Holsteiner KlöönSNACK - Ausgabe Kiel / Eckernförde - März 2024
Das Magazin für die Region Kiel / Eckernförde - Aktuelle, lokale Berichterstattung von Menschen aus der Region für die Region.
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KLIMA & ENERGIE<br />
hat für die Landesregierung<br />
oberste Priorität. Die extreme<br />
Sturmflut an der Ostseeküste in<br />
Oktober letzten Jahres hat dies<br />
nochmal bestätigt. Aber auch<br />
die Entwässerung der tiefliegenden<br />
Niederungsgebiete wird immer<br />
schwieriger und das Wassermanagement<br />
muss angepasst<br />
werden. Es geht darum,<br />
mehr Wasser im Land zurückzuhalten,<br />
um die Entwässerungssysteme<br />
zu entlasten und<br />
für Trockenperioden mehr Wasser<br />
in der Landschaft zu halten,<br />
aber auch den Hochwasserschutz<br />
zu gewährleisten.<br />
In Schleswig-Holstein sind aufgrund<br />
des Klimawandels Risiken<br />
durch Hitze, Dürre und<br />
Starkregen gestiegen: Der Niederschlag<br />
in den Wintermonaten<br />
nimmt zu, im Sommerhalbjahr<br />
kommt es vermehrt zu Trockenperioden,<br />
aber auch zu extremen<br />
Niederschlagsereignissen.<br />
Die Jahreszeiten haben sich im<br />
Land schon jetzt nachweisbar<br />
verändert. Das kann auch hier<br />
in Norddeutschland ganze Ökosystem<br />
aus dem Gleichgewicht<br />
bringen, Arten und Lebensräume<br />
in Gewässern und an Land<br />
gefährden und neue invasive<br />
Arten begünstigen. Das kann<br />
für den Menschen zum ernsten<br />
Problem werden.<br />
Meisterbetrieb<br />
Kramm<br />
& Weinert<br />
KRAMM & WEINERT BEDACHUNGEN GBR<br />
Ortheide 10 · 24536 Neumünster<br />
0157 - 31 313354 · 0162 - 1510327<br />
Welche Maßnahmen ergreift<br />
Ihr Ministerium, um die Folgen<br />
für die Menschen in<br />
Schleswig-Holstein abzumildern?<br />
Tobias Goldschmidt: Das ME-<br />
KUN erarbeitet federführend<br />
das Klimaschutzprogramm<br />
2030, dessen 1. Entwurf kürzlich<br />
vom Kabinett verabschiedet<br />
wurde. Darin werden für alle<br />
relevanten Handlungsfelder<br />
Maßnahmenpakete beschrieben,<br />
mit denen die Klimaschutzziele<br />
für 2030 erreicht<br />
und der Pfad zum klimaneutralen<br />
Industrieland bis 2040 eingeschlagen<br />
werden soll.<br />
Um das Land möglichst auf die<br />
Auswirkungen des Klimawandels<br />
vorzubereiten, wird federführend<br />
durch das MEKUN außerdem<br />
eine Klimawandelanpassungsstrategie<br />
erarbeitet.<br />
Darin werden Maßnahmen, wie<br />
etwa die Wiedervernässung von<br />
Mooren und Niederungen oder<br />
Deicherhöhungen, formuliert.<br />
Viele dieser Maßnahmen setzen<br />
wir bereits seit Jahren um.<br />
„Ich finde, jeder sollte vor<br />
seiner eignen Haustür kehren“<br />
info@kw-bedachungen.de · www.kw-bedachungen.de<br />
Viel gesprochen wird vom<br />
CO2-Preis. Was ist das eigentlich<br />
und welche Vorteile sind<br />
damit verbunden?<br />
Tobias Goldschmidt: Das Prinzip<br />
ist einfach: Bisher war die<br />
Verschmutzung der Umwelt<br />
kostenfrei, jetzt wird eine Gebühr<br />
dafür eingeführt. In<br />
Deutschland gibt es bereits seit<br />
2020 eine CO2-Bepreisung für<br />
die Sektoren Gebäude und Verkehr.<br />
Ab 2027 soll EU-weit ein<br />
solcher Preis erhoben werden.<br />
Der Vorteil für das Klima: Wer<br />
weniger CO2 mit seinem Verbraucherverhalten<br />
produziert,<br />
zahlt auch einen geringeren<br />
CO2-Preis. Dadurch wird klimafreundliches<br />
Verhalten belohnt<br />
und es wird ein Anreiz für<br />
Verbraucher und Industrie geschaffen,<br />
in CO2-arme Technologien<br />
zu investieren.<br />
Energiewende: Windmühlen<br />
in Schleswig-Holstein. Foto: SH<br />
Hat die CO2-Abgabe auch<br />
Nachteile?<br />
Tobias Goldschmidt: Bürgerinnen<br />
und Bürger, die mit fossilen<br />
Brennstoffen heizen und die<br />
sich weder eine verbesserte<br />
Dämmung noch eine neue Heizanlage<br />
leisten können, haben<br />
höhere <strong>Ausgabe</strong>n durch die<br />
CO2-Bepreisung. Das kann soziale<br />
Härten bedeuten. Deshalb<br />
ist es wichtig, dass die Einnahme<br />
aus der CO2-Bepreisung<br />
vollständig wieder an die Energieverbraucherinnen<br />
und -verbraucher<br />
zurückfließt, zum Beispiel<br />
über ein sogenanntes Klimageld<br />
oder andere Entlastungen.<br />
Oftmals anzutreffen ist dieses<br />
Argument: Deutschland trägt<br />
am Weltmaßstab gesehen pro-<br />
30 | KlöönSnack