VolkshochschuleIserlohn : Programm September bis Dezember 2012
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Der Duisbergteppich – Kunst oder Propaganda?<br />
1937 feierte Iserlohn das 700. Stadtjubiläum. Im Rahmen der Feierlichkeiten<br />
wurde das „Haus der Heimat” als ein „Mittelpunkt der<br />
Iserlohner Kulturpflege” (Gustav Pfingsten) mit Stadtarchiv, Volksbibliothek<br />
und Museum eingerichtet. Im Zentrum des Museums<br />
sollte im ersten Obergeschoss eine „Ehrenhalle” geschaffen werden.<br />
An der Längsseite des Saales wurde ein Wandteppich in Form eines<br />
Triptychons angebracht, der die Sage vom Iserlohner Bürgermeister<br />
Duisberg darstellt. Der Entwurf stammte vom Iserlohner Maler<br />
und Bildhauer Karl Tüttelmann. Die Ausführung war „ein Gemeinschaftswerk<br />
der NS-Frauenschaft” (G. Pfingsten).<br />
Mit der Neuplanung des Iserlohner Stadtmuseums in den 1980er<br />
Jahren entstand eine kontroverse Diskussion um den weiteren Verbleib<br />
des Duisbergteppichs. Während die einen „den überzeitlichen<br />
geistigen Gehalt” betonten, sahen andere darin den „Ausdruck des<br />
nationalsozialistischen Zeitgeistes”.<br />
Der Vortrag soll, gestützt auf Textquellen und Bildmaterialien,<br />
Grundlagen schaffen, so dass sich Zuhörerinnen und Zuhörer ihr<br />
eigenes Urteil bilden können.<br />
10002 (Vortrag) Wolf R. Seltmann, Iserlohn<br />
Di 11. Sep • 18.30-20 Uhr • 1 Termin (2 Ustd)<br />
4 Euro (Schüler/innen und Studierende frei) • nur Abendkasse<br />
Stadtmuseum, Fritz-Kühn-Platz 1<br />
Anmeldung nicht erforderlich<br />
Iserlohn und die preußischen Könige<br />
Die Landeshoheit über die Grafschaft Mark, zu der Iserlohn seit<br />
dem Mittelalter gehörte, war im 17. Jahrhundert an die Hohenzollern<br />
gelangt. Die über 400-jährige Verbindung Iserlohns zu Brandenburg<br />
und der 300. Geburtstag von König Friedrich II. von Preußen<br />
in diesem Jahr sind Anlässe, sich mit der Beziehung Iserlohns<br />
zu den preußischen Königen, die zwischen 1701 und 1918 regierten,<br />
auseinanderzusetzen. Einzelne Hohenzollern weilten – wenn auch<br />
jeweils nur kurz – zu Besuchen in der Stadt: Friedrich Wilhelm II.<br />
(1788), Friedrich Wilhelm IV. (1833 und 1842) und Wilhelm I.<br />
(1853). Standbilder von Wilhelm I. und von Friedrich III. wurden<br />
vor dem Rathaus und am Poth errichtet – und während des Ersten<br />
bzw. Zweiten Weltkrieges eingeschmolzen. In dem Vortrag soll auch<br />
die Erinnerungskultur in Iserlohn im Hinblick auf die Hohenzollern<br />
und Preußen betrachtet werden.<br />
10003 (Vortrag) Rico Quaschny, Leiter des Stadtarchivs<br />
in Kooperation mit dem Förderkreis Iserlohner Museen e.V.<br />
Mi 10. Okt • 18-19.30 Uhr • 1 Termin (2 Ustd) • entgeltfrei<br />
Museum für Handwerk und Postgeschichte, Fritz-Kühn-Platz 5<br />
Anmeldung nicht erforderlich<br />
„Zur Belehrung und Unterhaltung“<br />
Die Geschichte der Stadtbücherei Iserlohn<br />
Im 18. und 19. Jahrhundert führten das wachsende Bildungsbewusstsein<br />
und die „Lesewut” der Bevölkerung Iserlohns zur Gründung<br />
von Leseeinrichtungen auf Vereinsbasis und von gewerblichen<br />
Leihbüchereien, die von Buchhandlungen eingerichtet wurden. Alle<br />
Bürger der Stadt unparteiisch und überkonfessionell zu „belehren”<br />
und zu unterhalten, wurde aber zunehmend als kommunale Aufgabe<br />
erkannt. Dies führte 1910 zur Gründung der „Städtischen Bücherei”.<br />
Ihre Entwicklung von einer Thekenbücherei mit 2.300 Bänden<br />
zum heutigen städtischen Zentrum für Medien und Informationen<br />
mit über 90.000 Medien vom Buch <strong>bis</strong> zum e-Book ist gleichzeitig<br />
auch ein Spiegel der Zeit- und Stadtgeschichte.<br />
Der Vortrag stellt schwerpunktmäßig die wechselvolle Geschichte<br />
der Stadtbücherei dar, bezieht aber auch die Vorläufereinrichtungen<br />
mit ein.<br />
10004 (Vortrag) Gudrun Völcker, Leiterin der Stadtbücherei<br />
Mi 24. Okt • 18.30-20 Uhr • 1 Termin (2 Ustd)<br />
4 Euro (Schüler/innen und Studierende frei) • nur Abendkasse<br />
Stadtbücherei im Alten Rathaus, Alter Rathausplatz 1<br />
Anmeldung nicht erforderlich<br />
Politik – Gesellschaft – Umwelt<br />
Von Fabrikanten, Arbeitern und anderen Personen –<br />
Iserlohn und seine Bewohner im 19. Jahrhundert<br />
Eine biografische Spurensuche<br />
Mit einer sich immer stärker differenzierenden Bevölkerungsstruktur<br />
war Iserlohn <strong>bis</strong> Mitte des 19. Jahrhunderts die größte Stadt in<br />
Südwestfalen. Einer aufsteigenden Fabrikantenschicht stand eine<br />
wachsende, allmählich selbstbewusst auftretende Arbeiterschaft<br />
gegenüber. In einer Auswahl wird dieser Personenkreis vorgestellt,<br />
der mit unterschiedlichem Erfolg am Industrialisierungsprozess<br />
Iserlohns beteiligt war.<br />
Der Vortrag ist als eine Anleitung zur Niederschrift von Biografien<br />
zu verstehen. Er will Mut machen, auch bei schwieriger Quellenlage<br />
„zum Stift” zu greifen und zu versuchen, Lebensläufe zu rekonstruieren.<br />
Am Beispiel der Überlieferung im Stadtarchiv werden in<br />
Frage kommende Quellengruppen wie amtliches Schriftgut, private<br />
Aufzeichnungen, Zeitungsberichte und Fotografien vorgestellt.<br />
10005 (Vortrag) Götz Bettge, Leiter des Stadtarchivs i.R.<br />
Di 6. Nov • 18.30-20 Uhr • 1 Termin (2 Ustd)<br />
4 Euro (Schüler/innen und Studierende frei) • nur Abendkasse<br />
Musikschule in der Villa Möllmann, Gartenstraße 39<br />
Anmeldung nicht erforderlich<br />
Iserlohner Künstler im Dritten Reich<br />
Anpassen – Überleben – Widerstand<br />
Das LWL-Museumsamt ist in Vorbereitung eines großen Ausstellungsprojektes<br />
mit verschiedenen westfälischen Museen zum Thema<br />
„Künstler im III. Reich”. Ziel der Ausstellung ist es, anhand von<br />
Künstlerbiografien und Kunstobjekten der Frage nachzugehen, wie<br />
die Künstler der „verlorenen Generation” während des Nationalsozialismus<br />
auf ideologische Beeinflussung, Kunstzensur, Überwachung<br />
<strong>bis</strong> hin zu Arbeits- und Ausstellungsverbot reagierten. Nicht<br />
die Frage nach einer möglichen moralischen Schuld durch Anpassung<br />
und Mitläufertum steht im Vordergrund, sondern die nüchterne<br />
Untersuchung, ob es möglich ist, eine gewisse künstlerische Freiheit<br />
in Zeiten der Unterdrückung zu bewahren. Die Schicksale der in der<br />
Ausstellung versammelten Künstler zeigen die ganze Bandbreite der<br />
Reaktionen, von Anpassung und Anbiederung <strong>bis</strong> zu aktivem Widerstand.<br />
Als Iserlohner Künstler werden in der Ausstellung Alfons<br />
Lütkoff und Wilhelm Wessel vertreten sein. In dem Vortrag werden<br />
die ersten Untersuchungsergebnisse vorgestellt.<br />
10006 (Vortrag) Rainer Danne, Leiter der Städtischen Galerie<br />
Mo 19. Nov • 18.30-20 Uhr • 1 Termin (2 Ustd)<br />
4 Euro (Schüler/innen und Studierende frei) • nur Abendkasse<br />
VHS im Stadtbahnhof, Raum 212, Fanny-van-Hees-Saal<br />
Anmeldung nicht erforderlich<br />
Von lodernden Flammen und mangelnder Einsicht<br />
zum städtischen Gedächtnis<br />
Die Geschichte des Stadtarchivs Iserlohn<br />
Das Stadtarchiv ist eine der ältesten Einrichtungen der Stadt<br />
Iserlohn. Als Ort des „städtischen Gedächtnisses” dokumentiert es<br />
die Geschichte der Stadt Iserlohn und ihrer Stadtteile. Auch in der<br />
Geschichte des Stadtarchivs selbst spiegelt sich immer wieder Stadt-<br />
und Zeitgeschichte. Stadtbrände vernichteten Urkunden, Briefe und<br />
Protokolle, schlechte Unterbringung, fehlende Ordnung und „mangelnde<br />
Einsicht” führten zu weiteren Verlusten. Während des Stadtjubiläums<br />
1937 rückte auch das Stadtarchiv stärker in das Bewusstsein<br />
der Bevölkerung. Es wurde zusammen mit dem Heimatmuseum<br />
und der Volksbücherei im „Haus der Heimat” untergebracht und<br />
stand im Dienst der nationalsozialistischen Ideologie.<br />
Der Vortrag spannt einen Bogen von den ersten Nachrichten über<br />
das städtische Archiv <strong>bis</strong> zum Archivumzug in die „Alte Post” vor<br />
wenigen Jahren.<br />
10007 (Vortrag) Rico Quaschny, Leiter des Stadtarchivs<br />
Di 11. Dez • 18.-19.30 Uhr • 1 Termin (2 Ustd)<br />
Stadtarchiv in der „Alten Post”, Theodor-Heuss-Ring 5<br />
4 Euro (Schüler/innen und Studierende frei) • nur Abendkasse<br />
Anmeldung nicht erforderlich<br />
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