KnapsackSPIEGEL 2/2024

BLUMENTHAL
IM EINSATZ
Seit 47 Jahren ist Knapsack der Arbeits- und Einsatzort
von Peter Blumenthal. Am 31.05.2024 ist Schluss damit;
er geht in den Ruhestand. Engagiert im Naturschutzbund
Hürth, kurz NABU Hürth, gelten seine Einsätze
ab dann nur noch dem Schutz von Wild und Wald –
und das auch im Chemiepark.
So wie der Trachyt des Drachenfels sind Sie
ein Urgestein des Chemieparks.
Angefangen habe ich 1973 in der Mono-Chlor-Essigsäure-Produktion
bei der Hoechst AG. Mit Unterbrechung
Wehrdienstzeit bin ich dahin auch wieder
zurück. Seit 1982 bin ich bei der Werkfeuerwehr.
Ein halbes Jahrhundert im Zeitraffer –
Was kommt Ihnen da in den Sinn?
Einsätze wie den Großbrand PSE vergisst man nicht.
Doch bin ich auch Zeitzeuge einer Arbeitswelt, die
sich drastisch gewandelt hat. Dass der Werksleiter
früher jeden mit Namen kannte, war selbstverständlich.
Die Ablösung der Hoechst-Ära durch Infraserv
war auch ein Generationswechsel.
Goldene alte Zeiten?
Nein, Generationswechsel ist vielschichtig. Damit
meine ich auch den Umgang der Generationen
miteinander. Und das war früher alles andere als
ein Miteinander. Die Alten machten ihr Ding, so wie
sie es gewohnt waren und akzeptierten auch nichts
anderes. Was mir als Jungspund total auf die Nerven
ging, war der Spruch: „Wer kein Bier trinkt, ist kein
Mann.“
Sportsmann nach wie vor.
Klar mache ich Sport, als Feuerwehrmann muss man
fit sein. Doch wenn es beispielsweise darum geht,
etwas Schweres zu heben, da sind junge Kollegen zur
Stelle und sagen: „Peter, schon‘ deinen Rücken, ich
mach das.“ So einen rücksichts- und respektvollen
Umgang zwischen den Generationen gab es früher
nicht.
22 |
KNAPSACKSPIEGEL 2 / 2024