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EPP 01.2024

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» MESSEN & VERANSTALTUNGEN<br />

Gründe hat und ein komplexes Thema ist.<br />

Die Kosten dafür steigen stetig an, wie von<br />

Wolfgang Heinbach (International Institute<br />

of Obsolescence Management) zu hören<br />

war. Häufig seien Bauteile für ein Unternehmen<br />

nicht mehr verfügbar, weil diese<br />

verboten sind. Als Komponentenhersteller<br />

stehe ihr Unternehmen am Anfang der Lieferkette,<br />

so Christin Otto (Würth) und hat<br />

damit zu tun, wenn es um die Verfügbarkeit<br />

von Rohmaterialien gehe. Laut Michael<br />

Geirhos (BMK Group), sollte Obsoleszenz-Management<br />

in allen Unternehmen<br />

eine hohe Priorität besitzen. Kunden, bei<br />

denen ein Produkt für 80 Prozent des Umsatzes<br />

verantwortlich ist, könnte deren Abkündigung<br />

zu existenziellen Problemen<br />

führen. Die gute Nachricht: Firmen können<br />

sich auf Obsoleszenz vorbereiten.<br />

Gefälschte Bauteile – die unerkannte<br />

Gefahr für die Produktion<br />

30 bis 40 Prozent der Bauteile im Gesamtmarkt<br />

sind teilweise gefälscht oder<br />

sogar komplette Fälschungen – das sagt<br />

Gunter Mößinger (HTV). Sein Unternehmen<br />

bietet Lösungen, um diese Bauteile zu erkennen<br />

– ebenso wie das Startup Safelab.<br />

Doch das Interesse an solch Lösungen sollte<br />

noch größer sein, so Christian Peter<br />

(Safelab). Denn viele Unternehmen seien<br />

sehr risikobereit. Die meisten Kunden würden<br />

Lieferungen erst dann zum Testhaus<br />

schicken, wenn es im Wareneingang bereits<br />

große Auffälligkeiten gebe. Eine gefährliche<br />

Haltung, denn gefälschte Bauteile<br />

können schwerwiegende Auswirkungen<br />

haben – von Qualitätseinbußen bei den<br />

Produkten bis zu Sicherheitsrisiken. Die Experten<br />

erklärten, wie sie mit ihren Technologien<br />

diesen Bauteilen auf der Spur sind<br />

und warum ihre Arbeit ein unentwegter<br />

Wettlauf mit den Fälschern ist.<br />

Mieten statt Kaufen – was bringen neue<br />

Servicemodelle in der Elektronikfertigung?<br />

Servicemodelle gewinnen auch für fertigende<br />

Unternehmen an Bedeutung. Konkret<br />

bedeute das, dass sich das Geschäftsmodell<br />

zwischen Anbieter und Kunde<br />

grundlegend verändert, sagt Uwe Lambrette<br />

(Deloitte). Es geht nicht mehr um den<br />

Kauf von Investitionsgütern, sondern von<br />

Dienstleistungen. KurtzErsa hat dafür den<br />

Begriff Servitization geprägt. Andreas<br />

Westhäußer (KurtzErsa) erklärt, was darunter<br />

genau zu verstehen ist und welch<br />

neuen Möglichkeiten die webbasierte<br />

Plattform für die Nutzer der Lötanlagen eröffnet.<br />

Ein Beispiel ist das Remote Monitoring,<br />

mit dem sich Probleme an Maschinen<br />

schnellstmöglich beheben lassen. Außerdem<br />

erklären die Experten, welch Vorteile<br />

die Servicemodelle für die Kunden bringen,<br />

was die smarte Fabrik beziehungsweise die<br />

Digitalisierung damit zu tun hat und warum<br />

Nachhaltigkeit damit gefördert wird.<br />

SEMI meets SMT<br />

Trends wie Künstliche Intelligenz oder<br />

5G erfordern neue Ansätze beim Semiconductor<br />

Packaging. Die Innovation liegt im<br />

Packaging, ist Tanja Braun (Fraunhofer<br />

IZM) überzeugt. Unter anderem liege das<br />

an dem aktuellen Trend, unterschiedliche<br />

Komponenten mit verschiedenen Funktionen<br />

miniaturisiert zusammenfügen zu<br />

müssen. Und dabei spiele das Packaging<br />

eine extrem große Rolle. Laut Axel Lindloff<br />

(Koh Young) gibt es gerade aus Asien kommend<br />

einen steigenden Bedarf an Advanced<br />

Packaging. Ergebnis sei, dass man am<br />

Ende in den Packages komplette kleine Geräte<br />

habe. Was genau unter Advanced Packaging<br />

zu verstehen ist, warum Baukastenkonzepte<br />

eine kostengünstige Lösung<br />

sind, wieso diese neuen Anwendungen<br />

überhaupt erst möglich machen und was<br />

das für die europäische Industrie bedeutet,<br />

erklären die zwei Experten in der spannenden<br />

Diskussion.<br />

Nachhaltigkeit – lästige Pflicht oder<br />

neue Chancen?<br />

Unternehmen beschäftigen sich mit dem<br />

Thema Nachhaltigkeit vor allem dann,<br />

wenn es Vorteile bringt, berichtet Jörg<br />

Amelung (Fraunhofer IPMS). Eine Rolle bei<br />

der Nachhaltigkeit spielt Recycling. Laut<br />

Tobias Patzig (Feinhütte Halsbrücke) wurde<br />

dies Thema anfangs noch sehr kritisch wegen<br />

möglicher Qualitätsprobleme beäugt.<br />

Heute seien diese Vorurteile deutlich weniger<br />

verbreitet. In vielen Unternehmen fehlt<br />

laut Anton Shmatko (MTM Ruhrzinn) das<br />

Wissen, was Recycling und die Vorbereitung<br />

zur Wiederverwendung von Materialien<br />

wirklich bedeutet. Viele Firmen seien<br />

Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />

Bild: <strong>EPP</strong>|Doris Jetter<br />

Die Internationalität bei Ausstellern und Besuchern erreichte einen neuen<br />

Höchstwert<br />

Während der productronica wurden zahlreiche Gespräche mit namhaften<br />

Studiogästen und Experten aus der Branche zu spannenden Themen rund<br />

um die Elektronikfertigung produziert<br />

16 <strong>EPP</strong> » 01 | 2024

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