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Österreich Maritim, Ausgabe 73

Gedenken an "VIRIBUS UNITIS", Untergangsstelle, Österreich Maritim, Ausgabe 73, Pula

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6 <strong>Österreich</strong> <strong>Maritim</strong> <strong>73</strong> - Dez. 2018<br />

Trauerfeier für die Verunglückten von S.M. Fregatte Radetzky<br />

in Lissa am 20. Febr. 1869 um 11 Uhr.<br />

Gerettet wurden: Daufalich, Pitner, Jeribanek, Jäger, Jenny,<br />

Lazzarich, Barth u.a.<br />

(Slg. MV-Wien)<br />

Im Jänner 1882 wurde in der Bucht von Pola ein schlichtes<br />

Denkmal in der Form eines steinernen Obelisken für das 13<br />

Jahre zuvor gesunkene Schiff eingeweiht, der an der Stirnseite<br />

einen einfachen Lorbeerkranz und als Inschrift einige Angaben<br />

zum Schiff und zu den menschlichen Verlusten bei der<br />

Explosion 1869 trug.<br />

Offensichtlich fand die Aufstellung des »Radetzky«-Monumentes<br />

ursprünglich direkt in Pola statt, eventuell im neuen<br />

Militärviertel San Policarpo. Dafür sprechen alte Postkarten-<br />

Aufnahmen, die es auf völlig ebenem Gelände in parkähnlicher<br />

Umgebung zeigen sowie das Fehlen jeglicher Hinweise<br />

auf das (deutlich außerhalb von Pola gelegene) Fisella als Aufstellungsort<br />

in zeitgenössischen Quellen. Die Verlegung fand<br />

jedenfalls noch in der Monarchie statt, wahrscheinlich musste<br />

es der intensiven Bautätigkeit in Polas Militärviertel weichen.<br />

Die »Militär-Zeitung« in Wien schreibt in der <strong>Ausgabe</strong> vom<br />

13.1.1882 (Nr. 4, 35. Jahrgang, S. 28) detailliert über die Gestaltung<br />

des Denkmals:<br />

»Gedenkstein an die Explosion S.M. Fregatte »Radetzky« im<br />

Februar 1869«, so die Aufschrift dieser Pola Postkarte<br />

(Sammlung Bruno Dobrić).<br />

»(Der Monolith in Pola.): Seit einigen Tagen, schreibt man in<br />

dem »Triest. Tgbl.« aus Pola vom 8.d., werden die üppigen Anlagen<br />

der marine-ärarischen Gründe durch ein neues Monument<br />

verschönert. Es ist den Manen braver Seeleute gewidmet, deren<br />

Leben ein tückischer Zufall das grausamste Ende bereitet, jenen<br />

unglücklichen Seeofficieren und Seesoldaten, welche auf der vor<br />

Jahren durch eine Explosion der Pulverkammer auf hoher See<br />

zerstörten Fregatte »Radetzky« ihr kühles Grab auf dem Meeresgrunde<br />

fanden. Ein einfacher Obelisk erhebt sich über eine<br />

Stufenreihe; zu Füßen desselben ruht ein Lorbeerkranz. Auf der<br />

dem Beschauer zuerst in die Augen fallenden Fläche ist zu lesen:<br />

»Der Erinnerung an Sr. Majestät Propeller-Fregatte ,Radetzky‘,<br />

welche 1864 bei Helgoland, 1866 bei Lissa mitgefochten und<br />

1869 in den Gewässern von Lissa in die Luft geflogen, geweiht.«<br />

Unter diesen sind die Namen der verunglückten Offiziere, Seecadeten<br />

und Aerzte, und auf der rechtseitigen Fläche jene der<br />

Maschinen-Beamten und der Schiffsrechnungsführer eingemeisselt.<br />

Die linke Seite enthält die Namen der ersten Unterofficiere,<br />

dann die ziffernmässige Bezeichnung der Soldaten jeder Branche,<br />

welche bei der Katastrophe ihr Leben eingebüsst haben.«

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