Oberbergische Impulse II / 2006 - Gründer
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Eigenkapitalquote:<br />
Indikator für gesunde<br />
Unternehmen<br />
Die Bedeutung und der Anteil der Eigenkapitalquote wachsen. Basel <strong>II</strong> und die<br />
steigende Zurückhaltung bei Kreditvergaben seitens der Banken sind wesentliche<br />
Ursachen. Finanzexperten sehen dies mit Freuden, sind aber noch lange<br />
nicht zufrieden - nach wie vor appellieren sie an Unternehmen, die Eigenkapitalquote<br />
zu stärken.<br />
„30 Prozent Eigenkapitalquote sollte<br />
es schon sein, unabhängig in welcher<br />
Branche ein Unternehmen tätig ist“,<br />
findet Siegmar Kasemann, Prokurist<br />
der Creditreform Gummersbach.<br />
Immerhin 19,3 Prozent der Unternehmen<br />
in der Region erfüllen diese Voraussetzungen,<br />
das fand die jüngste<br />
Untersuchung zur „Wirtschaftslage im<br />
Mittelstand“ vom Herbst 2005 heraus.<br />
33,3 Prozent der Mittelständler können<br />
nicht einmal eine 10-prozentige<br />
Eigenkapitalquote aufweisen. Die gute<br />
Nachricht: Die Quote steigt durch alle<br />
Branchen und alle Betriebgrößen hin-<br />
16<br />
durch. Ebenfalls unstrittig ist die Notwendigkeit,<br />
die Anteile des Eigenkapitals<br />
im Unternehmen weiter zu erhöhen.<br />
Strittig dagegen die Aussagen zur<br />
Eigenkapitalquote für Unternehmen:<br />
„Pauschalaussagen zur Eigenkapitalquote<br />
sind eigentlich nicht zu machen,<br />
man muss immer den Einzelfall sehen“,<br />
betont dagegen Thorsten Hildebrand,<br />
Bereichsdirektor Beteiligungen der<br />
Kreissparkasse (KSK) Köln. „ Optimale<br />
Werte sind abhängig von der Betriebsgröße,<br />
der Branche und der Unternehmensphase.“<br />
Wer keine Gewinne ins Unternehmen<br />
stecken kann, kann seine Eigenkapitalquote<br />
auch auf anderem Wege steigern.<br />
So durch:<br />
● Leasing: „Mieten statt kaufen“<br />
- besonders geeignet für EDV-Anlagen,<br />
Maschinen, Fuhrparks oder Fabrikhallen.<br />
Die meisten Leasinggesellschaften<br />
finanzieren bis zu 100 Prozent<br />
der Anschaffungskosten, während<br />
bei Banken die Schmerzgrenze oft<br />
schon bei 60 Prozent erreicht ist.<br />
● Factoring: Hohe Außenstände in<br />
Form von offenen Rechnungen lassen<br />
die Eigenkapitalquote absacken und<br />
schaden zudem der Liquidität. Am<br />
schnellsten kommen Unternehmen an<br />
ihr Geld, indem sie die fälligen Forderungen<br />
verkaufen. Sie erhalten von der<br />
Factoring-Gesellschaft in der Regel bis<br />
zu 90 Prozent der offenen Forderungen.<br />
(Internettipp: www.factoring.de).<br />
● Assed Backed Securities (ABS):<br />
Bei diesem Verfahren zur Eigenkapitalerhöhung<br />
werden die Forderungen in<br />
Wertpapiere umgewandelt und dann<br />
OBERBERGISCHE<br />
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