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Der Werftbetrieb der Aker MTW Werft GmbH in Wis ... - Schiff & Hafen

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20<br />

<strong>Der</strong> <strong><strong>Werft</strong>betrieb</strong> <strong>der</strong> <strong>Aker</strong> <strong>MTW</strong> <strong>Werft</strong> <strong>GmbH</strong> <strong>in</strong> <strong>Wis</strong>mar<br />

zeigt bee<strong>in</strong>druckend, wie e<strong>in</strong>e mo<strong>der</strong>ne Kompaktwerft<br />

sich darstellt. Außer dem Eisenlager s<strong>in</strong>d sämtliche<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005


Festigungsstätten unter Dach ohne lange Wege mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verbunden. Damit wird e<strong>in</strong> effizienter <strong>Schiff</strong>bau <strong>in</strong><br />

<strong>Wis</strong>mar garantiert<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005 21


22<br />

Neue Jadewerft <strong>GmbH</strong> Wilhelmshaven<br />

E<strong>in</strong>e Reparaturwerft für<br />

Yachten und Mar<strong>in</strong>eschiffe<br />

Segelyacht “SCHREIBER PHOCEA” aufgeslipt Fregatte “AUGSBURG” beim E<strong>in</strong>docken<br />

Es ist <strong>der</strong> 19.1.2005, als <strong>der</strong> Betriebsstofftransporter<br />

“RHÖN” das<br />

Schwimmdock <strong>der</strong> Neuen Jadewerft<br />

verlässt und an <strong>der</strong> Pier festmacht. Sieben<br />

Tage später dockt die Fregatte “AUGS-<br />

BURG” e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> Groß<strong>in</strong>standsetzungsvorhaben<br />

für die Deutsche Mar<strong>in</strong>e neigt sich<br />

se<strong>in</strong>em Ende zu, <strong>der</strong> nächste beg<strong>in</strong>nt. E<strong>in</strong><br />

nahtloser Übergang. Parallel ist die <strong>Werft</strong>,<br />

die ca. 100 eigene Mitarbeiter beschäftigt,<br />

an <strong>der</strong> Instandsetzung <strong>der</strong> Fregatte<br />

“BRANDENBURG” im Mar<strong>in</strong>earsenal Wilhelmshaven<br />

beteiligt und arbeitet Aufträge<br />

für verschiedene private Kunden ab.<br />

So hatte sich die Geschäftsleitung das<br />

vorgestellt, als sie Ende <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

den Plan entwickelte, e<strong>in</strong> fregattenfähiges<br />

Schwimmdock anzuschaffen um sich<br />

an den Ausschreibungen <strong>der</strong> großen Überwasserkampfschiffe<br />

des Mar<strong>in</strong>earsenals zu<br />

beteiligen. Aber bis dah<strong>in</strong> war es e<strong>in</strong> langer<br />

Weg.<br />

Das Unternehmen, das 1990 e<strong>in</strong>e neue,<br />

mo<strong>der</strong>ne <strong>Werft</strong>anlage im tidefreien Nordhafen<br />

von Wilhelmshaven baute und<br />

bezog, war eigentlich auf den Neubau von<br />

Schleppern, Versorgern und Fischereifahrzeugen<br />

e<strong>in</strong>gestellt. Die Geschäftsleitung<br />

erkannte aber sehr schnell die zunehmenden<br />

technischen, wirtschaftlichen und vertraglichen<br />

Risiken <strong>in</strong> diesem Bereich und<br />

konzentrierte sich auf Reparatur, Umbau<br />

und Mo<strong>der</strong>nisierung.<br />

Am Standort Wilhelmshaven s<strong>in</strong>d bzw.<br />

werden 15 Fregatten <strong>der</strong> Klassen 122, 123<br />

und 124 stationiert, darüber h<strong>in</strong>aus diver-<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005


Gesamtansicht <strong>der</strong> Jadewerft<br />

se Hilfsschiffe. Bei dem von <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />

erstellten Plan g<strong>in</strong>g es darum, sich<br />

auf die Instandsetzungsvorhaben dieser<br />

E<strong>in</strong>heiten zu konzentrieren. Die vorhandenen<br />

E<strong>in</strong>richtungen <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> waren nicht<br />

ausreichend. Notwendig war die Anschaffung<br />

e<strong>in</strong>es fregattenfähigen Schwimmdocks,<br />

die Erstellung <strong>der</strong> notwendigen Infrastruktur<br />

und die Umstrukturierung des<br />

<strong><strong>Werft</strong>betrieb</strong>es.<br />

Im Jahre 2000 wurde e<strong>in</strong> Schwimmdock<br />

gekauft und nach Wilhelmshaven<br />

verholt. Mit den Infrastrukturmaßnahmen<br />

wie Ausbaggerung <strong>der</strong> Dockgrube, Rammen<br />

<strong>der</strong> Dockdalben, Verlängerung <strong>der</strong><br />

Spundwand, Versorgung und Zuwegung<br />

des Schwimmdocks wurde begonnen. Am<br />

Ende <strong>der</strong> Investitionsmaßnahme hatten<br />

sich das äußere Ersche<strong>in</strong>ungsbild und die<br />

Anordnung <strong>der</strong> Fazilitäten nachhaltig verbessert<br />

und erweitert. Die <strong>Werft</strong> verfügt<br />

nunmehr über 800 m Pieranlage, e<strong>in</strong>e beheizte<br />

Halle von 100 m Länge, e<strong>in</strong>e Querslipanlage<br />

für <strong>Schiff</strong>e bis 70 m und das<br />

neu <strong>in</strong>tegrierte Schwimmdock für <strong>Schiff</strong>e<br />

bis 140 m. Auf dem über 40.000 qm großen<br />

Betriebsgelände <strong>der</strong> Neuen Jadewerft<br />

gruppieren sich <strong>in</strong> effizienter Anordnung<br />

mit kurzen Wegen – ke<strong>in</strong> Weg ist weiter als<br />

150 m – die verschiedenen Leistungssegmente<br />

e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen <strong>Werft</strong>.<br />

Des Weiteren wurden grundlegende<br />

Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt,<br />

um den <strong><strong>Werft</strong>betrieb</strong> personell und<br />

organisatorisch auf die neuen Aufgaben<br />

umzustellen und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Ertragskraft des Unternehmens<br />

zu steigern. Die Mitarbeiter <strong>der</strong> schiffbaulichen<br />

Gewerke wurden umgeschult. Aus<br />

<strong>Schiff</strong>bauern und Schweißern wurden Möbelfertiger,<br />

Rohrschlosser, Dockbetriebsspezialisten<br />

und Multireparaturfachleute.<br />

<strong>Der</strong> Grundsatz „das was ich e<strong>in</strong>mal gelernt<br />

habe, mache ich me<strong>in</strong> Berufsleben lang“<br />

gilt auf <strong>der</strong> Neue Jadewerft nicht mehr. 80<br />

Prozent <strong>der</strong> gewerblichen Mitarbeiter s<strong>in</strong>d<br />

heute gewerkeübergreifend e<strong>in</strong>setzbar.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> Geschäftsleitung<br />

war die Installation e<strong>in</strong>es Projektmanagements,<br />

das die Abläufe <strong>der</strong> Instandsetzungsaufträge<br />

plant, optimiert, organisiert<br />

und überwacht bis h<strong>in</strong> zur Ergebnisverantwortung.<br />

Auch für die Zukunft wurde gesorgt. Die<br />

<strong>Werft</strong> beschäftigt aktuell 15 Auszubildende.<br />

Mit <strong>der</strong> Fachhochschule Wilhelmsha-<br />

ven wird e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Ingenieursausbildung<br />

ermöglicht, um den zukünftigen<br />

Bedarf im Mittelmanagement zu decken.<br />

Arbeit, Mut und unternehmerischer<br />

Weitblick haben sich gelohnt. <strong>Der</strong> Umsatz<br />

wurde im Vergleich zum Jahr 2000 <strong>in</strong> den<br />

letzten drei Jahren erheblich gesteigert.<br />

Doch <strong>der</strong> größte Lohn für Geschäftsleitung<br />

und Belegschaft <strong>der</strong> Neuen Jadewerft<br />

war, dass die Lürssen-Gruppe nach<br />

langen Verhandlungen die Gesellschaft am<br />

25. Juni 2004 übernahm. Hiermit hat die<br />

<strong>Werft</strong> e<strong>in</strong>e langfristige Perspektive für ihr<br />

Kerngeschäft, die Instandhaltung und Reparatur<br />

von Mar<strong>in</strong>efahrzeugen, erhalten.<br />

Als weiteres Standbe<strong>in</strong> sollen auch Wartung<br />

und Reparatur von Yachten h<strong>in</strong>zukommen.<br />

Somit können die von <strong>der</strong> Lürssen-Gruppe<br />

abgelieferten Yachten stets<br />

<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Gruppe gewartet, umgebaut<br />

und repariert werden. Folglich ist die Neue<br />

Jadewerft für die Lürssen-Gruppe e<strong>in</strong>e<br />

gute Ergänzung.<br />

Gesellschafter, Geschäftsführung und<br />

Belegschaft sehen mit realistischem Optimismus<br />

<strong>in</strong> die Zukunft.<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005 23


75-Personen-Fähre vor Stapellauf<br />

24<br />

<strong>Schiff</strong>swerft Laubegast AG<br />

Über 100 Jahre<br />

Erfahrung & Tradition<br />

im <strong>Schiff</strong>bau<br />

Zwei Fähren <strong>der</strong> 120-Personen-Klasse<br />

Mit dem Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> verkehrstechnischen<br />

Nutzung <strong>der</strong> Oberelbe<br />

durch die 1846 gegründete<br />

„Sächsisch-Böhmische Dampfschiffahrtsgesellschaft“<br />

begann auch 1856 die langjährige<br />

<strong>Schiff</strong>bautradition <strong>in</strong> Dresden und<br />

Umgebung. Die <strong>Schiff</strong>swerft Laubegast<br />

wurde 1898 von ihrem ursprünglichen<br />

Standort <strong>in</strong> Dresden-Blasewitz, unmittelbar<br />

neben dem „Blauen Wun<strong>der</strong>“, an den<br />

heutigen Standort nach Laubegast verlegt.<br />

1899 wurde <strong>der</strong> erste Dampferneubau,<br />

die “AUGUSTE VICTORIA”, fertig gestellt.<br />

Damit wurde die langjährige Neubautradi-<br />

tion für Seitenrad-Fahrgastdampfer fortgeführt.<br />

Das Fertigungsprofil von damals,<br />

neben den Personenschiffen, mit Schleppkähnen,<br />

Fähren, Motorschiffen und Prahmen<br />

hat sich mit <strong>der</strong> Anpassung an zeitgemäße<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse bis heute erhalten.<br />

Schon vor dem 2. Weltkrieg wurde <strong>in</strong><br />

bemerkenswerter Weise die Auslieferung<br />

von zwei Fahrgastschiffen für thür<strong>in</strong>gische<br />

Talsperren dadurch gelöst, dass auf<br />

<strong>der</strong> <strong>Werft</strong> transporttaugliche Sektionen<br />

vorgefertigt und dann am Bestimmungsort<br />

montiert wurden.<br />

In <strong>der</strong> Zeit des 2. Weltkrieges lieferte die<br />

<strong>Werft</strong> Pionier-Motorboote, U-Boot-Komponenten<br />

und baute unter an<strong>der</strong>em Treibstofftanker<br />

für die Luftwaffe. <strong>Der</strong> Beg<strong>in</strong>n<br />

nach 1945 war schwer, da die <strong>Werft</strong> komplett<br />

demontiert wurde. Die <strong>Werft</strong> entwickelte<br />

ihr Profil <strong>in</strong> den Jahren <strong>der</strong> DDR<br />

weiter, so wurde die Motorisierung <strong>der</strong><br />

Schleppkähne durch die Auslieferung von<br />

26 so genannten Stoßbooten unterstützt.<br />

E<strong>in</strong> seegehendes Küstenmotorschiff wurde<br />

1956 an die Deutsche Seeree<strong>der</strong>ei übergeben<br />

(es war bis Mitte <strong>der</strong> 80er Jahre im E<strong>in</strong>satz),<br />

Motor- und Gierseilfähren, Fahrgastschiffneu-<br />

und Umbauten, Reparaturen<br />

an den Dampfschiffen <strong>der</strong> Dresdner Weißen<br />

Flotte, Schubprahme und alle Seezeichen<br />

(Leuchttonnen) <strong>der</strong> DDR-Küstenge-<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005


wässer gehörten zum Leistungsspektrum<br />

<strong>der</strong> <strong>Werft</strong> Laubegast. Im Rahmen <strong>der</strong> Privatisierung<br />

durch die Treuhand nach 1990<br />

wurde die <strong>Werft</strong> Laubegast dem <strong>Werft</strong>verbund<br />

„Die Deutsche B<strong>in</strong>nenwerften<br />

<strong>GmbH</strong>“ e<strong>in</strong>geglie<strong>der</strong>t. Im Juni 2000 ergreifen<br />

Dresdner Investoren die Chance und<br />

stellen die <strong>Schiff</strong>swerft Laubegast AG auf<br />

eigene Füße.<br />

Heute stellt sich die <strong>Schiff</strong>swerft Laubegast<br />

AG als mo<strong>der</strong>nes Unternehmen des<br />

B<strong>in</strong>nenschiffbaus dar. Im Bereich des Fahrgastschiffneubaus<br />

werden eigene Entwicklungen<br />

vom kle<strong>in</strong>en 20-Personen-Typ bis zur<br />

120-Personen-Klasse, von denen bereits<br />

8 <strong>Schiff</strong>e abgeliefert wurden, gebaut.<br />

Auch die Instandsetzung und Restaurierung<br />

<strong>der</strong> vielen historischen <strong>Schiff</strong>e <strong>der</strong><br />

sächsischen Dampferschifffahrt gehört<br />

zum Programm <strong>der</strong> <strong>Schiff</strong>swerft Laubegast.<br />

Dabei hat man sich beson<strong>der</strong>es Know-how<br />

Restaurierung e<strong>in</strong>er<br />

Kolbendampfmasch<strong>in</strong>e<br />

Verlängerung und<br />

Umbau des<br />

Dampfschleppers<br />

“SACHSENWALD”<br />

für die Restaurierung alter Kolbendampfmasch<strong>in</strong>en<br />

erworben.<br />

Auch die Restaurierung von historischen<br />

Kle<strong>in</strong>- und Straßenbahnen wird erfolgreich<br />

betrieben.<br />

Mit <strong>der</strong> wachsenden touristischen Nutzung<br />

<strong>der</strong> <strong>Schiff</strong>fahrt auf <strong>der</strong> Oberelbe<br />

sieht die <strong>Schiff</strong>swerft Laubegast optimistisch<br />

auf e<strong>in</strong>e positive Weiterentwicklung<br />

des B<strong>in</strong>nenschiffbaus <strong>in</strong> Dresden.<br />

Restaurierung historischer Straßenbahn<br />

Straßentransport <strong>der</strong> 120-Personen-<br />

Fähre “HÖFCHEN”<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005 25


Die Halle ist das weit sichtbare Wahrzeichen <strong>der</strong> <strong>Werft</strong><br />

<strong>Schiff</strong>swerft Gebr. Friedrich:<br />

Spezialisten für<br />

weltweiten E<strong>in</strong>satz<br />

Mit ihrer Tochterfirma Industrie-<br />

und Elektrotechnik <strong>GmbH</strong> konnte<br />

die Kieler Traditionswerft Gebrü<strong>der</strong><br />

Friedrich <strong>GmbH</strong> & Co. KG ihre Aktivitäten<br />

weltweit ausdehnen. Von Ancona<br />

und Antwerpen über Cadiz und Lissabon<br />

bis h<strong>in</strong> nach Sydney, S<strong>in</strong>gapur und Vancouver.<br />

Kaum e<strong>in</strong>e <strong>Hafen</strong>stadt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> sie noch<br />

nicht tätig waren.<br />

Wenn Werner Dallmann von se<strong>in</strong>em Alltag<br />

erzählt, könnte man glauben, es mit<br />

e<strong>in</strong>em f<strong>in</strong>anzstarken Weltenbummler zu<br />

tun zu haben. E<strong>in</strong>mal Suez, dann nach Kopenhagen<br />

zum Traumschiff “AIDA” und<br />

weiter <strong>in</strong>s Mittelmeer... Dabei ist <strong>der</strong> Servicetechniker<br />

<strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong> Friedrich Industrie-<br />

und Elektrotechnik <strong>GmbH</strong>, e<strong>in</strong>er<br />

Tochterfirma <strong>der</strong> renommierten Kieler<br />

<strong>Werft</strong> Gebrü<strong>der</strong> Friedrich, e<strong>in</strong>e Art Feuerwehrmann.<br />

Se<strong>in</strong>e Auslandsaufenthalte<br />

haben nichts mit Freizeit zu tun. Dallmann<br />

und se<strong>in</strong>e Kollegen werden dann gerufen,<br />

wenn es irgendwo auf <strong>der</strong> Welt auf <strong>Schiff</strong>en<br />

zu technischen Problemen kommt, die<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er kurzen Zeitspanne we<strong>der</strong><br />

von <strong>der</strong> Mannschaft noch von örtlichen<br />

Servicebetrieben behoben werden können.<br />

Spezialauftrag: Garage im Motorboot<br />

26<br />

Für Klaus Birr und Tochter Katr<strong>in</strong>, <strong>Werft</strong>chefs<br />

<strong>in</strong> dritter und vierter Generation, ist<br />

die Tochterfirma gleichermaßen e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

des <strong>Werft</strong>angebotes wie e<strong>in</strong>e<br />

Ergänzung des Services des <strong><strong>Werft</strong>betrieb</strong>es<br />

am Standort Kiel.<br />

Bei Aufgaben im Hause wie außerhalb<br />

präsentieren sich die Mitarbeiter <strong>der</strong> Gebrü<strong>der</strong><br />

Friedrich <strong>GmbH</strong> als Spezialisten mit<br />

unterschiedlichen Fachgebieten. Die Bandbreite<br />

ihrer bisher immer erfolgreichen Tätigkeiten<br />

an Bord erstreckt sich vom Elektro-Masch<strong>in</strong>enbau<br />

über Spezialmasch<strong>in</strong>enbau<br />

bis h<strong>in</strong> zur Elektrotechnik. Mit kühlem<br />

Kopf lösen sie auch Probleme <strong>der</strong> Kälte-<br />

und Kühltechnik.<br />

<strong>Der</strong> E<strong>in</strong>satz des Serviceteams beg<strong>in</strong>nt<br />

immer mit e<strong>in</strong>em telefonischen Hilferuf<br />

e<strong>in</strong>er Ree<strong>der</strong>ei, des Ausrüstungsherstellers<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Mannschaft, wie e<strong>in</strong> typisches<br />

Beispiel zeigt: <strong>Der</strong> Auftrag kommt von<br />

STN Atlas Mar<strong>in</strong>e und betrifft den knapp<br />

200 Meter langen Conta<strong>in</strong>erfrachter “IN-<br />

DAMEX ALABAMA”. <strong>Der</strong> Frachter liegt <strong>in</strong><br />

Port Said fest, weil we<strong>der</strong> <strong>der</strong> Generator II<br />

noch die Bugstrahlanlage funktionieren. Es<br />

ist e<strong>in</strong> Job für die Elektrospezialisten des<br />

Kieler Betriebes.<br />

„26.6. Anruf von STN Atlas Mar<strong>in</strong>e; 27.6.<br />

Flug von Hamburg nach Kairo und Transfer<br />

nach Port Said; 28. bis 29. 6. erfolgreich<br />

Reparaturarbeiten an Generator und Bugstrahlru<strong>der</strong><br />

durchgeführt; 30.6. Rückflug<br />

Hamburg“, ist <strong>in</strong> den Unterlagen <strong>der</strong> Spezialisten<br />

nachzulesen.<br />

Innerhalb von Deutschland und Mitteleuropa<br />

ist das Serviceteam meistens noch<br />

am Tag <strong>der</strong> Auftragsvergabe am Zielort. Erleichtert<br />

wird diese hohe E<strong>in</strong>satzbereitschaft<br />

durch den zweiten Standort <strong>der</strong> Industrie-<br />

und Elektrotechnik <strong>GmbH</strong> <strong>in</strong> Rostock. Wie<br />

e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>satz auf dem Traumschiff “AIDA” <strong>in</strong><br />

Reparatur e<strong>in</strong>er exklusiven Motoryacht<br />

Kopenhagen zeigt, s<strong>in</strong>d <strong>Werft</strong> und Tochterfirma<br />

<strong>in</strong> je<strong>der</strong> H<strong>in</strong>sicht kreativ, wenn es<br />

darum geht, den <strong>Schiff</strong>sbetrieb aufrechtzuerhalten.<br />

Auf <strong>der</strong> “AIDA” wurde nicht nur<br />

kurzfristig e<strong>in</strong>e defekte CuNiFe-Leitung des<br />

Ballastwassersystems erneuert und angepasst,<br />

son<strong>der</strong>n auch e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> für den Weiterbetrieb<br />

und den Klassenerhalt des <strong>Schiff</strong>es<br />

unbed<strong>in</strong>gt erfor<strong>der</strong>lichen Anker- und<br />

Verholw<strong>in</strong>denmotore repariert. Zunächst<br />

galt es, den Weiterbetrieb des defekten<br />

Motors zu gewährleisten, weil e<strong>in</strong> Ersatzteil<br />

aus Frankreich erst nach zwei Monaten<br />

geliefert werden konnte – und das, obwohl<br />

die Kieler e<strong>in</strong>en Kurier nach Frankreich geschickt<br />

hatten. Erst dann konnte e<strong>in</strong>e endgültige<br />

Instandsetzung <strong>in</strong> den mit allen notwendigen<br />

Prüfausrüstungen ausgestatteten<br />

Werkstatträumen durchgeführt werden.<br />

Die beson<strong>der</strong>e Kreativität <strong>der</strong> 1921 gegründeten<br />

<strong>Werft</strong> ist mittlerweile weit über<br />

die Region bekannt. Viele Kunden kommen,<br />

wenn es um beson<strong>der</strong>e Aufgaben<br />

geht – wie beispielsweise <strong>der</strong> Eigner e<strong>in</strong>er<br />

17 Meter langen Motoryacht, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Kle<strong>in</strong>wagen für Landausflüge mit an Bord<br />

nehmen wollte. Die im Kieler Stadtteil<br />

Pries/Friedrichsort direkt an <strong>der</strong> Förde ansässige<br />

<strong>Werft</strong> fand geme<strong>in</strong>sam mit e<strong>in</strong>em<br />

Konstrukteur e<strong>in</strong>e Lösung. Die Yacht wurde<br />

um 2,50 Meter verlängert, und die „Garage“<br />

unter Deck bekam e<strong>in</strong>e Hubbühne, mit<br />

<strong>der</strong> das Auto per Knopfdruck an Land beför<strong>der</strong>t<br />

werden kann. Schöner und bewusst<br />

herbeigeführter Nebeneffekt des Umbaus:<br />

Durch die Verlängerung auf 19,50 Meter<br />

wirken die L<strong>in</strong>ien <strong>der</strong> Yacht sehr viel eleganter<br />

als früher.<br />

Die <strong>Werft</strong>, die seit über 80 Jahren <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Berufsschifffahrt für Wartung, Pflege<br />

und Reparatur e<strong>in</strong>en sehr guten Ruf hat,<br />

erfüllte <strong>in</strong> jüngster Vergangenheit auch be-<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005


Superyacht auf <strong>der</strong> Hell<strong>in</strong>g <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> <strong>Werft</strong>spezialisten beim E<strong>in</strong>satz „außer Haus“<br />

son<strong>der</strong>s komplexe Aufgaben: Refit- und<br />

Umbauarbeiten für große, luxuriöse Motoryachten.<br />

Auch für dieses exklusive Segment<br />

<strong>der</strong> <strong>Schiff</strong>baubranche stimmen Hard- und<br />

Software gleichermaßen. Die <strong>Werft</strong> verfügt<br />

nicht nur über e<strong>in</strong>en mo<strong>der</strong>nen schiffbautechnischen<br />

Betrieb mit drei Slipanlagen,<br />

son<strong>der</strong>n beschäftigt auch 55 hoch qualifizierte<br />

Fachleute, die die ganze Bandbreite<br />

des <strong>Schiff</strong>- und Yachtbaus beherrschen.<br />

Ke<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>, dass neben Ree<strong>der</strong>eien<br />

und Behörden mit Wasserfahrzeugen<br />

auch immer mehr Yachteigner ans <strong>Werft</strong>tor<br />

klopfen, wenn es um schwierige Aufträge<br />

geht, wie bei <strong>der</strong> Instandsetzung<br />

<strong>der</strong> Antriebsanlage <strong>der</strong> Luxusmotoryacht<br />

“QUEEN M” o<strong>der</strong> bei dem Totalrefit <strong>der</strong><br />

27 Meter langen “RUDOLF DIESEL”.<br />

Die Eigner <strong>der</strong> <strong>in</strong> die Jahre gekommenen<br />

“RUDOLF DIESEL” hatten sich nach ersten<br />

Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er polnischen <strong>Werft</strong> direkt<br />

bei Gebr. Friedrich angemeldet, weil<br />

sie überzeugt waren, dass <strong>in</strong> Kiel das Refit<br />

„made <strong>in</strong> Germany“ genau nach ihren Vorstellungen<br />

erfolgen würde. Die <strong>Schiff</strong>swerft<br />

wurde ihrem Ruf gerecht und erfüllte<br />

Eignerträume. Die 28 Meter lange<br />

“RUDOLF DIESEL” ist heute schöner, komfortabler<br />

und sicherer, als sie es früher<br />

unter dem Namen “POSITANO III” war.<br />

Wie die Flotte <strong>der</strong> Berufs- und Behördenschiffe<br />

können heute auch Yachten bis zur<br />

Größe von 50 Meter Länge <strong>in</strong> dem Familienbetrieb<br />

geslipt werden. <strong>Schiff</strong>e bis 85 Meter<br />

Länge und mit e<strong>in</strong>em Tiefgang bis zu 4 Metern<br />

haben für Reparaturarbeiten an den<br />

Kaianlagen <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> ausreichend Platz. Für<br />

aufwendige Arbeiten steht e<strong>in</strong>e <strong>Werft</strong>halle<br />

zur Verfügung, die bezeichnen<strong>der</strong>weise<br />

mit e<strong>in</strong>em Architekturpreis ausgezeichnet<br />

wurde und die mit <strong>der</strong> stilisierten blau-weißroten<br />

<strong>Werft</strong>flagge mit den Buchstaben<br />

„G F“ über dem hohen Tor zu so etwas wie<br />

e<strong>in</strong>em weit über die Kieler Förde sichtbaren<br />

Wahrzeichen für hoch qualitative <strong>Schiff</strong>s-<br />

und Yachtbauarbeiten geworden ist.<br />

Alle Mannschaften, die mit ihren <strong>Schiff</strong>en<br />

durch den stark frequentierten Nord-<br />

Ostsee-Kanal fahren, haben die <strong>Werft</strong> je<br />

nach Fahrtrichtung an Back- o<strong>der</strong> Steuerbord<br />

<strong>in</strong> Sicht. Bei notwendigen Reparaturen<br />

kann die Kaianlage von Gebrü<strong>der</strong><br />

Friedrich schnell und problemlos angelaufen<br />

werden. Darüber h<strong>in</strong>aus bef<strong>in</strong>det sich<br />

vor <strong>der</strong> <strong>Werft</strong> auf <strong>der</strong> Kieler Förde e<strong>in</strong>e<br />

ausgetonnte Reede.<br />

Serviceteam Gebr. Friedrich<br />

Die Erfolgsgeschichte von Gebr. Friedrich<br />

hat viele Gründe. E<strong>in</strong>er davon ist mit<br />

Sicherheit das traditionelle Unternehmerverhalten.<br />

„Wir arbeiten nicht nur auf und<br />

für die <strong>Werft</strong>, son<strong>der</strong>n leben auch auf dem<br />

<strong>Werft</strong>gelände und s<strong>in</strong>d dadurch morgens<br />

als Erste da und gehen als Letzte,“ so Katr<strong>in</strong><br />

Birr. Sie weiß, dass sie damit an die Tradition<br />

und den Erfolg <strong>der</strong> <strong>Werft</strong>grün<strong>der</strong><br />

anknüpft, und so soll es bleiben.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus öffnet man sich auch<br />

neuen Ideen. So wird im April das erste <strong>in</strong><br />

Deutschland nach GL-Richtl<strong>in</strong>ien gebaute<br />

schwimmende Haus bei Gebrü<strong>der</strong> Friedrich<br />

gebaut. Die <strong>Werft</strong> hat mit Konstruk-<br />

teuren, Architekten und Vertriebsmanagern<br />

die Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft „liv<strong>in</strong>g on<br />

water“ gegründet.<br />

Das Interesse an den Häusern ist groß,<br />

denn an<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> Verwirklichung<br />

bisheriger Schwimmhausprojekte spielt die<br />

maritime Kompetenz e<strong>in</strong>e entscheidende<br />

Rolle <strong>in</strong> <strong>der</strong> Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft. So wird<br />

<strong>der</strong> schwimmende Bereich aus langlebigem<br />

<strong>Schiff</strong>baustahl bestehen, und es werden<br />

die Sicherheitsmaßstäbe <strong>der</strong> Berufs-<br />

und Personenschifffahrt angelegt. Bei dem<br />

Haus selbst handelt es sich um e<strong>in</strong>e großzügig<br />

verglaste Wohne<strong>in</strong>heit, die an formvollendete<br />

Bauwerke <strong>der</strong> zeitlosen Bauhausära<br />

er<strong>in</strong>nert, die wie<strong>der</strong>um durch mo<strong>der</strong>ne<br />

maritime Elemente veredelt wurden.<br />

Das Haus besteht aus drei Ebenen, wobei<br />

das Unterdeck teilweise für die Haustechnik<br />

vorgesehen ist. Insgesamt bietet das<br />

Schwimmhaus 140 Quadratmeter überdachten<br />

Wohnraum und dazu noch e<strong>in</strong>mal<br />

120 Quadratmeter Sonnendecks. E<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Vorteil des Kieler Schwimmhauses:<br />

Die gesamte Aufteilung und E<strong>in</strong>richtung<br />

kann <strong>in</strong>dividuell erfolgen.<br />

Die Angebotspalette <strong>der</strong> Kieler <strong>Werft</strong>,<br />

die sich bisher über Mar<strong>in</strong>eschiffe, Behördenschiffe,<br />

Arbeitsschiffe und Pontons bis<br />

h<strong>in</strong> zu Fahrgastschiffen, Motoryachten<br />

und Traditionssegler erstreckte, hat durch<br />

die Schwimmhauserweiterung e<strong>in</strong>e Komponente<br />

erhalten, die gleichermaßen zum<br />

Ausbau wie zum Erhalt des Traditionsbetriebes<br />

<strong>in</strong> guten wie <strong>in</strong> schlechten konjunkturellen<br />

Zeiten sorgen wird.<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005 27


KAEFER wurde 1918 <strong>in</strong> Bremen<br />

gegründet, damals als Spezialist für<br />

die Isolierung von <strong>Schiff</strong>s-Kühlräumen.<br />

Heute beschäftigt die weltweit tätige<br />

KAEFER-Gruppe mehr als 6000 Mitarbeiter<br />

<strong>in</strong> über 30 Län<strong>der</strong>n. 1650 <strong>der</strong> weltweit<br />

6000 Mitarbeiter s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Deutschland<br />

beschäftigt.<br />

Neben den klassischen Lösungen für jegliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> Sachen Wärme-, Kälte-<br />

, Schall- und Brandschutz für den <strong>Schiff</strong>bau,<br />

die Industrie und den Bau – vom Proviantraum<br />

bis zu Industrie-Isolierungen <strong>in</strong> Kernkraftwerken<br />

– ist KAEFER immer häufiger<br />

als <strong>in</strong>novativer System-Anbieter schlüsselfertiger<br />

Komplettlösungen <strong>in</strong> diesen Bereichen<br />

tätig, z. B. als Generalunternehmer mit<br />

kompletter Projektverantwortung – von <strong>der</strong><br />

Konstruktion bis zur Realisierung.<br />

KAEFER <strong>Schiff</strong>bau <strong>GmbH</strong> mit fünf<br />

<strong>in</strong>novativen Kompetenzzentren<br />

Nach <strong>der</strong> im KAEFER-Konzern bereits<br />

vor zehn Jahren erfolgten Ablösung <strong>der</strong><br />

regionalen Glie<strong>der</strong>ung durch e<strong>in</strong>e aufgaben-<br />

und kundenbezogene Sparten-<br />

28<br />

KAEFER <strong>Schiff</strong>bau <strong>GmbH</strong><br />

Vom <strong>Schiff</strong>sisolierer<br />

Badelandschaft „Aquaworld“ auf <strong>der</strong> “COLOR FANTASY”<br />

Organisation wurde <strong>in</strong> 2004 die Ausgründung<br />

<strong>der</strong> KAEFER <strong>Schiff</strong>bau <strong>GmbH</strong> vollzogen.<br />

E<strong>in</strong> wesentlicher Grund war, dass<br />

KAEFER besser auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> deutschen <strong>Werft</strong>en reagieren<br />

will. Die Beweglichkeit e<strong>in</strong>er eigenständig<br />

entscheidungsfähigen, re<strong>in</strong> branchen-<br />

bezogenen Unternehmense<strong>in</strong>heit soll die<br />

Erwartungen des <strong>Schiff</strong>bau-Marktes stärker<br />

erfüllen. Hohe Flexibilität, komb<strong>in</strong>iert<br />

mit Basis und Rückhalt <strong>der</strong> Konzern-Zugehörigkeit,<br />

waren Zweck und Ziel <strong>der</strong> Maß-<br />

Außendecken-System<br />

nahme, die sich <strong>in</strong>nerhalb kürzester Zeit<br />

bereits bewährt hat.<br />

Mit ihren fünf Kompe tenzzentren<br />

und den deutschen Standorten Bremerhaven,<br />

Bremen, Emden, Hamburg,<br />

Kiel, Rostock und Stralsund erbr<strong>in</strong>gt die<br />

KAEFER <strong>Schiff</strong>bau <strong>GmbH</strong> sämtliche Leistungen<br />

<strong>in</strong> Deutschland.<br />

Kompetenzzentrum –<br />

Konstruktion und Akustik<br />

Konstruktions- und Akustikleistungen<br />

werden für den gesamten klassischen<br />

Iso lierbereich als auch für alle an<strong>der</strong>en<br />

Gewerke erbracht. Das umfasst auch die<br />

Erstellung von sämtlichen Isolier- und Feuerschutzplänen<br />

sowie von Rasterplänen für<br />

Wand-, Decken- und Fußbodensysteme.<br />

Kompetenzzentrum – Yachten<br />

Hier wird das komplette Innenausbau-<br />

Programm für Mega-Yachten und Yachten<br />

abgedeckt, von <strong>der</strong> Schallauslegung über<br />

die Isolierung bis zur Montage von Fußböden<br />

und Decken – <strong>in</strong>nen wie außen. Für<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005


zum System-Anbieter<br />

die Außendecken hat KAEFER e<strong>in</strong> eigenes,<br />

patentgeschütztes System entwickelt, das<br />

die De- und Remontagen ohne Spezialwerkzeug<br />

ermöglicht und dabei gleichzeitig<br />

dank Material- und Formenvielfalt e<strong>in</strong><br />

attraktives Gestaltungselement für den<br />

<strong>Schiff</strong>sdesigner bildet. <strong>Der</strong> Erfolg dieses<br />

Außendecken-Systems hat zu e<strong>in</strong>em ständigen<br />

Ausbau <strong>der</strong> Material- und Gestaltungs-Varianten<br />

geführt.<br />

Das Kompetenzzentrum Yachten ist<br />

jährlich an durchschnittlich vier Neubauten<br />

von Mega-Yachten beteiligt. Führende<br />

<strong>Werft</strong>en des deutschen und europäischen<br />

Yachtbaus gehören zu den Stammkunden.<br />

Kompetenzzentrum – Mar<strong>in</strong>e<br />

Das ist das Kompetenzzentrum für alle<br />

grauen <strong>Schiff</strong>e. Über die klassischen Isolierleistungen<br />

h<strong>in</strong>aus hat KAEFER e<strong>in</strong> eigenes,<br />

schockgeprüftes Wand- und Deckensystem<br />

entwickelt. Weiterh<strong>in</strong> werden klimatisierte,<br />

ebenfalls schockfeste Spezialschränke<br />

<strong>in</strong> eigenen Werkstätten für die<br />

überregionalen E<strong>in</strong>satzanfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Bundesmar<strong>in</strong>e gefertigt.<br />

Weitere Produkte s<strong>in</strong>d vibrations- und<br />

thermostabile Schalldämpfer aus – eigentlich<br />

eher sprödem – amagnetischem Stahl<br />

sowie beson<strong>der</strong>s dünnschichtige Vakuumpaneele<br />

zur Proviantraum-Isolierung auf<br />

U-Booten unter anspruchsvollster Raum-<br />

Ausnutzung.<br />

Kompetenzzentrum –<br />

Pantries und Galleys<br />

Pantries und Galleys s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e weitere<br />

KAEFER-Spezialität. KAEFER erfüllt den<br />

USPH-Standard, daraus hat sich e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er<br />

Schwerpunkt im Passagierschiffbau<br />

ergeben. Zum Beispiel beschäftigt<br />

die Meyer-<strong>Werft</strong> KAEFER seit Jahren auf<br />

Rezeption auf <strong>der</strong> “MS MAXIMA”<br />

Küche auf <strong>der</strong> “MS MAXIMA”<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005 29


30<br />

Wellnessbereich “MS JOHANN STRAUSS”<br />

diesem Sektor, wobei <strong>der</strong> Leistungsumfang<br />

auch die Erstellung <strong>der</strong> Fußböden und Fundamente<br />

umfasst.<br />

Inzwischen beherrscht KAEFER sogar, <strong>in</strong><br />

Kooperation mit e<strong>in</strong>em Exklusiv-Partner,<br />

als e<strong>in</strong>ziger deutscher Zulieferer die Herstellung<br />

und den E<strong>in</strong>bau von A-60-Kühlraumtüren,<br />

die ansonsten für sämtliche<br />

deutschen <strong>Werft</strong>en und Zulieferer ausschließlich<br />

aus dem Ausland zu beziehen<br />

waren.<br />

Kompetenzzentrum „GU“ –<br />

Generalunternehmer<br />

<strong>Der</strong> Entwicklung zur Komplett-Vergabe<br />

umfassen<strong>der</strong> Leistungspakete entsprechend,<br />

hat sich KAEFER bereits seit Jahren<br />

auf entsprechende Anfor<strong>der</strong>ungen im<br />

<strong>Schiff</strong>bau e<strong>in</strong>gerichtet, wie sie vor allem im<br />

Passagierschiffbau zunehmend üblich s<strong>in</strong>d.<br />

Die Palette des schlüsselfertigen Innenausbaus<br />

reicht von Passagier- und Mannschaftskab<strong>in</strong>en<br />

über sämtliche öffentli-<br />

chen Bereiche bis h<strong>in</strong> zu Küchen, Kühlräumen,<br />

Korridoren, Treppenhäusern, Nasszellen<br />

und Wäschereien.<br />

Mit System-Lösungen<br />

technologischen Vorsprung<br />

nutzen<br />

Basis des modularen Kab<strong>in</strong>ensystems ist<br />

das von <strong>der</strong> KAEFER-Tochtergesellschaft<br />

CF-SYSTEMS <strong>GmbH</strong> entwickelte Wand-<br />

und Deckensystem LOLAMAT. Es ist <strong>in</strong><br />

Leichtbauweise gefertigt und lässt sich mit<br />

nur wenigen Arbeitsschritten zu kompletten<br />

Kab<strong>in</strong>en montieren.<br />

E<strong>in</strong> entscheiden<strong>der</strong> Vorteil: Da die System-Module<br />

– <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Oberflächen –<br />

bereits vorgefertigt s<strong>in</strong>d, verkürzt sich die<br />

E<strong>in</strong>bauzeit an Bord erheblich. Und da auch<br />

alle Elektro-Anschlüsse schon vorbereitet<br />

s<strong>in</strong>d, können Ausstatter und Innenarchitekten<br />

sofort nach E<strong>in</strong>bau mit <strong>der</strong> Möblierung<br />

und E<strong>in</strong>richtung beg<strong>in</strong>nen. Das spart<br />

Zeit, Geld und viel Aufwand.<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005


Dieses modulare Kab<strong>in</strong>ensystem verkürzt<br />

E<strong>in</strong>bau- und Ausstattungszeiten erheblich –<br />

aus diesem Grund wird es momentan für<br />

alle Suiten <strong>der</strong> “PRIDE OF AMERICA” auf<br />

<strong>der</strong> Lloyd-<strong>Werft</strong> e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

LOLAMAT erfüllt alle<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Komfort<br />

und Flexibilität<br />

Das <strong>in</strong>novative Wand- und Deckensystem<br />

LOLAMAT wurde speziell für die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an Bord von Kreuzfahrtschiffen<br />

und Mega-Yachten entwickelt.<br />

LOLAMAT ist e<strong>in</strong> fugenloses und leichtes<br />

Paneel-System mit hervorragenden Brandschutz-Eigenschaften,<br />

das zudem alle<br />

Schallschutz-Anfor<strong>der</strong>ungen im Passagierschiffbau<br />

erfüllt. Es bietet vielfältige Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Oberflächenveredelung, z. B.<br />

Tapeten, Anstriche, Folien, Lam<strong>in</strong>ate, Fliesen,<br />

Marmor, Echtholz, etc.<br />

LOLAMAT ist e<strong>in</strong> Sandwich-Paneel aus<br />

anorganischen, unverbrennbaren Materialien.<br />

Die beiden Deckschichten werden<br />

aus e<strong>in</strong>er glasfaserverstärkten, anorganischen<br />

Verb<strong>in</strong>dung gefertigt. <strong>Der</strong> Kern<br />

des Paneels besteht aus M<strong>in</strong>eralwolle, bei<br />

<strong>der</strong> die Fasern senkrecht zur Decke stehen.<br />

Das sorgt für die hohe Druckfestigkeit und<br />

enorme Steifigkeit des LOLAMAT-Paneels.<br />

Alle Systeme s<strong>in</strong>d geprüft und nach<br />

IMO bzw. SOLAS zugelassen. LOLAMAT<br />

ist vom Kölner „eco Umwelt<strong>in</strong>stitut“ als<br />

beson<strong>der</strong>s emissionsarmes Produkt e<strong>in</strong>gestuft<br />

und zertifiziert.<br />

KAEFER ist <strong>der</strong> erste deutsche System-<br />

Anbieter, <strong>der</strong> solche Komplettlösungen<br />

nicht nur angeboten, son<strong>der</strong>n auch bereits<br />

ausgeführt hat – auf den zwei FCL-<strong>Schiff</strong>en<br />

“OLYMPIA VOYAGER” und “OLYM-<br />

PIA EXPLORER”, gebaut bei Blohm + Voss<br />

<strong>in</strong> Hamburg. Von <strong>der</strong> Isolierung und Verkleidung<br />

über die öffentlichen Bereiche,<br />

von Pantrys und Galleys bis zu Kab<strong>in</strong>en<br />

und Gängen e<strong>in</strong>schließlich Fußböden, Feuertüren,<br />

Schließanlagen und Beschil<strong>der</strong>ung<br />

– alles wurde von KAEFER komplett schlüsselfertig<br />

rea lisiert.<br />

Auch auf den sechs Flussfahrt-<strong>Schiff</strong>en<br />

<strong>der</strong> Münchener Ree<strong>der</strong>ei Premicon,<br />

gebaut bei HDW Nobiskrug, ist e<strong>in</strong> entsprechen<strong>der</strong><br />

Leistungsumfang ausgeführt<br />

worden, ebenso bei e<strong>in</strong>em eisrandfähigen<br />

Forschungsschiff für das Land Mecklenburg-Vorpommern.<br />

Auf <strong>der</strong> “PRIDE OF<br />

AMERICA” montiert KAEFER zurzeit sämtliche<br />

Isolierungen, Verkleidungen, Pantries<br />

und Galleys, die Decken im öffentlichen<br />

Bereich und alle Suiten.<br />

Ausblick: Internationaler Partner<br />

für Ree<strong>der</strong> und <strong>Werft</strong>en<br />

Die gesamte Leistungspalette wird, den<br />

Wünschen <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong> und <strong>Werft</strong>en entsprechend,<br />

ständig weiter ausgebaut. So<br />

be schäftigt KAEFER eigene Innenarchitekt<strong>in</strong>nen<br />

und Designer, um die Entwurfsphase<br />

des Innen ausbaus mit anzubieten<br />

– für Ree<strong>der</strong> und <strong>Werft</strong> e<strong>in</strong> enormer Kostenvorteil.<br />

Gestalterische Wünsche und<br />

schiffskonstruktive Notwendigkeiten können<br />

so von vornhere<strong>in</strong> abgestimmt und<br />

homogen zusammen mit dem Ree<strong>der</strong> und<br />

<strong>der</strong> <strong>Werft</strong> realisiert werden, das erspart die<br />

bei herkömmlicher Entwicklung <strong>in</strong> zwei<br />

getrennten Schritten später unvermeidlichen<br />

Anpassungen und Kompro misse.<br />

Aktuell laufen die vorbereitenden Arbeiten<br />

e<strong>in</strong>er beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teressanten Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Direkt von <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong>ei<br />

beauftragt, wird KAEFER <strong>in</strong> diesem Frühjahr<br />

auf dem Deilmann-Flaggschiff “MS<br />

DEUTSCHLAND” den gesamten Well-<br />

1. Lieferung<br />

2. Montage<br />

3. F<strong>in</strong>ish<br />

ness-Bereich mit allen Neben-E<strong>in</strong>richtungen<br />

komplett erneuern. In knapp dreiwöchiger<br />

Liegezeit werden dann die vollständig<br />

<strong>in</strong> Deutschland vorgefertigten Neue<strong>in</strong>bauten<br />

von e<strong>in</strong>em KAEFER-Montageteam<br />

<strong>in</strong> Barcelona betriebsfertig <strong>in</strong>stalliert.<br />

Bleibt abschließend zu erwähnen, dass<br />

KAEFER nicht nur <strong>in</strong> Deutschland als Partner<br />

von <strong>Werft</strong>en und Ree<strong>der</strong>n aktiv ist.<br />

Auslandsgesellschaften <strong>in</strong> Spanien, Frankreich,<br />

F<strong>in</strong>nland und Norwegen s<strong>in</strong>d dort <strong>in</strong><br />

ähnlicher Weise tätig. Das f<strong>in</strong>nische KAE-<br />

FER-Team hat kürzlich sogar die bisher<br />

größte jemals auf e<strong>in</strong>em <strong>Schiff</strong> realisierte<br />

Badelandschaft „Aquaworld“ auf <strong>der</strong><br />

“COLOR FANTASY” fertig gestellt.<br />

Wir unterstützen unsere Kunden beim<br />

Ausbau Ihrer Wettbewerbsfähigkeit – <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

durch direkte Kooperationen<br />

mit den <strong>Werft</strong>en –, um Produkte und Service-Leistungen<br />

zu verbessern.<br />

SCHIFFBAU INDUSTRIE 1/2005 31

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