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Waidhofner Stadtnachrichten März 2009 - Waidhofen an der Thaya

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46<br />

Aus <strong>der</strong> Chronik des Waldrapps<br />

<strong>Waidhofner</strong> <strong>Stadtnachrichten</strong><br />

Am Anf<strong>an</strong>g st<strong>an</strong>den S<strong>an</strong>d, Zement und Schaufel:<br />

die Firma Bittner – eine Erfolgsstory<br />

Über die verheerenden Folgen des<br />

2. Weltkrieges sind schon Bibliotheken<br />

geschrieben worden. Aber alles<br />

Böse hat auch seine Ch<strong>an</strong>ce auf<br />

Gutes, nach je<strong>der</strong> Katastrophe folgt<br />

ein Neubeginn und nach je<strong>der</strong> Zerstörung<br />

<strong>der</strong> (Wie<strong>der</strong>-)Aufbau. Aber<br />

dazu bedarf es zupacken<strong>der</strong> Männer<br />

und Frauen, guter Ideen und<br />

<strong>der</strong> Risikobereitschaft.<br />

Die Familie Frie<strong>der</strong>ika und Fr<strong>an</strong>z<br />

Bittner gehört, wie viele <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

<strong>Waidhofner</strong>, zu dieser neuen Generation,<br />

die <strong>der</strong> Stadt ein neues ökonomisches<br />

Gesicht geben wird.<br />

Fr<strong>an</strong>z Bittner, Jahrg<strong>an</strong>g 1925, geboren<br />

in Haag, aber aufgewachsen<br />

in <strong>Waidhofen</strong>, beginnt als technischer<br />

Zeichner seine Ausbildung,<br />

bevor ihn <strong>der</strong> Krieg in ein Flugzeugwerk<br />

nach Augsburg, d<strong>an</strong>n <strong>an</strong> die<br />

Front im Osten Deutschl<strong>an</strong>ds und<br />

schließlich in Gef<strong>an</strong>genschaft verschlägt.<br />

Wie<strong>der</strong> in <strong>Waidhofen</strong>, steht<br />

er vor dem Nichts. Was nun? Als<br />

Hilfsarbeiter beginnt er bei <strong>der</strong><br />

Firma Roth als Pferdefuhrwerker im<br />

Bereich Auslieferung.<br />

Frie<strong>der</strong>ika Bittner, im Jahr 1924<br />

geborene Ringl, entstammt einer<br />

alteingesessenen <strong>Waidhofner</strong> Flei-<br />

scherfamilie (Nie<strong>der</strong>leuthnerstraße<br />

11), arbeitet dort als Verkäuferin,<br />

u. a. auch in Krems und Wien, und<br />

ist im Krieg als Flakhelferin in Wr.<br />

Neustadt tätig. In den letzten<br />

Kriegswochen erreicht sie über<br />

<strong>Waidhofen</strong> Passau. In Salzburg arbeitet<br />

sie wie<strong>der</strong> in ihrem ursprünglichen<br />

Beruf als Verkäuferin<br />

in einer Fleischerei.<br />

Im Jahr 1947 treffen sich die beiden<br />

jungen Leute in <strong>Waidhofen</strong> und ein<br />

Jahr später wird geheiratet. Fr<strong>an</strong>z<br />

wechselt zur Firma Dittrich, wo er<br />

die damals verbreitete Technik des<br />

Möbel-Lasierens erlernt. Mit dem<br />

Motorrad fährt er bald zu den<br />

Tischlern <strong>der</strong> Umgebung, um in<br />

<strong>der</strong>en Werkstätten die Möbel zu<br />

lasieren. 1951 erblickt Sohn Bernhard<br />

das Licht <strong>der</strong> Welt.<br />

Tischlermeister Will aus Gr. Globnitz<br />

bringt Fr<strong>an</strong>z Bittner auf die<br />

Idee, einen Plattenh<strong>an</strong>del zu eröffnen.<br />

Bis zu dieser Zeit gibt es in<br />

<strong>Waidhofen</strong> nur den Herrn Winkelbauer,<br />

<strong>der</strong> in einem kleinen Unterst<strong>an</strong>d<br />

ein sehr beschränktes Ange-<br />

bot für das Tischlerh<strong>an</strong>dwerk führt.<br />

Damit beginnt <strong>der</strong> Schritt in die<br />

Selbständigkeit.<br />

Ein Geschäft und Lagerflächen<br />

müssen her! Auf einem Grundstück<br />

<strong>der</strong> Lindenhofstraße 17, ein Erbe <strong>der</strong><br />

Gattin Frie<strong>der</strong>ika, erfolgt 1954 <strong>der</strong><br />

Baubeginn.<br />

Die Musikleidenschaft für die Bassgeige<br />

und Blasinstrumente muss<br />

zurückbleiben!<br />

1956 wird <strong>der</strong> Plattenh<strong>an</strong>del gegründet,<br />

damals gibt es nur drei<br />

Arten: Sperrholz, P<strong>an</strong>eelplatten und<br />

Hartfaserplatten.<br />

Die zwei Auslagen sind noch sehr<br />

leer. Daher wird das Sortiment<br />

erweitert, mit den Bodenbelägen<br />

„Stragula“ und „Linoleum“ werden<br />

die Auslagen gefüllt. Bald wird <strong>der</strong><br />

Platz zu wenig, ein neues Lager<br />

entsteht hinter dem Verkaufsbereich.<br />

Mit <strong>der</strong> Ausweitung des<br />

Kundebereiches wird ein erstes<br />

Auto notwendig.<br />

Schnell werden Kontakte zu H<strong>an</strong>del<br />

und Industrie geknüpft. Der damalige<br />

Hauptliefer<strong>an</strong>t in Stockerau<br />

liegt günstig auf <strong>der</strong> Strecke nach<br />

Wien. Mit <strong>der</strong> Lieferung von Fleisch<br />

Frie<strong>der</strong>ika Ringl und Fr<strong>an</strong>z Bittner im Stadtpark 1947 (Fam. Bittner). Zu Beginn heißt es Betonblöcke eigenhändig formen (siehe Rohform<br />

hinten Mitte). Alles wird selbst gemacht. (Leihgabe Fam. Bittner).<br />

nach Wien werden auf <strong>der</strong> Rückfahrt<br />

Platten nach <strong>Waidhofen</strong><br />

tr<strong>an</strong>sportiert.

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