Rework-Prozess liegt dies auch an der exakten Temperaturregelung<br />
am Zielbauteil. Die schonende und<br />
großflächige Erwärmung der Baugruppe ist dabei ein<br />
wesentliches Kriterium. „Es ist eine Ehre für mich, an<br />
der Spitze eines Teams zu stehen, in dem innovative<br />
Mitarbeiter gemeinsam äußerst erfolgreiche Lösungen<br />
realisieren – ich bin stolz auf das, was wir bisher<br />
erreicht haben und bin zuversichtlich, dass wir uns –<br />
unter anderem dank des tatkräftigen Supports von<br />
Ersa – weiter positiv entwickeln werden“, kommt<br />
CEO Eric Delmas zum Schluss.<br />
www.kurtzersa.de | www.analogway.com<br />
Analog Way entwickelt<br />
modulare und skalierbare<br />
Multi-Screen-<br />
Präsentationssysteme<br />
und Videowandprozessoren<br />
für höchste Ansprüche<br />
Bild: Analog Way<br />
Bild: Analog Way<br />
LivePremier (hier die Frontseite des Moduls Aquilon C+) bietet kompromisslose<br />
Präsentationserlebnisse für High-End-Projekte<br />
LivePremier (Rückseite) bietet vielseitige digitale 4K-Konnektivität, erstklassige<br />
Bildqualität und extrem niedrige Latenz – ideal für große Auditorien,<br />
Konferenzräume, Live-Veranstaltungen<br />
Bild: Analog Way<br />
10 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Panamakanal: Schiffe auf dem Trockenen<br />
Gefährdung der globalen Lieferketten<br />
Der Panamakanal, ein Kernelement der<br />
weltweiten Lieferketteninfrastruktur, sieht<br />
sich aufgrund ungewöhnlich niedriger Wasserstände<br />
mit erheblichen Schwierigkeiten<br />
konfrontiert. Die Auswirkungen werden voraussichtlich<br />
schon ab März weitreichende<br />
Konsequenzen für die Logistikbranche und<br />
den internationalen Handel haben. Experten<br />
des ESSC präsentierten kürzlich eine quantitative<br />
Analyse, die Folgen des derzeitigen<br />
El Niño-Ereignisses für den Panamakanal<br />
aufzeigen. Die aktuellen Pegel liegen bereits<br />
bei saisonalen Tiefstständen mit negativen<br />
Auswirkungen auf die Kapazität des Kanals<br />
und in Folge entsprechenden Wartezeiten.<br />
„Die historisch niedrigen Wasserstände gehen<br />
unter anderem auf Jahrzehnte zurückliegende<br />
Abholzungen des Regenwaldes in<br />
der Umgebung des Gatúnsees zurück, aus<br />
dem der Kanalbetrieb maßgeblich gespeist<br />
wird“, sagt der studierte<br />
Forstwirt Bodo Frommelt.<br />
„Wiederaufforstungen<br />
haben zwar<br />
stattgefunden. Aufgrund<br />
der deutlich geringeren Fähigkeit dieses Sekundärwaldes,<br />
Wasser zu speichern, kam es<br />
aber auch in den vergangenen Jahren immer<br />
wieder zu einer verringerten Wasserzufuhr<br />
während der im Januar einsetzenden<br />
Trockenzeit“, so Frommelt weiter.<br />
Mittelfristige Szenarien des ESSC zeigen,<br />
dass ab März 2024 kritisch niedrige Wasserstände<br />
im Gatúnsee wahrscheinlich werden<br />
und den reibungslosen Betrieb des Kanals<br />
erheblich beeinträchtigen könnten. Für<br />
Mitte Mai liegt diese Wahrscheinlichkeit bei<br />
über 70 %. Auch könnte eine verzögert einsetzende<br />
Regenzeit die Situation deutlich<br />
verschärfen. „Es ist vorteilhaft zu sehen,<br />
Der Panamakanal sieht sich aufgrund ungewöhnlich niedriger<br />
Wasserstände mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert<br />
welche unterschiedlichen Fragestellungen<br />
mit unseren Analysemethoden angegangen<br />
werden können, und wie wir hier eine wichtige<br />
Rolle einnehmen“, sagt Stefan Berg,<br />
Vorstand des ESSC mit langjähriger Erfahrung<br />
bei multinationalen Unternehmen.<br />
„Diese Prognosen werfen die Frage auf, wie<br />
gut Unternehmen, die direkt oder indirekt<br />
durch den Kanal beliefert werden, auf mögliche<br />
Engpässe vorbereitet sind, und ob ausreichend<br />
an Alternativplänen gearbeitet<br />
wird“, so Frommelt. Der Prognosebedarf<br />
wird in den kommenden Jahren sicherlich<br />
weiter zunehmen.<br />
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KI, Data Science, digitale Zwillinge sowie Sensor-, Kontroll- und Bildverarbeitungstechnologien spielen bei der Entwicklung von Automatisierungs- und<br />
Steuerungslösungen eine zentrale Rolle<br />
Diese Trends prägen die Branche in 2024<br />
Entwicklung von Automatisierungsund<br />
Steuerungslösungen<br />
Widerstandsfähigkeit und Flexibilität ist das A und O, um in Zeiten von geopolitischen<br />
und wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich zu sein. KI, Data Science, digitale<br />
Zwillinge sowie Sensor-, Kontroll- und Bildverarbeitungstechnologien spielen bei<br />
der Entwicklung von Automatisierungs- und Steuerungslösungen, die die Fertigungsindustrie<br />
unterstützen, eine zentrale Rolle. Wie genau sich dies in den Trends für die<br />
kommenden Monate und Jahre widerspiegelt, zeigen die Prognosen von Omron.<br />
Die aktuellen Entwicklungen rund um<br />
Fachkräftemangel, Ukraine-Krieg und<br />
Nahost-Konflikt erhöhen das Risiko weiterer<br />
geopolitischer und wirtschaftlicher Herausforderungen.<br />
Zeitgleich wächst der<br />
Druck, Rahmenbedingungen für die Berücksichtigung<br />
von Umwelt-, Nachhaltigkeits-<br />
und Sozialfragen (Environmental,<br />
Social, Governance, ESG) in die betriebliche<br />
Entscheidungsfindung einzubeziehen. Industrieunternehmen<br />
reagieren, indem sie<br />
ihre Geschäftsmodelle widerstandsfähiger<br />
und flexibler machen und ihre weltweiten<br />
Lieferketten und Partnerschaften überdenken.<br />
In diesem Zusammenhang erläutert<br />
Omron Europe die sechs wichtigsten<br />
Trends, die die industrielle Automatisierung<br />
im Jahr 2024 und darüber hinaus beeinflussen<br />
werden.<br />
Lokale Fertigung für lokale<br />
Anforderungen<br />
Die teilweise dramatischen Lieferengpässe<br />
der jüngsten Vergangenheit haben gezeigt,<br />
wie fragil internationale Supply<br />
Chains sind. Viele Hersteller stellen nun ihre<br />
langen, komplexen Lieferketten sowie<br />
die ausgelagerte Produktion in Frage. Unternehmen<br />
setzen vermehrt auf lokale Fertigung,<br />
um sich gegen künftige Risiken ab-<br />
zusichern und die Entfernung zum Kunden<br />
zu verringern. Hersteller wollen diesen<br />
Strategiewechsel mit Unterstützung ihrer<br />
Automatisierungspartner umsetzen. Sie<br />
wünschen sich anpassbare, universelle Lösungen,<br />
die sich in verschiedenen Regionen<br />
nutzen lassen. Außerdem steht eine standardisierte<br />
Fertigung hoch im Kurs, damit<br />
Kunden unabhängig vom Herstellungsort<br />
stets das gleiche Produkt erhalten. Hierfür<br />
werden hohe Investitionen in Innovationen,<br />
ein gemeinsames, grenzüberschreitendes<br />
Design- und Entwicklungskonzept und ein<br />
starkes Netzwerk an Systemintegratoren<br />
benötigt.<br />
12 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Customer Experience wird<br />
immer wichtiger<br />
Versorgungskrisen haben auch dazu geführt,<br />
dass Produkt und Preis bei der Kaufentscheidung<br />
heute eine geringere Rolle<br />
spielen und Nähe und Erfahrung immer<br />
wichtiger werden. Hierdurch ändert sich<br />
die Art und Weise, wie Hersteller mit ihren<br />
Automatisierungspartnern agieren. Sie<br />
wollen nicht länger ein „System“ kaufen,<br />
sondern eine „Lösung“, und Service und<br />
Support haben mehr Gewicht als je zuvor.<br />
Statt sich auf ein produktorientiertes Geschäftsmodell<br />
zu fokussieren, sollten Unternehmen<br />
einen lösungsorientierten Ansatz<br />
entwickeln, bei dem die Customer Experience<br />
im Mittelpunkt steht. Hersteller<br />
müssen verstehen, wie ihre Probleme gelöst<br />
werden können, damit sie investieren.<br />
Verbindung OT und IT zur<br />
Kostenoptimierung der<br />
flexiblen Fertigung<br />
Die Umstellung auf eine flexible Fertigung<br />
gewinnt an Dynamik und ermöglicht<br />
es Herstellern, sich bei Bedarf schnell anzupassen.<br />
Die HMLV-Fertigung (High-Mix-<br />
Low-Volume) hat ein neues Niveau der Personalisierung<br />
erreicht – vor allem in der<br />
Pharmaindustrie. Flexible Arbeitsabläufe,<br />
die nahtlos zwischen verschiedenen Produkten<br />
wechseln können, prägen die lokalisierte<br />
Produktion. Die größte Herausforderung<br />
bei der flexiblen Fertigung besteht jedoch<br />
darin, sie finanziell tragfähig zu machen.<br />
Dabei ist die Verbindung von Operational<br />
Technology (OT) mit Information<br />
Technology (IT) der Schlüssel, um Fertigungskosten<br />
zu optimieren. Mithilfe eines<br />
Digital-Twin-Ansatzes können Unternehmen<br />
ihre Produktion neugestalten und Änderungen<br />
in einer virtuellen Umgebung<br />
testen. Dies verkürzt nicht nur die Entwicklungszeit,<br />
sondern mindert auch Risiken<br />
und optimiert Projektkosten.<br />
Datenanalyse als Basis<br />
nachhaltigkeitsfokussierter<br />
Entscheidungen<br />
Fernando Colás: In den kommenden Jahren wird der Übergang zu einem neuen Paradigma der vollständig<br />
flexiblen Fertigung vorherrschen und die Richtung von Automatisierungsentwicklungen bestimmen“<br />
Neben dem Einsatz von Virtual Reality zur<br />
Kostenoptimierung werden Hersteller zunehmend<br />
auf die Überwachung und Kontrolle<br />
von Maschinen in der realen Welt setzen,<br />
um flexible, lokalisierte Fertigungsabläufe<br />
effizienter und nachhaltiger zu gestalten.<br />
Unternehmen aller Branchen wollen<br />
den Rohstoff- und Energieverbrauch senken<br />
und suchen bei ihren Automatisierungsanbietern<br />
nach Antworten. Im Fertigungsumfeld<br />
kann die Datenerfassung und -analyse<br />
in Verbindung mit leistungsstarken Steuerungssystemen<br />
zu Verbesserungen führen.<br />
Verstärkte Sicherheits -<br />
bestrebungen treiben automatisierte<br />
Inspektion an<br />
Eine weitere Herausforderung, die mit<br />
der flexiblen Fertigung einhergeht, ist die<br />
Einhaltung von Sicherheits- und Qualitätsstandards.<br />
Denn je mehr Variablen es im<br />
Produktionsmix gibt, umso größer ist das<br />
Potenzial für Fehler und Probleme. Da Unternehmen<br />
zunehmend einer öffentlichen<br />
Prüfung unterzogen werden und ein Ruf in<br />
kürzester Zeit zerstört werden kann, nehmen<br />
Firmen das Thema Sicherheit ernster<br />
denn je. Dies treibt die Entwicklung automatisierter,<br />
KI-gestützter Inspektionssysteme<br />
voran, die die Sicherheit, Integrität und<br />
Qualität jedes einzelnen Produkts gewährleisten<br />
– selbst bei Losgröße eins.<br />
„KI at the edge” und<br />
darüber hinaus<br />
Im Alltag mag die Allmacht der Künstlichen<br />
Intelligenz als Bedrohung empfunden<br />
werden, doch im Bereich der industriellen<br />
Automatisierung stellt sie eine riesige –<br />
und noch weitgehend ungenutzte – Chance<br />
zur kontinuierlichen Verbesserung der<br />
Systemleistung dar. Beispielsweise hilft KI<br />
in Robotik, Steuerungen und Bildverarbeitungssystemen,<br />
sehr kleine Defekte in spiegelnden<br />
Oberflächen zu identifizieren oder<br />
Staus in Verpackungsmaschinen zu erkennen.<br />
KI hat zudem das Potenzial, verbesserte<br />
Konnektivität zwischen Fertigungssystemen<br />
herzustellen und Erkenntnisse sowie<br />
Muster aufzudecken, die für den Menschen<br />
nicht offensichtlich sind. So lässt sich die<br />
Produktivität abermals steigern.<br />
Fernando Colás, CEO bei Omron Industrial<br />
Automation Europe: „In den kommenden<br />
Jahren wird der Übergang zu einem neuen<br />
Paradigma der vollständig flexiblen Fertigung<br />
vorherrschen und die Richtung von<br />
Automatisierungsentwicklungen bestimmen.<br />
Unternehmen werden so in die Lage<br />
versetzt, aktuelle und künftige Supply<br />
Chain-Herausforderungen anzugehen und<br />
gleichzeitig die Anforderungen der Kunden<br />
zu erfüllen. Parallel dazu werden wir die<br />
Entwicklung einer autonomeren Fertigung<br />
erleben, die Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit<br />
in den Vordergrund stellt.“<br />
http:/industrial.omron.de<br />
Bild: Omron<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 13
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Innovationen, Highlights und Zukunftstrends der Weltleitmesse<br />
Positive Bilanz zur productronica<br />
Die mehr als 1.400 Aussteller aus 45 Ländern präsentierten während der<br />
productronica 2023 in München ihre Highlights aus den Bereichen Entwicklung<br />
und Fertigung der Elektronik den – laut Angaben des Veranstalters –<br />
42.000 Besuchern aus 94 Ländern. Mit diesem Ergebnis lag die internationale<br />
Elektronikfachmesse nahezu auf dem Niveau von 2019, doch deutlich über<br />
dem Ergebnis aus dem Jahr 2021.<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
Zu den Leitthemen der Messe zählten<br />
Leistungselektronik, Künstliche Intelligenz<br />
sowie Sensorik in der Elektronikfertigung.<br />
Die Internationalität bei Ausstellern<br />
und Besuchern erreichte einen neuen<br />
Höchstwert. Während die Beteiligung von<br />
Unternehmen aus dem Ausland im Vergleich<br />
zu 2019 um 3 Prozent auf 54 Prozent<br />
stieg, legte die Quote bei internationalen<br />
Besuchern um über zwei Punkte auf<br />
rund 58 Prozent zu.<br />
Anerkennung für heraus -<br />
ragende Leistungen<br />
In der Gesamtbewertung waren Aussteller<br />
und Besucher mit der Fachmesse sehr<br />
zufrieden. Laut Umfrage empfanden 99<br />
Prozent der Besucherinnen und Besucher<br />
die Veranstaltung mit ausgezeichnet bis<br />
gut. Zudem bestätigten 97 Prozent der befragten<br />
Besucher, dass ihre Erwartungen an<br />
Innovationen erfüllt wurden. Für 92 Prozent<br />
der ausstellenden Unternehmen verlief die<br />
Messe ausgezeichnet bis gut, die hohe Qualität<br />
der Besucher lobten 94 Prozent.<br />
Im Vergleich zu 2019 stieg die Zahl der<br />
chinesischen Aussteller um circa 50 Prozent<br />
auf rund 80 Unternehmen. Damit steht China<br />
bei den Top Ausstellerländern auf Platz 3<br />
hinter Deutschland und den USA. Gleichzeitig<br />
nahm die durch chinesische Firmen belegte<br />
Fläche um über 100 Prozent zu. Waren<br />
es vor vier Jahren rund 780 m² steigerte sich<br />
die Fläche nun auf rund 1.800 m². Das bedeutet<br />
Platz 4 hinter Deutschland, Italien<br />
und den Niederlanden bei den Ländern mit<br />
der größten Ausstellungsfläche.<br />
Das Rahmenprogramm bestand aus drei<br />
Foren, verschiedenen Live-Demonstrationen<br />
sowie einer Career Area. Zu den Highlights<br />
42.000 Besuchern aus 94 Ländern besuchten laut Veranstalter Messe München die productronica 2023<br />
in München<br />
zählte die fünfte Verleihung des productronica<br />
innovation award. Die Gewinner:<br />
• AP&S – Cluster Semiconductor<br />
• ASYS Group – Cluster Future Productions<br />
• budatec – Cluster Inspection & Quality<br />
• Frisimos Technologies – Cluster Cables,<br />
Coils & Hybrids<br />
• smartTec – Cluster SMT<br />
• SUSS MicroTec – Cluster PCB & EMS.<br />
<strong>EPP</strong> Talk auf der<br />
productronica 2023<br />
Während der productronica wurden<br />
zahlreiche Gespräche mit namhaften Studiogästen<br />
und Experten aus der Branche<br />
zu spannenden Themen rund um die Elektronikfertigung<br />
produziert. Dabei standen<br />
Experten-Insights, Trends und Innovationen<br />
im Fokus, ein moderiertes Gespräch<br />
zwischen Fachleuten über die aktuellen<br />
Themen der Messe.<br />
Was bringt KI in der Produktion?<br />
Künstliche Intelligenz ist derzeit ein absolutes<br />
Hype-Thema und krempelt nahezu<br />
alle Bereiche des Lebens um. So erklärt Andreas<br />
Türk (Göpel Electronic), wie KI für einen<br />
Paradigmenwechsel im Unternehmen<br />
sorgt. Nicht mehr die Hardware, sondern<br />
Software spielt die entscheidende Rolle für<br />
Innovationen. Peter Bollinger (iTac-Software)<br />
sieht zwei Anwendungsfälle für KI.<br />
Zum einen können Maschinenbauer damit<br />
ihre Prozesse optimieren. Daneben lasse<br />
sich KI aber auch prozessübergreifend einsetzen.<br />
Zudem zeigte die spannende Diskussion,<br />
dass es beim Einsatz von künstlicher<br />
Intelligenz nicht nur um Machine<br />
Learning oder Deep Learning geht, sondern<br />
ChatGPT noch viele weitere neue Möglichkeiten<br />
eröffnet.<br />
14 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
Zu den Leitthemen der Messe zählten Leistungselektronik, Künstliche Intelligenz<br />
sowie Sensorik in der Elektronikfertigung<br />
In der Gesamtbewertung waren sowohl Aussteller als auch Besucher mit der<br />
productronica erneut sehr zufrieden<br />
Robotik und Automatisierung – Game<br />
Changer für die Elektronikfertigung?<br />
Stärker auf automatisierte Prozesse zu<br />
setzen, sei eine klare strategische Entscheidung<br />
seines Unternehmens gewesen,<br />
sagt Geschäftsbereichsleiter TQ Robotics<br />
Sören Brüchmann (TQ Systems). Denn ohne<br />
Automatisierung könne man als produzierendes<br />
Unternehmen dauerhaft am<br />
Standort Deutschland nicht überleben.<br />
Professor Florian Kerber, wissenschaftlicher<br />
Leiter des Projekt ModProFT vom<br />
Hochschulzentrum Donau-Ries berichtet,<br />
dass es ein wachsendes Bewusstsein in der<br />
Branche für dieses Thema gebe. Speziell<br />
Auftragsfertiger beschäftigen sich vor allem<br />
mit der Interprozessautomatisierung.<br />
Zu den besonderen Anforderungen an die<br />
Robotik in der Elektronikfertigung zählen<br />
laut den beiden Experten Flexibilität und<br />
kleine Losgrößen. Mit aktuellen Trends wie<br />
einfache Bedienkonzepte und Cobots lassen<br />
sich diese erfüllen.<br />
Wie beherrscht man die Datenflut in der<br />
Produktion?<br />
Wie umgehen mit der Datenflut? Die<br />
Herausforderung ist nicht die Menge an<br />
gesammelten Daten, sondern wie Big Data<br />
zu Smart Data wird, so Harald Eppinger<br />
(Koh Young) und Björn Köppe (PKN Datenkommunikation).<br />
Laut Eppinger steigt die<br />
Datenmenge stetig an – verursacht durch<br />
die Parametrisierung der Prozesse. Es gebe<br />
eine so große Packungsdichte, dass es<br />
wichtig sei zu verstehen, welchen Wert die<br />
Daten haben. Die richtigen Daten zu<br />
schreiben und vorzuverarbeiten sei die<br />
große Kunst. In den Daten stecke wertvolles<br />
Wissen, das sich zum Beispiel für Pre-<br />
dictive Maintenance nutzen lässt, so beide<br />
Experten. Ein wichtiger Tipp: Möglichst alle<br />
Daten aufbewahren. Köppe schlägt vor,<br />
auch die Daten, die ein Unternehmen zurzeit<br />
noch nicht verwenden kann, anderen<br />
zur Verfügung zu stellen – zum Beispiel<br />
Universitäten, die an KI forschen.<br />
AME – die Zukunft der Produktion oder<br />
nur ein Hype?<br />
Additive Fertigung ist in der Elektronik<br />
nicht gleich Additive Fertigung – was genau<br />
das bedeutet, erklären Wolfgang Mildner<br />
(MSWtech) und Valentin Storz (Nano<br />
Dimension). Mildner berichtet, dass Drucktechnologien,<br />
mit denen er sich beschäftigt,<br />
vor allem dort eingesetzt werden, wo<br />
Elektronik dünn, leicht und flexibel sein<br />
soll. Dabei wird das Drucken von Elektronik<br />
auch mit konventionellen Verfahren kombiniert<br />
– es entstehen also hybride Ansätze.<br />
Bei Storz geht es dagegen um den klassischen<br />
3D-Druck. Er erläutert, wie daraus<br />
zum Beispiel mehrlagige Leiterplatten entstehen<br />
und warum dieser Prozess besonders<br />
nachhaltig ist. Dabei wird auch klar:<br />
Es geht nicht darum, bestehende Verfahren<br />
zu ersetzen, sondern Anwendungen und<br />
Designs umzusetzen, die mit der klassischen<br />
Fertigung nicht möglich sind<br />
Smart Factory – die Produktion wird digital<br />
und vernetzt<br />
Die Smart Factory ermöglicht mehr als<br />
nur Predictive Maintenance – zum Beispiel<br />
Qualitätsprobleme frühzeitig zu erkennen.<br />
Das berichten Gerd Ohl (Limtronik) und<br />
Martin Heinz (iTac-Software). Laut Ohl<br />
brauchen Unternehmen die smarte Fabrik,<br />
um den Fachkräftemangel bewältigen zu<br />
können. Heinz sieht im Smart Manufacturing<br />
zudem einen wichtigen Hebel, um<br />
komplexe Produktionsprozesse managen<br />
und steuern zu können. Durch die Digitalisierung<br />
entstünden neue Möglichkeiten,<br />
mit den Daten in der Fertigung umgehen<br />
zu können. Zudem erklären die beiden Experten,<br />
warum Unternehmen beim Thema<br />
Smart Factory auf Partner setzen sollten,<br />
wieso fehlende Standards häufig noch eine<br />
Hürde sind und dass es nicht nur um technische<br />
Aspekte, sondern auch um das richtige<br />
Change-Management geht.<br />
Den Materialfluss im Griff – intelligentes<br />
Materialmanagement<br />
Zeitdruck und Lieferengpässe sind die<br />
großen Herausforderungen im Materialmanagement.<br />
Das Thema ist komplex, weil<br />
viele Player und Systeme involviert sind,<br />
berichten Olaf Römer (ATEcare), Jan Homilius<br />
(albis-elcon) und Michael Geirhos<br />
(BMK Group). Besonders die vergangenen<br />
zwei Jahre seien herausfordernd gewesen,<br />
so Geirhos. Die geopolitischen Entwicklungen<br />
hätten die Abhängigkeiten in der Lieferkette<br />
gnadenlos aufgezeigt. Für albiselcon<br />
stellt sich laut Homilius die Aufgabe,<br />
in der Fertigungsplanung möglichst dynamisch<br />
zu sein, um kurzfristig reagieren zu<br />
können. Warum an der Automatisierung<br />
dabei kein Weg vorbei führt, es aber noch<br />
viel Luft nach oben gibt, erklärt Römer.<br />
Was die Automatisierung der Warenwirtschaft<br />
betrifft, sei jeder Apotheker besser<br />
aufgestellt, als die Elektronikindustrie im<br />
Durchschnitt, so sein provokantes Fazit.<br />
Wie bekommt man Obsoleszenz in den<br />
Griff?<br />
Obsoleszenz ist ein großes Problem für<br />
Unternehmen, das viele verschiedene<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 15
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Gründe hat und ein komplexes Thema ist.<br />
Die Kosten dafür steigen stetig an, wie von<br />
Wolfgang Heinbach (International Institute<br />
of Obsolescence Management) zu hören<br />
war. Häufig seien Bauteile für ein Unternehmen<br />
nicht mehr verfügbar, weil diese<br />
verboten sind. Als Komponentenhersteller<br />
stehe ihr Unternehmen am Anfang der Lieferkette,<br />
so Christin Otto (Würth) und hat<br />
damit zu tun, wenn es um die Verfügbarkeit<br />
von Rohmaterialien gehe. Laut Michael<br />
Geirhos (BMK Group), sollte Obsoleszenz-Management<br />
in allen Unternehmen<br />
eine hohe Priorität besitzen. Kunden, bei<br />
denen ein Produkt für 80 Prozent des Umsatzes<br />
verantwortlich ist, könnte deren Abkündigung<br />
zu existenziellen Problemen<br />
führen. Die gute Nachricht: Firmen können<br />
sich auf Obsoleszenz vorbereiten.<br />
Gefälschte Bauteile – die unerkannte<br />
Gefahr für die Produktion<br />
30 bis 40 Prozent der Bauteile im Gesamtmarkt<br />
sind teilweise gefälscht oder<br />
sogar komplette Fälschungen – das sagt<br />
Gunter Mößinger (HTV). Sein Unternehmen<br />
bietet Lösungen, um diese Bauteile zu erkennen<br />
– ebenso wie das Startup Safelab.<br />
Doch das Interesse an solch Lösungen sollte<br />
noch größer sein, so Christian Peter<br />
(Safelab). Denn viele Unternehmen seien<br />
sehr risikobereit. Die meisten Kunden würden<br />
Lieferungen erst dann zum Testhaus<br />
schicken, wenn es im Wareneingang bereits<br />
große Auffälligkeiten gebe. Eine gefährliche<br />
Haltung, denn gefälschte Bauteile<br />
können schwerwiegende Auswirkungen<br />
haben – von Qualitätseinbußen bei den<br />
Produkten bis zu Sicherheitsrisiken. Die Experten<br />
erklärten, wie sie mit ihren Technologien<br />
diesen Bauteilen auf der Spur sind<br />
und warum ihre Arbeit ein unentwegter<br />
Wettlauf mit den Fälschern ist.<br />
Mieten statt Kaufen – was bringen neue<br />
Servicemodelle in der Elektronikfertigung?<br />
Servicemodelle gewinnen auch für fertigende<br />
Unternehmen an Bedeutung. Konkret<br />
bedeute das, dass sich das Geschäftsmodell<br />
zwischen Anbieter und Kunde<br />
grundlegend verändert, sagt Uwe Lambrette<br />
(Deloitte). Es geht nicht mehr um den<br />
Kauf von Investitionsgütern, sondern von<br />
Dienstleistungen. KurtzErsa hat dafür den<br />
Begriff Servitization geprägt. Andreas<br />
Westhäußer (KurtzErsa) erklärt, was darunter<br />
genau zu verstehen ist und welch<br />
neuen Möglichkeiten die webbasierte<br />
Plattform für die Nutzer der Lötanlagen eröffnet.<br />
Ein Beispiel ist das Remote Monitoring,<br />
mit dem sich Probleme an Maschinen<br />
schnellstmöglich beheben lassen. Außerdem<br />
erklären die Experten, welch Vorteile<br />
die Servicemodelle für die Kunden bringen,<br />
was die smarte Fabrik beziehungsweise die<br />
Digitalisierung damit zu tun hat und warum<br />
Nachhaltigkeit damit gefördert wird.<br />
SEMI meets SMT<br />
Trends wie Künstliche Intelligenz oder<br />
5G erfordern neue Ansätze beim Semiconductor<br />
Packaging. Die Innovation liegt im<br />
Packaging, ist Tanja Braun (Fraunhofer<br />
IZM) überzeugt. Unter anderem liege das<br />
an dem aktuellen Trend, unterschiedliche<br />
Komponenten mit verschiedenen Funktionen<br />
miniaturisiert zusammenfügen zu<br />
müssen. Und dabei spiele das Packaging<br />
eine extrem große Rolle. Laut Axel Lindloff<br />
(Koh Young) gibt es gerade aus Asien kommend<br />
einen steigenden Bedarf an Advanced<br />
Packaging. Ergebnis sei, dass man am<br />
Ende in den Packages komplette kleine Geräte<br />
habe. Was genau unter Advanced Packaging<br />
zu verstehen ist, warum Baukastenkonzepte<br />
eine kostengünstige Lösung<br />
sind, wieso diese neuen Anwendungen<br />
überhaupt erst möglich machen und was<br />
das für die europäische Industrie bedeutet,<br />
erklären die zwei Experten in der spannenden<br />
Diskussion.<br />
Nachhaltigkeit – lästige Pflicht oder<br />
neue Chancen?<br />
Unternehmen beschäftigen sich mit dem<br />
Thema Nachhaltigkeit vor allem dann,<br />
wenn es Vorteile bringt, berichtet Jörg<br />
Amelung (Fraunhofer IPMS). Eine Rolle bei<br />
der Nachhaltigkeit spielt Recycling. Laut<br />
Tobias Patzig (Feinhütte Halsbrücke) wurde<br />
dies Thema anfangs noch sehr kritisch wegen<br />
möglicher Qualitätsprobleme beäugt.<br />
Heute seien diese Vorurteile deutlich weniger<br />
verbreitet. In vielen Unternehmen fehlt<br />
laut Anton Shmatko (MTM Ruhrzinn) das<br />
Wissen, was Recycling und die Vorbereitung<br />
zur Wiederverwendung von Materialien<br />
wirklich bedeutet. Viele Firmen seien<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
Die Internationalität bei Ausstellern und Besuchern erreichte einen neuen<br />
Höchstwert<br />
Während der productronica wurden zahlreiche Gespräche mit namhaften<br />
Studiogästen und Experten aus der Branche zu spannenden Themen rund<br />
um die Elektronikfertigung produziert<br />
16 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
gerade dabei, dieses aufzubauen und sich<br />
die entsprechenden Informationen anzueignen.<br />
Die Experten diskutieren, warum<br />
das Recycling von Materialien nicht nur<br />
nachhaltig, sondern auch ökonomisch<br />
sinnvoll ist und wie wichtig Energiemanagement<br />
sowie -monitoring in den Produktionsprozessen<br />
sind.<br />
Personalnot – wie Unternehmen damit<br />
umgehen können<br />
Der Fachkräftemangel belastet auch Unternehmen<br />
in der Elektronikindustrie. Der<br />
demografische Wandel sorgt laut Martin<br />
Hieber (VDE) dafür, dass weniger junge<br />
Menschen den Weg in eine akademische<br />
Laufbahn wählen. Aus Sicht von Stefan<br />
Wirth (wirth + partner) gab es in der Vergangenheit<br />
Versäumnisse. Dazu zählt er,<br />
dass junge Menschen nicht für technische<br />
Berufe motiviert und ihnen keine entsprechenden<br />
Bildungswege aufgezeigt wurden.<br />
Daniela Lucas (Executive Services Group)<br />
bemängelt, dass man sich lang beim Fachkräftemangel<br />
nur auf Informatiker konzentriert<br />
habe. Die Personalprobleme in der<br />
Elektronik seien dagegen kaum beachtet<br />
worden. Diskutiert wurde, warum sich Unternehmen<br />
bei der Suche nach Personal<br />
nicht mehr auf die alten Strategien verlassen<br />
können und wie mehr internationale<br />
Fachkräfte das Problem lösen könnten.<br />
Vernetzt und gefährdet – Cyber-Security<br />
in der Produktion<br />
Mit der Smart Factory wächst grundsätzlich<br />
auch das Risiko von Online-Attacken.<br />
Die Bedrohungslage habe sich in den<br />
vergangenen Jahren verschärft, so Dennis-<br />
Kenji Kipker (Uni Bremen). Eine Folge daraus:<br />
Im Bereich Cyber-Sicherheit gebe es<br />
V.l.n.r.: Christoph Weiß (Fachverband PCB ES), Thorsten Frenzel (Asys) und Martin Lechner (Messe<br />
München) ziehen während dem <strong>EPP</strong> Talk ein positives Fazit der diesjährigen productronica<br />
einen regelrechten Regulierungsmarathon,<br />
so Kipker. Und Cyber-Sicherheit sei mittlerweile<br />
ein Kernelement von vielen digitalen<br />
Produkten. Udo Schneider (Trend Micro)<br />
warnt vor blinder Panik. Es gebe Bedrohungen,<br />
aber dafür stünden auch entsprechende<br />
Maßnahmen und Werkzeuge<br />
bereit. Risikomanagement sei das A und O<br />
für Unternehmen, so Maximilian Moser<br />
(VDMA). Dabei spiele Threat Modeling eine<br />
wichtige Rolle, um zu erkennen, wo man<br />
überhaupt gefährdet ist. Diskutiert wurde<br />
auch, warum die Fertigungsumgebung besondere<br />
Anforderungen an die IT-Security<br />
stellt und was die neue Maschinenverordnung<br />
damit zu tun hat.<br />
Fazit: So ist die Messe productronica<br />
gelaufen<br />
Die productronica ist das Highlight-<br />
Event für die Anbieter von Technik rund<br />
um die Elektronikfertigung. Martin Lechner<br />
(Messe München), Christoph Weiß (Fachverbands<br />
PCB ES) und Thorsten Frenzel<br />
(Asys) ziehen ein positives Fazit der diesjährigen<br />
productronica. Martin Lechner<br />
freut sich über einen fantastischen Verlauf<br />
der Messe. Die productronica 2023 habe<br />
Bestnoten sowohl von den ausstellenden<br />
Unternehmen als auch von den Besuchern<br />
erhalten. Die Zahlen würden dies belegen.<br />
Thorsten Frenzel berichtet von guten Gesprächen<br />
an den Ständen und einem großen<br />
Interesse der Besucher an den Technologien.<br />
Die productronica sei eine hervorragende<br />
Plattform für einen intensiven<br />
Austausch mit den Kunden. Laut Christoph<br />
Weiß waren auch die Mitglieder seines<br />
Fachverbands sehr zufrieden. Nach der Corona-Zeit<br />
seien alle froh gewesen, wieder<br />
an einer normalen Messe teilnehmen zu<br />
können. In der Abschlussdiskussion zur<br />
productronica 2023 sprechen die Experten<br />
auch über das Thema Künstliche Intelligenz,<br />
das viele Besucher anlockte, und gaben<br />
einen Ausblick auf die kommende<br />
Messe.<br />
Die nächste productronica findet vom<br />
18. bis 21. November 2025 statt.<br />
www.productronica.com | www.epp-online.de<br />
Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />
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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 17
» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />
Bild: ZVEI<br />
ZVEI Jahresauftaktpressekonferenz.<br />
Weniger Wachstum für Elektro- und Digitalindustrie<br />
ZVEI erwartet 2024 Produktionsrückgang<br />
Der ZVEI ist in der Prognose für 2024 zurückhaltend<br />
aufgrund des schwierigen<br />
konjunkturellen Umfelds mit Inflation,<br />
vergleichsweise hohen Zinsen sowie hohen<br />
Energiepreisen. Daher wird ein Produktionsrückgang<br />
um zwei Prozent erwartet.<br />
„2023 ist für die deutsche Elektro- und<br />
Digitalindustrie insgesamt recht ordentlich<br />
gewesen“, bilanziert ZVEI-Präsident<br />
Dr. Gunther Kegel das vergangene Jahr im<br />
Rahmen der ZVEI-Jahresauftaktpressekonferenz.<br />
„Zum dritten Mal in Folge<br />
konnte die reale, preisbereinigte Produktion<br />
gesteigert werden – auf Basis der<br />
Zahlen bis einschließlich November um<br />
1,4 Prozent.“ Damit habe sich die Branche<br />
in einem schwierigen Umfeld als robust<br />
erwiesen. „Zur Wahrheit gehört aber<br />
auch, dass die Unternehmen noch historisch<br />
hohe Auftragsbestände abarbeiten<br />
konnten, als die Neubestellungen spätestens<br />
ab dem zweiten Quartal bereits zurückgingen.“<br />
Die nominalen Erlöse der<br />
Branche erreichten im vergangenen Jahr<br />
mit 242 Milliarden Euro erneut eine Rekordmarke<br />
(+ 8 %).<br />
Zusammensetzung der<br />
Branche<br />
Den stärksten Produktionszuwachs verzeichneten<br />
Batterien (+7 %), gefolgt von<br />
elektronischen Bauelementen (+6 %),<br />
Energietechnik (+4 %) und Automation<br />
(+3 %). Die Gebrauchsgüter dagegen mit<br />
deutlichen Rückgang (-13 %). „Erfreulich<br />
ist, dass bei der Beschäftigung nochmals<br />
zugelegt werden konnte“, sagt Kegel. Allein<br />
in Deutschland beschäftigte die<br />
Branche zuletzt 910.000 Menschen<br />
(+12.000 gegenüber 2022).<br />
Entwicklung in 2023<br />
2023 konnten die Ausfuhren (einschließlich<br />
der Re-Exporte) nochmals gesteigert<br />
werden, und zwar um vier Prozent auf<br />
256 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte –<br />
133 Milliarden Euro – verblieb in der Europäischen<br />
Union. „Angesichts wachsender<br />
geopolitscher Spannungen wird der<br />
europäische Binnenmarkt immer wichtiger“,<br />
erklärt der ZVEI-Präsident. „Will die<br />
EU zwischen den USA und China weiterhin<br />
eine eigenständige Rolle einnehmen,<br />
muss sie den Binnenmarkt konsequenter<br />
auf Wachstum ausrichten und von industriefremder<br />
Regulierung wie dem EU-Lieferkettengesetz<br />
ablassen.“ Die nächste<br />
EU-Kommission müsse den Regulierungstsunami<br />
und eine in Teilen nahezu<br />
entfesselte Bürokratie stoppen, die die<br />
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />
schwäche. „Wir brauchen jetzt eine Europäische<br />
Union, die industrielle Wertschöpfung<br />
in den Fokus stellt“, fordert<br />
Kegel. Einem „Dexit“ erteilt der ZVEI-Präsident<br />
eine klare Absage: „Wer meint,<br />
dass Deutschland auf sich allein gestellt<br />
besser fahren könnte, offenbart gefährliche<br />
wirtschaftspolitische Ahnungslosigkeit.“<br />
Prognose des ZVEI<br />
Angesichts des aktuell schwierigen konjunkturellen<br />
Umfelds mit Inflation, vergleichsweise<br />
noch hohen Zinsen und hohen<br />
Energiepreisen zeigt sich der ZVEI für<br />
2024 zurückhaltend. Dr. Kegel: „Die Branche<br />
steht vor einer Wachstumsdelle. Auf<br />
Jahressicht erwarten wir, dass die reale<br />
Produktion um zwei Prozent nachgeben<br />
wird.“ Dass die Unternehmen der Elektround<br />
Digitalindustrie weiterhin fest zum Industriestandort<br />
Deutschland und Europa<br />
stehen, zeigt eine aktuelle ZVEI-Mitglie-<br />
18 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
derbefragung. Vier von fünf Unternehmen<br />
geben an, vorzugsweise im eigenen Land<br />
investieren zu wollen. Für mehr als die<br />
Hälfte ist Europa, aber – gleichauf – auch<br />
China ein attraktiver Investitionsstandort.<br />
Insgesamt wollen 60 Prozent der Unternehmen<br />
ihre Investitionstätigkeit weltweit<br />
erhöhen, obwohl alle Firmen die aktuelle<br />
geopolitische und politische Lage als unsicher<br />
bewerten. „Die Unternehmen wollen<br />
weiter die Chancen nutzen, die sich in dieser<br />
Phase der industriellen Transformation<br />
ergeben“, erklärt Kegel und verweist darauf,<br />
dass die Megatrends Elektrifizierung,<br />
Digitalisierung und Automatisierung weiterhin<br />
intakt seien. „Als einzige große<br />
Branche des Verarbeitenden Gewerbes ist<br />
die reale Produktion bei uns heute höher<br />
als vor Corona.“<br />
Schlüsseltechnologien<br />
Auch die Aufwendungen der Elektro- und<br />
Digitalindustrie für Forschung und Entwicklung<br />
(22,1 Mrd. €) und Investitionen<br />
(9 Mrd. €) sind auf Rekordniveau und<br />
oberhalb des Vor-Corona-Niveaus. Viele<br />
von den jährlich angemeldeten mehr als<br />
13.000 Patenten zahlen auf die drei Megatrends<br />
ein. In einer immer stärker von<br />
geopolitischen Erwägungen geprägten<br />
Welt müssten sich Europa und Deutschland<br />
auf ein raueres wirtschaftspolitisches<br />
Klima einstellen. Von der EU fordert<br />
der ZVEI mehr Mut und eine insgesamt<br />
deutlich innovationsoffenere Haltung.<br />
Positiv bewertet der Verband, dass die EU<br />
zur Stärkung ihrer technologischen Souveränität<br />
die strategische Bedeutung von<br />
Schlüsseltechnologien herausstellt. Es sei<br />
wichtig, stärker in Ökosystemen zu handeln.<br />
Der Weltmarktanteil dieser Technologien<br />
ist seit 2000 stark zurückgegangen<br />
und beträgt bei der Verbindungstechnik<br />
nur noch drei Prozent.<br />
ZVEI für Weltoffenheit<br />
Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie<br />
tritt für Demokratie und eine liberale,<br />
offene Gesellschaft ein. Rassismus, Antisemitismus,<br />
Ausländerfeindlichkeit, jede<br />
Facette rechter Ideologie lehnt der ZVEI<br />
entschieden ab. In rechtsextremen Strömungen<br />
erkennt er die größte Gefahr für<br />
die demokratische Grundordnung, die<br />
Freiheit und das Ansehen Deutschlands in<br />
der Welt. Kegel: „Rechtsextremistische<br />
Parteien schaden dem Wirtschaftsstandort<br />
und damit dem Wohlstand. Dies gilt<br />
auch für die AFD.“ Es ist gut, dass sich die<br />
gesellschaftliche Mitte gegen den<br />
Rechtsextremismus stellt. Die politischen<br />
Parteien müssen daran anschließen und<br />
schnell überzeugende politische Lösungen<br />
für jene Herausforderungen vorlegen,<br />
die zum Erstarken des Rechtsextremismus<br />
geführt haben. An die Bürgerinnen und<br />
Bürger appelliert der ZVEI, dem Rechtsextremismus<br />
durch die Stimmabgabe bei<br />
Wahlen entgegenzutreten. Der ZVEI wird<br />
mit einer eigenen Kampagne z ur Teilnahme<br />
an der Europawahl motivieren. (vk)<br />
www.zvei.org<br />
Meilensteine auf dem Weg<br />
zur Smart Factory<br />
Lösungen<br />
‹ Prozessüberwachung durch<br />
zentrales KY Real-Time Monitoring<br />
‹ Benutzerfreundlicher<br />
Library Manager für<br />
lokalen Zugriff auf<br />
globale Datenbank<br />
Koh Young Europe GmbH<br />
Industriegebiet Süd E4<br />
63755 Alzenau<br />
Tel. 06188 9935663<br />
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‹ Verbesserung der<br />
Prozesse durch<br />
verifizierte Messdaten<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 19
TITEL » Verbindungstechnik<br />
Bild: IBL<br />
Mit Dampfphasenlötexperten auf der Überholspur<br />
CCS100 meldet –<br />
Stauende beseitigt<br />
20 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
IBL hat früh das Potential der Dampfphasen-Technologie<br />
für die Aufbau- und Verbindungstechnik<br />
erkannt und hat sich so<br />
umfangreiches Know-how auf diesem Gebiet<br />
aufgebaut. Als Pionier in der Dampfphasenlöttechnik<br />
überzeugt das Unternehmen<br />
durch hohe Innovationskraft<br />
Vor allem bei Dampfphasenlötanlagen ist bisher<br />
die größte Herausforderung, wie man die Anlagen<br />
konzipiert ohne Stau auf der Produktionslinien<br />
zu verursachen.<br />
Konvektionslötanlagen können da einfacher mithalten,<br />
denn die Platinen werden eine nach der<br />
anderen, vom Beladen bis zum Entladen, durch<br />
IM ÜBERBLICK<br />
immer länger werdende Öfen transportiert.<br />
Dampfphasenlöten ermöglicht<br />
die gleichmäders.<br />
Die individuellen Baugruppen werden in<br />
Kondensationslöten funktioniert jedoch anßige<br />
Erwärmung von der Regel innerhalb der Anlagen auf Werkstückträgern<br />
befördert. Das führt dazu, dass<br />
Baugruppen auf eine<br />
präzise geregelte Temperatur.<br />
der Lötkammer gelötet werden. Beim Be- und<br />
gleichzeitig mehrere Produkte gleichzeitig in<br />
Entladen der Werkstückträger vergeht kostbare Zeit.<br />
Gleichzeitig kommen immer neue Platinen aus den<br />
Bestückungsanlagen und müssen warten bis der Lötofen<br />
wieder frei ist.<br />
Für die IBL-Löttechnik waren Diskussionen bezüglich<br />
kürzerer Taktzeiten in der Maschinenkonstruktion<br />
immer ein Thema, welche aber nicht so einfach zu<br />
bewältigen waren. Zwar hat der Hersteller Anlagen<br />
wie die CX-Serie auf den Markt gebracht, die Zykluszeiten<br />
von ca. 20 Sekunden erreichten, jedoch nicht<br />
imstande waren, mit der schnellen Taktzeitentwicklung<br />
der Bestücker mitzuhalten. Das hat sich geändert,<br />
seit die CCS100 Inline-Hochleistungsmaschine,<br />
während der productronica 2023 in München vorgestellt<br />
wurde.<br />
Hohe Innovationskraft in der Aufbau-<br />
und Verbindungstechnik<br />
IBL-Löttechnik GmbH wurde 1987 gegründet und<br />
hat sich von Anfang an voll auf die Entwicklung und<br />
Herstellung von Dampfphasenlötanlagen spezialisiert.<br />
Daher ist das Unternehmen der Pionier im Bereich<br />
von modernen Dampfhasenlötmaschinen. Viele<br />
bahnbrechende Lösungsansätze wurden entwickelt,<br />
die als Batch oder Inline auf den Markt gebracht<br />
Geschwindigkeit beim Löten auf Inline-Anlagen<br />
ist immer schon ein<br />
Thema gewesen. Die rasante Entwicklung<br />
im Bereich von Bestückungsanlagen<br />
geben allen anderen<br />
die Taktzeit vor. Beim Löten<br />
gibt es aber physikalische Grenzen,<br />
an die man sich halten sollte.<br />
Dampfphasenlöten<br />
• Gleichmäßige Erwärmung<br />
• Effiziente Wärmeübertragung<br />
• Löten in eine Inerte Atmosphäre<br />
• Keine Delta T dank definierten Siedepunkt<br />
• Präzise Temperaturkontrolle<br />
• Einfache Handhabung<br />
• Umweltfreundlich<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 21
TITEL » Verbindungstechnik<br />
Das Dampfphasenlöten<br />
ist eine spezielle Technik<br />
zum Löten von<br />
elektronischen Bauteilen,<br />
wobei die Baugruppe<br />
auf eine präzise<br />
geregelte Temperatur<br />
erwärmt wird<br />
Bild: IBL<br />
wurden. Alle Anlagen hatten aber eines gemeinsam:<br />
Das Löten in einer gesättigten und inerten Dampfdecke<br />
ohne Zuhilfenahme von Stickstoff.<br />
Die rasante Entwicklung von immer kleineren Bauteilen,<br />
die zusammen mit voluminösen Komponenten<br />
auf Baugruppen montiert werden, dazu noch die Einführung<br />
von bleifreien Lotpasten, war für viele Kunden<br />
eine Herausforderung. Dadurch wurde die<br />
Dampfphasentechnologie u. a. in der Luft- und<br />
Raumfahrt, wo höchste Qualität gefragt ist, schnell<br />
als gute und zuverlässige Technologie anerkannt.<br />
Schwere Multilayer-Platinen mit vielen unter-<br />
schiedlichen Komponenten auf kleinem Raum, sind<br />
dazu bestimmt, in einem Dampfphasenofen gelötet<br />
zu werden. Hier kam das patentierte vibrationsfreie<br />
Transportsystem zum Einsatz, das sich aufgrund seiner<br />
Zuverlässigkeit schnell als Standard in allen Anlagen<br />
des Unternehmens durchgesetzt hat. Abgesehen<br />
von dieser Entwicklung verfügt der Hersteller<br />
über mehr als 50 verschiedene Patente, die in den<br />
Maschinen zum Einsatz kommen. Das Löten in einer<br />
Dampfphasenlötanlage von IBL bietet außerdem viele<br />
Vorteile, die für die Qualität wichtig sind. Vor allem<br />
werden die Komponenten nicht überhitzt, da die<br />
Beladezone mit Werkstückträger<br />
Bild: IBL<br />
Darstellung und Aufbau des Lötsystems<br />
mit Werkstückträgerrücktransport<br />
Bild: IBL<br />
22 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Betriebsflüssigkeit, die den Dampf erzeugt, einen<br />
sehr stabilen Siedepunkt hat und alle Komponenten<br />
die gleichen Temperaturen abbekommen. Die Baugruppen<br />
werden mittels Werkstückträger in den Prozessbereich<br />
transportiert. Wenn die Baugruppen in<br />
der Dampfdecke eingetaucht werden, findet die<br />
Energieübertragung gleichmäßig und sehr effizient<br />
statt. Im Vergleich zum Konvektionsverfahren, wo die<br />
Baugruppen in Zonen hintereinander von sowohl<br />
oben als auch unten aufgewärmt werden, wird in die<br />
Dampfphase gleichzeitig die gesamte Baugruppe in<br />
der Dampfdecke eingetaucht und somit sehr homogen<br />
erwärmt. Eine ungleiche Wärmeverteilung auf<br />
der Baugruppe ist dadurch ausgeschlossen. Je tiefer<br />
PDF Rapport Bericht<br />
Bild: IBL<br />
Profilanalyse<br />
Bild: IBL<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 23
TITEL » Verbindungstechnik<br />
sich die Baugruppe innerhalb der Dampfdecke befindet,<br />
desto schneller kann die Energieübertragung<br />
stattfinden.<br />
Maximale Lötqualität<br />
Für eine gleichmäßige Temperatursteigerung sorgt<br />
die patentierte „Soft Vapour Phase“ (SVP) Technologie.<br />
Das SVP führt dazu, dass die Komponenten während<br />
der Aufheizphase gleichmäßig erwärmt werden.<br />
Dank der integrierten Thermosensoren können die<br />
Zyklen zuverlässig aufgezeichnet und wiederholt<br />
werden. Durch das vibrationsfreie Transportsystem<br />
werden zuverlässige lineare- und Sattelprofile erzeugt.<br />
Im Anschluss findet das Abkühlen der Baugruppe<br />
statt. Generell bringt das Löten in der Dampfphase<br />
qualitativ sehr gute Ergebnisse. Falls Lunker<br />
vorhanden sind, ist das Vakuumverfahren die einzige<br />
Methode, diese nahezu komplett zu eliminieren. Mittels<br />
einer integrierten Vakuumeinheit wird während<br />
der Liquidusphase ein Vakuum erzeugt und die Lunker<br />
zuverlässig beseitigt. Die „InVapour“ Technologie<br />
des Unternehmens garantiert höchste Qualität der<br />
Lötergebnisse, indem die Baugruppe für den Vakuumprozess<br />
nicht aus dem Lötbereich bewegt werden<br />
muss.<br />
Trotzt der hohen Temperaturen in der Prozesskammer<br />
ist der Energieverbrauch wesentlich geringer als<br />
beim Konvektionslöten. Die Prozesskammer ist speziell<br />
isoliert, während die Dampfdecke durch gezielte<br />
Kühlung in einem bestimmten Level gehalten wird.<br />
Die Bereiche sind mittels Schleusen getrennt, somit<br />
ist der Wärmeverlust gering. Werkstückträger können<br />
gleichzeitig mehrere Platinen aufnehmen und<br />
zeitgleich löten. Individuell kann man die Träger mit<br />
mehreren Spuren ausrüsten, um so die bestmögliche<br />
Ausnutzung des Lötbereiches sicherzustellen.<br />
Eine Dampfphase für jeden Bedarf<br />
Die kompakte Hochleistungs-Inlineanlage CCS100<br />
arbeitet wie die bisherigen Maschinen des Herstellers<br />
ebenfalls mit nur einer Lötkammer. Für die neue<br />
Hochleistungsanlage wurde die Lötkammer deutlich<br />
vergrößert und durch den Einsatz eines Mehrfachträgersystems<br />
sind Handlingszeiten kein nennenswertes<br />
Thema mehr. Die Inlineanlage besteht aus mehreren<br />
Modulen, angefangen mit einer Pufferzone für Platinen,<br />
einer Beladestation, einer Prozesskammer, einem<br />
Kühlmodul, einer Entladestation sowie einem<br />
Rückführtransport für die Werkstückträger. Sie ist<br />
damit in der Lage, schnellste Taktzeiten zu ermöglichen.<br />
Platinen in Eurokartengröße können eine Taktzeit<br />
von 10 bis 12 Sekunden erreichen. Die IBL<br />
CCS100 Maschine wurde für den 24/7 Betrieb konzipiert<br />
und überzeugt mit ihrer hohen Prozessflexibilität<br />
und Produktivität inklusive ihrer zuverlässigen<br />
Lötqualität. Die moderne Anlagensteuerung ermöglicht<br />
eine präzise Prozesssteuerung sowie jederzeit<br />
einsehbare Prozessparameter und -schritte. Das<br />
komplette Datenmanagement geschieht mittels eines<br />
integrierten 21,5“ HMI Touch Panels. Nach dem<br />
Beladen wird der Werkstückträger in die Prozesskammer<br />
gefahren, in welcher der Lötprozess stattfindet.<br />
Während des Lötvorgangs bleibt der Werkstückträger<br />
reglos. Stattdessen wird die gesamte Dampfdecke<br />
vertikal zum Träger bewegt. Hier kommt die<br />
neu entwickelte „Vapour Energy Control“ (VEC) zum<br />
Einsatz. Die Dampfdecke kann millimetergenau die<br />
Lage verändern. Damit wird eine sehr präzise und<br />
Bild: IBL<br />
Anzeige des Maschinenstatus<br />
24 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Prinzip der Vapour Energy Control<br />
Bild: IBL<br />
zielgerichtete Profilrealisierung möglich. Während<br />
des Lötprozesses werden die Temperaturen mittels<br />
integrierter Thermosensoren virtuell überwacht.<br />
Nach dem Lötvorgang wird der heiße Werkstückträger<br />
in das Kühlmodul transportiert. Die Kühlung erfolgt<br />
flächendeckend von unten und kann je nach<br />
Bedarf eingestellt werden. Wenn der Werkstückträger<br />
heruntergekühlt ist, fährt er aus der Kühlzone ins<br />
Entlademodul. Danach wird der leere Werkstückträger<br />
automatisch zur Beladestation zurücktransportiert.<br />
Die eingesetzte Flüssigkeit wird kontinuierlich gefiltert<br />
und anhand des Anlagenfüllstands mittels eines<br />
Nivelliersystems überwacht. Durch den Einsatz<br />
von unterschiedlichen Einheiten wie Doppelschleusen,<br />
Doppelwände, Auffangsysteme, Absaugung und<br />
Wärmetauscher wird der Gesamtverbrauch dieser<br />
Flüssigkeit auf ein Minimum reduziert. Je nach Bedarf<br />
stehen auch weitere Optionen zur Filterung zur<br />
Verfügung. Der modulare Aufbau konnte so konzipiert<br />
werden, dass die Anlage sehr robust und mit<br />
abgekapselten Zonen versehen ist. Dieses Konzept<br />
reduziert den Verschleiß und die Belastung der einzelnen<br />
Module. Verschmutzungen werden so gezielt<br />
aus der Anlage in dafür vorgesehene Bereiche abgeleitet<br />
und dort gereinigt. Zu betonen ist der sehr geringe<br />
Energieverbrauch von durchschnittlich<br />
5,6 kW/h im laufenden Betrieb. Das gesamte System<br />
hat als Standard eine SMEMA-Schnittstelle für das<br />
Board, Handshake und optional eine IPC-Hermes<br />
Schnittstelle für Traceability. Die Maschine kann Platinengrößen<br />
von 80 mm x 50 mm bis hin zu<br />
1.000 mm x 500 mm löten.<br />
Abschließende Gedanken<br />
Warum ist IBL jetzt auf der Überholspur? Die Taktzeiten<br />
wurden durch einen vergrößerten Werkstückträger<br />
sowie dem Wegfall der Handlingszeiten durch<br />
das Mehrfachträgersystem drastisch verkürzt. So<br />
passen beispielsweise gleichzeitig 24 Einheiten mit<br />
Maßen von 160 mm x 100 mm auf den Werkstückträger.<br />
Wenn sich in der Maschine vier Werkstückträger<br />
befinden, die regelmäßig beladen und entladen werden,<br />
so sind Zykluszeiten von 10 Sekunden pro Platine<br />
möglich.<br />
Die erzeugte Lötqualität, ein niedriger Energieverbrauch,<br />
kaum benötigte Nacharbeit und ein umweltfreundliches<br />
Verfahren auf den Lötanlagen des Herstellers<br />
haben dazu geführt, dass die weltweiten<br />
Marktanfragen stetig steigen. So wird die CCS100<br />
Dampfphasenlötanlage demnächst auch mit einem<br />
Vakuummodul verfügbar sein. Es bleibt also spannend.<br />
www.ibl-tech.com<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Kompakte Inline Hochleistungs-Dampfphasenanlage,<br />
konzipiert für 24/7-Betrieb,<br />
überzeugt neben hoher Prozessflexibilität<br />
durch beachtliche<br />
Produktivität sowie Lötqualität<br />
inklusive Traceability<br />
und Prozessdatenerfassung.<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 25
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Effizientes Handling biegeschlaffer Teile<br />
Kabel und Co automatisiert mit<br />
Robotern verarbeiten<br />
Kabel greifen und einstecken ist doch kinderleicht! Für uns Menschen ja. Automatisiert<br />
solch biegeschlaffe Teile zu verarbeiten, stellt Roboter allerdings vor<br />
beachtliche Herausforderungen. Das Potenzial jedoch ist riesig; in Bezug auf die<br />
Wirtschaftlichkeit und Qualität ebenso wie bei der Entlastung von Mitarbeitern,<br />
zum Beispiel, wenn es um das Handling großer, schwerer Leitungen geht.<br />
Was vor Jahren noch undenkbar war,<br />
wird durch die Weiterentwicklung<br />
der Technik möglich, sei es bei der hochgenauen<br />
Vermessung mittels Laserscanner,<br />
dem feinfühligen Toleranzausgleich per<br />
Kraft-Momenten-Sensor oder durch clevere<br />
Tools zur robusten Programmierung<br />
von Advanced Robotics Anwendungen.<br />
Zu den Vorreitern automatisierter Fertigung<br />
gehört die Automobilindustrie. Zulieferer<br />
sind hier ebenso wie Hersteller immer<br />
wieder an innovativen Automatisierungslösungen<br />
interessiert. Denn die bereits<br />
eingesetzten Lösungen stammen<br />
meist aus dem Sondermaschinenbau. Sie<br />
lohnen sich nur bei großen Stückzahlen<br />
und ihr Einsatz ist unflexibel. Allerdings<br />
steigt der Druck, Fertigungsprozesse zu<br />
Rainer Jäkel: „Eine wesentliche<br />
Aufgabe bei<br />
der automatisierten<br />
Verarbeitung forminstabiler<br />
Kabel oder Leitungen<br />
per Roboter ist<br />
die smarte Teilezuführung.<br />
Hier haben wir in<br />
verschiedenen Anwendungen<br />
unterschiedliche<br />
Ansätze erprobt<br />
und können unsere<br />
Kunden beraten, welche<br />
in ihrem Prozess<br />
am besten geeignet<br />
sind “<br />
automatisieren und zu digitalisieren gerade<br />
in dieser Branche deutlich. Hohe Qualitätsanforderungen,<br />
Fachkräftemangel<br />
oder der Wunsch, Produktion wieder ins<br />
eigene Land zurückzuholen, sind drei der<br />
Gründe. Die kabelverarbeitenden Bereiche<br />
wie das Handling von Leitungen bei der<br />
Konfektion oder die Produktion kleiner<br />
Teilleitungssätze sind aber vielerorts noch<br />
ein klassischer Fall für Handarbeit. Robotergestützte<br />
Lösungen könnten diese häufig<br />
deutlich reduzieren. Doch es lohnt sich,<br />
nicht nur auf den letzten Schritt des Produktionsprozesses,<br />
das Stecken von Leitungen,<br />
Kabeln oder Steckern, zu blicken.<br />
Denn großes Potenzial schlummert schon<br />
einen Schritt früher, nämlich bei der Leitungszuführung.<br />
Bild: ArtiMinds<br />
Viele auf einen Streich<br />
Die produzierten Mengen in der Automobilindustrie<br />
ändern sich in der Regel über<br />
die Zeit. Meist sind zu Beginn die vom<br />
Markt geforderten Stückzahlen kleiner,<br />
nehmen dann nach und nach zu und, wenn<br />
der Bedarf gesättigt ist, wieder ab. Herkömmliche<br />
Produktionsanlagen werden<br />
speziell auf eine Aufgabe optimiert, in der<br />
Regel für die Spitzenzeiten ausgelegt und<br />
somit zu Teilen ihrer Lebensphase nicht ideal<br />
ausgelastet. Wird das Produkt nicht mehr<br />
hergestellt, wird auch die Maschine nicht<br />
mehr benötigt.<br />
Nachhaltiger ist die Produktion mit flexiblen<br />
Roboterzellen, welche einen hohen<br />
Anteil an Standardkomponenten enthalten.<br />
Diese lassen sich individuell an die jeweiligen<br />
technischen Anforderungen und Produkteigenschaften<br />
anpassen. Produktionsmengen<br />
können über die Anzahl der eingesetzten<br />
Roboterzellen skaliert werden. Für<br />
die Bearbeitung biegeschlaffer Teile gilt dies<br />
im Besonderen. Um die bei biegeschlaffen<br />
Teilen vorherrschenden Toleranzen effizient<br />
auszugleichen, werden Roboter mit flexibel<br />
konfigurierbaren Sensoren wie Laserscanner,<br />
Kraft-Momenten-Sensor oder smarter<br />
Kamera eingesetzt. Hat der Roboter das Ende<br />
von Kabel, Leitung oder Schlauch erst<br />
einmal gezielt gegriffen, kann er flexibel diverse<br />
Fertigungsschritte erledigen, wie zum<br />
Beispiel Stecker bestücken, Maschinen zum<br />
Crimpen oder Schweißen beladen, Komponenten<br />
auf der Leitung aufbringen und vieles<br />
mehr. Damit ein Roboter jedoch biegeschlaffe<br />
Teile zuverlässig greifen kann, müssen<br />
einige Voraussetzungen erfüllt sein.<br />
Rainer Jäkel ist CTO bei der ArtiMinds Robotics<br />
GmbH. Er und seine Kollegen haben in<br />
26 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
den letzten Monaten in unterschiedlichen<br />
Anwendungen Projekte realisiert, bei denen<br />
Roboter biegeschlaffe Teile automatisiert<br />
lokalisieren, greifen und weiterverarbeiten.<br />
Das Unternehmen hat hierfür einen Ansatz<br />
aus Laserscanner in Kombination mit ihrer<br />
Programmiersoftware ArtiMinds RPS entwickelt.<br />
Er erklärt, welche Möglichkeiten es für<br />
die Zuführung z. B. bei der Leitungskonfektion<br />
oder Kabelsatzproduktion gibt: „Je nach<br />
Fertigungsumgebung sowie abhängig von<br />
den Stückzahlen, der Länge und dem Gewicht<br />
der verarbeiteten Teile kommen dafür<br />
im Wesentlichen drei Herangehensweisen<br />
in die engere Auswahl: Leitungen direkt vor<br />
Ort von einer Trommel zuschneiden, der<br />
Einsatz von Hängegestellen oder das Nutzen<br />
spezieller Kisten.“<br />
Hängegestelle eignen sich für lange schwere Leitungen<br />
Bild: ArtiMinds<br />
Direkt vor Ort zuschneiden<br />
Die schwierige Aufgabe für den Roboter besteht darin, den richtigen Greifpunkt auf einer frei hängenden Leitung<br />
zu finden. Der Roboter tastet hierzu mit Hilfe eines Laserscanners das Leitungsende ab und ermittelt den<br />
idealen Greifpunkt und Greifwinkel<br />
Je definierter ein Kabel oder Schlauch einem<br />
Roboter zugeführt wird, desto leichter<br />
hat der es mit dem Zugreifen. Steht das Material<br />
beispielsweise auf einer Rolle bzw.<br />
Trommel zur Verfügung, ist der Greifpunkt<br />
bereits ausreichend bekannt. Toleranzen<br />
entstehen hier durch den Greifprozess an<br />
sich und Eigenschaften des Materials, wie<br />
z. B. Drall. Hat der Roboter die Leitung sicher<br />
gegriffen, ist es ein Leichtes, weitere Bearbeitungsschritte<br />
durchzuführen. „Natürlich<br />
braucht es dazu Vision-Tools, die je nach<br />
weiterem Verarbeitungsschritt das Ende der<br />
gegriffenen Leitung genau vermessen, damit<br />
die Software ermitteln kann, in welche<br />
Richtung die Leitung aus dem Greifer heraussteht<br />
oder in welchem Winkel sie beispielsweise<br />
in ein anderes Teil eingeführt<br />
werden soll“, ergänzt Jäkel. Ist die Leitung<br />
aber einmal definiert abgegriffen, gibt es<br />
vieles, was der Roboter damit machen kann.<br />
Zwar kommt der Roboter nicht auf das<br />
Tempo einer klassischen Ablängmaschine,<br />
aber die Möglichkeit, weitere Prozessschritte<br />
zu integrieren und dadurch im gesamten<br />
Handling-Prozess Zeit zu sparen, gleicht das<br />
schnell aus. Jäkel berichtet: „In einem unserer<br />
Kunden-Projekte kamen die notwendigen<br />
Parameter zusammen: Das Schneiden<br />
der Leitungen in der Anlage war kein Problem,<br />
da bereits mehrfach realisiert, und ein<br />
großer Teil der Wertschöpfung entstand<br />
durch die automatisierte, schnelle Montage<br />
des Leitungsendes mit integrierter Qualitätsprüfung.<br />
So wurde eine ideal auf die<br />
Kundenanforderungen angepasste Automatisierungslösung<br />
entwickelt und realisiert.“<br />
Hängegestelle nutzen<br />
Bei längeren Leitungen hingegen kann<br />
der Einsatz von Hängegestellen sinnvoll<br />
sein. Oft sind solche Leitungen nicht nur<br />
lang, sondern auch dick und damit schwer,<br />
zum Beispiel im Hochspannungsbereich. Die<br />
schweren Kabel werden daher oft vom Roboter<br />
nur am Ende gegriffen, während der<br />
Rest des Kabels auf dem Hängegestell liegen<br />
bleibt. Die schwierige Aufgabe für den<br />
Roboter besteht darin, den richtigen Greifpunkt<br />
auf einer frei hängenden Leitung zu<br />
finden. Der Roboter tastet hierzu mit Hilfe<br />
eines Laserscanners das Leitungsende ab<br />
und ermittelt den idealen Greifpunkt und<br />
Greifwinkel. Damit das Arbeiten effizient<br />
vonstattengeht, werden solche Gestelle oft<br />
mit vielen Kabeln bestückt und in die Roboterzelle<br />
eingeführt. Nun kann der Roboter<br />
über einen längeren Zeitraum ohne Eingriff<br />
eines Mitarbeiters arbeiten, bis er wieder<br />
Nachschub benötigt. „Mit dieser flexiblen<br />
Lösung können Kunden oftmals bestehende<br />
Maschinen zur Bearbeitung von Leitungen<br />
für die Automatisierung erschließen und<br />
damit die notwendigen Investitionen reduzieren“,<br />
sagt Jäkel.<br />
Kabel in Kisten<br />
Kabel mit einer Länge bis zu ca. 1.000 mm<br />
führt man in der Regel am sinnvollsten in<br />
Kisten zu. Für die Automatisierung werden<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Damit biegeschlaffe Teile<br />
wie Kabel oder Leitungen<br />
per Roboter bearbeitet<br />
werden können,<br />
benötigt es sinnvoller<br />
Zuführkonzepte.<br />
Bild: ArtiMinds<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 27
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
die Leitungen dazu in vertikalen Fächern<br />
eingelegt, um eine minimale Strukturierung<br />
zu gewährleisten, die es dem Roboter mit<br />
Sensorik ermöglicht, die Kabel sicher abzugreifen.<br />
„Mit der Roboterlösung, die wir<br />
nach dieser Methode mit einem Kunden<br />
realisiert haben, konnte die notwendige Zeit<br />
zur Vorbereitung des Materials stark verringert<br />
und die Maschinenauslastung verbessert<br />
werden“, berichtet Jäkel. Auch bei diesem<br />
Vorgehen weiß der Roboter grob, wo er<br />
das Kabel zu erwarten hat, vermisst es dann<br />
mit dem Laserscanner detailliert und greift<br />
punktgenau zu. Nach einem oder mehreren<br />
Verarbeitungsschritten legt er das Kabel<br />
dann wieder in einer anderen Kiste ab. Der<br />
Vorteil dieses Vorgehens ist, dass das Arbeiten<br />
mit Kisten ein etablierter Standardprozess<br />
ist, der sich gut in die Gesamtfertigung<br />
einfügt. Daher ist es gerade für Brownfield-<br />
Anlagen ein gut geeigneter Ansatz.<br />
Programmierung leicht gemacht<br />
Ganz egal, auf welche der drei Zuführmethoden<br />
die Wahl fällt, der Anwender profitiert<br />
bei einer Roboterlösung mit flexiblen<br />
Standardkomponenten davon, dass mit der<br />
gleichen Anlage bzw. dem gleichen Fertigungsprozess<br />
ohne großen Umrüstaufwand<br />
und kostspielige Zusatzentwicklungen verschiedene<br />
Leitungen bearbeitet und weitere<br />
Fertigungsprozesse integriert werden können.<br />
In jedem Fall bleibt aber neben der Frage<br />
nach dem geeigneten Zuführkonzept<br />
auch die nach der Programmierung der Roboter<br />
und Integration von Sensoren und<br />
Kabel mit einer Länge bis zu etwa 1.000 mm lassen sich gut vertikal in Kisten gestapelt zuführen<br />
Werkzeugen. Gerade wer wenig Vorerfahrung<br />
mit Automatisierung im Allgemeinen<br />
oder Robotern im Speziellen hat, schreckt<br />
vor dem Einsatz von Sensoren mit Robotern<br />
oft zurück.<br />
Das Unternehmen geht mit seiner Robot<br />
Programming Suite (RPS) einen Weg, der<br />
den Einstieg in die Roboternutzung mit flexiblen<br />
Sensoren und Werkzeugen spürbar<br />
erleichtert und die robotergestützte Automatisierung<br />
fortschrittlicher Anwendungen<br />
möglich macht. Mit ihrer grafischen Bedienoberfläche<br />
und fertigen Programmbausteinen<br />
lassen sich ohne Zusatzhardware<br />
Roboter einfacher, effizienter und dadurch<br />
wirtschaftlich rentabel programmieren. Die<br />
RPS sorgt dank passender Schnittstellen für<br />
eine reibungslose Integration von Sensoren<br />
und Werkzeugen, ohne dass Fachwissen für<br />
die bestmögliche Verwendung mit dem Roboter<br />
oder Kenntnisse in der jeweiligen Robotersprache<br />
vorhanden sein müssen. Entsprechende<br />
Templates erleichtern das Scannen,<br />
Vermessen und präzise Greifen biegeschlaffer<br />
Teile und ermöglichen ein zuverlässiges,<br />
kraftgeregeltes Einstecken. Jäkel<br />
resümiert: „Wir haben in den letzten Monaten<br />
gemeinsam mit unseren Anwendern<br />
verschiedene Projekte realisiert, bei denen<br />
es um die automatisierte Verarbeitung von<br />
biegeschlaffen Teilen in der Bordnetzfertigung<br />
oder im Bereich weiße Ware ging. Dabei<br />
haben wir nicht nur in Bezug auf den<br />
Zuführprozess beraten, sondern auch ganz<br />
praktisch bei den ersten Automatisierungsschritten<br />
bis hin zur tatsächlichen Umsetzung<br />
unterstützt. Wichtig zu wissen ist,<br />
dass wir auch in bereits vorhandene Prozesse<br />
innovative Teillösungen integrieren können,<br />
da RPS einen nativen Robotercode erzeugt.<br />
Unser Ziel ist es, flexibel auf die Bedürfnisse<br />
unserer Kunden zu reagieren und<br />
ihnen als umfassender Robotik-Partner genau<br />
die Dienstleistungen und Konzepte anzubieten,<br />
die sie benötigen.“<br />
www.artiminds.com<br />
Bild: ArtiMinds<br />
Bild: ArtiMinds<br />
Bild: ArtiMinds<br />
Bild: Redaktionsbüro Stutensee<br />
Entsprechende Templates der Robot Programming Suite ermöglichen ein zuverlässiges,<br />
kraftgeregeltes Einstecken<br />
Die Autorinnen: Silke Glasstetter (links), Head of<br />
Marketing bei ArtiMinds, silke.glasstetter@arti<br />
minds.com und Dipl.-Ing. (FH) Nora Crocoll<br />
(rechts), Redaktionsbüro Stutensee (http://www.<br />
rbsonline.de)<br />
28 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
SMD-Schablonen<br />
Feinste Aperturen in kürzester Zeit<br />
Maximale Performance mit dem<br />
Laserscanner<br />
Eine Premiere auf der productronica: LPKF präsentierte<br />
seinen neuen MicroCut X mit integriertem Scannersystem<br />
– und toppt damit bisherige Performance-Spitzenwerte<br />
bei steigender Qualität. „Wir haben uns in den<br />
letzten Monaten den Bereich der StencilLaser sehr genau<br />
angesehen. Das Ergebnis: eine neue Systemsoftware<br />
zur Datenaufbereitung, ein System mit 1200mm Bearbeitungslänge<br />
und eben der neue MicroCut X“, erläutert<br />
LPKF-Produktmanager Patrick Stockbrügger.<br />
Das Ziel: Kunden mit Lösungen versorgen, die Effizienzgewinne<br />
versprechen und die Wirtschaftlichkeit sowie<br />
Qualität steigern. Stencils werden zum Drucken von<br />
Lotpasten für das Reflow-Löten auf PCBs oder Wafern<br />
benötigt. Je nach Stärke des Materials können aber<br />
auch Schablonen oder Mikroschneidteile für andere Anwendungen<br />
mit diesen Systemen gefertigt werden. Bislang<br />
setzen die StencilLaser auf eine hohe Dynamik in<br />
mehreren Achsen, um mit dem Spitzengerät rund<br />
50.000 Aperturen pro Stunde zu schneiden. Im Vergleich<br />
dazu schafft die scanner-basierte Lösung 77.000<br />
Aperturen und verbessert die Performance um mehr als<br />
50 Prozent. „Gerade bei diesen feinen Strukturen spielt<br />
der Scanner seine ganzen Vorzüge aus“, merkt Stockbrügger<br />
an. Die MicroCut-Laser des Unternehmens werden<br />
in Bereichen eingesetzt, wo es um feinste Folienausschnitte<br />
geht. Je kleiner die Aperturen, desto höher<br />
sind die Anforderungen an einen qualitätsoptimierten<br />
Prozess. Es kommt nicht nur auf die exakten Geometrien,<br />
sondern auch auf die passende Wandneigung und<br />
-rauheit sowie das optimale Schneiden ohne Schmelzereste<br />
an. Die verfügbaren Schneidgase setzt der neue<br />
StencilLaser wie seine Vorgänger automatisch ein. Das<br />
schlägt sich auch im Gravieren von Codes nieder: Codes<br />
mit dem Scannersystem benötigen rund 85 Prozent weniger<br />
Prozesszeit. Das System wurde als Prototyp erstmals<br />
auf der productronica vorgestellt. Einen Verkaufsstart<br />
plant das Unternehmen Mitte 2024<br />
www.lpkf.de<br />
für schnellen<br />
Standard<br />
PRÄZISION,<br />
DIE FUNKTIONIERT<br />
info@photocad.de<br />
www.photocad.de<br />
für maximale<br />
Leistung<br />
für kleinste<br />
Bauteile<br />
Der Laserscanner im<br />
neuen LPKF MicroCut<br />
X ersetzt Achsenbewegungen<br />
durch Ablenkspiegel<br />
und spart damit<br />
Prozesszeit<br />
Bild: LPKF<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 29
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Innovation und Wettbewerbsfähigkeit durch technologische Neuerungen<br />
Lösungen für die industrielle<br />
Fertigung von Elektronikprodukten<br />
Die Elektronikproduktion bildet das Rückgrat moderner Technologien und hat<br />
einen unverzichtbaren Einfluss auf nahezu alle Aspekte unseres täglichen Lebens.<br />
Von Mobilgeräten über Haushaltsgeräte bis hin zu Industrieanlagen – elektronische<br />
Komponenten sind allgegenwärtig. Die zentrale Rolle der Elektronikproduktion<br />
erstreckt sich über verschiedene Branchen und ist ein entscheidender<br />
Treiber für Innovation und Fortschritt.<br />
In einer Welt, die zunehmend von Technologie abhängig<br />
ist, spielt die Elektronikproduktion eine<br />
Schlüsselrolle bei der Erfüllung der wachsenden<br />
Nachfrage nach innovativen Produkten. Die Fertigung<br />
elektronischer Bauteile erfordert präzise und<br />
effiziente Prozesse, um Produkte von höchster Qualität<br />
herzustellen. An dieser Stelle wäre die Schnaidt<br />
GmbH mit Sitz in Herrenberg (bei Stuttgart) zu nennen.<br />
Das Unternehmen wurde im Jahr 1989 gegründet<br />
und steht seit mehr als 30 Jahren neben Qualität,<br />
Innovation sowie Kompetenz auch für Offenheit und<br />
Effektivität.<br />
Elektronik produzierbar machen<br />
Kerngeschäft war zunächst die Herstellung von<br />
Lötmasken für die Wellenlötung von bestückten Baugruppen<br />
mit hoher Fertigungspräzision, branchenführendem<br />
Wärmemanagement sowie filigranen Abdeckungen<br />
mittels Titan, was zu einer signifikant gesteigerten<br />
First-Pass-Yield Rate führte. Die Produktpalette<br />
wurde bald durch innovative Lösungen für<br />
das prozesssichere Nutzentrennen erweitert. Hier ist<br />
der modulare Werkstückträger für schnelles und<br />
werkzeugfreies Umrüsten während des laufenden<br />
Betriebs mit dem Matrixsystem erwähnenswert. Die<br />
Prozesstechnik gilt als das Rückgrat effizienter und<br />
kontrollierter Produktionsabläufe in der Elektronikfertigung.<br />
Durch den Einsatz fortschrittlicher Prozessautomatisierungstechnologien<br />
können Unternehmen<br />
ihre Produktion optimieren, Kosten senken<br />
und gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte verbessern.<br />
Insofern war es nicht verwunderlich, dass das<br />
ProCell Test, die Automatisierungszelle<br />
mit<br />
Fanuc Roboter, wurde<br />
zur productronica<br />
2023 erstmal vorgestellt:<br />
hier als Inline-<br />
Lösung mit Be- und<br />
Entlademodul für Baugruppen<br />
Bild: Schnaidt<br />
30 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Unternehmen in diese Technologie mit werkzeugloser<br />
Umrüstung durch Druckunterstützung für den<br />
Schablonendruck einstieg und so eine beträchtliche<br />
Senkung der PPM-Fehlerrate im SMT-Prozess durch<br />
diese professionelle Lösung erreicht wurde.<br />
Die enge Verknüpfung von Löt-, Trenn- und Prozesstechnik<br />
ermöglicht eine nahtlose Integration in den<br />
Fertigungsprozess. Diese Technologien sind nicht nur<br />
auf die Schaffung zuverlässiger Produkte ausgerichtet,<br />
sondern tragen auch zur Entwicklung innovativer<br />
Lösungen bei, die den steigenden Anforderungen an<br />
Präzision, Effizienz und Umweltverträglichkeit gerecht<br />
werden. Insgesamt spielen diese Schlüsseltechnologien<br />
eine entscheidende Rolle dabei, die Elektronikproduktion<br />
zukunftsfähig zu gestalten und den<br />
ständig wachsenden Bedarf an leistungsfähigen und<br />
zuverlässigen elektronischen Geräten zu erfüllen. Die<br />
Kunden von Schnaidt erstrecken sich über die<br />
Bereiche der Telekommunikation, der Medizin- und<br />
Energietechnik, der Automobil-, Luftfahrt- und Militärindustrie<br />
sowie der Bestückungsdienstleister.<br />
Im Jahre 2021 regelt der Gründer Helmut Schnaidt<br />
die Unternehmensnachfolge. Heute ist Uwe Kriegshäuser<br />
Geschäftsführer, das Unternehmen wurde durch die<br />
Geschäftsbereiche Automatisierung und Prüftechnik<br />
ergänzt. Als technologischer Vorreiter mit 10 Vertriebsstellen<br />
und zwei Betriebsstätten in Ammerbuch und<br />
Köln kann das Unternehmen mehr als 2.000 Kunden<br />
aufweisen, an die über 50.000 Produkte ausgeliefert<br />
wurden. Eine Erfolgsgeschichte, die durchaus für sich<br />
schreibt.<br />
Transformation 2.0: Der Pfad zur<br />
neuen Unternehmensvision<br />
Geprägt durch Seriosität, Leidenschaft sowie Innovationsfreude<br />
und gepaart mit modernster Technik,<br />
wurde bereits vor Jahren der Grundstein für einen<br />
dauerhaften Erfolg, strategische Allianzen, Partnerschaften<br />
inklusive hoher Kundenzufriedenheit gelegt.<br />
Um den Wandel aktiv mitzugestalten, erweiterte das<br />
Unternehmen um die Geschäftsbereiche Automatisierung<br />
und Prüftechnik, um rechtzeitig zur productronica<br />
2023 eine frische Perspektive auf die Unternehmensausrichtung<br />
zu geben.<br />
Eine Automatisierungszelle stellt ein integriertes<br />
System von Maschinen, Werkzeugen und Robotern<br />
dar, welches darauf ausgelegt ist, automatisierte<br />
Prozesse in der Fertigungsindustrie durchzuführen.<br />
Diese Zellen spielen eine bedeutende Rolle in der Industrialisierung,<br />
insbesondere im Bereich der Robotik<br />
und Automatisierungstechnik. Moderne Automatisierungszellen<br />
sind oft so konzipiert, dass sie flexibel<br />
und anpassungsfähig sind, um sich den wechselnden<br />
Anforderungen der Produktion anzupassen. Die neu<br />
präsentierten Automatisierungszellen weisen Datenanbindung<br />
an MES-Systeme, Verkettung von Prozessen<br />
zur Industrialisierung von elektronischen Baugruppen,<br />
übergeordnete SPS sowie alle benötigten<br />
Baugruppen für eine Automatisierung auf.<br />
ProCell Test:<br />
• Automatisierungszelle mit Fanuc Roboter<br />
• Inline-Lösung mit Be- und Entlademodul für Baugruppen<br />
• Schubladen-Prüfadapter mit Mehrfachausbau zum<br />
flexiblen Prüfen unterschiedlichster Baugruppen<br />
• Gut- sowie Schlechtsortierung<br />
Bild: Schnaidt<br />
Schubladen-Prüfadapter<br />
mit Mehrfachausbau<br />
zum flexiblen Prüfen<br />
unterschiedlichster<br />
Baugruppen im ProCell<br />
Test<br />
ProCell Laser ist die<br />
Automatisierungszelle<br />
mit einem Laser von<br />
Trumpf zum u.a. Lasermarkieren,<br />
Laserschweißen,<br />
Laserreinigen<br />
sowie Lasertrennen<br />
Bild: Schnaidt<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 31
» BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
ProCell Laser:<br />
• Automatisierungszelle mit einem Laser von<br />
Trumpf<br />
• Inline-Lösung zur Verkettung unterschiedlicher<br />
Prozesse<br />
• Laserlösungen zum Lasermarkieren von DM-Codes<br />
auf Leiterplatten oder Gehäuseteilen, Laserschweißen<br />
zur Verbindung der Baugruppen mit<br />
Kabellitzen, Laserreinigen von Gold-Pads oder<br />
auch Glasoberflächen sowie Lasertrennen von flexiblen<br />
Leiterplatten<br />
ProCell Press:<br />
• Professionelle Verarbeitung von Press-Fit oder<br />
Press-in-Kontakten<br />
• Kraft-/Wegeüberwachung des Prozessablaufs<br />
• Stand-alone oder auch Inline-Lösung<br />
Add-on-Automatisierungszellen zur Industrialisierung:<br />
• Vergusszelle mit sensorgestützter Überwachung<br />
von Ventilfunktionen sowie umfangreichen Möglichkeiten<br />
zur Dosierprozessüberwachung<br />
• Montagezelle<br />
• Schraubzelle<br />
Auch modulare Prüfadapter spielen eine entscheidende<br />
Rolle in der Elektronikfertigung, da sie den<br />
Testprozess von elektronischen Baugruppen erleichtern.<br />
Sie sind darauf ausgelegt, flexibel und anpassungsfähig<br />
zu sein, um verschiedene Arten von elektronischen<br />
Baugruppen zu testen. Die Modularität<br />
ermöglicht es, Adapter für unterschiedliche Anforderungen<br />
zu konfigurieren und schnell umzurüsten, um<br />
den sich ändernden Anforderungen in der Produktion<br />
gerecht zu werden. Durch die Verwendung modularer<br />
Prüfadapter kann die Investition in teure, kundenspezifische<br />
Adapter reduziert werden. Stattdessen<br />
können standardisierte Module kombiniert werden,<br />
um die Kosten zu minimieren. In der Elektronikfertigung<br />
sind modulare Prüfadapter somit entscheidende<br />
Werkzeuge, um die Effizienz, Flexibilität und Qualität<br />
des Testprozesses zu optimieren.<br />
Neu im Produktportfolio finden sich modulare<br />
Prüfadapter für jede Anwendung:<br />
• ProKit Base für Kleinserien und flexible Anwendungen<br />
• ProKit Slide zur automatisierten Prüfung<br />
• ProKit Disc<br />
• Ergonomische und haptische Highend-Lösung<br />
• Hochwertige Prüfadapter mit professionellem<br />
Ausbau. (Doris Jetter)<br />
www.schnaidt.eu<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Eine Erweiterung um die Geschäftsbereiche<br />
Automatisierung<br />
und Prüftechnik bringt<br />
frische Perspektiven in die<br />
Unternehmensausrichtung.<br />
Bild: Schnaidt<br />
Zur professionellen Verarbeitung von Press-Fit oder auch Press-in-Kontakten<br />
wurde ProCell Press präsentiert<br />
Ebenfalls neu im Produktportfolio befindet sich ProKit Base für Kleinserien<br />
sowie flexible Anwendungen<br />
Bild: Schnaidt<br />
32 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Produkt-News « BAUGRUPPENFERTIGUNG<br />
Mobile Bauteilrollen-Magazin-Lösung<br />
Intelligente Bedienerunterstützung durch Pick-by-Light<br />
Die Bauteilrollen-Magazin-Lösung<br />
“Pick-by-Light-mobile” kombiniert<br />
bedienerorientierte Hardware und<br />
intelligente Software-Module, die<br />
optimal zusammenspielen<br />
Bild: Asys<br />
Eine verbrauchsorientierte Nachversorgung<br />
von Material, insbesondere von<br />
SMD-Bauteilrollen, ist für eine effiziente<br />
Elektronikproduktion unerlässlich. Zu diesem<br />
Zweck hat Asys ein intelligentes System<br />
entwickelt, das die Stillstandzeiten<br />
der Linie minimiert, den Bediener unterstützt<br />
und damit die Effizienz der gesamten<br />
Linie maximiert. Die Bauteilrollen-<br />
Magazin-Lösung “Pick-by-Light-mobile”<br />
kombiniert bedienerorientierte Hardware<br />
und intelligente Software-Module, die<br />
optimal zusammenspielen.<br />
Bestehende Produktionslayouts bieten<br />
oftmals nicht ausreichend Platz, um Rollen-Nachfüllmaterial<br />
mittels fahrerlosen<br />
Transportsystemen direkt zu den Bestücksystemen<br />
zu bringen. In aller Regel<br />
besteht dafür die Möglichkeit, dieses zumindest<br />
zum Linienkopf zu bringen. Als<br />
Transportbehälter dient das Bauteilrollen-<br />
Magazin. Hier bietet die Pick-by-Lightmobile-Lösung<br />
die Schnittstelle zum Bediener:<br />
Der Bediener kann mittels eines<br />
Trolleys ein Magazin übernehmen, das<br />
ihm den direkten Zugriff auf bis zu 13<br />
Bauteilrollen ermöglicht. Dies entspricht<br />
einem durchschnittlichen Zeithorizont<br />
pro Linie von ca. 1,5 Stunden, für den Materialverbrauch<br />
vorausberechnet wird. Jeder<br />
Slot innerhalb des Rollenmagazins ist<br />
mittels eines Smart Labels eindeutig definiert<br />
und markiert.<br />
SMD-Bauteilrollen prozesssicher<br />
handeln<br />
Durch die direkte Anbindung an die Pulse<br />
PRO Software Suite sind Position und<br />
Metadaten jeder einzelnen Bauteilrolle<br />
jederzeit bekannt. Basierend auf den Bedarfsinformationen<br />
der angeschlossenen<br />
Bestückungssysteme wird dem Bediener<br />
über die Software-Funktion „Line Observer“<br />
der priorisierte Bedarf an Bauteilrollen<br />
übersichtlich auf dem zentralen Display<br />
angezeigt. So wird die Entnahme der<br />
Einzelrolle aus dem Rollen-Magazin über<br />
die LED des slot-spezifischen Smart Labels<br />
visuell unterstützt – und der Bediener<br />
gezielt geführt. Durch die Entnahme<br />
und Produkterfassung am Bestückungsautomaten<br />
wird der Bedarf aktualisiert<br />
und der Bediener zur nächsten Entnahmeposition<br />
geführt. Um darüber hinaus<br />
ein Höchstmaß an Flexibilität zu gewährleisten,<br />
hat der Bediener jederzeit die<br />
Möglichkeit, eigenverantwortlich eine<br />
andere Bauteilrolle zu priorisieren und<br />
nachzufüllen. Dabei wird die visuelle<br />
Pick-by-Light-Unterstützung auf die<br />
richtige Rolle aktualisiert und der Bediener<br />
wieder gezielt geleitet.<br />
„Für den Bediener entfällt durch die visuelle<br />
Unterstützung der zeitaufwändige<br />
Prozess des Suchens, Umordnens und<br />
Identifizierens der richtigen Bauteilrolle<br />
für die Nachfüllung: es wird sicherge-<br />
stellt, dass der Bediener<br />
schnell und intuitiv arbeiten<br />
kann. Die eindeutige visuelle<br />
Identifizierung minimiert zudem<br />
Bedienerfehler, die zu<br />
weiteren Ausfallzeiten der gesamten<br />
Linie führen könnten.<br />
Eine verbrauchs- und bedarfsorientierte<br />
Nachversorgung<br />
der Bestückungssysteme und<br />
damit der Linien ist gewährleistet”,<br />
sagt Fabian Autenrieth,<br />
Product Manager Material<br />
Logistics des Unternehmens.<br />
Die Pick-by-Light-Option ist unabhängig<br />
von den Anbietern der Bestückungs-systeme<br />
und bietet ein Höchstmaß an Kompatibilität<br />
und Flexibilität, insbesondere<br />
für Anwender unterschiedlicher Bestückungssysteme.<br />
Das modulare und skalierbare<br />
Konzept ermöglicht einen flexiblen<br />
Einsatz und ist auch für häufige Layout-Anpassungen<br />
optimiert. Auch bei<br />
wachsender Produktionsgröße, zum Beispiel<br />
durch die Integration zusätzlicher<br />
Produktionslinien, kann das System einfach<br />
erweitert, die Distributionslogik angepasst<br />
und auf Basis der erweiterten Anwendungsfälle<br />
weiter optimiert werden.<br />
www.asys-group.com<br />
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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 33
Bild: ASMPT<br />
Works Material Flow Optimizer berechnet kontinuierlich auf der Basis frei definierbarer Zeitscheiben<br />
den Materialverbrauch und sorgt zusammen mit dem Modul Works Material Manager für Nachschub<br />
an der Linie<br />
Optimierung des ganzheitlichen Materialfluss in der Intelligent Factory<br />
Vermeidung unnötiger Transportwege<br />
Das richtige Material in der richtigen Menge<br />
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bereitstellen<br />
und unnötige Transportwege vermeiden,<br />
das sind die Stärken von Works<br />
Material Flow Optimizer. Die Applikation vermeidet<br />
Angstbestände an der Linie ebenso<br />
wie überflüssige Ein- und Auslagerungen.<br />
„Dass SMT-Fertiger Maschinenstillstände<br />
unter allen Umständen vermeiden wollen,<br />
ist nur allzu verständlich“, sagt Alexander<br />
Nitzsche, Senior Product Manager Automation<br />
Solutions bei ASMPT. „Dies führt oft<br />
dazu, dass weitaus mehr Material als nötig<br />
an der Linie gelagert wird, so wertvoller<br />
Raum auf dem Shopfloor verstellt ist und<br />
dies Material nicht mehr anderen Linien zur<br />
Verfügung steht. Nicht selten wird aber<br />
auch eine gerade erst abgerüstete und eingelagerte<br />
Materialrolle nach nur wenigen<br />
Minuten bei der nächsten Rüstung wieder<br />
in den Vorrüstbereich zurücktransportiert.“<br />
Optimierter Materialfluss<br />
Works Material Flow Optimizer berechnet<br />
kontinuierlich auf Basis frei definierbarer<br />
Zeitscheiben den Materialverbrauch und<br />
sorgt zusammen mit dem Modul Works<br />
Material Manager für Nachschub an der Linie.<br />
So wird ein optimiertes Materialmanagement<br />
zuverlässig sichergestellt. Anhand<br />
des geplanten und tatsächlichen Materialverbrauchs<br />
sowie des Materialvorrats vor<br />
Ort berechnet und aktualisiert die Materialfluss-Applikation<br />
den Bedarf an der Linie<br />
dynamisch und kontinuierlich. Diese miteinander<br />
verknüpften Daten bilden dann die<br />
Basis für eine automatische Steuerung und<br />
Optimierung, für Bedarfsmeldungen an<br />
Zentral- und Zwischenlager sowie zeitgesteuerte<br />
Transportaufträge.<br />
Ebenfalls bedarfsorientiert organisiert und<br />
optimiert wird die Zwischenlagerung von<br />
Material im Vorrüstbereich, um unnötige<br />
Materialtransporte zwischen Lager und<br />
Shopfloor zu vermeiden. Werden Rollen<br />
nach Abschluss eines Produktionsauftrages<br />
abgerüstet, prüft die Applikation automatisch,<br />
ob das Material in den nächsten Tagen<br />
für weitere Aufträge benötigt wird. Ist<br />
dies der Fall, weist sie das Bedienpersonal<br />
an, die entsprechende Rolle im Active Feeder<br />
Rack des Vorrüstbereich vorzuhalten.<br />
Entlastung der Ressourcen<br />
„Works Material Flow Optimizer markiert<br />
einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung<br />
intelligente und integrative Datennutzung<br />
zur Prozessoptimierung“, erklärt Nitzsche.<br />
„Als Innovations- und Marktführer bei<br />
Hard- und Software für Elektronikfertigungen<br />
konnten wir unser gesamtes Prozess-<br />
Know-how und unsere langjährige Erfahrung<br />
in die Entwicklung von Works Material<br />
Flow Optimizer einbringen. Unsere Kunden<br />
erhalten eine praxisgerechte Applikation für<br />
ihre Intelligent Factory, die ihnen Sicherheit<br />
bei der Materialversorgung gibt und ihre<br />
Fachkräfte wie auch die Transport- und Lagerinfrastruktur<br />
spürbar entlastet.“<br />
smt.asmpt.com<br />
Bild: ASMPT<br />
Mit der Funktion Material Demand Calculation erfolgt ein automatischer<br />
Abgleich zwischen initialer Materialplanung und tatsächlichem Materialverbrauch<br />
an der Linie<br />
Die Funktion Re-use organisiert und optimiert die Zwischenlagerung von<br />
Material in einem Active Feeder Rack im Vorrüstbereich<br />
Bild: ASMPT<br />
34 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
BAUGRUPPENFERTIGUNG «<br />
Bild: Becker & Müller<br />
Geätztes Leiterbild<br />
Bild: Becker & Müller<br />
PCB Panel nach Ätz-<br />
Prozess<br />
PCB-Ätzen auf hohem Niveau<br />
Mehr Nachhaltigkeit durch innovative Prozessoptimierungen<br />
Ätzen gehört zu den wichtigsten Prozessschritten<br />
bei der Fertigung von Leiterplatten<br />
– und gleichzeitig zu den anspruchsvollsten.<br />
Mit einer neue Ätzanlage stellte<br />
Becker&Müller die Weichen hin zu einer<br />
präziseren und effizienteren PCB-Produktion.<br />
Die neue PCB-Bearbeitungslinie vereint<br />
höhere Prozesssicherheit mit einem<br />
Mehr an Bedienerfreundlichkeit und<br />
Nachhaltigkeit.<br />
Die neue Ätzlinie bereitet einen großen<br />
Schritt in die Zukunft unserer Fertigung“,<br />
erklärt Geschäftsführer Janik Becker. „Unser<br />
Schwerpunkt als Hersteller anspruchsvoller<br />
Leiterplatten im Bereich<br />
Muster und Prototypen setzt voraus, dass<br />
wir bei Qualität und Genauigkeit immer<br />
ganz vorne sind – auch bei sehr kleinen<br />
Losgrößen, unterschiedlichen Schichtdicken<br />
und Layouts.“<br />
Die SES(Strip-Etch-Strip)-Anlage besteht<br />
aus drei Haupt-Modulen. Auf 15 m Länge<br />
werden Fotoresist Strippen, Ätzen der<br />
Kupferkaschierung und Zinn-Strippen<br />
realisiert – alles unter mehrfacher automatisierter<br />
Überwachung und Reinigung.<br />
Mit technologischen Verbesserungen bietet<br />
die Ätzlinie nun mehrere Vorteile bei<br />
der Leiterplattenfertigung.<br />
Ätzlinie mit Vorteilen<br />
„Zunächst einmal ist die neue Anlage um<br />
eine ganze Kammerlänge verlängert worden“,<br />
erklärt Janik Becker. „Alleine das<br />
sorgt für ein Plus an Volumen und Prozesssicherheit.“<br />
Durch diese Verlängerung<br />
in Kombination mit der Erhöhung der<br />
Durchlaufgeschwindigkeit kann die Kapazität<br />
der Anlage auf bis zu 36 m² pro<br />
Stunde erweitert werden. Weiteres Plus<br />
für den Einsatz im Bereich PCB-Prototyping<br />
ist das ausgeklügelte Transportsystem,<br />
das die Bearbeitung von Panelstärken<br />
zwischen 50 bis 6.000 µm ermöglicht.<br />
Beim Fotoresist wurde eine neue Filteranlage<br />
verwendet: Mit einem Zyklon-Filter<br />
anstatt der alten Bandfilteranlage lässt<br />
sich nicht nur die Standzeit der Chemikalien<br />
verlängern, es wird auch insgesamt<br />
weniger Chemie verwendet, was der Umwelt<br />
zugutekommt. Die Automatisierung<br />
im Sn-Strip-Modul trägt diesem Faktor<br />
ebenfalls Rechnung: Eine kontinuierliche<br />
Überwachung und passgenaue Dosierung<br />
halten das Level der verwendeten Chemikalien<br />
stets in der nötigen Konzentration.<br />
Als Wasseranteil wird auch bereits kontaminiertes<br />
Wasser aus der nachfolgenden<br />
Kammer zugeführt, es muss also nicht extra<br />
neues Frischwasser genutzt werden –<br />
auch hier wird Nachhaltigkeit zum aktiven<br />
Prozessbaustein.<br />
Im Nachstrip-Modul wurde eine spezielle<br />
Düsenanordnung gewählt, die deutlich<br />
höhere Drücke bis zu 6 Bar erlaubt. „Besonders<br />
bei sehr komplexen Leiterplatten<br />
können wir damit einen klaren Zugewinn<br />
an Präzision, Qualität und Sauberkeit erzielen“,<br />
freut sich der Geschäftsführer.<br />
Maximale Sauberkeit und damit Produktqualität<br />
wird in allen drei Anlagenbereichen<br />
auch durch ein neu optimiertes<br />
Spülsystem realisiert. Dabei geht das Unternehmen<br />
noch über die gesetzlich vorgeschriebene<br />
3-fach-Nutzung des Wassers<br />
hinaus, wie der Geschäftsführer erläutert:<br />
„Die Anlage spült in vier Kaskaden.<br />
Damit reduzieren wir die Spülwassermenge<br />
um bis zu 50%, wobei wir teilweise<br />
auch Regenwasser dazu nutzen.“<br />
Hohe Automatisierung<br />
Einen im Vergleich zur alten Anlage deutlich<br />
höheren Grad an Automatisierung<br />
und Effizienz bietet das eigentliche Ätz-<br />
Modul. In diesem können Kupferstärken<br />
von 9 bis 200 µm unter einem Durchlauf<br />
geätzt werden. Ermöglicht wird dies vor<br />
allem durch die konsistente Überwachung<br />
von Dichte und pH-Wert der verwendeten<br />
Medien: 16 Rohre mit je eigenem Durchlauf-Mengenmesser<br />
sowie Check der Düsen.<br />
Dazu kommt ein neues patentiertes<br />
Vakuum-Ätz-System, welches die bisherigen<br />
Unterschiede des Ätzergebnisses zwischen<br />
Top- und Bottomseite der bearbeiteten<br />
Leiterplatten auf ein Minimum reduziert:<br />
„Da in der Linie horizontal geätzt<br />
wird, würde sich das Ätzmedium an der<br />
Top-Seite ansammeln, der Sprühstrahl<br />
trifft nicht mehr mit voller Leistung auf<br />
die Oberfläche auf. Auf der Bottom-Seite<br />
läuft das Medium durch die Schwerkraft<br />
sofort ab, ein identisches Ergebnis wäre<br />
auf konventionelle Weise nicht realisierbar.<br />
Abhilfe schafft ein Vakuum, welches<br />
über ein Venturi-Prinzip erzeugt wird und<br />
das Medium an der Oberseite der PCB absaugt.<br />
Somit wird analog zur Unterseite<br />
ein direktes Auftreffen des Sprühstrahles<br />
auf die PCB-Oberfläche gewährleistet.<br />
Insgesamt bewirkt die Automatisierung<br />
hier ein deutliches Plus bei Qualität und<br />
Prozesssicherheit, aber auch an Komfort<br />
für die Mitarbeiter“, so Janik Becker.<br />
Neben zahlreichen technologischen Optimierungen<br />
bietet die neue Bearbeitungslinie<br />
nicht nur ein Mehr an Bedienerfreundlichkeit<br />
für die Mitarbeiter, sondern<br />
auch dem Umweltschutz wurde in besonderem<br />
Maße Rechnung getragen. „Gerade<br />
für uns als regional verwurzeltes Familienunternehmen<br />
sind solch positive Nachhaltigkeitsaspekte<br />
von größter Wichtigkeit“,<br />
lässt Becker wissen.<br />
www.becker-mueller.de<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 35
Bild: imec<br />
Die imec 3D-Verbindungstechnologie-Landschaft<br />
Das Versprechen des Wafer-to-Wafer-Hybridbondens<br />
Der Weg zum 400 nm Interconnect<br />
Pitch ist frei<br />
Die 3D-Integration ist eine entscheidende Technologie, um heterogene Multi-<br />
Chip-Integrationslösungen zu realisieren. Damit reagiert die Industrie auf die<br />
Nachfrage nach mehr Power, Performance, Fläche und Kostenvorteilen auf<br />
Systemebene. 3D-Stacks werden auf verschiedenen Ebenen der elektronischen<br />
Systemhierarchie eingeführt. Daher wurde eine Vielzahl von 3D-Verbindungstechnologien<br />
entwickelt, die ein breites Spektrum von Verbindungsabständen<br />
abdecken und verschiedenste Anwendungsanforderungen erfüllen.<br />
Soon Aik Chew, Joeri De Vos, Eric Beyne, imec, Leuven (Belgien)<br />
Bis vor kurzem war die Großserienfertigung<br />
des Wafer-to-Wafer-Hybridbondens<br />
hauptsächlich auf den Bereich<br />
Stacked Imagesensoren auf signalverarbeitenden<br />
Schaltungen beschränkt. In<br />
jüngerer Zeit wird die Technik auch für<br />
die Integration von CMOS-Peripherieschaltungen<br />
auf 3D-NAND-Schichten<br />
eingesetzt. Diese Anwendungen profitieren<br />
von der Möglichkeit der Technologie, eine<br />
Million Verbindungen pro mm 2 zu integrieren,<br />
was durch einen engen Cu-Verbindungsabstand<br />
von etwa 1 µm ermöglicht<br />
wird. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit,<br />
verschiedene Materialien und Funktionalitäten<br />
sowie CMOS-Technologien unterschiedlicher<br />
Generationen zu kombinieren.<br />
Mit Hilfe der Systemtechnologie-Co-<br />
Optimierung (STCO) wird die Partitionierung<br />
von Schaltkreisen auf immer niedrigeren<br />
Ebenen der Designhierarchie erfolgen.<br />
Um das Potenzial des Wafer-to-Wafer-Hybrid-Bonding<br />
dabei voll auszuschöpfen,<br />
muss es den Forschern gelingen,<br />
den Pitch der Verbindungen weit unter<br />
1 µm zu skalieren.<br />
Prozessablauf für das Wafer-to-Wafer<br />
Hybrid-Bonden<br />
Die heutigen Prozessabläufe für das<br />
Hybrid-Bonden von Wafer zu Wafer beginnen<br />
mit zwei vollständig prozessierten<br />
300-mm-Wafern mit abgeschlossenem<br />
Front-End-of-Line (FEOL) und Back-Endof-Line<br />
(BEOL). Der erste Teil des Prozesses<br />
ähnelt einem On-Chip BEOL Damascene-Prozess,<br />
bei dem kleine Kavitäten in<br />
das Bonding-Dielektrikum geätzt werden<br />
– wofür überwiegend SiO2 verwendet<br />
wird. Die Hohlräume werden mit Barrieremetall,<br />
Seed und Cu gefüllt. Danach folgt<br />
ein chemisch-mechanischer Polierschritt<br />
(CMP), der für eine hohe Gleichmäßigkeit<br />
über die Wafer hinweg optimiert ist, um<br />
extrem plane dielektrische Oberflächen<br />
zu erzeugen und gleichzeitig eine Vertiefung<br />
von wenigen Nanometern für die<br />
Cu-Pads zu erzielen. Nach der präzisen<br />
Ausrichtung wird das eigentliche Bonden<br />
der beiden Wafer bei Raumtemperatur<br />
durchgeführt, indem die Wafer in der<br />
Mitte des Wafers in Kontakt gebracht<br />
werden. Die polierte Oberfläche der Wafer<br />
führt zu einer starken Anziehungskraft<br />
zwischen den Wafern, was zu einer Bondwelle<br />
führt, die den Spalt zwischen den<br />
Wafern von der Mitte zum Rand hin<br />
schließt. Nach diesem Schritt des Bondens<br />
bei Raumtemperatur werden die<br />
Wafer bei höheren Temperaturen getempert,<br />
um eine dauerhafte dielektrische<br />
und Cu-zu-Cu-Bindung zu erzielen.<br />
36 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
PACKAGING «<br />
TEM-Bild, das zahlreiche Cu-Pads zeigt, die im Abstand von 400 nm verbunden sind (gleiches Pad-Design)<br />
Bild: imec<br />
Neue Anwendungen, neue<br />
Prozessschritte?<br />
Mit der Ausweitung des Anwendungsbereichs<br />
entstehen immer fortschrittlichere<br />
Implementierungen des Hybrid-Bonding.<br />
Wie bereits erläutert, geht der Trend<br />
dahin, den Bondprozess immer näher an<br />
das Frontend zu verlagern, um beispielsweise<br />
Logik-auf-Logik oder Speicher-auf-<br />
Logik-Stacking zu ermöglichen. Dies erfordert<br />
auch eine stärkere Nachbearbeitung<br />
nach dem Bondprozess.<br />
Ein spezifisches Beispiel ist ein Backside<br />
Power Delivery Network (BSPDN), für das<br />
das Wafer-to-Wafer-Bonden ein entscheidender<br />
Schritt ist. Bei der BSPDN-<br />
Verarbeitung wird die Vorderseite des ersten<br />
Wafers auf einen Trägerwafer geklebt.<br />
Die Rückseite des ersten Wafers wird dann<br />
gedünnt und der Prozess wird durch<br />
n-TSV-Strukturierung, Metallfüllung und<br />
Rückseitenmetallisierung abgeschlossen.<br />
In diesem Beispiel wird ein Teil der BEOL-<br />
Verarbeitung nach dem Wafer-Bonding-<br />
Prozess durchgeführt. Die Anwendungen<br />
stellen strengere Anforderungen an die<br />
Skalierung, die eine Herausforderung für<br />
den aktuellen Prozessablauf darstellen.<br />
Die Hauptprobleme betreffen die Genauigkeit<br />
der Cu-zu-Cu-Ausrichtung, die<br />
Reinheit des Wafers und die Topologie vor<br />
dem Bonden sowie die Bindungsstärke der<br />
Dielektrika und der Cu-Pads bei kleinen<br />
Pitches für die Verbindungen.<br />
Hybride Wafer-to-Wafer-<br />
Bonding-Prozesse<br />
Designverbesserungen zur Kompensation<br />
von Limitationen bei Skalierung<br />
und Ausrichtung:<br />
Imec-Forscher haben zum ersten Mal ein<br />
Versuchsträgerdesign mit einem sechseckigen<br />
Gitter und kreisförmigen Cu-<br />
Pads anstelle des traditionellen quadratischen<br />
Gitters mit einem quadratischen<br />
oder kreisförmigen Pad-Design vorgeschlagen.<br />
Das neue Design bietet mehrere<br />
Vorteile. Es ermöglicht eine besonders<br />
dichte Packung der Cu-Pads mit gleichen<br />
Abständen zwischen allen benachbarten<br />
Pads. Bei weiterer Skalierung erleichtert<br />
eine solche Konfiguration die<br />
Kontrolle der Cu-Pad-Dichte bei gleichzeitiger<br />
Maximierung der Cu-Padgröße<br />
und der Abstände. Das Team untersucht<br />
auch, welche Auswirkungen die Verwendung<br />
eines gleichen oder ungleichen<br />
Pad-Designs hat. Im letzteren Fall wird<br />
der obere Wafer mit kleineren kritischen<br />
Cu-Pad-Abmessungen entworfen als der<br />
untere Wafer. Ungleiche Pad-Designs<br />
bieten einige Vorteile, darunter eine größere<br />
Toleranz beim Bonding-Overlay, eine<br />
geringere parasitäre Kapazität und<br />
Detailansicht von langen<br />
Daisy Chains mit<br />
400 nm Abstand in einem<br />
gleichmäßigen<br />
Pad-Design, das zur<br />
Bewertung der Cu-Cu-<br />
Konnektivität verwendet<br />
wurde (wie auf der<br />
IEDM 2023 vorgestellt)<br />
eine höhere dielektrische Durchschlagsfestigkeit<br />
bei kleinen Interconnect-Abständen.<br />
Genaue Kontrolle der Oberflächentopografie:<br />
Bevor die beiden Wafer miteinander gebondet<br />
werden, müssen die Oberflächen<br />
beider Wafer extrem plan und sauber<br />
sein, um einen zuverlässigen Hybridbondprozess<br />
zu erreichen. CMP ist daher<br />
ein sehr anspruchsvoller Prozessschritt.<br />
Darüber hinaus ermöglicht CMP eine<br />
einheitliche Vertiefung der Cu-Pads, was<br />
bedeutet, dass das Cu vor dem Bonden<br />
einige Nanometer unterhalb der dielektrischen<br />
Oberfläche bleibt. Dies ist erforderlich,<br />
um nach dem Tempern eine lunkerfreie<br />
Verbindung zu erhalten. Durch<br />
die Kombination eines fortschrittlichen<br />
CMP-Prozesses mit Dummy-Pads im Layout-Design<br />
gelang es den Forschern, die<br />
Höhe der Cu-Pads und die Oberflächentopologie<br />
auf dem gesamten Wafer genau<br />
zu kontrollieren.<br />
Bild: imec<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 37
» PACKAGING<br />
bei diesen 400 nm großen Leiterbahnabständen<br />
die Überlappung kleiner als<br />
100 nm sein muss, um eine ausreichende<br />
Ausbeute in der Massenfertigung zu erzielen.<br />
Daher stellt die Erfüllung der Anforderungen<br />
zukünftiger 3D-SOC-Designs<br />
hohe Anforderungen an die Overlay-Genauigkeit<br />
von Wafer-Bonding-Anlagen<br />
der nächsten Generation.<br />
Bild: imec<br />
Wafer-to-wafer Bonding mit einer Überlappung von weniger als 150 nm (wie auf der IEDM<br />
2023 vorgestellt)<br />
SiCN-Dielektrikum für erhöhte Bindungsstärke<br />
und Skalierbarkeit:<br />
Imec hat bereits früher SiCN als Dielektrikum<br />
der Wahl für kleine Leiterbahnabstände<br />
vorgeschlagen. SiCN-Oberflächen<br />
weisen im Vergleich zu SiO2-Oberflächen<br />
eine höhere Bindungsenergie auf, d. h. es<br />
ist mehr Energie erforderlich, um die Bindung<br />
zu brechen. Außerdem fungiert SiCN<br />
als Diffusionsbarriere für Cu und eine Wafer-Passivierungsschicht,<br />
die die Gasdiffusion<br />
blockiert, was zu einer thermisch stabileren<br />
Bindungsschnittstelle führt. Diese<br />
Eigenschaften sind von zunehmender Bedeutung<br />
bei der Skalierung der Hybridbond-Verbindungsabstände.<br />
Messungen<br />
auf der Grundlage der Nanoindentation –<br />
einer immer häufiger angewandten Technik<br />
zur Bewertung der Bindungsstärke –<br />
bestätigten, dass die SiCN-SiCN-Bindungsstärke<br />
die von SiO2-SiO2 deutlich<br />
übertrifft. Die hohe Bindungsstärke kann<br />
nach dem Tempern bei nur 250°C erreicht<br />
werden und verschlechtert sich auch bei<br />
höheren Temperaturen nicht.<br />
400 nm Pitch Interconnects mit<br />
sehr guter elektrischer Leistung<br />
Die oben genannten Erkenntnisse wurden<br />
genutzt, um einen fortschrittlichen<br />
Wafer-zu-Wafer Cu/SiCN-Bonding-Prozess<br />
durchzuführen. Das eigentliche Bonden<br />
wurde mit einem handelsüblichen<br />
hochwertigen Wafer Bonder durchgeführt,<br />
der mit fortschrittlichen Ausrichtungsfunktionen<br />
ausgestattet ist – ein<br />
Werkzeug, das für den Erfolg des Prozesses<br />
entscheidend ist. 300-mm-Wafer<br />
wurden erfolgreich gebondet, wobei Cu-<br />
Verbindungen mit einem noch nie dagewesenen<br />
Pitch von nur 400 nm hergestellt<br />
wurden. Die Ergebnisse zeigen eine erfolgreiche<br />
Kontrolle der Cu/SiCN-Oberflächentopographie,<br />
eine präzise Ausrichtung<br />
(die zu einer Überlappung von weniger<br />
als 150 nm führt) und eine günstige<br />
elektrische Leistung (d. h. einen niedrigen<br />
Einzelkontaktwiderstand).<br />
Notwendige Überlappung<br />
Zum ersten Mal untersuchte das Team<br />
auch die Beziehung zwischen dem Bonding-Overlay<br />
und der Zuverlässigkeit (d. h.<br />
dielektrischer Durchschlag und Ausbeute).<br />
Die Ergebnisse bestätigen, dass die dielektrische<br />
Durchschlagsfestigkeit von<br />
ungleich gestalteten Cu-Pads höher ist<br />
als die von gleich gestalteten Pads bei<br />
kleinen Interconnect-Abständen. Das<br />
Team kam außerdem zu dem Schluss, dass<br />
Fazit<br />
Das Wafer-to-Wafer-Hybrid-Bonding<br />
hat sich als vielversprechende 3D-Integrationstechnologie<br />
erwiesen, die eine<br />
zunehmende E/A-Dichte und effizientere<br />
Verbindungen zwischen funktionalen<br />
Dies ermöglicht. Um Anwendungen wie<br />
Memory-on-Logic zu ermöglichen – bei<br />
denen das Wafer-to-Wafer-Bonding nahe<br />
am Front-End stattfindet – muss die<br />
Skalierung der Cu-Verbindungssteigung<br />
bis an ihre Grenzen getrieben werden.<br />
Verbesserungen im Grid-Design, eine<br />
verbesserte Kontrolle der Oberflächentopographie,<br />
die Verwendung von SiCN als<br />
Dielektrikum, ein grundlegendes Verständnis<br />
der Bondmechanismen und eine<br />
verbesserte Überlappungskontrolle sind<br />
die wichtigsten Voraussetzungen für die<br />
Realisierung von elektrisch funktionalen<br />
und zuverlässigen Cu-Verbindungen mit<br />
einem Pitch von 400 nm (und kleiner).<br />
Diese Ergebnisse bilden die Grundlage<br />
für die Entwicklung zukünftiger Waferto-Wafer-Bonding-Prozesse<br />
mit noch<br />
geringeren Abständen zwischen den Verbindungen.<br />
www.imec-int.com/en<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Wafer-to-Wafer Hybrid<br />
Bonding ist eine attraktive<br />
3D-Integrationstechnologie<br />
für das Stacken<br />
mehrerer heterogener<br />
Chips mit hoher<br />
3D-Verbindungsdichte.<br />
38 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Bild: Fraunhofer IPMS<br />
Bild: Fraunhofer FEP<br />
300 mm Reinraum des Fraunhofer IPMS<br />
300 mm Reinraum beim Fraunhofer FEP<br />
Zukunftsweisende Halbleiterforschung auf 200/300 mm Wafer<br />
Serviceangebot für Zugang zu neuesten Technologien<br />
Bild: Fraunhofer IPMS<br />
Mitten im Silicon Saxony bietet das Fraunhofer-Institut<br />
für Photonische Mikrosysteme<br />
IPMS sowohl großen Chipherstellern<br />
als auch kleineren Unternehmen Zugang<br />
zu neuesten Forschungsergebnissen und<br />
Technologien auf 200 und 300 mm Silizium<br />
Wafern. Das Serviceangebot erstreckt<br />
sich von der Beratung über die Prozessentwicklung<br />
bis hin zur Pilotserienfertigung.<br />
Dabei spielt auch GreenICT – also Nachhaltigkeit<br />
– eine immer wichtigere Rolle.<br />
MEMS-Technologien auf<br />
200 mm Wafern<br />
Am Fraunhofer IPMS erfolgt die technologische<br />
Entwicklung und Betreuung der<br />
MEMS-Technologien entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette: von Einzelprozessen<br />
über Technologiemodule bis hin zur<br />
kompletten Technologie sowie die prozesstechnische<br />
Betreuung der Anlagen im<br />
Reinraum. Nach erfolgreicher Entwicklung<br />
wird eine Pilotfertigung bzw. Unterstützung<br />
des Technologietransfers angeboten.<br />
Im Bereich der Sensorik und Aktorik entwickelt<br />
das Fraunhofer IPMS beispielsweise<br />
kapazitive Ultraschall-Sensoren. Diese<br />
werden als Plattform angeboten, um<br />
schnell kundenspezifische Anpassungen<br />
vornehmen zu können. Dies bietet auch<br />
Mittelständlern einen kostengünstigen Zugang<br />
zu Hochtechnologie. Zudem können<br />
Kunden die neusten Entwicklungen in ihrer<br />
Anwendung testen. Hierfür bietet das<br />
Fraunhofer IPMS Evaluations-Kits an.<br />
300 mm Halbleiterprozessund<br />
Produktentwicklung<br />
Mit dem Center Nanoelectronic Technologies<br />
(CNT) betreibt das Fraunhofer IPMS<br />
angewandte Forschung auf 300 mm Wafern<br />
für Chiphersteller, Zulieferer, Equipmenthersteller<br />
und F&E-Partner.<br />
Dabei wird eine Vielzahl von Technologieentwicklungen<br />
und Supportleistungen auf<br />
dem Gebiet der Ultra-Large-Scale-Integration<br />
(ULSI) angeboten. Diese umfassen unter<br />
anderem Einzelprozessentwicklungen<br />
im Bereich Atomlagenabscheidung, chemisch-mechanisches<br />
Polieren, Wafermetallisierung,<br />
Waferreinigung, Metrologie<br />
oder Nanopatterning. Aber auch die Evaluation<br />
und Optimierung von Chemikalien<br />
und Verbrauchsmaterialien für neueste<br />
CMOS-Technologien sowie Anlagenqualifikationen<br />
sind im Reinraum des CNT möglich.<br />
Der Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten<br />
liegt im Front-End-Bereich mit Fokus auf<br />
der Integration von Funktionalitäten in<br />
Verdrahtungsebenen (BEoL-Modul). Gemeinsam<br />
mit dem Fraunhofer IZM-ASSID<br />
(Schwerpunkt Heterointegration und Wafer<br />
Level Packaging) werden im Center<br />
CEASAX (Center for Advanced CMOS &<br />
Heterointegration Saxony) Kompetenzen<br />
gebündelt und Forschungsschwerpunkte<br />
im Bereich Neuromorphic Computing,<br />
Kryo- und Quantentechnologie sowie Advanced<br />
Packaging gesetzt.<br />
Zur Erweiterung der Möglichkeiten wurde<br />
mit der Firma Applied Materials ein Tech-<br />
Evaluation Kit für<br />
quasi-statische<br />
MEMS-Scanner<br />
nologiezentrum für Halbleitermetrologie<br />
und Prozessanalyse gegründet. Am Fraunhofer<br />
IPMS wurden dafür hochmoderne<br />
eBeam-Metrologiegeräte von Applied Materials<br />
installiert. Die präzise Messtechnik<br />
ist bei der Herstellung von Mikrochips von<br />
entscheidender Bedeutung für die Qualitätsüberwachung.<br />
Nachhaltige Informationsund<br />
Kommunikationstechnik<br />
Die steigende Digitalisierung birgt Chancen<br />
als auch Herausforderungen für den<br />
Umweltschutz. Die intelligente Steuerung<br />
von Geräten spart zwar Energie, aber die<br />
fortschreitende Verbreitung erhöht gleichzeitig<br />
den Energieverbrauch. Die Mikroelektronik<br />
braucht daher neue Ansätze, um<br />
sowohl in der Herstellung als auch der Gestaltung<br />
Umweltauswirkungen zu minimieren.<br />
Das Fraunhofer IPMS arbeitet eng<br />
mit der Forschungsfabrik Mikroelektronik<br />
Deutschland (FMD) im Kompetenzzentrum<br />
Green ICT zusammen, um aktiv die Reduzierung<br />
des Ressourcenverbrauchs voranzutreiben.<br />
Dies umfasst zum einen energieeffiziente<br />
Sensor-Edge-Cloud-Systeme<br />
sowie Kommunikationswerke als auch eine<br />
ressourcenoptimierte Elektronikproduktion<br />
sowohl auf 200 mm- als auch 300 mm-<br />
Wafern. Letzteres umfasst die Optimierung<br />
der Materialverbräuche und den Ersatz von<br />
kritischen Materialien im Bereich der<br />
Nassprozesse und Lithografie sowie die<br />
Optimierung von Energieverbräuchen und<br />
der Emissionsbelastung.<br />
www.fraunhofer.de<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 39
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: MSL Circuits<br />
Produktionsstätte von MSL Circuits in Meung-sur-Loire, Frankreich<br />
Durchblick behalten<br />
Die AXI-Technologie als Qualitätsgarant<br />
für EMS<br />
Die Elektronikfertigung hat in den letzten Jahren eine außergewöhnliche Entwicklung<br />
durchlaufen. Die Miniaturisierung der Bauteile, die zunehmende Komplexität<br />
der Schaltungen und die steigenden Leistungsanforderungen haben die<br />
Qualitätssicherung in der Elektronikfertigung zu einer immer größeren Herausforderung<br />
gemacht. In diesem Kontext hat sich die automatische Röntgeninspektion<br />
(AXI) als entscheidender Schritt in der Qualitätssicherung etabliert.<br />
Die Bedeutung der automatischen Röntgeninspektion<br />
(AXI) in der Qualitätssicherung wird<br />
besonders deutlich, wenn man die Ergebnisse der<br />
französischen ALL Circuits Gruppe betrachtet. Dieses<br />
führende EMS-Unternehmen in der Elektronikfertigung<br />
hat die Bedeutung der AXI-Technologie für die<br />
Sicherung der Produktqualität erkannt. Der Top-Player<br />
der Branche ist auf die Industrialisierung und Fer-<br />
40 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Bild: Göpel electronic<br />
QFN- und LGA-Inspektion mit 3D-Röntgenbildern<br />
Bild: Göpel electronic<br />
tigung hochwertiger Elektroniklösungen spezialisiert<br />
und produziert in vier Produktionsstätten täglich<br />
mehr als 440.000 Leiterplatten und Elektronikprodukte<br />
für die ganze Welt. Der etablierte Akteur MSL<br />
Circuits, einer der beiden französischen Produktionsstandorte<br />
des globalen EMS-Dienstleisters, verfügt<br />
über 30 Jahre Erfahrung in der Automobilelektronik.<br />
Das Unternehmen hat erkannt, dass modernste, validierte<br />
Elektronikkomponenten in modernen Fahrzeugen<br />
eine entscheidende Rolle spielen, sei es im Antriebsstrang,<br />
beim Insassenkomfort oder bei der Verbesserung<br />
der Sicherheit. Deshalb müssen die gefertigten<br />
elektronischen Baugruppen höchsten Qualitätsansprüchen<br />
genügen.<br />
Verbesserte Inspektionsmöglichkeiten<br />
durch AXI-Technologie<br />
Steigende Anforderungen an die Qualität elektronischer<br />
Baugruppen erfordern innovative Ansätze in der<br />
Inspektionstechnologie. Um diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, setzt MSL Circuits auf die AXI-<br />
Technologie. Mit immer komplexeren Leiterplatten<br />
und der Einführung neuer Komponenten bieten Röntgeninspektionssysteme<br />
verbesserte Prüfmöglichkeiten.<br />
Verdeckte Lötstellen, Lufteinschlüsse und andere<br />
Qualitätsprobleme können so zuverlässig erkannt<br />
werden. Gerade für EMS-Dienstleister ist dies aufgrund<br />
der hohen Qualitätsstandards und der hohen<br />
Taktzahlen unerlässlich. Dies bietet aber auch die<br />
Chance, neue Bauteiltypen (BGA, Fine Pitch, Power<br />
Mos...) mit erhöhten Anforderungen zu prüfen und<br />
spezialisiertes Know-how anzubieten.<br />
Kriterien zur AXI-Systemauswahl<br />
Die Auswahl eines geeigneten AXI-Systems war für<br />
den EMS-Dienstleister von entscheidender Bedeutung.<br />
Im Jahr 2020 begann der Prozess der Identifizierung<br />
und Bewertung potenzieller Systeme. Die<br />
Entscheidung für ein automatisches Röntgeninspektionssystem<br />
im Jahr 2022 wurde von mehreren entscheidenden<br />
Faktoren beeinflusst, wobei verschiedene<br />
Kriterien berücksichtigt wurden, darunter die Arbeitsbedingungen,<br />
der technische Support und die<br />
Leistungsfähigkeit der Maschine in Bezug auf die<br />
verwendeten elektronischen Baugruppen. Ausschlaggebend<br />
waren schließlich die Schnelligkeit und Zuverlässigkeit<br />
der Messungen, die das Kriterium der<br />
Leistungsfähigkeit des Systems erfüllten. Auch der<br />
schnelle und umfassende Service war ausschlaggebend.<br />
Aus technischer Sicht war es ebenfalls wichtig,<br />
spezifische Erkennungsalgorithmen zu entwickeln<br />
und die Erfassung und Kontrolle der mit dem System<br />
verbundenen Daten zu ermöglichen.<br />
Die X-Line von Göpel<br />
electronic stellt sicher,<br />
dass die hergestellten<br />
Produkte den steigenden<br />
Qualitätsanforderungen<br />
gerecht werden<br />
Bild: MSL Circuits<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 41
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Die Autoren sind Christina Schellbach, Public<br />
Relations Manager sowie Andreas<br />
Türk, Produktmanager AXI, Göpel electronic<br />
GmbH in Jena.<br />
Qualitätskontrolle und Prozessoptimierung<br />
Bild: Göpel electronic<br />
Der EMS-Dienstleister setzt die AXI-Technologie<br />
täglich für eine Vielzahl von Prüfaufgaben in der automatischen<br />
SMD-Linie ein. Dazu gehören die Inspektion<br />
von Lötstellen oder die Erkennung von Gaseinschlüssen<br />
(Voids). Auch die Prüfung von Bauteilen,<br />
die unter Abschirmungen verlötet werden sowie die<br />
Erkennung hochstehender Pins, um die Testabdeckung<br />
anderer Testwerkzeuge zu vervollständigen.<br />
Diese Prüfungen sind für die Qualitätssicherung der<br />
gefertigten Baugruppen und für die Entwicklung<br />
neuer Komponenten unerlässlich.<br />
Bei der Entwicklung neuer Produkte nutzt MSL die<br />
AXI-Technologie zur Validierung und Qualifizierung<br />
des Lötprozesses vom Schablonendruck bis zur Reflow-Lötung.<br />
Gehen neue Produkte in die Serienfertigung<br />
über, wird den Kunden eine 100-%-Kontrolle<br />
oder eine Stichprobenprüfung garantiert. Um die<br />
Elektronikproduktion auch in Zukunft kontinuierlich<br />
zu verbessern, erfolgt eine konsequente Analyse der<br />
Produktionsdaten und deren statistische Auswertung.<br />
Darüber hinaus muss das AXI-System zuverlässig<br />
sein. Hierfür bietet Göpel electronic eine App zur<br />
vorbeugenden Wartung und eine kompetente Support-Partnerschaft.<br />
Der EMS-Dienstleister will sich auf diese dynamische<br />
Entwicklung in der Elektronikindustrie einstellen.<br />
Dazu gehört die Optimierung der Produktionsprozesse,<br />
um noch effizienter agieren zu können. Darüber<br />
hinaus erfordert die Einführung neuer Komponenten<br />
angepasste Prüfverfahren und bei immer komplexeren<br />
Baugruppen, wie z. B. BGA, ist die Prüfung auf<br />
Lufteinschlüsse notwendig. Schließlich gibt es auch<br />
Überlegungen, die AXI-Technologie auf andere Prozesse<br />
in der Elektronikfertigung auszuweiten.<br />
Die Teststrategie von MSL Circuits basiert auf einer<br />
fein abgestimmten Testabdeckungsanalyse. Dabei<br />
wird die AXI-Technologie als leistungsstarke Ergänzung<br />
zu anderen Inspektionsmethoden wie der automatischen<br />
optischen Inspektion (2D und 3D) und der<br />
elektrischen Prüfung (in-situ und funktional) integriert.<br />
Damit wird sichergestellt, dass die gefertigten<br />
Baugruppen höchsten Qualitätsstandards entsprechen<br />
und die Prozesse flexibel und produktiv bleiben.<br />
Sichere Qualitätssicherung<br />
Die AXI-Technologie hat sich zweifellos als unverzichtbares<br />
Instrument in der Qualitätssicherung von<br />
SMD-Baugruppen etabliert. Branchenführer setzen<br />
konsequent auf innovative Lösungen wie das X-Line<br />
System von Göpel electronic, um sicherzustellen,<br />
dass ihre Produkte den stetig steigenden Qualitätsanforderungen<br />
gerecht werden. Mit einem klaren Fokus<br />
auf Qualität und kontinuierliche Verbesserung ist<br />
der EMS-Dienstleister bestens aufgestellt, um auch<br />
die zukünftigen Herausforderungen in der Elektronikfertigung<br />
souverän zu meistern und weiterhin<br />
erstklassige Elektronikkomponenten anzubieten.<br />
www.goepel.com | www.allcircuits.com<br />
Der etablierte Akteur<br />
MSL Circuits verfügt<br />
über 30 Jahre Erfahrung<br />
bei der Herstellung<br />
von Automobilelektronik.<br />
Im Bild die<br />
SMD-Linie am französischen<br />
Produktionsstandort<br />
Bild: MSL Circuits<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Durch eine fein abgestimmte Testabdeckungsanalyse<br />
- die AXI-Technologie<br />
wird als leistungsstarke Ergänzung<br />
zu anderen Inspektionsmethoden<br />
wie AOI und der elektrischen<br />
Prüfung integriert - stellt ein EMS-<br />
Dienstleister sicher, dass die gefertigten<br />
Baugruppen höchsten Qualitätsstandards<br />
entsprechen.<br />
42 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Intensive Lotpastentests dank 3D SPI-System<br />
Lotpasteninspektion in der Entwicklung<br />
Wie ist das Auslöseverhalten einer Lotpaste?<br />
Was passiert, wenn sie mal länger<br />
steht? Mit solch Fragen beschäftigt sich<br />
Robert Miller bei Heraeus Electronics. Um<br />
präzisere Tests an den Lot- und Sinter-<br />
Applikationsmaterialien durchführen zu<br />
können, investierte das Entwicklungszentrum<br />
am Standort Hanau in ein 3D Lotpasteninspektionssystem<br />
von Koh Young.<br />
Verbindungsaufbautechnologen und Ingenieure<br />
arbeiten bei Heraeus Electronics<br />
an der perfekten Rezeptur von Lot- und<br />
Sinterpasten, wofür in mehreren Labore<br />
der komplette SMD-Prozess nachgebildet<br />
werden kann. „Mit verschiedenen Prüfmethoden<br />
testen wir unsere Lotpasten<br />
und ihr Verhalten bei allen Prozessschritten“,<br />
sagt Applikations-Teamleiter Robert<br />
Miller. Für genauere Analysen wurde<br />
2023 das 3D SPI beschafft.<br />
Im Auswahlprozess machte Robert Miller<br />
bei der SmartRep GmbH einige Tests. Sofort<br />
überzeugte ihn die 3D Messtechnologie<br />
des Systems: „Wir haben nun exakte<br />
3D-Werte und kennen das genaue Lotpastenvolumen<br />
auf jedem Pad.“<br />
Zusammen mit Benjamin Blank vom Distributor<br />
konfigurierte er ein SPI-System<br />
mit sehr hoher Kameraauflösung: „Die<br />
aSPIre3 hat eine Kameraauflösung von<br />
10 μm, so können wir die Benetzungstests<br />
sehr detailliert auswerten.“ Dabei wird die<br />
Piezo-Streifengitter-Technologie durch 4<br />
Projektoren ergänzt, sodass absolut<br />
Robert Miller (rechts) von Heraeus Electronics und Benjamin Blank (links) von SmartRep freuen sich<br />
über die gelungene Integration<br />
schattenfreie Messungen möglich sind.<br />
Die automatische Kompensation der Leiterplattenverwölbung<br />
stellt bei jeder<br />
Messung einen wichtigen Aspekt dar. Die<br />
Koh Young Technologie berücksichtigt<br />
selbst Höhenunterschiede zwischen Pad<br />
und Lötstopplack.<br />
„Während SPI-Systeme im normalen<br />
SMD-Prozess in erster Linie für eine gut/<br />
schlecht Prüfung eingesetzt und dafür<br />
über Prozessfenster gesteuert werden, hat<br />
das SPI in der Entwicklungsabteilung eine<br />
ganz andere Funktion“, sagt Benjamin<br />
Blank. Die Fehlermeldungen sind für die<br />
Technologen ein Quell der Erkenntnis.<br />
Deshalb wird das SPI-System sehr scharf<br />
eingestellt, damit kleinste Abweichungen<br />
detektiert und einander gegenübergestellt<br />
werden: Wie verhält sich eine Lotpaste<br />
auf Gold-, auf Zinn- und auf Kupfer-Pads?<br />
Neben der einfachen Softwareoberfläche<br />
spielte für den Technologen auch eine<br />
wichtige Rolle, dass die SPI-Daten für<br />
weitere Auswertungen genutzt werden<br />
können. Für Robert Miller war nach einigen<br />
Testwochen klar, dass das SPI-System<br />
die richtige Entscheidung ist: „Neben den<br />
Analysen sind auch der ausgezeichnete<br />
Support sowie die schnelle Reaktionszeit<br />
von SmartRep zu nennen.“<br />
www.smartrep.de | www.kohyoung.com<br />
Bild: SmartRep<br />
Für präzise Tests an den Lot- und Sinter-Applikationsmaterialien investierte<br />
das Entwicklungszentrum von Heraeus Electronics am Standort Hanau in ein<br />
3D Lotpasteninspektionssystem von Koh Young<br />
Bild: SmartRep<br />
Neben der einfachen Softwareoberfläche können die SPI-Daten auch für<br />
weitere Auswertungen genutzt werden<br />
Bild: SmartRep<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 43
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: erfi<br />
elneos six lässt sich als erstes Elektronikgerätesystem auf dem Markt komplett berührungslos und damit hygienisch bedienen<br />
Quantensprung für die Messtechnik<br />
Gerätesystem mit 3D-Gesten<br />
und Sprachsteuerung<br />
Elektronische Geräte werden smarter, Entwicklungszyklen kürzer und das exklusive<br />
Feature von gestern ist morgen schon neuer Standard auf dem schnelllebigen<br />
Massenmarkt. Was gleich bleibt, sind die hohen Ansprüche der Nutzer in<br />
puncto Sicherheit und Qualität. Um die dafür notwendigen Prüfungen und Zertifizierungen<br />
auch zukünftig zuverlässig sowie kosteneffizient durchzuführen,<br />
müssen sich Elektroniklabore auf die kürzeren Entwicklungsintervalle einstellen<br />
und ihre eigenen Workflows optimieren.<br />
Als langjähriger Pionier in diesem Bereich definiert<br />
die erfi Ernst Fischer GmbH + Co. KG erneut<br />
Maßstäbe für die Prüftechnik. Mit dabei sind<br />
insgesamt acht Marktneuheiten, welche in die im<br />
vergangenen Jahr gelaunchte Serie elneos six implementiert<br />
wurden. Das neue Elektronikgerätesystem<br />
lässt sich als erstes seiner Art komplett berührungslos<br />
und damit hygienisch bedienen: via internetunabhängiger<br />
Sprachsteuerung oder mit dem neuen<br />
Airwheel, das 3D-Gesten im Raum erkennt. Die Nutzungssicherheit<br />
steigt durch eine intelligente Ringbuchsenbeleuchtung,<br />
die Leistungsausgänge und Gerätefunktionen<br />
dynamisch farblich indiziert. Zusätzlich<br />
wurde elneos six um die neuen Gerätegruppen<br />
DC-Hochstromnetzgeräte und AC-Quellen erweitert,<br />
sodass das System nun erstmals auch in der Batterieforschung<br />
und der Elektromobilität eingesetzt werden<br />
kann.<br />
Vor zehn Jahren revolutionierte der Hersteller<br />
schon einmal die Welt der Elektronikgerätesysteme:<br />
„Wir haben uns damals vorgenommen, das erste<br />
Smartphone der Messtechnik zu entwickeln“, erinnert<br />
sich Inhaber Andreas Fischer, der das Freudenstädter<br />
Familienunternehmen in der zweiten Generation<br />
führt. „Herausgekommen ist das mehrfach ausgezeichnete<br />
elneos five als erstes seiner Art mit einer<br />
44 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
kapazitiven Glasbedienoberfläche und Fünf-Finger-<br />
Multitouchgestenfunktion.“ Mit dem Nachfolgemodell<br />
elneos six wurde dieser Ansatz nun weiter gedacht:<br />
Welche Themen und Herausforderungen werden<br />
die Branche in den nächsten zehn Jahren prägen?<br />
Zu Zeiten, in denen Gesellschaft wie Politik mit<br />
den Nachwehen der Coronapandemie kämpfen, treten<br />
immer wieder neue Gesundheitsdiskussionen an<br />
die Oberfläche. Dabei zeichnen sich Hygiene sowie<br />
Arbeitssicherheit als zentrale Themenfelder ab. Die<br />
aktuelle Wirtschaftslage zwingt Unternehmen aber<br />
auch dazu, ihre Leistungsangebote auszubauen und<br />
zugleich die Effizienz ihrer Arbeitsabläufe zu verbessern,<br />
um sich auf dem hart umkämpften Markt weiterhin<br />
durchsetzen zu können. Einfache und intuitive<br />
Bedienkonzepte sowie hohe Funktionalitäten werden<br />
daher auch in der Messtechnik immer wichtiger.<br />
Agiles Bedienkonzept für mehr Sicherheit<br />
Als erste sprachgesteuerte Elektronikgeräteserie<br />
auf dem Markt arbeitet elneos six mithilfe integrierter<br />
Mikrofone und Lautsprecher im verbalen Dialog<br />
mit dem Nutzer. Hierfür hat der Hersteller ein eigenes<br />
Sprachpaket mit 80 Sprachbefehlen entwickelt,<br />
das komplett lokal auf dem Gerät installiert ist. „Um<br />
die netzunabhängige Sprachsteuerung zu starten,<br />
muss man das System nur mit ‚Hey erfi!‘ ansprechen“,<br />
erklärt Fischer. „Dann kann man es z. B. bequem<br />
Messaufgaben durchführen oder Messdaten<br />
sowie Gerätezustände vorlesen lassen.“ Für eine manuelle<br />
Steuerung steht das ebenfalls berührungslose<br />
Airwheel zur Verfügung: Es erkennt 3D-Gesten im<br />
Raum auf bis zu 7 cm Abstand zur Oberfläche. „Wenn<br />
man möchte, kann man das Bedienelement natürlich<br />
auch anfassen“, ergänzt Fischer. „Dann gibt das kapazitive<br />
Wheel passend zur entsprechenden Eingabe<br />
auch taktiles Feedback.“ Hierzu werden Berührungen<br />
etwa mit Vibration quittiert und beim Einstellen von<br />
Werten eine dynamische Rasterung simuliert. Dabei<br />
ist die gesamte Glasfront der Lösung oberflächengeätzt,<br />
sodass sie Mikroorganismen widersteht und die<br />
hohen Hygienestandards auch bei Nutzung der<br />
Touch-Funktionen einhält.<br />
Doch die Sicherheitsfunktionen des elneos six greifen<br />
noch weiter: So verfügen alle Ein- und Ausgänge<br />
über eine intelligente Ringbuchsenbeleuchtung. Diese<br />
führt den Nutzer intuitiv durch sämtliche Anschlüsse<br />
und zeigt Gefahrensituationen sowie Fehlfunktionen<br />
unmissverständlich an. Hierzu visualisiert<br />
sie alle angeschlossenen Gerätegruppen in unterschiedlichen<br />
Farben und signalisiert durch einen Verschwindeeffekt<br />
sowie eine Blinkfunktion dynamisch,<br />
welche Buchsen unter Spannung stehen, sowie deren<br />
jeweilige Zustände. „Die Ringbuchsenbeleuchtung ist<br />
im Kontext der erweiterten Funktionalitäten besonders<br />
sicherheitsrelevant“, wirft Fischer ein. „Denn<br />
beim elneos six haben wir die Baugruppen des Vorgängermodells<br />
nicht nur grundlegend weiterentwickelt,<br />
sondern auch durch zusätzliche Gerätegruppen<br />
z. B. für Wechselspannungsquellen ergänzt.“ Um die<br />
Sicherheit auch im Umgang mit den neuen 1– sowie<br />
3-phasigen AC-Quellen zu erhöhen, verfügt deren<br />
Buchsenbeleuchtung außerdem über Funktionsbeschriftungen.<br />
So können Gleichrichter, Erdfreiheit<br />
und unterschiedliche Leistungsausgänge auf den ersten<br />
Blick erfasst werden.<br />
Bild: erfi<br />
Das vollkommen neu entwickelte Airwheel erkennt 3D-Gesten<br />
auf bis zu 7 cm Abstand von der Oberfläche<br />
Als Gesamtlösung ist elneos six in 19 Zoll-Tischaufbauten sowie 19 Zoll-Gerätecockpits<br />
integrierbar<br />
Bild: erfi<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 45
» TEST & QUALITÄTSSICHERUNG<br />
Bild: erfi<br />
„elneos six bringt zahlreiche Neuheiten ins Elektrolabor. In puncto Hygiene, Sicherheit<br />
und flexibles Arbeiten verhelfen wir der Prüf- und Messgerätewelt damit in den nächsten<br />
Jahren einen Quantensprung nach vorn“, so Inhaber und Geschäftsführer Andreas Fischer<br />
Flexible Nutzungsmöglichkeiten<br />
optimieren Workflows<br />
Das Multitouch-Display mit Antifingerprintbeschichtung<br />
hilft zudem, den Überblick über die unterschiedlichen<br />
angeschlossenen Gerätegruppen zu<br />
behalten. Mit 8 Zoll Bildschirmdiagonale bietet es<br />
Die erfi Ernst Fischer GmbH wurde<br />
1955 von Ernst Fischer in Freudenstadt<br />
gegründet und wird seit 1995 von Andreas<br />
Fischer in der zweiten Generation<br />
geführt. Zunächst produzierte das<br />
Unternehmen Industriewerkbänke und<br />
technische Arbeitsplatzsysteme, in den<br />
60er Jahren kamen erste Elektroniklaborarbeitsplätze<br />
und mit Geräten ausgestattete<br />
Labormöbel hinzu.<br />
2012/2013 erfolgte eine vollständige<br />
Neuausrichtung in puncto Produkte<br />
und CI, in deren Rahmen auch die bis<br />
heute erfolgreichsten Produktlinien elneos<br />
connect und elneos five vorgestellt<br />
wurden. Das Unternehmen beschäftigt<br />
ca. 110 Mitarbeitende und exportiert<br />
rund 40 Prozent seiner Produkte<br />
weltweit.<br />
mehr Anzeigefläche als gängige Smartphones. „Diese<br />
Größe ist auch notwendig“, erläutert Fischer. „Denn<br />
mittels flexiblem Splitscreen kann der Nutzer bis zu<br />
vier Geräte genauso anordnen, wie er sie gerne sehen<br />
möchte.“ Sämtliche Anzeigen bleiben im Quattroscreen-Modus<br />
ebenso deutlich lesbar wie in der Einzelansicht,<br />
bei der über eine farbcodierte Quick-Auswahl<br />
zwischen den einzelnen Geräten gewechselt<br />
werden kann. Sofern das System über Internetzugang<br />
verfügt, ermöglicht der moderne Web-Browser<br />
außerdem informationsgestütztes Arbeiten, ohne<br />
den Workflow zu unterbrechen. Bei Bedarf lässt sich<br />
die Bedienung inklusive aller Funktionen auch via<br />
Web-Server 1:1 auf ein Smartphone oder einen<br />
Desktop-PC spiegeln.<br />
Als Gesamtlösung ist elneos six in 19 Zoll-Tischaufbauten<br />
und ebenso großen Gerätecockpits integrierbar.<br />
Das Display wird in diesen Anwendungen<br />
zum Bestandteil einer durchgängigen Glasgerätefront,<br />
die sich je nach Konstruktion und Funktionalitätsumfang<br />
über die gesamte Tischlänge erstrecken<br />
kann. Alternativ lässt sich die verschlankte Ausführung<br />
elneos six compact horizontal oder vertikal ausgerichtet<br />
auch in Labortische integrieren, die nicht<br />
über ein eigenes Cockpit verfügen. Doch nicht immer<br />
ist es praktikabel, den Prüfling ins Labor zu bringen:<br />
Im Stand-alone-Gehäuse mit einer Bautiefe von 185<br />
oder 360 mm lässt sich die Lösung daher einfach zur<br />
Messaufgabe transportieren.<br />
„Sprachsteuerung, 3D-Gesten, agile Ringbuchsenbeleuchtung,<br />
taktiles Feedback bis hin zu den variablen<br />
Steuerelementen und Einbaumöglichkeiten: elneos<br />
six bringt zahlreiche Neuheiten ins Elektroniklabor.<br />
In puncto Hygiene, Sicherheit und flexibles Arbeiten<br />
verhelfen wir der Prüf- und Messgerätewelt<br />
damit in den nächsten Jahren einen Quantensprung<br />
nach vorn“, resümiert Fischer.<br />
www.erfi.de<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
Laborgerätesystem mit<br />
3D-Gesten und internetunabhängiger<br />
Sprachsteuerung<br />
ermöglicht<br />
berührungsloses und<br />
damit hygienisches Arbeiten.<br />
Agile Ringbuchsenbeleuchtung<br />
erhöht<br />
die Arbeitssicherheit im<br />
Labor.<br />
46 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG «<br />
Modulares System für Lötstellen und Bauteile<br />
Revolution in der 3D THT-Inspektion<br />
Mek (Marantz Electronics), Anbieter von Lösungen<br />
für die automatisierte optische Inspektion (AOI), hat<br />
die productronica genutzt, um die SpectorBOX X-Serie<br />
vorzustellen, ein modulares 3D-AOI-System für<br />
THT-Lötstellen und THT-Bauteile.<br />
SpectorBOX X1 ist ein branchenweit neues System,<br />
das die Inspektion von THT-Lötstellen neu definiert.<br />
Es kann von unten nach oben für die Volumenmessung<br />
von THT-Lötstellen und die Messung der Pinhöhe<br />
oder von oben nach unten für einen bahnbrechenden<br />
Freiraum von mehr als 150 mm für die<br />
3D-Messung von THT-Bauteilen eingesetzt werden –<br />
damit ist es das erste kompakte 3D-AOI-System, das<br />
in der Lage ist, THT-Lötstellen und -Bauteile präzise<br />
zu inspizieren.<br />
Das System liefert direkte volumetrische Messungen<br />
von Lötstellen aus Selektiv-, Wellen-, Roboter-, Pinin-Paste-Reflow-,<br />
Laser- und Handlötanlagen zusätzlich<br />
zur genauen Messung der Pinhöhe. Dieses<br />
kompakte modulare 3D-AOI basiert auf der umfangreichen<br />
Erfahrung des Unternehmens im Bereich der<br />
THT-Lötmessungen und bietet einen beeindruckend<br />
hohen Freiraum von 150 mm (5,9“) und mehr auf der<br />
THT-Bauteilseite und über 100 mm (3,9“) auf der<br />
THT-Lötseite, um den meisten THT-Transportsysteme<br />
gerecht zu werden. Die in der X-, Y- und Z-Achse beweglichen<br />
Optiken gewährleisten die Inspektion der<br />
meisten Leiterplatten im Lotrahmen.<br />
Mit effektiver Schatten- und Reflexionsunterdrückung<br />
sowie hohen Wiederholraten bei volumetrischen<br />
3D-Messungen setzt die SpectorBOX X1 neue<br />
Maßstäbe in der Qualitätskontrolle. Dank des kompakten<br />
Designs, der separaten Steuerbox und der<br />
E/A-Optionen lässt sich das Gerät leicht in bestehende<br />
THT Anlagen integrieren.<br />
In THT-Montagelinien, wo kundenspezifische Lösungen<br />
und Führungssysteme für spezielle Produkte die<br />
Norm sind, erweisen sich Standard-SMT-AOI-Maschinen<br />
aufgrund von Größe, Gewicht, Freiraum und<br />
Umgebungsbedingungen als unzureichend. Die modulare<br />
SpectorBOX-Plattform von Mek bietet eine<br />
anpassbare Lösung, die sich an die jeweilige Produktionsumgebung<br />
anpassen lässt. Viele Integratoren<br />
haben die modulare AOI bereits erfolgreich in komplexe<br />
THT-Produktionslinien integriert.<br />
Ergänzt wird die SpectorBOX durch das Mek Veri-<br />
Spector AOI, das eine manuelle Montageführung<br />
(Assistent System) und -prüfung ermöglicht und damit<br />
eine umfassende THT-Prüflösung für den gesamten<br />
Montageprozess darstellt. Das Catch-System ra-<br />
Incircuit-Funktionstestsysteme,<br />
Adaptionen, Kabeltester<br />
tionalisiert die Übertragung von Inspektionsdaten für<br />
die Reparatur, die statistische Prozesskontrolle (SPC),<br />
die Überwachung und die Kommunikation mit Manufacturing<br />
Execution Systems (MES), die von IT-Abteilungen<br />
außerhalb der Fabrikhalle verwaltet werden.<br />
www.marantz-electronics.com<br />
▷ Testsysteme für elektronische Flachbaugruppen,<br />
Module und Geräte für die Qualitätssicherung<br />
▷ Incircuit- und Funktionstest, Boundary Scan,<br />
Mehrfachnutzentest, Paralleltest (auch Flashen),<br />
Displaytest, EOL<br />
▷ praxisnahe und anwenderfreundliche Testprogrammerstellung,<br />
hohe Prüfschärfe und Prüftiefe<br />
▷ breitestes Spektrum an Produkten für das automatische<br />
Testen aus eigener Entwicklung<br />
▷ Stand-alone und Inline-Einsatz<br />
▷ manuelle und pneumatische Adaptionen<br />
▷ Niederhaltersysteme für bis zu 1000 gefederte<br />
Kontaktstifte<br />
▷ austauschbare Adapterplatten (Nadelbett)<br />
▷ langlebig und geringe Folgekosten<br />
▷ MCT192 Kabel- und Backplanetester mit 192<br />
Messkanälen<br />
▷ Teststecker für viele gängige Kabel<br />
▷ optionales Lochrasterfeld<br />
▷ Prüfprogrammerstellung mit Autolern von einem<br />
Goldenen Prüfl ing oder über Softwareeditor<br />
REINHARDT<br />
System- und Messelectronic GmbH<br />
Bergstr. 33 D-86911 Diessen Tel. 08196 934100 Fax 08196 7005<br />
E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />
Die SpectorBOX X-Serie ist ein modulares 3D-AOI-System für THT-Lötstellen und<br />
THT-Bauteile<br />
Bild: Marantz<br />
<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 47
TEST & QUALITÄTSSICHERUNG » Produkt-News<br />
Prüfmaschinen für Batteriezellen<br />
Universalprüfmaschine für Bauteile in der Elektroindustrie<br />
Hegewald & Peschke bietet für die Prüfung<br />
von Batteriezellen ein Prüfsystem,<br />
welches neben einer Universalprüfmaschine<br />
inspekt 100 kN eine spezielle Temperierkammer<br />
zur Simulation der Umgebungsbedingungen<br />
beinhaltet. Mit der<br />
Prüfmaschine werden Druckversuche<br />
durchgeführt, um mechanische Belastungen<br />
der Batteriezellen zu simulieren, die<br />
aufgrund von Wärmeeffekten und der<br />
Einbausituation entstehen. Druckplatten<br />
simulieren im Prüfsystem diese Belastung.<br />
Die obere Druckplatte passt sich dem<br />
Prüfling durch eine Pfannenlagerung an<br />
und kann zudem in der jeweilig gewünschten<br />
Position fixiert werden. Das<br />
Prüfsystem ist für eine maximale Belastung<br />
der Batteriezellen mit 100 kN<br />
Druckkraft ausgelegt, wobei auch höhere<br />
Prüfkräfte durch Einsatz einer anderen<br />
Prüfmaschine realisiert werden kön-<br />
nen.<br />
Das Prüfsystem bietet die Möglichkeit mit<br />
drei verschiedenen Belastungsarten auf<br />
die Batteriezellen einzuwirken: thermisch<br />
– über die Temperierkammer, mechanisch<br />
– über die Prüfmaschine sowie elektrisch<br />
– über die Be-/ Entladung der Batteriezelle.<br />
Durch Modifikation der einzelnen Belastungen<br />
können verschiedene Prüfabläufe<br />
durchgeführt werden.<br />
Die Material- und Bauteilprüfsoftware<br />
LabMaster bietet die Möglichkeit, flexibel<br />
auf verschiedenste Anforderungen in einem<br />
Prüfablauf einzugehen. Damit können<br />
die hohen Anforderungen an die<br />
Prüfabläufe bei der Batteriezellenprüfung<br />
sicher und reproduzierbar abgebildet<br />
werden.<br />
Da die Prüfung von Batteriezellen ein erhöhtes<br />
Gefährdungspotenzial durch entstehende<br />
Gase oder austretende Säuren<br />
birgt (Eucar Hazard Level 6), müssen zusätzlich<br />
besondere Sicherheitsvorkehrungen<br />
getroffen werden.<br />
www.hegewald-peschke.de<br />
Neben der Universalprüfmaschine inspekt 100<br />
kN zur Prüfung von Batteriezellen gibt es eine<br />
spezielle Temperierkammer zur Simulation der<br />
Umgebungsbedingungen<br />
Bild: Hegewald & Peschke<br />
Individueller Prüfadapter für Leiterplatten<br />
Robuste und skalierbare Lösung mit maximaler Flexibilität<br />
Eloprint hat mit der Industrial Line (IDL)<br />
einen neuen Prüfadapter vorgestellt, der<br />
nur noch teilweise auf additive Fertigung<br />
setzt. Die Technologie zeichnet sich durch<br />
einen stabilen Rahmen aus Aluminium-<br />
Strebenprofilen aus, der das Grundgerüst<br />
des Systems bildet und Stabilität sowie<br />
Skalierbarkeit gewährleistet. Die IDL ist in<br />
zwei Standardgrößen mit einem maximalen<br />
Prüfbereich von 200 * 200 mm bzw.<br />
300 * 300 mm erhältlich, wodurch ein<br />
breites Spektrum an Leiterplattengrößen<br />
abgedeckt wird. Die Fertigung von Sondergrößen<br />
ist möglich.<br />
Im Inneren des Adapters sorgt das CNCgefräste<br />
Nadelbett für eine exakte Anordnung<br />
der Prüfnadeln, was die zuverlässige<br />
elektrische Kontaktierung selbst kleinster<br />
Testpunkte ermöglicht. Eine gefederte<br />
Trägerplatte schützt die Nadeln beim Einlegen<br />
des Prüflings und gewährleistet deren<br />
Langlebigkeit.<br />
Der Prüfadapter verfügt über einen<br />
Schließmechanismus, der von einer dre-<br />
henden in eine lineare Bewegung übergeht.<br />
Durch die drehende Bewegung<br />
klappt der Niederhalter im geöffneten Zustand<br />
nach hinten auf, damit der Prüfling<br />
ungehindert eingelegt werden kann. Beim<br />
Schließen klappt der obere Rahmen zuerst<br />
nach unten, bevor er in eine lineare<br />
Bewegung übergeht und den Prüfling<br />
schonend auf die Prüfkontaktstifte<br />
drückt. Der Mechanismus verriegelt beim<br />
Schließen auch auf der Vorderseite, was<br />
auch unter hohem Anpressdruck verhindert,<br />
dass der Niederhalter nach oben<br />
biegt. Das erlaubt die Kontaktierung von<br />
bis zu 1.000 Testpunkten.<br />
Die Leiterplatte kann entweder<br />
über ihre Außengeometrie oder<br />
mithilfe von Fangstiften exakt<br />
ausgerichtet werden. Zum<br />
Schutz der Prüfkontaktstifte<br />
wird sie beim Einlegen zuerst auf<br />
eine gefederte Trägerplatte gelegt<br />
und kommt erst beim<br />
Schließen des Adapters mit den<br />
Prüfnadeln in Kontakt. Optional kann<br />
statt des Niederhalters ein zweites Nadelbett<br />
für eine doppelseitige Kontaktierung<br />
integriert werden.<br />
Die elektrische Schnittstelle zur Messelektronik<br />
ist individuell spezifizierbar<br />
und fest mit dem Nadelbett verbunden.<br />
Eine zusätzliche interne Übergabeschnittstelle<br />
zwischen dem Nadelbett und dem<br />
Stecker Panel existiert nicht. Das reduziert<br />
die Komplexität, erhöht die Signalintegrität<br />
und bietet die Möglichkeit, für<br />
unterschiedliche Nadelbett-Einsätze individuelle<br />
Schnittstellen zur Messelektronik<br />
zu definieren.<br />
Bild: Eloprint<br />
www.eloprint.de<br />
Mit der Industrial Line<br />
(IDL) wurde ein neuer<br />
Prüfadapter vorgestellt,<br />
der nur noch<br />
teilweise auf additive<br />
Fertigung setzt<br />
48 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
Wir<br />
präsentieren<br />
Ihnen<br />
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Industrie<br />
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Mit e-CO 2 sol sich für Nachhaltigkeit<br />
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Nicht erst mit der Einführung von e-CO 2 sol ist Nachhaltigkeit<br />
ein Thema für Balver Zinn, vielmehr ist es<br />
seit je her selbstverständlich für uns. Wir setzen uns<br />
dafür ein, mit unseren Produkten und Dienstleistungen,<br />
die Umwelt sauberer zu gestalten und unsere<br />
Mitmenschen zu schützen. Gerade die Umstellung auf<br />
bleifreie Materialien und dem dazugehörigen Engagement<br />
von Balver Zinn die Produkte umwelt- und menschenfreundlicher<br />
zu machen, ist dafür ein Symbol.<br />
Auch in Zukunft wird Balver Zinn nachhaltig handeln<br />
und stets daran arbeiten, die ökologischen Ziele mit<br />
unseren Kunden und Partnern gemeinsam zu erreichen.<br />
e-CO 2 sol ist dabei ein weiterer Meilenstein auf<br />
dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft.<br />
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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 49
» INSERENTENVERZEICHNIS | VORSCHAU | IMPRESSUM<br />
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ArtiMinds Robotics GmbH 26<br />
ASMPT 34<br />
Balver Zinn Josef Jost GmbH & Co. KG 49<br />
Becker&Müller 35<br />
Eloprint 48<br />
erfi Ernst Fischer GmbH + Co. KG 44<br />
ERSA GmbH 3<br />
Ersa 8<br />
Fraunhofer IPMS 39<br />
Göpel electronic 40<br />
Hegewald & Peschke 48<br />
IBL-Löttechnik 20<br />
Koh Young Europe GmbH 11,19<br />
Koh Young 43<br />
Marantz Electronics 47<br />
Omron 12<br />
PHOTOCAD GMBH & CO. KG 29<br />
Reinhardt System- und Messelectronic GmbH 47<br />
Schnaidt 30<br />
SmartRep 43<br />
SPEA GmbH 29<br />
X-ray Service GmbH 17<br />
ZVEI 18<br />
NACHHALTIGKEIT...<br />
Die Bedeutung von Nachhaltigkeit in der<br />
Elektronikfertigung ist entscheidend, um<br />
Umweltschäden zu reduzieren, die soziale<br />
Gerechtigkeit zu fördern und langfristig<br />
wirtschaftlichen Erfolg zu sichern.<br />
Bild: ivii<br />
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der <strong>EPP</strong> die neuesten Trends und Innovationen<br />
im Bereich Nachhaltigkeit. Erfahren<br />
Sie, wie die Elektronikindustrie ihren ökologischen<br />
Fußabdruck reduziert und welche<br />
innovativen Technologien dazu beitragen,<br />
eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.<br />
...IN DER ELEKTRONIKFER-<br />
TIGUNG<br />
Erfahren Sie , warum fehlerfrei funktionierende<br />
Kameras zur Qualitätskontrolle oder<br />
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eine wichtige Rolle spielen. Tauchen Sie ein<br />
in die Welt der grünen Elektronik und lassen<br />
Sie sich inspirieren.<br />
ISSN 0943–0962<br />
Fachzeitschrift für alle Bereiche der Fertigung<br />
in der Elektronik-Industrie, Produktionsmittel –<br />
Prüftechnik – Werkstoffe<br />
Herausgeberin:<br />
Katja Kohlhammer<br />
Verlag:<br />
Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer:<br />
Peter Dilger<br />
Verlagsleiter:<br />
Peter Dilger<br />
Chefredaktion:<br />
Doris Jetter<br />
Ernst-Mey-Straße 8<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Phone +49 711 7594 -4652<br />
E-Mail: doris.jetter@konradin.de<br />
Redaktionsassistenz: Carmelina Weber,<br />
Phone +49 711 7594–257<br />
E-Mail: carmelina.weber @konradin.de<br />
Layout:<br />
Jonas Groshaupt, Phone +49 711 7594 -343<br />
Michael Kienzle, Phone +49 711 7594 -258<br />
Gesamtanzeigenleitung<br />
(verantwortlich für den Anzeigenteil):<br />
Andreas Hugel,<br />
Phone +49 711 7594 - 472,<br />
E-Mail: andreas.hugel@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Christel Mayer,<br />
Phone +49 711 7594 – 481<br />
E-Mail: christel.mayer@konradin.de<br />
Leserservice <strong>EPP</strong> und <strong>EPP</strong> Europe:<br />
Postfach 810580, 70522 Stuttgart, Phone +49 711 7252-254<br />
Fax +49 711 7252-399, E-Mail: leserservice@konradin.de<br />
Erscheinungsweise:<br />
<strong>EPP</strong> erscheint sechsmal jährlich und <strong>EPP</strong> Europe erscheint<br />
zweimal jährlich. Sie werden kostenlos nur an qualifizierte<br />
Empfänger geliefert.<br />
Bezugspreise:<br />
Inland 85,40 € inkl. Versandkosten und MwSt.;<br />
Ausland 85,40 €/98,00 CHF inkl. Versandkosten.<br />
Einzelverkaufspreis: 12,50 € inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Sofern das Abonnement nicht für einen bestimmten Zeitraum<br />
ausdrücklich bestellt war, läuft das Abonnement bis<br />
auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden.<br />
Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith<br />
Partnership, The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire<br />
RG29 1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182,<br />
E-Mail: jsp@trademedia.info; USA, Kanada: D.A. Fox<br />
Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor,<br />
New York, NY 10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212<br />
6293988, E-Mail: detleffox@comcast.net<br />
Druck:<br />
Konradin Druck<br />
Kohlhammerstr. 1-15<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2024 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
<strong>EPP</strong> 2/2024 erscheint am 08.04.2024<br />
50 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024
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Praxisbeispiele und aktuelle Rechtsprechung inklusive<br />
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<strong>EPP</strong> » 01 | 2024 51
Industrie<br />
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12. <strong>EPP</strong> InnovationsFORUM+ Deutschland<br />
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Themenbereiche sind KI, Automatisierung, Nachhaltigkeit und Qualität.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte des <strong>EPP</strong> InnovationsFORUMs 2024 sind:<br />
• Zukunftsweisende Prozesse für die Elektronikfertigung<br />
• Von Smart Manufacturing bis zur Digitalisierung<br />
• Intelligente Fertigung heute, nachhaltige Elektronik morgen<br />
• Schlüsselthemen für die moderne Produktion<br />
• Innovation trifft Produktion<br />
• Agile Produktion, smarte Lösungen<br />
• Treffpunkt für wegweisende Entwicklungen<br />
https://epp.industrie.de/<br />
innovationsforumdeutschland/<br />
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