26.03.2024 Aufrufe

Oberlandler | 1/2024

In dieser Ausgabe zeigt und das Team des Oberlandler seine Lieblingsplätze, wie erleben, wie unser Brot gebacken wird, gehen buchstäblich in die Luft und auf Zeitreise im Bauerntheater. Und weil Ostern vor der Tür steht, waren wir bei den Hasen und Hühnern im Oberland zu Besuch.

In dieser Ausgabe zeigt und das Team des Oberlandler seine Lieblingsplätze, wie erleben, wie unser Brot gebacken wird, gehen buchstäblich in die Luft und auf Zeitreise im Bauerntheater. Und weil Ostern vor der Tür steht, waren wir bei den Hasen und Hühnern im Oberland zu Besuch.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Impressum<br />

1/<strong>2024</strong> | 3,70 €


AVACOMM bringt Holzkirchen in das digitale Morgen<br />

Erleben Sie die<br />

Zukunft des Internets<br />

mit echter Glasfaser<br />

Jetzt 1.600 € sparen und<br />

kostenlosen Hausanschluss<br />

für Highspeed-Internet<br />

sichern!<br />

Jetzt kostenlos<br />

registrieren<br />

Holen Sie sich jetzt Ihr<br />

schnelles und günstiges Glasfaser-<br />

Internet aus der Region<br />

Besuchen Sie unsere<br />

Glasfaser-Sprechstunden<br />

Dienstags von 14 bis 18 Uhr<br />

bei AVACOMM, Holzkirchen<br />

Donnerstags von 15 bis 18 Uhr<br />

im KulturBistro, Holzkirchen<br />

Nutzen Sie unser<br />

spezielles Angebot:<br />

kostenlosen Hausanschluss<br />

beim Abschluss eines<br />

Glasfaser-Tarifs im Ausbaugebiet<br />

Telefonische Beratung:<br />

T. 08024 46 775 77


Impressum<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

„Glückwunsch, Sie halten die erste Ausgabe des<br />

neuen OBERLANDLER-Magazins in den Händen!“<br />

Genau so begann das Editorial vor 10 Jahren. Denn dieses wunderbare<br />

Jubiläum dürfen wir mit diesem Heft feiern. Vor genau 10 Jahren ist der erste<br />

<strong>Oberlandler</strong> gedruckt worden und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt.<br />

Mit tollen Geschichten über Land und Leute, Tradition und Brauchtum,<br />

Innovation, Kulinarik, Lifestyle, Gesundheit und vieles mehr, Geschichten<br />

über Menschen, Tiere oder Produkte, die einzigartig und besonders waren.<br />

Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zukunft mit diesem schönen Heft.<br />

In dieser Ausgabe zeigt uns das Team des <strong>Oberlandler</strong> seine Lieblingsplätze,<br />

wir erleben, wie unser Brot gebacken wird, gehen buchstäblich in die Luft<br />

und auf Zeitreise im Bauerntheater. Und weil Ostern vor der Tür steht,<br />

waren wir bei den Hasen und Hühnern im Oberland zu Besuch.<br />

Seien Sie gespannt und freuen Sie sich<br />

mit uns auf noch viele weitere <strong>Oberlandler</strong>.<br />

ist ein Produkt des Miesbacher Merkur<br />

und Holzkirchner Merkur<br />

Verlag<br />

Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Stefan Hampel<br />

Redaktion<br />

Susanne Mayr-Flach<br />

Autoren<br />

Selina Benda, Heidi Siefert, Kathrin Suda<br />

Fotos<br />

Florian Bachmeier, Selina Benda,<br />

Thomas Griesbeck, Thomas Plettenberg<br />

Anzeigen<br />

Wolfgang Ober (Ltg.),<br />

Stephanie Spieß, Florian Kreuzmayr,<br />

Michaela Köster, Katharina Reile,<br />

Renate Konstanzer, Andrea Prause<br />

Gestaltung: Martin Lobinger, PMS Penzberg<br />

Druck: Mayr Miesbach<br />

Kontakt zu Redaktion und Vermarktung:<br />

Ihr <strong>Oberlandler</strong>-Team<br />

<strong>Oberlandler</strong> auf<br />

Facebook und<br />

Instagram !<br />

Schlierseer Straße 4, 83714 Miesbach<br />

Telefon 0 80 25 / 285-55, www.merkurtz.media<br />

miesbach@merkurtz.media<br />

oberlandlermagazin<br />

Der <strong>Oberlandler</strong> ist käuflich erhältlich<br />

im Medienhaus Miesbach<br />

Die erste Ausgabe<br />

im Frühjahr 2014<br />

3 <strong>Oberlandler</strong>


03 Editorial<br />

Impressum<br />

06 Berühmte Bühne<br />

Das Bauerntheater Schliersee<br />

18 Ab in die Luft<br />

Der Flugplatz Warngau<br />

30 Schiedsrichter der Herzen<br />

Julius Zinke<br />

34 Hase oder Henne<br />

Auf österlicher Spurensuche<br />

44 Frisch genießen<br />

Leckere Frühlingsküche<br />

50 Gut gebacken<br />

Alles rund ums Brot<br />

70 Lieblingsplätze<br />

Die Favoriten unserer Redaktion<br />

80 Lieblings-Stücke<br />

Einkaufstipps<br />

<strong>Oberlandler</strong> 4


Attraktive Preise im Ostersale!<br />

Bis zu € 4.500 sparen!<br />

Gültig bis 11.04.24<br />

Showroom Eröffnung in Weyarn<br />

13. April <strong>2024</strong><br />

Mehr Infos<br />

+ Verlosung € 10.000 Bike<br />

+ Sonderangebote<br />

+ Techniktraining<br />

+ Vorträge<br />

5 <strong>Oberlandler</strong><br />

M1 Sporttechnik GmbH & Co. KG, Am Weiglfeld 15, 83629 Weyarn, Tel. 08020-90891170, Email: info@m1-sporttechnik.de, www.m1-sporttechnik.de


Ein Leben<br />

für das<br />

Theater<br />

Das Theater – seit Jahrhunderten fesselt es die Menschen und lebt von der<br />

Hingabe derer, die es gestalten. So auch das Schlierseer Bauerntheater,<br />

welches seit mittlerweile 132 Jahren eine Institution für sich ist.<br />

Einer, der viele Jahre seines Lebens dort verbrachte,<br />

ist der Requisiteur und Schauspieler Georg Attlfellner.<br />

Text: Selina Benda | Fotos: Thomas Plettenberg, Selina Benda<br />

<strong>Oberlandler</strong> 6


7 <strong>Oberlandler</strong>


Georg Attlfellner widmete sein Leben dem Theater- und Filmgeschäft.<br />

Es ist ein heißer Sommertag im September 2023.<br />

Georg Attlfellner sitzt im Schatten auf der<br />

Terrasse seines Hauses in Schliersee, nippt an<br />

seinem Espresso und schmunzelt. Mit dem Blick auf die<br />

zahlreichen Fotos, Zeitungsberichte und Dokumente,<br />

die vor ihm auf dem Tisch liegen, sagt er: „Ich hatte<br />

schon ein tolles Leben.“ Als jüngstes von fünf Kindern<br />

kam er am 5. Februar 1927 in Holzkirchen zur Welt und<br />

zog mit zehn Jahren mit seiner Familie nach Schliersee.<br />

Nach seinem Volksschulabschluss fing er eine Lehre als<br />

Kaufmann in einem Münchner Kunstverlag an. Doch<br />

eigentlich galt sein größtes Interesse den Vorgängen in<br />

einem ganz besonderen Gebäude im Ort.<br />

Ob Heinz Rühmann oder Gregory Peck –<br />

der Schlierseer hatte mit vielen<br />

Hollywoodgrößen vor und hinter<br />

der Kamera zu tun.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 8


Das Theater als<br />

Menschenmagnet<br />

Der prachtvolle Bau im Ortskern von Schliersee zog<br />

nicht nur die Aufmerksamkeit des Jungen auf sich.<br />

Schon seit seiner Gründung faszinierte das Schlierseer<br />

Bauerntheater die Menschen. Zu verdanken war dies<br />

dem gelernten Metzger und leidenschaftlichen Theaterspieler<br />

Xaver Terofal, der gemeinsam mit Konrad<br />

Dreher, einem bekannten Darsteller am Münchner<br />

Gärtnerplatztheater, einen geeigneten Partner für<br />

sein Vorhaben einer eigenen Theaterbühne fand. Dem<br />

Gegenwind einiger Nachbarn zum Trotz, öffnete das<br />

Bauerntheater im Juni 1892 seine großen Flügeltüren<br />

zum ersten Mal. 25 Laiendarsteller aus der Bevölkerung<br />

spielten das Stück „Jägerblut“ vor ausverkauftem Haus.<br />

Es sollte der Startschuss für ein Unternehmen werden,<br />

welches einige Kriege, finanzielle und personelle Krisen<br />

überstehen würde und dabei immer eines blieb: eine<br />

Heimat für seine Macher.<br />

Das Schlierseer Bauerntheater – eine Faszination über Jahrhunderte hinweg.<br />

Fraunhoferstraße 1 | Miesbach | Telefon 0 80 25/27 38<br />

9 <strong>Oberlandler</strong>


Die zweite Heimat<br />

Bauerntheater<br />

Zahlreiche Fotos von den Filmsets sind Zeitzeugen seiner Erlebnisse.<br />

Seine zweite Heimat fand auch der junge Georg Attlfellner<br />

dort. „Die Bühne im Schlierseer Bauerntheater war für<br />

mich der schönste Platz auf der Welt“, erinnert er sich. Als<br />

Laufbursche half er den Darstellern um die damalige Direktorin<br />

Fanny Mittermayr-Terofal, welche die Geschicke von<br />

ihrem Vater Xaver Terofal nach dessen Tod übernommen<br />

hatte. In der Gedenkwoche zum 50. Jubiläum der Bühne<br />

spielte der 15-jährige Schorsch zum ersten Mal als Darsteller<br />

in dem Stück „Das Verlegenheitskind“ mit. Als der damalige<br />

Requisiteur Hans Fesele zum Wehrdienst im Zweiten<br />

Weltkrieg eingezogen wurde, bot Spielleiter Benno Hirtreiter<br />

dem jungen Georg an, die Darsteller auf ihrem Einsatz<br />

als Fronttheater in Russland zu begleiten. In der Euphorie<br />

des „jugendlichen Leichtsinns“ reiste er neun Monate unter<br />

widrigsten Bedingungen mit der Theatergruppe durch das<br />

Kriegsgebiet, um die Soldaten für ein paar Stunden von ihrem<br />

Einsatz abzulenken und zu erheitern: bei fast minus 40<br />

Grad Kälte, Transporte im Viehwagen, Vorstellungen unter<br />

Tieffliegerangriffen und Beschuss – „es war das Vorrecht<br />

der Jugend, dass man da keine Angst hatte“, sagt der Schlierseer.<br />

Doch es ist auch eine Zeit, die seinen Ideenreichtum in<br />

seinem Beruf fördert: auf Zudecken werden Bühnenbilder<br />

gemalt, Requisiten improvisiert und im Anschluss wird<br />

Stroh auf der Bühne verteilt und dort geschlafen.<br />

Der prachtvolle Saal des Schlierseer Bauerntheaters fasziniert bis heute seine Besucher.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 10


Ein Theater an<br />

der Kriegsfront<br />

Es sollte nicht der letzte Fronteinsatz für die Schlierseer<br />

und den jungen Georg Attlfellner werden. Bereits im<br />

Herbst 1943 zogen sie nach Norwegen ab. Zahlreiche Fotografien<br />

und emotionale Eintragungen von Soldaten in<br />

einem kleinen vergilbten Gedenkbuch zeugen von ihren<br />

unglaublichen Erlebnissen. Als die Truppe nach einem<br />

halben Jahr zurückkehrte, wurde der junge Schorsch<br />

zunächst zum Arbeitsdienst und dann als Fallschirmjäger<br />

an die Front in Frankreich einberufen. Er überlebte<br />

seinen Kriegsdienst und die Gefangenschaft, kam zurück<br />

in seine Heimat, ließ sich als Schauspieler mit der<br />

Nummer 116 am Landratsamt Miesbach registrieren und<br />

fing sofort wieder bei seinem geliebten Theater an.<br />

Auch als Schauspieler war Georg Attlfellner gefragt und sich auf der Bühne<br />

für nichts zu schade.<br />

Per Du mit<br />

Gregory Peck<br />

„Ein gutes Theaterstück steht und fällt mit einem guten<br />

Bühnenbild“, betont Georg Attlfellner. Mit der Zeit hatte<br />

er für die Schlierseer einen großen Fundus an Kulissen<br />

und Requisiten zusammengetragen. Ein verheerender<br />

Brand am 12. Januar 1947 sollte nicht nur das gesamte<br />

Bühnenhaus des Theaters, sondern auch einige Teile<br />

des Fundus in Asche verwandeln. Der Wiederaufbau<br />

gelang zwar mit vereinten Kräften aus der Bevölkerung,<br />

doch dem Bauerntheater standen schwere Zeiten bevor.<br />

Für den damals 23-jährigen Schorsch jedoch begann<br />

erst die Blütezeit seines Lebens. Durch den Enkel von<br />

Xaver Terofal, den Filmemacher Franz Seitz, welcher<br />

in Schliersee das Heimatdrama „Der letzte Schuß“<br />

produzierte, schaffte er den Sprung in die Filmwelt, die<br />

ihn über 40 Jahre in ihren Bann ziehen sollte. Schnell<br />

arbeitete sich Georg Attlfellner vom Produktionsassistenten<br />

zum gefragten Filmrequisiteur hoch, wirkte<br />

an international gefeierten Produktionen wie „Cuba<br />

Cabana“ mit Zara Leander, „Night People“ mit Gregory<br />

Peck und der Karl-May-Serie mit. In „Old Shatterhand“<br />

spielte er eine Nebenrolle, „da bekomme ich heute noch<br />

Autogrammwünsche“, erzählt er mit einem Schmunzeln<br />

auf den Lippen.<br />

Fichtner<br />

Ofenbau & Fliesen<br />

Auerbauer 1 | 83730 Fischbachau<br />

Tel. 0 80 28 - 90 54 100 | Mobil: 01 72 - 9 81 28 48<br />

info@fichtner-ofen-fliesen.de | www.fichtner-ofen-fliesen.de<br />

• Planung und individuelle<br />

Anfertigung von Öfen aller Art<br />

Wir heizen Ihnen ein!<br />

• Fliesenverlegung Neubau und Umbau<br />

Wir fliesen (fast) alles!<br />

• Küchenarbeitsplatten, Steintreppen<br />

und Fensterbänke aus Naturstein<br />

11 <strong>Oberlandler</strong>


Bis ins Jahr 1891 reicht die Geschichte des Bauerntheaters zurück.<br />

„Du musst rudern,<br />

sonst gehst du unter.“<br />

Schnell sprach sich herum, dass der Bayer im Filmgeschäft<br />

„anpassungsfähig und tüchtig“ war. „Wenn du<br />

oben mitschwimmen willst, musst du rudern, sonst gehst<br />

du unter“, sagt er. Ihn zeichnete aus, dass er das schier<br />

Unmögliche möglich machte: morgens einen Sack voller<br />

Ameisen im Wald besorgen, einen Elefanten mit Kalkfarbe<br />

weiß anstreichen, Löwen im Zirkus ausleihen oder mit<br />

einigen Zentnern Mehl einen Schneesturm simulieren.<br />

„In Hong Kong habe ich mal eine Hütte gebaut und sie<br />

dann gesprengt, da ist mir fast der ganze Hang abgebrannt“,<br />

erinnert sich der Schlierseer lachend. Durch seinen<br />

Beruf bereiste er die ganze Welt, war oft monatelang<br />

von zuhause weg. Seine Frau Gertrud und die gemeinsame<br />

Tochter Petra begleiteten ihn manchmal auf seinen<br />

Reisen zur Motivsuche. „Das war dann der Ausgleich für<br />

die lange Zeit, die ich unterwegs war.“ An über 120 Filmund<br />

Fernsehproduktionen im In- und Ausland wirkte er<br />

mit, war per Du mit den damaligen Filmgrößen Heinz<br />

Rühmann, Lex Barker und Freddy Quinn. „Ich möchte<br />

keine Sekunde davon missen. Ich hätte mir nie vorstellen<br />

können, etwas anderes als diesen Beruf zu machen.“<br />

Der Theatervorhang ist ein besonderes Schmuckstück.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 12


Der Kampf<br />

ums Überleben<br />

Unterdessen kämpfte das Schlierseer Bauerntheater<br />

viele Jahre ums Überleben. Nach finanziellen<br />

Schwierigkeiten wurde es 1958 an die Herzogliche<br />

Brauerei Tegernsee verkauft. Erst durch den Einsatz<br />

von Josef Peintner, dem damaligen Theaterreferenten<br />

des Schlierseer Trachtenvereins, sowie Jenny Haibel-<br />

Dreher, der Tochter von Konrad Dreher, und ihrem<br />

Mann Willy wurde das Bauerntheater ab dem 21. Juli<br />

1966 wieder von seinen eigenen Darstellern bespielt.<br />

1980 erwarb die Marktgemeinde Schliersee das Gebäude<br />

und ist bis heute dessen Besitzer. Um die nötigen<br />

Renovierungen an dem fast 90 Jahre alten Bau finanziell<br />

unterstützen zu können, wurde damals der „Förderkreis<br />

Schlierseer Bauerntheater“ gegründet, welcher sich bis<br />

heute dem Erhalt des Theaters verschrieben hat.<br />

Wir gratulieren dem <strong>Oberlandler</strong>-<br />

Team zum 10-Jährigen!<br />

Ab Mai hat unser<br />

griabiger Biergarten<br />

wieder geöffnet.<br />

Bei schönem Wetter gibt es abends<br />

Spezialitäten vom Grill wie z. B.<br />

mittwochs köstliche Spareribs<br />

oder Freitag, Samstag und Sonntag<br />

saftige Steaks!<br />

DI.–SA. AB 17 UHR GEÖFFNET<br />

SONNTAG AB 10 UHR GEÖFFNET<br />

Alpengasthof Glückauf Familie Seidl<br />

Am Sportplatz 1 · Hausham · Tel. 0 80 26/10 48<br />

Die neue Generation<br />

betritt die Bühne<br />

Am 31. März 1990 betrat ein 15-Jähriger die Theaterbühne<br />

und spielte seine erste Hauptrolle in dem Stück „Bäckermeister<br />

Striezl“. Es gleicht einer Ironie des Schicksals,<br />

dass Florian Reinthaler der Ururenkel von Karl<br />

Fuchsberger ist, der knapp 100 Jahre zuvor vehement<br />

den Bau des Theaters verhindern wollte. Mittlerweile<br />

ist Florian Reinthaler Vorstand des Vereins „Schlierseer<br />

Bauerntheater“ und wie alle vor ihm, ihrer „magischer<br />

Anziehungskraft“ verfallen. Als Georg Attlfellner mit 70<br />

Jahren in Filmrente ging, kehrte er zu seinem geliebten<br />

Theater zurück und war wieder als Requisiteur und<br />

Schauspieler tätig. Zusammen gestalteten die beiden<br />

viele Inszenierungen. „Dem Schorsch war auf der Bühne<br />

nichts zu blöd, ob als Frau verkleidet oder nur in der<br />

Unterhose – er war für alles zu haben.“ Bis zuletzt war<br />

Georg Attlfellner für die Bühnenbilder zuständig, stellte<br />

sie auf einem kleinen Modell zuhause auf und gab seine<br />

Ideen weiter.<br />

Ned auf die<br />

Ois Guade<br />

flagga,<br />

sondern Voigas<br />

Geburtstag feiern...<br />

zum 10-Jährigen vom<br />

Römerring 2 • 83075 Bad Feilnbach<br />

Teleon 0 80 64 / 90 56 25<br />

Mia gfrein uns<br />

auf Eich...<br />

www.der-neue-moebelstadl.de<br />

nungszeiten: Do. + Fr. 10–17 Uhr • Sa. 10–13 Uhr<br />

Ohne den <strong>Oberlandler</strong> hättn uns hier in Dettendorf<br />

gaaanz vui nette neue Kunden ned entdeckt.<br />

A herzlichs Dankschön<br />

und auf viele neue scheene<br />

Gschichten im <strong>Oberlandler</strong>!<br />

13 <strong>Oberlandler</strong>


Florian Reinthaler ist Vorsitzender des Vereins „Schlierseer Bauerntheater e.V.“ und selbst als Darsteller aktiv.<br />

Faszination<br />

ein Leben lang<br />

Im Sinne seiner Vorgänger möchte Florian Reinthaler<br />

den Geist des Schlierseer Bauerntheaters aufrechterhalten.<br />

Bis zu 25 Vorstellungen im Jahr spielt das<br />

Ensemble aus Laiendarstellern: die beliebten Klassiker,<br />

aber auch jede Saison neue Inszenierungen. „Man muss<br />

immer dranbleiben, unterschiedliche Genres bringen,<br />

um sowohl das Stammpublikum als auch neue Gäste zu<br />

begeistern.“ An interessierten Nachwuchsdarstellern<br />

mangelt es dem Ensemble nicht, übt das altehrwürdige<br />

Schlierseer Bauerntheater doch immer noch seine<br />

magische Anziehungskraft auf die Menschen aus - oft<br />

ein Leben lang.<br />

Am 28. Dezember 2023 musste seine Familie zuhause<br />

und die im Schlierseer Bauerntheater Abschied von<br />

Georg Attlfellner nehmen, als er die Bühne des Lebens<br />

mit 96 Jahren endgültig verließ. |<br />

www.schlierseer-bauerntheater.de<br />

bauerntheater.schliersee<br />

schlierseerbauerntheater<br />

<strong>Oberlandler</strong> 14


Herbst 1891 Xaver Terofal und<br />

Konrad Dreher beschließen zusammen<br />

in Schliersee neben dem Gasthaus<br />

„Seehaus“ ein Theater zu bauen<br />

Januar 1892 Planeinreichung von<br />

Xaver Terofal für den Bau beim<br />

königlichen Bezirksamt Miesbach<br />

19.06.1892 Eröffnung des Schlierseer<br />

Bauerntheaters ausschließlich<br />

für die Presse<br />

24.06.1892 Erste Aufführung vor 400<br />

Gästen des ersten Stücks „Jägerblut“<br />

1893 - 1894 Erste große Gastspielreise<br />

des Tourneetheaters durch ganz<br />

Deutschland<br />

19.09.1895 Abreise mit dem Schiff zur<br />

viermonatigen ersten Gastspielreise durch<br />

Amerika, insgesamt 104 Vorstellungen<br />

1906 Konrad Dreher zieht sich aus dem<br />

Spielbetrieb zurück und schenkt der<br />

Schauspieltruppe das Unternehmen<br />

Schlierseer Bauerntheater.<br />

Xaver Terofal übernimmt die Theaterdirektion<br />

mit Ludwig Fenster als<br />

Geschäftsführer, es folgt eine große<br />

Renovierung des Theatergebäudes<br />

04.03.1910 Die 5000. Vorstellung im<br />

Deutschen Theater München und<br />

damit die 758. Vorstellung<br />

von „Jägerblut“<br />

Das Schlierseer Bauerntheater<br />

1915 Xaver Terofal kauft das Gasthaus<br />

„Seehaus“ und das Bauerntheater<br />

und wird alleiniger Besitzer<br />

1916 Fronttheater in Frankreich<br />

im Ersten Weltkrieg<br />

22.08.1936 Die 15.000. Vorstellung<br />

im Bauerntheater<br />

01.09.1939 Ausbruch des Zweiten<br />

Weltkrieges, Darsteller wieder als<br />

Fronttheaterbühne unterwegs<br />

04.04.1940 Xaver Terofal stirbt<br />

zuhause in Schliersee, Tochter Fanny<br />

Mittermayr-Terofal übernimmt Direktion<br />

nach dem Tod ihres Mannes Karl<br />

Mittermayer ein Jahr später alleine<br />

1942 Gedenkwoche zu Ehren von Terofal<br />

und Mittermayer zum 50. Jubiläum des<br />

Schlierseer Bauerntheaters<br />

Herbst 1943 Letzter Einsatz<br />

als Fronttheater in Norwegen<br />

07.12.1944 Konrad Dreher stirbt mit 85<br />

1946 Wieder normaler Spielbetrieb<br />

nach dem Krieg, große Renovierung<br />

des Theaters<br />

12.01.1947 Großer Brand im<br />

Bühnenhaus und -turm<br />

21.08.1948 Wiedereröffnung<br />

1956 Verkauf des Theatergebäudes an<br />

die Herzogliche Brauerei Tegernsee<br />

Mai 1958 Fanny Mittermayr-Terofal<br />

gibt den Spielbetrieb auf<br />

21.07.1966 Wiederaufnahme des<br />

Spielbetriebs Schlierseer Bauerntheater<br />

durch Josef Peintner,<br />

Jenny Haibel-Dreher und Willy Haibel<br />

1980 Marktgemeinde Schliersee<br />

kauft das Theatergebäude,<br />

große Renovierung<br />

04.06.1980 Gründung „Förderkreis<br />

Schlierseer Bauerntheater“<br />

1994 Gründung neuer Verein<br />

„Schlierseer Bauerntheater e.V.“ mit<br />

Heiner Oberhorner als 1. Vorstand<br />

2007 Florian Reinthaler wird<br />

1. Vorsitzender des Vereins<br />

2022 Schlierseer Bauerntheater<br />

feiert 130-jähriges Bestehen<br />

Spieltermine <strong>2024</strong><br />

Boandlkramerblues: 31.03., 05.04.,<br />

30.04., 30.07., 06.08., 03.09., 10.09.<br />

und 15.10.<strong>2024</strong><br />

Der ewige Spitzbua: Premiere 19.05.,<br />

04.06., 16.07., 23.07., 13.08., 20.08.,<br />

27.08., 17.09., 24.09. und 29.12.<strong>2024</strong>.<br />

Bürgermeister-Panzer-Str. 2<br />

83629 Weyarn<br />

Tel. 0 80 20 / 904 74 60<br />

15 <strong>Oberlandler</strong>


ANZEIGE<br />

Gemeinsam wachsen<br />

„Es ist normal, verschieden zu sein“ – unter diesem Motto<br />

unterstützt und betreut die Lebenshilfe Miesbach besondere<br />

Kinder und Erwachsene dabei, ein glückliches und zufriedenes<br />

Leben zu führen. Aber das ist in diesen herausfordernden<br />

Zeiten nicht immer einfach.<br />

„Es gibt nicht viele Berufe, die so fordernd, aber auch so<br />

schön sind“, weiß die Geschäftsführerin der Lebenshilfe<br />

Miesbach, Inga Kockerols, „anderen Menschen in ihrer<br />

Entwicklung zu fördern und zu begleiten ist einfach das<br />

Größte.“ Aktuell geht es dabei um rund 250 besondere<br />

Kinder, die körperlich, seelisch oder geistig benachteiligt<br />

sind. In unterschiedlichen Einrichtungen wie der Heilpädagogischen<br />

Wohnreinrichtung für Kinder und Jugendliche<br />

„Haus Bambi“, der Interdisziplinären Frühförderung<br />

Hausham und Holzkirchen, der Villa Kunterbunt - Heilpädagogischen<br />

Tagesstätte & Integrativen Tagesstätte, sowie<br />

der Offenen Behindertenarbeit „LebensMUT“ leisten die<br />

Mitarbeiter*innen großartige Arbeit. „Die Teamarbeit bei der<br />

Lebenshilfe ist einzigartig“, freut sich Inga Kockerols, „wir<br />

arbeiten Hand in Hand um für die Menschen, die wir betreuen,<br />

das allerbeste möglich zu machen.“ Belohnt wird das mit<br />

glücklichen Kinderaugen, freudigem Lachen und Menschen,<br />

die unglaublich dankbar sind, für das was sie bekommen.<br />

„Diese Kinder heranwachsen und sich entwickeln zu sehen<br />

ist immer wieder unglaublich“, so die Geschäftsführerin, „sie<br />

leben unter erschwerten Bedingungen, wenn man ihnen<br />

dabei hilft, dann können sie so viel schaffen.“<br />

In den Stärken besonders gefordert<br />

Flexibilität, Individualität und der Zusammenhalt, das sind<br />

Stärken der Lebenshilfe und die sind im Moment gefragter,<br />

denn je. Denn auch bei der Lebenshilfe Miesbach ist der<br />

Personalmangel die größte Herausforderung. „Die Menschen<br />

bei uns sind auf unsere Mitarbeiter*innen angewiesen“, erklärt<br />

die Geschäftsführerin, „wenn wir nicht genug Personal<br />

haben, kann es sein, dass wir auch weniger Plätze anbieten<br />

können. Das hat für die Betroffenen dramatische Folgen.“<br />

Und so hofft sie auf Interessierte und Bewerbungen, um weiterhin<br />

so vielen Kindern und Erwachsenen mit Behinderungen<br />

helfen zu können. Denn: „Leider ist die soziale Isolierung<br />

dieser Menschen immer noch sehr präsent“, so die Expertin,<br />

„wir helfen nicht nur den Betroffenen, sondern auch den<br />

Familien mit unseren Angeboten.“<br />

<strong>Oberlandler</strong> 16


ANZEIGE<br />

Wichtige Aktivitäten<br />

Zu diesen Angeboten zählen nicht nur Einrichtungen für<br />

Kinder, sondern auch die „Offene Behindertenarbeit Lebens-<br />

MUT“, die Freizeitaktivitäten wie Kochen, Sport oder Ausflüge,<br />

sowie Familienentlastender Dienst für rund 90 Menschen<br />

mit Behinderung anbietet. „Diese Treffen sind unglaublich<br />

wichtig für alle Beteiligten“, weiß Inga Kockerols, „so werden<br />

Sozialkontakte gepflegt und die Termine sind ein fester<br />

Bestandteil des Alltags.“ Begleitet werden die Menschen mit<br />

Handicap dabei nicht nur von den Mitarbeiter*innen der Lebenshilfe,<br />

sondern auch von Ehrenamtlichen. „Gerne kann<br />

man sich jederzeit bei uns melden um Ausflüge, Sportstunden,<br />

kulturelle Veranstaltungen oder Bastelnachmittage zu<br />

begleiten.“ Auch auf diesem Wege hofft Inga Kockerols neue<br />

Mitarbeiter*innen zu finden, blickt aber trotzdem positiv<br />

in die Zukunft: „Die letzten Jahre waren wirklich schwierig,<br />

aber gemeinsam haben wir schon so viel geschafft. Wir<br />

müssen es auch weiterhin schaffen, den Menschen mit Behinderung<br />

im Landkreis die dringend benötigte Leistung und<br />

Unterstützung bieten zu können. Wünschen würde sie sich<br />

dafür noch mehr Toleranz für Menschen mit Handicap und<br />

Spenden, die für die Lebenshilfe besonders wichtig sind.<br />

Wer die Lebenshilfe Miesbach unterstützen möchte,<br />

findet alle Informationen auf der Website<br />

www.lebenshilfe-miesbach.de<br />

Spenden können Sie an folgende Konten:<br />

Gemeinnützige Lebenshilfe Miesbach GmbH<br />

Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee<br />

IBAN: DE21 7115 2570 0000 0008 69; BIC: BYLADEM1MIB<br />

Lebenshilfe Miesbach e.V.<br />

Raiffeisenbank im Oberland eG<br />

IBAN: DE69 7016 9598 0000 8113 00; BIC: GENODEF1MIB<br />

Gemeinnützige Lebenshilfe Miesbach GmbH<br />

Brentenstraße 7 • 83734 Hausham<br />

Telefon: 0 80 26 / 9 20 72 - 0<br />

info@lhmb.org<br />

www.lebenshilfe-miesbach.de<br />

17 <strong>Oberlandler</strong>


..<br />

Uber den Wolken<br />

...muss die Freiheit wohl grenzenlos sein –<br />

heißt es schon in einem Lied von Reinhard Mey.<br />

Das sehen auch die Piloten des Motorfliegerclub in Warngau so.<br />

Paul Meindl gibt uns einen Einblick in die Faszination Fliegen.<br />

Text: Kathrin Suda | Fotos: Jack Griesbeck<br />

<strong>Oberlandler</strong> 18


19 <strong>Oberlandler</strong>


An seinen ersten Flug kann er sich nicht mehr<br />

erinnern. „Da muss ich so klein und jung gewesen<br />

sein, vielleicht ein oder zwei Jahre alt. Das belegen<br />

jedenfalls ein paar alte Fotos“, überlegt Paul Meindl.<br />

Mittlerweile ist er im Vorstand als Schriftführer des Motorfliegerclubs<br />

in Warngau tätig. Schon sein Vater Andy<br />

und Großvater Hermann waren passionierte Piloten.<br />

„So richtig erinnere ich mich an meine Flüge mit meinem<br />

Vater, als ich etwa fünf Jahre alt war“, erzählt Paul<br />

Meindl. Angst abzuheben hatte der heute 32-Jährige nie.<br />

„Das war total normal, weil ja mein Vater und mein Opa<br />

auch immer geflogen sind, da bin ich ganz entspannt<br />

eingestiegen.“ Oft hoben drei Generationen Meindl<br />

gemeinsam ab. „Das waren tolle Erlebnisse, wenn mein<br />

Vater, mein Opa und ich in der Luft unterwegs waren“,<br />

schwärmt Paul.<br />

So fing alles an<br />

Die Wartung der Maschinen ist ein wichtiger Bestandteil des Fliegens.<br />

Sein Großvater Hermann Meindl träumte den Traum<br />

vom Fliegen und brachte die Leidenschaft in die Familie.<br />

In den 50er Jahren brachte er sich gemeinsam mit<br />

zwei Freunden, dem Weber Rudi und dem Schöpfer<br />

Karl, das Fliegen selbst bei. „Das war kurz nach dem<br />

Krieg und völlig illegal, was die drei da gemacht haben“,<br />

weiß Paul Meindl. Illegal deswegen, weil es der<br />

Luftraum der Alliierten war und keiner der drei einen<br />

Flugschein besaß. Aber Opa Meindl sprach ein wenig<br />

englisch und war mit dem General des US-Stützpunktes<br />

in Bad Tölz befreundet. Die drei Freunde bauten sogar<br />

ihren ersten Flieger, eine Jodel BeBe, selbst auf dem<br />

Gelände des heutigen Gut Kaltenbrunn am Tegernsee.<br />

„Das ist schon eine lustige Geschichte. Der Opa hatte<br />

eine KFZ-Werkstatt und der Karl war sehr geschickt mit<br />

Holz. Da haben die drei anhand von Plänen ein Flugzeug<br />

aus Holz mit alten Vierzylinder Käfer-Motoren gebaut“,<br />

erzählte Pauls Opa ihm. 1956 gründete Opa Meindl<br />

zusammen mit sieben Mitgliedern in Tegernsee den<br />

Motorfliegerclub. Mittlerweile ist sein Großvater leider<br />

im Alter von 86 Jahren verstorben, geflogen ist er noch<br />

bis er 83 Jahre alt war. „Das Fliegen war sein Leben, als<br />

der Luftraum wieder Deutschland gehörte, hat der Opa<br />

seinen Flugschein ganz legal gemacht“, erklärt Paul. Die<br />

selbst gebaute Maschine lässt den Enkel jedoch nicht<br />

los. „Ich habe mich mal auf die Suche nach ihr gemacht<br />

und sie in der Schweiz ausfindig gemacht.“ Sollte das<br />

Flugzeug eines Tages zum Verkauf stehen, würde Paul<br />

es gerne kaufen. „Klar würde ich damit auch fliegen. Die<br />

Maschine geht zwar nicht sehr hoch in die Luft, aber<br />

das wäre total interessant und würde meinen Opa mit<br />

Sicherheit freuen“, so Meindl.<br />

Vor dem Start wird die Checkliste abgehakt.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 20


Pilot war sein<br />

Berufswunsch<br />

Paul Meindl betreibt heute Spielhallen in Bayern, er<br />

wäre aber gerne Berufspilot geworden. „Ich habe mich<br />

mit 18 Jahren bei der Lufthansa beworben, aber das hat<br />

leider nicht geklappt.“ Er hätte sich auch einen Job bei<br />

der Luftwaffe vorstellen können, aber da haben viele<br />

Freunde abgeraten. Er ist heute als Schriftführer im<br />

Vorstand des Vereins, verheiratet und hat zwei Kinder.<br />

Seit er 18 Jahre alt ist, ist er Mitglied im Verein. Nach der<br />

Absage der Lufthansa war sein Verdruss groß, erst 2014<br />

entschied er sich, seinen Flugschein zu machen. „Irgendwie<br />

war das schon klar, dass ich meinen Flugschein<br />

irgendwann mache, das Fliegen liegt ja bei uns quasi<br />

in der Familie.“ Während eines USA-Urlaubs in Florida<br />

ging er es an, in vier Wochen und nach 45 Flugstunden<br />

hielt er seine Lizenz in Händen. Der amerikanische<br />

Flugschein wird nach einigen Flugstunden in Deutschland<br />

von einem offiziellen Prüfer des Deutschen Luftrechts<br />

verifiziert und dann anerkannt. So darf Meindl<br />

seit rund zehn Jahren auch in Deutschland abheben.<br />

Das Fliegen liegt bei Paul Meindl in der Familie.<br />

Strumpfecke · Damen- u. Herrenwäsche<br />

Fraunhoferstraße 3 · 83714 Miesbach<br />

21 <strong>Oberlandler</strong>


Kein günstiges Hobby<br />

Das Fliegen ist übrigens kein ganz günstiger Sport.<br />

Kostet die Stunde in einem Leihflugzeug in den USA 170<br />

Dollar, liegt die Stunde in Deutschland abhängig vom<br />

Flugzeugtyp bei rund 390 Euro.<br />

Auch die Ausbildung zum Piloten ist kein Schnäppchen.<br />

Mit rund 15.000 Euro muss ein angehender Pilot<br />

rechnen, bis man die Fluglizenz in Händen hält. Für ein<br />

eigenes Flugzeug sind die Grenzen, ebenfalls je nach<br />

Flugzeugtyp, nach oben offen, 400.000 Euro sind aber<br />

schnell beisammen.<br />

In der Luft fliegt man nach der Sichtflugregel.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 22


Der Verein<br />

Nach der Gründung des Vereins 1956 in Tegernsee zog<br />

er bald nach Dürnbach, wo er bis in die 70er Jahre<br />

zuhause war. Die Start- und Landebahn war eine Wiese<br />

und das Vereinsheim ein kleiner Schuppen. „Damals kamen<br />

Flieger aus ganz Deutschland zu uns in den Verein.<br />

Sie flogen hierher, um den Tegernsee zu genießen, zum<br />

Essen zu gehen, oder einen Spaziergang zu machen,<br />

nur einen Tag, dann ging es meist wieder retour.“<br />

Später wurde der Verein nach Bad Tölz auf die US-Basis<br />

verlegt, wo hauptsächlich Hubschrauber starteten. Ende<br />

der 80er Jahre zog der Motorfliegerclub von Bad Tölz<br />

nach Warngau, wo er noch heute ansässig ist. Erster<br />

Vorstand ist Thomas Werndle, Paul ist seit Mai 2022<br />

Schriftführer.<br />

SCHLIERSEE MÜHLWEG 4<br />

0 80 26 - 46 24<br />

Flugshows in Warngau<br />

Früher gab es große Flugshows in Warngau, leider fand<br />

2009 die letzte statt. „Mehr als 15.000 Flugbegeisterte<br />

kamen da zu uns und rund 100 Flugzeuge waren im<br />

Einsatz, davon 70 Oldtimer. „Da hatten wir immer gute<br />

Einnahmen, sonst hätten wir uns unsere zwei Cessna<br />

gar nicht leisten können. Mittlerweile finden diese<br />

Events aber wegen der hohen Sicherheitsauflagen nicht<br />

mehr statt“, sagt Paul Meindl. Zum Glück fließen neben<br />

den Mitgliedsbeiträgen auch immer wieder Spenden<br />

von Mitgliedern in die Vereinskasse.<br />

Lizenz<br />

Das Team vom Papst gratuliert<br />

dem <strong>Oberlandler</strong>-Team<br />

zum 10-jährigen Jubiläum!<br />

Café Bistro Papst<br />

einfach wohlfühlen<br />

HERZLICH WILLKOMMEN...<br />

Café Bistro Papst GbR<br />

Münchner Str. 56 a • 83607 Holzkirchen<br />

Tel. 0 80 24 / 6 08 63 86 • info@papst-bistro.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag bis Samstag 9.00 bis 24.00 Uhr<br />

Sonntag und Feiertag geschlossen<br />

Paul Meindl hält seine Lizenz, für die er alle zwei Jahre<br />

mindestens 12 Flugstunden vorweisen muss, auch mit<br />

der Vereinsarbeit gültig und aktuell. „Bei uns können<br />

Luftfahrtinteressierte mitfliegen, da springen die Piloten<br />

des Vereins immer mal wieder ein“, so Meindl. Er<br />

ist übrigens der jüngste aktive Flieger des Warngauer<br />

Vereins.<br />

23 <strong>Oberlandler</strong>


Der Verein verfügt über zwei Cessna 182.<br />

Der Traum von einer<br />

eigenen Maschine<br />

Auch in kleinen Maschinen gibt es jede Menge Technik.<br />

Von einer eigenen Maschine träumt er schon lange, aber<br />

die Kosten für die Instandhaltung und die Reparaturen<br />

würden seine finanziellen Mittel überschreiten. Um so<br />

besser, dass der Verein über zwei Cessna 182 verfügt,<br />

auf die rund 20 Piloten Zugriff haben. Der Verein zählt<br />

weitere zehn passive Mitglieder. „Wir sind in Warngau<br />

ein kleines sehr eingeschworenes Team und halten fest<br />

zusammen.“ Besonders wichtig sind den Warngauer<br />

Vereinsmitgliedern die Wartung, Pflege und der Umgang<br />

mit den Fluggeräten. Die zwei Cessna sind noch recht<br />

neu und top in Schuss, dank der guten Pflege. „Vertrauen<br />

ist im Flugsport sehr wichtig.“ Eine Flugschule gibt<br />

es nicht, wer also seinen Flugschein machen möchte,<br />

muss in einer anderen Deutschen Flugschule anheuern,<br />

bevor er vom Flugplatz in Warngau starten darf.<br />

Wer in der Luft ist, fliegt nach der Sichtflugregel. Militärische<br />

Kontrollzonen, Naturschutzgebiete und Flughäfen<br />

bedürfen einer Durchfluggenehmigung. „Besser<br />

man fliegt gar nicht erst darüber, man kann solche<br />

Gebiete leicht umgehen“, weiß Meindl.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 24


Paul und die Familie<br />

Pauls Ehefrau Lena und die zwei Kinder, Leonhard und<br />

Valerie, heben auch regelmäßig ab. Paul Meindl hofft,<br />

dass er sein Hobby an seine Kinder weitergeben kann.<br />

„Es wäre schön, wenn sie die gleiche Faszination wie ich<br />

empfinden würden, aber das ist sicherlich kein Muss,<br />

sie können sich auch ein anderes Hobby suchen und<br />

nur ab und zu mit mir mitfliegen.“ Für Meindl sind die<br />

Familie und das Fliegen das Wichtigste in seinem Leben.<br />

Rund 30 bis 40 Stunden verbringt er jährlich in der Luft.<br />

Seit einiger Zeit hat er auch eine Hubschrauber-Lizenz.<br />

„Ein guter Freund von mir hat ein Luftfahrt-Unternehmen<br />

und versorgt unter anderem auch Berghütten mit<br />

Verpflegung. Er bildet auch zum Hubschrauber-Piloten<br />

aus. „Bei ihm habe ich meine Lizenz für Privatpiloten<br />

für Helikopter gemacht, so kann ich mir Maschinen<br />

ausleihen und nicht nur meinem Freund helfen,<br />

sondern auch privat fliegen“, freut sich Meindl. Noch<br />

immer kann er sich vorstellen beruflich auf die Fliegerei<br />

umzusatteln. „Das ist einfach mein Traum, ich bin dran<br />

und werde versuchen ihn umzusetzen.“<br />

In der Luft ist Paul Meindl laut seiner Frau ein anderer Mensch.<br />

Die Unkenntnis der Steuergesetze befreit nicht von<br />

der Pflicht Steuern zu zahlen. Die Kenntnis aber häufig!<br />

Meyer A. Rothschild, Bankier (1744-1812)<br />

THOMAS BAUDISCH<br />

DIPL.-KFM | STEUERBERATER<br />

MONIKA WISGOTT-STAHL<br />

STEUERBERATERIN<br />

STEPHAN LOFERER<br />

DIPL.-BW (FH) | STEUERBERATER<br />

Laurenzi Haus | Tegernseer Str. 104 | 83700 Rottach-Weissach | Tel: 08022-9249-0 | Fax: 08022-9249-49<br />

Haus Seerose | Bahnhofstr. 8 | 83727 Schliersee | Tel: 08026-929171-0 | Fax: 08026-929171-71<br />

www.tegtal-kanzlei.de | steuerberatung@tegtal-kanzlei.de<br />

25 <strong>Oberlandler</strong>


<strong>Oberlandler</strong> 26


In der Luft<br />

Der weiteste Flug in seinem Pilotenleben ging nach<br />

Juist, auf die Nordseeinsel. Dieses Jahr fliegt er mit<br />

seiner Familie auf die kroatische Insel Unje, wo es einen<br />

gepflegten stillgelegten Flugplatz gibt. Wenn er sich<br />

dann eine der vereinseigenen Cessnas ausleiht, muss er<br />

diese mit 390 Euro für die Stunden in der Luft bezahlen,<br />

wenn die Maschine am Boden steht, fallen keine Kosten<br />

an. Ziele, zu denen er einmal fliegen möchte, gibt es<br />

genug. „Ganz oben auf meiner Liste steht Spitzbergen<br />

am Nordpol. Da war mein Opa früher mal und hat mir<br />

so wunderschöne Dinge berichtet, das muss von der<br />

Natur her einfach ein Traum sein“, schaut Meindl in die<br />

Zukunft. Die Überquerung des Atlantiks steht ebenfalls<br />

auf seiner To-Do-Liste. „Das ist bestimmt der Traum<br />

eines jeden Hobbyfliegers. Diese Weite über dem Meer<br />

stelle ich mir atemberaubend vor. Ich bin eben ein<br />

Flieger. Meine Frau sagt immer, dass ich in der Luft ein<br />

anderer Mensch sei.“<br />

NATÜRLICH<br />

NUR GUTES<br />

Mit den »natur pur« Aufgüssen von<br />

monte mare erleben Sie die gesunde<br />

Kraft reiner Natur. Alle Aufgüsse sind<br />

100% natürlichen Ursprungs. Kann es<br />

etwas Schöneres geben, als den Alltag<br />

hinter sich zu lassen und gleichzeitig<br />

etwas für seine Gesundheit zu tun?<br />

monte mare<br />

in der Vitalwelt<br />

Perfallstr. 4<br />

Schliersee<br />

www.monte-mare.de<br />

27 <strong>Oberlandler</strong>


Angst ist ein<br />

schlechter Begleiter<br />

Im Winter wird in Warngau nur geflogen, wenn kein<br />

Schnee liegt, da die Lande- und Startbahn nicht geräumt<br />

werden. „Fliegen ist zu jeder Jahreszeit schön. Ich<br />

liebe das Bedienen der Maschine. Man hat keine Zeit,<br />

an etwas anderes zu denken. Die Technik und auch das<br />

Betrachten der Welt von oben sind einzigartig. Man entflieht<br />

dem Wirbel und entkommt dem ganzen Trubel“,<br />

schwärmt Paul.<br />

Brenzlige Situationen gab es selten bis gar nicht. Lediglich<br />

in Florida wurde es Paul Meindl einmal etwas<br />

mulmig. „Da ist das Wetter von jetzt auf gleich umgeschlagen.<br />

Da dachte ich danach: hui, das hätte auch<br />

anders ausgehen können.“ Angst sei aber generell ein<br />

schlechter Begleiter, um so wichtiger sei eine gute Vorbereitung.<br />

„Man muss das Wetter ordentlich checken,<br />

genau wie die Maschine, und über eine gesunde Selbsteinschätzung<br />

verfügen. „Ich würde nie etwas riskieren.“<br />

Das Oberland mal von oben sehen – auch für unseren Fotografen Jack Griesbeck ein tolles Erlebnis.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 28


Tolle Ausblicke gibt es aus dem Cockpit.<br />

Auch mal abheben<br />

Sonnenbrillen<br />

Sportbrillen<br />

Gleitsichtkontaktlinsen<br />

Gleitsichtbrillen<br />

Gäste sind im Warngauer Verein sehr willkommen und<br />

können an Flügen teilnehmen. Drei Personen können<br />

bei sogenannten Schnupperflügen mitfliegen.<br />

Interessierte können über die Homepage<br />

www.fliegerclub-warngau.de Kontakt aufnehmen und<br />

einen Termin vereinbaren. Im Fliegerstüberl wird ab<br />

April wieder gekocht. Dort kann man den Starts und<br />

Landungen zusehen und bei einem Getränk oder einem<br />

Mittagessen das Fliegerleben genießen. |<br />

www.fliegerclub-warngau.de<br />

Nur nach<br />

Terminvereinbarung<br />

OPTIK LERMANN<br />

staatl. geprüfter Augenoptikermeister<br />

83734 Hausham | Alte Tegernseer Str. 4 | Seiteneingang<br />

Tel. 0171 - 806 05 72<br />

info@tassilo-lermann.de<br />

www.tassilo-lermann.de<br />

29 <strong>Oberlandler</strong>


<strong>Oberlandler</strong> 30


A so a<br />

bunter<br />

Hund…<br />

Der netteste<br />

Schiedsrichter<br />

aller Zeiten<br />

Ein Name, ein Gesicht,<br />

eine Menge Geschichten –<br />

es gibt eigentlich in jedem Ort<br />

einen sogenannten<br />

„bunten Hund“. Eine Person,<br />

die gefühlt jeder kennt<br />

und mit der so mancher seine<br />

ganz eigenen Erinnerungen<br />

verbindet. Wir vom<br />

<strong>Oberlandler</strong> porträtieren<br />

in unserem Magazin diese<br />

interessanten Menschen<br />

und ihre Erlebnisse<br />

aus der Region.<br />

Dieses Mal im Fokus:<br />

Julius Zinke, der in 50 Jahren<br />

Schiedsrichterkarriere<br />

nur 15 rote Karten vergab.<br />

Text: Selina Benda<br />

Fotos: Thomas Plettenberg<br />

DER FIAT 500 ELEKTRO<br />

jetzt mit 5.000 ¢<br />

Fiat Umweltbonus 1<br />

Bringen Sie Dolce Vita in Ihr Leben mit dem Fiat 500 Elektro.<br />

Sichern Sie sich eine echte Stilikone, die immer mit der Zeit<br />

geht. Egal ob als 3+1 Version mit Magic Door, als Cabrio<br />

oder als Limousine – jedes Fiat 500 Elektromodell bietet<br />

italienische Lebensfreude pur. Für mehr Dolce Vita im Alltag!<br />

Ausstattungs-Highlights:<br />

• 10,25“-Infotainmentsystem mit Android Auto TM<br />

und Apple CarPlay 2<br />

• Klimaautomatik<br />

• 15“-Felgen<br />

• LED-Tagfahrlicht<br />

• Keyless Go<br />

Stromverbrauch (kombiniert) nach WLTP*: 13,0 kWh/100 km;<br />

elektrische Reichweite (kombiniert): bis zu 190 km;<br />

CO 2-Emission: 0 g/km.<br />

* Das realitätsnähere Prüfverfahren WLTP (Worldwide harmonized Light vehicles<br />

Test Procedure) hat das Prüfverfahren unter Bezugnahme auf den NEFZ<br />

(Neuer Europäischer Fahrzyklus) ersetzt und wird auch zur Ermittlung der Kfz-<br />

Steuer herangezogen.<br />

1<br />

Fiat und Händler Umweltbonus i.H.v. 5.000,- €. Nachlass, keine Barauszahlung.<br />

2<br />

Kompatibilität vorausgesetzt. Eine Liste der kompatiblen Geräte finden Sie<br />

unter www.uconnectphone.com. CarPlay, iPhone und Siri sind geschützte<br />

Marken von Apple Inc. Google, Google Play, Android Auto und Waze sind Warenzeichen<br />

von Google LLC. Um Android Auto auf dem Display Ihres Autos zu<br />

verwenden, finden Sie auf www.android.com/intl/de_de/auto eine Liste der<br />

kompatiblen Geräte.<br />

Privatkundenangebot, gültig für Neufahrzeuge Fiat 500 Elektro bis 31.03.<strong>2024</strong>.<br />

Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen. Nur bei teilnehmenden Fiat Händlern.<br />

Beispielfoto zeigt Fahrzeug der Baureihe, die Ausstattungsmerkmale des<br />

abgebildeten Fahrzeuges sind nicht Bestandteil des Angebotes.<br />

EINE WERBUNG DER FCA GERMANY GMBH<br />

Ihr individuelles Angebot erhalten Sie bei Ihrem teilnehmenden Händler in Ihrer Nähe:<br />

Am Windfeld 22 · 83714 Miesbach-Nord<br />

Tel. 08025/29460 · Fax 08025/1277 · info@schmid-miesbach.de<br />

31 <strong>Oberlandler</strong>


Fußball ist mein Leben“, sagt Julius Zinke, und wer<br />

den leidenschaftlichen Schiedsrichter kennt, der<br />

kann dies nur bestätigen. Mit 14 Jahren begann<br />

er in seiner Heimat im Bayerischen Wald mit dem Fußballspielen<br />

auf den benachbarten Feldern. „Wir haben<br />

barfuß oder in Gummistiefeln gespielt, das war uns egal,<br />

Hauptsache wir waren auf dem Platz“, erinnert sich<br />

der heute 86-Jährige. „Sauschnell“ sei er gewesen, und<br />

dadurch bekam er auch bald einen Platz in der örtlichen<br />

Fußballmannschaft. Mit der Zeit wurde er unter den<br />

Schiedsrichtern bekannt als der Stürmer, der immer Ärger<br />

machte. „Ich war immer am Rand vom Platzverweis“,<br />

erzählt er mit einem verschmitzten Lächeln auf den<br />

Lippen. Er habe immer alle Entscheidungen der Schiedsrichter<br />

in Frage gestellt. „Ich war ein gfotzerter Hund.“<br />

Über 5000 Spiele hat „Papa Gnädig“ Julius Zinke begleitet.<br />

Als gelernter Maschinen- und Aufzugbauer arbeitete<br />

er bei den Stadtwerken München und spielte dort auch<br />

in der firmeneigenen Fußballmannschaft. Freundschaftsspiele<br />

in Russland, Amerika und Kanada folgten.<br />

Fast wäre er sogar von einem amerikanischen Verein<br />

abgeworben worden, aber „meine Frau hat Fußball gehasst“,<br />

erzählt Julius Zinke, und so wurde nichts aus der<br />

Profikarriere und dem Umzug nach Übersee. Mit 37 Jahren<br />

wollte er wissen, „ob das wirklich so schwer ist, ein<br />

Spiel zu pfeifen“ und legte die Schiedsrichterprüfung<br />

erfolgreich ab. Eigentlich zu alt für den Einstieg, „aber<br />

ich war einfach zu gut, also haben sie mich gelassen.“<br />

Mit 43 Jahren stieg er noch mal auf und pfiff zahlreiche<br />

Bezirksligaspiele in ganz Bayern. 1983 zog er mit seiner<br />

Familie nach Hausham und war ab diesem Zeitpunkt in<br />

der Gruppe Bad Tölz 35 Jahre als Schiedsrichter unterwegs.<br />

Über 5000 Spiele hat er begleitet und wurde unter<br />

den Fußballspielern bekannt als „Papa Gnädig“, denn<br />

die rote Karte zückte er nur 15-mal in seiner ganzen<br />

Karriere. Wir haben uns mit dem nettesten Schiedsrichter<br />

aller Zeiten unterhalten. |<br />

Kennen Sie auch einen<br />

„bunten Hund“ oder einen<br />

ganz besonderen Menschen<br />

in Ihrem Ort?<br />

Dann schreiben Sie uns an<br />

miesbach@merkurtz.media<br />

<strong>Oberlandler</strong> 32


Fünf Fragen<br />

an Julius Zinke:<br />

Herr Zinke, Sie waren immer ein<br />

gnädiger Schiedsrichter – warum?<br />

Durch meine eigene Fußballkarriere<br />

kannte ich alle Tricks. Da konnte ich bei Verstößen<br />

zu den Spielern sagen „Buale, was willst du mir denn<br />

erzählen, ich weiß doch wie es läuft“, und das hat<br />

meistens schon ausgereicht. Irgendwann hatte ich den<br />

Ruf, dass ich eher mit den Spielern rede oder ihnen<br />

einen frechen Spruch zurufe, als eine Karte zu zücken.<br />

Ich habe nie gedacht, ich bin der Chef auf dem Platz,<br />

ich wollte immer ein Kollege sein. Außerdem gehört<br />

das Foulspiel zum Fußball dazu, aber reklamieren und<br />

meckern geht nicht.<br />

Was musste denn passieren,<br />

damit sie tatsächlich Rot sehen?<br />

Also wenn es Rot gab, dann war es schon ein dementsprechend<br />

arges Foulspiel davor. Brutale Spieler oder<br />

Beschimpfungen habe ich nie toleriert, das gehört sich<br />

einfach nicht. Da braucht man als Schiedsrichter aber<br />

auch ein dickes Fell. Da kamen schon auch einige Beleidigungen<br />

unter der Gürtellinie, sowohl von Zuschauern<br />

als auch von Spielern. Aber die habe ich dann vom Platz<br />

geschickt. Beim Fußball ist man sich da nicht lange<br />

beleidigt, da wird danach ein Bier zusammen getrunken<br />

und dann passt das wieder.<br />

Können Sie sich noch an alle roten Karten erinnern?<br />

An alle nicht, das ist in so einer langen Zeit und bei so<br />

vielen Spielen gar nicht möglich. Aber an meine letzte<br />

rote Karte kann ich mich noch sehr gut erinnern, das ist<br />

noch gar nicht so lange her. Das war kurz nach meinem<br />

85. Geburtstag bei einem B-Jugendspiel zwischen dem<br />

FC Hausham und dem TSV Irschenberg. Da<br />

war das Spiel eigentlich schon vorbei, aber<br />

einer der Spieler hat mich dann auf dem Platz<br />

noch beschimpft wegen einer vorhergegangenen<br />

Rüge. Da gab´s dann halt Rot für ihn.<br />

Können Sie sich ein Fußballspiel<br />

eigentlich ganz normal ansehen?<br />

Das geht schon, aber nur wenn ich keine Leute um<br />

mich rumstehen habe (lacht). Ich stelle natürlich auch<br />

immer wieder Entscheidungen von Schiedsrichtern in<br />

Frage, aber kann die Kollegen ja nicht vor den Leuten<br />

eintauchen lassen. Die anderen Zuschauer wollen<br />

auch immer meine Meinung wissen. Deshalb stehe ich<br />

immer etwas abseits, alleine. Aber ich bin gern gesehen<br />

auf den Fußballplätzen und jetzt kann ich meinen<br />

Kaffee trinken und in Ruhe zuschauen, ohne beteiligt zu<br />

sein. Manchmal juckts mich schon noch, aber 50 Jahre<br />

Schiedsrichterkarriere sind ausreichend.<br />

Können Sie sich ein Leben<br />

ohne Fußball vorstellen?<br />

Niemals. Nach der Bezirksliga habe ich bis zum Schluss<br />

noch Kreisliga- und C-Klassen-Spiele gepfiffen und<br />

auch nach meinem Abschiedsspiel im Sommer vergangenen<br />

Jahres bin ich noch bei Jugendspielen aktiv. Die<br />

jungen Spieler haben mich immer jung gehalten. Ich<br />

bin von Anfang an als Schiedsrichter beim Merkur Cup<br />

mit dabei, und das werde ich auch weiterhin noch sein.<br />

Manchmal treffe ich Trainer, die ich mal gepfiffen habe<br />

oder ehemalige Spieler, deren Söhne jetzt auf dem Platz<br />

stehen. Und alle freuen sich immer mich zu sehen, den<br />

Papa Gnädig, und das ist schön.<br />

www.waitzinger-keller.de<br />

08025 7000-0<br />

@kultur.tourismus.miesbach<br />

Kultur<br />

hautnah<br />

erleben<br />

Kristallkongress<br />

g‘sund<br />

um rund<br />

©Thomas Nagel<br />

©Ulrich Späth<br />

©Gregor Wiebe<br />

06.04. Musical meets Circus | 11.04. Literatur im Gewölbe: Bernd Späth & Hannah Miska<br />

13.04. 1. Intl. Oberland Orgelfestival <strong>2024</strong>: Auftakt-Konzert | 14.04. Chaos auf der Märchenwiese: Frau Rettich ermittelt<br />

20.04. 5. Keller Kultur Festival: Mountain Lake Vista, Sissi Swingt, Francesco | 27./28.04. Kristallkongress<br />

03.05. Sabine Sauer: Geh’ aus mein Herz | 12.05. FLTB: Das Wirtshaus im Spessart | 16.05. DeSchoWieda<br />

06.06. Die Blaue Couch on Tour: Checker Tobi zu Gast bei Thorsten Otto | 13.06. Eva Karl Faltermeier: Taxi. Uhr läuft.<br />

13./14.07. Ballettschule Holzkirchen: Tanzgedächtnis<br />

22.04. – 29.05. Ausstellung: Komposition – Tradition – Faszination.<br />

Ungehobene Schätze des Künstlerehepaars Hausner-Witschel<br />

33 <strong>Oberlandler</strong>


Eigentlich weiß es jeder,<br />

der schon mal ein Bilderbuch angeschaut hat:<br />

Die Hennen legen die Eier,<br />

bringen sie zu den Hasenfamilien,<br />

die sie kunstvoll bemalen und<br />

in der Nacht auf Ostern für die<br />

Menschenkinder verstecken.<br />

Text: Heidi Siefert | Fotos: Thomas Plettenberg<br />

<strong>Oberlandler</strong> 34


Hase oder Henne<br />

– wer bringt die<br />

Ostereier ?<br />

35 <strong>Oberlandler</strong>


So oder so ähnlich erzählt man sich die Geschichte.<br />

Aufgeschrieben wurde erstmals vor knapp 350<br />

Jahren wie in der Pfalz, dem Elsass und südlich<br />

des Mains Kinder zum Amüsement der Erwachsenen<br />

versteckte Eier suchen.<br />

Warum die gerade der Osterhase bringt? Rudi Mündl<br />

kann es sich nicht erklären. Fürs Foto hilft der Vorsitzende<br />

des Kaninchenzuchtvereins Miesbach aber nach<br />

und setzt eines seiner Kaninchen in die frühlingsgrüne<br />

Wiese als Osterhasen-Double, während der passionierte<br />

Züchter erzählt, wie ihn genau so ein Castor Rex für die<br />

Hasen begeisterte. Bei einer Landwirtschaftsausstellung<br />

auf dem Oktoberfest stach ihm eins dieser Kurzhaarkaninchen<br />

mit dem samtig-festen Fell ins Auge.<br />

Der Vater hatte Hasen für den Sonntagsbraten gehalten,<br />

aber hier habe er sich zum ersten Mal Gedanken<br />

gemacht, wie man so ein schönes Tier<br />

bekommt. Heute, 30 Jahre später,<br />

fragen das die anderen<br />

ihn. Und Mündl hilft so bereitwillig, wie sie ihm beim<br />

Kaninchenzuchtverein halfen, dessen Vorsitzender er<br />

nun selbst seit vielen Jahren ist.<br />

Zwölf aktive Züchter sind sie aktuell. Sie treffen sich<br />

monatlich, präsentieren Tiere bei Schauen und unternehmen<br />

gesellige Fahrten mit den „Geflüglern“, mit denen<br />

sie regelmäßig in die Oberlandhalle zur Rasseschau<br />

einladen, wie zuletzt im Januar.<br />

Der Austausch sei wichtig, um nicht betriebsblind zu<br />

werden, sagt Mündl. Oft sehe man bei eigenen Hasen<br />

nicht, was anderen sofort auffällt. Erst recht einem<br />

Preisrichter, der die Tiere genau unter die Lupe nimmt.<br />

Da wird gewogen, vermessen und geschaut, ob die<br />

Blume lang genug ist, ob es Ohrverschlüsse gibt, Flügelhäutchen<br />

am Auge oder fehlende Hoden. Eine Wamme,<br />

die faltige Haut am Hals, ist nur bei Häsinnen erlaubt,<br />

weil das Fettgewebe bei den Muttertieren Energiespeicher<br />

ist.<br />

Paul Mündl ist Vorstand des Kaninchenzüchtervereins<br />

und hat selbst bis zu 40 Tiere.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 36


Beeindruckende Fürsorge<br />

der Hasenmütter<br />

Bis zu viermal im Jahr werfen Hasen zwei bis sieben Junge.<br />

Auch bei Mündl werden gerade eifrig Nester gebaut.<br />

Der „Haserer“ freut sich über jeden Wurf und ist beeindruckt<br />

von der Fürsorge der Häsinnen und dem Heranwachsen<br />

der Jungtiere. „Man kann zuschauen, wie sie<br />

jeden Tag stärker werden“, schwärmt er und erzählt von<br />

den Routinen im Stall, zu denen nicht nur das Füttern,<br />

Tränken und Ausmisten gehören. Einmal im Monat werden<br />

die Kaninchen gewogen und das Ergebnis notiert.<br />

Von Elterntieren über Gewichtszunahme – etwa 150 bis<br />

200 Gramm monatlich – bis zu züchterischen Details ist<br />

alles vermerkt. Die Zuchtbücher sind aber nicht nur für<br />

Ausstellungen wichtig, die wegen des schönen, dichten<br />

Fells vornehmlich im Winter stattfinden. Sie helfen den<br />

Überblick zu bewahren, wenn Mündl bis zu 40 Kaninchen<br />

gleichzeitig unter seiner Obhut hat. Dazu gehören<br />

nicht nur Zuchttiere, mit denen er – um die Tiere nicht<br />

zu stressen – nur im engeren Umkreis zu Schauen geht.<br />

Auch das Kleinchinchilla Kaninchen, das in der Oberlandhalle<br />

zurückgelassen wurde oder die Widder-Häsin,<br />

die sich bei ihrer Besitzerin nicht mit den kastrierten<br />

Hasen vertrug, gehören zu Mündls Hasen-Familie.<br />

Um das schöne Fell der Kaninchen kümmert sich Rudi Mündl mit<br />

einer speziellen Bürste.<br />

präsentiert<br />

EIN ECHT<br />

BAYERISCHER<br />

RUM-PIRAT<br />

Sensorik:<br />

Kräftige Aromen von Rum mit intensiven Noten von<br />

exotischen Früchten, feinstem Karamell und bester Vanille<br />

machen den RUMULT „Jack Parrot“ zu einem einmaligen<br />

Rumerlebnis.<br />

MEHR<br />

ENTDECKEN<br />

@Rumult<br />

www.rumult.de<br />

www.lantenhammer.de<br />

37 <strong>Oberlandler</strong>


Für farbige Eier sind die<br />

Hühner zuständig<br />

Was dem Wachlehener seine Hasen, ist Familie Benda<br />

das Geflügel. Und während bis heute nicht eindeutig<br />

geklärt ist, ob der Hase wegen der gut zum Frühling<br />

passenden Fruchtbarkeit, als Auferstehungssymbol<br />

oder als Symbol des schwachen<br />

Menschen bei Ostern ins Spiel kommt, der<br />

seine Zuflucht bei Christus sucht, ist es bei<br />

den Hühnern eindeutiger.<br />

Weit übers Mittelalter hinaus stehen<br />

Eier für Ostern, symbolisiert das<br />

schlüpfende Küken die Auferstehung.<br />

Weil in der Fastenzeit auch Eier tabu<br />

waren, wurden diese gekocht und an<br />

Ostern verschenkt. Ursprünglich als<br />

Symbol für das von Jesu vergossene<br />

Blut ausschließlich rot gefärbt, kam erst<br />

im zwölften Jahrhundert Farbe auf die<br />

Eier.<br />

Für ein schönes Osternest müssten Eier nicht<br />

zwangsläufig bemalt werden, gibt Roswitha<br />

Benda zu bedenken. Wer entsprechende Hühner hat,<br />

wird mit farblich sehr unterschiedlichen Eiern belohnt.<br />

Ein paar ihrer Hühnerhalter hätten einen richtig bunten<br />

Hühnerhaufen, sagt die Vorsitzende des Geflügelzuchtvereins<br />

Miesbach, dem 188 Mitglieder angehören. So<br />

viele, wie noch nie in mehr als hundert Jahren Vereinsgeschichte.<br />

Aus Sorge vor der Vogelgrippe wurden ihre Schönheiten<br />

bei der diesjährigen Ausstellung nicht präsentiert. Nur<br />

die Tauben. So wird aktuell im kleinen Kreis gefachsimpelt.<br />

Etwa bei Monatstreffen in gemütlicher Runde,<br />

wo sich routinierte Halter und wissbegierige Neulinge<br />

austauschen. „Es ist ein sehr menschenverbindendes<br />

Hobby“, hat die in einer niederbayerischen<br />

Landwirtschaft aufgewachsene Roswitha<br />

Benda festgestellt, die durch ihren Mann<br />

zu Hühnern und Tauben kam und<br />

ihre Leidenschaft als Bezirksjugendleiterin<br />

auch dem Nachwuchs<br />

nahebringt.<br />

Roswitha<br />

Benda<br />

züchtet<br />

Hühner<br />

und Tauben.<br />

Das Gros der GZV-Mitglieder<br />

widmet sich der Hühnerzucht,<br />

die ihr spießiges Image längst<br />

abgelegt hat. Immer mehr<br />

schätzen eine eigene Hühnerschar,<br />

den Umgang mit<br />

Tieren, das Draußensein<br />

und den Austausch mit<br />

Gleichgesinnten. Da gackern<br />

klassische Rassen<br />

in den Gärten, aber<br />

auch Exoten, wie die<br />

possierlichen, für den<br />

japanischen Kaiserhof<br />

gezüchteten, zahmen<br />

Chabos „mit dem coolen<br />

Sozialverhalten“.<br />

Gemeinsam mit ihrem Mann kümmert sich Roswitha Benda um die gefiederte Schar.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 38


Seltene Rassen und<br />

kräftige Kräher<br />

Die optische wie charakterliche Vielfalt begeistert die<br />

Geflügelzüchter nicht nur. Sie leistet einen wichtigen<br />

Beitrag zum Erhalt der Rassen, die die Hühner über<br />

den Kreis der Liebhaber hinaus bekannt machen, bei<br />

Rasseschauen genauso wie bei Veranstaltungen wie den<br />

Gockelkräh-Wettbewerben, bei denen jedes Kikeriki<br />

registriert wird. Dem schlechtesten Kräher bescheinigt<br />

eine Urkunde „gutes nachbarschaftliches Verhalten“.<br />

Apropos Nachbarschaft. Auch das ist ein Stammtischthema.<br />

Grundsätzlich komme es auch bei der Hühnerhaltung<br />

auf‘s miteinander Reden an. „Wenn man etwas<br />

kennt, ist man toleranter“, weiß Benda aus Erfahrung.<br />

Das Miteinander lässt sich gedeihlicher gestalten, wenn<br />

man eine weniger krähfreudige Rasse hält, die Tiere am<br />

Wochenende etwas später aus dem Stall lässt oder mit<br />

einer Schachtel Eier um Verständnis wirbt, wenn der<br />

pubertierende Gockel gerade etwas aktiver ist. An Ostern<br />

mag die Toleranz ohnehin größer sein, weil Gackern<br />

und Krähen vom Frühling künden. Die Geschichte vom<br />

Osterhasen verbreitete sich übrigens mit deutschsprachigen<br />

Emigranten weit über Europa hinaus.<br />

MIESBACH • ROSENHEIM • TEGERNSEE<br />

WWW.KARLJAEGER-TRACHTEN.DE<br />

39 <strong>Oberlandler</strong>


Rollen,<br />

verschenken,<br />

vergraben –<br />

Osterbräuche<br />

rund ums Ei<br />

Oarscheibn<br />

Von einer Rutsche aus Besenstielen oder Bohnenstangen<br />

rollen die Eier. Centmünzen sind der Spieleinsatz.<br />

Wer mit seinem Ei das Geldstück von einem anderen<br />

stupst, darf es behalten. Eier ohne Münzen werden neu<br />

bestückt, wer kein Geld mehr hat, scheidet aus.<br />

Eierwerfen<br />

Eier, die beim Ostereierwerfen heil bleiben, gelten als<br />

gutes Omen. Egal, ob es um einen einzigen weiten Wurf<br />

geht oder man entlang eines Weges mit möglichst wenig<br />

Würfen ins Ziel kommt.<br />

Eier für Patenkinder und Angebetete<br />

Im Alpenraum gab es Ostereier von den Paten, bis man<br />

eine eigene Familie gründete. Auch zum Anbandeln ist<br />

das Ei geeignet. Beim Besuch am Ostermontag vergeben<br />

junge Frauen ein rot gefärbtes Osterei, wenn besondere<br />

Sympathien im Spiel sind.<br />

Gesegnete Speisen<br />

Zum Gottesdienst in der Osternacht bringen die Gläubigen<br />

Speisen zur Weihe. Nach deren Genuss werden<br />

die Eierschalen in der Hoffnung auf reiche Ernte<br />

vergraben.<br />

Osterbrunnen<br />

Das Verzieren von Brunnen mit gefärbten Eiern<br />

kommt aus der Fränkischen Schweiz.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 40


und viele Labels mehr …<br />

bei<br />

Mo. – Fr. 09.30 – 18.00 Uhr, Sa. 09.30 – 14.00 Uhr<br />

Marktplatz 10, 41 <strong>Oberlandler</strong> 83714 Miesbach, Telefon 08025 9954555 www.obermaier-moden.de


Auch für Tauben gibt es spezielle Zuchttierschauen.<br />

Wenn die<br />

Osterzeit endet,<br />

steigt die Taube auf<br />

Reinheit, Frieden, Sanftmut, Unschuld – Eigenschaften,<br />

die der Taube seit der Antike<br />

nachgesagt werden. Seit dem Mittelalter<br />

symbolisiert sie den „Heiligen Geist“ und steht<br />

für das Pfingstfest, mit dem nach 50 Tagen die<br />

Osterzeit endet.<br />

Taubenzucht diente nicht nur der Fleischproduktion<br />

(Masttauben) und Nachrichtenübermittlung<br />

(Brieftauben). „Tauben waren Statussymbole<br />

wie Pferde“, erzählt Roswitha Benda<br />

und von der Geschichte eines Kollegen, dessen<br />

Großvater zwei Paar Tauben geschenkt bekam,<br />

die nach heutigem Wert einem mittleren Traktor<br />

entsprächen. Schöne Tiere oder solche mit<br />

außergewöhnlichem Flugverhalten wie etwa die<br />

Purzler waren Prestigeobjekte.<br />

Mit dem Weltkrieg kamen Tauben als Nahrungslieferanten<br />

in die Familien. In den 90er<br />

Jahren wurde das Taubenzüchten spießig. Egal,<br />

ob Reisetauben, die Benda lachend als Hochleistungssportler<br />

beschreibt, oder Rassetauben,<br />

die sie mit Fotomodels vergleicht und bei<br />

denen Schönheit, Form und Statur zählen. Von<br />

Altenburger Trommeltauben bis zu Thüringer<br />

Mondtauben findet man rund 20 Rassen in den<br />

Kobeln der GVZ-Mitglieder, die sich für den<br />

Erhalt von Rassen und Wissen engagieren.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 42


Tradition und Moderne<br />

seit 120 Jahren<br />

Ein Überblick über die<br />

häufigsten Hasen- und<br />

Hühnerrassen im Oberland<br />

Amerikanisches Leghorn<br />

Das temperamentvolle und zutrauliche Huhn mit dem<br />

silberweißen Gefieder kommt aus Livorno, wurde in den<br />

USA gezüchtet und kam um 1900 nach Europa. Wegen<br />

der sehr guten Legeleistung sind Leghorn die Vorfahren<br />

der Legehybriden aus der industriellen Landwirtschaft.<br />

Brakel<br />

Eine der ältesten Hühnerrassen Europas wird in silber<br />

und gold gezüchtet, fällt mit ungewöhnlich schön gezeichnetem<br />

Gefieder auf und steht als stark gefährdet<br />

auf der Roten Liste. Brakel, die auch delikates Fleisch<br />

liefern, sind genügsam, anspruchslos, lebhaft, munter,<br />

zutraulich und besonders wetterfest.<br />

Sundheimer<br />

Das älteste deutsche Zwiehuhn liefert Eier und Fleisch.<br />

Ursprünglich im badischen Kehl-Sundheim für Feinschmecker<br />

in Straßburg gezüchtet, waren sie vom<br />

Aussterben bedroht. Inzwischen schätzen Züchter wie<br />

private Hühnerhalter die zutraulichen, schlecht fliegenden<br />

und zurückhaltend krähenden Tiere.<br />

Gemütlichkeit<br />

aus Meisterhand<br />

83730 Fischbachau · 08028/2331 · www.schreinerei-rauffer.de<br />

Born on Earth.<br />

Worn in Space.<br />

Titan Minimal Art.<br />

The Choice on Space<br />

Missions for 25 Wears.<br />

Satin-Thüringer<br />

Ihr seidig glänzendes Fell zeichnet die leicht gedrungenen<br />

Satin-Kaninchen aus, die aus den USA stammen<br />

und in den Nachkriegsjahren nach Europa kamen. Ihr<br />

Fell ist mittellang, dicht und geschmeidig. Sie sind<br />

zutraulich, neugierig und ruhig und haben ein Idealgewicht<br />

von 3,25 bis 4 Kilo.<br />

Castor-Rex<br />

Samtig weich ist das kurze, dichte Fell der bis zu 4,5<br />

Kilo schweren Rex-Kaninchen. Ursprungsrasse ist der<br />

Castor-Rex oder Biberkönig. 1924 erstmals in Paris<br />

präsentiert, kamen die neugierigen, lebhaften und temperamentvollen<br />

langgestreckten Tiere bald darauf nach<br />

Deutschland.<br />

Zwerg-Widder Blau<br />

Die Kaninchen mit den hängenden Ohren haben Vorfahren<br />

in Frankreich und England. Die kleine Variante der<br />

ruhigen, genügsamen Tiere sind in den Niederlanden<br />

gezüchtete Zwerg-Widder mit kurzem, gedrungenem<br />

Körper und kurzer Schnauze, die mit 1,5 bis 2 Kilo etwas<br />

größer als andere Zwergrassen sind. |<br />

Holzkirchen · Münchner Str. 56a · T 08024 3030766 · www.augenoptik-im-atrium.de<br />

43 <strong>Oberlandler</strong>


Frühlingshaft<br />

genießen<br />

Erfrischende Kuchen, mediterrane Köstlichkeiten –<br />

auch in diesem Heft haben zwei Gastronomen<br />

ihre besten Rezepte für Sie zusammengestellt.<br />

Zum Genießen und Nachkochen.<br />

Text: Kathrin Suda | Fotos: Florian Bachmeier<br />

<strong>Oberlandler</strong> 44


45 <strong>Oberlandler</strong>


Paella<br />

Valenciana<br />

(4 Pers.)<br />

Paellapfanne ca. 38 cm Durchmesser<br />

Zutaten:<br />

400 g Paellareis ( Carnaroli )<br />

etwa 1 l sehr kräftige Hühnerbrühe<br />

Olivenöl zum Anbraten<br />

2 Dosen Safran gemahlen<br />

1 Zwiebel ( in Würfel geschnitten)<br />

1 rote Paprika ( in Streifen geschnitten)<br />

1 Handvoll Tk Bohnen oder Erbsen<br />

Knoblauch nach Gusto (klein geschnitten)<br />

1 kleine Dose Pelati (400 g)<br />

4 Hähnchenschenkel<br />

160 g Calamareskörper<br />

12 Gambas<br />

Muscheln nach Gusto<br />

1 Zitrone<br />

Zubereitung:<br />

Hähnchenschenkel am Gelenk trennen, Calamares kurz<br />

abbrausen, trocken tupfen, nach Belieben in Würfel<br />

oder Ringe schneiden. Olivenöl in die Pfanne geben,<br />

Hähnchenschenkel rundherum anbraten, salzen, zur<br />

Seite stellen. Zwiebelwürfel und Knoblauch hinzugeben,<br />

Calamares kurz mitbraten. Alles vorsichtig mischen.<br />

Tomatenpelati dazugeben und das Tomatenfleisch grob<br />

zerdrücken. Paprika und Bohnen hinzufügen und die<br />

Hähnchenschenkel zurück in die Pfanne geben. Mit<br />

Safran würzen und alles über dem bereits Angebratenen<br />

verteilen, damit nicht so viel gerührt werden muss.<br />

Brühe vorsichtig in die Pfanne gießen, alles wieder<br />

vorsichtig verteilen. Kurz abschmecken, dann die Hitze<br />

erhöhen und alles gut durchkochen. Reis gleichmäßig<br />

zufügen, noch mal aufkochen, dann die Hitze wieder<br />

reduzieren - damit es leicht vor sich hin köchelt-, jetzt<br />

darf nicht mehr gerührt werden. Der Reis muss überall<br />

von Brühe bedeckt sein. Nach ca. 10 Min. Gambas, Muscheln<br />

und Erbsen auf den Reis legen. Weitere 10 Min.<br />

warten bis der Reis die Brühe aufgenommen hat.<br />

Jetzt den Herd abstellen, die Paella mit Alufolie bedecken<br />

und ziehen lassen. Zitrone in Spalten schneiden<br />

und zu jeder Portion ein Stück reichen.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 46


Partyservice Eder<br />

Sie geraten ins Schwärmen, wenn sie über ihre<br />

Kunden und die vielen Speisen, die sie schon gekocht<br />

haben, sprechen: Elisabeth Arjona Heinrich<br />

und ihr Mann Sebastian betreiben seit 15 Jahren den<br />

Partyservice Eder in Holzkirchen. Beide haben in der<br />

Sternegastronomie eine Ausbildung zum Koch/Köchin<br />

gemacht. „Wir waren irgendwann beide an einem<br />

Punkt, wo uns der Druck und der raue Ton in der Küche<br />

nicht mehr gefallen haben und dachten, dass es doch<br />

irgendwie entspannter gehen muss“, erinnert sich das<br />

Ehepaar. Auf dem elterlichen Bauernhof von Elisabeth<br />

stand der Kuhstall leer, den die beiden selbst umgebaut<br />

haben. „Da gibt es viele Auflagen, bis eine Küche gewerbetauglich<br />

ist“, weiß Elisabeth. Der Partyservice Eder<br />

war geboren und entwickelte sich von Beginn an gut.<br />

„Wir haben bei ein<br />

paar Firmen gecatert und wurden schnell weiterempfohlen.<br />

Private Feiern kamen dann auch hinzu“,<br />

freuen sie sich. Der Drei-Mann-Betrieb greift bei<br />

Veranstaltungen auf lang bekanntes Personal zurück<br />

und kümmert sich von der Planung über Ausstattung,<br />

Dekoration und natürlich den Speisen um alles. Die<br />

Gastgeber genau wie die Gäste sollen sich einfach<br />

wohlfühlen“, sagt Elisabeth. So gibt es auch keinen<br />

Katalog an Speisen, alle Kunden werden individuell<br />

beraten. „Wir schauen uns die Wünsche unserer<br />

Kunden genau an und können uns gut vorstellen, was<br />

zu ihnen passt“, so Sebastian. Kein Wunder, so hat der<br />

Partyservice viele Stammkunden, bis zum Tegernsee<br />

oder nach München und darüber hinaus wird geliefert<br />

und serviert. „Sonderwünsche freuen uns, weil wir sehr<br />

neugierig auf Neues sind. Auch in Richtung Deko geben<br />

wir alles. Auch spezielle Tortenwünsche erfüllen wir<br />

gerne“, ist sich das Ehepaar einig. Sebastian ist Halbspanier<br />

und kocht gerne Paella und Tapas, seine Eltern<br />

betrieben in München ein spanisches Lokal. „Das macht<br />

mir viel Spaß, aber ich kann mich auch über einen<br />

Schweinebraten freuen.“ Geht nicht gibt es also beim<br />

Partyservice Eder nicht, Hawaiianisch wird genauso<br />

gekocht wie Asiatisch, Italienisch und Bayrisch, vegetarisch<br />

oder vegan. Auf Allergien und Unverträglichkeiten<br />

wird selbstverständlich Rücksicht genommen.<br />

„Wenn die Gäste zu uns kommen und sich bedanken<br />

und über die leckeren Speisen schwärmen, sind wir<br />

glücklich“, sagt Elisabeth. Überhaupt fühlt sich das<br />

Ehepaar privilegiert wegen seiner netten Kunden. „Wir<br />

kennen nur zufriedene Kunden und hatten zum Glück<br />

noch nie Probleme.“ Alle Gerichte werden von Elisabeth<br />

und Sebastian möglichst regional und saisonal selbst<br />

gekocht. „Für uns ist Essen Lebensfreude und Genuss,<br />

es macht einfach einen riesigen Unterschied, ob man<br />

mit frischen Zutaten kocht, oder einfach ein Packerl<br />

aufreißt“, erklärt Elisabeth. Ihre Kunden schmecken,<br />

dass mit Liebe gekocht wird, und der Partyservice Eder<br />

freut sich auch auf Ihre Veranstaltung!<br />

Partyservice Eder<br />

Austraße 2, 83607 Holzkirchen<br />

Tel. 0 80 24 / 60 30<br />

www.partyservice-eder.de<br />

partyserviceder<br />

partyserviceeder<br />

47 <strong>Oberlandler</strong>


Crunchy Orange Cheesecake<br />

Dieser Kuchen ist deshalb so unkompliziert, weil man<br />

ihn nicht backen muss. Wer keine Croissant-Reste hat,<br />

kann gerne alternativ auch Butterkekse verwenden.<br />

Zutaten:<br />

200 g Croissant-Reste oder Butterkekse<br />

150 g Cashew-Nüsse<br />

350 g Frischkäse<br />

200 g Crème fraîche<br />

150 g Zucker<br />

Etwas Vanille<br />

Saft und Abrieb von einer Orange<br />

5 Blätter Gelatine<br />

140 ml geschlagene Sahne<br />

Zubereitung:<br />

Croissants oder Butterkekse im Mixer fein mahlen.<br />

Zucker und flüssige Butter unterrühren und alles gut<br />

vermischen. Gleichmäßig in der Backform festdrücken,<br />

sodass ein Boden entsteht. Kühl stellen.<br />

Blattgelatine in kaltem Wasser einweichen.<br />

Frischkäse, Crème fraîche und Vanille glattrühren und<br />

mit dem Saft und dem Abrieb der Orange vermischen.<br />

Die Gelatine erwärmen, Sahne steif schlagen und die<br />

Gelatine mit einem kleinen Teil der Sahne vermengen.<br />

Dann unter die komplette Crèmemasse rühren. Zum<br />

Schluss die Sahne unterheben. Die Masse gleichmäßig<br />

in die Backform geben und mindestens sechs Stunden<br />

kühlstellen.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 48


Mary‘s EssZimmer<br />

Mary‘s EssZimmer ist aus dem Landkreis Miesbach<br />

gar nicht mehr wegzudenken. Wer einmal<br />

dort war, wird schnell zum Stammgast. Das liegt<br />

zum einen natürlich an den ausgezeichneten Gerichten,<br />

zum anderen bestimmt an der guten Stimmung und<br />

dem gemütlichen Ambiente.<br />

Maria Grobbel ist Gastgeberin aus Leidenschaft und das<br />

schon seit 18 Jahren. Damals gründete sie einen kleinen<br />

Partyservice und vor vier Jahren eröffnete die 46-jährige<br />

Haushamerin ihr Bistro Mary‘s EssZimmer. „Als ich mir<br />

die Location das erste Mal angesehen habe, war völlig<br />

klar, dass die Küche und der Gastraum genau meinen<br />

Vorstellungen bezüglich Ambiente entsprechen.“ Mit<br />

viel Holz und der Profiküche ist dort der perfekte Mix<br />

aus Gemütlichkeit und Moderne gelungen. Seither<br />

bietet Maria Grobbel nicht nur Frühstück, Mittagessen<br />

und Kaffee und Kuchen an, auch Familien- und Firmenfeiern<br />

finden dort statt. „Wir öffnen dann auch gerne<br />

außerhalb unserer Öffnungszeiten und verwöhnen<br />

unsere Gäste“, freut sich Maria.<br />

Neben Geburtstagen, Hochzeiten und Weihnachtsfeiern<br />

finden auch immer wieder Trauerfeiern nach<br />

Beerdigungen in Mary‘s EssZimmer statt. „Wir legen<br />

alle Wert darauf, dass mit viel Empathie und Pietät auf<br />

die Wünsche der Hinterbliebenen eingegangen wird“,<br />

sagt Maria. Mary‘s EssZimmer ist eben keine klassische<br />

Die langjährige Mitarbeiterin Anna-Maria Höll kümmert<br />

sich mit Leidenschaft um die Blumendeko in Mary’s EssZimmer.<br />

Gastwirtschaft, sondern ein Raum zum Wohlfühlen,<br />

auch wenn der Anlass einmal nicht nach einer Feier<br />

verlangt. Im engen Kreis der Familie und Freunde<br />

Trost finden und noch einmal schöne Erinnerungen<br />

ins Bewusstsein rufen, dazu lädt Maria mit ihrem Team<br />

herzlich ein. „Die Resonanz unserer Gäste berührt mich<br />

oft sehr. Viele sind dankbar, nicht nur für das gute Essen,<br />

auch für den Rahmen, den wir hier geben können.<br />

Wir sind flexibel, was Speisen und Getränke angeht, und<br />

unsere Mitarbeiter gehen sehr einfühlsam mit der Situation<br />

um“, so Maria. Hinterbliebene können zwischen<br />

einem Menü oder einem Buffet wählen, wer zu Kaffee<br />

und Kuchen lädt, hat hausgemachte Kuchen und Torten<br />

zur Auswahl. „Es ist fast alles möglich“, ist sich das<br />

Team einig. Maria’s Crew kocht alle Speisen frisch. Sie<br />

verwenden dafür saisonale Zutaten aus der Region. Und<br />

eins ist völlig klar: Bei Mary wird nicht nur im Alltag,<br />

sondern auch bei Veranstaltungen immer mit Herz und<br />

Leidenschaft aufgetischt, das schmeckt man.<br />

Mary‘s EssZimmer<br />

Obere Tiefenbachstraße 8a<br />

83734 Hausham<br />

Tel. 0 80 26 / 9 29 84 83<br />

info@marys-partyservice.de<br />

www.marys-esszimmer.de<br />

marysesszimmer<br />

marys_esszimmer<br />

49 <strong>Oberlandler</strong>


Gut gebacken<br />

„Es ist eine wahre Kunst, nur aus Mehl, Wasser, Salz sowie etwas Sauerteig oder Hefe<br />

einen duftenden, knusprigen Brotlaib zu zaubern“, weiß sogar Starkoch Johann Lafer.<br />

Und wie geht‘s am besten? Wir haben uns in einer modernen Bäckerei sowie auf<br />

einem historischen Bauernhof umgesehen und sogar selbst gebacken.<br />

Text: Susanne Mayr-Flach | Fotos: Florian Bachmeier, Hanna Braun<br />

<strong>Oberlandler</strong> 50


51 <strong>Oberlandler</strong>


Bäckerei Kuhn<br />

12 Filialen, 170 Mitarbeiter, 26 verschiedene Brotsorten – wer das hört,<br />

der denkt schnell an eine Groß- oder Industriebäckerei. Doch weit gefehlt,<br />

denn hier in der Backstube der Bäckerei Kuhn wird noch echte Handarbeit gelebt.<br />

Es ist 1.00 Uhr morgens, und in der Backstube der<br />

Bäckerei Kuhn an der Kreuzstraße ist schon seit<br />

rund eineinhalb Stunden Hochbetrieb. Teige werden<br />

gemischt, Brote geformt, Semmeln gebacken, Plunder<br />

glasiert und Krapfen ausgebacken. Schließlich muss alles<br />

rechtzeitig in den Läden sein, wie Inhaber Martin Kuhn<br />

erklärt: „Wir öffnen die meisten Filialen um 6.00 Uhr,<br />

und dann sollte natürlich schon eingeräumt sein“, so der<br />

Bäcker- und Konditormeister. Und das, was in die Filialen<br />

schließlich ausgeliefert wird, wird nun hier produziert.<br />

Sogar die Körnermischungen für das Gebäck<br />

wird bei Kuhn selbst hergestellt.<br />

Echte Handarbeit<br />

Überraschend ist für jemanden, der das erste Mal in eine<br />

so große und technisierte Backstube kommt, wie viel<br />

Handarbeit hier trotzdem noch passiert. Fünf Bäcker<br />

formen gerade an einem Tisch das Italienische Landbrot,<br />

dabei wird jede Teigportion per Hand abgeschnitten<br />

und gewogen. „Der Teig ist etwas ganz Besonderes,<br />

durch die lange Reifezeit von über 24 Stunden, die wir<br />

ihm geben“, erklärt der Betriebsleiter der Backstube und<br />

Bäckermeister Valentin Kuhn, „wenn wir den von einer<br />

Maschine portionieren lassen würden, würde er seine<br />

Lockerheit verlieren, denn da sind keine Backtriebmittel<br />

enthalten, das ist ein reines Naturprodukt.“ Und<br />

genau auf diese besonders lockeren und bekömmlichen<br />

Teige kommt es in der Bäckerei Kuhn an. Jahrelange<br />

Erfahrung, ausgeklügelte Temperaturmesssysteme und<br />

mehrstufige Gärzeiten machen das Erfolgsgeheimnis<br />

aus. „Mein Vater und ich haben da einfach eine Leidenschaft<br />

dafür“, so der Juniorchef Valentin.<br />

Der Teig für das Italienische Landbrot wird per Hand portioniert.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 52


Wasser, Salz, Hefe und Sauerteig<br />

Die unterschiedlichsten Teige, die dafür benötigt werden,<br />

stellen die Bäckermeister natürlich selbst her, denn<br />

Backmischungen gibt es hier nicht. „Bei uns im Brot<br />

ist Mehl, Wasser, Salz, Hefe und Sauerteig“, erklärt der<br />

erfahrene Bäckermeister Martin Kuhn, „Im Laufe der Zeit<br />

haben wir unsere Rezepte immer weiterentwickelt und<br />

verbessert, so dass der Geschmack und der Aspekt der<br />

Bekömmlichkeit für uns eine sehr große Rolle in unseren<br />

Produkten spielen. Lange Teigführungen, verschiedene<br />

Sauerteige wie Weizensauer, Dinkelsauer, Lievito Madre<br />

Sauer, Roggensauer in verschieden Stufenführungen<br />

finden bei uns Verwendung“, so Martin Kuhn weiter. Auch<br />

die Körnermischungen werden aus Einzelzutaten selbst<br />

hergestellt. „Für die Entwicklung der Rezepturen ist unser<br />

Sohn Valentin in Zusammenarbeit mit mir und dem Leiter<br />

der Bäckerei, Herrn Pfnür, maßgeblich verantwortlich.“<br />

Bernhard Pfnür ist schon seit 26 Jahren bei den Kuhns<br />

tätig und hat auch schon seine Lehre hier absolviert. Er<br />

und die beiden Chefs bilden sich auch ständig weiter, um<br />

immer die beste Qualität zu liefern, aber auch um innovativ<br />

zu bleiben. „Wir haben ein unglaublich tolles Team und<br />

beschäftigen nur gelernte Leute“, so Martin Kuhn, „so kann<br />

auch jeder an jeder Station arbeiten.“ Das ist vor allem<br />

dann wichtig, wenn neue Produkte entwickelt werden.<br />

So wie das Korn an Korn Brot, das komplett mehl- und<br />

hefefrei ist oder die Knotensemmeln. Dann steht Valentin<br />

Kuhn, der sonst hauptsächlich für die Qualitätskontrolle<br />

zuständig ist, selbst am Teigtisch und schult das Personal.<br />

„Jeder Mitarbeiter durchläuft jeden Produktionsposten des<br />

neuen Produkts, von der Teigmischung bis hin zum Ofen.“<br />

Martin Kuhn hat diese Aufgaben gerne an seinen Sohn und<br />

Herrn Pfnür, den Leiter der Bäckerei, übergeben. Denn er<br />

selbst steht nur noch selten in der Backstube. Er kümmert<br />

sich um das Tagesgeschäft in den Filialen und die gesamte<br />

Betriebsführung. „Man kann sagen, bei uns ist von 23.30 bis<br />

19.00 Uhr, wenn die letzte Filiale schließt, Geschäftszeit.“<br />

Bernhard Pfnür ist Leiter der Bäckerei und seit 26 Jahren im Betrieb.<br />

KLEINHARTPENNING<br />

Dorfstraße 6<br />

Tel: 08024 - 47 34 33<br />

DIETRAMSZELL<br />

Einöd 2 (Ortsteil Einöd)<br />

Tel: 08027 - 90 85 975<br />

MARKT SCHWABEN<br />

Ebersberger Straße 8<br />

Tel: 08121 - 760 18 88<br />

MÜNCHEN - BOGENHAUSEN<br />

Weltenburgerstraße 17<br />

Tel: 089 - 91 95 59<br />

Die neuen<br />

Kollektionen sind<br />

eingetroffen!<br />

Montag bis Freitag<br />

Samstag<br />

10-19 Uhr<br />

10-16 Uhr<br />

www.trachten-redl.de<br />

Aus eigener Herstellung<br />

und von namhaften Trachtenmarken!<br />

53 <strong>Oberlandler</strong>


Modernste Technik<br />

Echtes Handwerk: Brotlaibe werden geformt.<br />

Natürlich kommt in dieser modernen Backstube auch<br />

hilfreiche Technik zum Einsatz, um die nötigen Mengen<br />

zu produzieren. Denn die Bäckerei Kuhn bäckt nicht<br />

nur für die 12 eigenen Filialen, sondern für einige der<br />

besten Hotels wie das Althoff Hotel Überfahrt, das<br />

Tegernsee oder das Spa & Resort Bachmair Weißach.<br />

„Wir haben viele moderne Maschinen, die das Arbeiten<br />

leichter und körperschonender machen“, erklärt Martin<br />

Kuhn. So gibt es hier einen Computer, der alle Rezepte<br />

beinhaltet und die genauen Mengen für die Teigherstellung<br />

speichert, Teigmischmaschinen oder Semmelportionierer<br />

und ein besonderes Temperaturmesssystem,<br />

das genau Auskunft darüber gibt, wie lange welcher Teig<br />

bei welcher Temperatur ruht. „Sobald der Teig gemischt<br />

ist, kommt das Thermometer zum Einsatz“, so der<br />

Bäckermeister Martin Kuhn, der die Traditionsbäckerei<br />

1995 mit seiner Frau Cornelia, die das Personalwesen<br />

verantwortet, übernommen hat. „So wird der ideale<br />

Zeitpunkt für das Formen und Backen ermittelt, damit<br />

wir ein gleichbleibend gutes Produkt garantieren können.“<br />

Handgeformt und geknetet schmeckt das Baguette am besten.<br />

Die Temperatur entscheidet<br />

Und das gilt übrigens nicht nur für die Brote. „Jede einzelne<br />

unserer Semmeln wird in der Fachsprache über<br />

Nacht gefahren. Das heißt, wir machen den Teig, formen<br />

die Semmeln und dann kommen sie über Nacht in eine<br />

spezielle Kühlung bei fünf Grad und 80 % Luftfeuchtigkeit,<br />

in der die Teiglinge langsam reifen“, erklärt Valentin<br />

Kuhn. Denn nur so bleibt der Teig geschmeidig und<br />

die Hefe ist nur wenig aktiv. „Nachdem die Teiglinge aus<br />

der Kühlung kommen, bleiben sie nur kurz draußen, um<br />

die richtige Temperatur zu bekommen, bevor sie in den<br />

Ofen wandern, so der Experte weiter, „da gehört schon<br />

viel Knowhow dazu, das haben wir uns über die Jahre<br />

erarbeitet.“<br />

Jedes Stück wird<br />

per Hand kontrolliert.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 54


Im Sortiment der Bäckerei Kuhn gibt es natürlich viel mehr als nur Brot. Hier werden Krapfen ausgebacken.<br />

Mit Liebe geformt<br />

Hier in der Kühlung sind aber nicht nur Semmeln und<br />

Kleingebäck zum Reifen, sondern auch die französischen<br />

Baguettes, die eine weitere Besonderheit der<br />

Kuhns sind. „Jedes Baguette wird bei uns noch per<br />

Hand geformt und aufgearbeitet, weil wir das lieben“,<br />

freut sich Martin Kuhn, „da sind zu Weihnachten oder<br />

Silvester schon mal sieben Bäcker damit beschäftigt.“<br />

Sohn Valentin ergänzt dazu: „Unsere Leidenschaft und<br />

speziell die meines Vaters und mir ist es, so weiche<br />

Teige wie möglich herzustellen, und mit der Hand habe<br />

ich das einfach am besten im Gefühl.“ Spätestens beim<br />

Anschneiden der Brote merken das auch die Kunden,<br />

denn ein luftiges Brot schmeckt einfach besser.<br />

Das Brotmenü<br />

„Unser Verkaufsschlager ist das König-Ludwig-Brot,<br />

das wir nach unserer eigenen Rezeptur herstellen“, sagt<br />

Valentin Kuhn, der nach einer Lehre als Bankkaufmann<br />

doch noch eine Ausbildung zum Konditor und den<br />

Bäckermeister machte. „Die Brezn und Semmeln sind<br />

die wichtigsten Produkte einer Bäckerei in Oberbayern.“<br />

Wer wissen will, wann es wo welches Brot gibt,<br />

der findet das auf der Website der Bäckerei Kuhn. Denn<br />

nicht jedes Brot gibt es jeden Tag. Was wiederum mit<br />

den langen Teigruhezeiten und der handwerklich oft<br />

aufwendigen Herstellung zu tun hat.<br />

55 <strong>Oberlandler</strong><br />

Auch Valentin Kuhn packt in der Backstube mit an.


Köstliche Vielfalt: So sieht die Auslage in den Läden der Bäckerei Kuhn aus.<br />

Handwerkliches Können<br />

Mit den Vorurteilen gegenüber Großbäckereien gehen<br />

die beiden Bäckermeister sehr offen um: „Wir produzieren<br />

alles handwerklich ohne Verwendung von<br />

Backvormischungen“, erklärt Martin Kuhn. „Die Verkäuferin<br />

erhält die Backwaren zu ca. 85% täglich frisch<br />

aus der Backstube. Semmeln, Brezen und Croissants<br />

werden stündlich frisch in den Läden gebacken.“ Dazu<br />

werden die Teigrohlinge gekühlt, aber nicht tiefgekühlt<br />

geliefert. So sind ein frischer Geschmack und eine lange<br />

Haltbarkeit garantiert. „Wirkliche Großbetriebe über 35<br />

Filialen fahren ihre Backwaren oft mit großen LKW aus<br />

und arbeiten meist mit tiefgekühlter Ware, die komplett<br />

in den Läden gebacken wird. Hier gibt es dann schlicht<br />

nicht die Möglichkeit der Langzeitführung wie dies bei<br />

unserer Betriebsgröße gehandhabt wird.“ Dass dadurch<br />

mehr Aufwand betrieben wird und sich das auch<br />

im Preis niederschlägt, nehmen die Kunden in Kauf.<br />

„Natürlich sind wir hier in der Gegend vielleicht einer<br />

der teureren Betriebe“, so Valentin Kuhn“, aber unsere<br />

Produkte sind alle reine Natur und der Geschmack gibt<br />

uns recht.“<br />

In der Filiale in Holzkirchen kann man auch<br />

herrlich frühstücken und Kaffee trinken.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 56


Echter Familienbetrieb<br />

Und so entwickeln der Junior und der Senior weiter neue<br />

Produkte und verbessern die alten, der Generationenwechsel<br />

stellt dabei keine Probleme dar. „Jedes Familienmitglied<br />

hat seinen eigenen Verantwortungsbereich,<br />

sodass sich ein konstruktives Miteinander ergibt“, freut<br />

sich Martin Kuhn, dessen Tochter Regina auch Konditorin<br />

ist und in der Verwaltung arbeitet. „Es ist schön zu sehen,<br />

dass unsere Traditionsbäckerei jetzt in die 5. Generation<br />

geht.“ Über Nachwuchs müssen sie sich zum Glück auch<br />

in der Backstube oder den Filialen keine Sorgen machen. |<br />

www.www.kuhn-baeckerei.de<br />

baeckereikonditoreikuhn<br />

baeckereikonditoreikuhn<br />

Zwei Generationen, eine Leidenschaft:<br />

Junior Valentin Kuhn mit seinem Vater Martin.<br />

Hochzeit auf<br />

bayerisch<br />

Geschichte<br />

Das Unternehmen wurde durch Martin Kuhns<br />

Urgroßvater Martin Feile (Bäckermeister) 1908 in<br />

Holzkirchen gegründet. 1945 übernahm dessen<br />

Sohn Otto Mair (Kaufmann und Bäckermeister)<br />

gemeinsam mit seiner Frau Anna Mair (geb.<br />

Feile) die Bäckerei. 1976 wurde die Bäckerei<br />

durch Martin Kuhns Eltern Bernd (Bäckermeister)<br />

und Anna Kuhn (geb. Mair) fortgeführt. Bis<br />

Ende 1994 betrug der Umfang der Bäckerei ein<br />

Hauptgeschäft und eine kleine Vormittags-Filiale<br />

in Holzkirchen und ein Verkaufsmobil. Martin<br />

Kuhn und seine Frau Cornelia haben die Bäckerei<br />

1995 übernommen und begannen von diesem<br />

Zeitpunkt an, den Betrieb stetig auszubauen.<br />

Sohn Valentin (Bankkaufmann, Konditor und<br />

Bäckermeister) und Tochter Regina (Konditorin<br />

und Verwaltungskraft) sind bereits als<br />

5. Generation im Betrieb integriert.<br />

Ob Schalk, Mieder<br />

oder Dirndlgwand –<br />

größte Stoff- und Knopfauswahl<br />

im Oberland!<br />

Miesbach • Haidmühlstraße 8<br />

Tel. 0 80 25 / 16 19 • www.naehparadies.de<br />

57 <strong>Oberlandler</strong>


Selbst gebacken...<br />

...schmeckt es einfach am Besten! Das weiß Inge Rohbogner ganz genau,<br />

denn sie gibt Brotbackkurse und weiß alles über Sauerteig, Gärzeiten und die perfekte Kruste<br />

In einer ausgebauten Gartenhütte in Böttberg gibt<br />

Inge Rohbogner seit über 10 Jahren fast jeden Samstag<br />

ihr Wissen um das perfekte Brot weiter. „Angefangen<br />

hat alles damit, dass mein Mann und ich uns den<br />

Traum von einem Holzbackofen erfüllt haben“, erzählt<br />

die Böttbergerin. „Ich habe vorher schon gerne Brot<br />

gebacken, aber mit dem neuen Ofen hat es dann richtig<br />

Spaß gemacht.“ Und so haben die Rohbogners angefangen<br />

zu experimentieren. „Mein Mann kümmert sich<br />

um das Einheizen und Einschießen, ich bin für den Teig<br />

zuständig.“ Und auch den hat Inge Rohbogner mit der<br />

Zeit perfektioniert. „Ich hab damals das Buch „Brotzeit“<br />

von Amelie Wagenstaller, einer jungen Müllerin aus der<br />

Rosenheimer Gegend, gelesen und bei ihr dann auch<br />

selber einen Brotbackkurs gemacht“, erzählt sie von den<br />

Anfängen. „Mein Mann hat mich dann bestärkt, weiterzumachen<br />

und schließlich auch selber Kurse zu geben.“<br />

Das war 2014, heute hat Inge eine absolute Routine und<br />

viel Erfahrung.<br />

Gut geknetet ist halb gewonnen.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 58


Der perfekte Laib<br />

Und die bekommen jeweils sechs Teilnehmer an einem<br />

Vormittag vermittelt. Dazu brauchen sie lediglich eine<br />

Schürze und eine Schüssel mitzubringen. Schon beim<br />

Ankommen wartet eine spezielle Mehlmischung, die für<br />

Inge Rohbogner in der Leitzach Mühle gemischt wird,<br />

ein Würfel Hefe, unterschiedlichste Brotgewürze und<br />

eine Teigkarte auf die Schüler. Daraus stellt dann jeder<br />

Schritt für Schritt den Teig her. „Wir geben dazu zuerst<br />

das Mehl in die Schüssel, machen eine Mulde und bröseln<br />

die Hefe hinein“, erklärt die Kursleiterin. Diese wird<br />

dann mit etwas Wasser und einer Holzgabel angerührt<br />

und mit einer dünnen Schicht Mehl zugedeckt. Schon<br />

kommen die Gewürze an die Reihe. „Das ist das Schöne<br />

beim Selberbacken. Jeder kann das Brot genauso würzen,<br />

wie er es haben möchte.“ Zur Auswahl stehen dabei<br />

neben klassischem Brotgewürz auch Kümmel, Salz und<br />

verschiedene Saaten wie Sonnenblumen- oder Kürbiskerne,<br />

Sesam oder Leinsamen. Schließlich kommt auch<br />

noch etwas von Inge Rohbogners selbst hergestelltem<br />

Sauerteig zum Einsatz, dazu erklärt sie später mehr.<br />

Es folgt noch mehr Wasser, und jeder Teilnehmer fängt<br />

nun an zu kneten. „Man zieht den Teig mit den Fingern<br />

zu sich und drückt ihn dann mit der Handfläche wieder<br />

nach unten“, erklärt die Brot-Expertin. Zum Schluss<br />

wird der Teigling noch gefaltet, indem man immer das<br />

äußere Stück nach innen knetet. Ist er schön geschmeidig,<br />

darf er erst einmal abgedeckt ruhen oder „gehen“,<br />

wie es in der Fachsprache heißt. Dazu sucht sich jeder<br />

einen Gärkorb aus, in dem der Teig bis zum Backen<br />

bleibt.<br />

Schritt für Schritt lernen die Teilnehmer alles über gutes Brot.<br />

59 <strong>Oberlandler</strong>


Viele Tipps und Tricks<br />

In der Wartepause werden alle mit Kaffee und Getränken<br />

versorgt und Inge Rohbogner erklärt die<br />

Herstellung von Sauerteig genauer. „Das ist eigentlich<br />

ganz einfach, man muss sich nur rantrauen“, beruhigt<br />

sie die Anfänger. Schließlich macht der Sauerteig das<br />

Brot lockerer und auch bekömmlicher. „Das ist auch ein<br />

weiterer Vorteil beim Selberbacken“, erklärt Inge ihre<br />

Leidenschaft, „durch die längeren Gehzeiten wird das<br />

Brot viel bekömmlicher.“ Ihren Sauerteig setzt sie deshalb<br />

aus Roggenmehl und Wasser über mehrere Tage an<br />

und gibt dieses Rezept nun an ihre Teilnehmer weiter.<br />

Auch zeigt sie ihre liebsten Backbücher, und jeder kann<br />

sich die Werke genauer ansehen und natürlich Fragen<br />

stellen. Einige Teilnehmer sind schon echte Backprofis<br />

mit eigenen Holzöfen, andere experimentieren noch mit<br />

einfacheren Rezepten, und so werden Tipps und Erfahrungen<br />

ausgetauscht.<br />

Gleich geht es los: Der eigene Laib wird im Holzofen gebacken.<br />

So kommen die Laibe in den Ofen.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 60


Neue Produkte<br />

der Firma Sunflex<br />

für die sommerliche<br />

Outdoor-Saison<br />

Spielwaren Juffinger<br />

Niklasreuth 3 · 83737 Irschenberg<br />

Telefon 0 80 25 / 9 93 52 52 · Fax 9 93 52 53<br />

www.spielwaren-juffinger.de<br />

Hans Rohbogner ist für die perfekte Temperatur<br />

im Holzofen verantwortlich.<br />

Genussvolle Wartezeit<br />

Schon klopft es an der Tür und Inges Mann Hans bringt<br />

frischen und heiß dampfenden Flammkuchen für alle.<br />

Er ist nämlich für das Anheizen des Brotbackofens<br />

zuständig und nutzt die Hitze vor dem Brotbacken für<br />

Pizza oder Flammkuchen und danach für den Wochenendbraten<br />

der Familie. „Wir haben viel probiert, und<br />

nach vielen Versuchen haben wir jetzt die perfekte Hitze<br />

für unser Brot gefunden“, erklärt der Meister des Feuers<br />

nicht ohne Stolz. Dann muss er auch schon wieder raus<br />

zu seinem Ofen, damit er den richtigen Zeitpunkt für<br />

das Einschießen unserer Brote nicht verpasst.<br />

Motorsägen-<br />

Grundlehrgang<br />

„sicherer Umgang mit der Motorsäge“<br />

(für Brennholz-Selbsterwerber<br />

und die, die es werden wollen)<br />

Termin: 12. und 13. April <strong>2024</strong><br />

Schmidham 22 a • 83626 Valley<br />

Tel. 0 80 20 / 90 808-19 • Fax 90 808-18<br />

Mobil 01 62 / 7 59 79 46<br />

info@forstbetrieb-waldpflege-bkraft.de<br />

www.forstbetrieb-waldpflege-bkraft.de<br />

61 <strong>Oberlandler</strong>


Alles rund ums Brot<br />

Das ist auch das Stichwort, denn der Teig ist nun gereift<br />

und bereit für den letzten und entscheidenden Schritt.<br />

Bepackt mit dem selbst hergestellten Teigling im<br />

Gärkorb geht es für die Teilnehmer zum Holzofen. Hier<br />

wird das Brot auf einen hölzernen Schieber gestürzt<br />

und kommt schließlich in den nun perfekt heißen Ofen.<br />

Und dann heißt es warten, doch auch diese Wartezeit<br />

wird bei den Rohbogners kreativ genutzt. Jetzt werden<br />

nämlich frische Brotaufstriche hergestellt. Die Teilnehmer<br />

schnippeln und mischen und dürfen das Ergebnis<br />

dann auf einem frisch gebackenen Brot, das die Lehrerin<br />

schon vorgebacken hat, genießen. Auch hier drehen<br />

sich wieder alle Gespräche um Brot und die jeweiligen<br />

Vorlieben.<br />

Es ist so weit<br />

Und dann ist es endlich so weit. Das Brot ist nach knapp<br />

einer Stunde im Holzofen fertig. Duftend und dampfend<br />

holt Hans Rohbogner die Laibe aus dem Ofen. Und dann<br />

wird erst einmal geklopft. Denn so hört die erfahrene<br />

Bäckerin, ob es wirklich fertig ist- „Klingt es hohl, dann<br />

ist das Brot fertig, ansonsten kommt es nochmals kurz<br />

in den Ofen“. Natürlich gibt es auch hier hilfreiche Tipps<br />

für das spätere Nachbacken zu Hause in einem normalen<br />

Ofen. Stolz blitzen die Augen der Hobbybäcker beim<br />

Anblick der perfekten Kruste.<br />

Dieses eigene Brot nehmen die Teilnehmer dann, genauso<br />

wie die Rezepte für Teig und Aufstriche, mit nach<br />

Hause. Es ist wirklich ein besonderes Erlebnis, wenn<br />

man das frisch gebackene Brot in den Händen hält und<br />

dann zu Hause genießen kann. |<br />

Frisch gebacken duftet das Brot besonders gut.<br />

Infos und Termine zu den Brotbackkursen gibt es unter<br />

www.holzofen-brotbackkurse.com<br />

Lust aufs Selberbacken bekommen?<br />

Hier gibt es Inspiration:<br />

„Der Brotdoc<br />

Heimatbrote“,<br />

Christian Verlag, 29,99 €,<br />

zeigt traditionelle Rezepte<br />

mit Sauerteig<br />

Für „Unsere Brotbibel“<br />

Gräfe und Unzer, 29,90 €,<br />

sammelten Johann Lafer und<br />

Bernd Kütscher die besten<br />

Brotrezepte Deutschlands<br />

In „Einfach gutes Brot backen“,<br />

Südwest Verlag,<br />

25 €, zeigt Jenny Gruber wie<br />

Ciabatta, Kartoffelbrot und<br />

Sauerteig perfekt gelingen.<br />

Jo Semola zeigt in<br />

„Einfach. Lecker. Brot“,<br />

Riva Verlag, 25,00 €,<br />

60 gelingsichere Rezepte<br />

für Brot und Gebäck.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 62


Erleben. Einkaufen. Genießen.<br />

Miesbach: April bis August <strong>2024</strong><br />

04/24<br />

01.04. Oarscheim I Förderkreis Inklusion | ab 14:00 | Märchenweiher<br />

18.04. Frühlingsvibes | ab 16:00 | Fraunhoferstraße<br />

20.04. Ramadama | ab 09:00 | Start Habererplatz<br />

28.04. Kidical Mass<br />

05/24<br />

01.05. Maibaumaufstellen Parsberg<br />

04.05. Radlkultour Krankenhauspark | 14:00-18:00<br />

16.05. Maiandacht Stadlberg Kolping | 19:00<br />

17.05. Maiandacht des Trachtenvereins | 19:00<br />

20.05. Sternwallfahrt Birkenstein<br />

06/24<br />

08.-28.06. Stadtradeln Miesbach im Landkreis<br />

14.06. Public-Viewing THW | Spielabhängig<br />

15.06. Sänger und Musikantentreffen | 14:00 | Waitzinger Park<br />

Familienfest Kolping | Pfarrheim<br />

16.06. Pfarrfest | 09:00 | Gottesdienst, anschl. Pfarrfest<br />

22.06. Benefiz Oldtimer Stadtrundfahrt | ab 14:00 | Habererplatz<br />

22.06. Sonnwendfeuer TV-Miesbach | ab 19:00<br />

23.06. SV Parsberg Vereinsfest<br />

28.-30.06. Markt Gauverband<br />

28.06.-07.07. Volksfest Miesbach | Mo-Fr 14:00-23:00, Sa-So 17:00-23:00<br />

30.06. Edelweißverein 100 Jahre Jubiläum | 09:00 | Volksfestzelt<br />

07/24<br />

06.07. Kinderflohmarkt I 09:00 | Marktplatz<br />

06.07. Oldtimer Frühshopping | 10:00 | Volksfestplatz<br />

07.07. Gemeindefest Evang. Kirche<br />

12.07. Sommerfest Grundschule<br />

14.07. 70 Jahre THW Miesbach | ab 13:00 | THW<br />

19.-20.07. Schupfenfest Haberer | 17:00-24:00 | Habererplatz<br />

26.07. Wieserweinfest | ab 19:30 | „Aigner“<br />

08/24<br />

02.-04.08. Waldecker Turniertage | Habererplatz<br />

Fr 18:00-23:00, Sa 11:00-23:00, So 10:00-19:00<br />

07.08. Kulinarischer Abend | 17:00-22:30 | Stadtgebiet<br />

09.-10.08. Waldfest TV, TEV und SV Musikverein | Waitzinger Park<br />

Fr 18:00-02:00, Sa 15:00-02:00<br />

15.08. Patrozinium und Weißwurstfrühstück | ab 10:00 | Pfarrheim<br />

24.08. Radl-Schnitzeljagd Miesbach-Kolping | 10:00<br />

Jeden Donnerstag | Grüner Markt<br />

06:00-13:00 | Marktplatz<br />

Stadt<br />

Miesbach<br />

Stadtmarketing<br />

63 <strong>Oberlandler</strong><br />

Programmänderungen vorbehalten.


Brot wie damals<br />

Im Markus Wasmeier Freilichtmuseum wird noch heute das Brot so gebacken,<br />

wie es schon Generationen vor uns gemacht haben: Mit viel Handarbeit und im Holzofen.<br />

Wir durften Bäckermeister Wolfgang Luntz dabei über die Schulter schauen.<br />

Die alte Küche des Bauernhofes ist jetzt zur Backstube geworden.<br />

Hier ist alles echte Handarbeit“, erklärt Wolfgang<br />

Luntz stolz seine Aufgabe. Der gelernte Bäckermeister<br />

aus Franken ist seit 12 Jahren im Markus<br />

Wasmeier Freilichtmuseum als Bäcker tätig. Gerade<br />

kommt er mit einem großen Holzzuber auf der Schulter,<br />

der mit kiloweise Teig gefüllt ist, in seine Backstube. Die<br />

findet man im Wirtshaus „Zum Wofen“, einem Originalbauernhof<br />

aus dem Jahr 1732, in der auch das Wirtshaus<br />

untergebracht ist. „Das wird unser klassisches Museumsbrot“,<br />

erklärt er, was da vor ihm liegt, „der Teig hat<br />

jetzt vier Stunden geruht, und besteht zu 70 Prozent aus<br />

Roggen und zu 30 Prozent aus Weizen.“ Den Sauerteig<br />

dafür hat er schon vor Tagen angesetzt. Jetzt wird der<br />

Teig erst einmal abgewogen, damit die Brote alle die<br />

gleiche Größe haben.<br />

Mit einer alten Waage wird der Teig portioniert.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 64


Anno dazumal<br />

Natürlich kommt auch hier ganz stilecht eine alte<br />

Waage zum Einsatz. „Die arbeitet zuverlässig und Strom<br />

braucht man auch keinen“, freut sich der Bäcker und<br />

portioniert den Teig. Anschließend wird er noch einmal<br />

kurz fachmännisch geknetet und schließlich geformt.<br />

Zum Ruhen kommen die Teiglinge dann in Weidengärkörbe.<br />

Und die haben unterschiedliche Formen. „Die<br />

größeren Körbe sind für das Brot, das in der Wirtschaft<br />

auf den Tisch kommt, die kleineren runden für die<br />

Brote, die verkauft werden.“ Denn von Mittwoch bis<br />

Sonntag kann man das Holzofenbrot nicht nur im Laden<br />

neben dem Holzofen als Museumsbesucher erwerben,<br />

sondern auch im Museumsshop am Eingang. „Wenn<br />

gebraut wird, gibt es auch das Biertreberbrot mit gerösteter<br />

Gerste“, so Wolfgang Luntz, „ansonsten mache ich<br />

auch Walnuss- oder Kümmelbrot sowie reines Roggenbrot<br />

oder ein Roggen-Malz-Brot.“<br />

Wolfgang Luntz hat alles im Griff.<br />

UNSERE BEGEISTERUNG<br />

FÜR LEDER IST KEINE<br />

MODEERSCHEINUNG,<br />

SONDERN LEIDENSCHAFT<br />

UNSER HANDWERK ÜBERZEUGT SEIT 1893.<br />

Dorfstraße 9 / 83627 Osterwarngau / 08024 90 35 0 / marstaller1893.de<br />

Montag bis Donnerstag 08.00 bis 17.00 Uhr, Freitag 08.00 bis 12.00 Uhr<br />

Freitagnachmittag und Samstag: nach Vereinbarung<br />

65 <strong>Oberlandler</strong>


Die Kontrolle der Glut und der richtigen Temperatur ist besonders wichtig.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 66


Zeit fürs Feuer<br />

Während der Teig also zugedeckt mit einem Leinentuch<br />

in der Backstube ruht, geht für den Bäckermeister die<br />

Arbeit erst richtig los. Denn auch das Anfeuern des<br />

Holzbackofens gehört zu seinen Aufgaben. „Wir backen<br />

im Originalbackhaus des „Hofes zum Wofen“, freut<br />

sich der Handwerker, der schon früher im Holzofen<br />

gebacken hat, „den haben wir uns auch erst einmal<br />

zeigen lassen.“ Mittlerweile hat er den Ofen perfekt im<br />

Griff und weiß auch ganz ohne Thermometer, wann der<br />

richtige Zeitpunkt fürs Backen ist. „Wir brauchen um<br />

die 250 Grad.“ Wie viel Holz er braucht, um das zu erreichen,<br />

hat er sich über die Jahre beigebracht. „Natürlich<br />

ist das Holz auch mal anders oder es brennt aufgrund<br />

der Witterungsverhältnisse nicht so wie es soll, dann<br />

muss man sich auf sein Gefühl verlassen“, weiß er. Wenn<br />

alles gut durchgeglüht und das Holz verbrannt ist, dann<br />

kann es losgehen, sollte der Ofen noch zu heiß sein,<br />

steuert Wolfgang Luntz das, indem er z.B. die Tür noch<br />

kurz offen lässt. Feuer darf zum Backen übrigens keines<br />

mehr im Ofen sein, und auch die komplette Glut wird<br />

jetzt entfernt.<br />

AB<br />

38 € *<br />

Die neuen Nummernschilder für<br />

Moped und E-Scooter gibt es<br />

jetzt ganz besonders günstig bei<br />

der HUK- COBURG.<br />

Einfach vorbeikommen, das aktuelle<br />

Schild mitnehmen und schon starten<br />

Sie gut versichert in die neue Saison.<br />

* Angebote der HUK-COBURG-Allgemeine,<br />

96450 Coburg, Kfz-Haftpflichtversicherung,<br />

Fahrer ab 23 Jahre<br />

Kundendienstbüro<br />

Anja Dworzak<br />

Versicherungsfachfrau<br />

Tel. 08024 4779775<br />

anja.dworzak@hukvm.de<br />

Tölzer Str. 7<br />

83607 Holzkirchen<br />

Öffnungszeiten finden Sie unter<br />

huk.de/vm/anja.dworzak<br />

AB<br />

22 € *<br />

Moped? E-Scooter?<br />

Einfach günstig<br />

versichern!<br />

Jetzt Nummernschild<br />

abholen<br />

Vertrauensmann Helmut Eder<br />

Tel. 08025 992130<br />

Mobil 0152 38971132<br />

helmut.eder@hukvm.de<br />

Voglherdstr. 30, 83714 Miesbach<br />

Öffnungszeiten finden Sie unter<br />

huk.de/vm/helmut.eder<br />

Vertrauensmann Anton Lerch<br />

Tel. 08024 5516<br />

anton.lerch@hukvm.de<br />

Sollacher Str. 7, 83607 Holzkirchen<br />

Öffnungszeiten finden Sie unter<br />

huk.de/vm/anton.lerch<br />

Vertrauensmann Stefan Dosch<br />

Tel. 08026 9292407<br />

stefan.dosch@hukvm.de<br />

Schöllerstr. 6 A, 83734 Hausham<br />

Öffnungszeiten finden Sie unter<br />

huk.de/vm/stefan.dosch<br />

Nur nicht hudeln<br />

„Der Backraum ist mit Schamottsteinen ausgekleidet<br />

und die erhitzen sich“, erklärt Wolfgang Luntz, „deshalb<br />

muss die ganze Glut und Asche jetzt aus dem Ofen<br />

raus.“ Dazu benutzt er zuerst einen Metallbesen und<br />

kehrt alles aus dem Ofen in einen feuerfesten Eimer.<br />

„Dann wird gehudelt“, lacht der fröhliche Franke, „das<br />

heißt, es wird mit einem feuchten Lappen an einer<br />

Stange oder einem nassen Besen alles saubergemacht.“<br />

Dabei müssen die Bewegungen sehr schnell ausgeführt<br />

werden, damit der Lappen oder die Borsten nicht an<br />

den Schamottsteinen festkleben. „Daher kommt auch<br />

die Redewendung „Hudel nicht so“, weiß der erfahrene<br />

Brotexperte, „weil man dabei recht schnell arbeiten<br />

muss.“ Ist schließlich alles sauber im Ofen, wird es Zeit,<br />

die Brote zu holen.<br />

Wir feiern gemeinsam –<br />

10 Jahre <strong>Oberlandler</strong><br />

und 1 Jahr<br />

Mode & Tracht<br />

Waizmann<br />

unter neuer<br />

Leitung von<br />

Gabi Köhler &<br />

Agnes Staber<br />

mit Team<br />

Fraunhoferstraße 4 • 83714 Miesbach<br />

www.waizmann-miesbach.de<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 9.00 - 18.00 Uhr,<br />

Samstag: 9.00 - 14.00 Uhr<br />

67 <strong>Oberlandler</strong>


Mit einem Holzschieber werden die Brote in den Ofen „eingeschossen“.<br />

Jetzt wird eingeschossen<br />

Die transportiert der Bäcker natürlich auf althergebrachte<br />

Weise auf der Schulter. Die langen Holzbretter<br />

werden dann neben dem Ofen abgelegt und ein Holzschieber<br />

kommt zum Einsatz. Auf diesen werden die<br />

Brote aus dem Gärkorb gestürzt und dann in den Ofen<br />

eingeschossen. „Dieser Begriff kommt von der Bewegung,<br />

die man dabei macht“, zeigt Wolfgang Luntz, „Man<br />

schiebt den Holzschieber ruckartig nach vorn und zieht<br />

ihn dann schnell nach hinten.“ So werden die Brote im<br />

Ofen platziert und backen nun je nach Größe ungefähr<br />

eine Stunde.<br />

<strong>Oberlandler</strong> 68


Frisch duftendes Brot<br />

Der ganze Aufwand lohnt sich mittlerweile, denn<br />

frisches Holzofenbrot ist sehr beliebt und das Museumsbrot<br />

immer schnell ausverkauft. „Vor 25 oder 30<br />

Jahren war niemand bereit, für Holzofenbrot mehr zu<br />

bezahlen, heute wird gutes, handwerklich hergestelltes<br />

Brot wieder geschätzt“, freut sich der Bäckermeister.<br />

Für ihn geht es jetzt wieder in die Backstube, denn er<br />

setzt schon mal den Sauerteig für die nächste Woche<br />

an. Und nach knapp einer Stunde geht es wieder nach<br />

draußen zum Ofen, um nachzusehen, ob das Brot schon<br />

fertig ist. Und das ist es: Braun und knusprig und heiß<br />

dampfend zieht der Bäcker die Laibe aus dem Ofen, und<br />

es duftet herrlich. Natürlich möchte das jeder sofort<br />

probieren, aber Brot soll man erst erkalten lassen,<br />

wenn man es anschneidet, oder? „Ich glaube, das ist<br />

eine erfundene Geschichte, denn frisches Brot macht<br />

nicht so satt, sodass die Leute früher zu viel davon<br />

gegessen und es dann nicht so lange gehalten hätte“,<br />

lacht Wolfgang Luntz, zückt das Messer und schneidet<br />

dicke Scheiben ab. „Ich esse zwar gar nicht so viel Brot“,<br />

erzählt er, „aber wenn es ganz frisch ist, kann ich auch<br />

nicht widerstehen.“ Es lohnt sich also, mal im Museum<br />

vorbeizuschauen und diese Köstlichkeit zu probieren. |<br />

Infos zu Öffnungszeiten und Events gibt es unter<br />

www.wasmeier.de<br />

wasmeier | freilichtmuseum<br />

Backfrisch und heiß wird das Brot sofort angeschnitten und probiert.<br />

GEMEINSAM • VOR ORT • AKTIV<br />

Foto: www.medi.de<br />

Orthopädietechnik<br />

Moderner Prothesenbau<br />

Individuelle Orthetik<br />

Bandagen & Orthesen<br />

FES-Versorgungen<br />

Neuro-Orthopädietechnik<br />

Reha-Technik<br />

Rollstühle<br />

Rollatoren<br />

Pflegebetten<br />

Dusch- und Badehilfen<br />

Jetzt neu:<br />

Der<br />

mediven ® cotton<br />

Kompressionsstrumpf<br />

aus zertifizierter<br />

Bio-Baumwolle für<br />

sensible Haut.<br />

Orthopädieschuhtechnik<br />

Orthopädische Maßschuhe<br />

Diabetesversorgungen<br />

Orthopädische Schuheinlagen<br />

Schuhzurichtungen<br />

Sanitätshaus<br />

Kompressionstherapie<br />

Pflegehilfsmittel<br />

Brustprothetik<br />

Gesundheitsprodukte<br />

Professionelle Versorgung in Ihrer Nähe:<br />

Miesbach, Oskar-von-Miller-Str. 30 • Bruckmühl, Bahnhofstraße 16 • Holzkirchen, Tegernseer Str. 1a<br />

Zentrale: 08025-4815 • info@martin-sanitaetshaus.de • www.martin-sanitaetshaus.de<br />

69 <strong>Oberlandler</strong>


Mein<br />

Lieblingsplatz<br />

<strong>Oberlandler</strong> 70


Es sind diese ganz besonderen Orte,<br />

an die es einen immer wieder zieht.<br />

Zum 10-jährigen Jubiläum unseres <strong>Oberlandler</strong>s<br />

haben wir für Sie die 10 Lieblingplätze<br />

unserer Redaktion zusammengestellt.<br />

Vielleicht finden Sie dabei ja auch<br />

ein neues Ausflugsziel in<br />

unserem traumhaften Oberland.<br />

71 <strong>Oberlandler</strong>


Kathrin Suda Autorin<br />

„Für mich gibt es nicht den einen Lieblingsplatz.<br />

Beinahe jeder Gipfel, wie der<br />

Breitenstein, wird zu meinem Lieblingsplatz,<br />

egal ob im Sommer beim<br />

Mountainbiken, oder im Winter beim<br />

Skitourengehen. Unsere bayrischen<br />

Berge sind einzigartig und verschieden.<br />

Für mich sind es die Ruhe in der Natur,<br />

die Aussicht vom Gipfel, die Gedanken<br />

während des Aufstiegs und die sportliche<br />

Anstrengung. Zur Belohnung gibt’s<br />

dann eine feine Brotzeit.“<br />

<strong>Oberlandler</strong> 72


Gasthof<br />

Warngau<br />

Terrasse beim Schlierseer Hof<br />

Petra Spiegler und ihr Team gratulieren<br />

zum 10-jährigen Jubiläum!<br />

Wolfgang Ober Regionalleiter<br />

Einer der wunderbarsten Plätze, um einen anstrengenden<br />

Arbeitsplatz ausklingen zu lassen, ist die Terrasse<br />

beim Seehotel Schlierseer Hof direkt am Ufer. Meine<br />

Frau und ich kommen gerne hierher, um unsere Freunde,<br />

die Familie de Alwis, die Inhaber des Seehotels, zu<br />

besuchen. Und nicht nur die Aussicht auf den See und<br />

der Sonnenuntergang sind hier die Highlights, ein Glas<br />

Wein und ein wunderbarer Saibling lassen sich dort<br />

hervorragend genießen.<br />

Bei schönem Wetter ist ab Ostern unser<br />

griabiger Biergarten wieder geöffnet.<br />

Genießen Sie Frühlings-Spezialitäten<br />

mit Spargel und Bärlauch<br />

4. bis 19. Mai Rouladen-Wochen<br />

Inh. Petra Spiegler · Telefon 080 21 / 269<br />

Taubenbergstraße 37 · Warngau<br />

+ Regional<br />

+ Fair<br />

Leitzachtal<br />

+ Nachhaltig<br />

Susanne Mayr-Flach Chefredakteurin<br />

Unser Oberland ist voll von traumhaft schönen Plätzen<br />

– aber leider sind diese auch oft sehr voll mit Menschen,<br />

die sie genießen wollen. Deshalb zieht es mich an Orte,<br />

die ruhig und natürlich sind. So wie einige Uferstellen<br />

an der Leitzach unterhalb von Irschenberg, bevor sie am<br />

Seehamer See ankommt. Dort ist es ganz ursprünglich<br />

und naturbelassen. Entspannen kann man sich auf<br />

kleinen Kiesbänken, an denen das kristallklare Wasser<br />

mal schneller, mal langsamer vorbeifließt. Und natürlich<br />

kann man darin auch baden, obwohl das Wasser auch im<br />

Sommer nicht sonderlich warm wird. Aber das stört mich<br />

nicht.<br />

Jetzt<br />

erst<br />

recht!<br />

Klasse<br />

statt<br />

Masse<br />

www.oro-saft.de<br />

73 <strong>Oberlandler</strong>


Skulptur-Lichtung<br />

Heidi Siefert Autorin<br />

Mein Lieblingsplatz ist ziemlich genau so alt wie der <strong>Oberlandler</strong>,<br />

bei dem ich von Anfang an mit Freude dabei bin und<br />

für den ich vor Jahren einmal ein Porträt über Tobel schreiben<br />

durfte; den weltberühmten Steinbildhauer, der zusammen<br />

mit seiner Frau, Christiane Ahlhelm, einmal im Jahr<br />

Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt zu sich nach Valley<br />

zu einem Bildhauersymposium einlädt. Daraus entstand im<br />

Lauf der Zeit in einem kleinen Stück Wald an der Mangfall<br />

die Skulptur-Lichtung. Im Sommer kann man hier zusehen,<br />

wie die sehr unterschiedlichen Kunstwerke entstehen. Durch<br />

die Jahreszeiten werden sie immer neu in Szene gesetzt –<br />

inmitten von sprießendem Grün, vor goldenem Herbstlaub,<br />

unter Schneemützen und sogar im Fluss, der eine der Steinskulpturen<br />

langsam aber beständig immer weiter rollt. In der<br />

Symposiumsbroschüre steht „Einmal im Jahr kommt die Welt<br />

zu uns“. In den Skulpturen, die sie hinterlassen, lassen die<br />

Gäste immer auch ein Stück ihrer Welt im Oberland, und so<br />

trägt es beim Betrachten immer auch die Gedanken weiter,<br />

wenn man durch die Lichtung spaziert.<br />

Die Skulptur-Lichtung ist ganzjährig geöffnet, für Erwachsene beträgt<br />

der Eintritt einen Euro, das Jahresabo kostet 5 Euro, Kinder sind frei.<br />

Erreichbar ist das Areal mit dem Radl oder zu Fuß ab Hohendilching<br />

oder Kleinhöhenkirchen. www.skulptur-lichtung.de<br />

Martin Lobinger Grafiker<br />

Mein absoluter Lieblingsplatz ist auf dem Schliersee.<br />

Denn wir haben uns letztes Jahr endlich eigene SUP-<br />

Boards zugelegt, nachdem wir es 2019 auf Curaçao das<br />

erste Mal probiert haben. Wenn wir uns hier auf die<br />

Boards stellen, nehmen wir gerne noch eine Brotzeit<br />

mit und machen mitten auf dem See eine schöne Pause.<br />

Auch gerne mal zum Frühstück oder zum Abendessen.<br />

Und auch, wenn das Wetter nicht strahlend schön ist,<br />

dann ist es herrlich ruhig auf dem Wasser.<br />

SUP – Schliersee<br />

Andreas Wolkenstein Autor<br />

Höhe, Weite und Tiefe - mein Lieblingsort vereinigt die<br />

drei Dimensionen des Raumes auf nahezu ideale Weise. Ich<br />

gehe für mein Leben gerne auf das Stückchen Wiese südlich<br />

des neuen Holzkirchner Friedhofs. Es befinden sich dort<br />

angenehme Sitzgelegenheiten, von denen aus man einen<br />

umwerfenden dreidimensionalen Blick genießen kann. Da<br />

wäre zum einen die Höhe. An sich liegt dieser Platz selbst<br />

nicht wirklich hoch, aber er lässt einen Blick auf die Höhen<br />

zu, die sich südlich von Holzkirchen erheben. Ganz im Osten<br />

thront der Wendelstein, und wenn der Blick gen Westen<br />

streift, trifft er an guten Tagen auf die Zugspitze. Der Rundumblick<br />

führt auf direktem Wege - man kann sich dessen<br />

nicht erwehren - zum Eindruck der Weite, in der man sich<br />

als kleiner Teil befindet. Herrlich, um in Sichtweite von erhabenen<br />

Naturdenkmälern über den Platz des Menschen auf<br />

der Erde nachzudenken. Der Blick geht aber nicht nur nach<br />

oben oder in die Weite. Zunächst fallen Straße und Wiese<br />

nämlich etwas ab in Richtung Thann. Dadurch ergibt sich die<br />

eindrucksvolle Tiefenwirkung des Blicks von Holzkirchen in<br />

die Voralpenlandschaft. In dieser tummeln sich Kirchtürme,<br />

Verkehrsflüsse und, je nach Jahreszeit, verschiedene Tiere.<br />

Der benachbarte Friedhof ist ein Ort, so könnte man sagen,<br />

der das Tor zur Ewigkeit darstellt. Ganz ähnlich verhält es<br />

sich mit meinem<br />

Lieblingsort:<br />

An ihm kann<br />

man einen<br />

Eindruck von<br />

der Ewigkeit<br />

bekommen, die<br />

sich in die drei<br />

Dimensionen<br />

des Raumes<br />

erstreckt.<br />

Holzkirchner Wiese<br />

<strong>Oberlandler</strong> 74


TEAM TEGERNSEE<br />

FIT WERDEN UND<br />

GESUND BLEIBEN<br />

Vitalität, Energie und Lebensfreude – Gesundheit erleben und genießen.<br />

Der Lanserhof gehört in der Gesundheitshotellerie zu den führen den Häusern<br />

in Europa. Unser Konzept ist eine intelligente Symbiose aus Naturheilkunde,<br />

universitärer Medizin und anerkannten Thera pieverfahren in der angenehmen<br />

Atmosphäre eines Luxushotels.<br />

Werden Sie teil unseres Teams und profitieren Sie von diversen<br />

Sozialleistungen wie freier Verpflegung, attraktiven Arbeitszeiten,<br />

Zuschüssen zu Sport-Aktivitäten, Weiterbildung, Vorzugspreisen auf<br />

unsere Artikel, Sprachkursen und und und.<br />

Besuchen Sie uns auf karriere.lanserhof.com für nähere Informationen zu<br />

unserem Unternehmen sowie dem Leistungsangebot für unsere Mitarbeiter.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Lanserhof Tegernsee GmbH<br />

Gut Steinberg 1-4, 83666 Marienstein/Waakirchen<br />

academy.tegernsee@lanserhof.com, karriere.lanserhof.com<br />

75 <strong>Oberlandler</strong>


Jack Griesbeck Fotograf<br />

Als selbstständiger Unternehmer habe ich nur einige<br />

Stunden pro Tag Zeit, und diese müssen sehr gut<br />

genutzt werden. So versuche ich zum Beispiel meinen<br />

Mittagsspaziergang mit meinem Sport und meinem<br />

Energieplatz zu kombinieren. Und da mich Ausdauersport<br />

schon immer sehr begeistert und ich mich als<br />

Fotograf für viele Projekte auch sportlich betätigen<br />

muss, versuche ich jeden zweiten bis dritten Tag eine<br />

sportliche, längere Sequenz einzubauen. Einige meiner<br />

Lieblingsplätze sind definitiv die Trails am Wendelstein.<br />

Natürlich an einer ganz bestimmten Stelle, die für mich<br />

persönlich geheim bleiben muss! Auch die Strecken<br />

zwischen Birkenstein und dem Wendelstein sind für<br />

mich prädestiniert, um Energie zu sammeln und die<br />

Schönheit der bayerischen Voralpen und des Landkreises<br />

Miesbach genießen zu können. Vor allem in der Zeit,<br />

wenn die meisten Touristen noch nicht auf dem Weg<br />

sind und man die Berge für sich allein hat.<br />

Schon schön bei uns.<br />

Wendelstein-<br />

Trails<br />

<strong>Oberlandler</strong> 76


GÄRTNEREI WEBER<br />

www.gaertnerei-weber.com<br />

Wir haben:<br />

Gemüsejungpflanzen,<br />

Balkonblumen, …<br />

Beetpflanzen | Balkonblumen | Kräuter | Gemüsejungpflanzen|<br />

Grabbepflanzung | Grabpflege | Floristik | Trauerfloristik |Erde<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

Mo.-Fr. 09:00 – 12:00 Uhr & 14:00 – 18:00 Uhr<br />

Sa. 08:00 – 12:00 Uhr<br />

Das Lindl in Weyarn<br />

Gärtnerei Weber<br />

Erlkamerstr. 21<br />

83607 Holzkirchen<br />

Tel.: 08024/7864<br />

info@gaertnerei-weber.com<br />

www.gaertnerei-weber.com<br />

Selina Benda Autorin<br />

Einer meiner Lieblingsplätze im Oberland ist das Lindl<br />

in Weyarn. Ein kleiner Hügel im Ortsteil Fentbach, mit<br />

einer großen Linde, einem Maibaum, einer Bank und<br />

einem atemberaubenden Ausblick auf die gesamte Gebirgskette<br />

des Voralpenlandes. Seit ich in Weyarn lebe,<br />

komme ich regelmäßig hier rauf, um den Ausblick zu<br />

genießen und meinen Gedanken freien Lauf zu lassen.<br />

Meistens herrscht eine herrliche Ruhe. Viele meiner<br />

Lebensentscheidungen habe ich hier getroffen, denn<br />

hier oben scheint alles möglich.<br />

Trauringstudio<br />

GOLDSCHMIEDE & UHRMACHER<br />

Matthias Hein<br />

Marktplatz 20 - 83607 Holzkirchen<br />

08024/9029012<br />

77 <strong>Oberlandler</strong>


Vogelherd Miesbach<br />

Michaela Köster Mediaberaterin<br />

Für mich heißt es nach Feierabend raus aus<br />

der Stadt und ab auf den Trail. Eine meiner<br />

Lieblingsstrecken ist dabei der Wanderund<br />

Laufweg von Miesbach nach Parsberg.<br />

Er erinnert mich ein bisschen an einen<br />

Höhenweg und vom Aussichtspunkt am<br />

Vogelherd hat man ein super Panorama über<br />

die Kreisstadt.<br />

Florian Bachmeier Fotograf<br />

Kleines Moor<br />

Ein ganz besonderer Platz ist direkt hinter unserem<br />

Haus in Schliersee. Dort befindet sich ein kleines Moor<br />

mit Schilf, dahinter die steile Kuhweide vom Rißbauern.<br />

Dort habe ich meine Kindheit verbracht und es war<br />

einfach ein magischer Ort. Im Sommer wuchsen die<br />

Binsen und Rohrkolben bis zu zwei Meter hoch, man<br />

konnte darin Labyrinthe bauen und sich kleine Lager<br />

einrichten. Noch heute faszinieren mich Moore, Wasser<br />

und Flüsse, auch in meiner Arbeit als Fotograf spielen<br />

sie eine große Rolle. Der kleine Bach bei uns am Haus<br />

fließt irgendwann in die Schlierach und dann in die<br />

Mangfall, das hat schon immer meine Fantasie beflügelt.<br />

Denn dahinter war die große Freiheit, irgendwie war<br />

man schon weit von zuhause weg, obwohl man eigentlich<br />

noch in Rufweite war. Noch jetzt beginnt jeder<br />

Bergspaziergang dort, der kleine Bach rauscht dahin, im<br />

Frühsommer kann man dem Schilf fast beim Wachsen<br />

zuschauen. Es ist eigentlich einer der perfektesten Orte,<br />

die ich mir vorstellen kann!<br />

<strong>Oberlandler</strong> 78


WIR GRATULIEREN!<br />

AUS DER Region<br />

FÜR DIE Region<br />

79 <strong>Oberlandler</strong><br />

WWW.MAYRMIESBACH.DE<br />

Jahre


Silhouette<br />

Titan Minimal Art<br />

UVP 425,- €<br />

Michael Werner<br />

Augenoptik im Atrium<br />

Holzkirchen · Münchner Str. 56a<br />

Tel. 0 80 24 / 3 03 07 66<br />

www.augenoptik-im-atrium.de<br />

Für den schönsten Tag des Lebens –<br />

Eheringe von Rauschmayer<br />

Die Wahl der Trauringe ist wohl die wichtigste und nachhaltigste Entscheidung<br />

in der Planung einer Hochzeit. Die Firma Rauschmayer legt besonders großen<br />

Wert darauf, ausschließlich hochwertige Materialien zu verwenden. Die Auswahl<br />

umfasst verschiedenste Modelle, darunter Varianten in Gelbgold, Sommergold,<br />

Roségold, Weißgold, Platin uvm. Natürlich auch Bi-Color Trauringe, für diejenigen,<br />

die eine besonders extravagante Option suchen.<br />

Uhren & Schmuck Petra Hehl, Fraunhoferstr. 1, Miesbach, Tel. 0 80 25 / 27 38<br />

Der NEUE aus der Lantenhammer-Familie<br />

„JACK PARROT - der RUM-PIRAT“ 40% vol.<br />

Dieser steht für Freiheit und Abenteuerlust mit seiner Auswahl<br />

bester Premium-Rums aus der RUMULT Signature Cask<br />

Selection, die in Bayern zur Perfektion reiften. Kräftige<br />

Aromen von Rum mit intensiven Noten von exotischen<br />

Früchten, feinstem Karamell und bester Vanille machen den<br />

RUMULT „Jack Parrot“ zu einem einmaligen Rumerlebnis.<br />

UVP € 34,90 pro 0,7 l<br />

Erhältlich in der Lantenhammer Destillerie,<br />

im Fachhandel oder unter www.lantenhammer.de<br />

Unser Highlight<br />

dieses Jahr<br />

Traumhaft schöne Strickjacke<br />

mit vielen Details aus 100% feinster<br />

Merinowolle - macht jedes Outfit<br />

besonders! 384,90 €<br />

Trachten Redl GmbH<br />

Dorfstr. 6 / auf dem Huberhof<br />

83607 Kleinhartpenning b. Holzkirchen<br />

Einöd 2<br />

83623 Dietramszell OT Einöd<br />

Ebersberger Straße 8<br />

85770 Markt Schwaben<br />

Weltenburger Str. 17<br />

81677 München-Bogenhausen<br />

M1 GT.400.SX –<br />

Mustergültig auf Langstrecken und in der City<br />

Ob in der Stadt, über Land oder entlang am Fluss – bequemer kannst du es kaum<br />

haben mit dem äußerst komfortablen, auf Langstrecken ausgelegten M1 GT. Mit an<br />

Bord: eine umfangreiche Touren-Ausstattung aus Gepäckträgersystem, Schmutzfängern<br />

und Lichtanlage für alle besonders praktisch orientierten E-Biker.<br />

Preis: ab 5.990,- €<br />

M1-Sporttechnik, Am Weiglfeld 15, 83629 Weyarn<br />

www.m1-sporttechnik.eu, info@m1-sporttechnik.de<br />

<strong>Oberlandler</strong> 80


Marstaller<br />

Umhängetasche<br />

Umhängetasche mit festem Riemen<br />

zum Tragen über der Schulter. Außenmaterial:<br />

Rindleder vegetabil gegerbt<br />

- Canvas (Baumwollgewebe), Futter:<br />

Porkvelour, Verschluss: Magnetverschluss,<br />

Ausstattung: ein Innenfach,<br />

ein Umhängeriemen verstellbar (Länge<br />

115 cm). Maße: 36 x 7,5 x 30 cm.<br />

Preis: 485,- €<br />

Marstaller Werkstätten KG<br />

Dorfstraße 9, 83627 Osterwarngau<br />

www.marstaller-werkstaetten.de<br />

RIMINI von Lisca<br />

RIMINI heißt eine Bademodenserie von Lisca, die durch große Blüten auf dem<br />

Druckstoff zum Blickfang wird. Elegante und gut tragbare Modelle erfreuen mit<br />

perfektem Sitz, solider Verarbeitung und Elastizität. Zum charmanten Oberteil<br />

lassen sich verschiedene Bikini-Slips beliebig kombinieren. Der Badeanzug punktet<br />

mit schönem Dekolleté, Multiwayträgern und einem raffinierten Rücken.<br />

Badeanzug mit Schalen 79,90 €, Bikinioberteil mit Schalen 47,90 €<br />

Bikinislip mit seitlichem Kordelzug 32,90 €<br />

Grabmaier Strumpfecke, Damen- und Herrenwäsche<br />

Fraunhoferstraße 3, Miesbach, Tel. 0 80 25 / 15 08<br />

125 Jahre<br />

<strong>Oberlandler</strong><br />

Gauverband<br />

9. Mai Trachtenwalfahrt Birkenstein<br />

1. Juni Gaujugendtag in Gmund<br />

28. bis 30. Juni Trachten und Handwerkermarkt<br />

in Miesbach / Oberlandhalle<br />

21. Juli Gaupreisplatteln in Schliersee<br />

27./28. Juli Gaufest in Schliersee<br />

14. August Bergfeuer im<br />

gesamten Gaugebiet<br />

19. Oktober Festabend 125 Jahre<br />

<strong>Oberlandler</strong> Gauverband im<br />

Trachtenheim Irschenberg<br />

Umrüstung von Fenstern und Türen auf<br />

RC2 (Einbruchhemmung)<br />

Fenstersanierungen ohne<br />

Mauer- und Putzarbeiten<br />

Fenster und Haustüren<br />

Treppen<br />

Innenausbau/Projekte<br />

Wir gratulieren<br />

zu 10<br />

erfolgreichen Jahren<br />

„<strong>Oberlandler</strong>“!<br />

81 <strong>Oberlandler</strong>


Tissot PRX Chronograph<br />

für Herren, 1.795,- €<br />

Juwelier Goldschmiede Hein<br />

Marktplatz 20, 83607 Holzkirchen<br />

Tel. 0 80 24 / 9 02 90 12<br />

Fesches Pfoad<br />

Blau gestreift, € 105,-.<br />

Jetzt erhältlich in unseren Geschäften<br />

in Miesbach, Rosenheim und<br />

Tegernsee oder online unter<br />

www.karljaeger-trachten.de<br />

Sabine Sauer liest<br />

„Geh‘ aus mein Herz…“<br />

Die musikalische Lesung mit Sabine<br />

Sauer, der beliebten Moderatorin des<br />

BR und Varvara Manukyan als kongeniale<br />

Partnerin am Klavier findet am<br />

Freitag, den 03. Mai <strong>2024</strong> um 20 Uhr<br />

im Kulturzentrum Waitzinger Keller<br />

Miesbach statt.<br />

Gute Laune Block<br />

Briefkasten<br />

10,5 x 10,5 cm, 96 Kärtchen<br />

8,50 €, EAN 4027537000972<br />

Zu jeder Gelegenheit das richtige Geschenk…<br />

Die Gute Laune Blöcke schenken<br />

Freude. Sie erhalten 96 vielseitig<br />

einsetzbare Kärtchen, ein unschlagbares<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Eignet<br />

sich perfekt, um Notizen aufzuschreiben<br />

und Ideen zu speichern. Jedes<br />

Kärtchen ein neues Motiv. Sie können<br />

damit Botschaften an liebe Menschen<br />

und/oder an sich selbst senden.<br />

www.magdalenen-verlag.de/<br />

Gute-Laune/Bloecke/<br />

Magdalenen Verlag,<br />

Gewerbering 14, 83607 Holzkirchen<br />

Tel. 0 80 24 / 4 70 46-0<br />

Jubiläums-Trend-Tips<br />

Neu bei Mode und Tracht Waizmann:<br />

Angels – Damen-Jeans 89,95 €<br />

Gang – Damen-Jeans 119,95 €<br />

Hechter – Herren-Jeans 89,95 €<br />

Bekleidungshaus Waizmann<br />

Fraunhoferstr. 4, 83714 Miesbach<br />

Tel. 0 80 25 / 15 20<br />

www.waizmann-miesbach.de<br />

Der nächste <strong>Oberlandler</strong> erscheint am 2. Juli <strong>2024</strong><br />

oberlandlermagazin<br />

Sabine Sauer steht für Unterhaltung<br />

im allerbesten Sinne: Sie begeistert ihr<br />

Publikum mit Ihren charmanten und<br />

einfühlsamen Moderationen und war<br />

Jahrzehnte eine der beliebtesten Moderatorinnen<br />

des Bayerischen Rundfunks.<br />

Ihre Vielseitigkeit beweist sie immer<br />

wieder mit ihren Lesungen. „Geh aus<br />

mein Herz...“ ist ein lyrisches Sommerprogramm<br />

und nimmt das Publikum<br />

mit auf eine musikalische und<br />

poetische Reise durch die warme<br />

Jahreszeit. Sie selbst bezeichnet den<br />

Abend als eine literarische Reise durch<br />

Gefühls- und Seelenlandschaften in<br />

goldenem Sonnenlicht.<br />

Dazu spielt die armenische Pianistin<br />

Varvara Manukyan klassische Werke<br />

von Schumann, Schubert, Debussy<br />

oder Schostakowitsch und unterstreicht<br />

die lyrisch, heitere Stimmung<br />

der Sonette und Prosa von Shakespeare<br />

bis Arno Holz. Und selbstverständlich<br />

darf auch eine Anekdote von Karl<br />

Valentin nicht fehlen für einen stimmungsvollen<br />

Einstieg in den Sommer.<br />

Karten gibt es zu 19 Euro<br />

unter Tel. 0 80 25 / 70 00-0 und<br />

ticket@waitzinger-keller.de oder<br />

über www.muenchen-ticket.de<br />

als auch eventim.de.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.waitzinger-keller.de<br />

<strong>Oberlandler</strong> 82


Die Parkettleger-Meister aus dem Leitzachtal<br />

Miesbach | Leitzach 5 | Tel. 0 80 25 / 75 67<br />

www.fussboeden-zehetmair.de<br />

Die moderne Küche ist<br />

zumeist mit dem Esszimmer<br />

verbunden, oft mit<br />

einem fließenden Übergang<br />

zum Wohnzimmer.<br />

Es bietet sich deshalb<br />

an, die Räume mit einem<br />

durchgehenden Parkett-<br />

oder Dielenboden<br />

zu verbinden. Dass im<br />

Alltag auch mal etwas<br />

daneben geht oder auf<br />

den Boden fällt, liegt auf<br />

der Hand. Doch mit dem<br />

richtigen Parkett kann<br />

man sich gegen alle Tücken<br />

des Alltags in der<br />

Küche wappnen.<br />

KOCHEN<br />

BADEN<br />

Im Bad sollten Holzböden nur<br />

vom qualifizierten Parkettleger<br />

verlegt werden. Fachgerecht<br />

ist nur eine vollflächige<br />

Wasserabdichtung zum<br />

Untergrund und vollflächige<br />

Verklebung des Parkettbodens.<br />

Die Fugen zwischen<br />

den Parkettstäben kann<br />

man verschließen, wie man<br />

es zum Beispiel im Poolbereich<br />

von Kreuzfahrtschiffen<br />

sieht. Die so behandelte<br />

Oberfläche lässt Schmutz<br />

und Wasser einfach abperlen.<br />

Unschöne Wasserflecken,<br />

Kalk und Schmutz haben<br />

so keine Chance.<br />

SCHLAFEN<br />

Ein Holzboden ist Balsam für<br />

alle Sinne des Menschen.<br />

Holz besitzt einen weiteren<br />

Vorteil, den es gegenüber<br />

anderen Bodenbelagsarten<br />

ausspielen kann: Es ist<br />

immer wohltemperiert und<br />

kühlt auch bei niedrigen<br />

Raumtemperaturen nur<br />

wenig ab. Gehen Sie barfuß<br />

darüber. Sie werden<br />

feststellen, wie angenehm<br />

warm und natürlich sich<br />

ein Parkettboden anfühlt.<br />

LEBEN<br />

Der Hauptgrund für einen<br />

Holzboden im Wohnzimmer<br />

ist die durch ihn<br />

vermittelte Gemütlichkeit<br />

und Natürlichkeit. Holz<br />

hat Charakter und erzählt<br />

von seinem Wachstum<br />

und seiner Herkunft.<br />

Jede Holzoberfläche ist<br />

individuell und schafft<br />

Atmosphäre. Parkett im<br />

Wohnzimmer eröffnet<br />

ungeahnte Möglichkeiten<br />

der Raumgestaltung.<br />

Verlegemuster, Farben<br />

und Reliefs lassen keinen<br />

Raum wie den anderen<br />

aussehen.<br />

MACHEN WIR<br />

Mit unserem Team aus<br />

Parkettleger-Meistern,<br />

-Gesellen und Azubis<br />

bringen wir die schönsten<br />

Parkett- und Bodenbeläge<br />

auf die „Erde“. Unser Service<br />

umfasst eine ausführliche<br />

Beratung im Showroom<br />

und auf der Baustelle inklusive<br />

schriftlichem Fixangebot<br />

– anschließend<br />

eine professionelle Verlegung<br />

der gewählten<br />

Boden-Materialien und<br />

Pflegeeinweisung. Für<br />

diese Leistungen und<br />

Material geben wir noch<br />

5 Jahre Garantie, weil wir<br />

von unserer Qualität überzeugt<br />

sind. Schauen Sie<br />

vorbei in unserer 400 m 2<br />

großen Ausstellung.<br />

BESUCHEN SIE UNSERE<br />

AUSSTELLUNGSRÄUME AUF 400 m 2<br />

83 <strong>Oberlandler</strong>


ANDREAS KITZEROW<br />

ENTDECKEN,<br />

WAS RÄUME PRÄGT.<br />

BODEN- UND WANDDESIGN AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />

KK<br />

KITZEROW KERAMIK<br />

GmbH<br />

KITZEROW KERAMIK GMBH<br />

Bodenschneidstr. 7<br />

83714 Miesbach<br />

Tel.: +49 (0) 80 25 - 30 44<br />

Fax: +49 (0) 80 25 - 35 49<br />

info@kitzerow-keramik.de<br />

www.kitzerow-keramik.de<br />

TILES . STONE . MOSAIC . GLASS . NATURSTEIN . BAD & RAUMKONZEPTE . OBJEKT<br />

<strong>Oberlandler</strong> 84

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!