14.03.2024 Aufrufe

Rasenratgeber 2024

Stauden, Gehölze, Wildblumenwiesen, mehr insekten- und klimafreundliches Grün, weniger aufgeräumte Gärten – das ist ein Plädoyer, das die Mitarbeiter des Verlags Eugen Ulmer unermüdlich nach außen tragen. Und nun ein Rasenratgeber, noch dazu einer, der (auch) die positiven Leistungen von Gräsern betont? Vielleicht fragen Sie sich, wie das zusammenpasst. Rasenflächen wird es immer geben, denn sie erfüllen andere Funktionen als blühende Wiesen und Staudenbeete. Ein Hausgarten, in dem 500 von 500 m² nur mit Rasen bedeckt sind, ist nicht nachhaltig, wenn auch erheblich besser als versiegelte Flächen. Ebenso wenig sinnvoll – auch ökologisch gesehen – ist es jedoch, den Garten bis in den letzten Winkel mit Beeten und Blumenwiese zu bepflanzen, wenn dort gelebt, gefeiert und gespielt werden soll. Viel Energie wird dort verbraucht, wo Rasenflächen bis zur Perfektion gepflegt werden. Dieser Aufwand lässt sich reduzieren: durch eine fachlich korrekte Anlage, durch einige wenige aber wichtige Pflege-Basics, die – regelmäßig und rechtzeitig durchgeführt – dafür sorgen, dass in der Rasenfläche vor allem das wächst, was wachsen soll: Gras. Ein Schwerpunkt des Rasenratgebers liegt daher auf diesen Themen.

Stauden, Gehölze, Wildblumenwiesen, mehr insekten- und klimafreundliches Grün, weniger aufgeräumte Gärten – das ist ein Plädoyer, das die Mitarbeiter des Verlags Eugen Ulmer unermüdlich nach außen tragen. Und nun ein Rasenratgeber, noch dazu einer, der (auch) die positiven Leistungen von Gräsern betont? Vielleicht fragen Sie sich, wie das zusammenpasst. Rasenflächen wird es immer geben, denn sie erfüllen andere Funktionen als blühende Wiesen und Staudenbeete. Ein Hausgarten, in dem 500 von 500 m² nur mit Rasen bedeckt sind, ist nicht nachhaltig, wenn auch erheblich besser als versiegelte Flächen. Ebenso wenig sinnvoll – auch ökologisch gesehen – ist es jedoch, den Garten bis in den letzten Winkel mit Beeten und Blumenwiese zu bepflanzen, wenn dort gelebt, gefeiert und gespielt werden soll. Viel Energie wird dort verbraucht, wo Rasenflächen bis zur Perfektion gepflegt werden. Dieser Aufwand lässt sich reduzieren: durch eine fachlich korrekte Anlage, durch einige wenige aber wichtige Pflege-Basics, die – regelmäßig und rechtzeitig durchgeführt – dafür sorgen, dass in der Rasenfläche vor allem das wächst, was wachsen soll: Gras. Ein Schwerpunkt des Rasenratgebers liegt daher auf diesen Themen.

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RASENANLAGE<br />

RASENGRÄSER<br />

Die Mischung machts<br />

Manche Gräser sind universell einsetzbar, manche sind Spezialisten, die sich für einen bestimmten<br />

Zweck besonders gut eignen. In den Rasenmischungen sind die verschiedenen Eigenschaften<br />

berücksichtigt.<br />

Drei Rasengräser sind in fast jeder Rasenmischung vorhanden:<br />

Wiesenrispe (Poa pratensis), Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)<br />

und Rotschwingel (Festuca rubra). Die Wiesenrispe (Poa<br />

pratensis) ist ein Alleskönner. Sie ist anspruchslos, was Klima,<br />

Boden und Wasserversorgung angeht. Zudem ist sie gut belastbar<br />

und bildet dank ihrer Ausläufer dichte Narben und festigt<br />

so die Rasenfläche, weshalb sie gerne in Sportrasenmischungen<br />

zum Einsatz kommt. Allerdings keimt sie relativ<br />

langsam. Einmal etabliert, freut sie sich über regelmäßige<br />

Nährstoffgaben.<br />

Gut für Haus- und Zierrasen<br />

Das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne) kommt auch mit<br />

leicht lehmigen und verdichteten Böden gut klar. Es wächst<br />

schnell, ist schnittverträglich und nimmt es nicht übel, wenn<br />

darauf gespielt und getobt wird. Einige Sorten können empfindlich<br />

auf Dauerfrost reagieren. Seine vielen positiven Eigenschaften<br />

machen es nicht nur für Rasenflächen, sondern auch<br />

in der Landwirtschaft beliebt. Da das Deutsche Weidelgras einen<br />

hohen Nährstoffbedarf hat, muss es regelmäßig gedüngt<br />

werden.<br />

Der Rotschwingel (Festuca rubra) wird in verschiedene Unterarten<br />

unterteilt. Ein Unterscheidungskriterium ist die Einteilung<br />

in horstbildende und ausläuferbildende Arten. Zu ersteren gehört<br />

– wie der Name sagt – der Horst-Rot-Schwingel (Festuca<br />

rubra commutata). Da er wie Lolium perenne gut schnittverträglich<br />

ist und dicht wächst, wird er gerne in Haus- und Zierrasenmischungen<br />

verwendet. Stark belasten sollte man dieses<br />

Gras allerdings nicht. Mit Festuca rubra rubra, dem Ausläufer-<br />

Rotschwingel, lassen sich Lücken im Rasen schließen. Festuca<br />

rubra trichophylla, der Dritte im Bunde, bildet kürzere Ausläufer.<br />

Alle drei Gräser sind winterhart, vertragen Halbschatten,<br />

benötigen wenig Wasser und sind relativ genügsam, was die<br />

Nährstoffversorgung angeht.<br />

Ein guter Kandidat für beschattete Flächen ist die Läger-Rispe<br />

(Poa supina). Das Gras ist dank seiner Ausläufer trittfest und<br />

wächst dicht, ist allerdings aufwendig in der Produktion und<br />

daher relativ teuer. Zudem möchte die Läger-Rispe gut mit<br />

Wasser und Nährstoffen versorgt werden. Für sonnige, eher<br />

trockene Standorte eignet sich der Rohrschwingel (Festuca<br />

arundinacea). Er kommt aber auch an feuchten Standorten gut<br />

zurecht. Das Gras hat von Natur aus ein sehr breites Blatt – es<br />

gibt mittlerweile Züchtungen, die schmaler sind. Da der Rohrschwingel<br />

tief wurzelt und dadurch gut belastbar ist, wird er<br />

beispielsweise für die Begrünung von Parkplätzen, aber auch in<br />

Sportrasenmischungen eingesetzt. Ein weiter Pluspunkt: Rohrschwingel<br />

ist kaum krankheitsanfällig.<br />

Beliebt für Golfgreens<br />

Der Raublättrige Schafschwingel (Festuca trachyphylla) verträgt<br />

Sonne, möchte aber ausreichend gewässert und gut gedüngt<br />

werden. Da er tiefschnittverträglich ist, wird er neben<br />

Zierrasen auch zur Begrünung von Golfplätzen eingesetzt. Gute<br />

Narbenbildung, trittfest, schnittverträglich und dunkelgrün:<br />

diese Eigenschaften machen das Rote Straußgras (Agrostis capillaris)<br />

und das Flecht-Straußgras (Agrostis stolonifera) zu beliebten<br />

Mischungspartnern auf Golfgreens. Damit es schön und<br />

gesund bleibt, muss es relativ aufwendig gepflegt und vor<br />

allem gut gewässert und gedüngt werden.<br />

TEXT: RED mit Infos von Deutsche Rasengesellschaft<br />

BILD: shutterstock.com/Petra Schueller

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