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element+BAU 2/2024

element + BAU – Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

element + BAU – Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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2<br />

61. Jahrgang<br />

<strong>2024</strong><br />

ISSN 0934-5914<br />

B2836<br />

Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />

Bildnachweis: christoph/alt fotografie Elmshorn<br />

Bildnachweis: MUNZarchitekt<br />

Bildnachweis: Velux Commercial / Adam Coupe<br />

SPECIAL:<br />

Schulen / Kindergärten<br />

Sonnenschutzsysteme; Lüftungstechnik; Fassaden; Fenster; Türen; Tore; Balkone; Barrierefreies Bauen;<br />

Systembau; Modulbau; Decke; Wand; Boden; Rohbau; Holzbau; Glaskonstruktionen; Sicherheitstechnik; Sanitär, Wohnungsbau


GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES<br />

Die unabhängige Medienplattform<br />

für Energieversorgung, Effizienzsteigerung<br />

und alternative Energieträger und -speicher<br />

Nachhaltige Möglichkeiten in der<br />

Prozesstechnologie<br />

Kreislaufwirtschaft im industriellen<br />

Produktionsprozess<br />

Themenbereiche H 2<br />

, Synthetische<br />

Kraftstoffe, Wasser, Solar & Photovoltaik,<br />

Windkraft, Bioenergie, Geothermie,<br />

Batterietechnologie, Systemintegration<br />

und weitere Alternativmöglichkeiten<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com


editorial<br />

Armin König<br />

Chefredakteur<br />

Liebe Leser,<br />

die Zahl der Schülerinnen und Schüler dürfte von knapp 11,0 Mio. im Jahr 2022 bis 2035<br />

um rund 1,0 Mio. (9,2%) auf rund 12,0 Mio. steigen. Dies geht aus einem Überblick der<br />

Kultusministerkonferenz hervor, die im September 2023 veröffentlicht wurde. Hierbei ist<br />

vor allem mit einem Anstieg in den westdeutschen Bundesländern zu rechnen, während in<br />

den ostdeutschen Bundesländern lt. dem Bericht die Schülerzahlen nahezu gleich bleiben<br />

werden. Dies hat zur Folge, dass in den nächsten Jahren in bestimmten Regionen große<br />

Anstrengungen seitens der betroffenenen Schulbetreiber unternommen werden müssen,<br />

um auf die wachsenden Schülerzahlen reagieren zu können. Und auch vor der Einschulung<br />

dürfte der Bedarf an Kitaplätzen durchaus steigen. Hinzu kommt die Tatsache, dass<br />

viele Schulbauten und Kindergärten sich in einem baulich und energetisch schlechten,<br />

sanierungsbedürftigen Zustand befinden. Will man zudem neue pädagogische Konzepte<br />

umsetzen, was zusätzlichen Platzbedarf nach sich zieht, dürfte in diesem Segment mit<br />

einer erhöhten Bautätigkeit die nächsten Jahre zu rechnen sein.<br />

Ab Seite 6 berichten wir in diesem Heft im Rahmen unseres Special "Schulen / Kindergärten"<br />

über gelungene Neubauten und Sanierungen von Schulen und Kitas. Wir hoffen, dass<br />

diese Objekte Ihnen als Inspirationsquelle für Ihre eigenen gegenwärtigen oder zukünftigen<br />

Projekte dienen, denn der Bau von Schulen und Kindergärten dürfte uns die nächsten<br />

Jahre – treffen die Erwartungen zu – noch weiter beschäftigen.<br />

Viele interessante Informationen bei der Lektüre dieser <strong>element+BAU</strong> wünscht Ihnen<br />

Ihr<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

3


inhalt<br />

SPECIAL: SVHULEN / KINDERGÄRTEN<br />

Kindertagesstätte im Münchner<br />

Stadtteil Altschwabing<br />

Im Einklang mit dem Denkmalschutz<br />

Kita in Duisburg<br />

Erste Kita mit neuem<br />

Stahl-Holz-Modulbauweise-System<br />

Grundschule Hirrlingen<br />

Optimale Lernumgebung<br />

Kita in Kasten, Niederösterreich<br />

Bäder speziell für die Kleinsten<br />

Baltic Schule in Lübeck<br />

Die Kühle der Nacht<br />

Heidi Ziegler Schule, Horgenzell<br />

Für alle zugänglich<br />

Kinder tagesstätte Allerheiligen der Katholischen<br />

Kirchengemeinde Dom St. Bartholomäus<br />

„Der Tag soll Dir gehören!“<br />

Kita „Dörfle am Bach“ in Wurmlingen<br />

Zusammenspiel aus Beton und Holz<br />

Kindertagesstätte St. Martin in Bramsche<br />

Ein Bauteil, viele Gewerke<br />

Exeter College, Großbritannien<br />

Tageslicht für inspirierendes Lernen<br />

OBJEKTE<br />

Factory Campus in Düsseldorf<br />

In die Zukunft gedacht<br />

„Zero carbon“ Hochhaus „Cité Administrative“<br />

in Lüttich, Belgien<br />

Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Sanieren<br />

SuperHub Meerstadt, Niederlande<br />

Nachhaltiges Shopping-Erlebnis<br />

IM FOKUS<br />

Leipfinger-Bader optimiert Wohnungsbau<br />

mit Modulen in Ziegelbauweise<br />

Schnell, modular – und massiv<br />

RUBRIKEN<br />

Produkte<br />

Branche aktuell<br />

Vorschau/Impressum<br />

6<br />

8<br />

13<br />

16<br />

18<br />

20<br />

22<br />

24<br />

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38<br />

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44<br />

45<br />

Stahlprofile schaffen Verbindung zwischen<br />

Neubau und alter, denkmalgeschützter Bausubstanz:<br />

Kindertagesstätte in München.<br />

Seite 6<br />

Attraktiv,<br />

schnell, ökologisch:<br />

Neubau<br />

einer Kita in<br />

Duisburg in<br />

neuartiger<br />

Stahl-Holz-Modulbauweise.<br />

Seite 8<br />

Angenehmes Klima durch Nachtauskühlung:<br />

Baltic Schule in Lübeck.<br />

Seite 17<br />

4 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


inhalt<br />

Für Sie notiert...<br />

Die Kombination von Beton und Holz schafft<br />

eine beeindruckende Atmospäre: Die Kita<br />

"Dörfle am Bach" in Wurmlingen.<br />

Seite 24<br />

Die KS Modulbau GmbH & Co. KG ist neues Mitglied<br />

bei solid UNIT, dem Netzwerk für klimaneutrales<br />

Bauen mit mineralischen Baustoffen. Das Unternehmen<br />

aus Niedersachsen ist auf die modulare<br />

Fertigung von Mauerwerkstafeln aus Kalksandstein<br />

spezialisiert. Durch die präzise Vorfertigung der Massivbauwände<br />

ergibt sich eine effiziente Lösung mit<br />

verkürzter Bauzeit sowie auch eine nachhaltige und<br />

kreislauffähige Option aus einem regional hergestellten<br />

Produkt mit kurzen Transportwegen. Als Baustoff<br />

kommt hierbei der hauseigene Kalksandstein aus<br />

dem Schwesterunternehmen, der KS-Weser-Ems<br />

Kalksandsteinwerke GmbH & Co. KG, zum Einsatz.<br />

„Wir freuen uns sehr, KS Modulbau im Netzwerk von<br />

solid UNIT begrüßen zu dürfen. Modulares Bauen<br />

ist eine wichtige Grundlage für nachhaltiges Bauen.<br />

Auch die regionale Verfügbarkeit des Baustoffs spielt<br />

hier eine große Rolle für den Klimaschutz“, erklärt<br />

solid UNIT Geschäftsführer Thomas Zawalski.<br />

„Modulare Bauweise mit Kalksandstein ist der<br />

Baustein für eine nachhaltige Zukunft, indem sie<br />

Effizienz, Flexibilität und Ressourcenschonung in der<br />

Architektur vereint“, betont Sebastian Schumacher,<br />

Geschäftsführer von KS Modulbau.<br />

Weitere Informationen: solid-unit.de<br />

Moderner Coworking-Space, moderne Beschattungsanlage:<br />

Der Factory Campus in<br />

Düsseldorf.<br />

Seite 31<br />

Ecophon ist ein führenden Anbieter von Raumakustiklösungen<br />

und hat für seine in den skandinavischen<br />

Ländern hergestellten Glaswollprodukte<br />

das Cradle to Cradle Certified Bronze Label erhalten.<br />

Ecophon ist eines der ersten Unternehmen, das die<br />

Zertifizierung nach den neuen, strengeren Standards<br />

der Version 4.0 erhalten hat.<br />

Mit der Zertifizierung nach Cradle to Cradle Certified<br />

(C2C Certified) Version 4.0 auf Bronze-Niveau<br />

hat Ecophon in fünf Nachhaltigkeitskategorien seine<br />

Leistungsfahigkeit gezeigt: Gold in Product Circularity,<br />

Silber in Material Health, Clean Air & Climate<br />

Protection, Water & Soil Stewardship, und Bronze in<br />

Social Fairness.<br />

Modern, nachhaltig und aus Holz: SuperHub<br />

Meerstadt in den Niederlanden.<br />

Seite 36<br />

Das Cradle to Cradle Certified System ist weltweit<br />

für seine strenge Bewertung von Produkten in<br />

Bezug auf Nachhaltigkeitsaspekte wie Gesundheit,<br />

Kreislaufwirtschaft und verantwortungsvolle<br />

Herstellung anerkannt. Cradle to Cradle Certified<br />

ist mit führenden Green-Building-Zertifizierungen<br />

wie LEED und WELL abgestimmt, wird extern von<br />

einer dritten Instanz verifiziert und erfordert alle drei<br />

Jahre eine Rezertifizierung.<br />

Die Zertifizierung Cradle to Cradle Certified Version<br />

4.0 gilt für die Produktionsstätten von Ecophon<br />

für Glaswolldecken in Schweden, Dänemark und<br />

Finnland.<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

5


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Kindertagesstätte im Münchner Stadtteil Altschwabing<br />

Im Einklang mit dem Denkmalschutz<br />

Bei der Sanierung der städt. Kindertagesstätte im Münchner Stadtteil Altschwabing galt es,<br />

zeitgemäße Standards in ein denkmalgeschütztes Gebäude zu implementieren. Gelungen ist<br />

dies in Verbindung mit einem Erweiterungsbau, der sich in seinem äußeren Erscheinungsbild<br />

auf den historischen Bestand bezieht.<br />

Das Gebäude von 1875 war<br />

seinerzeit als Schule errichtet<br />

worden; zuletzt wurde es von der<br />

Landeshauptstadt München als Kindertagesstätte<br />

genutzt. Als Schäden an der<br />

Statik eine Generalsanierung erforderten,<br />

sollte es gleichzeitig erweitert werden,<br />

um den neuesten Anforderungen an eine<br />

Kindertagesstätte gerecht zu werden. Der<br />

Vorschlag des Münchner Büros Braun<br />

Architekten, die Erweiterung in Verlängerung<br />

des Bestands auf der benachbarten<br />

Baulücke zu realisieren, fand die<br />

Zustimmung der Denkmalschutzbehörde<br />

– konnten die Eingriffe in die Substanz<br />

des Altbaus doch somit auf ein Minimum<br />

beschränkt werden.<br />

Verglaste Bauteilfuge<br />

trennt<br />

und verbindet zugleich<br />

Eine monochrome Farbgebung charakterisiert<br />

die schlichte Fassade des Altbaus. Je<br />

nach Geschoss und Bauteil unterscheidet<br />

sie sich lediglich durch eine differenzie-<br />

Zwischen beiden Baukörpern sitzt das neue<br />

Fluchttreppenhaus.<br />

Das voll isolierte Stahlsystem zeichnet sich<br />

trotz großer Wandungsstärken durch extrem<br />

kleine Kantenradien aus.<br />

6 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


schulen / kindergärten<br />

special<br />

Zwischen beiden Baukörpern sitzt das neue Fluchttreppenhaus, ausgebildet als geschossübergreifende,<br />

vollverglaste bauliche Fuge. Rein optisch gesehen trennt sie den Altbau vom Neubau;<br />

funktional beherbergt sie jedoch die Flure, die die beiden Gebäudeteile miteinander verbinden.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Fotograf: Florian Holzherr; Nutzungsrecht: Schüco International KG<br />

Auch die Stahlfenster des Neubaus sind in<br />

ihrer Proportion vom Bestand abgeleitet. Zur<br />

Herstellung der zweiflügeligen Fenster mit<br />

Dreh-Kippfunktion entschieden die Architekten<br />

sich für das Fenstersystem Janisol Arte 66 von<br />

Schüco Stahlsysteme Jansen.<br />

rende Körnung des Putzes. Um diesen<br />

Status zu erhalten, wurde das Gebäude<br />

von innen heraus statisch ertüchtigt: in<br />

den (mit Ausnahme der Deckenbalken)<br />

vollständig entkernten Altbau wurde<br />

ein Stahlbetonskelett als Tragstruktur<br />

eingebracht. Der Neubau bezieht sich<br />

in Größe, Proportion, Gliederung und<br />

Detailausbildung auf den Bestand.<br />

Zwischen beiden Baukörpern sitzt das<br />

neue Fluchttreppenhaus, ausgebildet<br />

als geschossübergreifende, vollverglaste<br />

bauliche Fuge aus dem Profilsystem VISS<br />

TVS von Schüco Stahlsysteme Jansen.<br />

Das voll isolierte Stahlsystem zeichnet<br />

sich trotz großer Wandungsstärken durch<br />

extrem kleine Kantenradien aus. Rein<br />

optisch gesehen trennt diese Fuge den<br />

Altbau vom Neubau; funktional beherbergt<br />

sie jedoch die Flure, die die beiden<br />

Gebäudeteile miteinander verbinden. Die<br />

Fassade des Neubaus greift die differenzierende<br />

Putzstruktur des Altbaus mit zeitgemäßen<br />

Mitteln auf: Erdgeschoss und<br />

Fensterlaibungen sind mit einem farblich<br />

dem Bestand angeglichenen, gestrahlten<br />

Weißbeton verkleidet; die Wandflächen<br />

der Obergeschosse weisen unterschiedliche<br />

Putzkörnungen auf.<br />

Filigrane Fenster<br />

aus Stahlprofilen<br />

Auch die Stahlfenster des Neubaus sind<br />

in ihrer Proportion vom Bestand abgeleitet.<br />

„Wir wollten die Fenster nicht breiter<br />

machen“, sagt Ulrich Schimtenings,<br />

Projektleiter bei Braun Architekten. „Das<br />

war eine Frage der Proportionen, die<br />

vom Bestand abgeleitet wurden.“ Zur<br />

Herstellung der zweiflügeligen Fenster<br />

mit Dreh-Kippfunktion entschieden die<br />

Architekten sich für das Fenstersystem<br />

Janisol Arte 66 von Schüco Stahlsysteme<br />

Jansen. Die Bezeichnung verweist auf die<br />

Bautiefe von nur 66 Millimetern, die es ermöglicht,<br />

stärkere Gläser einzusetzen, und<br />

das bis zu einer Flügelhöhe von 2300<br />

mm. Mit Janisol Arte 66 lässt sich die<br />

Öffnungsart „Drehkipp“ auch bei besonderen<br />

Anforderungen der Denkmalpflege<br />

an schmale Rahmen realisieren. Weil die<br />

Flügel der Stulpfenster in der Breite das<br />

erforderliche Mindestmaß jedoch deutlich<br />

unterschritten, wurden sie mit eigens<br />

zusammengestellten Sonderbeschlägen<br />

realisiert. Das Ergebnis ist überzeugend:<br />

„Die Öffnungsart ‚Drehkipp‘ funktioniert<br />

trotz der schmalen Proportionen einwandfrei“,<br />

bestätigt Schimtenings.<br />

Mehr Platz<br />

für die Kinder<br />

Die generalsanierte und erweiterte Kindertagesstätte<br />

an der Haimhauser Straße<br />

wurde zu Beginn des Schuljahres im<br />

Herbst 2023 wieder eröffnet. Beherbergte<br />

das Haus vor der Sanierung vier Gruppen<br />

mit insgesamt hundert Kindern, so<br />

hat sich an dieser Kapazität grundsätzlich<br />

nichts geändert. Mit dem Erweiterungsbau<br />

werden vielmehr die Gruppen- und<br />

Mehrzweckräume bereitgestellt, an denen<br />

es zuvor mangelte. Zudem entstand ein<br />

ruhiger, von der Straße geschützter Innenhof<br />

als Außenspielbereich.<br />

Bautafel<br />

Bauherrin:<br />

Landeshauptstadt München,<br />

Referat für Bildung und Sport,<br />

Baureferat (Projektleitung)<br />

Architekten:<br />

Braun Architekten, München<br />

Verwendete Stahlprofilsysteme:<br />

VISS Fassade TVS, Janisol Türen,<br />

Janisol Arte 66 Fenster<br />

Systemlieferant:<br />

Schüco Stahlsysteme Jansen,<br />

Bielefeld<br />

Systemhersteller:<br />

Jansen AG, Oberriet/CH<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

7


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Kita in Duisburg<br />

Erste Kita mit neuem Stahl-Holz-Modulbauweise-System<br />

Iris Darstein-Ebner<br />

Kita-Plätze sind in vielen Städten und Gemeinden Mangelware, auch in Duisburg. Viele Betreuungseinrichtungen<br />

der Stadt sind dringend sanierungsbedürftig oder sollen komplett<br />

durch Neubauten ersetzt werden – wie die Städtische Kindertageseinrichtung Herkenweg im<br />

Stadtteil Rheinhausen. Anfang 2023 wurde das Gebäude aus den 1970er Jahren abgetragen.<br />

Seither nutzen die Kinder und ihre Erzieher als Ausweichstandort eine Containeranlage an der<br />

Schwarzenberger Straße, gleich um die Ecke. Doch nicht mehr lange: Die neue Kita ist schon<br />

bald bezugsbereit! In nur knapp vier Monaten Bauzeit konnte das Modulbauunternehmen<br />

Alho im Auftrag der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft Gebag auf dem alten Grundstück<br />

einen hochwertigen Neubau realisieren und ihn im November 2023 schlüsselfertig übergeben.<br />

Das Besondere: Die zweigeschossige Kita wurde als erstes Gebäude im neu entwickelten<br />

Bausystem Alho Hybrid 4.0 aus Stahl und Holz realisiert. Für die Stadt Duisburg und die Gebag<br />

ist dieses Pilotprojekt ein wegweisender Schritt zu mehr Nachhaltigkeit im Bauen, und für den<br />

Modulbauspezialisten die erste Möglichkeit zu zeigen, welche Vorteile im neuen Bausystem<br />

stecken.<br />

In den vergangenen Jahren hat der<br />

Nachhaltigkeitsgedanke verstärkt zu<br />

einem Wandel in der Baubranche geführt.<br />

Die Verwendung nachwachsender<br />

Rohstoffe – allen voran Holz – rückte stark<br />

in den Fokus von Planern und Projektverantwortlichen.<br />

Doch auch Holz ist eine<br />

wertvolle, endliche Ressource, deren<br />

Einsatz mit Maß erfolgen muss: Studien<br />

zufolge wird bereits heute mehr Holz<br />

verbraucht, als nachhaltig aus deutschen<br />

Wäldern entnommen werden kann.<br />

Wichtig ist daher die Nutzung kontrolliert<br />

nachhaltiger Ressourcen, um eine Gefährdung<br />

für die Wälder auszuschließen.<br />

In nur knapp vier Monaten Bauzeit wurde auf dem alten Grundstück der Städtischen Kindertageseinrichtung Herkenweg ein hochwertiger<br />

Neubau realisiert und im November 2023 schlüsselfertig übergeben. Das Besondere: Die zweigeschossige Kita wurde als erstes Gebäude in<br />

neu entwickelter Stahl-Holz-Modulbauweise realisiert.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Alho | Markus Steur<br />

8 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


schulen / kindergärten<br />

special<br />

Stahl und Holz<br />

nachhaltig kombiniert<br />

Alho hat sich intensiv mit dieser Thematik<br />

auseinandergesetzt und pünktlich zur Bau<br />

2023 das neue Bausystem Alho Hybrid<br />

4.0 vorgestellt. Dieses Bausystem wurde<br />

mit dem Fokus auf einen hohen Vorfertigungsgrad,<br />

Digitalisierung und Optimierung<br />

des Bauprozesses enzwickelt und<br />

setzt dabei auf eine intelligente Kombination<br />

der Baustoffe Stahl und Holz: Dabei<br />

bildet der bewährte Stahlrahmen das<br />

solide Rückgrat der Raumtragwerk-Konstruktion.<br />

Stahl verleiht Stabilität, sichert<br />

die Tragfähigkeit und erhöht durch seine<br />

schlanken Querschnitte die Flächeneffizienz.<br />

Die filigrane, freitragende Stahlrahmenkonstruktion<br />

mit ausschließlich<br />

nichttragenden Wänden gewährleistet<br />

eine dauerhafte Nutzungsflexibilität und<br />

somit ein möglichst langes Gebäudeleben.<br />

Der Einsatz von Holz erfolgt gezielt<br />

im Boden-, Wand- und Deckenaufbau, wo<br />

es zu einem gesunden und angenehmen<br />

Innenraumklima beitragen kann.<br />

Den Gruppenräumen ist im Obergeschoss ein Laubengang vorgelagert, der als Fluchtweg dient<br />

und den Kindern täglich einen direkten Zugang zum Garten ermöglicht.<br />

Wie viel CO 2<br />

kann<br />

mit der Stahl-Holz-<br />

Modulbauweise im<br />

Vergleich zur Massivbauweise<br />

einsparen?<br />

Gebäude, die mit dem neuen Hybrid-<br />

Bausystem errichtet werden, erreichen<br />

in der Modulkonstruktion einen Holzvolumenanteil<br />

von rund 70 %, wobei 30 %<br />

Stahl für das Tragwerk verbleiben. Das<br />

im Gebäude verbaute Holz kann am Ende<br />

des Gebäudelebenszyklus beispielsweise<br />

als Bauholz wiederverwertet werden.<br />

Stahl wiederum ist heute das weltweit<br />

am meisten recycelte Material: 99 % des<br />

Baustahls werden recycelt, 88 % davon,<br />

indem er eingeschmolzen und zu neuem<br />

Stahl verarbeitet wird. Durch das Stahlrecycling<br />

werden allein in Deutschland<br />

jährlich mehr als 20 Millionen Tonnen<br />

CO 2<br />

pro Jahr vermieden. Bei Alho kommt<br />

seit 2023 zudem vermehrt „grüner“ Stahl<br />

zum Einsatz, der einen noch geringeren<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck aufweist und eine<br />

weitere CO 2<br />

-Einsparung von rund 30 %<br />

möglich macht.<br />

Die Städtische Kindertageseinrichtung<br />

Herkenweg wurde in Stahl-Holz-<br />

Modulbauweise unter Verwendung von<br />

Recyclingstahl ausgeführt. Berechnungen<br />

haben ergeben, dass bei einem Bauwerk<br />

in Holz-Stahl-Modulbauweise durchschnittlich<br />

insgesamt rund 26 % CO 2<br />

im<br />

Vergleich zum Massivbau (hier: Stahlbetonbauweise)<br />

eingespart werden. Betrachtet<br />

man einzelne Bauteile, so schneidet<br />

Jeder Gruppenraum verfügt über eine eigene „Kinderküche“, in der gemeinsam mit den Kindern<br />

und unabhängig vom Großbetrieb ein Imbiss zubereitet werden kann.<br />

beispielsweise ein Quadratmeter Außenwand,<br />

der in dem Hybrid-System erstellt<br />

wurde, im Vergleich zu einem Quadratmeter<br />

Außenwand aus herkömmlichen<br />

Betonfertigteilen bei gleicher Dimensionierung<br />

sogar um 56 % besser ab.<br />

Für die Städtische Kindertageseinrichtung<br />

Herkenweg bedeutet das konkret: 76,6<br />

Tonnen CO 2<br />

-Einsparung im Vergleich zur<br />

Errichtung als Massivbau mit Betonfertigteilen.<br />

Nachhaltigkeit im Blick<br />

1872 wurde die Gebag als Duisburger<br />

Gemeinnützige Baugesellschaft AG gegründet<br />

und zählt heute zu den ältesten<br />

Wohnungsbaugesellschaften Deutschlands.<br />

Im Jahr 2023 hat die Stadt<br />

Duisburg den Neubau und die Sanierung<br />

sowie die technische wie kaufmännische<br />

Bewirtschaftung aller städtischen Kitas in<br />

einem eigenen Sondervermögen gebündelt<br />

und der Gebag die Betriebsführung<br />

überlassen. „Als sinnvolle Ergänzung<br />

unseres Wohnbausektors tragen der Bau<br />

und die Bewirtschaftung der Duisburger<br />

Kitas zur ganzheitlichen Entwicklung<br />

unserer Quartiere bei“, schildert Bernd<br />

Wortmeyer, Geschäftsführer der Gebag,<br />

die Situation. „Als nachhaltiges und<br />

soziales Wohnungsunternehmen sehen<br />

wir es zudem als unsere Pflicht an, beim<br />

Bauen neue Wege zu gehen und ver-<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

9


special<br />

schulen / kindergärten<br />

antwortungsvoll für die nachfolgenden<br />

Generationen zu agieren“, so Wortmeyer<br />

weiter. „Dazu gehört, dass wir bei allen<br />

Bauprojekten die Themen Ressourcenschonung,<br />

den nachhaltigen, materialeffizienten<br />

Umgang mit Baumaterialien<br />

sowie Baustoffrecycling berücksichtigen<br />

und mitdenken.“ Bernd Wortmeyer: „Darum<br />

waren wir begeistert, als Alho uns die<br />

nachhaltige, neue Bauweise als Duisburger<br />

Pilotprojekt vorschlug. Gerne haben<br />

wir uns für diesen innovativen Weg<br />

entschieden. Er erfüllt nicht nur unsere<br />

hohen Qualitätsansprüche an gesundes,<br />

nachhaltiges und zukunftsfähiges Bauen,<br />

sondern setzt zudem neue Maßstäbe im<br />

Bauwesen hinsichtlich Ressourcenschonung,<br />

Zero Waste und einer Kreislaufwirtschaft<br />

nach dem Cradle to Cradle-Prinzip.“<br />

Seit Jahren<br />

auf moderne<br />

Modulbauweise gesetzt<br />

Die Bestands-Kita im Herkenweg in<br />

Duisburg aus den 1970er Jahren war<br />

nach rund 50 langen Betriebsjahren nicht<br />

mehr zeitgemäß, weshalb sich die Gebag<br />

sich für einen modernen, energieeffizienten<br />

Neubau entschied und das alte<br />

Gebäude abtragen ließ. „Die Städtische<br />

Kindertageseinrichtung Herkenweg ist ein<br />

Pilotprojekt in Sachen Stahl-Holz-Modulbauweise,<br />

sie ist aber nicht unsere erste<br />

Modulbau-Kita“, erklärt Bernd Wortmeyer<br />

und nennt auch gleich Gründe dafür: „Uns<br />

als Baugesellschaft garantiert die Modulbauweise<br />

eine hohe Planungs-, Termin-,<br />

und Kostensicherheit. Projekte lassen sich<br />

damit im Vergleich zur konventionellen<br />

Bauweise wesentlich schneller umsetzen<br />

und nutzen.“<br />

Im Fall der Städtischen Kindertageseinrichtung<br />

Herkenweg basiert der Entwurf<br />

auf einer eigenen Gebäudeplanung der<br />

Gebag, die von Alho für die moderne<br />

Stahl-Holz-Modulbauweise angepasst<br />

wurde. In einer Bauzeit von nur vier<br />

Monaten wurden 14 im Werk präzise<br />

vorgefertigte Module zu einem hochwertigen<br />

Kita-Gebäude montiert und schlüsselfertig<br />

ausgebaut. Auf zwei Geschossen<br />

mit einer Gesamtfläche von rund 875 m 2<br />

haben vier Kita-Gruppen für insgesamt 80<br />

Kinder Platz. Im Erdgeschoss sind zwei<br />

Gruppenräume mit den zugehörigen Nebenräumen<br />

und Garderobenzonen funktional<br />

angeordnet. Die sanitären Anlagen<br />

befinden sich nicht weit davon entfernt in<br />

einem innenliegenden Kern.<br />

Das Büro der Einrichtungsleitung liegt<br />

zentral und für die Eltern schnell erreichbar<br />

direkt am Eingang, der in ein großzügiges<br />

Foyer führt und anschließend in<br />

einen Spielflur übergeht. Eine Küche mit<br />

In den etwas kleineren Nebenräumen ist Platz für ruhiges Malen oder Vorlesen. Auf den Treppchen<br />

und Spielwürfeln können selbst kleinere Kinder einen Blick nach draußen werfen.<br />

großem Vorratsraum stellt die Essensversorgung<br />

der Kinder und Erzieher in der<br />

Einrichtung sicher. Zudem verfügt jeder<br />

Gruppenraum über eine eigene „Kinderküche“,<br />

in der gemeinsam mit den Kindern<br />

und unabhängig vom Großbetrieb ein<br />

Imbiss zubereitet werden kann. Technikund<br />

Hauswirtschaftsflächen sowie ein<br />

Außengeräteraum ergänzen das Raumprogramm<br />

auf dieser Etage.<br />

Ein rollstuhlgerechtes WC sowie ein<br />

Aufzug gewährleisten die barrierefreie<br />

Nutzung des Gebäudes. Zudem führt<br />

ein abgeschlossenes Treppenhaus ins<br />

Obergeschoss. Dort befinden sich neben<br />

zwei weiteren Gruppenräumen inklusive<br />

Nebenraum und Schlafraum für die<br />

Kleinsten auch der Aufenthaltsraum für<br />

das Kita-Personal. Highlight ist der rund<br />

64 m 2 große, stützenfrei konzipierte<br />

Bewegungsraum: Je nach Bedarf können<br />

hier Spielfelder auf den Boden projiziert<br />

werden und weitere gemeinschaftliche<br />

Spiel-Angebot stattfinden, so dass die<br />

Kinder auch bei schlechtem Wetter<br />

nicht auf Bewegung verzichten müssen.<br />

Zudem bietet der Raum genügend Platz<br />

für Feste und größere Veranstaltungen<br />

der Einrichtung.<br />

Helle, freundliche<br />

Innenräume,<br />

ökologische Qualität<br />

Insgesamt prägen helle Farben und<br />

angenehme Materialien die Innenräume.<br />

So wurde in allen Gruppenräumen ein<br />

elastischer Vinyl-Designboden verlegt, im<br />

Indoor-Spielplatz sogar das Naturmaterial<br />

Linoleum mit Korkunterlage für maximalen<br />

Trittschallschutz in den darunterliegenden<br />

Räumen.<br />

Große, bodentiefe Fenster und eine Lichtkuppel<br />

im Flachdach lassen viel Tageslicht<br />

ins Gebäude. Den Gruppenräumen<br />

ist im Obergeschoss ein Laubengang vorgelagert,<br />

der als Fluchtweg dient und den<br />

Kindern täglich einen direkten Zugang<br />

zum Garten ermöglicht. Mit seiner hell<br />

verputzten Wärmedämmverbundfassade<br />

fügt sich der Neubau gut in das Stadtbild<br />

von Rheinhausen ein. Gelbe Wandfelder<br />

setzen sonnige Farbakzente.<br />

Zur ökologischen Qualität trägt auch das<br />

Flachdach mit seiner extensiven Begrünung<br />

bei: Es stärkt nicht nur die Biodiversität<br />

in der Stadt, sondern schützt auch<br />

die Innenräume im Sommer vor Überhitzung.<br />

So gleicht es die vom Neubau<br />

versiegelte Bodenfläche ökologisch aus.<br />

Außerdem trägt das Dach eine Photovoltaikanlage,<br />

die mit ihren insgesamt 61<br />

Modulen eine Leistung von 23 kW Peak<br />

liefert – und damit ausreichend Strom<br />

für die Beheizung des Gebäudes mittels<br />

umweltfreundlicher Luft- Wasser-Wärmepumpe.<br />

Die Wärme wird im gesamten<br />

Haus über eine Fußbodenheizung verteilt,<br />

was den Kindern eine angenehme Aufenthalts-<br />

und Spielqualität garantiert.<br />

„Wir freuen uns sehr, dass bei diesem<br />

Pilotprojekt die Zusammenarbeit mit Alho<br />

insgesamt wieder sehr professionell und<br />

zuverlässig ablief – insbesondere im Hinblick<br />

auf eine termin- und kostengerechte<br />

sowie qualitätvolle Umsetzung der vereinbarten<br />

Leistungen“, fasst Bernd Wortmeyer<br />

abschießend zusammen. Bereits im<br />

März wurden die Räumlichkeiten an den<br />

Kita-Träger – das Jugendamt der Stadt<br />

Duisburg – übergeben. Dann konnten<br />

die Kinder ihrer Interims-Kita den Rücken<br />

kehren und das neue Haus voll und ganz<br />

in Beschlag nehmen, es mit Leben füllen<br />

und zu ihrem zweiten Zuhause machen.<br />

10 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


Lösungen<br />

für Energieeffizienz?<br />

Machen wir!<br />

remmers.com


Kapillaraktive Innendämmung auf<br />

höchstem Niveau mit iQ-Therm 2.0<br />

Gerade in unsanierten Altbauten lassen sich durch eine optimale Innendämmung<br />

große Mengen Heizenergie und damit auch Kosten und CO 2<br />

-Emissionen einsparen.<br />

Mit der Weiterentwicklung des bewährten Produktsystems iQ-Therm bietet<br />

Remmers jetzt die Möglichkeit, extrem hohe Dämmeigenschaften mit sicherem<br />

kapillaraktiven Feuchtetransfer platzsparend zu kombinieren.<br />

Ganz gleich, ob Wohnungen, Keller oder sporadisch genutzte Sportoder<br />

Hobbybereiche: Die High-Performance-Lösung iQ-Therm 2.0<br />

mit neuer Streifentechnologie eignet sich für jede Dämmanforderung<br />

in Innenräumen.<br />

Das Produkt ist hoch wärmedämmend und erreicht Bemessungswerte<br />

der Wärmeleitfähigkeit λ im System von 0,028 bis 0,031 W/(mK) –<br />

das bedeutet geringere Energiekosten und schützt die Umwelt.<br />

Zugleich verhindert iQ-Therm 2.0 sicher die Schimmelpilzbildung im<br />

Innenraum, da meist schon 30 Millimeter Dämmung an jeder Stelle<br />

der Innenoberflächen den „Hygienischen Mindestwärmeschutz“<br />

garantiert.<br />

Ein rundum durchdachtes System – für<br />

ein Plus an Energieeffizienz, ein besseres<br />

Raumklima und mehr Wohnkomfort.<br />

Darüber hinaus kann auch der zum System gehörende klimaaktive<br />

Ansetzkleber und Dünnschichtputz iQ M universal Feuchtigkeit<br />

aufnehmen, zwischenspeichern und bei niedriger Luftfeuchte effektiv<br />

wieder abgeben.<br />

Weitere Informationen<br />

erhalten Sie unter:<br />

remmers.com


schulen / kindergärten<br />

special<br />

Grundschule Hirrlingen<br />

Optimale Lernumgebung<br />

Jens Wierichs<br />

Die Planung einer Schule stellt selten die Gebäudeautomation in den Fokus. Geht man<br />

diesen Planungspunkt jedoch sorgsam an, können richtig gute Lernumgebungen entstehen.<br />

Ein Fenstergriff, ein Lichtschalter<br />

und ein paar Neonröhren – die<br />

Gebäudetechnik in Schulen ist<br />

häufig wenig bis gar nicht vorhanden.<br />

Dabei verbessert eine sinnvolle<br />

TGA die Lernumgebung und erhöht<br />

damit die Chancen auf guten Lernerfolg.<br />

In Hirrlingen im Landkreis Tübingen<br />

hat man dies verstanden und<br />

die Erweiterung der örtlichen Schule<br />

entsprechend geplant und realisiert.<br />

Ein weiterer Vorteil: Die Automatisierung<br />

vermeidet Fehlbedienungen<br />

und schafft eigenständig zuverlässig<br />

optimale Raumbedingungen.<br />

Architektur aus der<br />

Kinderperspektive<br />

Der Neubau bietet neben drei<br />

Klassenräumen auch vier Räume zur<br />

Kernzeitbetreuung. Architekt Frank<br />

Schillinger vom Büro Schillinger Architekten<br />

aus Rottenburg schildert die<br />

Anforderungen: „Aus unserer Sicht<br />

sollte sich der Erweiterungsbau in die<br />

kleinteilige Dorfstruktur einfügen, mit<br />

dem vorhandenen Raum auskommen<br />

und Erweiterungspotenzial bieten.“<br />

So entstand eine L-förmige Gebäudeform<br />

mit einer Terrasse mit Aufstockungspotenzial<br />

für zwei weitere<br />

Klassenräume. Der Architekt legte<br />

Wert auf eine freundliche, warme Atmosphäre:<br />

„Wenn Sechsjährige zum<br />

ersten Mal ihre neue Schule betreten,<br />

sind sie aufgeregt oder haben eventuell<br />

Versagensängste“, beschreibt er<br />

die Situation aus Kinderperspektive.<br />

„Mit warmen Materialien und einer<br />

ruhigen Akustik kann der Übergang in<br />

einen neuen Lebensraum behutsam<br />

und motivierend geschehen. Solche<br />

ersten Eindrücke bleiben hängen.“<br />

Trotz des Kostendrucks, dem alle<br />

öffentlichen Gebäude unterliegen, gelang<br />

es Schillinger, Akzente zu setzen.<br />

Farbgebung und Materialien erinnern<br />

an einen Laubwald zu verschiedenen<br />

Jahreszeiten. Schallabsorbierende<br />

Decken, zum Teil mit einer offenen,<br />

raumhaltigen Dachform, sorgen für<br />

eine ruhige Akustik und ein großzügiges<br />

Raumerlebnis. Eine Besonderheit ist<br />

unter anderem der Boden aus massiven<br />

Eichendielen. Er kann mehrfach abgeschliffen<br />

werden. Während ein Boden<br />

aus Gummi oder Kautschuk komplett<br />

ausgewechselt werden müsste, ist<br />

diese Wahl sowohl nachhaltig als auch<br />

wirtschaftlich.<br />

Fokus: Energie sparen<br />

Passend zur nachhaltigen Architektur<br />

nutzte Schillinger auch bei der Gebäudetechnik<br />

alle Möglichkeiten, um Energie<br />

zu sparen. Neben einer Steuerung für<br />

Beleuchtung und Beschattung gehört<br />

dazu auch eine Lüftungsanlage. Sie<br />

bietet vor allem in der kalten Jahreszeit<br />

erhebliche Vorteile. Die Luftqualität in<br />

den Räumen bleibt auch ohne regelmäßiges<br />

Stoßlüften hoch. Die Lüftung<br />

springt an, wenn der CO 2<br />

-Gehalt im<br />

Klassenzimmer einen vorgegebenen<br />

Wert übersteigt. Gleichzeitig lässt sich<br />

durch Wärmerückgewinnung sehr viel<br />

Energie einsparen. Eine PV-Anlage auf<br />

dem Dach erzeugt in der Regel mehr<br />

Energie, als die Lüftungsanlage benötigt.<br />

Der Überschuss geht in den Altbau.<br />

Dadurch entfallen Batteriespeicher oder<br />

aufwendige Verfahren zur Einspeisung<br />

in das öffentliche Netz.<br />

Mehr Zeit für<br />

das Wesentliche<br />

„Wenn die Lehrkraft ins Zimmer kommt,<br />

unterwegs noch ein paar Nachzügler<br />

eingesammelt hat, die Klasse auf die<br />

Stühle bringen muss und den Unterricht<br />

beginnen will, kann sie nicht auch noch<br />

Zeit damit verbringen, die Lüftung und<br />

die Jalousien zu bedienen“, beschreibt<br />

Schillinger den Schulalltag. „Alle<br />

Erweiterunsgbau der Grundschule in Hirrlingen: Die kleinteilige Struktur fügt sich gut in die<br />

Umgebung ein.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): christoph/alt fotografie Elmshorn<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

13


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Die L-förmige Gebäudeform mit einer Terrasse<br />

bietet Aufstockungspotenzial für zwei weitere<br />

Klassenräume.<br />

Bis zum First offen sind die Klassenräume im<br />

oberen Geschoss.<br />

Helle, freundliche Klassenzimmer mit natürlicher<br />

Farbgebung bieten eine gute Lernatmosphäre.<br />

Beteiligten haben sich sehr viel Mühe<br />

gegeben, die Gebäudeautomation so zu<br />

gestalten, dass die Nutzer nicht eingreifen<br />

müssen. Wenn bei so vielen Personen<br />

jeder irgendetwas schaltet, funktioniert<br />

das nicht. Wir hatten schon Vortragsräume<br />

an Instituten, bei denen die Anwender<br />

mit drei Lichtszenarien überfordert waren.<br />

Wenn die Automatik möglichst viel regelt,<br />

sorge ich für Entlastung und habe die<br />

höchste Energieverbrauchseffizienz.“<br />

Die Automatisierung sollte die Beleuchtung,<br />

die Beschattung sowie die Lüftung<br />

der Klassenzimmer und der Toiletten<br />

umfassen. Mit der Installation und Programmierung<br />

der Anlage wurde die Firma<br />

Elektro-Zug aus dem nahegelegenen Rottenburg<br />

am Neckar beauftragt. Der langjährige<br />

Mitarbeiter und Teilhaber Lorenz<br />

Hoch betreute das Projekt. Er kümmerte<br />

sich auch um die Auswahl der Komponenten<br />

und fand bei Theben eine besonders<br />

interessante und passende Lösung.<br />

Ein Multisensor<br />

für viele Aufgaben<br />

Auf der Suche nach der passenden<br />

Sensorik sprach Lorenz Hoch die Firma<br />

Theben an: „Wir haben schon lange<br />

einen guten Kontakt. Theben bietet einen<br />

sehr guten Support und kann zuverlässig<br />

liefern, wohl auch durch die Fertigung<br />

in Haigerloch“, erläutert er. Gemeinsam<br />

mit Theben suchte er nach dem passenden<br />

Produkt. Vor Ort besprach man die<br />

verschiedenen Positionen für die Präsenzmelder.<br />

In diesem Gespräch stellte<br />

sich heraus, dass in den Zimmern auch<br />

die Luftgüte gemessen werden sollte.<br />

Zur Übernahme beider Aufgaben mit<br />

einem Bauteil erwies sich der Multisensor<br />

thePrema P360 KNX AP Multi WH als<br />

ideal. Dieser KNX-Multisensor besteht<br />

aus einem Passiv-Infrarot-Präsenzmelder<br />

mit quadratischem Erfassungsbereich<br />

und einem Raumluftsensor, der die CO 2<br />

-<br />

Konzentration, die relative Feuchtigkeit,<br />

die Temperatur und den Luftdruck erfasst.<br />

Der ringförmige Sensor dient zugleich<br />

als Sockel, auf dem der Präsenzmelder<br />

montiert wird. Dies ist sogar nachträglich<br />

möglich. In der Kombination bilden die<br />

Sensoren zwei Busteilnehmer, benötigen<br />

aber nur einen KNX-Anschluss – eine<br />

Lösung, die auch Schillinger gefällt: „Als<br />

Architekt möchte ich am liebsten eine<br />

ruhige Decke ganz ohne Melder“, weist er<br />

auf die ästhetischen Aspekte hin. „Mit so<br />

einem multifunktionalen Sensor können<br />

wir den Raum schöner gestalten. Da verbauen<br />

wir uns nicht die ganze Decke.“<br />

Diesen gestalterischen Anforderungen<br />

kommen die Sensoren auch an anderer<br />

Stelle entgegen: In den Fluren sind die<br />

Präsenzmelder thePassa installiert. Das<br />

Design gleicht dem thePrema, aber der<br />

Erfassungsbereich beträgt 5 m x 30 m.<br />

Damit kann man einen langen Flur mit<br />

nur einem Melder erfassen. Das bedeutet<br />

weniger Auslässe, geringerer Installationsaufwand<br />

und ein ruhiges Deckenbild.<br />

Präsenzmelder und Sensoren für Luftfeuchtigkeit<br />

in den Sanitärbereichen<br />

ergänzen die Anlage.<br />

Der Technik<br />

nicht ausgeliefert<br />

Schillinger legte größten Wert darauf,<br />

dass die Technik so weit wie möglich<br />

automatisch arbeitet, die Anwender<br />

aber nicht bevormundet. So lassen sich<br />

Beleuchtung und Beschattung unabhängig<br />

von der Automatik jederzeit manuell<br />

regeln, wenn etwa der Raum für eine<br />

Filmvorführung dunkel bleiben muss oder<br />

die volle Morgensonne ins Zimmer scheinen<br />

soll. Mit der Sensorik von Theben ließ<br />

sich auch dies ohne Einschränkungen umsetzen,<br />

wie Lorenz Hoch berichtet: „Wir<br />

hatten anfangs etwas Probleme mit dem<br />

manuellen Übersteuern. Dazu wollten<br />

wir den Sensor sperren. Aber wann und<br />

wie soll er wieder entsperrt werden? Wir<br />

haben Theben angesprochen und bekamen<br />

schnell eine Lösung: Der thePrema<br />

lässt sich so parametrieren, dass man ihn<br />

ganz einfach direkt übersteuern kann. Er<br />

erkennt den manuellen Befehl und sendet<br />

dann keine Steuerbefehle mehr, solange<br />

er Präsenz erfasst. Jedes Präsenzsignal<br />

startet eine einstellbare Nachlaufzeit. Wir<br />

haben sie auf 20 min gesetzt. Erst wenn<br />

diese abgelaufen ist, geht der Melder<br />

zurück auf Automatik.“<br />

Nachtauskühlung über<br />

die Lüftung gesteuert<br />

Die Steuerung sorgt aber nicht nur dafür,<br />

dass vergessene Lichter nach kurzer Zeit<br />

ausgeschaltet werden, sie stellt sich auch<br />

auf unterschiedliche Jahres-, Schul- und Ferienzeiten<br />

ein. Im Winter fährt die Lüftung<br />

in einem Zimmer hoch, sobald der CO 2<br />

-<br />

Melder anschlägt. Erkennt der Präsenzmelder<br />

Abwesenheit, stoppt die Lüftung nach<br />

einer Nachlaufzeit von zwei Stunden.<br />

Im Sommerbetrieb wird die Anlage für<br />

die Nachtauskühlung benutzt. Ist die<br />

Temperaturdifferenz außen / innen groß<br />

genug, läuft die Lüftung. So sind die<br />

Klassenräume morgens angenehm kühl.<br />

Bei Außentemperaturen unter 22 °C<br />

startet die Lüftung auch, wenn die CO 2<br />

-<br />

Werte zu hoch sind. Bei höheren Temperaturen<br />

– nur dann ist noch Handbetrieb<br />

gefragt – öffnen die Lehrkräfte bei Bedarf<br />

die Fenster an der sonnenabgewandten<br />

Raumseite. Schillinger hat dafür alle<br />

Räume so geplant, dass sie Fenster zu<br />

mehreren Seiten aufweisen.<br />

14 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


HUECK Trigon FS<br />

Aluminium-Fassadensystem<br />

Der thePrema P360 KNX AP Multi WH besteht<br />

aus einem Passiv-Infrarot-Präsenzmelder und<br />

einem Raumluftsensor.<br />

Unterstützt wird die Lüftung durch die tageszeitabhängige<br />

Jalousie-Steuerung. Je<br />

nach Sonnenstand und Temperatur sorgt<br />

die Beschattung für kühle Räume oder<br />

fängt im Winter auch einmal Sonnenwärme<br />

ein. Priorität haben dabei immer<br />

die Anwesenheit von Personen im Raum<br />

oder die höchste Instanz – die manuelle<br />

Steuerung.<br />

Generell ist die Automatik so ausgelegt,<br />

dass noch nicht einmal ein manuelles<br />

Umschalten während der Ferien nötig<br />

ist. Wird keine Präsenz erfasst, geht die<br />

Anlage in einen Minimalbetrieb.<br />

Zentralpanel<br />

im Lehrerzimmer<br />

Ganz ohne Bedienpanel kommt auch die<br />

beste Automatik nicht aus. Es befindet<br />

sich im Lehrerzimmer und zeigt Zustände,<br />

wie die Luftqualität in den Räumen oder<br />

Störungen an. Auch Zentralfunktionen,<br />

wie das Ein- und Ausschalten der gesamten<br />

Beleuchtung sind hier hinterlegt.<br />

Besonders erwähnenswert ist die Pandemie-Funktion.<br />

Auf dem Touchscreen<br />

lässt sich die Anlage per Button auf<br />

Pandemiebetrieb stellen. Das ist nicht nur<br />

in Pandemiezeiten, sondern auch in der<br />

Erkältungszeit von Vorteil. Die Lüftungen<br />

in Klassenzimmern und Sanitäranlagen<br />

laufen in diesem Fall bei Präsenz ständig,<br />

unabhängig vom CO 2<br />

-Gehalt. Nur wenn<br />

die Außentemperaturen zu hoch sind,<br />

müssen die Fenster gemäß den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Zyklen geöffnet<br />

werden. Die Lüftung würde sonst zu viel<br />

Warmluft in die Klassenzimmer bringen.<br />

Ungeheuer schlank.<br />

Unglaublich stark.<br />

Unendlich kombinierbar.<br />

Unbeschreiblich elegant.<br />

UNSERE FASSADE.<br />

Insgesamt bietet das Konzept mit einer<br />

überschaubaren Investition ein Maximum<br />

an Energieeffizienz und Komfort.<br />

hueck.com<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

15


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Kita in Kasten, Niederösterreich<br />

Bäder speziell für die Kleinsten<br />

In der Tagesbetreuung KinderZeit im niederösterreichischen Kasten geht es bunt zu. Das liegt<br />

an der aufgeweckten „Klientel“, die hier betreut wird, aber auch an den Farbakzenten der kindgerechten<br />

Badserie.<br />

Design fördert dabei ganz spielerisch<br />

und nachhaltig die Freude von Kindern<br />

am Waschen und Zähneputzen. In der<br />

Kita KinderZeit unterstützt die Sanitärproduktreihe<br />

Geberit Bambini die Arbeit<br />

der Erzieherinnen und Erzieher mit einer<br />

kindgerechten Gestaltung. Diese wird den<br />

Bedürfnissen von Kindern verschiedener<br />

Altersgruppen ebenso gerecht wie den<br />

Anforderungen der Betreuer und des<br />

Reinigungspersonals.<br />

Hygienisch und<br />

reinigungsfreundlich<br />

Die Möbel und Spielgeräte der Kita KinderZeit sind innen und außen aus Naturholz gefertigt.<br />

In der neu gebauten Kindertagesstätte<br />

KinderZeit im niederösterreichischen<br />

Kasten dreht sich alles um das Wohl<br />

von Kleinkindern. Ob Spielecke, Ruhezone<br />

oder Gartenbereich – die hochwertige<br />

Ausstattung orientiert sich an den<br />

individuellen Bedürfnissen der Ein- bis<br />

Dreijährigen.<br />

Natürlich und Nachhaltig<br />

Bis zu 15 Kinder können im modernen<br />

Holzgebäude mit Outdoorbereich betreut<br />

werden. Ein wichtiges Angebot, das<br />

von berufstätigen Eltern der Umgebung<br />

genutzt wird, denn in Kasten und Umgebung<br />

gab es zuvor keine Einrichtung für<br />

die Kleinkindbetreuung. „Eine Lücke, die<br />

wir unbedingt schließen wollten“, sagt<br />

Leiterin Ruth-Maria Hausmann.<br />

Bei der Gebäudeplanung und Umsetzung<br />

war ihr Ehemann Andreas Hausmann<br />

involviert. Mit seinem Unternehmen<br />

Bauphysik Hausmann ist er Experte für<br />

Fragen rund um Energieeffizienz, Wärmedämmung<br />

und Schallschutz. Gemeinsam<br />

entschieden sich beide für den umfassenden<br />

Einsatz von Holz: „Der Bezug zur<br />

Natur ist ein wesentlicher Bestandteil des<br />

pädagogischen Konzepts der KinderZeit.<br />

Schon deshalb war es naheliegend, sich<br />

für eine nachhaltige Holzbauweise zu<br />

entscheiden. Holz sorgt für ein wohltuendes<br />

Raumklima und eine gute Akustik“,<br />

sagt er. Mit einer Fotovoltaikanlage auf<br />

dem Dach, einer Luftwärmepumpe und<br />

einer E-Ladestation am Parkplatz wurden<br />

weitere Akzente in Sachen Nachhaltigkeit<br />

gesetzt. Auch bei der Einrichtung und bei<br />

den Spielsachen der Kindertagesstätte<br />

dominiert hochwertiges Holz.<br />

Neben Spiel und Spaß geht es bereits bei<br />

den Allerkleinsten um den Erwerb von<br />

Kompetenzen, zum Beispiel dem Erlernen<br />

von Hygienegewohnheiten. Die vier Pädagoginnen<br />

der KinderZeit wissen genau,<br />

wie sie die Kinder zum eigenständigen<br />

Toilettengang und Händewaschen motivieren<br />

können: Vorbildwirkung, Geduld<br />

und die richtige Sanitärausstattung helfen.<br />

Kindgerechter<br />

Waschraum<br />

Sanitärräume für Kinder tragen entscheidend<br />

zum Hygienestatus von<br />

Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas<br />

oder Schulen bei. Ein altersgerechtes<br />

Die aus dem Mineralwerkstoff Varicor<br />

gefertigten Waschtischlandschaften der<br />

Badserie Geberit Bambini sind besonders<br />

langlebig, weil das Material äußerst kratzund<br />

schlagfest ist. Zudem ist es fleckenunempfindlich<br />

und pflegeleicht, was gerade<br />

in Kindereinrichtungen wichtig ist. Neben<br />

Wasser landen beispielsweise gerne auch<br />

Matsch, Blätter oder Sand im Waschbecken.<br />

Dank ihrer Gestaltung ohne schwer<br />

erreichbare Ecken oder Kanten erleichtern<br />

Sanitärprodukte zudem die tägliche Reinigung.<br />

Neben seinen positiven Hygieneeigenschaften<br />

und der Reinigungsfreundlichkeit<br />

ist Varicor durch seine warme<br />

Oberfläche besonders angenehm in der<br />

Nutzung.<br />

Die verschiedenen Höhen der Waschlandschaften<br />

machen es Kindern unterschiedlicher<br />

Größe einfach, eigenständig Hygienegewohnheiten<br />

zu erwerben. Auch die<br />

Waschtische der Serie sind in altersgerechten<br />

Höhen zwischen 45 und 60 cm<br />

montierbar und somit für unterschiedlich<br />

große Kinder bestens geeignet. Ein nach<br />

vorne gezogenes Hahnloch erleichtert die<br />

Benutzung zusätzlich, sodass auch kurze<br />

Kinderarme bis unter den Wasserstrahl<br />

reichen können.<br />

Auch die Armaturen sind Teil der Bambini-Serie,<br />

die speziell für Sanitäranlagen in<br />

Kitas und Schulen entwickelt wurde. In<br />

der Betreuungsstätte bestätigt sich, dass<br />

die Kinder die bunten Elemente und kindgerechten<br />

Designs der Armaturen in den<br />

Grundfarben Rot, Gelb und Blau lieben.<br />

Dank dem Höhenunterschied bei den<br />

Waschtischlandschaften und den Wasch-<br />

16 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


schulen / kindergärten<br />

special<br />

tischen erreichen sie die Armaturen leicht<br />

und werden damit zum Experimentieren<br />

angeregt – mit Infrarotnutzerkennung<br />

sogar berührungslos und besonders<br />

hygienisch.<br />

Auch die WCs passen sich in jedem Detail<br />

optimal an die unterschiedlichen Altersstufen<br />

an. Die kindgerechte WC-Keramik<br />

mit Füßen sieht nicht nur optisch ansprechend<br />

für Kinder aus, sondern unterstützt,<br />

wenn die Beine noch nicht bis zum Boden<br />

reichen. Sanfte Rundungen der Keramiken<br />

und die Festhaltemöglichkeit an den<br />

WC-Sitzen schützen die Kleinen zusätzlich<br />

vor Verletzungen.<br />

Der für die Planung der Sanitärräume<br />

verantwortliche Biowärmeinstallateur<br />

Johannes Hausmann erklärt: „Geberit<br />

Bambini passt perfekt ins Konzept. Die<br />

Produkte sind pflegeleicht, hochwertig,<br />

funktional und kindgerecht. Außerdem<br />

fügen sie sich gut in die Räume ein.<br />

Die kindgerechten und farbenfrohen Geberit Bambini Waschplatzkonzepte fördern spielerisch<br />

Hygienegewohnheiten und können von Kindern verschiedener Größen- und Altersklassen<br />

genutzt werden.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Geberit/Anna Stöcher<br />

Die Waschplatzkonzepte machen es Kindern<br />

unterschiedlicher Größe leicht, die Armaturen,<br />

mit und ohne Infrarotnutzererkennung, zu<br />

erreichen. Für das spielerische Erlernen mit<br />

dem Umgang von Wasser kann zudem auch<br />

Wasser angestaut werden.<br />

GEMIETET<br />

GE<br />

WARTET<br />

FAGSI realisiert kurzfristig Schulen mit individueller Raumaufteilung und hochwertiger<br />

Ausstattung als attraktive Interimsgebäude während Umbau, Sanierung oder Neubau.<br />

Ihr Spezialist für temporäre Gebäude: FAGSI<br />

Schnell. Flexibel. Effizient. www.fagsi.com<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

17


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Baltic Schule in Lübeck<br />

Die Kühle der Nacht<br />

Kühlen mit einfacher Technik ist unter anderem an Schulen gefragt. Raffstore-Sonnenschutz<br />

und Nachtauskühlung über Lüftungsgitter sind dafür eine preiswerte und funktionstüchtige<br />

Lösung. An einer Lübecker Schule wurden im Rahmen einer Grundrenovierung einbruchhemmende<br />

Lüftungsgitter eingesetzt.<br />

Die frisch sanierte Baltic Schule<br />

in Lübeck bietet Räume für rund<br />

1060 Schüler. Seit 2014 wurde<br />

an der Sanierung der Schule geplant. Seit<br />

2017 läuft die Baustelle. Die Grundsanierung<br />

der Gebäudeteile in der Briggstraße<br />

umfasst den Brandschutz, neue Fenster<br />

mit Dreischeibenverglasung, neue Türen,<br />

einen hochwertigen Wärmeschutz der<br />

Wände und der Dächer und die Haustechnik.<br />

Die Bauarbeiten an der weitläufigen<br />

Schulanlage waren 2021 weitgehend<br />

abgeschlossen.<br />

Zeitgemäße Ertüchtigung<br />

der alten Bausubstanz<br />

Die sanierten Altbauten verfügen jetzt<br />

über einen sehr guten Wärmeschutz.<br />

Das vereinfacht die Anforderungen an<br />

die Heizung im Winter, ist aber auch im<br />

Sommer neu und sensibler zu steuern.<br />

Wärmegedämmte aufgeheizte Räume<br />

kühlen im Sommer nur sehr langsam<br />

aus. Die Steuerung eines gleichmäßig,<br />

angenehmen Raumklimas wird dadurch<br />

anspruchsvoller. Die Lösung für die Schule<br />

sind Raffstore-Sonnenschutzsysteme<br />

an den Südseiten der Schulgebäude. Sie<br />

reduzieren den sommerlichen Wärmeeintrag<br />

in die großzügig dreifach verglasten<br />

Klassenräume. In der Nacht, wenn es<br />

kühler wird, werden die Klassenräume<br />

zusätzlich über spezielle Lüftungsgitter<br />

ausgekühlt.<br />

Einbruchssicher<br />

kühlen<br />

Tagsüber sind die Klassenräume im<br />

Schulbetrieb warm bis sehr warm,<br />

nachts herrscht kühler Stillstand. Daraus<br />

entstand die Idee der Nachtauskühlung.<br />

Die Speichermasse der Schulbauten<br />

wird genutzt, um in der Nacht die<br />

Räume angenehmer zu temperieren.<br />

Dafür könnte man in der Nacht einfach<br />

alle Fenster öffnen. Doch dann muss<br />

man auch mit verschiedenem Ungeziefer,<br />

Mücken und ungeladenen Gästen<br />

(Einbrecher) rechnen. Eine neue Lösung<br />

sind einbruchhemmende Lüftungsgitter<br />

für die Nachtauskühlung. Von Außen<br />

sehen diese Gitter wie Designelemente<br />

aus. Dahinter befindet sich ein normales<br />

Fenster, das geschlossen aber eben auch<br />

nachts geöffnet sein kann. Von außen ist<br />

die Fensterstellung nicht erkennbar.<br />

An der Lübecker Schule setzten die Fensterbauer<br />

das Lüftungsgitter 431 RC2 von<br />

Renson ein. Das RC2 steht für Resistance<br />

Class 2 und verhindert das Aufbrechen<br />

mit Hebelwerkzeugen wie Schraubendreher,<br />

Zange oder Keilen.<br />

Die 31 mm dicke Lüftungsgitterkonstruktion<br />

besteht für diese Anforderung nicht<br />

aus einzelnen Lamellen, sondern aus 4er-<br />

Lamellen-Paketen, die miteinander und<br />

untereinander solide verschraubt sind. Jedes<br />

4er-Lamellenpaket ist 140 mm hoch<br />

und an der Schule in Lübeck mit jeweils<br />

sechs speziellen Nieten untereinander in<br />

der Gesamtkonstruktion verbunden.<br />

Witterungsschutz und<br />

gute Durchfüftung<br />

Die Lamellenkonstruktion ist darüber<br />

hinaus auf starken Schlagregen geprüft.<br />

Selbst bei Sturm gelangt kein flüssiges<br />

Blick auf einen Teil der weit verzweigten grundsanierten Schulbauten. Neben den großen Fensterfronten prägen die neuen weißen Lüftungsgitter<br />

die Schulfassaden.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Renson<br />

18 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


schulen / kindergärten<br />

Durchgängig<br />

Dicht<br />

In jedem Klassenzimmer ist durch ein zweites Lüftungsgitter auch eine intensivere Querlüftung<br />

möglich.<br />

Wasser über diese Lamellen nach innen<br />

in die Klassenräume. Feuchteschäden<br />

sind damit ausgeschlossen.<br />

Mit einem freien Querschnitt von<br />

40,5 % sorgen die Gitter für eine gute<br />

Durchlüftung. In der Lübecker Schule<br />

befinden sich in jeder Klasse jeweils zwei<br />

Lüftungsgitter diagonal gegenüber, sodass<br />

eine gute Durchlüftung der Klassenräume<br />

sichergestellt ist.<br />

Das Projekt wird komplett aus Mitteln der<br />

Lübecker Possehl-Stiftung finanziert und<br />

durch das Gebäudemanagement der Hansestadt<br />

Lübeck realisiert. Die Bausumme<br />

wird auf 7 Millionen Euro beziffert.<br />

Bautafel<br />

Finanzier/Stifter:<br />

Possehl-Stiftung, Lübeck<br />

Architektur:<br />

Architektencontor<br />

Agather Bielenberg Oschkinat,<br />

Hamburg,<br />

Fensterbauer:<br />

Moba Fenster +Türen GmbH,<br />

Lübeck<br />

Lüftungsgitter:<br />

LG 431 RC2 von Renson<br />

Gespräch mit Timo Mastrini<br />

Bauleitung der Firma Moba<br />

Fenster +Türen, Lübeck<br />

Wer hat die Nachtauskühlung mit<br />

den Lüftungsgittern veranlasst?<br />

Mastrini: Die Lüftungsgitter wurden<br />

vom Architekten geplant und waren<br />

schon im Zuge der Ausschreibungsphase<br />

Teil der Planung.<br />

Wie wurden die Lüftungsgitter vor<br />

die Fensterrahmen montiert?<br />

Mastrini: Die Gitter werden mit speziellen<br />

Edelstahlschrauben, die direkt vom<br />

Hersteller der Lüftungsgitter mitgeliefert<br />

worden sind, in den Fensterrahmen<br />

geschraubt. Eine Änderung der<br />

Konstruktion der Rahmenausführung<br />

war hierfür nicht erforderlich.<br />

Wurde dem Bauherren die Funktion<br />

des Lüftungsgitters erklärt und hat<br />

der Bauherr die Funktionsweise des<br />

Systems verstanden?<br />

Mastrini: Die Funktionsweise wurde<br />

dem Bauherrn vor Übergabe von uns<br />

erläutert und es wurde auch verstanden.<br />

Inwieweit alle Nutzer des Gebäudes<br />

eingewiesen sind, können wir<br />

nicht beurteilen.<br />

Wie bewerten Sie als Fensterbauer<br />

diese Lüftungsidee?<br />

Mastrini: Generell sind diese Lüftungsgitter<br />

eine schöne Lösung, wobei sie<br />

natürlich ihren Preis haben.<br />

Hahn KT-RN<br />

Das Wind- und<br />

Wetter-Band für<br />

Kunststofftüren<br />

n Verbaut bei durchgehender Dichtung<br />

n Universell für Aufdeckbereiche<br />

16,5 – 24 mm<br />

n Verfügbar in Silber EV1<br />

Dr. Hahn – für jede Situation<br />

die passende Lösung!<br />

Dr. Hahn GmbH & Co. KG<br />

Trompeterallee 162 – 170<br />

D-41189 Mönchengladbach<br />

Telefon: + 49 2166 954-3<br />

E-Mail: vertrieb@dr-hahn.de<br />

Internet: www.dr-hahn.eu


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Heidi Ziegler Schule, Horgenzell<br />

Für alle zugänglich<br />

Reinhold Kober<br />

In der Projektierung von Schulen und Kindergärten sind spezifische Bauvorschriften zu beachten.<br />

Dies gilt umso mehr, wenn es dabei um eine Einrichtung für Kinder und Jugendliche mit<br />

geistiger sowie mit Hör- und/oder Sprachbehinderung und einer zusätzlichen psychiatrischen<br />

Erkrankung geht.<br />

Dies ist der Fall in der Haslachmühle<br />

bei Horgenzell in Baden-Württemberg,<br />

wo als Teil des Sonderpädagogischen<br />

Bildungs- und Beratungszentrums<br />

(SBZZ) Haslachmühle die Heidi<br />

Ziegler Schule mit u.a. 18 Internatsplätzen<br />

entstanden ist. Die Einrichtung, in der<br />

insgesamt 26 Schülerinnen und Schüler<br />

beschult werden, die nach Angaben des<br />

Trägers – das Sozialunternehmen die<br />

Zieglerschen – intensiver pädagogischer<br />

Begleitung bedürfen, ist benannt nach<br />

Heidi Ziegler.<br />

Die frühere Lehrerin, 2007 verstorben,<br />

widmete sich Zeit ihres Lebens der<br />

Beschulung von Kindern mit Hörschädigung<br />

und geistiger Behinderung. Auch<br />

eingedenk ihres Engagements ist nun an<br />

ihrem einstigen Wirkort, der Haslachmühle,<br />

dieses Zentrum wirklicher Inklusion<br />

entstanden.<br />

"Teilhabe am Leben"<br />

Hildebrand und Schwarz, Architekten<br />

aus Friedrichshafen, hatten das Gebäude<br />

geplant und die Ausstattung am besonderen<br />

Schutzbedürfnis der Schüler und<br />

Internatsbewohner orientiert. Anlässlich<br />

der Einweihungsfeier lobte Uwe Fischer,<br />

Geschäftsführer der Behindertenhilfe, für<br />

die einstmals auch Heidi Ziegler tätig war:<br />

„Viele von den Kindern und Jugendlichen<br />

finden hier den Ort, an dem sie tatsächlich<br />

volle und wirksame Teilhabe am Leben<br />

in der Gesellschaft erleben können.“<br />

Dies liege neben den besonders engagierten<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

und der Leitung, die sich der Eins-zu-eins-<br />

Betreuung verschrieben habe, auch an<br />

der entsprechenden Ausstattung bis in<br />

die Details.<br />

Barrierefreier Zugang<br />

zu Außenanlagen<br />

Beispiel schwellenlose, niveaugleiche<br />

Übergänge – im Gebäude, aber auch<br />

Die neu errichtete Heidi Ziegler Schule in Horgenzell: Dank der Spende der Drachenkinder von Radio 7 konnten die Außenbereiche mit Spielgeräten<br />

gestaltet werden.<br />

20 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


schulen / kindergärten<br />

special<br />

Der Idealfall: Kinder erreichen die angrenzende Freifläche schwellenlos und ohne Stolpergefahr, gleichzeitig ist das Thema Entwässerung professionell<br />

und sicher gelöst.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Martin Raffeiner derArchitekturfotograf.at 2023<br />

im Hinblick auf die Erreichbarkeit<br />

angrenzender Außenflächen. Gerade<br />

die Gestaltung des Außenbereichs mit<br />

Spielgeräten, die eine spezielle Spende<br />

der sog. Drachenkinder von Radio 7<br />

erst ermöglichte, entfaltet ihre positive<br />

Wirkung auf die Kinder erst infolge der<br />

barrierefreien Passierbarkeit der sich<br />

nach außen öffnenden Türanlage. Diese<br />

ist gefahrlos gegeben, weil hier die erste,<br />

vom renommierten Passivhaus Institut<br />

zertifizierte Nullschwelle MFAT PH des<br />

auf barrierefreie Lösungen spezialisierten<br />

Unternehmens Alumat aus dem Allgäu<br />

zur Ausführung kam.<br />

Alumat ist dafür bekannt – und belegt<br />

dies mit zahlreichen, häufig gemeinschaftlich<br />

mit Partnern wie Profilsystemgebern,<br />

Fensterfalzlüftungsherstellern oder<br />

Spezialisten für die Abdichtung erwirkten<br />

Prüfzeugnissen – dass seine barrierefreien<br />

Lösungen sämtliche zeitgemäßen Anforderungen<br />

an moderne Gebäude erfüllen,<br />

etwa hinsichtlich Wärmedämmung,<br />

Schallschutz, Einbruchhemmung oder<br />

Schlagregendichtheit.<br />

Geprüfte Sicherheit<br />

Vor allem aber geht es, gerade im<br />

vorliegenden Beispiel, um die Sicherheit<br />

der Gebäudenutzer. „Uns bei Alumat ist<br />

es wirklich ein Anliegen, allen Menschen<br />

unabhängig von Alter, gesundheitlichen<br />

oder anderen Beeinträchtigungen wirkliche<br />

Teilhabe zu ermöglichen. In Objekten<br />

wie der Heidi Ziegler Schule ist die<br />

Notwendigkeit der Inklusion offensichtlich<br />

– gerade unsere Nullschwelle MFAT PH<br />

ohne Verschleiß und Mechanik sowie<br />

optimaler Wärmeisolierung wird diesen<br />

Ansprüchen mehr als gerecht“, sagt Claudia<br />

Rager-Frey.<br />

Alumat bietet, bis hin zu Flach- und<br />

Komfortschwellen für Hebeschiebe- bzw.<br />

Hauseingangstüren mit zum Teil nur<br />

einem Magnet, für alle Anforderungen an<br />

niveaugleiche Übergänge funktionierende<br />

Lösungen, die Barriere- und Schwellenfreiheit<br />

mit zeitgemäßer bautechnischer<br />

Funktionalität verbinden. Nicht nur für<br />

die Kinder der Heidi Ziegler Schule in<br />

Horgenzell bedeutet das ein kleines Stück<br />

Freiheit, Teilhabe und Integration.<br />

RAUM<br />

LÖSUNG<br />

KAUM<br />

LÖSUNG<br />

Schulgebäude von ALHO schaffen die richtigen Voraussetzungen für die Zukunft:<br />

Sie werden integral geplant, seriell vorgefertigt und sind dadurch um 70 Prozent<br />

schneller realisiert als in konventioneller Bauweise.<br />

Bauen mit System: ALHO Modulbau<br />

Fixe Kosten. Fixe Termine. Fix fertig.<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

21


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Kinder tagesstätte Allerheiligen der Katholischen Kirchengemeinde Dom St. Bartholomäus<br />

„Der Tag soll Dir gehören!“<br />

Direkt hinter der Allerheiligenkirche in Frankfurt befindet sich ein lichtdurch flutetes Gebäude,<br />

das dazu einlädt, hier den Tag zu verbrin gen. Tatsächlich folgen jede Woche von Montag<br />

bis Freitag etwa 80 Kinder diesem Ruf. Ent sprechend oft öffnen sich die Türen der Kindertagesstätte<br />

Allerheiligen der Katholischen Kirchengemeinde Dom St. Bartholomäus – mit<br />

Bändern, die sich besonders leicht bewegen lassen ...<br />

Hinter dem Motto „Der Tag soll Dir<br />

gehören!“ steht das Ziel, Kinder<br />

unter schiedlicher sozialer und<br />

kultureller Herkunft zu befähigen, ihre<br />

Lebenswelt zu verstehen, und ihnen<br />

Handlungskompetenz zu vermitteln als<br />

umfassende Fä higkeit, sich sicher, neugierig<br />

und selbstbewusst in der Welt zu<br />

bewegen. Dazu soll auch die Architektur<br />

des Gebäudes anregen: Türen lassen sich<br />

auch von Kinderhand leicht bewegen,<br />

Erwachsene, die Kinder auf dem Arm tragen<br />

oder mit einem Kin derwagen hinein<br />

möch ten, lernen Ergo nomie im Türenbau<br />

zu schätzen.<br />

Große Fenster- und<br />

Türenelemente<br />

erfordern Kompetenz<br />

Die Krebbers GmbH & Co. KG, Krefeld,<br />

Spezialist für Fenster- und Fassa dentechnologie,<br />

realisierte an insgesamt fünf<br />

verschiedenen Standorten in Frankfurt<br />

ein Baukastensystem für filigrane Ansichten<br />

mehrerer preisgekrön ter Kita-Neubauten.<br />

Die Herausforderung bestand<br />

auch bei der Kita Allerheili gen darin,<br />

für die Passivhausbauweise Pfosten-<br />

Riegel-Konstruktionen aus Me tall und<br />

Holz mit Kippfenster-Sonderelementen<br />

zu schaffen. Die besondere Materialauswahl<br />

sowie die großen Fenster- und<br />

Türenelemente erforderten eine hohe<br />

Die Kindertagesstätte „Allerheiligen“ in Frankfurt steht unter dem Motto „Der Tag soll Dir gehören!“ und bietet 80 Kindern unter schiedlicher<br />

sozialer und kultureller Herkunft ein modernes Refugium, das dazu beitragen soll, dass die Kinder ihre Lebenswelt verstehen.<br />

22 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


schulen / kindergärten<br />

special<br />

In der Kindertagesstätte „Allerheiligen“ kamen Objektbänder von Basys zum Einsatz. Die doppelflügelige Eingangstür, eine Holz-Alu-Konstruktion,<br />

besteht aus je vier Bandsystemen. Die Krebbers GmbH & Co. KG, Krefeld, verwendete die „Objecta“-Bänder „2541/160/56-4“ und die<br />

„Objecta“-Bandaufnahmen „STV 113/56 3-D“ für ein Türgewicht bis 160 kg (pro Paar).<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Daniel Vieser Architekturfotografie, Karlsruhe, www.dv-a.de<br />

Kompetenz bei der speziellen Fertigung<br />

und Montage.<br />

Krebbers arbeitet nach allen gültigen Normen<br />

und Richtlinien, insbeson dere nach<br />

den RAL-Güte- und Prüfbestimmungen.<br />

Als Partner in Sachen Be schlag systeme<br />

reihen sich die eingesetzten Basys-Produkte<br />

nahtlos in diese Quali täts anforderun gen<br />

ein. Dipl.-Ing. Jan Krebbers: „Wir sind auch<br />

bei De tails unserem Credo treu: Qualität<br />

ohne Kompromisse. Mit Basys-Be schlägen<br />

arbeiten wir seit Jah ren. Uns überzeugt<br />

die verlässliche Quali tät, das Design und<br />

die optimale Justierbarkeit.“<br />

Kompromisslose<br />

Qualität bei<br />

den Türbändern<br />

In der Kita Allerheiligen kamen die Objekttürbänder<br />

„Objecta 2541/160/56-<br />

4“ für ein Türgewicht bis 160 kg pro<br />

Paar und die Band aufnahmen „Objecta<br />

STV113/56 3-D“ für ein Türgewicht<br />

bis 200 kg pro Paar zum Einsatz, bei<br />

der sich die Tasche dank patentierter<br />

Fixierung durch die hohl ausgeführten<br />

Jus tierspindeln zusätzlich befestigen lässt.<br />

3D-Bandaufnahmen adaptieren die Zargenkonstruktion<br />

und erlauben das Justieren<br />

der Tür in Höhe, Tiefe und Seitenspiel<br />

ganz ohne Demon tage. Für zusätzliche<br />

Stabilität sorgen Sicher heitsstifte oder<br />

Tragzapfen.<br />

Mit der Produktfamilie „Objecta“ konzipierte<br />

Basys ein ebenso funktio nales wie<br />

ästhetisches Türenbandsystem, das sich<br />

auf eine hohe Fre quenz an Öff nungs- und<br />

Schließvorgängen einstellt und dabei über<br />

seine gesamte Einsatz dauer wartungsfrei<br />

funktioniert. Dafür sorgt die hoch wertige<br />

Lagertechnik, bei der Bundbuchsen mit<br />

vergrößerten Laufflä chen reibungsarm in<br />

einen Spezial kunststoff eingebettet sind.<br />

„Objecta“-Türbänder sind nach DIN EN<br />

1935 ge prüft und zertifiziert und entsprechen<br />

den CE-Bandklassen 11 respektive<br />

14.<br />

Zusatznutzen:<br />

Einbruchhemmung<br />

Eine Stiftsicherung, die allen „Objecta“-<br />

Türbändern eigen ist, unter scheidet das<br />

Produkt vom sonst üblichen Standard.<br />

Die als Fixierstifte fungierenden Madenschrauben<br />

erfüllen den Zusatznutzen<br />

der Ein bruchhemmung, weil sie bei<br />

geschlossener Tür verhindern, dass sich<br />

der Tragbolzen löst und die Achse ohne<br />

Weiteres heraustreiben lässt. Aber auch<br />

Anforderungen an den Rauch-, Brand- und<br />

Schallschutz sowie die Fluchtsicherheit<br />

lassen sich mit den Objekt bändern<br />

abbilden.<br />

Angeneh mer Nebeneffekt: Die Bänder<br />

lassen sich für links und rechts öffnende<br />

Türen gleichermaßen verwenden, so<br />

dass aufwendige Umbau ten entfallen.<br />

Sie sind in allen gängigen Oberflächen,<br />

Ausführungen, Ma ßen und Sondermaßen<br />

erhältlich. Die Beschläge sind komplett<br />

vormontiert.<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

23


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Kita „Dörfle am Bach“ in Wurmlingen<br />

Zusammenspiel aus Beton und Holz<br />

Freude, Zufriedenheit und Stolz schwingen bis heute mit, wenn in Wurmlingen die Sprache<br />

auf den ersten Kindergarten in kommunaler Regie kommt: Auf das „Dörfle am Bach“, gelegen<br />

am Faulenbach im Zentrum des Ortes. Mit der Inbetriebnahme dieser Kita am 31. August<br />

2020 setzte die rund 3.900 Einwohner zählende Gemeinde in Baden-Württemberg ein architektonisches<br />

Leuchtturmprojekt um. Denn die von MUNZarchitekt als Dorf konzipierte Einrichtung<br />

weist außergewöhnliche Formen auf und ist komplett mit Präzisionsbetonfertigteilen<br />

errichtet worden. In der Kombination mit Holz an den Betonwänden, Holzdächern über den<br />

Gruppenräumen und großen, natürliches Licht spendenden Fenstern empfängt die Betreuungsstätte<br />

ihre kleinen Nutzer mit dem Ambiente einer Wohlfühl-Oase.<br />

Betonfertigteilwerke Deutschlands und<br />

lieferte just in time 670 m² Syspro-Doppelwand-<br />

und 250 m² Deckenelemente<br />

auf kurzen Transportwegen.<br />

Asymmetrien<br />

bewusst geplant<br />

Architekt Herbert Munz entwarf eine<br />

kleine dörfliche Struktur für Kinder, die<br />

architektonisch ganz bewusst durch<br />

Asymmetrien geprägt ist. Kinderzeichnungen<br />

inspirierten ihn. Von den Dächern<br />

über die Wände bis hin zu den Böden –<br />

nichts gleicht in der Form dem anderen.<br />

Kein Raum ist rechteckig.<br />

Die im August 2020 eröffnete „Kita Dörfle am Bach“ in Wurmlingen (Baden-Württemberg)<br />

weist außergewöhnliche Formen auf und ist komplett aus Präzisionsbetonfertigteilen errichtet.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): MUNZarchitekt<br />

Seit Spätsommer 2020 werden im<br />

„Dörfle am Bach“, unter der Leitung<br />

der Erzieherin Evelyne Honer 60<br />

Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren<br />

in zwei Gruppen und einer Krippe<br />

(0 bis 3 Jahre) betreut. Die Kita wird<br />

mit Nahwärme aus einer kommunalen<br />

Holzhackschnitzel-Heizzentrale versorgt.<br />

Der Neubau erfüllt die gesetzlichen<br />

Vorgaben nach der Erneuerbare-Energien-<br />

Verordnung und steht auf einer 2.500 m²<br />

großen Grünfläche, auf der die Außenspielstätten<br />

als Naturgärten angelegt sind.<br />

Ein „Kita-Dorf“ mit<br />

zentralem Forum<br />

Architektonisch bildet der geschlossene<br />

Komplex ein Ensemble, das aus einem<br />

131 m² großen Flachbau mit runden<br />

Lichtkuppeln in der Betondecke – dem<br />

zentralen „Dorfplatz“ – besteht. Um diesen<br />

herum sind sechs individuelle, eingeschossige<br />

und zirka 45 m² große Gruppenräume<br />

– die „Dorfhäuser“ – angeordnet.<br />

Im ersten Quartal 2019 hatten die etwa<br />

16-monatigen Bauarbeiten für das „Dörfle<br />

am Bach“ begonnen. Der Freie Architekt<br />

Dipl. Ing. FH Herbert Munz in Wurmlingen<br />

zeichnete verantwortlich für die Gestaltung,<br />

die technische und wirtschaftliche<br />

Planung sowie Steuerung und Überwachung<br />

des Neubaus. Breinlinger Ingenieure<br />

Hoch- und Tiefbau in Tuttlingen<br />

übernahmen die Tragwerksplanung.<br />

Betonfertigteile<br />

just in time geliefert<br />

Die Herstellung und Anlieferung der Decken<br />

und Wände für die Kita oblag dem<br />

Syspro-Mitglied Egon Elsäßer Bauindustrie<br />

GmbH & Co. KG. Elsäßer betreibt im<br />

etwa 21 Kilometer entfernten Geisingen<br />

eines der modernsten und innovativsten<br />

„Wir wollten die Häuser so darstellen,<br />

als wenn ein Kind ein Haus malt. Man<br />

kennt ja die klassischen Illustrationen mit<br />

schiefen Häusern, übergroßen Fenstern<br />

und einem schrägen Kamin. Das wollten<br />

wir exakt so bauen und haben das über<br />

den Trick der verdrehten Firstlinien hinbekommen“,<br />

berichtet Munz. „Wir haben<br />

im Grundriss schiefwinklige Wände und<br />

die Firstrichtungen laufen nicht parallel<br />

zu den Wänden. Und dadurch entstehen<br />

in der Geometrie verzogene Traufen, die<br />

nach oben steigen oder nach unten abfallen<br />

sowie asymmetrische Giebel. Auch<br />

in den Fugenbildern der Betondecke über<br />

dem ,Dorfplatz‘ sind keine Parallelitäten<br />

erkennbar. Genau so war es geplant.“<br />

Gleiches gilt für die rund 90 vom Zimmermann<br />

computergestützt gefertigten<br />

Elemente für die Holzdächer der „Dorfhäuser“.<br />

Keines ist mit einem anderen<br />

identisch. Diese Dachaufsätze mit hohem<br />

Luftraum, gefertigt aus 14 cm starkem<br />

Fichtensperrholz, sind, wie die Holzverkleidungen<br />

an den Betonwänden im gesamten<br />

Haus, die Relikte der ursprünglichen<br />

Kita-Konzeption. Denn Architekt Herbert<br />

Munz hatte das „Dörfle am Bach“ anfangs<br />

als Holzbau geplant.<br />

24 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


schulen / kindergärten<br />

special<br />

Der Wechsel hin zu einem Massivbau<br />

war im Planungsprozess auf Basis zweier<br />

Vorgaben gefallen. Die Gemeinde, erinnert<br />

sich Munz, wollte im Bodenbereich<br />

keinen Holzbau, da man befürchtete,<br />

bei einem eventuellen Wasserschaden<br />

aufwendige Sanierungen durchführen zu<br />

müssen. Und das Baurechtsamt verlangte<br />

für den „Dorfplatz“ eine nicht brennbare<br />

Decke, weil dieser den Fluchtweg aus<br />

den Gruppenräumen bildete.<br />

Wände und Decken<br />

in hochwertiger Betonoptik<br />

ausgeführt<br />

Herbert Munz: „Wir hatten dann vorgeschlagen,<br />

die Wände und Decken des<br />

Gebäudes in hochwertiger Betonoptik<br />

ausführen zu lassen, weil wir keine Putze<br />

und Anstriche verwenden wollten. Die<br />

ursprüngliche Materialkombination Beton<br />

und Holz sollte ohne zusätzliche Behandlung<br />

erhalten bleiben. Deshalb wählten<br />

wir die qualitativ hochwertigen Syspro-<br />

Doppelwand- und Deckenelemente – auch<br />

um den Bauprozess zu beschleunigen.“<br />

Elementbauweise<br />

verkürzt Bauzeit<br />

„Wenn man ein Gebäude wirtschaftlich,<br />

schnell und in schöner Optik errichten<br />

möchte, ist die Elementbauweise einfach<br />

zu bevorzugen“, bestätigt Sandra Feria<br />

Olid, seit 2021 Hauptamtsleiterin von<br />

Wurmlingen. „Die Firma Elsäßer hat<br />

unserer Gemeinde mit der daraus resultierenden<br />

Schnelligkeit auf der Baustelle<br />

sehr geholfen, Kitaplatzzusagen fristgerecht<br />

erfüllen zu können.“<br />

Elsäßer fertigte im Werk mit modernster<br />

Anlagentechnik die Syspro-Deckenelemente<br />

für den „Dorfplatz“. Ebenso die 24<br />

cm dicken Doppelwandelemente, die aus<br />

zwei Betonfertigteilplatten bestehen und<br />

die mit Gitterträgern verbunden werden.<br />

Die mit Ortbeton ausgegossenen, zweischaligen<br />

Wände der sechs „Dorfhäuser“<br />

wurden außen mit einem Vollwärmeschutz<br />

versehen und verputzt“, erläutert<br />

Architekt Herbert Munz. „Die hochwertige<br />

Betonoptik sieht man an den Innenwänden<br />

der Gruppenräume und an der Decke<br />

über dem Dorfplatz, die aus 2,50 Meter<br />

breiten Elementen zusammengesetzt ist.<br />

Dort haben wir das Prinzip der Raumgestaltung<br />

aus den Gruppenräumen umgedreht:<br />

Holzvertäfelungen an den Wänden<br />

und Beton an die Decke.“<br />

Die Kombination aus Beton mit Holz und<br />

Glas erzeugt im „Dörfle am Bach“ eine<br />

freundliche Wohlfühlatmosphäre, weiß<br />

Sandra Feria Olid. Sie sagt: „Wir haben<br />

damals ganz bewusst diese besondere<br />

Aura architektonisch herbeiführen lassen.“<br />

Die gesamte Kita wirkt verspielt – ohne<br />

jede Reizüberflutung.<br />

„Das war so von uns gezielt angesetzt“,<br />

sagt Architekt Herbert Munz. „Der Kita-<br />

Ablauf wird nach der Montessoripädagogik<br />

organisiert. Und diese passt super in<br />

das Gebäude hinein. Denn dazu gehört<br />

auch das freie Spiel. Dass sich die Kinder<br />

im Haus frei bewegen dürfen. Das fördert<br />

dieser ,Dorfplatz‘ zusätzlich – die Gemeinschaft<br />

dort, verbunden mit der Rückzugsmöglichkeit<br />

in die einzelnen Gruppen.“<br />

Kitaleiterin Evelyne Honer schwärmt von<br />

ihrer Arbeitsstätte: „Vom ersten Tag an<br />

haben sich die Kinder, Erzieher und Eltern<br />

hier pudelwohl gefühlt.“ Für die Besucher,<br />

beobachtet sie, öffne sich beim Betreten<br />

eine Wohlfühl-Oase, die ihnen ein Lächeln<br />

ins Gesicht zaubere.<br />

Durch die vielen runden Oberlichter im<br />

Betondach über dem „Dorfplatz“ erscheint<br />

das Gebäudeinnere groß und weit. Es<br />

gibt viele Sichtachsen hin zum Garten<br />

und zu den Gruppenräumen. „Die helle<br />

Atmosphäre und dieser ,Weitblick‘ wirken<br />

sich positiv auf Klein und Groß aus“, meint<br />

Evelyne Honer.<br />

Die fein gefaserten Fichtenholzvertäfelungen<br />

strahlen mit den abwechselnd hell<br />

und dunkel marmorierten Syspro-Wänden<br />

und dem natürlichen Licht aus den<br />

großen Fenstern Behaglichkeit und Ruhe<br />

aus. „Ich denke, dass hier wirklich ein Ort<br />

entstanden ist, der uns Gelegenheit gibt,<br />

in dieser hektischen Zeit zu uns selbst zu<br />

finden“, resümiert die Kitaleiterin.<br />

Technische Daten/Bautafel<br />

Architekt:<br />

MUNZarchitekt, Dipl. Ing. FH Herbert<br />

Munz, Wurmlingen<br />

Tragwerksplanung:<br />

Breinlinger Ingenieure Hochund<br />

Tiefbau, Tuttlingen<br />

Fertigteil-Lieferant:<br />

Egon Elsäßer Bauindustrie<br />

GmbH & Co. KG, Geisingen<br />

Fertigstellung:<br />

2020<br />

Baustoffe:<br />

Syspro-Betonfertigteile,<br />

670 m² Doppelwand- und<br />

250 m² Deckenelemente<br />

Durch die vielen runden Oberlichter im Betondach<br />

über dem „Dorfplatz“ erscheint das<br />

Gebäudeinnere groß und weit.<br />

Verschieden große und natürliches Licht<br />

spendende Fenster geben den Blick frei in<br />

den Naturgarten.<br />

Der Waschraum. Dachaufsätze aus 14 cm<br />

starkem Fichtensperrholzdecken die Gruppenund<br />

Nebenräume ab.<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

25


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Kindertagesstätte St. Martin in Bramsche<br />

Ein Bauteil, viele Gewerke<br />

Im November 2023 wurde die Kindertagesstätte St. Martin in Bramsche eröffnen. Der Neubau<br />

ist charakterisiert durch großzügige Glasflächen, die viel Licht in die Innenräume lassen. Damit<br />

jedoch kein Wasser eindringen kann, bedürfen die 99 eingesetzten bodentiefen Fenster und<br />

Türen einer dauerhaft funktionstüchtigen Abdichtung. Bei Anschlussbreiten von teilweise nur<br />

35 mm stellt diese einen baulichen Sonderfall dar, dessen Ausführung in keiner Norm geregelt<br />

ist. Mit einer ift-geprüften Flüssigabdichtung auf Basis von Polymethylmethacrylat (PMMA)<br />

konnte dieses Problem erfolgreich gelöst werden.<br />

Rengers. So wurden die einzelnen Gewerke<br />

– Rohbau, Fensterbau und Dachhandwerk<br />

– schon früh zusammengeführt und<br />

in der späteren Ausführungsphase intensiv<br />

durch das Planungsbüro und Triflex begleitet.<br />

Gebietsverkaufsleiter Karsten Rengers<br />

unterstützte mit der Erstellung von Detailzeichnungen<br />

sowie eines Muster-Leistungsverzeichnisses.<br />

„Die niedrige seitliche<br />

Anschlussbreite von 35 mm stellte dabei<br />

eine Herausforderung dar. Zudem muss<br />

das Material einen sicheren Haftverbund<br />

an den unterschiedlichen Baustoffen<br />

eingehen“, erklärt Karsten Rengers. Die<br />

Entscheidung fiel schließlich zugunsten<br />

eines Flüssigkunststoff-Systems.<br />

In Bramsche entsteht derzeit ein Kindertagesstätten-Neubau nach einem Entwurf des Osnabrücker<br />

Architekturbüros Hüdepohl und Ferner. Dieser sieht zahlreiche schmale wie bodentiefe<br />

Fensteröffnungen vor, um den Tageslichteinfall zu maximieren.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Triflex<br />

Am Penter Weg in Bramsche<br />

entsteht aktuell eines der größten<br />

Neubauprojekte der Stadt: Neben<br />

einer Wohnbebauung mit 50 bis 60<br />

Einheiten befindet sich dort derzeit ein<br />

Kita-Neubau kurz vor Fertigstellung. Das<br />

Osnabrücker Architekturbüro Hüdepohl<br />

und Ferner konnte den nichtoffenen<br />

hochbaulichen Realisierungswettbewerb<br />

für sich entscheiden. Für die zweigeschossige<br />

gewinkelte Gebäudezeile, die<br />

sich zur grünen Hase-Aue hin öffnet, sind<br />

im Entwurf zahlreiche schmale, bodentiefe<br />

Öffnungen vorgesehen, die maximalen<br />

Tageslichteinfall erlauben. Einige von<br />

ihnen fungieren auch als Türen, für die gemäß<br />

DIN 18040-1, „Barrierefreies Bauen<br />

- Planungsgrundlagen - Teil 1: Öffentlich<br />

zugängliche Gebäude“, eine Schwellenhöhe<br />

von maximal 2 cm zulässig ist.<br />

Während die Fenster mit einem normalen<br />

Blendrahmen-Profil ausgeführt wurden,<br />

stellte die Abdichtung der Türen einen<br />

Sonderkonstruktion dar, für den es eine<br />

entsprechende Lösung zu finden galt.<br />

Die Herausforderung:<br />

diverse Gewerke<br />

koordinieren<br />

Der mit der Bauleitung beauftragte Bernd<br />

Dopheide von Hüdepohl und Ferner<br />

kam dafür im Planungsprozess auf den<br />

Flüssigkunststoff-Spezialisten Triflex zu.<br />

„Wir haben schon bei vorherigen Projekten<br />

zusammengearbeitet und schätzen die<br />

fachkundige Beratung“, so Bernd Dopheide.<br />

„Bereits in der Planungsphase müssen<br />

Detaillösungen definiert und dargestellt<br />

werden. Allen Beteiligten war klar, dass es<br />

nur mit einer intensiven und frühzeitigen<br />

Zusammenarbeit aller Gewerke funktionieren<br />

kann“, erinnert sich der zuständige<br />

Gebietsverkaufsleiter bei Triflex, Karsten<br />

Flüssigkunststoff –<br />

das Material der Wahl<br />

Das Detail-Abdichtungssystem Triflex<br />

ProDetail haftet auf vielerlei Untergründen<br />

vollflächig und dauerhaft. Für die Bitumenbahn,<br />

die an den oberen Vordächern<br />

angebracht wurde, wurde vor Baubeginn<br />

ein Muster einem Haftzugtest unterzogen,<br />

um auch an diesem Anschluss die<br />

Haftung sicherzustellen. Des Weiteren<br />

kommt es bei der PMMA-basierten Abdichtung<br />

selbst an senkrechten Flächen<br />

nicht zu Abrutschen oder Hinterläufigkeiten.<br />

Eine Spezialvlieseinlage sorgt dafür,<br />

dass Bauwerksbewegungen schadlos<br />

aufgenommen werden. „Das ausschlaggebende<br />

Argument war jedoch, dass<br />

Triflex ProDetail mit einer Anschlussbreite<br />

von nur 3 cm vom ift Rosenheim geprüft<br />

wurde“, so Bernd Dopheide.<br />

Erst die Fensterinstallation,<br />

dann der Einbau<br />

des Verbundmauerwerks<br />

Nachdem das tragende Mauerwerk<br />

fertiggestellt war, wurden die Fenster und<br />

Türen, anders als in der Regel üblich, vor<br />

26 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


schulen / kindergärten<br />

special<br />

Einige der Fenster werden auch als Türen<br />

genutzt. Im Sinne der Barrierefreiheit wurden<br />

diese mit einer Schwelle von nur 2 cm ausgeführt<br />

– ein abdichtungstechnischer Sonderfall.<br />

Gelöst wurde die Abdichtung mit einem<br />

PMMA-basierten Flüssigkunststoff-System von<br />

Triflex. Im Farbton 7043, Verkehrsgrau, passt<br />

sie farblich zu den Fensterrahmen.<br />

Nach Ende der Abdichtungsarbeiten konnte<br />

der Fensterbauer die Verblender installieren.<br />

Eine Rinne des Herstellers ACO besorgt die<br />

Entwässerung. Die Kompatibilität von Rinne<br />

und Abdichtung ist ebenfalls durch das ift<br />

Rosenheim geprüft und bestätigt worden.<br />

dem Verblenden montiert. So hatte der<br />

Verarbeiter, Dachbau Brockhaus aus Dinklage,<br />

genügend Platz für die lückenlose<br />

Ausführung der Abdichtung. Die Schienen<br />

für die Raffstore wurden ebenfalls<br />

nachträglich montiert. Zur Untergrundvorbereitung<br />

haben die Fachverarbeiter<br />

den Kalksandstein zunächst angeschliffen.<br />

Ebenso haben sie die Fensterelemente<br />

gereinigt und vorsichtig mit Schleifpapier<br />

angerauht. Anschließend trugen die<br />

Verarbeiter am Mauerwerk den Triflex<br />

Cryl Primer 276 sowie an der Bitumenbahn<br />

den Triflex Cryl Primer 222 auf.<br />

Dann erfolgte die Abdichtung mit Triflex<br />

Praktischer Planungshelfer für<br />

bodentiefe Fensteranschlüsse<br />

Schwellenlose Anschlüsse zu Balkonoder<br />

Terrassentüren stellen bautechnisch<br />

Sonderkonstruktionen dar. Für<br />

diese hat Triflex in Kooperation mit<br />

den Herstellern Schöck, ACO, Siegenia<br />

und profine einen virtuellen Planungshelfer<br />

entwickelt, um Planern und<br />

Verarbeitern einen unkomplizierten wie<br />

schnellen Zugang zu einer sicheren<br />

Lösung zu verschaffen. Das neue Tool<br />

bietet 3D-Animationen, welche die einzelnen<br />

Bauteile aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven abbilden. Ferner stehen<br />

für alle gezeigten Komponenten die<br />

Produktdatenblätter, CAD-Dateien, Ausschreibungstexte<br />

und, sofern verfügbar,<br />

BIM-Objekte zum Download bereit. Mit<br />

nur einem Klick kann außerdem Kontakt<br />

zu den Herstellern aufgenommen<br />

werden. Der digitale Planungsassistent<br />

ist abrufbar unter:<br />

www.planungshelfer-fensteranschluss.de<br />

ProDetail. Dabei wird in zwei Schichten<br />

des flüssigen Harzes das Spezialvlies<br />

eingelegt. Die Ausführung im Ton 7043,<br />

Verkehrsgrau, passt farblich perfekt zu<br />

den Fensterrahmen. Bei den Türen wurde<br />

darauf geachtet, die Abdichtung so hoch<br />

wie möglich einzubauen. In den ersten Tagen<br />

der Ausführung bekam das Team der<br />

Dachbau Brockhaus, einem zertifizierten<br />

Partnerbetrieb von Triflex, Unterstützung<br />

von einem Anwendungstechniker, der<br />

auch weiterhin für Rückfragen zur Verfügung<br />

stand. Erst nach Ende der Abdichtungsarbeiten<br />

konnte der Rohbauer die<br />

Verblender setzen.<br />

Herausforderung<br />

Fenstereinbau<br />

gemeinsam gelöst<br />

Bei dem Neubauprojekt war die Koordination<br />

der verschiedenen Gewerke<br />

Bauherr:<br />

Planung/Bauleitung:<br />

Verarbeitung:<br />

Fläche:<br />

Untergrund:<br />

Abdichtung:<br />

Objektdaten/Bautafel<br />

Stadt Bramsche<br />

Hüdepohl und Ferner Architektur- und<br />

Ingenieurgesellschaft mbH, Osnabrück<br />

Dachbau Brockhaus, Dinklage<br />

ca. 420 m<br />

Kalksandstein<br />

Triflex ProDetail<br />

Ausführungszeitraum: Mai 2022 bis April 2023<br />

– Rohbau, Fensterbau und Dachhandwerk<br />

– der Schlüssel zum Erfolg. „In<br />

der Bauleitung habe ich häufig gesagt<br />

bekommen: „Das habe ich noch nie so<br />

gemacht!‘, aber für das gute Gelingen<br />

der Abdichtungsarbeiten war es eben<br />

notwendig, dass die Dachdecker frei<br />

arbeiten konnten“, erinnert sich Bernd<br />

Dopheide. Er gibt zu bedenken: „Die<br />

Ausführung, die Fenster vor Herstellung<br />

des Verblendmauerwerks einzubauen,<br />

war schon aufwendig, da alle Fenster<br />

geschützt werden mussten. Je nach Größe,<br />

Komplexität und Anzahl der Fenster<br />

kann sich diese Vorgehensweise aber<br />

positiv auf die Bauzeit auswirken.“ Dass<br />

sich der Aufwand gelohnt hat, beweist<br />

das Resultat. „Wir sind sehr zufrieden. Die<br />

Produkte von Triflex sind sehr qualitätsvoll“,<br />

schließt Bernd Dopheide. Und auch<br />

der Bauherr stimmt zu: „Das Ergebnis der<br />

Arbeiten sieht sehr hochwertig aus“, sagt<br />

Jannes Meyer vom Gebäudemanagement<br />

der Stadt Bramsche.<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

27


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Exeter College, Großbritannien<br />

Tageslicht für inspirierendes Lernen<br />

Auf dem Exeter College in der englischen Grafschaft Devon wurden im Rahmen eines Erweiterungsprojektes<br />

zwei Stufen-Lichtbänder über einer bestehenden Stahlkonstruktion installiert.<br />

Die eleganten, schlanken Oberlichter spiegeln sich in der Länge und schaffen eine beeindruckende<br />

Designästhetik. Zwei Aspekte spielten bei der Planung eine zentrale Rolle: Einerseits<br />

sollte der Zugang zum Dach für künftige Wartungsarbeiten gewährleistet sein, andererseits<br />

sollte der Tageslichteinfall in den multifunktionalen College-Räumen maximiert werden.<br />

Die Hochschule wollte ein professionelles<br />

Umfeld schaffen, das<br />

ab dem Moment zum Arbeiten<br />

motiviert, in dem die Studierenden ein mit<br />

Tageslicht durchflutetes Atrium betreten.<br />

Kaum<br />

Beeinträchtigung<br />

des Studienbetriebs<br />

Grundlegende Voraussetzung für dieses<br />

Projekt war, den strengen Zeitplan einzuhalten,<br />

so dass das Lernen nur minimal<br />

gestört wird. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

benötigte das Bauunternehmen Willmott<br />

Dixon einen zuverlässigen Partner für<br />

Tageslichtlösungen. Die Entscheidung<br />

fiel auf eine Zusammenarbeit mit Velux<br />

Commercial und AWW-Architekten, die<br />

in der Entwurfsphase gemeinsam mit<br />

dem Bauunternehmen den Velux Daylight<br />

Visualizer einsetzten. Das digitale 3D-<br />

Planungs-Tool errechnet und visualisiert<br />

die Beleuchtungsstärke, die Leuchtdichte<br />

sowie den Tageslichtquotient. Auf dieser<br />

Basis konnte – unter Berücksichtigung<br />

von Kosten, Zeitplan und der Bedingung,<br />

dass das Dach begehbar sein sollte – effizient<br />

ermittelt werden, mit welcher Tageslichtlösung<br />

die optimale Belichtung des<br />

Atrium realisiert werden kann. Nach der<br />

Visualisierung des Projekts entschieden<br />

sich die Bauherren für den Einsatz von 78<br />

Velux Modular Skylights, die als Stufen-<br />

Lichtbänder montiert werden sollten.<br />

Ein großes Plus dieser Lösung ist neben<br />

der einfachen Planung die schnelle<br />

Montage. Nachdem die 78 Module<br />

innerhalb von acht Wochen produziert<br />

wurden, konnten sie nach Lieferung auf<br />

die Baustelle direkt als zwei Lichtband-<br />

Reihen montiert werden. Die Installation<br />

der einzelnen Modular Skylights erfolgt<br />

dank gemeinsamer Beschläge und eines<br />

Klemmsystems schnell und sicher. Dank<br />

der Vorfertigung dauerte die Installation<br />

28 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


Das modulare Glasdach-System ermöglicht<br />

eine einfache und schnelle Montage. Die insgesamt<br />

78 vorgefertigten Tageslicht-Module<br />

wurden an nur zwei Tagen montiert. Der Zugang<br />

zum Dach für künftige Wartungsarbeiten<br />

ist trotz der großflächigen Verglasung weiterhin<br />

möglich.<br />

Die Evolution<br />

einer Tradition.<br />

Auf dem Exeter College in Devon, Großbritannien,<br />

wurden im Rahmen eines Erweiterungsprojektes<br />

modulare Stufen-Lichtbänder über<br />

einer bestehenden Stahlkonstruktion installiert.<br />

Die eleganten, schlanken Oberlichter spiegeln<br />

sich in der Länge und schaffen eine beeindruckende<br />

Designästhetik.<br />

Ihr Gebäude besteht aus<br />

unterschiedlichen Räumen,<br />

Türen, Toren und unzähligen<br />

Schlössern.<br />

Sie entscheiden, wer welche<br />

öffnet. Und das mit nur<br />

einem Schlüssel.<br />

blueEvo.com


special<br />

schulen / kindergärten<br />

Bildnachweis (alle Bilder):<br />

Velux Commercial / Adam Coupe<br />

des großen Glasdachs nur zwei Tage<br />

und beeinträchtigte den Studienbetrieb<br />

deshalb kaum.<br />

Bei der Auswahl einer Tageslichtlösung<br />

für das Atrium spielte auch eine wichtige<br />

Rolle, dass auf diesem Vorzeigecampus<br />

regelmäßig Events stattfinden. Neben<br />

Veranstaltungen von Verlagen und der<br />

Stadtverwaltung organisieren die Studierenden<br />

auch Lesungen und Modenschauen,<br />

die junge Lernende zu akademischen<br />

und beruflichen Leistungen inspirieren<br />

sollen. Das Atrium mit dem maximalen<br />

Tageslichteinfall durch das Glasdach und<br />

dessen elegantes Design mit schmalen<br />

Profilen setzt die Events nun ins richtige<br />

Licht.<br />

”Bei Bauprojekten erfüllt das Ergebnis<br />

manchmal nicht die eigenen Erwartungen.<br />

Dieses Bauprojekt entspricht genau<br />

dem, was die 3D-Bilder des Velux Daylight<br />

Visualizers vorausgesagt haben – wir<br />

können den Besuchern unserer Hochschule<br />

nun einen "Wow-Faktor" bieten”,<br />

zieht Steven Strang, Direktor für Liegenschaften<br />

und Informationstechnologie am<br />

Exeter College, ein postives Fazit.<br />

Die am Exeter College Studierenden besuchen<br />

heute ein Hochschulgebäude, indem<br />

sie sich wohlfühlen. Das Stufen-Lichtband<br />

sorgt auch tief im Innern des Gebäudes<br />

für ein helles Atrium. Zudem profitieren<br />

die daran angrenzenden Pausenräume,<br />

Klassenzimmer, Kantine und multifunktionale<br />

Zugangsflächen von dem Lichteinfall<br />

durch das Dach. Die lichtdurchflutete<br />

Umgebung lädt dazu ein, Zeit mit einem<br />

Buch zu verbringen oder einfach die Gesellschaft<br />

der Anderen zu genießen.<br />

Modulares<br />

System in<br />

elegantem Design<br />

Velux Modular Skylights wurden für den<br />

Einsatz in öffentlichen und gewerblichen<br />

Gebäuden wie Schulen, Krankenhäuser<br />

oder Einkaufszentren gemeinsam von<br />

Velux und dem renommierten britischen<br />

Architekturbüro Foster + Partners entwickelt.<br />

Entstanden ist dabei eine Tageslichtlösung,<br />

die dezentes und elegantes<br />

Design mit den Vorzügen vorgefertigter<br />

und einfach zu montierender Module verbindet.<br />

Mit Lichtband, Stufen-Lichtband,<br />

Sattel-Lichtband, Atrium und Sheddach<br />

bietet Velux standardisierte Lösungen für<br />

unterschiedliche Anforderungen in Bezug<br />

auf Größe, Anwendungssituation und<br />

Funktionalität. Die einzelnen Module sind<br />

öffenbar und feststehend in einer Breite<br />

von 67,5 bis 100 Zentimeter und einer<br />

Höhe von 120 bis 300 Zentimetern verfügbar<br />

und lassen sich zu beliebig langen<br />

Licht- oder Sattel-Lichtbändern addieren.<br />

Zudem können Licht- oder Sattel-Lichtbänder<br />

zu einer großflächigen Atrium-<br />

Dachverglasung kombiniert werden und<br />

das Wandmontage-Lichtband ermöglicht<br />

den Anschluss an eine aufgehende<br />

Wand.<br />

Die Module werden einbaufertig angeliefert<br />

und können vor Ort mit Hilfe<br />

des innovativen Montagesystems ohne<br />

Anpassung oder Bearbeitung schnell und<br />

unkompliziert montiert werden. Das spart<br />

nicht nur Platz auf der Baustelle, sondern<br />

auch Arbeits- und Kran-Zeit. Darüber<br />

hinaus gewährleistet die Vorfertigung im<br />

Werk eine ausgesprochen hohe Präzision<br />

und Produktqualität. Auch in Punkto Dämmung<br />

können die Velux Modular Skylights<br />

punkten und erfüllen die Anforderungen<br />

an Energieeffizienz auf hohem Niveau:<br />

Die Profile von Fensterflügel und -rahmen<br />

bestehen aus einem Verbundmaterial aus<br />

pultrudierten Glasfasern und Polyurethan,<br />

dessen geringe Wärmeleitfähigkeit dem<br />

System sehr gute Dämmeigenschaften<br />

verleiht. Mit 2-Scheiben-Verglasung<br />

erreicht die Einheit aus Glas und Rahmen<br />

bereits einen UW-Wert von 1,4 W/(m 2 K),<br />

der sich mit 3-Scheiben-Verglasung auf<br />

1,0 W/(m 2 K) verbessern lässt. Zugleich<br />

sorgt das Verbundmaterial für hohe<br />

Festigkeit und Tragfähigkeit und ermöglicht<br />

ein schlankes, leichtes Design. Die<br />

schmalen Profile sorgen in Verbindung<br />

mit dem verborgenen Kettenantrieb<br />

und den filigranen Führungsdrähten der<br />

innenliegenden Sonnenschutz-Rollos für<br />

ein elegantes Erscheinungsbild.<br />

Bautafel<br />

Projekt:<br />

Installation Stufen-Lichtband-<br />

Lösung im Erweiterungsbau<br />

des Exeter Colleges,<br />

Exeter, Großbritannien<br />

Bauherr:<br />

Exeter College<br />

Projektentwicklung / Generalunternehmer:<br />

Willmott Dixon,<br />

www.willmottdixon.co.uk<br />

Architekt / Fachplaner:<br />

AWW-Architekten,<br />

www.aww-uk.com<br />

Baujahr / Umbau:<br />

2021<br />

30 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


objekte<br />

Der Factory Campus in Düsseldorf – 34.000 Quadratmeter modernster Coworking Space für junge, dynamische Unternehmen.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Warema<br />

Factory Campus in Düsseldorf<br />

In die Zukunft gedacht<br />

Für den neuen Factory Campus in Düsseldorf war der automatisierte Sonnenschutz bereits<br />

fertig geplant und seine Ausführung vergeben. Zwischenzeitlich jedoch stellte Warema mit Omnexo<br />

die nächste Automatisierungs-Generation von intelligentem Sonnenschutz vor. Alle an der<br />

Planung und Ausführung Beteiligten waren sich einig: Für Verbesserungen ist es nie zu spät.<br />

Auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Metso Maschinenfabrik im<br />

Düsseldorfer Stadtteil Lierenfeld<br />

entstand mit dem Factory Campus ein<br />

modernes Büroareal, das mit seinem<br />

flexiblen Raumangebot besonders junge<br />

dynamische Unternehmen anspricht – ein<br />

moderner „Coworking Space“ auf 34.000<br />

Quadratmetern. Mit Solaranlagen auf den<br />

Dächern, dezentraler Stromversorgung<br />

und Blockheizkraftwerk setzt das Ensemble<br />

aus neuen und sanierten Gebäuden<br />

auch ökologisch und energetisch auf<br />

Innovation. Eine wichtige Vorgabe des<br />

verantwortlichen Architekten Dipl.-Ing.<br />

Ralf Petersmann war der Einsatz einer<br />

vollautomatisierten Sonnenschutzanlage.<br />

Mit der fachlichen Planung wurde die<br />

Schneider Ingenieure GmbH im nahegelegenen<br />

Kamp-Lintfort beauftragt.<br />

Flexibilität<br />

als Programm<br />

Offene Bürostrukturen und flexible Nutzungszeiten<br />

haben eine große Konstante:<br />

ständige Änderung. Im Campus wird rund<br />

um die Uhr und zu ständig wechselnden<br />

Offene Bürostrukturen und flexible Nutzungszeiten – der Factory Campus reagiert auf die individuellen<br />

Anforderungen der Nutzer.<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

31


objekte<br />

Teamarbeit – in Kombination mit der Warema Wetterstation „move“ steuert im Factory Campus<br />

eine Omnexo-Zentrale insgesamt 76 Raffstoren.<br />

Die großflächig verglaste Fassade und die<br />

flexible Raumnutzung dahinter erfordern eine<br />

intelligente Sonnenschutzlösung.<br />

Zeiten gearbeitet. Computerarbeit wechselt<br />

ab mit PowerPoint-Präsentationen<br />

oder Teamarbeit und individuelle Anforderungen<br />

gehen nicht immer mit der<br />

programmierten Automatisierung einher.<br />

Neben einer leicht änderbaren Programmierung<br />

war deshalb eine einfache individuelle<br />

Steuerung eine weitere wesentliche<br />

Anforderung an den Sonnenschutz.<br />

Es passiert selten, aber beim Factory Campus<br />

wurde die Planung von einer technischen<br />

Entwicklung überholt. Kurz vor<br />

Beginn der Ausführung des Sonnenschutzes<br />

führte Warema Omnexo ein. Das neu<br />

konzipierte, vollautomatische Steuerungssystem<br />

ist prädestiniert für mittelgroße<br />

Objekte wie etwa Schulen, Bürogebäude<br />

oder einen Campus. Thomas Gladbach,<br />

Technischer Leiter der beauftragten<br />

Fachfirma ES Project GmbH, hatte auf<br />

Grund enger Kontakte zu Warema die<br />

Entwicklung von Omnexo bereits länger<br />

im Blick. Zusammen mit Schneider Ingenieure<br />

wurde kurzerhand eine Umplanung<br />

beschlossen, die der guten und vorbehaltlosen<br />

Zusammenarbeit aller am Projekt<br />

Beteiligten zu verdanken ist. Grund hierfür<br />

war die deutlich einfachere Inbetriebnahme<br />

und Bedienung sowie hohe Flexibilität<br />

des neuen Systems, welche alle zu überzeugen<br />

wusste.<br />

Ein weiteres entscheidendes Argument<br />

zum Systemwechsel war dessen<br />

komplette Einbindung in das Gebäudenetzwerk.<br />

Änderungen oder ein Update<br />

können direkt über jedes browserfähige<br />

Gerät vorgenommen werden – über ein<br />

Tablet, PC oder Laptop. Hierbei gestaltet<br />

sich das Einrichten einfach, denn in der<br />

nur vier Teilungseinheiten schlanken<br />

Zentrale im Verteilerkasten sind bereits<br />

alle wesentlichen Automatikfunktionen<br />

vorkonfiguriert und abgespeichert. Bis zu<br />

500 Sonnenschutzkomponenten können<br />

über die Zentrale angesteuert werden –<br />

in Gruppen bis zu 3.000 Produkte. Sie<br />

ist in ihrer Größe somit ideal ausgelegt<br />

für den Factory Campus. In Kombination<br />

mit der Warema Wetterstation move<br />

steuert im Campus eine Omnexo Zentrale<br />

über Bussignale 16 dezentral im<br />

Gebäude verteilte Schaltaktoren an. 76<br />

Raffstoren mit einer intelligent gesteuerten<br />

Lamellennachführung sorgen so<br />

für eine perfekte Tageslichtsteuerung<br />

und Energieoptimierung von alleine. Alle<br />

Sonnenschutzprodukte können zusätzlich<br />

auch über herkömmliche Taster<br />

oder alternativ über eine bereits in der<br />

Zentrale integrierte Userverwaltung per<br />

App bedient werden.<br />

3 Fragen an Thomas Gladbach, Technischer Leiter von ES Project GmbH<br />

Ist die Automatisierung des Sonnenschutzes bei Ihren Aufträgen zum Standard<br />

geworden?<br />

Ja. In den Gewerbeobjekten ist eine automatisierte Sonnenschutzanlage in den letzten<br />

Jahren auf alle Fälle zum Standard geworden. Sie stellt für den Bauherrn einen<br />

Mehrwert seiner Immobilie dar.<br />

Was macht für Sie eine zukunftsfähige Sonnenschutz-Automation aus?<br />

Ich denke die Steuerung muss insbesondere den Anforderungen der jüngeren<br />

Gesellschaft in Bezug auf Bedienbarkeit über Apps etc. nachkommen. Sie sollte<br />

fernbedienbar und einfach zu programmieren sein.<br />

Hat sich für Sie beim Factory Campus die Umplanung des Steuerungssystems auf<br />

Omnexo „gelohnt“, würden Sie diesen Schritt im Nachhinein nochmals machen?<br />

Ja, auf jedem Fall. Durch die einfache und jederzeit leicht änderbare Programmierung<br />

konnten wir schnell auf die individuellen Wünsche einzelner Mieter eingehen.<br />

32<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


objekte<br />

Sonderanwendungen?<br />

Kein Problem<br />

Überzeugt waren die Projektverantwortlichen<br />

neben der Leistungsfähigkeit<br />

Sonnenschutz-Zentrale auch von derer<br />

Flexibilität. So lassen sich zum Beispiel<br />

über digitale Universaleingänge unterschiedlichste<br />

Szenarien sowie spezielle<br />

Sonderanwendungen integrieren – zum<br />

Beispiel eine Putzschaltung, Anschluss<br />

einer Brandmeldezentrale oder einer übergeordneten<br />

Gebäudeleittechnik.<br />

Warema ließ es sich nicht nehmen, die<br />

speziell für die Inbetriebnahme entwickelte<br />

Omnexo studio Software persönlich<br />

bei ES Project GmbH vorzustellen. Jedes<br />

Produkt ist bereits mit Standardwerten in<br />

der Zentrale hinterlegt, und diese Werte<br />

können über Omnexo studio einfach<br />

einzeln parametriert werden. Für eine<br />

fehlerfreie Einstellung der Konfigurationen<br />

sorgt eine integrierte intelligente Plausibilitätsprüfung.<br />

Vorteilhaft empfand Thomas<br />

Gladbach auch die Möglichkeit all diese<br />

Einstellungen als Vorbereitung für die<br />

Inbetriebnahme in aller Ruhe im Büro<br />

vornehmen zu können, da hierzu keine<br />

Verbindung zur Zentrale erforderlich ist.<br />

Omnexo studio kann auf jedem Windows<br />

PC oder Mac genutzt werden.<br />

Bautafel<br />

Bauherr:<br />

EK 401 Grundstücksverwertungs-<br />

GmbH & Co. KG, Düsseldorf<br />

Nutzung:<br />

3.000 m² Bürogebäude mit 38<br />

hochmodernen Büros mit variablen<br />

Größen zwischen 38 und 218 m²<br />

Architektur:<br />

Dipl.-Ing. Ralf Petersmann,<br />

Düsseldorf, www.ralfpetersmann.de<br />

Planung:<br />

Schneider Ingenieure GmbH,<br />

Kamp-Lintfort,<br />

www.schneider-ingenieure.de<br />

Optimale Lichtausbeute bei blendfreien Arbeitsbedingungen – Omnexo sorgt für einen kontinuierlich<br />

idealen Lamellenwinkel der Raffstoren. Darüber hinaus lassen sich alle Sonnenschutzkomponenten<br />

auch per Taster oder App bedienen.<br />

Ein Tastendruck<br />

genügt<br />

Thomas Gladbach und dem verantwortlichen<br />

Bauleiter von ES Project, Baki Akyazi,<br />

war es eine Freude die Sonnenschutzanlage<br />

persönlich in Betrieb zu nehmen. Die<br />

komplette Anlage lief auf Anhieb fehlerfrei.<br />

Die auf dem Dach positionierte Wetterstation<br />

move übermittelt der Zentrale<br />

alle relevanten Wetterdaten: Windstärke,<br />

Temperatur, Helligkeit sowie Niederschlag.<br />

Über einen kontinuierlich idealen Lamellenwinkel<br />

ist eine hohe Lichtausbeute<br />

bei gleichzeitig blendfreien Arbeitsbedingungen<br />

und angenehmen Raumklima<br />

gewährleistet. Ein Aufheizen der Räume im<br />

Sommer wird wirkungsvoll verhindert, die<br />

Wärmeverluste im Winter auf ein Minimum<br />

reduziert. Anpassungen an geänderte<br />

Nutzungsbedingungen können schnell<br />

umgesetzt werden und auch die Technik<br />

ist immer „up to date“ – ein einziger Tastendruck<br />

genügt und jedes neue Update<br />

ist installiert. Somit ist das Objekt auch<br />

in puncto Sonnenschutz für die Zukunft<br />

bestens gerüstet.<br />

Sonnenschutz sicher befestigen!<br />

Mit FOPPE ® Sonnenschutz-Befestigungsbolzen<br />

Ausführung Sonnenschutz:<br />

Firma Wilbrand GmbH, Ohne<br />

Ausführung Steuerung:<br />

ES Project GmbH, Essen,<br />

www.es-project.de<br />

Fertigstellung:<br />

2023<br />

FOPPE ZUBEHÖR<br />

NEUER<br />

ONLINESHOP<br />

+49 5904 9393-93<br />

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www.foppe-shop.com<br />

• Befestigung von<br />

Beschattungsanlagen<br />

• für alle gängigen<br />

Alu-Fassadensysteme<br />

• nachträgliche Montage<br />

möglich<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

33


objekte<br />

„Zero carbon“ Hochhaus „Cité Administrative“ in Lüttich, Belgien<br />

Vorzeigeprojekt für nachhaltiges Sanieren<br />

In der belgischen Metropole Lüttich ist kürzlich das ikonische Hochhaus „Cité Administrative“<br />

umfassend saniert und zu einem nahezu CO 2<br />

-neutralen Gebäude umgewandelt worden. Um die<br />

hohen Anforderungen an die Energieeffizienz zu erfüllen, kommen dabei an der Gebäudehülle<br />

modernste Isolierverglasungen zum Einsatz – ausgestattet mit Warme-Kante-Abstandhaltern.<br />

Der Bau des ursprünglich von den<br />

Architekten Jean Poskin und Henri<br />

Bonhomme geplanten Verwaltungsgebäudes<br />

„Cité Administrative“<br />

zielte in den 1960er Jahren darauf ab,<br />

die städtischen Dienstleistungen von<br />

Lüttich an einem Ort zu zentralisieren.<br />

Seither ist der 18-stöckige Turm längst<br />

zu einem Wahrzeichen im Stadtbild<br />

geworden. Gefördert unter anderem<br />

durch die Europäische Union und die<br />

Provinz Wallonien, sollte das 67 Meter<br />

hohe Gebäude – gelegen zwischen dem<br />

Stadtviertel Feronstrée und dem Quai de<br />

la Batte direkt an der Maas – umfangreich<br />

saniert und zu einem städtebaulichen<br />

Vorzeigeprojekt in puncto Nachhaltigkeit<br />

umgewandelt werden. Idee war es,<br />

aus dem symbolträchtigen Hochhaus in<br />

Übereinstimmung mit der EU-Gebäuderichtlinie<br />

ein „Niedrigstenergie-Gebäude“<br />

(Fast-Nullenergie-Gebäude) zu realisieren.<br />

Dazu wurde von der Stadt Lüttich ein<br />

Wettbewerb ausgeschrieben. In einer<br />

Kooperation beteiligten sich die Architekturbüros<br />

Canevas und Baumans-Deffet<br />

sowie das Bauunternehmen Groven+<br />

Portal SA – dieses stellte eigens ein Team<br />

mit Spezialisten für Beton, Fassade, Spezialtechnik<br />

und Innenausbau zusammen<br />

– und ging schließlich mit einem integrierten<br />

sowie ganzheitlichen Sanierungskonzept<br />

als Sieger hervor.<br />

Angenehmes<br />

Arbeiten und<br />

umfassender Service<br />

Zum Sanierungskonzept erklärt Stéphane<br />

Marville, Architekt bei Canevas: „Neben<br />

den Nachhaltigkeitszielen ging es vor<br />

allem darum, die räumliche Nutzung zu<br />

optimieren und eine zukunftsgerechte<br />

Umgebung für Mitarbeitende sowie<br />

Bürger bzw. Bürgerinnen zu schaffen.“<br />

Dazu wurde zum einen der Büroturm<br />

grundlegend saniert und zum anderen<br />

der bestehende Sockelbau entfernt und<br />

durch ein neues, vierstöckiges Volumen<br />

auf der Südseite des Gebäudes ersetzt. Im<br />

Inneren führt die „Cité Administrative“ mit<br />

neuem Anbau nun alle Dienstleistungen<br />

und sozialen Services der Stadt zusammen<br />

– von Räumen für die Sozialverwaltung<br />

über Bereiche für Verwaltungspolizei<br />

und öffentliche Sicherheit, Cafeteria und<br />

Besprechungsräumen bis hin zu den klassischen<br />

Bürger-Services im Erdgeschoss.<br />

Ein Highlight ist nicht zuletzt die großzügige<br />

Panoramaterrasse im 18. Stockwerk<br />

mit Blick über die Stadt.<br />

Gezielte Sanierungsmaßnahmen<br />

im Sinne der<br />

CO 2<br />

-Neutralität<br />

Die energetische Sanierung und Modernisierung<br />

der „Cité Administrative“ umfasste<br />

zahlreiche Maßnahmen. An zwei<br />

Fassaden wurden 1.600 Quadratmeter<br />

Photovoltaik-Paneele zur Energieerzeugung<br />

installiert und die gesamte Gebäudehülle<br />

wurde ertüchtigt und energetisch<br />

optimiert. Zudem entwickelten die Planer<br />

ein ganzheitliches Konzept zur automatisierten<br />

Lüftung, Kühlung, Heizung und<br />

Beleuchtung des Gebäudes – dieses<br />

Das Hochhaus „Cité Administrative“ in Lüttich gilt als Wahrzeichen der Stadt und wurde umfangreich saniert und zu einem nahezu CO 2<br />

-neutralen<br />

Gebäude umgewandelt. Ein Schwerpunkt der Maßnahmen war die energetische Optimierung der Gebäudehülle – hier kommen hochwertige<br />

2fach-Isolierverglasungen zum Einsatz.<br />

34<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


objekte<br />

reicht bis hin zum Fassadendesign. Dazu<br />

erklärt Stéphane Marville: „Wir mussten<br />

das richtige Gleichgewicht zwischen<br />

natürlicher Beleuchtung und Begrenzung<br />

der Überhitzung im Sommer finden.<br />

Daher haben wir vorspringende Hauben<br />

an der vertikalen Fassade und horizontale<br />

Volants an der Südfassade vorgeschlagen.<br />

So war es möglich, an der Nordfassade<br />

mit einer Verglasung mit relativ niedrigem<br />

Sonnenschutzfaktor zu arbeiten,<br />

viel Sonnenlicht ins Innere zu lassen und<br />

eine hohe Transparenz zu erreichen. Dies<br />

wiederum senkt den Bedarf an künstlicher<br />

Beleuchtung.“<br />

Energieeffiziente Isolierverglasungen<br />

mit Warme-<br />

Kante-Abstandhaltern<br />

An der Südost- und Nordostseite des<br />

Gebäudes kommen auf insgesamt 4.600<br />

Quadratmetern von Groven + Portal SA<br />

(Herstal/Belgien) speziell für das Projekt<br />

gefertigte Vorhangfassaden zum Einsatz.<br />

Um die hohen Anforderungen an<br />

Wärmedämmung und Energieeffizienz zu<br />

erfüllen, wurden die Aluminium-Fassadenelemente<br />

mit der 2fach-Isolierverglasung<br />

ULTRAONE NG bzw. der Sonnenschutzverglasung<br />

SprimoLight 70/37 von<br />

Sprimoglass (Sprimont/Belgien) realisiert.<br />

In den Randverbund aller Glaseinheiten<br />

integriert ist der innovative Warme Kante<br />

Abstandhalter Swisspacer Ultimate.<br />

Dazu erläutert Camille Trachet, Sales<br />

Manager bei Sprimoglass: „Für sämtliche<br />

Abstandhalter von Swisspacer gibt es<br />

Umwelt-Produktdeklarationen (EPD) mit<br />

allen Informationen für eine nachhaltige<br />

Gebäudebewertung. Das war bei diesem<br />

Prestigeprojekt ein wichtiger Faktor für<br />

die Auftragsvergabe.“ Die im Randverbund<br />

eingebauten Abstandhalter erhöhen<br />

die Temperatur am Glasrand um bis zu<br />

2° C und sorgen so für eine deutlich<br />

geringere Wärmeleitfähigkeit sowie sehr<br />

gute PSI-Werte. Zudem vermeidet die<br />

Warme Kante Kondenswasserbildung und<br />

mindert die Schimmelgefahr.<br />

Miguel Crispin Miguel Crispin, Sales<br />

Manager bei Groven + Portal SA, fasst<br />

zusammen: „Ziel war es, die Energiebilanz<br />

der Gebäudehülle nachhaltig zu verbessern.<br />

Mit den eingesetzten Verglasungen<br />

erreichen wir sehr gute U-Werte von 1,0<br />

W/m²K – dazu tragen nicht zuletzt auch<br />

die Abstandhalter von Swisspacer einen<br />

wichtigen Teil bei.“<br />

Nach Ende der insgesamt 31.000.000<br />

Euro teuren Sanierungsmaßnahmen präsentiert<br />

sich das „Cité Administrative“ in<br />

Lüttich nun zukunftsgerecht und nahezu<br />

CO 2<br />

-neutral.<br />

Neben den Nachhaltigkeitszielen wurde vor allem die räumliche Nutzung optimieret – für eine<br />

zukunftsgerechte Umgebung für Mitarbeitende sowie Bürger bzw. Bürgerinnen.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): groven+portal<br />

Baudaten<br />

Bauherr:<br />

Stadt Lüttich / Département des Travaux - Bâtiments communaux<br />

(Frédéric Brangs)<br />

Architekt (Sanierung):<br />

Canevas, Angleur/Belgien (Stéphane Marville)<br />

Baumans Deffet, Lüttich/Belgien<br />

Fassadenbauer:<br />

Groven + Portal SA, Herstal/Belgien<br />

Isolierverglasung:<br />

Sprimoglass, Sprimont/Belgien<br />

Abstandhalter:<br />

Swisspacer Ultimate<br />

Fertigstellung:<br />

2023<br />

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35


objekte<br />

SuperHub Meerstadt, Niederlande<br />

Nachhaltiges Shopping-Erlebnis<br />

Mit dem SuperHub ist im niederländischen Meerstad ein beeindruckendes Einkaufs- und<br />

Gemeindezentrum entstanden. Das vom Architekturbüro De Zwarte Hond (Groningen) geplante<br />

Gebäude begeistert vor allem durch eine nachhaltige Holzbauweise. Ein genau auf die<br />

unterschiedlichen Holzarten abgestimmter Oberflächenschutz sorgt dabei für eine einheitliche<br />

Optik und eine lange Lebensdauer.<br />

In dem jungen und überaus naturnahen<br />

Stadtviertel Meerstad – einem Neubaugebiet<br />

in Groningen – werden bis 2035<br />

etwa 5.000 Wohneinheiten rund um den<br />

neu angelegten See „Woldmeer“ errichtet.<br />

Als zentral gelegene Einkaufsmöglichkeit<br />

und gleichzeitig „soziale Mitte“ des aufblühenden<br />

Stadtteils planten die Architekten<br />

von De Zwarte Hond das multifunktionale<br />

SuperHub – eine Kombination aus Shoppingcenter<br />

und weiteren Nutzungsarten<br />

wie einem einladenden Café und einem<br />

modernen Gesundheitszentrum auf einer<br />

Bruttogeschossfläche von 2.090 Quadratmetern.<br />

Ein Erlebnisort also, an dem die<br />

Bewohner von Meerstad einkaufen und in<br />

entspannter Atmosphäre zusammenkommen<br />

können.<br />

Ein Vorzeigeprojekt für nachhaltiges und zukunftsgerechtes Bauen: Das Gebäude wurde von De Zworte Hond mit einer nachhaltigen Tragkonstruktion<br />

aus Holz geplant.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Walter Frisart / Fotowerk<br />

36<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


objekte<br />

Für eine einheitliche Optik wurden 1.150 Quadratmeter Oberfläche mit der Profi-Holzschutz-Lasur 3in1 Aqua HSL-35/m beschichtet – jeweils<br />

abgestimmt auf die verwendete Holzart. Auch die Wandverkleidungen wurden mit dem leistungsfähigen Holzschutz in einem halbtransparenten<br />

Farbton versehen (Bild rechts).<br />

Tragende Holzkonstruktion<br />

mit Glasfassade<br />

Die Architektur des ca. 75 Meter langen<br />

Neubaus erinnert an eine klassische<br />

Markthalle und wird charakterisiert durch<br />

die großzügige Glasfassade sowie die<br />

auffällige Holz-Konstruktion mit einem<br />

an den Ecken abgerundeten und rund<br />

fünf Meter auskragendem Holzdach. Das<br />

hölzerne Tragwerk basiert auf einem<br />

diagonalen Raster mit kreuzförmig gebogenen<br />

Stützen aus Brettschichtholz. Die<br />

Stützenform verändert sich nach oben hin<br />

und die Pfeiler verzweigen sich dabei zu<br />

geschwungenen Balken. Dank der großen<br />

Spannweite und einer imposanten Deckenhöhe<br />

von neun Metern ist im Innern<br />

eine helle und großzügige Atmosphäre<br />

garantiert. Zudem bietet die flexible Struktur<br />

die Möglichkeit zukünftiger Nutzungsanpassungen.<br />

Individuelles Konzept für<br />

die Holzbeschichtung<br />

Top-Langzeitschutz<br />

für Brettschichtholz-<br />

Stützen und Dach<br />

Für die im Werk von den Holzbau-Spezialisten<br />

Heko Spanten Ede BV vorgefertigten<br />

Stützen- und Dach-Elemente aus<br />

Brettschichtholz – dieses besteht aus mindestens<br />

drei Brettlagen und in gleicher<br />

Faserrichtung verleimten Hölzern – erwies<br />

sich Aqua HSL-35/m als ideale Lösung.<br />

Dabei wurde die Profi-Holzschutz-Lasur<br />

3in1 abgestimmt auf das verwendete Lärchen-<br />

und Fichtenholz für ein einheitliches<br />

Erscheinungsbild in zwei verschiedenen<br />

Farbtönen eingesetzt. Die wasserbasierte<br />

Beschichtung wurde für die Applikation<br />

auf Hölzern ohne Erdkontakt gemäß DIN<br />

EN 335-1, GK 2 und 3 entwickelt und<br />

vereint Imprägnierung, Grundierung und<br />

Lasur in einem – ideal für eine schnelle<br />

und wirtschaftliche Verarbeitung. Da die<br />

Lasur tief in das Holz eindringt, schützt sie<br />

die der Bewitterung ausgesetzten Holzelemente<br />

vor Feuchtigkeit, Schimmel und<br />

Algen. Gleichzeitig wirkt die Beschichtung<br />

vorbeugend gegenüber Bläuepilzen<br />

und reduziert in Verbindung mit einem<br />

konstruktiven Holzschutz das Risiko von<br />

Fäulnis.<br />

Langlebige<br />

Beschichtung<br />

Die von der Veteka B.V. gefertigten Wandverkleidungen<br />

des SuperHub bestehen<br />

aus Fraké-Holz – eine aus verantwortungsvollem<br />

Anbau stammende Holzart aus<br />

Westafrika. Die unterschiedlich großen<br />

Lamellen wurden ebenfalls mit Aqua<br />

HSL-35/m in einem halbtransparenten<br />

Farbton versehen. Da die geruchsarme<br />

Holzlasur innerhalb von ca. drei Stunden<br />

trocknet, konnten die Verarbeiter teils<br />

zwei Anstriche an einem Tag durchführen<br />

– so ließ sich der Bauablauf noch effizienter<br />

gestalten.<br />

Als besondere Herausforderung des<br />

Projekts erwies sich die Wahl der<br />

optimalen Oberflächenbeschichtung für<br />

die unterschiedlichen Holzbauteile des<br />

Gebäudes im Außenbereich. „Wunsch der<br />

Architekten war es, dass alle Holzteile des<br />

Gebäudes, die von verschiedenen Firmen<br />

aus unterschiedlichen Holzarten hergestellt<br />

wurden, die gleiche farbliche Optik<br />

haben.“ So entwickelten die Holzbeschichtungs-Experten<br />

von Remmers in<br />

Zusammenarbeit mit den Architekten und<br />

dem Bauunternehmen Brands Bouw ein<br />

individuelles Konzept für den Holzanstrich<br />

– genau auf die jeweilige Holzart, den<br />

Verwendungszweck und die damit erforderliche<br />

Schichtstärke ausgerichtet.<br />

Auftraggeber:<br />

Architekt:<br />

Bauunternehmen:<br />

Holzbau:<br />

Produktspezifische<br />

Beratung:<br />

Bautafel<br />

MWPO Supermarkten, NL/S-Hertogenbosch<br />

De Zwarte Hond, NL/Groningen<br />

Brands Bouw B.V., NL/Groningen<br />

Heko Spanten B.V., NL/Ede<br />

Veteka Houtindustrie, NL/Middelbeers<br />

Remmers BV<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

37


im fokus<br />

Leipfinger-Bader optimiert Wohnungsbau mit Modulen in Ziegelbauweise<br />

Schnell, modular – und massiv<br />

Ein modulares Wohnraumkonzept hat jetzt Leipfinger-Bader entwickelt. Seriell gefertigt in<br />

massiver Ziegelbauweise, setzt es vor allem da an, wo in kurzer Zeit günstiger Wohnraum mit<br />

hohem Qualitätsanspruch realisiert werden soll. So lässt sich energetisch der Standard KFN<br />

40 EH erreichen. Die einzelnen Module verfügen – je nach Auftraggeberwunsch – über einen<br />

hohen Vorfertigungsgrad inklusive Sanitäreinheit, Küche, Bodenaufbau und Bodenbelag sowie<br />

Heizung. Die Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Ziegelmodule basiert auf einer ausgefeilten<br />

Produktkombination. Sie besteht unter anderem aus wärmedämmenden Coriso-Mauerziegeln,<br />

die eine bis zu fünfgeschossige Modulbauweise ermöglichen, und Planziegeln für die<br />

Innenwand mit zusätzlichen Dämmeigenschaften zur Einsparung von Heiz- und Kühlkosten.<br />

Zudem kommen Estrichziegel mit Heizpapier für eine autarke und effiziente Elektroheizlösung<br />

sowie ein Rollladenkasten mit integrierter Lüftung und Wärmerückgewinnung von bis zu 93<br />

Prozent zum Einsatz.<br />

Insbesondere günstiger Wohnraum<br />

ist in Deutschland Mangelware. Vor<br />

diesem Hintergrund sind insbesondere<br />

intelligente serielle Ansätze gefragt. Und<br />

genau diese hat Leipfinger-Bader jetzt<br />

strategisch weiterentwickelt, um neue Angebote<br />

möglichst schnell zu realisieren.<br />

Das Ergebnis sind Module in massiver<br />

Ziegelbauweise mit einem hohen Vorfertigungsgrad.<br />

Nach einer intensiveren<br />

Vorplanung werden diese im Werk unter<br />

witterungsgeschützten Bedingungen seri-<br />

Um neuen Wohnraum in kurzer Zeit zu schaffen, hat<br />

Leipfinger-Bader jetzt Module in massiver Bauweise mit<br />

einem hohen Vorfertigungsgrad entwickelt.<br />

ell vorgefertigt. Qualitätsgeprüft gelangen<br />

diese dann auf die Baustelle und werden<br />

hier mit dem Autokran gesetzt.<br />

Vorgefertigter<br />

Wohnraum<br />

Die einzelnen Module verfügen über eine<br />

Fläche von bis zu 24 Quadratmetern. Sie<br />

zeichnen sich durch einen hohen Qualitätsstandard<br />

aus – sowohl energetisch<br />

(KFN 40 EH-Standard) als auch<br />

durch die massive Bauweise.<br />

Selbst die Innenwände<br />

bestehen dabei aus Ziegeln.<br />

Der Vorfertigungsgrad beläuft<br />

sich auf über 90 Prozent:<br />

Bodenaufbau und Boden sind<br />

bereits umgesetzt; Sanitäreinheit<br />

und Küche integriert.<br />

Zum Einsatz kommt zudem ein<br />

dezentrales Lüftungssystem<br />

mit bis zu 93 Prozent Wärmerückgewinnung.<br />

Es ist mit dem<br />

Rollladen- und Raffstorekasten<br />

kombiniert. Die Be- und Entlüftung<br />

erfolgen dabei über den<br />

Rollraum. Von außen ist das<br />

System unsichtbar. Auch umfasst<br />

das Modul eine Heizung.<br />

Hierbei setzt Leipfinger-Bader<br />

auf eine besonders innovative<br />

Lösung: So kommt Heizpapier<br />

in Verbindung mit einem<br />

keramischen Trockenestrich<br />

zum Einsatz. Das Heizpapier ist<br />

eine dünnschichtige Wärmequelle<br />

und der Estrichziegel<br />

übernimmt die effiziente<br />

Wärmeverteilung. Damit lässt<br />

sich der Aufwand für Heizenergie<br />

deutlich senken. Das<br />

wirtschaftliche, rein elektrische<br />

Heizsystem punktet zugleich als zukunftsweisende<br />

und klimafreundliche Technik.<br />

Vielfältige<br />

Anwendungsfälle<br />

Konzipiert wurden im ersten Schritt vor<br />

allem Lösungen für Flüchtlingsunterkünfte<br />

und studentisches Wohnen. Dabei sind<br />

auch Zwei-Zimmer-Wohnungen möglich,<br />

die aus je zwei Modulen mit nur einer Küchen-<br />

und Sanitäreinheit bestehen. Denkbar<br />

sind in diesem Kontext jedoch auch<br />

weitere Anwendungsgebiete wie zum<br />

Beispiel betriebliches Wohnen, Unterkünfte<br />

für Pflegekräfte oder generell sozialer<br />

Wohnraum. Zudem sind beispielsweise<br />

Büroräume möglich. Die Ausbaustufe<br />

ist frei wählbar, sollte jedoch pro Objekt<br />

festgelegt werden, um Synergien aus der<br />

Planungsphase bestmöglich zu nutzen.<br />

Intelligenter Aufbau<br />

Die Außenwände des Moduls bestehen<br />

aus dämmstoffgefüllten Mauerziegeln<br />

„W07 Coriso“ in einer Wandstärke von<br />

42,5 Zentimeter. Damit wird ein sehr<br />

guter Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

(U-Wert) von 0,16 W/(m²K) und der hohe<br />

energetische Standard erzielt. Die Module<br />

erfüllen so bereits die Anforderungen des<br />

KFN 40 EH-Standards; mit zusätzlichen<br />

Maßnahmen lässt sich jedoch auch das<br />

Qualitätssiegel QNG erreichen. Eingestuft<br />

in die Festigkeitsklasse 14, sorgt der<br />

Mauerziegel dafür, dass mit den einzelnen<br />

Modulen sogar auch Gebäude mit fünf<br />

Geschossen realisiert werden können.<br />

Für die Innenwände finden Planziegel der<br />

Rohdichteklasse 1,2 in 17,5 Zentimeter<br />

Wandstärke Verwendung. Die serielle<br />

38 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


im fokus<br />

Pro Tag lassen sich bis zu fünf Module<br />

montieren. So ist der Anschluss von<br />

Modul zu Modul bereits werkseitig vorbereitet.<br />

Dieser befindet sich auf der kurzen<br />

Seite der Module – auf der gegenüberliegenden<br />

Seite sind Fensterflächen integriert.<br />

Auf der Baustelle erfolgen neben<br />

dem Aufstellen und dem Anschluss der<br />

Module zudem der Dachabschluss, der<br />

Einbau der Treppenanlagen sowie die<br />

Ausführung der Fassade. Die Anzahl der<br />

Treppenaufgänge richtet sich dabei nach<br />

den jeweiligen Brandschutzvorgaben.<br />

Die Ausbaustufe ist frei wählbar, sollte jedoch pro Objekt festgelegt werden, um Synergien aus<br />

der Planungsphase bestmöglich zu nutzen. Nach Wunsch sind Sanitäreinheit, Küche, Bodenaufbau<br />

und Bodenbelag bereits integriert.<br />

„Das Konzept dient nicht nur der schnellen<br />

Umsetzung von Wohnraum mit<br />

hohem Qualitätsanspruch, sondern trägt<br />

auch dem Kreislaufgedanken Rechnung.<br />

So lassen sich die einzelnen Module<br />

ebenfalls temporär einsetzen und wieder<br />

zurückbauen beziehungsweise an anderer<br />

Stelle wiederverwenden“, erklärt Stefan<br />

Gruber, Projektleiter bei Leipfinger-Bader.<br />

Vorfertigung im Werk macht wetterunabhängig<br />

und gewährleistet zugleich hohe<br />

Qualität. Ein spezieller Witterungsschutz<br />

wird bereits für den Transport angebracht,<br />

sorgt aber auch in den Zwischenphasen<br />

auf der Baustelle für durchgehenden<br />

Schutz der Module. Leipfinger-Bader<br />

bietet diese Module entweder ab Werk<br />

oder quasi als Komplettpaket inklusive<br />

Logistik und Montage an, wobei das<br />

Unternehmen mit Partnern die Funktion<br />

des Generalunternehmers oder Generalübernehmers<br />

einnehmen kann.<br />

Die Logistik zur Baustelle stellt bei<br />

massiven Modulen für viele Hersteller<br />

eine besondere Herausforderung dar.<br />

Mit einem Außenmaß von 3,50 Metern<br />

und einer Länge von 9,29 Metern ist das<br />

Modul jedoch vergleichsweise problemlos<br />

zu transportieren und mit einem Autokran<br />

auf der Baustelle zu heben. Auf dem Baufeld<br />

wird entweder ein Streifenfundament<br />

oder eine Bodenplatte benötigt. Zudem<br />

sollte der Platz für den Autokran eingeplant<br />

werden und die Baustelle muss von<br />

einem Schwerlaster anfahrbar sein.<br />

Die Außenwände des Moduls bestehen aus<br />

dämmstoffgefüllten „W07 Coriso“ Mauerziegeln<br />

in einer Wandstärke von 42,5 Zentimetern.<br />

Bildnachweis (alle Bilder):<br />

Leipfinger-Bader GmbH<br />

Die Module verfügen über eine Fläche von bis zu 24 Quadratmetern. Sie zeichnen sich durch einen hohen Qualitätsstandard aus – sowohl<br />

energetisch als auch durch die massive Bauweise. Die serielle Vorfertigung der Module im Werk macht wetterunabhängig und gewährleistet<br />

zugleich gleichbleibend hohe Qualität.<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

39


produkte<br />

CES<br />

Elektronisches, cloudbasiertes Schließsystem gelauncht<br />

CESentry ist das neue<br />

cloudbasierte elektronische<br />

Schließsystem<br />

von CES. Es besteht aus einem<br />

Organisationssystem und einer<br />

neuen Generation von Schließund<br />

Zutrittsgeräten.<br />

Die Zutrittsrechte werden sicher<br />

in der Cloud gespeichert<br />

und verwaltet. Das Organisationssystem<br />

wird mit der<br />

CESentry AdminApp oder mit<br />

dem Web-Client bedient. Web-<br />

Client und AdminApp haben<br />

den gleichen Funktionsumfang.<br />

Die AdminApp ist für die<br />

schnelle Handhabung mit dem<br />

Smartphone vorgesehen. Der<br />

Web-Client ist browserbasiert.<br />

Bei größeren Anlagen bietet<br />

der Webclient dem Anwender<br />

eine komfortable Benutzeroberfläche<br />

mit einer besseren<br />

Übersichtlichkeit. Die Schließgeräte<br />

werden wahlweise mit<br />

einem Smartphone über die<br />

CESentry AccessApp oder mit<br />

RFID-Medien bedient.<br />

Die CESentry Apps stehen<br />

kostenlos im Apple AppStore<br />

und im Google Playstore zum<br />

Download zur Verfügung. Die<br />

Nutzung der Schließsysteme<br />

erfolgt über Anlagenlizenzen.<br />

Für Privathaushalte oder<br />

kleinere Betriebe gibt es die<br />

kostenfreie Basic-Lizenz mit 20<br />

IDs und der Option weitere 20<br />

kostenpflichtige IDs zu bestellen.<br />

Für größere Unternehmen<br />

oder öffentliche Einrichtungen<br />

gibt es die kostenpflichtige<br />

Business-Lizenz, die mit jeweils<br />

100 IDs auf eine Anlagengröße<br />

mit bis zu 1.000 IDs<br />

erweitert werden kann. Eine<br />

ID kann ein Schließgerät, ein<br />

Smartphone oder ein RFID-<br />

Schließmedium sein. Ein Upgrade<br />

von der Basic-Lizenz auf<br />

die Business-Lizenz ist möglich.<br />

Bei einer stabilen Internetverbindung<br />

kann das elektronische<br />

Schließsystem jederzeit,<br />

von überall auf der Welt und<br />

mit jedem Endgerät (PC,<br />

Tablett, Smartphone) administriert<br />

werden. Betreiber des<br />

Schließsystems benötigen<br />

keine IT-Infrastruktur und es<br />

muss keine Software installiert<br />

werden.<br />

Bei der Inbetriebnahme des<br />

Systems sind die anlagenbezogenen<br />

Schließgeräte und RFID-<br />

Medien bereits im Backend<br />

der CESentry AdminApp<br />

enthalten. Die Anlagendaten<br />

liegen sicher in der Cloud, die<br />

Zutrittsberechtigungen sind<br />

immer aktuell. Die Systemsicherheit<br />

wird regelmäßig von<br />

unabhängigen, akkreditierten<br />

Unternehmen geprüft und<br />

zertifiziert. Die Verantwortung<br />

für die Systemsicherheit liegt<br />

beim Anbieter.<br />

Zutrittsrechte müssen nicht<br />

mehr "in die Hand gegeben<br />

werden" wie bei klassischen<br />

Schlüsseln oder Ausweiskarten,<br />

sondern können einfach<br />

OTA (over the air) an ein<br />

Smartphone mit der CESentry<br />

AccessApp vergeben werden.<br />

Zutrittsrechte können auch<br />

im Voraus erteilt werden, die<br />

Gültigkeit wird vorgegeben<br />

und erst am eingestellten Tag<br />

wird das Zutrittsrecht aktiv.<br />

Die Kommunikation zwischen<br />

der CESentry AccessApp und<br />

dem Schließgerät erfolgt über<br />

die Bluetooth Low Energy<br />

Verbindung des Smartphones.<br />

Ohne dass der User etwas<br />

davon mitbekommt, werden<br />

beim Betätigen der Tür Daten<br />

übertragen. Die Zutrittsberechtigung<br />

wird geprüft, Berechtigungen<br />

anderer Anwender an<br />

dem Schließgerät aktualisiert<br />

oder gesperrt, Gerätekonfigurationen<br />

können verändert<br />

werden und Ereignisse aus<br />

den Schließgeräten werden<br />

übermittelt. Auf dem gleichen<br />

Weg werden Software-Updates<br />

oder Systemaktualisierungen<br />

an die Schließgeräte<br />

übertragen. Diese Applikation<br />

spart Zeit und Kosten für den<br />

Betreiber einer CESentry Anlage,<br />

weil so Begehungen der<br />

Türen und Service-Einsätze<br />

minimiert werden.<br />

Wer wann welche Tür betätigt<br />

hat, ist ebenfalls zu sehen, Ereignisse<br />

können über die CESentry<br />

AdminApp angesehen<br />

und ausgewertet werden. Für<br />

wichtige Ereignisse können<br />

Push-Nachrichten definiert<br />

werden. Diese erhält man direkt<br />

auf dem Smartphone. So<br />

kann z.B. eine leere Batterie<br />

oder ein Zutrittsversuch eines<br />

Nicht-Berechtigten schnell<br />

erkannt werden. Gleiches gilt<br />

bei Schlüsselverlust – egal ob<br />

RFID-Schlüssel oder Smartphone-Berechtigung,<br />

einfach<br />

in der AdminApp sperren und<br />

der Rest erfolgt automatisch.<br />

Das 13,56 RFID Reader System<br />

unterstützt sowohl Mifare<br />

DESFire als auch LEGIC advant<br />

Transponder. Zudem wird<br />

ein neuer High-End Prozessor<br />

eingesetzt, der die Applikation<br />

und die Kommunikation<br />

über Bluetooth Low Energy<br />

stromsparend unterstützt und<br />

damit eine lange Laufzeit mit<br />

nur einer Batterie, bzw. zwei<br />

Batterien bei den Beschlägen,<br />

ermöglicht. Die neuen Gerätegenerationen<br />

sind kompatibel<br />

zu AccessOne und OMEGA<br />

FLEX.<br />

Ein einheitliches Design-Konzept<br />

für Zylinder, Beschläge<br />

und Wandterminals gefällt<br />

auch optisch: Im Standard sind<br />

die Sichtteile aus gebürstetem<br />

Edelstahl, die Leseeinheiten<br />

sind aus hochwertigem,<br />

schwarzem Kunststoff. Optional<br />

können die Schließgeräte<br />

in den bekannten CES-Färbungen<br />

oder mit PVD-Beschichtungen<br />

bestellt werden.<br />

Ohne Aufpreis bietet CES rein<br />

schwarze Ausführungen an.<br />

Die Beschläge sind sehr<br />

schlank und flach konzipiert<br />

und erfüllen hohe Design-<br />

Ansprüche. Es gibt Langschilder<br />

und Gegenbeschläge in<br />

schmaler und breiter Ausführung,<br />

einen Kurzbeschlag zur<br />

Betätigung der Falle oder in<br />

Kombination mit Rosettenbeschlägen.<br />

Bei Innentüren<br />

können vorhandene Beschläge<br />

auf Tür-Innenseiten weiterverwendet<br />

werden. Die elektronischen<br />

Beschläge sind kompatibel<br />

zum gesamten FSB-Standard-Türgriffprogramm.<br />

Dank des neuen Kupplungssystems<br />

sind neben den gängigen<br />

Tür-Zylindervarianten<br />

nun auch Hangschlösser,<br />

Hebel- und Rundzylinder sowie<br />

ein Aufschraubzylinder für<br />

Kastenschlösser verfügbar.<br />

C.Ed. Schulte GmbH<br />

www.ces.eu<br />

40 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


produkte<br />

Illbruck<br />

Geprüfte Systemlösungen für alle gängigen Anforderungen<br />

Die schnelle, einfache<br />

und sichere Produktauswahl<br />

ist ein Schwerpunkt<br />

bei illbruck. Mit den neuen<br />

illbruck i3 ProSystem finden<br />

Verarbeiter und Planer leicht<br />

die fachgerechte und sichere<br />

Systemlösung für die gängigen<br />

baulichen Gegebenheiten und<br />

zunehmenden Anforderungen<br />

seitens der Bauherren. Dazu<br />

gehören Lösungen für die Vorwandmontage,<br />

die Sanierung,<br />

einen Schallschutz bis 63db<br />

oder Einbruchschutz bis Klasse<br />

RC3.<br />

Die sechs i3 ProSysteme für<br />

die Sanierung unterscheiden<br />

zunächst zwischen einem<br />

einschaligen oder zweischaligen<br />

Mauerwerk; zudem ob<br />

die bisherige Fenstergröße<br />

beibehalten oder ein größeres<br />

Fenster eingesetzt wird.<br />

Mit der neuen Renovierungsleiste<br />

illbruck TR600 im i3<br />

ProSystem hat der Monteur<br />

eine perfekte Lösung für die<br />

Sanierung im bewohnten<br />

Zustand bzw. wenn die Laibung<br />

nicht neu verputzt bzw.<br />

neu gestrichen oder tapeziert<br />

werden soll.<br />

Steht eine Fenstersanierung in<br />

einer zweischaligen Fassade<br />

an, werden mit dem Fenstermontage-Riegel<br />

PR105 aus<br />

dem i3 ProSystem Sanierung<br />

Fenster sicher befestigt und<br />

Wärmebrücken vermieden.<br />

Für Reparaturarbeiten am<br />

Putz bietet das entsprechende<br />

ProSystem den PR005<br />

Wärmedämm-Mörtel und für<br />

die Abdichtung das Premium<br />

Multifunktionsband TP654<br />

zusammen mit dem Fugendichtungsband<br />

TP610 für die<br />

Abdichtung zum Anschlag an.<br />

Da Sicherheit bei Tremco<br />

CPG großgeschrieben wird,<br />

verfügen alle i3 ProSysteme<br />

nicht nur über die 10-jährige<br />

i3-Zusatzgarantie, sondern<br />

auch über alle notwendigen<br />

Prüfungen durch externe Prüfinstitute.<br />

Sie sind größtenteils<br />

RAL-gütegesichert.<br />

Tremco CPG Germany<br />

GmbH<br />

www.tremcocpg.eu.com<br />

Glas Marte<br />

Balkonbrüstung mit Zusatzfunktion<br />

Glas Marte kombiniert<br />

sein bewährtes Glasgeländer<br />

GM Railing mit<br />

Photovoltaik und verbindet<br />

damit Ästhetik, Absturzsicherung,<br />

einfache Montagetechnik<br />

und Umweltschutz. Das<br />

System eignet sich gleichermaßen<br />

für Sanierungs- sowie<br />

Neubauprojekte und kann<br />

zum Beispiel für Wohnhäuser,<br />

Hotels, Büros und viele andere<br />

Gebäudearten verwendet<br />

werden.<br />

Aus ästhetischen Gründen<br />

sorgt der Hersteller dafür,<br />

dass die Steckverbinder der<br />

Photovoltaikanlage verdeckt<br />

im Brüstungsprofil integriert<br />

sind und nicht in einem dicken<br />

Handlauf untergebracht<br />

werden müssen. Hierfür<br />

versieht der Hersteller das<br />

Profil mit entsprechenden<br />

Ausfräsungen und einer<br />

filigranen Blende. Dadurch<br />

kann auf Wunsch sogar der<br />

dünne Handlauf „Extralight“<br />

verwendet oder vollständig<br />

auf einen verzichtet werden.<br />

Auch bei den Photovoltaikgläsern<br />

selbst wird das Unternehmen<br />

hohen optischen<br />

Ansprüchen gerecht. Das<br />

Glas kann auf der Außenseite<br />

als auch im Scheibenzwischenraum<br />

je nach Wunsch<br />

mit keramischem Siebdruck<br />

gestaltet werden, wobei alle<br />

Farben sowie Deckungs- und<br />

Glanzgrade ohne wesentlichen<br />

Leistungsverlust möglich<br />

sind. Darüber hinaus lassen<br />

sich auch die Solarzellen frei<br />

anordnen, was den Vorteil<br />

hat, dass die Brüstungen je<br />

nach Zellabstand mehr oder<br />

weniger durchsichtig sind. Besonders<br />

interessant sind die<br />

Streifen- Photovoltaik-Zellen,<br />

da diese auf den ersten Blick<br />

gar nicht als Funktionsgläser<br />

wahrgenommen werden.<br />

Wie bei allen GM-Railing-Geländern<br />

erfolgt auch hier die<br />

Montage des Systems in zwei<br />

einfachen Schritten. Zunächst<br />

wird die Unterkonstruktion<br />

mit dem Bauwerk verbunden.<br />

Dann müssen die im Werk<br />

vorgefertigten Glasmodule<br />

eingehängt werden. Nachdem<br />

diese justiert und fixiert<br />

sind, ist die Arbeit erledigt.<br />

Zahlreiche, bereits realisierte<br />

Beispiele zeigen, dass so eine<br />

hohlraum- und spannungsfreie<br />

Glaslagerung sicher<br />

gewährleistet werden kann.<br />

Glas Marte<br />

www.glasmarte.at<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

41


produkte<br />

Berner Torantriebe<br />

Sortiment mit preisgünstiger Variante abgerundet<br />

Mit dem neuen Schiebetor<br />

„ST-live“ erweitert<br />

Torspezialist Berner<br />

Torantriebe sein Sortiment um<br />

eine Variante im günstigeren<br />

Preissegment. Das Unternehmen<br />

nimmt die Innovation zum<br />

Anlass, seine komplette Palette<br />

an Toren neu zu strukturieren.<br />

Damit vollzieht Berner einen<br />

wichtigen Schritt zur Neuausrichtung<br />

des Portfolios.<br />

Das neue preisbewusste<br />

Schiebetor „ST-Live“ gehört zusammen<br />

mit seinem Schwesterprodukt,<br />

dem Aluminium-<br />

Drehtor „DT-Live“ ab sofort<br />

zur Produktlinie der Berner<br />

Einfahrtstore. Es erweitert das<br />

Produktprogramm der bekannten<br />

höherpreisigen Schiebetore<br />

der Linie „ST-form“, bisher unter<br />

der Bezeichnung „Supeero“<br />

auf dem Markt.<br />

Die im Vergleich zur höherpreisigen<br />

Variante dünneren<br />

Aluminium-Komponenten<br />

werden wie üblich nicht<br />

verschweißt, sondern gesteckt<br />

und verschraubt. Das Tor wird<br />

pulverbeschichtet (RAL) ohne<br />

Eloxierung ausgeliefert. Zu den<br />

standardisierten Profilen gibt<br />

es fünf Standardfüllungen. Die<br />

maximale lichte Durchfahrt<br />

beträgt 4,50 Meter, die lichte<br />

Höhe maximal 2,10 Meter.<br />

Statt einer Montagekonsole<br />

wie beim ST-form wird eine<br />

Bohrschablone für Rollenböcke,<br />

Antrieb und Führungs- sowie<br />

Einlaufsäulen mitgeliefert.<br />

Alle Komponenten sind aus<br />

einer Linie, passend zu den<br />

Torprofilen. Im Vergleich zum<br />

„ST-form“ bedient sich das<br />

„ST-live“ anderer Rollenböcke<br />

und Zubehörkomponenten<br />

wie Einlaufschuh, Einlaufgabel,<br />

Zahnstangen und Entlastungsrollenbock.<br />

Wie gewohnt erhalten<br />

Händler und Verarbeiter ein<br />

Komplettsystem von Tor und<br />

Antrieb aus dem Hause Berner.<br />

Allerdings besitzt „ST-Live“<br />

keine CE-Kennzeichnung ab<br />

Werk, weil die Komponenten<br />

– im Unterschied zu „ST-form“<br />

– nicht im Werk, sondern vor<br />

Ort montiert werden. Alle<br />

Einzel-Komponenten sind aber<br />

CE-konform, sodass normgerechte<br />

und vor allem sichere<br />

Schiebetore montiert werden<br />

können. Für die Tormontage erhalten<br />

die Verarbeiter zurechtgesägte<br />

Führungs- und Einlaufsäulen<br />

und einen vormontierten<br />

Torflügel. Außerdem im<br />

Lieferumfang enthalten sind<br />

der Antrieb, die Lichtschranken<br />

sowie Haupt- und NOT-<br />

Schalter. Die Montagebetriebe<br />

verarbeiten diese Komponenten<br />

auf der Baustelle zu einem<br />

CE-konformen Tor.<br />

Mit der Neustrukturierung<br />

des Produktsortiments Berner<br />

Einfahrtstore und der Ergänzung<br />

von „DT-live“ und „STform“<br />

um die preisgünstige<br />

Schiebetorvariante „ST-live“<br />

offeriert Berner dem Fachhandel<br />

attraktive Optionen in der<br />

Endkundenansprache. Händler<br />

können mit ihren Kunden im<br />

Beratungsgespräch entscheiden,<br />

ob das Premiumprodukt<br />

„ST-form“ oder die qualitätsund<br />

preisbewusste Variante<br />

zum Zuge kommt. Zusätzlich<br />

zu den Einfahrtstorlinien „STform“,<br />

„ST-live“ und „DT-live“<br />

bietet Berner weiterhin, wie<br />

gewohnt, Garagentorantriebe<br />

der GA-line, Drehtorantriebe<br />

der D-line und Schiebetorantriebe<br />

der C-line an.<br />

Berner Torantriebe KG<br />

www.berner-torantriebe.eu<br />

Alukon<br />

Rollladen-Montage leicht gemacht<br />

Mit dem Tradi Neo<br />

hat Alukon nun<br />

eine maßgefertigte<br />

Durch die spezielle Wellenlagerung<br />

lässt sich die Position der<br />

Welle bei dem selbsttragenden<br />

Systembauteil Tradi Neo je nach<br />

Panzerhöhe variabel einstellen.<br />

Komplettlösung für Sturzkästen<br />

entwickelt. Das selbsttragende<br />

Systembauteil besteht<br />

aus Führungsschienen, einer<br />

Welle mit Befestigung, einer<br />

Bedienung sowie einem<br />

Behang und ermöglicht eine<br />

schnellere Rollladen-Montage.<br />

Ob Renovierungsprojekt oder<br />

auch im Neubau: Das selbsttragende<br />

System Tradi Neo<br />

ist flexibel einsetzbar und für<br />

alle gängigen Fensterhöhen<br />

geeignet. Dabei lässt sich<br />

das Komplettsystem ohne<br />

Zuschnitt und aufwändige<br />

Vorbereitungsarbeiten direkt<br />

als Ganzes im Sturzkasten<br />

verbauen.<br />

Bei der Montage des neuen<br />

Tradi Neo wird zunächst die<br />

pulverbeschichtete, 40 mm<br />

breite Aluminium-Führungsschiene<br />

vor dem Fenster in<br />

der Laibung befestigt. Die Welle<br />

mit Behang sowie die Lager<br />

werden als komplettes Bauteil<br />

im Sturzkasten eingesetzt und<br />

über die Seitenteile auf die<br />

Führungsschienen aufgeständert.<br />

Dank der patentierten<br />

Wellenlagerung lässt sich die<br />

Welle je nach Kastengröße<br />

und benötigter Panzerhöhe<br />

in fünf unterschiedlichen<br />

Positionen fixieren. Darauf<br />

abgestimmt ist der spezielle<br />

Einlauftrichter, der den Behang<br />

mit der Führungsschiene<br />

montagefreundlich verbindet.<br />

Durch die seitlich angebrachten,<br />

drehbaren Anschläge<br />

wird das Erscheinungsbild<br />

nicht durch Stopper oder<br />

Winkelendleiste beeinträchtigt<br />

– diese laufen unsichtbar<br />

in der Führungsschiene. Im<br />

Revisionsfall lässt sich der Rollladenpanzer<br />

einfach komplett<br />

in den Kasten ziehen. Die Bedienung<br />

des Tradi Neo erfolgt<br />

komfortabel per Motorantrieb.<br />

Die stranggepresste Aluminium-Schlussleiste<br />

ist pulverbeschichtet<br />

und passt farblich zu<br />

den Führungsschienen.<br />

Alukon KG<br />

www.alukon.com<br />

42 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


produkte<br />

Siegenia und ArgillaTherm<br />

Heizen, Kühlen, Lüften neu gedacht<br />

Abführung von Luftfeuchtigkeit,<br />

CO 2<br />

und<br />

Schadstoffen – die<br />

moderne Gebäudeklimatisierung<br />

muss steigenden<br />

Anforderungen auch über das<br />

Heizen, Kühlen und Lüften<br />

hinaus gerecht werden. Dabei<br />

ist insbesondere das gesicherte<br />

Feuchtemanagement meist<br />

mit einem hohen Installations-<br />

und Wartungsaufwand<br />

verbunden. ArgillaTherm und<br />

Siegenia bündeln jetzt im<br />

Rahmen einer Kooperation<br />

ihre Kompetenzen zu einer<br />

neuartigen Komplettlösung für<br />

den Objektbau.<br />

Das Gesamtsystem der beiden<br />

Hersteller ist ist eine Kombination<br />

aus Natur-Klimadecken<br />

und dezentraler Lüftung.<br />

Das Feuchtigkeitsmanagement<br />

erfolgt über Natur-Klimadecken<br />

aus Humid-Modulen<br />

von ArgillaTherm. Dank ihres<br />

hygroskopischen Materials<br />

sind die nahezu CO 2<br />

-neutralen<br />

Module in der Lage, bei<br />

Bedarf viel Feuchtigkeit in<br />

kurzer Zeit aufzunehmen und<br />

diese abzugeben, sobald nicht<br />

mehr gekühlt werden muss.<br />

Das System ist nachhaltig,<br />

sorgt für raumgesundes, auch<br />

für Allergiker und Asthmatiker<br />

geeignetes Heizen und Kühlen<br />

und schützt die Bausubstanz.<br />

Die Abführung von CO 2<br />

und<br />

die bedarfsgerechte Belüftung<br />

gewährleisten dezentrale Lüftungsgeräte<br />

von Siegenia wie<br />

der Fassadenlüfter Aeromat<br />

VT WRG oder der Wandlüfter<br />

Aeroplus WRG. Neben<br />

Be- und Entlüftung bieten sie<br />

zahlreiche Zusatzfunktionen<br />

wie Wärmerückgewinnung,<br />

Schalldämmung oder wohngesunde<br />

Filterfunktionen und<br />

Sensorik.<br />

Die Kombination der Natur-<br />

Klimadecken mit dezentralen<br />

Lüftungsgeräten bewirkt<br />

gegenüber herkömmlichen<br />

Lösungen eine Reduzierung<br />

der Investitionskosten um<br />

bis zu 30 Prozent sowie der<br />

Betriebs- und Wartungskosten<br />

um mehr als 60 Prozent.<br />

Mehrwert entsteht zudem<br />

durch den deutlich geringeren<br />

Planungsaufwand, die Montage<br />

der Lüftungstechnik ohne<br />

den Einsatz von Fachfirmen<br />

und das Entfallen der Prüfpflichten<br />

für z. B. Brandschutzklappen.<br />

Auch Fördermöglichkeiten<br />

lassen sich auf diesem<br />

Wege ausschöpfen.<br />

Siegenia Gruppe<br />

www.siegenia.com<br />

Bug<br />

Modulares System für variantenreiche Lösungen<br />

Bug bietet mit der Pfosten-Riegelkonstruktion<br />

„Fassade 50“ eine Systemlösung<br />

für besonders große<br />

Fassadenflächen mit dezenter<br />

Verglasungsmöglichkeit. Das<br />

massive Holz wird durch eine<br />

wetterfeste Aluminiumschale<br />

geschützt, die zugleich die<br />

Glasscheibe mit einem Dichtungsprofil<br />

sichert. Hierbei<br />

entsteht eine wertige Symbiose<br />

aus zwei robusten Werkstoffen:<br />

nachhaltiges Holz und<br />

hochwertige Aluminiumprofile<br />

für filigrane Geometrien. In<br />

Summe bietet dieses System<br />

einen optimalen Schutz der<br />

Unterkonstruktion und überzeugt<br />

durch einen geringen<br />

Wartungsaufwand.<br />

Das reduzierte Design der<br />

Pfosten-Riegelkonstruktion<br />

von BUG ermöglicht einen<br />

schwellenlosen Übergang<br />

und löst Raumgrenzen durch<br />

seine schmalen Ansichtsbreiten<br />

von 50 Millimetern auf.<br />

Diese nahtlose Gestaltung<br />

bietet Optionen sowohl für<br />

eingeschossige als auch<br />

mehrstöckige Pfosten-Riegel-<br />

Fassaden. Die Holz-Aluminium-Rahmenverbindungen<br />

fügen sich nahtlos in den<br />

Baukörper ein. Sogar großflächige<br />

Hebe-Schiebetüren<br />

lassen sich umsetzen.<br />

Bei der „Fassade 50“ können<br />

Glasdicken von 24 bis<br />

52 Millimetern und bis 450<br />

Kilogramm Füllgewicht pro<br />

Feld für vertikale Gebäudehüllen<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Sicherheitsfunktion steht<br />

hier neben Funktionalität und<br />

hoher Montagefreundlichkeit<br />

beim Hersteller an erster Stelle.<br />

Zugleich müssen dank des<br />

modernen, schraubenlosen<br />

Designs bei der Gestaltung<br />

transparenter Gebäudehüllen<br />

keine Abstriche gemacht<br />

werden.<br />

Durch die Verwendung thermisch<br />

getrennter Profile mit<br />

hoher Wärmedämmung werden<br />

Wärmebrücken minimiert.<br />

Bei der „Fassade 50“ ermöglicht<br />

die Holz-Aluminium-<br />

Konstruktion in Verbindung<br />

mit PVC-freien Dämmprofilen<br />

eine hohe Wärmedämmung<br />

der Rahmenkonstruktion.<br />

Die „Fassade 50“ kann<br />

so optimiert werden, dass<br />

Passivhausniveau erfüllt wird.<br />

Je nach Konstruktion sind<br />

U f<br />

-Werte von 0,8 bis 1,7 W/<br />

m²K realisierbar.<br />

Ein patentiertes Dichtungssystem<br />

und integrierte Lüftungskanäle<br />

sorgen für eine<br />

kontrollierte Abführung von<br />

Kondensat und Feuchtigkeit.<br />

Durch die feldweise Trennung<br />

der Verglasungen sind<br />

keine Entwässerungsebenen<br />

erforderlich. Jedes Glasfeld ist<br />

funktionell eigenständig und<br />

beeinflusst die angrenzenden<br />

Felder nicht. Parallel ermöglicht<br />

die modulare Bauweise<br />

der BUG Pfosten-Riegelkonstruktion<br />

eine flexible Planung<br />

großflächiger Gebäudeöffnungen<br />

und Fassadenflächen.<br />

BUG Aluminium-Systeme<br />

www.bug.de<br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

43


anche aktuell<br />

8. NEXT Expertenforum zum Thema Künstliche Intelligenz<br />

Revolutioniert KI die Architekturplanung?<br />

Die Digitalisierung in der<br />

Baubranche schreitet<br />

schnell voran – und<br />

der zunehmende Einsatz von<br />

Künstlicher Intelligenz (KI) beschleunigt<br />

diesen Prozess nun<br />

noch einmal deutlich. Auch<br />

Architektur- und Planungsbüros<br />

setzen mehr und mehr auf<br />

innovative KI-Tools. Doch wo<br />

liegen konkret die Potenziale,<br />

Chancen und Risiken für<br />

alle Bau-Beteiligten? Welche<br />

Erfahrungen liegen bereits<br />

vor? Beim 8. NEXT Expertenforum<br />

„KI in der Architektur“ am<br />

04. Juni <strong>2024</strong> ab 13:00 Uhr<br />

im NEXT Studio in Frankfurt<br />

geben Experten praktische<br />

Einblicke in die tägliche Praxis<br />

bzw. den Umgang mit KI in<br />

Planungsbüros.<br />

Riesige Potenziale zur Prozessautomatisierung<br />

Die Fachwelt ist sich einig:<br />

Der Einzug der Künstlichen<br />

Intelligenz in die Architektur<br />

verändert nicht nur die Art und<br />

Weise, wie Gebäude geplant<br />

und realisiert werden, sondern<br />

wird auch die Arbeitsprozesse<br />

stark automatisieren und teils<br />

mit Sicherheit auch revolutionieren.<br />

Aktuell dominiert bei<br />

Planern und Architekten überwiegend<br />

noch Unsicherheit,<br />

andere sammeln bereits erste<br />

Praxiserfahrungen mit KI-Tools<br />

oder setzen diese bereits<br />

konsequent bei der Projekt-<br />

Planung und -Realisierung ein.<br />

Im Rahmen des von Prof.<br />

Jan R. Krause (Architektur<br />

Media Management AMM,<br />

Hochschule Bochum) moderierten<br />

NEXT Expertenforums<br />

berichten Fachleute aus<br />

unterschiedlichen Perspektiven<br />

über den Einsatz von KI<br />

in der Architektur. Nach einer<br />

ersten Standortbestimmung<br />

von Yvonne Kavermann<br />

(Chefredakteurin Baunetz<br />

Wissen) erklärt Sven Könning<br />

vom Start-up-Unternehmen<br />

Syte (Münster), wie sich KI<br />

schon heute effizient in der<br />

Projektentwicklung einsetzen<br />

lässt. Christopher Hammerschmidt<br />

von DJH Architekten<br />

(Frankfurt) schildert konkrete<br />

Experimente und Erfahrungen<br />

seines Büros mit KI-Tools bei<br />

der Planung von Hochhäusern,<br />

während Dr. Steffen Braun<br />

vom Fraunhofer-Institut für<br />

Arbeitswirtschaft und Organisation<br />

IAO (Stuttgart) auf die<br />

Anwendung von KI bei Planung,<br />

Realisierung und Betrieb<br />

von Bauwerken eingeht. Wie<br />

KI die Kalkulation von Neubau-,<br />

Betriebs-, Umbau- und Lebenszykluskosten<br />

bei Bauprojekten<br />

vereinfacht, erklärt Stefan<br />

Cadosch vom Unternehmen<br />

keeValue (Zürich/Brugg).<br />

Danach widmet sich Vanessa<br />

Schwarzkopf (ETH Zürich) den<br />

Chancen und Potenzialen von<br />

KI beim „Circular Engineering“<br />

von Architektur, während<br />

Florian Scheible von Schöne<br />

Neue Welt Ingenieure (Berlin)<br />

anhand von Beispielen die<br />

konkreten Auswirkungen<br />

des Einsatzes von KI auf das<br />

Berufsbild des Architekten<br />

skizziert.<br />

Im Anschluss an die Vorträge<br />

haben die Teilnehmer<br />

im NEXT Studio beim Gettogether<br />

Gelegenheit zum<br />

Networking in entspannter<br />

Atmosphäre. Die Teilnehmerzahl<br />

ist begrenzt.<br />

Weitere Informationen und<br />

Anmeldung unter:<br />

www.next-studio.de<br />

Altes Haus – kein Plan<br />

Was tun bei fehlenden Bauplänen in der Bestandssanierung?<br />

Sowohl Eigenheimbesitzer<br />

als auch Hausverwaltungen<br />

und Wohnungsbaugenossenschaften<br />

stehen Im Sanierungsfall von<br />

Gebäuden vor dem gleichen<br />

Problem, wenn Aufzeichnungen<br />

fehlen: Ohne Gebäudepläne<br />

fehlen Maßangaben,<br />

Größenverhältnisse und Angaben<br />

über die Konstruktion des<br />

Gebäudes. Auf ihrer Grundlage<br />

werden jedoch Kostenvoranschläge<br />

berechnet, Entwürfe<br />

erstellt und wird der zeitliche<br />

Ablauf geplant. „Heutzutage<br />

sind viele der zu sanierenden<br />

Gebäude über 60 Jahre alt<br />

oder älter und haben oft die<br />

Besitzer mehrmals gewechselt.<br />

Baupläne können durch eine<br />

unzureichende Aufbewahrung<br />

oder aufgrund im Krieg<br />

zerstörter Behörden verloren<br />

gegangen sein“, erklärt Lars<br />

Beckmann, Geschäftsführer<br />

der parallelum GmbH. „Um<br />

Zeichnungen wiederzubeschaffen,<br />

ist es möglich,<br />

Behörden zu kontaktieren,<br />

die in manchen Fällen Kopien<br />

aufbewahren. Solche Auskünfte<br />

sind jedoch häufig gebührenpflichtig.<br />

Und meistens sind<br />

die Baupläne so veraltet, dass<br />

Architekten Konstruktionsmängel<br />

riskieren, wenn sie darauf<br />

setzen würden.“ Starten Sanierungsmaßnahmen<br />

ohne oder<br />

mit falschen Angaben, kann es<br />

zu Fehlern kommen, die eine<br />

Bauverzögerung und zusätzliche<br />

Kosten bedeuten. Eine<br />

Aktualisierung vor Sanierungsbeginn<br />

durch Fachpersonal ist<br />

daher immer ratsam.<br />

Gebäudezeichnungen durch<br />

eine händische Vermessung<br />

zu ersetzen, kann je nach<br />

Komplexität des Gebäudes<br />

viel Zeit in Anspruch nehmen,<br />

zumal die Daten anschließend<br />

digital übertragen werden<br />

müssen – und sich dabei Fehler<br />

einschleichen können.<br />

„Um verlorene Gebäudepläne<br />

schnell und kosteneffizient<br />

zu ersetzen, eignet sich der<br />

Einsatz von digitaler Vermessungstechnik“,<br />

so Beckmann.<br />

„Ein mobiler Laserscanner<br />

erfasst beim Durchgehen<br />

jede Raumstruktur und liefert<br />

Basisdaten für Grundrisse.<br />

Noch präziser ist die Vermessung<br />

mit einem terrestrischen<br />

Laserscanner, der Raum<br />

für Raum aufgestellt wird,<br />

wo er sich dreht und dabei<br />

misst.“ Dank automatischer<br />

Datenerfassung und verarbeitung<br />

erfolgt die Messung<br />

in kürzester Zeit – so lässt<br />

sich ein Mehrfamilienhaus je<br />

nach Komplexität innerhalb<br />

weniger Stunden bis maximal<br />

einem Tag durch eine Person<br />

aufnehmen. Die parallelum<br />

GmbH geht sogar über die<br />

reine Vermessung hinaus und<br />

bereitet die Rohdaten direkt<br />

für die Weiterverarbeitung auf.<br />

Dank der Kompatibilität mit<br />

gängigen CAD-Programmen<br />

können die Daten einfach<br />

in ihre eigenen Systeme<br />

integrieren und für technische<br />

Zeichnungen aller Art nutzen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.parallelum.de<br />

44 element + BAU • 2/<strong>2024</strong>


vorschau<br />

Bildnachweis: Lignotrend / Foto: © MONO Architekten, Gregor Schmid<br />

Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />

ISSN 0934-5914<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Tel.: +49 (0)911 2018-0<br />

Fax: +49 (0)911 2018-100<br />

E-Mail: e+b@harnisch.com<br />

internet: http://www.harnisch.com<br />

Geschäftsleitung:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Bildnachweis: : Kneer-Südfenster<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König<br />

Redaktionsteam:<br />

Armin König (verantw.)<br />

Mediaberatung:<br />

Verlagsvertretung Petra Diews<br />

Tel.: 089/8641955<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 x jährlich: Ausgaben im Februar, April,<br />

Juli, September, Oktober, Dezember<br />

Bezugspreis:<br />

Jahresabonnement:<br />

EUR 48,- + EUR 12,- Versandkosten<br />

zzgl. MwSt.<br />

Auslandsbezugspreis:<br />

EUR 48,- + EUR 18,- Versandkosten<br />

Ausgabe 3/<strong>2024</strong>:<br />

Special "Objektbau mit Holz"<br />

Druck:<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstr. 27<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Derzeit gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Als Baumaterial spielt Holz für die<br />

Menschen seit jeher eine wichtige Rolle.<br />

Holz war neben Feldsteinen, Lehm und<br />

Stroh einer der Baustoffe, die die Natur<br />

für den Bau von Behausungen bereitstellte.<br />

Im Objektbau jedoch fristete<br />

der Baustoff Holz in der Vergangenheit<br />

eher ein Nischendasein. Dies hat sich<br />

grundsätzlich geänder! Holz erfreut<br />

sich inzwischen – auch im Objektbau –<br />

einer wachsenden Beliebtheit, was zum<br />

einen natürlich mit seiner ökologischen<br />

Bedeutung als nachwachsender Rohstoff<br />

und seiner guten CO 2<br />

-Bilanz zu tun hat.<br />

Auf der anderen Seite schätzen darüber<br />

hinaus auch immer mehr Menschen den<br />

wohnlichen, natürlich-warmen Charakter,<br />

der von Holz ausgeht und seine positiven<br />

Eigenschaft, das Raumklima betreffend.<br />

Wir haben deshalb unser Special der<br />

Ausgabe 3/24 ganz dieser Thematik<br />

gewidmet und stellen Ihnen in dieser<br />

Ausgabe gelungene Beispiele von Holz<br />

im Objektbau vor.<br />

Weitere Themen sind Tageslichtsysteme;<br />

Dachsysteme; Dämmung; Lichttechnik;<br />

Sanierung; Innenausbau; Glas im Innenbereich;<br />

Keramik; Sanitär; Gebäudetechnik;<br />

Klima-/Heiztechnik; Brandschutz und<br />

Parken.<br />

element + BAU 3/<strong>2024</strong> erscheint am<br />

19. Juli <strong>2024</strong>.<br />

Nr. 56, ab 01.01.<strong>2024</strong><br />

© Copyright <strong>2024</strong><br />

element + BAU • 2/<strong>2024</strong><br />

45


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