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Umweltbericht 2023

Umweltbericht laut Umwelstschutzgesetz des Umweltgemeinderates

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Umweltbericht

2023

Umweltgemeinderat Leopold Spitzbart


Bericht des Umweltgemeinderates 2023

Erstellt von: Leopold Spitzbart

Umweltgemeinderat der Stadtgemeinde Klosterneuburg

Bericht gemäß § 9 NÖ Umweltschutzgesetz zur

32. Sitzung des Gemeinderates am 1. März 2024

VORWORT

Seit über 10 Jahren darf ich in Klosterneuburg Umweltgemeinderat sein. Ebenso

lange lege ich gemäß Umweltschutzgesetz den Gemeinderat Bericht über die

umweltrelevanten Themen in unserer Stadtgemeinde. Vieles hat sich in diesem

Jahrzehnt verändert.

So wurde in Klosterneuburg die öffentliche Grünraumpflege ökologisiert und

Klosterneuburg ist „Natur im Garten Gemeinde“ geworden. Regelmäßige

Auszeichnungen mit dem „Goldenen Igel“ bestätigen die tolle Arbeit unseres

Wirtschaftshofes.

2017 beschloss der Gemeinderat den Beitritt zum e5 Klimaschutzprogramm. Dass

auch beim zweiten Audit, die sehr guten 4e bestätigt wurden, stellt der

Stadtgemeinde auch in diesem Bereich ein sehr gutes Zeugnis aus.

Mit der Gründung der Klima- und Energiemodellregion wurde ein weiterer wichtiger

Schritt gesetzt um die Klimaschutzziele zu erreichen. Leider wurde die Umsetzung

der ersten Maßnahmen 2023 durch die späte Auszahlung der Gelder des Klima- und

Energiefonds stark gebremst.

Mit der Erstellung sowie dem Beschluss des Klima- und Energieleitbildes 2023

wurden die Ziele der CO2 Neutralität und der Pfad dorthin festgelegt.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien hat mit vier weiteren PV-Anlagen richtig

Tempo aufgenommen. Insgesamt wird mit den 23 PV-Anlagen der Stadtgemeinde

jährlich knapp 601.000 kWh Sonnenstrom pro Jahr erzeugt.

Von der Wichtigkeit des Artenschutzes konnte man sich beim „Tag der Artenvielfalt“,

organisiert vom Biosphärenpark Wienerwald Management, eindrucksvoll

überzeugen.

Das Umwelt- und Klimathema ist eine Querschnittsmaterie, welche in sehr viele

Teilbereiche der Stadtverwaltung reicht. In diesem Bericht habe ich versucht, die

Themen, mit denen ich direkt oder indirekt befasst war, zu dokumentieren. Ich hoffe

aber auf Ihr Verständnis, dass so ein Bericht - von einem einzelnen Gemeinderat

erstellt - bei einer Stadt wie Klosterneuburg nie 100 % „vollständig“ sein kann.

Mein ausdrücklicher Dank gilt, wie schon in den letzten Jahren, Umweltreferatsleiter

Ing. Alexander Weber und den Mitarbeitern des Wirtschaftshofes, im Besonderen

Straßenmeister Dietmar Schuster. Mit ihrem raschen und verlässlichen Agieren

wurde der Umwelt mehrmals ein großer Dienst erwiesen.

Umweltgemeinderat

Stadtrat

Leopold Spitzbart jun.

Seite 1


Inhaltsverzeichnis

1 KLIMA ...................................................................................................................... 5

2 GEWÄSSER ............................................................................................................ 6

2.1 Flurreinigungen .............................................................................................. 6

2.2 Amphibienreichtum ........................................................................................ 6

2.3 Umweltpreis.................................................................................................... 7

3 PFLANZUNGEN ..................................................................................................... 7

3.1 Baumpflanzungen .......................................................................................... 7

3.2 Stauden .......................................................................................................... 7

4 E5 PROGRAMM ..................................................................................................... 7

4.1 e5 Allgemein .................................................................................................. 8

4.2 e5 in Europa ................................................................................................... 8

4.3 Audit 2023 ...................................................................................................... 9

4.3.1 Audit im Detail ............................................................................................. 9

4.3.2 Neuer Maßnahmenkatalog 2025* ............................................................ 10

4.4 NÖ e5-Programm in Zahlen ........................................................................ 10

4.5 e5 Erfahrungsaustausch und Vernetzungstreffen ...................................... 11

4.6 e5 Teamsitzungen ....................................................................................... 11

5 KLIMA- UND ENERGIEMODELLREGION .......................................................... 11

5.1 Gründung Verein Zukunftsraum Wienerwald .............................................. 12

5.2 Geschäftsführer und Büro............................................................................ 13

5.3 Neue Homepage .......................................................................................... 13

5.4 KEM Aktivitäten ............................................................................................ 13

6 PARTNERORGANISATIONEN ............................................................................ 14

6.1 Energie- und Umweltagentur NÖ ................................................................ 14

6.1.1 Städteforum Wärmewende....................................................................... 14

6.1.2 Naturgefahrencheck ................................................................................. 14

6.1.3 Dorf und Stadterneuerung -Neu ............................................................... 14

6.2 Biosphärenpark Wienerwald ........................................................................ 15

6.2.1 Tag der Artenvielfalt ................................................................................. 17

6.2.2 Wiesenpflege der Volksschulen ............................................................... 17

6.2.3 Wein 2023 ................................................................................................. 18

6.2.4 Zukunftsworkshop .................................................................................... 18

6.2.5 Modellregions-Veranstaltung ................................................................... 18

6.2.6 Ehren-Urkunde ......................................................................................... 18

6.3 Natur im Garten ............................................................................................ 19

6.3.1 Goldener Igel ............................................................................................ 19

Seite 2


6.3.2 Baumschneidekurs ................................................................................... 20

6.4 Naturschutzbund .......................................................................................... 20

6.4.1 Veranstaltungen........................................................................................ 20

7 WIRTSCHAFTSHOF ............................................................................................. 20

7.1 Abfall - Entsorgung ...................................................................................... 20

7.1.1 Erinnerungsdienst mit der Gem2Go-App ................................................. 21

7.1.2 Kostenlose Windeltonne ........................................................................... 21

7.1.3 Christbaumsammlung............................................................................... 21

7.1.4 Grünschnittsammlung............................................................................... 21

7.1.5 Alt-Auto-Entsorgung ................................................................................. 21

7.1.6 Gassi Stationen ........................................................................................ 21

7.1.7 Gratis NÖLI-Behälter ................................................................................ 22

8 ENERGIE ............................................................................................................... 22

8.1 Energiekonzept – Energieleitbild ................................................................. 22

8.2 Überregionale Zielsetzungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene ......... 25

8.3 Konkrete Ziele für Niederösterreich bis 2030 .............................................. 25

8.4 Energiebuchhaltung ..................................................................................... 26

8.5 Förderungen ................................................................................................. 26

8.6 Öffentliche Beleuchtung ............................................................................... 26

8.7 Happyland .................................................................................................... 27

8.8 Energiegemeinschaft ................................................................................... 27

8.9 Photovoltaik Niederösterreich ...................................................................... 28

8.10 Photovoltaikanlagen Stadtgemeinde ........................................................... 28

8.11 Naturwärme .................................................................................................. 28

8.11.1 Nahwärmenetz ...................................................................................... 29

9 MOBILITÄT ........................................................................................................... 29

9.1 Kosten Mobilität............................................................................................ 29

9.1.1 Öffentlicher Verkehr 2023 ........................................................................ 29

9.1.2 Fußgängerinfrastruktur: ............................................................................ 30

9.2 Fahrrad ......................................................................................................... 30

9.2.1 Fahrradbörse ............................................................................................ 30

9.2.2 Radfest ...................................................................................................... 30

9.2.3 BIKEline .................................................................................................... 30

9.2.4 „Sharrows“ ................................................................................................ 30

9.3 E-Mobilität .................................................................................................... 31

9.3.1 E-Auto Rekordzulassungen 2023 ............................................................ 31

9.3.2 Zusätzliche E-Tankstellen ........................................................................ 31

Seite 3


10 LUFTSCHADSTOFFE .......................................................................................... 32

10.1 Österreichs Treibhausgase 2023 gesunken ............................................... 32

10.2 Luftgüte Allgemein ....................................................................................... 33

10.3 Feinstaub pM 10 ............................................................................................ 33

10.3.1 Feinstaub pM 10 Messwerte 2023 ......................................................... 34

10.3.2 Überschreitungen pM 10 in Klosterneuburg 2005 – 2022 ..................... 34

10.3.3 Überschreitungen pM 10 im Jahr 2023 Städtevergleich ...................... 35

10.4 Stickstoffoxide .............................................................................................. 35

10.5 Bodennahes Ozon ....................................................................................... 35

Aufgrund der leichteren Lesbarkeit wird generell auf eine geschlechtsspezifische

Differenzierung verzichtet. Personenbezogene Ausdrücke umfassen daher Frauen und

Männer gleichermaßen.

Seite 4


1 KLIMA

Das Jahr 2023 geht gemeinsam mit dem Jahr 2018 als wärmstes Jahr Österreichs in

der 256-jährigen Messgeschichte ein. Die Konsequenzen der Erderwärmung

machten sich vor allem in der Landwirtschaft bemerkbar. In Niederösterreich beliefen

sich die Schäden auf rund 82 Mio. Euro.

Dabei kam 2023 nicht allen ungewöhnlich heiß vor. Die Temperaturen waren das

ganze Jahr über relativ hoch und herausragend waren da September und Oktober,

die ganz weit über den durchschnittlichen Werten gelegen sind. Im Sommer haben

aber die absoluten Spitzen gefehlt.

Eine Folge der Erderwärmung sind unter anderem Frost, Dürre, Hagel, Stürme und

Überschwemmungen. Sie stellten Niederösterreichs Landwirte dieses Jahr vor noch

größere Herausforderungen als sonst. Den größten Schaden richtete die Dürre mit

rund 65 Millionen Euro an, so die Österreichische Hagelversicherung gegenüber

noe.ORF.at. Danach kommt der Frost mit 10 Millionen Euro. Weitere sieben Millionen

Euro Schaden verursachten Hagel, Stürme und Überschwemmungen.

Österreichweit beliefen sich die Schäden im Jahr 2023 sogar auf 250 Millionen Euro.

Auch hier war mit 70 Prozent (170 Mio. Euro) der Großteil auf die Dürre

zurückzuführen. Die rekordbrechenden Temperaturen werden in Zukunft keine

Ausnahme mehr darstellen, sondern zur Normalität werden, wenn wir die

Erderwärmung nicht in den Griff bekommen.

Die erste Jahreshälfte 2023 war österreichweit von einem verfrühten

Vegetationsbeginn durch einen milden März geprägt. Es folgte ein relativ kühler April.

Der Temperatursturz hatte schwere Frostschäden an Obstkulturen in der Höhe von

rund 35 Millionen Euro zur Folge. Sehr niederschlagsintensive Wochen führten dann

im April und im Juli zu schweren Überschwemmungen. Ebenso kam es zu Hagelund

Sturmschäden.

Das dominierende Thema war dann aber die extreme Dürre in den Sommermonaten.

So folgten dem siebtwärmsten Sommer der Messgeschichte der heißeste September

und Oktober seit Beginn der Aufzeichnungen. Der November war einer der fünf

niederschlagsreichsten November der Messgeschichte, im Dezember war der Sturm

Hauptthema.

Quelle: https://noe.orf.at/stories/3238573/

Seite 5


2 GEWÄSSER

2.1 Flurreinigungen

18. März Putzaktion am Stadtplatz und Umgebung (Die Grünen Klosterneuburg)

18. März Donauufersäuberung (PUK)

19. März Kollersteig (STR Heheberger )

25. März Bachsäuberung Kierling/Gugging (OV Pöll)

25. März Frühjahresputz Höflein (OV Fucac)

1. April Donauufersäuberung (Naturschutzbund + Fischereiverband)

6. Juni Ausäuberung (Siedlerverein Kritzendorf)

28. Oktober Putzaktion am Stadtplatz und Umgebung (Die Grünen Klosterneuburg)

An dieser Stelle möchte ich mich in meiner Funktion als Umweltgemeinderat bei allen

bedanken, die bei diesen Aktionen tatkräftig mitgearbeitet haben.

2.2 Amphibienreichtum

In Niederösterreich kommen 20 Amphibienarten vor, alleine in Klosterneuburg

konnten 15 Arten nachgewiesen werden. Darunter alle in Österreich lebenden

Molcharten: Teichmolch, Kammmolch, Donau-Kammmolch, Berg-Kammmolch und

Bergmolch. Sie verbringen März bis Juli in Teichen und Tümpeln, danach nachtaktiv

an Land.

Jedes Jahr im Frühling begeben sich die Amphibien auf die Wanderung zu den

Laichgewässern. Dabei müssen sie auch gefährliche Straßen überqueren. In Maria

Gugging gibt es noch Laichgewässer und damit auch wandernde Tiere. Nachdem im

Jahr 2021 zahlreiche Kröten überfahren wurden, gibt es seit März 2022 auf Anfrage

beherzter Tierschützer gemeinsam mit dem Naturschutzbund Klosterneuburg und mit

großer Unterstützung der Straßenmeisterei Tulln, einen Amphibienzaun entlang der

B14 zwischen dem Gasthaus Waldhof und der Rotkreuzgasse. Zahlreiche

ehrenamtliche Helfer betreuen den Zaun, indem sie die in Kübel gefallenen Kröten

und anderen Tiere sicher über die Straße bringen.

2023 wurde ein Rückgang der Kröten in Maria Guggingan der B14 von über 400

(Vorjahr) auf knapp 300 heuer verzeichnet. Dabei wurden viel mehr männliche, als

weibliche Tiere gezählt. An der Hintersdorferstraße war der Rückgang noch

extremer. Von fast 300 auf knapp 80 Kröten.

Amphibien, also Frösche, Kröten, Molche und Salamander, gehören zu den

gefährdetsten Tiergruppen weltweit. Ihr Lebensraum wird immer weniger. Durch die

Begradigung der Flüsse, Boden-Versiegelung (Verbauung, Straßen ...) und

Trockenlegungen von Feuchtgebieten sind viele Laichgewässer verschwunden. Auch

Pestizide, der Mangel an Nahrung (Insektensterben) sowie Pilzerkrankungen setzen

ihnen zu.

Grundstücke, die mit Mauern umgeben sind, können von vielen Tieren nicht genutzt

werden, bewusst gesetzte grüne Korridore und Durchgänge würden hierbei Abhilfe

schaffen. Ein Teich bietet vielen, meist leisen, Tieren einen wertvollen Lebensraum.

Das Umsiedeln von Laich oder Kaulquappen ist übrigens verboten.

Seite 6


2.3 Umweltpreis

Herrn Mag. Dr. Norbert Kreuzinger wurde aufgrund seiner herausragenden Tätigkeit

in der Gewässerforschung und seines vorausschauenden Handelns in Bezug auf die

SARS CoV2 Krise der Umweltpreis 2023 verliehen.

Herr Mag. Dr. Norbert Kreuzinger beschäftigt an der Technischen Universität Wien,

am Institut für Wassergüte, Ressourcenmanagement und Abfallwirtschaft. Er versorgt

das Landesklinikum Klosterneuburg seit 23.12.2021 wöchentlich mit den aktuellen

Messwerten aus der Abwasseranalyse zu SARS-CoV-2 inklusive einer

eigenständigen Interpretation der Daten. Er hat dabei in den vergangenen Jahren

deutlich beim Management der COVID-Krise beigetragen, da sich das Klinikum

Klosterneuburg in aller Regel bei ansteigenden Werten 5-8 Tage später auf

steigende Krankenhausaufnahmen einstellen konnte, sich sowohl quantitativ als

auch „qualitativ“ über die aktuelle Viruslast und die Gen-Sequenzierung auf die

jeweiligen Subtypen der Erregern einstellen konnten.

3 Pflanzungen

3.1 Baumpflanzungen

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 35 Bäume gesetzt. Unter anderem Feldahorn,

Linden, Birnen, Eichen, Hainbuchen, Erlen und Haselnüsse. Diese wurde alle mit

Gießsäcken sowie Weißanstrich für den Sonnenschutz versehen.

Im Zuge der Nebenfahrbahnsanierung in der Martinstraße haben wir auch 4

Birnbäume gesetzt.

3.2 Stauden

In der Inkustraße, der Martinstraße und in der Albrechtstraße wurden Staudenbeete

mit heimischen Stauden sowie Blumenwiesen angelegt.

4 e5 PROGRAMM

Das e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden unterstützt Kommunen bei einer

nachhaltigen Klimaschutzarbeit. Ziel ist es, langfristige Maßnahmen zu setzen und

deren Wirksamkeit zu evaluieren.

Kaum eine andere Initiative kann auf Gemeindeebene einen ähnlich erfolgreichen,

umfassenden und konsequenten Ansatz vorweisen. Mit e5 erhalten Gemeinden

Hilfsmittel und Unterstützung, um ihre Energie- und Klimaschutzziele festzulegen und

zu erreichen.

Angelehnt an Qualitätsmanagementsysteme ist das e5-Programm als ein Prozess zu

verstehen, der folgende Schritte beinhaltet:

• Schwachstellen aufdecken und Verbesserungspotenziale identifizieren

• Verbesserungsprozess in Gang setzen

Seite 7


• Strukturen und Abläufe zur erfolgreichen Umsetzung von Energieprojekten

aufbauen und/oder verstärken

• Mitwirkung der Bevölkerung an energiepolitischen Entscheidungen und

Aktivitäten ermöglichen

Ablauf e5 Programm

Quelle: Energie- und Umweltagentur NÖ

4.1 e5 Allgemein

Das e5 Programm ist keine niederösterreichische Erfindung, sondern ein österreichsowie

europaweit verbreitetes Programm. Derzeit nehmen österreichweit bereits 254

Gemeinden und Städte aus 7 Bundesländern am e5-Programm teil, darunter 4

Landeshauptstädte. Über 20 % der österreichischen Bevölkerung lebt bereits in einer

e5-Gemeinde. Zusammen haben diese Gemeinden 747 „e“ erarbeitet.

4.2 e5 in Europa

Auf europäischer Ebene entspricht das e5-Programm dem European Energy Award®

(eea). Wer also am e5-Programm teilnimmt, nimmt automatisch auch am European

Energy Award® teil. Mit der Erreichung des dritten (von maximal fünf) „e" bekommen

die Gemeinden die europäische Zertifizierung European Energy Award® verliehen.

Mit dem fünften „e" können die Gemeinden sogar den European Energy Award®

Gold erhalten.

Seite 8


4.3 Audit 2023

Bereits zum zweiten Mal stellte sich die Stadtgemeinde Klosterneuburg der externen

e5 Auditierung, um die Maßnahmen im Bereich Klimaschutz prüfen zu lassen. Unter

der Leitung unseres e5 Gemeindebetreuers Mag. Markus Maxian MA von der eNu

wurde bis Mai 2023 der e5 Maßnahmenkatalog mit den umgesetzten Projekten der

Stadtgemeinde befüllt.

Juni bis August erfolgte die Kontrolle durch den externen Auditor DI Hannes

Obereder aus Kärnten. Bei einer Kommissionssitzung im September wurde das

Ergebnis für Klosterneuburg mit 4e und 63,7 % der Punkte bestätigt.

2. Zertifizierung 2023: (63,7%)

1. Zertifizierung 2019: (66,2%)

4.3.1 Audit im Detail

Quelle: Energie- und Umweltagentur NÖ

Seite 9


Wie schon beim Audit 2019 konnte die Stadtgemeinde Klosterneuburg im

Handlungsfeld 1-Entwickliungsplanung und Raumordnung - die meisten Punkte

sammeln und sich sogar verbessern. Hauptgründe sind das

Stadtentwicklungskonzept 2030+, das neue Energiekonzept und Energieleitbild,

sowie die gute Mobilitäts- und Verkehrsplanung und das Konzept zur

Klimawandelanpassung.

Im Handlungsfeld 2 - Kommunale Gebäude und Anlagen - musste

Klosterneuburg mit minus 9,2% einen Rückschritt hinnehmen. Die Vielzahl und das

Alter der Gemeindegebäude stellt hier eine große Herausforderung dar. Eine

Sanierung und Effizienzsteigerung der Energieverbräuche sind in diesem Bereich mit

hohen Kosten verbunden.

Im Handlungfeld 3 - Kommunale Versorgung und Entsorgung - wurde vor allem

die Energieeffizienz bei der Wasserver- und entsorgung positiv bewertet.

Gemeinden, welche eigene Stadtwerke haben, konnten in diesem Handlungsfeld

zusätzlich Punkte erreichen.

Im Handlungsfeld 4 - Mobilität - wurde das Ergebnis des letzten Audits knapp

verbessert. Vor allem die Qualität des ÖV-Angebotes, das Radwegenetz und die

Radinfrastruktur sowie das Fußwegenetz wurden positiv bewertet.

Beim Handlungsfeld 5 - Interne Organisation - musste das größte Minus

verzeichnet werden. Hauptgrund ist hier die fehlende nachhaltige Beschaffung.

Im Handlungsfeld 6 - Kommunikation und Kooperation - konnte mit 66,9 % ein

sehr gutes Ergebnis erreicht werden. Vor allem die Medienarbeit über Amtsblatt,

Homepage, und die regionalen Zeitungen und die Einbeziehung der Bevölkerung bei

Veranstaltungen brachte wertvolle Punkte.

4.3.2 Neuer Maßnahmenkatalog 2025*

Mit 2025 wird es für das Audit einen neuen Maßnahmenkatalog für die e5

Gemeinden geben. Die Reduktion der bewerteten Maßnahmen von 62 auf 37 und

die quantitative Zielmessung der umgesetzten Maßnahmen stellen die größten

Veränderungen dar. Die Zielerreichung für Gemeinden und Städte mit großen

Gasnetzen wird herausfordernder, da die Dekarbonisierungsziele der regionalen und

überregionalen Klimaziele schwer zu erreichen sein wird. Auch werden die

geforderten Energieeffizienzzahlen im Klosterneuburger Gebäudesektor schwer zu

erreiche sein. Zukünftig werden weniger die gesetzten Maßnahmen, sondern mehr

die messbaren Ergebnisse zählen. Die Bewertung wird anhand von Indikatoren

erfolgen, die sich an den EU/Bundes/Landeszielen orientieren.

4.4 NÖ e5-Programm in Zahlen

Insgesamt nehmen 69 Gemeinden am e5-Programm in Niederösterreich teil. 57

Gemeinden wurden dabei bereits ausgezeichnet.

3 Gemeinden mit fünf

16 Gemeinden mit vier

29 Gemeinden mit drei

8 Gemeinden mit zwei

1 Gemeinde mit einem

Seite 10


4.5 e5 Erfahrungsaustausch und Vernetzungstreffen

Der erste e5 Erfahrungsaustausch am 2. März fand als Onlineveranstaltung statt.

Referatsleiter GR Ing. Alexander Weber und UGR STR Spitzbart nahmen daran teil.

Beim Vernetzungstreffen am 22. Mai in Wolkersdorf war Klosterneuburg nicht

vertreten.

Am 20. November fand in St Pölten ein zweiter Erfahrungsaustausch statt.

Hauptthema war die neue e5 Betreuungsstruktur der eNu und die neu aufgestellten

Dorf- und Stadterneuerung. Klosterneuburg wurde von GR Ing. Alexander Weber.

4.6 e5 Teamsitzungen

Die e5 Teamsitzungen fanden zu folgenden Themen statt.

• 11. Jänner: Vorstellung KEM-Manager

Klima- und Energieleitbild

Energiegemeinschaften

Budget 2023 für Klimaschutz

• 23. Februar: Klima- und Energieleitbild

• 20. April: Klima- und Energieleitbild

• 6.Juni: Collaboration City Projekt Präsentation von Fa. Green4city

Klima- und Energieleitbild

• 5. September Workshop Collaboration City Projekt

• 17. Oktober Workshop Collaboration City Projekt

• 5. Dezember Bericht e5 Audit

5 Klima- und Energiemodellregion

Mit dem Programm „Klima- und Energiemodellregionen“ (KEM) des Klima- und

Energiefonds wird das Ziel verfolgt, Regionen auf dem Weg in eine nachhaltige

Energieversorgung und weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern zu

begleiten. Regionale Ressourcen sollen optimal genutzt, der Energiebedarf

bestmöglich aus erneuerbaren Energieträgern gedeckt und Maßnahmen zur

Energieeffizienzsteigerung und Bewusstseinsbildung durchgeführt werden.

Dazu werden folgende Ziele auf kommunaler und regionaler Ebene verfolgt:

• Erkennen und Nutzen regionaler Potenziale zur Substitution fossiler

Energieträger durch erneuerbare Energieträger im Bereich Wärme, Strom und

Verkehr

• Erhebung von Potenzialen zur Steigerung der

Energieeffizienz und Nutzung dieser Potenziale

im Wirkungsbereich der Region

• Informations- und Bewusstseinsbildung bei

Entscheidungsträger der Gemeinden, Betriebe und Haushalte, um Endenergie

einzusparen, Energieeffizienz zu steigern und erneuerbare Energien zu

verwenden

• Forcierung von Projekten im Bereich der

nachhaltigen Mobilität

Seite 11


• Leistung eines Beitrags zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in den

Regionen durch die Reduktion der Importabhängigkeit von fossilen

Energieträgern

• Sämtliche weitere Tätigkeiten, die zur Reduktion von Treibhausgasen führen

• Festigung von geeigneten Strukturen für regionalen Klimaschutz

• Know-how-Vertiefung in den Regionen für

• Umsetzungsprojekte

• Identifikation der Umsetzungspotenziale

Das Programm wurde 2009 ins Leben gerufen. Mittlerweile arbeiten österreichweit

1134 Gemeinden in 124 Klima- und Energie- Modellregionen an dem gemeinsamen

Ziel.

Quelle: www.klimaundenergiemodellregionen.at

5.1 Gründung Verein Zukunftsraum Wienerwald

Gemäß GR-Beschluss wurde die Kooperationsvereinbarung für die

Durchführung der Klima- und Energiemodellregion "K&E Modellregion -

Zukunftsraum Wienerwald" (KEM) mit dem Klima- und Energiefonds, vertreten durch

die Kommunalkredit Public Consulting GmbH von der Stadtgemeinde Klosterneuburg

angenommen und an den Klima- und Energiefonds übermittelt. Als nächster Schritt

wurde am 24. Februar, der Verein „Zukunftsraum Wienerwald“ gegründet. Die 4 KEM

Gemeinden Klosterneuburg, Mauerbach, Purkersdorf und Pressbaum sind die vier

Mitglieder dieses Vereins. Der Verein soll die Gemeinden aktiv in den Bereichen

Klimaschutz und Klimawandelanpassung unterstützen. Er arbeitet intensiv mit den

Landesstellen – insbesondere eNu und NÖ Regional zusammen. Dadurch profitieren

die Gemeinden, da Fördermittel aus Landes- und Bundesprogrammen ergänzend

abgeholt werden können. Der österreichische Klima- & Energiefonds unterstützt

Seite 12


Gemeinden, die sich zu einer Region zusammenschließen finanziell sowie inhaltlich

und organisatorisch.

Bei der Generalversammlung am 24. Februar wurde der Vorstand gewählt.

Obmann: STR Leopold Spitzbart (Klosterneuburg)

Obmann Stellvertreter: BGM Stefan Schmuckenschlager (Klosterneuburg)

BGM Stefan Steinbichler (Purkersdorf)

BGM Josef Schmidl-Haberleitner (Pressbaum)

BGM Peter Buchner (Mauerbach)

Kassierin: Irene Edtmayer (Klosterneuburg)

Kassier Stv.: Fritz Brandstetter (Pressbaum)

Schriftführer: Katy Shields (Purkersdorf)

Schriftführer Stv. Ursula Prader (Mauerbach)

Kasserprüfer:

Thomas Kaspar (Purkersdorf)

Vbgm Georg Kabas (Mauerbach)

Ingrid Bruscher (Pressbaum)

5.2 Geschäftsführer und Büro

Ebenfalls wurde bei der Generalversammlung DI (FH) Herwig Kolar MA zum

Geschäftsführer bestellt. Herwig Kolar hat bereits von April 2013 bis Dezember 2021

in der Region Urfahr West als Klima- und Energiemodell Regions-Manager

gearbeitet.

Um die Tätigkeiten professionell durchzuführen, wurde seitens des Vereines ein Büro

in der Tauchnergasse 1-7 (Raum 239) angemietet. Am 14. Februar fand zur

Eröffnung ein Pressegespräch statt.

5.3 Neue Homepage

Jede KEM muss eine eigene Homepage haben.

Diese ist unter: www.zukunftsraum-wienerwald.at zu finden.

5.4 KEM Aktivitäten

14. Februar: Pressegespräch bei Büro Eröffnung

24. Februar: Generalversammlung und Gründung vom Trägerverein

Zukunftsraum Wienerwald

Im Rathaus Klosterneuburg fand die erste KEM-

Generalversammlung statt. Es wurde der Vorstand gewählt und

der Verein kostituiert.

7. März: Antrittsbesuch KEM-Manager in Mauerbach

9. März: Antrittsbesuch KEM-Manager in Purkersdorf

16. März: Antrittsbesuch KEM-Manager in Pressbaum

29. März: Vorstellung KEM bei Geschäftsabteilungs- und

Referatsleiter Stadtgemeinde Klosterneuburg

31. März: Einreichung Umsetzungskonzept

17. April: KEM-Austausch Besprechung mit UGR Gabiltz

9. Mai: KEM-Kernteamsitzung Online

23. Mai: PV-Infoveranstaltung Pressbaum

Seite 13


16. Juni: Vortrag Kromp-Kolb Pressbaum

KLIMAWANDEL- Was jetzt!

20. Juli: KEM-Exkursion in die KEM Region 10vor Wien

Mustersanierung Volksschule Sirndorf, Neuer Kindergarten in

Spillern aus Holzelementen, neu gestalteter Hauptplatz

Hagenbrunn, Bahnhof Korneuburg mit iinovativer

Mobilitätslösung ÖBB 360°

18. September: KEM-Verteilaktion Mauerbach

20. September: KEM-Verteilaktion Bahnhof Kierling

22. September: Autofeier Tag Klosterneuburg

KEM, Gymnasium und Stadtgemeinde Klosterneuburg

organisierten vor dem Gymnasium diesen „Autofeien Tag“ und

unterstützte damit die Aktion „aktiv zur Schule“. Der temporäre

Freiraum vor der Schule wurde den ganzen Vormittag für

Lehrprogramme genutzt.

23. September: Klimafest Pressbaum

28. September: Vorstandsitzung Verein Zukunftsraum Wienerwald (Online)

6 PARTNERORGANISATIONEN

6.1 Energie- und Umweltagentur NÖ

Die Energie- und Umweltagentur NÖ (eNu) sieht sich als erste Anlaufstelle für

Bürger, Gemeinden, Betriebe sowie Verwaltung und Politik. Für die Stadtgemeinde

Klosterneuburg und für mich als Umweltgemeinderat ist die eNu ein verlässlicher

Partner, der stets mit Rat und Tat zur Seite steht.

6.1.1 Städteforum Wärmewende

Beim Städteforum am 3. Mai ging es um folgende Fragen: Wie kann es Städten

gelingen, die Wärmewende voranzutreiben und die Klimaneutralität zu erreichen?

Welche Herausforderungen kommen auf die Städte zu und welche Lösungsansätze

gibt es bereits? GR Ing. Alexander Weber nahm für Klosterneuburg daran teil.

6.1.2 Naturgefahrencheck

In Niederösterreich nehmen extreme Wetterereignisse wie Starkregen, Stürme und

Trockenheit zu. Das Land Niederösterreich entsendet Experten der Energie- und

Umweltagentur in die Gemeinden, um sie bestmöglich auf die damit einhergehenden

Herausforderungen vorzubereiten. Im Zuge des Vorsorgechecks wird der konkrete

Handlungsbedarf aufgezeigt und entsprechende Empfehlungen zum Schutz

festgelegt. An der Evaluierung nahmen Vertreter der Verwaltung, der Politik sowie

der Einsatzorganisationen teil. Das Land Niederösterreich übernahm dafür einen

überwiegenden Teil der Kosten.

6.1.3 Dorf und Stadterneuerung -Neu

Mehr als 250 interessierte Gemeindevertreter informierten sich am 13. November in

Michelbach über die Neuaufstellung der Organisation sowie der Förderrichtlinien der

Seite 14


NÖ Dorf- & Stadterneuerung. Für die Stadtgemeinde Klosterneuburg waren

Umweltgemeinderat STR Leopold Spitzbart und GR Ing. Alexander Weber mit dabei.

Im Zuge der Neugründung der Dorf- & Stadterneuerung werden neben den

Förderrichtlinien auch die Betreuung der Gemeinden und Vereine neu aufgestellt.

6.2 Biosphärenpark Wienerwald

Der Biosphärenpark ist eine UNESCO-Modellregion für Nachhaltigkeit. Der

Wienerwald wurde 2005 mit dem UNESCO-Prädikat Biosphärenpark ausgezeichnet

und ist damit einer von 701 Biosphärenparken in 124 Staaten und europaweit der

einzige am Rande einer Millionenstadt. Er umfasst eine Fläche von rund 105.000

Hektar und erstreckt sich über 51 niederösterreichische Gemeinden und sieben

Wiener Gemeindebezirke. Rund 855.000 Menschen sind in dieser Lebensregion zu

Hause.

Seine Einzigartigkeit ist geprägt durch die Vielfalt von Natur, Kultur und nachhaltiger

Bewirtschaftung am Rande der Großstadt Wien. Das Aufeinandertreffen

unterschiedlicher klimatischer und geologischer Zonen bedingt im Wienerwald sehr

vielfältige Lebensräume und eine besondere Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Die

Verzahnung von Wald- und Offenlandflächen mit Siedlungsgebieten sowie die

Gegensätze von sehr ländlich geprägten Regionen und der Millionenstadt bringen

auch spezielle naturräumliche Bedingungen hervor und bedeuten gleichzeitig eine

große Herausforderung.

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6.2.1 Tag der Artenvielfalt

Am 2. und 3. Juni 2023 drehte sich in der Stadtgemeinde Klosterneuburg alles um

das aktuell so wichtige Thema Artenvielfalt! Dorthin lud das Biosphärenpark

Wienerwald Management zahlreiche Besucher, die sich bei Nachtwanderungen,

Naturführungen und zahlreichen Infoständen über heimische Tier-, Pflanzen- und

Pilzarten informieren konnten.

Für die über 100 beteiligten Experten aus den verschiedensten Fachbereichen stand

die Artensuche im Vordergrund - ihr Ziel: Innerhalb von 24 Stunden im ganzen

Gemeindegebiet von Klosterneuburg möglichst viele Tier-, Pflanzen- und Pilzarten zu

finden. Bis Samstagnachmittag konnten 1.383 Arten nachgewiesen werden! Einige

Funde können allerdings nur im Labor unter dem Mikroskop bestimmt werden, erst

wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind, steht die Gesamtzahl der beim Tag der

Artenvielfalt nachgewiesenen Arten fest.

Auftakt und ein Programmhighlight waren am 2. Juni die Nachtführungen: Vier

Gruppen mit rund 80 Erwachsenen und 22 Kindern begaben sich gemeinsam mit

Experten auf Nachtexpedition. Heuer wurden sie mit zahlreichen Fledermaussichtungen

belohnt. Darunter sowohl eine der kleinsten, als auch eine der größten

heimischen Arten, die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus) und das Mausohr

(Myotis myotis).

Für jede Menge Spaß und Wissenswertes rund um die Artenvielfalt sorgte das

Programm beim Fest der Artenvielfalt: Neben Naturführungen für Groß und Klein zu

den Themen „Reben- und Sortenvielfalt“, „Botanik und Pilze“ sowie „Vögel und

Wildbienen“, konnten Besuchern etwa beim Mikrotheater des Naturhistorischen

Museums Wien Kleinsttiere auf großer Leinwand erleben. Bei 17 Infoständen

konnten sich Interessierte über die heimische Natur und den Biosphärenpark

Wienerwald informieren und mit Reptilien und Schnecken auf Tuchfühlung gehen.

Besonders beliebt bei den kleinen Gästen war das bunte und abwechslungsreiche

Kinderprogramm. Auf der Bühne diskutierten bei den Biodiversity-Talks Experten

über den Klimawandel und damit einhergehende Probleme wie Trockenheit und

nötige Anpassungen.

Der Tag der Artenvielfalt, 1999 durch das Magazin GEO ins Leben gerufen, will

Menschen für die Naturvielfalt in ihrer nächsten Umgebung sensibilisieren und

begeistern. Diese großangelegte Feldforschungsaktion wird seit 2008 vom

Biosphärenpark Wienerwald Management veranstaltet und findet abwechselnd in

Niederösterreich und Wien statt. Mitmachen können dabei nicht nur Experten,

sondern alle Menschen, die sich für die Natur interessieren. Die gesammelten Daten

werden für Forschung und Naturschutz weiterverwendet.

6.2.2 Wiesenpflege der Volksschulen

Im vergangenen Herbst waren insgesamt 125 Schüler und Schülerinnen aus den

Volksschulen Anton Bruckner Gasse und Hermannstraße auf der Weingrabenwiese

am Buchberg unterwegs, um diesen wertvollen und artenreichen Lebensraum im

UNESCO-Biosphärenpark Wienerwald zu pflegen.

Gemeinsam mit Naturpädagogen des Biosphärenpark Wienerwald schnitten die

Mädchen und Buben dabei Büsche zurück, schlichteten Verstecke für

Smaragdeidechsen & Co und sorgten dafür, dass der wertvolle Lebensraum für viele

Arten erhalten bleibt und nicht zuwächst. Dabei lernten die Kinder viel Wissenswertes

über die vielfältige Natur in ihrer Gemeinde und zur Pflanzen- und Tierwelt von

Trockenwiesen.

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Als Dank für die gute Arbeit und Anerkennung für ihren Beitrag zum Naturschutz,

erhielten die Klassen im April eine Urkunde sowie jeder Schüler einen Button mit

einer Tierart, die von den Pflegemaßnahmen profitiert.

Die Landschaftspflegeeinsätze fanden im Rahmen des Projekts „Nachhaltiges

Wiesenmanagement und Naturschutzplanung im Offenland des BPWW“ statt und

werden aus finanziellen Mitteln des europäischen Landwirtschaftsfonds für die

Entwicklung des ländlichen Raumes sowie den Ländern Niederösterreich und Wien

gefördert.

6.2.3 Wein 2023

Beim jährlich stattfindenden Weinwettbewerb DER WEIN des UNESCO-

Biosphärenpark Wienerwald werden jene Weinbaubetriebe der Region

ausgezeichnet, die auf nachhaltige Produktion setzen.

Das Weingut Ubl-Doschek durfte sich über den Sieg in der Kategorie Roséwein mit

dem Rosé Froschkönig freuen. Das Weingut Ubl-Doschek wurde auch als einer der

sechs Top-Weinbaubetriebe 2023 ausgezeichnet.

6.2.4 Zukunftsworkshop

In einem gemeinsamen Workshop von Wissenschaftsbeirat, Regionalforum und

verschiedensten Steakholdern wurden Grundsätze und Leitlinien für die Strategie

2030 erarbeitet. Umweltgemeinderat STR Leopold Spitzbart wurde dazu zur Mitarbeit

eingeladen.

6.2.5 Modellregions-Veranstaltung

Am 16. November fand in der Bezirksvorstehung Döbling eine Infoveranstaltung zur

Modellregion Biosphärenpark statt. Nach den Aussichten und Einblicke in das

Zukunftskonzept des BPWW stand der Naturraum Wasser im Mittelpunkt. Es wurden

die Folgen des Klimawandels und Anpassungsstrategien für den naturraum

Gewässer im Wienerwald diskutiert.

6.2.6 Ehren-Urkunde

Eine große Auszeichnung vom Biosphärenpark Wienerwald wurde

Umweltgemeinderat STR Leopold Spitzbart zu teil. Für seine Arbeit als

Biosphärenpark-Botschafter und für die außerordentliche Unterstützung beim Tag

der Artenvielfalt in Klosterneuburg, erhielt er aus der Hand von Direktor Andreas

Weiß, eine Ehren-Urkunde.

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6.3 Natur im Garten

„Natur im Garten“ setzt sich seit 1999 für die Ökologisierung der privaten Gärten und

öffentlichen Grünräume ein. Klosterneuburg hat sich bereits 2015 dazu entschlossen

den öffentlichen Grünraum ökologisch zu pflegen und die Einhaltung der Kriterien als

„Natur im Garten Gemeinde“ wurden im Gemeinderat beschlossen.

Derzeit haben 109 Gemeinden in NÖ ein Bekenntnis zum biologischen

Pflanzenschutz beschlossen und 378 Gemeinden sind „Natur im Garten

Gemeinden“. Insgesamt sind von 573 Gemeinden in NÖ somit mit Jahresende 487

pestizidfrei.

Bild: Natur im Garten

6.3.1 Goldener Igel

Jährlich werden jene Gemeinden mit dem „Goldenen Igel“ ausgezeichnet, die

einerseits in Qualität und Umfang überzeugen und andererseits die Kriterien von

„Natur im Garten“ - keine chemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel und kein

Torf - während der vorangegangenen Gartensaison umgesetzt und dokumentiert

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haben. Nach 2017, 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022 bekam die Stadtgemeinde

Klosterneuburg diese Auszeichnung 2023 bereits zum siebenten Mal in Folge. Dies

ist die höchste Auszeichnung für Gemeinden, die „Natur im Garten“ zu vergeben hat

und würdigt somit die Arbeit und das Engagement der Stadtgemeinde.

6.3.2 Baumschneidekurs

Natur im Garten organisierte am 16. Februar gemeinsam mit der Stadtgemeinde

Klosterneuburg einen Baumschneidekurs am Kasernengelände. Vier Mitarbeiter des

Wirtschaftshofes und 17 fremde Personen nahmen daran teil.

6.4 Naturschutzbund

Die Ortsgruppe Klosterneuburg des Naturschutzbundes hat sich in den letzten

Jahren unter der Leitung von Ilse Wrbka-Fuchsig zu einer sehr aktiven Gruppe

entwickelt. Besonders zu erwähnen sind die Pflegeeinsätze zur Erhaltung der

ökologisch hochwertigen Trockenwiesen, welche durch Nutzungsaufgabe von einer

Verbuschung und Verwaldung bedroht sind und nur durch Mithilfe von engagierten

Menschen erhalten werden können. Im abgelaufenen Jahr fanden auch viele

Veranstaltungen zur Wissensvermittlung statt:

6.4.1 Veranstaltungen

24. Jänner Amphibienvortrag Pfarrsaal Kierling

4.-19. März Standbetreuung Orchideenausstellung

März: Betreuung des Amphibienzaunes bei der Krötenwanderung

31. März: Frühlingserwachen am Buchberg

1. April: Müllsammelaktion in der Au

6. Mai: Orchideenblüte auf Klosterneuburgs Wiesen

13. Mai: Wiesenvielfalt erleben

9. September: Pflegeeinsatz im Gschwendgraben

7. Oktober: Pflegeeinsatz Schmaler Graben

7 WIRTSCHAFTSHOF

7.1 Abfall - Entsorgung

61 Altstoffsammelinseln stehen im Gemeindegebiet Klosterneuburg zur Verfügung.

Dazu kommen über 400 öffentliche Abfallkörbe und Abfalltonnen. Vom Wirtschaftshof

der Stadtgemeinde Klosterneuburg ist ein Fahrzeug mit zwei Mitarbeitern im Einsatz,

um wöchentlich alle Abfallbehälter und die 60 Hunde-Gassi-Stationen im gesamten

Gemeindegebiet zu entleeren und die wilden Ablagerungen entlang der Straßen zu

entfernen. Darüber hinaus stehen die Mitarbeiter bei allen Fragen rund um das

richtige Entsorgen zur Verfügung. Auch kommt es immer wieder vor, dass Sperrmüll

bei den Altstoffsammelinseln abgelegt wird und nicht zum Recyclingplatz gebracht

wird. Dies ist zwar ärgerlich, aber immer noch besser, als dass der Müll irgendwo

verteilt wird, da die Sammelinseln regelmäßig von den Mitarbeitern des

Wirtschaftshofes kontrolliert und gesäubert werden.

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7.1.1 Erinnerungsdienst mit der Gem2Go-App

Um nicht auf die Mülltermine zu vergessen, kann man mit der kostenlosen

Gemeinde-App eine Erinnerung erstellen. Einfach im Appstore oder Playstore nach

"Gem2Go" suchen, herunterladen und in den persönlichen Einstellungen die Straße

eingeben und die Push-Nachrichten aktivieren.

7.1.2 Kostenlose Windeltonne

Kostenlose Windeltonne für Babys bis zum 3. Lebensjahr. Gegen Vorlage der

Geburtsurkunde kann die Windeltonne im Büro des Wirtschaftshofes angefordert

werden. Auch Pflegefälle sind berechtigt die Windeltonne zu beantragen.

7.1.3 Christbaumsammlung

Auch 2023 wurden an zentralen Plätzen alte Christbäume gesammelt, um sie

fachgerecht zu entsorgen. Vom 6. bis zum 22. Jänner 2022 wurden die Christbäume

an insgesamt 27 Standorten gesammelt.

7.1.4 Grünschnittsammlung

Mit diesem Service der Stadtgemeinde wird der Transport der im Frühjahr und Herbst

vermehrt anfallenden Abfälle von Grün‐ und Strauchschnitt auf den Recyclinghof

erspart und eine direkte Entsorgung vor Ort ermöglicht. Termine 2023:

• Höflein: 15. April, Dorfplatz

• Maria Gugging: 15. April, Parkplatz Gasthaus Waldhof

• Scheiblingstein: 15. April, Autobusumkehrplatz

• Höflein: 21. Oktober, Dorfplatz

• Maria Gugging: 21. Oktober, Parkplatz Gasthaus Waldhof

• Scheiblingstein: 21. Oktober, Autobusumkehrplatz

Die Stadtgemeinde fördert außerdem schon seit vielen Jahren einen Häckseldienst,

welcher direkt vor Ort den Grünschnitt häckselt. Die erste halbe Stunde wird hier von

der Stadtgemeinde bezahlt. Trotz dieser zusätzlichen Angebote gibt es jedes Jahr

Anfragen, die wöchentliche Biomüllabholung im Herbst und Frühjahr auszuweiten.

7.1.5 Alt-Auto-Entsorgung

Wie schon in den letzten Jahren fand auch heuer in den Monaten März und April

sowie September und Oktober eine Alt-Auto-Entsorgungsaktion statt, bei der die

Autos zum halben Preis entsorgt werden konnten.

7.1.6 Gassi Stationen

Die Verschmutzungen der Parks und Grünflächen sowie Gehsteige und -wege in der

Stadt durch Hundekot sind leider ein großes Problem. Nicht jeder Hundebesitzer

weiß, dass er verpflichtet ist, den Kot des Tieres selbst einzusammeln und zu

entsorgen. Im Stadtgebiet von Klosterneuburg und den Katastralgemeinden hat die

Stadtgemeinde insgesamt 101 Sackspender aufgestellt. Liste der Gassistationen:

https://www.klosterneuburg.at/de/Natur_Umwelt/Unsere_Tiere/Hundehaltung/Gassi-

Stationen

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7.1.7 Gratis NÖLI-Behälter

Seit 20 Jahren werden in Niederösterreich Altspeiseöl und -fett im NÖLI entsorgt.

Bisher konnten so 18,5 Mio. Liter Biodiesel hergestellt werden. Im Frühjahr bekamen

die Klosterneuburger Haushalte den Nöli gratis zur Verfügung gestellt. Der Nöli ist ein

3-Liter-Plastikkübel zur Sammlung von Altspeiseölen und -fetten. Für

Gewerbebetriebe gibt es den 25-Liter-Gastro-Nöli. Die vollen Behälter können beim

Recyclinghof abgegeben und gegen einen sauberen Behälter getauscht werden.

Die ersten Sammelversuche starteten deutlich früher ‒ 1995 kam der „Fetti“ in

Klosterneuburg erstmals zum Einsatz. Vor der Einführung der Altspeiseölsammlung

wurden dieses Großteils über die Kanalisation (Toiletten und Spülbecken) entsorgt.

Dies führte zu großen Problemen in den Kläranlagen. Auch heute kommt es noch zur

unsachgemäßen Entsorgung. Dafür müssen jährliche Reinigungskosten in Höhe von

mehr als 2,4 Mio. Euro aufgewendet werden, die mit dem Nöli eingespart werden

können.

Ein weiterer Vorteil der Altspeisefettsammlung ist die Biodieselproduktion. Diese

bringt eine Erhöhung der Wertschöpfung für die Region und Verringerung der

Abhängigkeit von Energieimporten, sowie eine Verbesserung der Umweltsituation

durch den Ersatz von fossilen Brennstoffen. Ein Liter Biodiesel spart ca. 1,78 kg CO2

gegenüber mineralischem Diesel. Aus einem Liter Altspeiseöl können rund 0,85 Liter

Biodiesel (normgerechter Treibstoff in DIN-Qualität) unter Beigabe von Methanol

hergestellt werden. In ganz Niederösterreich werden somit jährlich 780.000 Liter

Biodiesel erzeugt, womit 1.390 Tonnen CO2 eingespart werden.

8 ENERGIE

8.1 Energiekonzept – Energieleitbild

Die Stadtgemeinde Klosterneuburg hat zuletzt 2011 ein Energiekonzept erstellen

lassen. Im Zuge des e5 Prozesses und aufgrund der aktuellen Energiesituation in

Europa wurde eine zeitgemäße Klima- und Energieleitbild für die Stadtgemeinde

Klosterneuburg erarbeitet. Das Energiekonzept wurde auf die Erkenntnisse der

Entwicklungen der österreichischen und europäischen Umwelt- und Energiepolitik

aufbauen und soll die Bevölkerung in einem verstärkten Ausmaß integrieren.

Die Firma SPECTRA TODAY GMBH wurde mit der Umsetzung beauftragt.

Seitens der Stadtgemeinde Klosterneuburg erfolgte die inhaltliche Arbeit in der

überparteilichen e5 Gruppe und wurde in fünf e5 Sitzungen erarbeitet. Die politische

Diskussion fand im Ausschuss für Klimaschutz, Biodiversität und

Immobilienverwaltung statt.

Mit dem Pariser Klimaziel hat sich die Weltgemeinschaft darauf geeinigt, die

Erderwärmung bis 2050 auf einen Wert von +1,5°C zu beschränken. In Österreich

wurde sogar das ambitioniertere Ziel gesteckt, bis 2040 klimaneutral zu sein. Dies

bedeutet, dass sich die jährliche CO2-Emissionsbilanz bis dahin ausgleichen soll.

In Abstimmung mit EU-Vorgaben wurden dazu diverse Bundesprogramme und

Gesetze erlassen, die sowohl auf Landesebene sowie auf Gemeindeebene einen

entsprechenden Handlungsbedarf ergeben. In der Stadtgemeinde Klosterneuburg

hat der Umwelt- und Klimaschutz bereits eine entsprechende Bedeutung. Eine

Vielzahl an Maßnahmen wurden in den vergangenen Jahrzehnten umgesetzt.

Besonders intensiv setzt sich die Stadtgemeinde Klosterneuburg seit dem letzten

Energiekonzept mit Klimaschutz auseinander. So ist man als e5-Gemeinde einem

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permanenten Qualitätsprozess unterworfen und versucht sich stetig

weiterzuentwickeln.

Die heutige Auseinandersetzung unterscheidet sich trotzdem wesentlich zum

Energiekonzept von 2011. Es ist klar, dass die Stadt über wenige eigene regionale

Energiepotentiale und Ressourcen zur Eigenversorgung verfügt. Eine noch

deutlichere Reduktion des Energieverbrauchs wird daher im Fokus stehen.

Es ist eindeutig, dass die Verantwortung der Stadt und der Gemeindebürger nicht an

der Gemeindegrenze endet. Dabei stellt die Wechselwirkung mit anderen ein

zentrales Thema dar. Klimaschutz ist also von weltweiter Bedeutung, muss aber

auch in zeitlicher Hinsicht gesehen werden.

Auf Gemeindeebene können Voraussetzungen für einen sparsamen Umgang mit

Energie und für den Einsatz regional verfügbarer erneuerbarer Energieträger unter

ökologisch annehmbaren Kriterien geschaffen werden. Dabei gilt es einen

wesentlichen Beitrag zur Reduktion des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen

zu erbringen. Mit dem Energieleitbild schafft man eine Grundlage zur

Dekarbonisierung am Gemeindegebiet für die kommenden 10 Jahre.

Zielsetzung der Stadtgemeinde Klosterneuburg ist es, den bisherigen Weg zur

Dekarbonisierung fortzuführen und bis 2050 gegen null CO2-Emissionen zu

erreichen. Dabei soll die Lebensqualität in der Stadt gesteigert und der Artenschutz

forciert werden.

Quelle: Energiekonzept 2023 SPECTRA TODAY GMBH (Energiemosaik)

Mittels der Verfolgung kurz – bis langfristiger Maßnahmenpläne soll ein festgelegter

Absenkpfad erreicht werden. Hierbei geht es sowohl um jene Effekte, welche im

direkten Einflussbereich der Stadt, Stadtpolitik und Verwaltung liegen, als auch um

indirekte Einflussbereiche, wie die Bevölkerung, deren alltäglichen Entscheidungen

und Konsumverhalten.

Die größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte ist der hohe Energiebedarf für

die Wärmebereitstellung und der hohe Anteil von Gas bei der Energiebereitstellung

dafür. Eine sehr anschauliche Darstellung stellt auch das folgende Tortendiagramm

dar. Es zeigt vor allem den deutlichen Anteil an Erdgas, mit 67%, bei Heizungen in

den Haushalten.

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Quelle: Energiekonzept 2023 SPECTRA TODAY GMBH

Das Ziel der Stadtgemeinde Klosterneuburg ist es den bisherigen Weg

weiterzuführen bzw. zu beschleunigen und die übergeordneten Ziele aus EU, Bund

und Land bis 2040 zu erreichen. Dies soll gleichzeitig mit einem Erhalt oder einer

Verbesserung der Lebensqualität und der Rahmenbedingungen auch in Hinblick auf

Natur- und Umweltschutz erfolgen.

Die folgende Tabelle zeigt die „visionären“ Ziele aus dem Energiekonzept 2011,

welche in fast allen Bereichen erreicht werden konnte.

Quelle: Energiekonzept 2023 SPECTRA TODAY GMBH

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8.2 Überregionale Zielsetzungen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene

Bereits 2011 hatte die EU-Strategie eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis

2050 in der Größenordnung von 80 bis 95% im Vergleich zu den Emissionen von

1990 vorgesehen. Mit dem EU-Green-Deal wurde der Wert eigentlich auf 100%

erhöht. Nun steht die europaweite Klimaneutralität als übergeordnetes Ziel bis 2050

fest!

Im Bereich Verkehr ist das aktuelle Ziel der EU, dass ab 2035 keine fossilbetriebenen

PKWs mehr verkauft werden dürfen.

In Österreich legt das Regierungsprogramm von 2020 fest, dass Österreich bereits

mit 2040 CO2-neutral sein soll. Dies erscheint ein deutlich höheres Ziel als die EU-

Vorgabe darzustellen.

In beiden Fällen gilt es das Ziel des Pariser Klimaabkommens umzusetzen. Dabei

hat die Staatengemeinschaft festgelegt, dass Maßnahmen zu setzen sind, die es

ermöglichen die Erderwärmung bis 2050 auf maximal +1,5°C zu beschränken.

Die EU- und Bundesziele werden einerseits durch weitere Richtlinie und Vorgaben

ergänzt, zum Teil stehen die Ziele aber auch in Konkurrenz zueinander, wie unter

anderem die Bioökonomie-Strategie, die Taxonomie-Verordnung oder RED III –

Richtlinie.

Die Stadtgemeinde Klosterneuburg orientiert sich in ihren Zielen an übergeordneten

Zielsetzungen – insbesondere an der EU, Österreich und am Bundesland

Niederösterreich. Die folgende Tabelle bringt einen Überblick über die wichtigsten

aktuellen Ziele.

Quelle: Energiekonzept 2023 SPECTRA TODAY GMBH

Am 13.6.2019 wurde der neue Klima- und Energiefahrplan im NÖ Landtag

beschlossen. Mit ambitionierten, aber umsetzbaren Zielen, soll Orientierung und

Planbarkeit für die Gemeinden, die Wirtschaft und alle Menschen in NÖ geschaffen

werden.

8.3 Konkrete Ziele für Niederösterreich bis 2030

• die Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 36%

• die Erzeugung von 2.000 GWh/a Photovoltaik und 7.000 GWh/a Windkraft

• die Versorgung von 30.000 zusätzlichen Haushalten mit Wärme aus Biomasse

und erneuerbarem Gas

• die Schaffung von 10.000 neuen Jobs durch „grüne Technologien“

• jeder fünfte Pkw auf NÖ Straßen soll elektrisch unterwegs sein

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Weiters erklärt die NÖ Landesregierung, dass Niederösterreich frei von Öl werden

will und verstärkt auf E-Mobilität setzen, sowie den vollständigen Ausstieg aus der

Kohlenutzung und so den bereits eingeschlagenen Weg der Energiewende

entschlossen weitergehen möchte.

• Photovoltaik: Kleine Gemeinden bis 10.000 Einwohner sollen 2 kWp pro

Einwohner und größere Gemeinden zumindest 1 kWp pro Einwohner

umsetzen.

o 10% dieser Ausbauleistung soll durch die Gemeinde selbst umgesetzt

werden

• E-Mobilität: 50%-Anteil an klimafreundlichen Fahrzeugen bei den

Neuzulassungen bis 2030

o 100% des kommunalen Fuhrparks ist in 2030 klimaneutral

• Raus aus Öl: Im Jahr 2030 gibt es um 70% weniger Ölheizungen in der Stadt

o Dies stellt gleichzeitig eine Reduktion des Heizölverbrauchs in der

Höhe von 90 % dar

• Wärmeverbrauch: Bis 2030 sinkt der Wärmeverbrauch aller öffentlichen

Gemeindegebäude auf maximal 50 kWh/m2a

• Straßenbeleuchtung: Bis 2030 ist die gesamte Straßenbeleuchtung auf LED

umgestellt

• Klimawandelanpassung: Bis 2030 sind 10% aller öffentlichen Flächen

Biodiversitätsflächen

8.4 Energiebuchhaltung

Der NÖ Landtag hat am 17. November 2012 das NÖ Energieeffizienzgesetz

beschlossen. Ziel ist es, die Effizienz der Energienutzung im Land NÖ zu steigern

und Kosten zu senken. Dazu ist unter anderem eine Energiebuchhaltung über jedes

öffentliche Gebäude, das im Eigentum oder Besitz der Gemeinde steht, zu führen

und die Energieverbräuche (Strom, Gas & Wärme) monatlich zu erfassen. Ing.

Alexander Weber hat die im Energieeffizienzgesetz § 14 vorgeschriebene Funktion

des Energiebeauftragten übernommen und die Energiebuchhaltung für die

Stadtgemeinde Klosterneuburg aufgebaut. Ein großer Teil der laufenden Ablesungen

wird von den Mitarbeitern des Hochbaureferates bei der laufenden Arbeit erledigt.

Klosterneuburg wurde 2023 erneut als Energie.Vorbild.Gemeinde ausgezeichnet.

8.5 Förderungen

Die ausbezahlten Förderungen für Klimaschutzmaßnahmen konnten im letzten Jahr

massiv gesteigert werden. 2023 wurden für die Althaussanierung € 4.074,00

ausbezahlt und für 124 Förderansuchen für die Errichtung Alternativenergieanlagen

wurden € 36.960,00 ausbezahlt.

8.6 Öffentliche Beleuchtung

Die Straßenbeleuchtung macht einen großen Teil des gesamten Stromverbrauches

der Stadtgemeinde aus. Von Seiten des Wirtschaftshofes wird die öffentliche

Beleuchtung seit 2010 sukzessive von den herkömmlichen Ansatzleuchten mit

Leuchtstoffröhren auf eine energieeffiziente LED‐Beleuchtung umgestellt. 2023

wurden 495 Lichtpunkte auf LED umgerüstet. Bis Ende 2023 wurden insgesamt 2585

Lichtpunkte umgebaut.

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Alleine mit den 495 im Jahr 2023 getauschten LED-Leuchtkörpern können jährlich

über 151.000 kWh Strom oder € 53.000,- eingesprat werden. Im Zuge der Arbeiten

müssen aber auch zum Teil die Schaltkästen erneuert oder zusätzlich errichtet

werden.

8.7 Happyland

Mit der Umstellung des Flutlichtes am Kunstrasenplatz und in der Kletterhalle auf

LED Technologie, ist die geplante Umstellung im Happyland abgeschlossen. Alle

öffentlich zugänglichen Teile des Happyland sind damit auf LED Technologie

umgestellt. Aktuell verbleiben in konventioneller Beleuchtungstechnik nur noch das

Fußball-Hauptfeld (hier ist eine Investition aktuell noch nicht rentabel), kleinere

Lager- oder Nebenräumlichkeiten sowie Teile der Haustechnikräume.

Der Verbrauch an Fernwärme konnte heuer erneut und um weitere rund 10%

gegenüber dem Vergleichsjahr 2022 gesenkt werden. Gegenüber dem letzten Vor-

COV-Vergleichsjahr 2019 liegt die Einsparung sogar bei rund 21%. Mit dem

Vergleich zu 2022 konnte das Happyland zeigen, dass es sich dabei nicht um

Schließungen oder sonstige COV Effekte handelt, sondern der Verbrauch mit

bewussten Maßnahmen und intelligenter Steuerung deutlich gesenkt werden konnte.

Auch der Stromverbrauch hat sich mit einer Reduktion im Vergleich zu 2022 um ca.

1%, auf einem um knapp 20% geringerem Niveau gegenüber 2019 (letztes Vor-COV-

Jahr) manifestiert. Auch hier ist es gelungen, den „Einsparungsschwung“ aus der

COV Pandemie mitzunehmen.

Hinsichtlich dem Strombezug des Happyland wurde 2023 mit der Beantragung des

Zählpunktes und der Projektierung der PV Anlage außerdem der Grundstein für eine

noch weitaus bedeutendere Maßnahme gesetzt. Die Anlage ist nun fertig geplant

und wird künftig, lt. Berechnungsmodellen, einen Jahresertrag von rund 600.000

kWh liefern. Damit wird rund ein Viertel des benötigen Stroms zukünftig am Dach der

Tennishalle produziert. Ein weiterer Teil des Strombezuges kann durch Einspeisung

ins Netz gegenfinanziert werden.

8.8 Energiegemeinschaft

Im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ist auch die Gründung von Energiegemeinschaften

vorgesehen. Diese soll Privatpersonen, Gemeinden und auch Betrieben ermöglichen

erneuerbaren Strom zu erzeugen und zu begünstigten Konditionen mit anderen

Mitgliedern der Energiegemeinschaft zu teilen.

In der Gemeinderatssitzung am 10.12.2021 wurde ein Vertrag über eine

Beratungsleistung zur Gründung einer Erneuerbaren-Energie-Gemeinschaft mit der

Energiezukunft NÖ (EZN), beschlossen. Ziel ist es, eine wirtschaftliche Konzeption,

sowie Vorschläge für den rechtlichen und organisatorischen Rahmen zu erarbeiten

und gegebenenfalls die Umsetzung zu begleiten.

Trotz unzähliger Verhandlungsrunden mit der EZN scheitert eine Bürger-

Energiegemeinschaft daran, dass eine korrekte Abrechnung mit mehreren

Privatpersonen derzeit nur schwer möglich sind.

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8.9 Photovoltaik Niederösterreich

Im Vorjahr sind bei Netz Niederösterreich 43.561 Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen)

angemeldet worden. Das entspricht laut dem Unternehmen einer Verdopplung im

Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2022. Ein Ende des Booms sei nicht in Sicht.

Knapp 98.000 PV-Anlagen würden mittlerweile bei Netz NÖ einspeisen. Das seien

etwa 25 Prozent der in Österreich befindlichen Sonnenkraftwerke, berichtet die EVN-

Tochter Netz Niederösterreich in einer Aussendung.

Die Anzahl der Netzanträge ist aktuell ähnlich hoch wie im vergangenen Jahr, das

heißt wir rechnen auch 2024 mit vielen neuen Anlagen. Nicht zuletzt das Aussetzen

der Umsatzsteuer bei Photovoltaik-Anlagen wird hier verstärkend wirken“, sagte

EVN-Vorstandsdirektor Franz Mittermayer in einer Aussendung.

Quelle: https://noe.orf.at/stories/3239359/

8.10 Photovoltaikanlagen Stadtgemeinde

Photovoltaik ist eine Schlüsseltechnologie für die Energiewende und den

Klimaschutz. Zwei weitere städtische PV-Anlagen sind im Herbst errichte worden und

zwei Anlagen wurden erweitert.

Zentralpumpwerk Nivenburggasse: 59 kWp

Wasserhochbehälter Buchberg II: 80,49 kWp

Erweiterung Kindergarten Kritzendorf: insgesamt 79 kWp

Erweiterung Kompostanlage Haschhof: insgesamt ca. 88 kWp

Insgesamt wird mit den 23 PV-Anlagen der Stadtgemeinde jährlich knapp 601.000

kWh pro Jahr erzeugt.

8.11 Naturwärme

Mit dem 2003 errichteten Biomasseheizwerk des Stiftes Klosterneuburg und dem der

EVN im Gewerbegebiet der Stadt, werden mittlerweile rund 500 Kundenanlagen mit

umweltfreundlicher Naturwärme versorgt. Dazu zählt das Happyland, das Rathaus,

das Gesundheitsresort Donaupark, das Landesklinikum und die Babenbergerhalle

sowie zahlreiche Wohngebäude. Durch eine Systemumstellung und koordinierte

Betriebsführung konnte jetzt eine zusätzliche Effizienzsteigerung erzielt werden.

Die Kooperation zwischen dem Stift und der EVN ermöglicht nun eine ganzjährige

Versorgung aller angeschlossenen Betriebe und Haushalte mit Naturwärme. Dabei

werden die Bedarfsspitzen gegenseitig abgefangen und der Gaseinsatz konnte in

dem Biomasseheizwerk von 15% auf 1% reduziert werden.

Durch Nutzung dieser Synergien lassen sich pro Jahr rund 600.000 kWh fossiles Gas

einsparen. Das führt zu einer CO2-Reduktion von etwa 160 Tonnen pro Jahr. Mit der

Einbindung des Biomasseheizwerks in Maria Gugging lässt sich dieser Wert in

Zukunft noch erhöhen.

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8.11.1 Nahwärmenetz

Aktuell hat das Nahwärmenetz Klosterneuburg eine Trassenlänge von rund 16.000

Metern.

9 MOBILITÄT

9.1 Kosten Mobilität

9.1.1 Öffentlicher Verkehr 2023

Die Gesamtkosten für den öffentlichen Verkehr betrugen:

Regionalbusse: € 364.519,06 €

Stadtbusse: € 1.154.084,04 €

Alerheiligenbus & Leopoldibus: € 23.378,12 €

Stadttaxi Abrechnung Dez. 21-No € 13.800,30 €

Nachtbus: € 9.137,93 €

ÖV 2023

1.564.919,45 € inkl. MwSt

Jahresvergleich:

2018: 1.211.992,82 €

2019: 1.340.000,00 €

2020: 1.348.971,74 €

2021: 1.382.790,81 €

2022: 1.470.004,32 €

2023: 1.564.919,45 €

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9.1.2 Fußgängerinfrastruktur:

Für die zusätzliche Sicherheit der Fußgänger, wurden folgende Fahrbahnteiler

errichtet und Gehsteige verbreitert.

9.2 Fahrrad

• Fahrbahnteiler B14 Hauptstraße auf Höhe Stegleiten / Spar Kierling

• Fahrbahnteiler L118 Martinstraße Kreuzung Lenaugasse / Wigandgasse

• Verbreiterung Gehsteig / Auftrittsfläche bei der Haltestelle „Hausergasse“

Fahrtrichtung Höflein

9.2.1 Fahrradbörse

Die Radbörse, organisiert von den GRÜNEN und der Stadtgemeinde, fand am

25. März auf dem Rathausplatz statt. Um knapp 15.000 Euro wechselten Fahrräder

und Fahrradutensilien in sechs Stunden die Besitzer. Mit 1.495 Euro wurde neuer

Spendenrekorderlös für sozial schwache Klosterneuburger Familie aufgestellt.

Mittlerweile gibt es die Radbörse seit 18 Jahren und sie ist zu einem Fixpunkt im

Frühjahr in Klosterneuburg geworden.

9.2.2 Radfest

Am 13. Mai luden die Stadtgemeinde Klosterneuburg und die Radlobby zum Fest

rund ums Radfahren auf den Rathausplatz.

Von der ersten „Kidical Mass“ Klosterneuburgs bis zur BMX-Show von Senad

Grosics „SchoolofRock“ blieben beim Klosterneuburger Radfest 2023 keine Wünsche

offen. Die Schulen Klosterneuburgs zeigten ihre kreativen Werke rund ums Zweirad.

Radlobby, Happyland, ÖAMTC und weitere informierten über Lösungen rund ums

Fahrrad. Lastenfahrräder und E-Bikes konnten ausprobiert werden, für die Kleinen

gab es einen eigenen Kinderparcour.

9.2.3 BIKEline

Seit Oktober 2022 nimmt das BG/BRG Klosterneuburg am BIKEline-Projekt teil. Die

BIKEline ist ein internetbasierter Fahrradwettbewerb. Mit dem Fahrrad zurückgelegte

Schulwege werden mittels Helm-Chip elektronisch erfasst. Zusätzlich gibt es offizielle

Routen, auf denen die Schüler in der Früh gemeinsam und in Begleitung sicher zur

Schule fahren können. Fünf Routen wurden für das Gymnasium festgelegt.

www.bgklosterneuburg.ac.at/service/ankuendigungen/bikeline

www.bikebird.at/BIKEline

9.2.4 „Sharrows“

Um die Verkehrssicherheit in der Stadt zu gewährleisten und das Miteinander von

Radfahrern und Autofahrern zu verbessern, wurden neue Fahrbahnmarkierungen in

der Stadt aufgebracht. Diese Piktogramme, auch „Sharrows“ genannt, markieren

einen „gemeinsam genutzten Fahrstreifen“ und sollen Autofahrer darauf aufmerksam

machen, dass in diesem Bereich verstärkt mit Fahrradfahrern zu rechnen ist um

Geschwindigkeit und Bremsverhalten dementsprechend anpassen zu können.

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9.3 E-Mobilität

9.3.1 E-Auto Rekordzulassungen 2023

Nach aktuellen Zahlen der Statistik Austria ist die E-Mobilität weiterhin auf der

Überholspur. Das Rekordjahr 2023 verzeichnet einen Anteil von 19,9 Prozent an

reinen E-Autos. Damit wurden im vergangenen Jahr 47.621 E-Autos neu zugelassen.

Es wurden erstmals mehr E-Autos neuzugelassen als Autos mit Dieselantrieb.

9.3.2 Zusätzliche E-Tankstellen

In der Gemeinderatssitzung am 1.Juli 2022 wurde ein Vertrag mit Wien Energie zur

Errichtung von mindestens zehn entgeltlichen E-Tankstellen beschlossen. Die Basis

hat das e5 Team bereits 2019 mit der Erstellung eines E-Tankstellen-Ausbauplanes

gelegt, welcher jetzt schrittweise umgesetzt wird. Die E-Tankstellen werden mit dem

Modell „WE Charge Prime Station“ ausgerüstet und 2x11 kW Ladeleistung haben. Zu

Beginn des Jahres wurde die lange kaputte Ladestation am Stadtplatz als erstes mit

einer „WE Charge Prime Station“ wieder in Betrieb genommen. Im Spätherbst folgten

neue Ladepunkten in der Anton-Brucknergasse und beim Amtshaus Kritzendorf.

Derzeit gibt es in Klosterneuburg insgesamt 13 öffentliche Lademöglichkeiten.

- Pater Ablstraße Wien Energie 2 x 11 kW

- Stadtplatz Wien Energie 2 x 11 kW

- Anton Bruckner-Gasse Wien Energie 2 x 11 kW

- Kritzendorf Hauptstraße Amtshaus 2 x 11 kW

- Wienerstraße Billa Smatrics 2 x 50 und 1 x 20 kW

- Wienerstraße A1 2 x 11 kW

- Donaustraße 80 kW Solution 1x22kW

- ÖAMTC Klosterneuburg Schüttaustraße 2 x 50 und 1x22 kW

- Smatrics Weingut Stift Pater Abel Straße 2 x 22 kW

- Smatrics Weingut Stift Parkplatz Schiefergarten 2x 11 kW

- Smatrics Stift Parkplatz Hohenstaufenplatz 2x 11 kW

- Smatrics ÖBB Bahnhof Kierling 1x 11 kW u. 1x 3,7 kW

- Smatrics ÖBB Bahnhof Kritzendorf 1x 11 kW u. 1x 3,7 kW

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10 LUFTSCHADSTOFFE

10.1 Österreichs Treibhausgase 2023 gesunken

Die Treibhausgasemissionen in Österreich dürften sich 2023 erneut deutlich reduziert

haben, nämlich laut Prognosen um knapp sieben Prozent gegenüber 2022. Das

berichten Fachleute des Wegener Center für Klima und Globalen Wandel (WEGC)

der Universität Graz.

Die Prognosen des WEGC-Nowcasting basieren auf den bei Erstellung verfügbaren

monatlichen Verbrauchsdaten für Erdgas, Erdölprodukte und Elektrizität bis Oktober.

Demnach wurden 2023 67,6 Mio. Tonnen Treibhausgase in Österreich ausgestoßen

– 6,9 Prozent oder fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente weniger als 2022.

„Die Jahre seit 2021 weisen erstmals einen Trend aus, der die für 2030

vorgesehenen Reduktionen gemäß den EU-Klimazielen erreichbar erscheinen lässt,

wenn diese Abbaurate fortlaufend anhält“, so WEGC-Klimaforscher Gottfried

Kirchengast. Laut Angaben der Uni Graz wird die Genauigkeit dieser Vorhersage auf

rund zwei Prozent geschätzt.

Kirchengast nannte als Ursachen für diesen „Teilerfolg“ überwiegend

Sondereinflüsse, wie etwa den Preisdruck bei Energie und die aus dem

Bruttoinlandsprodukt (BIP) abgeleitete stagnierende wirtschaftliche Aktivität, jedoch

sei auch die Zunahme an erneuerbare Energie und Effizienz beim sinkenden

Verbrauch mitwirkend. In Zukunft gelte es durch „langfristig wirksame

Neustrukturierungen die Klimaziele tatsächlich zu erreichen“.

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Quelle: https://science.orf.at/stories/3222942/

https://wegccloud.uni-graz.at/s/k4DxDgJTKn68QjL

10.2 Luftgüte Allgemein

46 Messstellen überwachen rund um die Uhr die Luftqualität in Niederösterreich.

Sowohl die aktuelle Bilanz als auch der langfristige Trend fallen äußerst positiv aus.

Saubere Luft steht für Lebensqualität. Der erfreuliche Trend zeigt, dass die

Maßnahmen zur Luftreinhaltung der letzten Jahre greifen.

Das Niederösterreichische Umwelt-Beobachtungs- und Informationssystem NUMBIS

kontrolliert die Qualität unserer Luft. 24 Stunden am Tag – 365 Tage im Jahr. Die

Messungen liefern Daten, auf deren Basis Vorsorge für den Gesundheitsschutz der

Menschen getroffen werden kann. Daher stehen die Luftgütemessstellen auch meist

dort, wo Menschen wohnen, leben oder arbeiten. Messstellen werden aber natürlich

auch bei vermuteten Hotspots gesetzt, wie z.B. in der Nähe der Autobahnen.

Quelle: https://www.noe.gv.at/noe/Luft/Luftqualitaet_in_noe.html

10.3 Feinstaub pM 10

„Die als Feinstaub (PM 10) bezeichnete Staubfraktion enthält 50% der Teilchen mit

einem Durchmesser von 10 µm, einen höheren Anteil kleinerer Teilchen und einen

niedrigeren Anteil größerer Teilchen. Partikel dieser Größe können über den

Kehlkopf hinaus bis tief in die Lunge gelangen. Sie sind daher besonders

gesundheitsschädlich. Sie sind maximal so groß wie Zellen und können daher mit

freiem Auge nicht gesehen werden. Der gut sichtbare Staub, der bei Baustellen oder

durch Streusplitt entsteht, besteht zum Großteil aus Grobstaub“.

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Quelle:

http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/luft/luftschadstoffe/staub/pm10/

Als Überschreitungen gelten 50 µm/m 3 als Tagesmittelwert, wobei 35

Überschreitungen pro Jahr gemäß EU-Luftqualitätsrichtlinie zulässig sind. Laut

Immissionsschutzgesetz-Luft sind in Österreich 25 Überschreitungen pro Jahr über

den Grenzwert von 50 µm/m 3 als Tagesmittelwert zulässig.

10.3.1 Feinstaub pM 10 Messwerte 2023

Am 8. Februar gab es eine pM10 Feinstaubüberschreitung mit 61 µg/m 3 im

Tagesmittelwert.

Quelle: http://numbis.noe.gv.at/Numbis/diagramme.jsp

10.3.2 Überschreitungen pM 10 in Klosterneuburg 2005 – 2022

Quelle: www.umweltbundesamt.at

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10.3.3 Überschreitungen pM 10 im Jahr 2023 Städtevergleich

NÖ Klosterneuburg Bh. Kierling.: 1

St Graz Don Bosco: 11

St Graz Mitte Gries 6

St Graz Ost Petersgasse 2

NÖ St.Pölten 0

Wien Belgradplatz 2

Quelle: www.umweltbundesamt.at

10.4 Stickstoffoxide

Überschreitungen Anzahl Halbstunden-Mittelwert >200 µm/m 3

NÖ Klosterneuburg Friedhof 0

NÖ Klosterneuburg Bahnhof Kierling 0

Überschreitungen Anzahl Tages-Mittelwert >80 µm/m 3

NÖ Klosterneuburg Friedhof 0

NÖ Klosterneuburg Bahnhof Kierling 0

Quelle: www.umweltbundesamt.at

10.5 Bodennahes Ozon

Ozon ist als Spurengas ein natürlicher Bestandteil der Atmosphäre. In der

bodennahen Luftschicht wird es unter Sonneneinstrahlung aus den so genannten

Ozon-Vorläufersubstanzen gebildet.

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Als Vorläufersubstanzen sind vor allem Stickstoffoxide und flüchtige organische

Verbindungen (VOC) zu nennen, daneben auch Kohlenmonoxid und Methan. Durch

die vom Menschen verursachte Zunahme der Emissionen dieser Stoffe hat auch die

Konzentration des bodennahen Ozons in den letzten Jahrzehnten so weit

zugenommen, dass es zu einem nennenswerten Umweltproblem wurde. In erhöhter

Konzentration beeinträchtigt es durch sein direktes Einwirken die menschliche

Gesundheit und führt zu Schäden an der Vegetation.

Vom Ozon in Bodennähe ist jenes in einer Höhe über 15 Kilometern – in der

Stratosphäre – zu unterscheiden. Ozon schützt uns durch sein Vorkommen in dieser

großen Höhe vor einer zu intensiven kurzwelligen UV-Strahlung am Boden und damit

u.a. vor Gesundheitsschäden wie Hautkrebs.

Die Ozonkonzentration in der Umgebungsluft hängt sehr stark von den

meteorologischen Bedingungen ab. Hohe Sonneneinstrahlung und hohe

Temperaturen über einen längeren Zeitraum führen zu einer hohen Ozonbelastung.

Besonders hohe Ozonkonzentrationen treten daher vorwiegend im Sommer auf

(„Sommersmog“).

Quelle: https://www.bmnt.gv.at/umwelt/luft-laermverkehr/luft/immissionsschutz/Ozon.html

Überschreitungen Anzahl Tages-Mittelwert >240 µm/m3

NÖ Klosterneuburg Meynerdgasse 2015: 1

2016: 0

2017: 0

2018: 0

2019: 0

2020: 0

2021: 0

2022: 0

2023: 0

Überschreitungen Anzahl Tages-Mittelwert >180 µm/m 3

NÖ Klosterneuburg Meynerdgasse 2015: 16

2016: 0

2017: 1

2018: 4

2019: 2

2020: 0

2021: 0

2022: 3

2023: 6

Überschreitungen Anzahl Tages-Mittelwert >120 µm/m 3

NÖ Klosterneuburg Meynerdgasse 2015: 50

2016: 17

2017: 34

2018: 41

2019: 22

2020: 11

2021: 20

2022: 29

2023: 27

Quelle: www.umweltbundesamt.at

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