Übersicht über Filme zum Mauerbau - PROGRESS Film-Verleih
Übersicht über Filme zum Mauerbau - PROGRESS Film-Verleih
Übersicht über Filme zum Mauerbau - PROGRESS Film-Verleih
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Protokoll Westberlin<br />
DEFA 1959<br />
Buch und Regie Helmut Schneider<br />
s/w - 15 min.<br />
Der Arbeitstitel „Krebsgeschwür Westberlin“ zeigt die Stoßrichtung: Die in den 1950er<br />
Jahren für DDR-Bürger relativ leicht zugängliche Stadt wird aus östlicher Sicht porträtiert<br />
und als Spionagezentrum und „Frontstadt im Kalten Krieg“ dargestellt.<br />
Der 15-minütige Dokumentarfilm aus dem Jahre 1959 beschreibt den Zusammenhang<br />
zwischen den geschichtlichen Ereignissen und der Situation in Westberlin ab 1945, in der<br />
die Begriffe „Kalter Krieg“ und „Frontstadt“ geprägt wurden. Im <strong>Film</strong> enthalten sind<br />
Aufnahmen von Westberlin im Jahr 1959 sowie Archivmaterial.<br />
Folgende geschichtlichen Ereignisse werden kurz und chronologisch nur angerissen:<br />
17. Juli bis 2. August 1945: die Unterzeichnung des Potsdamer Abkommens/Konferenz<br />
der drei Großmächte auf Schloss Cecilienhof Potsdam;<br />
Verbot des Deutschen Kulturbundes im November 1947 in der britischen und USamerikanischen<br />
Zone Westberlins;<br />
21. Juni 1948 die Währungsreform: Einführung der Währung „Deutsche Mark“ in den drei<br />
westlichen Besatzungszonen Deutschlands und Westberlin;<br />
23. Juni 1948: ebenfalls Durchführung einer Währungsreform und Einführung „Deutsche<br />
Mark der Deutschen Notenbank“ in der sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und in<br />
Ostberlin mit einhergehenden Schwarzmarktgeschäften;<br />
1948 einseitige Verlegung des Magistrats vom Stadthaus in Ostberlin in das Rathaus<br />
Schöneberg Westberlin und der Errichtung einer Stadtverwaltung in Ostberlin;<br />
DDR-Flüchtlinge in Westberliner Auffanglagern, Verbreitung von Flugblättern und<br />
Sabotageanschläge in der SBZ, Spionage- und Agententätigkeit wie „Operation Gold“<br />
sowie deren Verurteilung vor Ostberliner Gerichten, Schmuggel- und Schiebergeschäfte;<br />
Wahlen <strong>zum</strong> Berliner Abgeordnetenhaus im Dezember 1958, in der die SPD mit ihrem<br />
Spitzenkandidaten - dem Regierenden Bürgermeister Willy Brandt - die absolute Mehrheit<br />
erreichte und trotz ihres Wahlerfolges Brandt der CDU die Bildung einer Großen Koalition<br />
anbietet.<br />
Die erstmaligen Entspannungsangeboten samt Friedensvertrag im November 1958 durch<br />
die Sowjets (auch genannt: Chruschtschow-Note oder Berlin-Ultimatum) beinhalten, dass<br />
Berlin binnen sechs Monaten entmilitarisiert und in eine selbständige politische Einheit<br />
umgewandelt werden soll. Im letzten <strong>Film</strong>drittel wird Bezug genommen auf das Angebot<br />
der DDR-Regierung vom Oktober 1958, per Sonderabkommen Westberliner Bürger mit<br />
Lebensmitteln, Braunkohle und Elektrizität zu versorgen.