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EPP 01.2024

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» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Bild: ZVEI<br />

ZVEI Jahresauftaktpressekonferenz.<br />

Weniger Wachstum für Elektro- und Digitalindustrie<br />

ZVEI erwartet 2024 Produktionsrückgang<br />

Der ZVEI ist in der Prognose für 2024 zurückhaltend<br />

aufgrund des schwierigen<br />

konjunkturellen Umfelds mit Inflation,<br />

vergleichsweise hohen Zinsen sowie hohen<br />

Energiepreisen. Daher wird ein Produktionsrückgang<br />

um zwei Prozent erwartet.<br />

„2023 ist für die deutsche Elektro- und<br />

Digitalindustrie insgesamt recht ordentlich<br />

gewesen“, bilanziert ZVEI-Präsident<br />

Dr. Gunther Kegel das vergangene Jahr im<br />

Rahmen der ZVEI-Jahresauftaktpressekonferenz.<br />

„Zum dritten Mal in Folge<br />

konnte die reale, preisbereinigte Produktion<br />

gesteigert werden – auf Basis der<br />

Zahlen bis einschließlich November um<br />

1,4 Prozent.“ Damit habe sich die Branche<br />

in einem schwierigen Umfeld als robust<br />

erwiesen. „Zur Wahrheit gehört aber<br />

auch, dass die Unternehmen noch historisch<br />

hohe Auftragsbestände abarbeiten<br />

konnten, als die Neubestellungen spätestens<br />

ab dem zweiten Quartal bereits zurückgingen.“<br />

Die nominalen Erlöse der<br />

Branche erreichten im vergangenen Jahr<br />

mit 242 Milliarden Euro erneut eine Rekordmarke<br />

(+ 8 %).<br />

Zusammensetzung der<br />

Branche<br />

Den stärksten Produktionszuwachs verzeichneten<br />

Batterien (+7 %), gefolgt von<br />

elektronischen Bauelementen (+6 %),<br />

Energietechnik (+4 %) und Automation<br />

(+3 %). Die Gebrauchsgüter dagegen mit<br />

deutlichen Rückgang (-13 %). „Erfreulich<br />

ist, dass bei der Beschäftigung nochmals<br />

zugelegt werden konnte“, sagt Kegel. Allein<br />

in Deutschland beschäftigte die<br />

Branche zuletzt 910.000 Menschen<br />

(+12.000 gegenüber 2022).<br />

Entwicklung in 2023<br />

2023 konnten die Ausfuhren (einschließlich<br />

der Re-Exporte) nochmals gesteigert<br />

werden, und zwar um vier Prozent auf<br />

256 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte –<br />

133 Milliarden Euro – verblieb in der Europäischen<br />

Union. „Angesichts wachsender<br />

geopolitscher Spannungen wird der<br />

europäische Binnenmarkt immer wichtiger“,<br />

erklärt der ZVEI-Präsident. „Will die<br />

EU zwischen den USA und China weiterhin<br />

eine eigenständige Rolle einnehmen,<br />

muss sie den Binnenmarkt konsequenter<br />

auf Wachstum ausrichten und von industriefremder<br />

Regulierung wie dem EU-Lieferkettengesetz<br />

ablassen.“ Die nächste<br />

EU-Kommission müsse den Regulierungstsunami<br />

und eine in Teilen nahezu<br />

entfesselte Bürokratie stoppen, die die<br />

Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen<br />

schwäche. „Wir brauchen jetzt eine Europäische<br />

Union, die industrielle Wertschöpfung<br />

in den Fokus stellt“, fordert<br />

Kegel. Einem „Dexit“ erteilt der ZVEI-Präsident<br />

eine klare Absage: „Wer meint,<br />

dass Deutschland auf sich allein gestellt<br />

besser fahren könnte, offenbart gefährliche<br />

wirtschaftspolitische Ahnungslosigkeit.“<br />

Prognose des ZVEI<br />

Angesichts des aktuell schwierigen konjunkturellen<br />

Umfelds mit Inflation, vergleichsweise<br />

noch hohen Zinsen und hohen<br />

Energiepreisen zeigt sich der ZVEI für<br />

2024 zurückhaltend. Dr. Kegel: „Die Branche<br />

steht vor einer Wachstumsdelle. Auf<br />

Jahressicht erwarten wir, dass die reale<br />

Produktion um zwei Prozent nachgeben<br />

wird.“ Dass die Unternehmen der Elektround<br />

Digitalindustrie weiterhin fest zum Industriestandort<br />

Deutschland und Europa<br />

stehen, zeigt eine aktuelle ZVEI-Mitglie-<br />

18 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024

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