EPP 01.2024
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Bild: imec<br />
Die imec 3D-Verbindungstechnologie-Landschaft<br />
Das Versprechen des Wafer-to-Wafer-Hybridbondens<br />
Der Weg zum 400 nm Interconnect<br />
Pitch ist frei<br />
Die 3D-Integration ist eine entscheidende Technologie, um heterogene Multi-<br />
Chip-Integrationslösungen zu realisieren. Damit reagiert die Industrie auf die<br />
Nachfrage nach mehr Power, Performance, Fläche und Kostenvorteilen auf<br />
Systemebene. 3D-Stacks werden auf verschiedenen Ebenen der elektronischen<br />
Systemhierarchie eingeführt. Daher wurde eine Vielzahl von 3D-Verbindungstechnologien<br />
entwickelt, die ein breites Spektrum von Verbindungsabständen<br />
abdecken und verschiedenste Anwendungsanforderungen erfüllen.<br />
Soon Aik Chew, Joeri De Vos, Eric Beyne, imec, Leuven (Belgien)<br />
Bis vor kurzem war die Großserienfertigung<br />
des Wafer-to-Wafer-Hybridbondens<br />
hauptsächlich auf den Bereich<br />
Stacked Imagesensoren auf signalverarbeitenden<br />
Schaltungen beschränkt. In<br />
jüngerer Zeit wird die Technik auch für<br />
die Integration von CMOS-Peripherieschaltungen<br />
auf 3D-NAND-Schichten<br />
eingesetzt. Diese Anwendungen profitieren<br />
von der Möglichkeit der Technologie, eine<br />
Million Verbindungen pro mm 2 zu integrieren,<br />
was durch einen engen Cu-Verbindungsabstand<br />
von etwa 1 µm ermöglicht<br />
wird. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit,<br />
verschiedene Materialien und Funktionalitäten<br />
sowie CMOS-Technologien unterschiedlicher<br />
Generationen zu kombinieren.<br />
Mit Hilfe der Systemtechnologie-Co-<br />
Optimierung (STCO) wird die Partitionierung<br />
von Schaltkreisen auf immer niedrigeren<br />
Ebenen der Designhierarchie erfolgen.<br />
Um das Potenzial des Wafer-to-Wafer-Hybrid-Bonding<br />
dabei voll auszuschöpfen,<br />
muss es den Forschern gelingen,<br />
den Pitch der Verbindungen weit unter<br />
1 µm zu skalieren.<br />
Prozessablauf für das Wafer-to-Wafer<br />
Hybrid-Bonden<br />
Die heutigen Prozessabläufe für das<br />
Hybrid-Bonden von Wafer zu Wafer beginnen<br />
mit zwei vollständig prozessierten<br />
300-mm-Wafern mit abgeschlossenem<br />
Front-End-of-Line (FEOL) und Back-Endof-Line<br />
(BEOL). Der erste Teil des Prozesses<br />
ähnelt einem On-Chip BEOL Damascene-Prozess,<br />
bei dem kleine Kavitäten in<br />
das Bonding-Dielektrikum geätzt werden<br />
– wofür überwiegend SiO2 verwendet<br />
wird. Die Hohlräume werden mit Barrieremetall,<br />
Seed und Cu gefüllt. Danach folgt<br />
ein chemisch-mechanischer Polierschritt<br />
(CMP), der für eine hohe Gleichmäßigkeit<br />
über die Wafer hinweg optimiert ist, um<br />
extrem plane dielektrische Oberflächen<br />
zu erzeugen und gleichzeitig eine Vertiefung<br />
von wenigen Nanometern für die<br />
Cu-Pads zu erzielen. Nach der präzisen<br />
Ausrichtung wird das eigentliche Bonden<br />
der beiden Wafer bei Raumtemperatur<br />
durchgeführt, indem die Wafer in der<br />
Mitte des Wafers in Kontakt gebracht<br />
werden. Die polierte Oberfläche der Wafer<br />
führt zu einer starken Anziehungskraft<br />
zwischen den Wafern, was zu einer Bondwelle<br />
führt, die den Spalt zwischen den<br />
Wafern von der Mitte zum Rand hin<br />
schließt. Nach diesem Schritt des Bondens<br />
bei Raumtemperatur werden die<br />
Wafer bei höheren Temperaturen getempert,<br />
um eine dauerhafte dielektrische<br />
und Cu-zu-Cu-Bindung zu erzielen.<br />
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