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J_Magazin_12_2024

Die neue Ausgabe des "J" Magazins widmet sich dem humanitären Völkerrecht und rückt einmal mehr in den Mittelpunkt, dass Menschen zu schützen und jenen zu helfen, die sich gerade nicht selbst helfen können, unsere oberste Priorität sein muss.

Die neue Ausgabe des "J" Magazins widmet sich dem humanitären Völkerrecht und rückt einmal mehr in den Mittelpunkt, dass Menschen zu schützen und jenen zu helfen, die sich gerade nicht selbst helfen können, unsere oberste Priorität sein muss.

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„Kinder brauchen das Gewöhnliche.“<br />

In Österreichs Schulklassen sitzen viele Kinder mit Kriegserfahrungen.<br />

Wie nehmen wir sie auf und was brauchen sie von uns?<br />

Interview:<br />

Robert Dempfer<br />

J: Leiden Kinder anders unter Kriegserfahrungen<br />

als Erwachsene?<br />

Barbara Juen: Ja, weil Kinder anders mit Emotionen<br />

umgehen und auch traumatische Ereignisse anders<br />

verstehen. Wenn sie klein sind, können sie sich vielleicht<br />

gar nicht erklären, was um sie herum passiert.<br />

Ältere Kinder wissen schon mehr und können sich<br />

auch mehr zusammenreimen.<br />

Sind sie trotzdem unbeschwerter als Erwachsene?<br />

Kinder schaffen es leichter, aus einer negativen in eine<br />

positive Emotion zu switchen – wenn man sie lässt.<br />

Deshalb brauchen sie auch immer Möglichkeiten zum<br />

Spielen. Besonders wichtig ist es, eine Alltagsstruktur<br />

aufrechtzuerhalten, etwa Kindergarten oder Schule.<br />

Auch wenn ein möglichst normaler Alltag im Krieg<br />

schwer herzustellen ist.<br />

Soll man mit Kindern über ihre<br />

Kriegserfahrungen reden?<br />

Ja. Erwachsene machen bei Kindern, die<br />

Traumatisches erlebt haben, oft den Fehler,<br />

sie überzubehüten. Um sie zu schützen,<br />

reden sie nicht mit ihnen darüber.<br />

Erwachsene sind ja oft selbst traumatisiert.<br />

Aber so bekommen die Kinder auch keine<br />

Erklärungen.<br />

Ich erlebe diese Kinder in unseren<br />

Schulen oft als ungewöhnlich<br />

erwachsen.<br />

Weil sie in geflüchteten Familien oft die<br />

Rollen von Erwachsenen übernehmen<br />

müssen. Sie sind häufig überfordert und<br />

erleben keine Kindheit.<br />

Das <strong>Magazin</strong> des Österreichischen Jugendrotkreuzes zu humanitärer Bildung

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