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Windstärke 7 im Gala-Zelt

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10<br />

Zitiert<br />

Welche Bedeutung hat für<br />

Sie der Manöverschluck?<br />

„Auf den darf man ja nicht<br />

vergessen! Der ist das<br />

Wichtigste be<strong>im</strong> Segeln.“<br />

Hans-Peter Steinacher,<br />

Olympiasieger (Allianz Sailing Team)<br />

„Der Manöverschluck ist unbedingt<br />

notwendig, sonst werden<br />

Wind und Wetter nicht st<strong>im</strong>men.“<br />

Skipperin Brigitte Zörweg (Barcaso)<br />

„Exzessiv betrieben kann<br />

dieser Brauch schon fast<br />

gesundheitsgefährdend sein.“<br />

Friedrich Stelzer („Presse“-Boot)<br />

„Kein Alkohol unter Tags! Dafür<br />

trinken wir nach der Rückkehr aus<br />

Tradition Prosecco mit Früchten.“<br />

Gerda Neumann (Theresienhof)<br />

„Wir trinken nicht nach dem<br />

Manöver – wir sparen uns alles<br />

für die Siegesfeier auf.“<br />

Reinhard Otto (Euros)<br />

von GeorG renner<br />

Am Anfang hat es schon<br />

viele blöde Witze gegeben“,<br />

erinnert sich Elisabeth<br />

Mayr von der Theresienhof-Crew.<br />

Gemeinsam mit<br />

ihren sieben Mitstreiterinnen<br />

bildet sie eine der beiden vollständig<br />

weiblichen Crews be<strong>im</strong><br />

diesjährigen Business Cup. Die<br />

Zweifel und abwertenden Blicke<br />

der männlichen Mitbewerber<br />

hätten sich aber in den<br />

sechs Jahren, in denen sie jetzt<br />

<strong>im</strong> Damenteam fährt, nach<br />

und nach gegeben. Inzwischen<br />

sei die Zahl der Frauen <strong>im</strong> Segelsport<br />

gestiegen – und damit<br />

auch deren Akzeptanz.<br />

Was macht nun den „kleinen<br />

Unterschied“ aus, wenn man<br />

nur mit Frauen in See sticht?<br />

„Es ist einfach der Ton ein anderer,<br />

in dem man miteinander<br />

kommuniziert, die Art, in<br />

der man miteinander umgeht“,<br />

erklärt Mayr. In gemischten<br />

Crews käme es durchaus vor,<br />

dass Männer die weiblichen<br />

Mitglieder zur Seite schieben,<br />

wenn ihnen etwas nicht<br />

schnell genug gehe und stattdessen<br />

selbst zugreifen.<br />

„Wie <strong>im</strong> Kaffeehaus“<br />

Ähnlich sieht das auch Eva Mayer,<br />

Skipperin des zweiten Damenboots<br />

Neonhaid Team Mayer<br />

Yachten/Musto. Sie segelt<br />

bereits seit fast zehn Jahren<br />

mit Frauencrews und findet,<br />

dass Männer <strong>im</strong> Vergleich etwas<br />

zu ehrgeizig an das Segeln<br />

herangingen: „Bei den Damen<br />

steht oft der gemeinsame<br />

Spaß, die Freude am Segeln<br />

<strong>im</strong> Vordergrund, nicht das Gewinnen“.<br />

Bei männlichen oder<br />

gemischten Crews gehe <strong>im</strong><br />

sportlichen Wettkampf oft das<br />

Gemeinschaftserlebnis unter,<br />

wenn es hart auf hart kommt,<br />

so Mayer. „Wenn da einer einen<br />

Fehler macht, der den Sieg<br />

kostet, dann lassen die ande-<br />

business cup<br />

Montag, 20. Oktober 2008<br />

Damen allein an Deck<br />

FRaueNcRewS. Zwei rein weibliche Crews nehmen am Business Cup<br />

teil. Dank Technik und Toleranz ist das inzwischen kein Problem mehr.<br />

Girl-Power: eva Mayer (ganz links) mit ihrer Damen-crew.<br />

ren ihn das auch spüren – wir<br />

nehmen das lockerer.“<br />

Was aber nicht heißen soll,<br />

dass <strong>im</strong> Wettbewerb alles nur<br />

Spaß sei: „Natürlich nehmen<br />

wir den Wettkampf ernst und<br />

konzentrieren uns“, aber insgesamt<br />

sei in einem rein weiblichen<br />

Team die St<strong>im</strong>mung<br />

besser: „Ein bisschen ist es<br />

wie in einem Kaffeehaus be<strong>im</strong><br />

auF eiNeN Blick<br />

Zwei reine Damencrews nehmen<br />

heuer am Business Cup<br />

teil, Neonhaid Team Mayer<br />

Yachten/Musto und Theresienhof.<br />

Ihnen stehen etliche<br />

reine Herrencrews gegenüber.<br />

Bei den Skippern ist das verhältnis<br />

„ausgeglichener“: Hier<br />

kommen auf 60 Männer <strong>im</strong>merhin<br />

fünf Frauen.<br />

Tratschen“, stellt Mayer mit<br />

einem augenzwinkern fest.<br />

Echte Probleme, be<strong>im</strong> Segeln<br />

ohne Männer auszukommen,<br />

gebe es heute ohnehin nicht<br />

mehr: Dank technischer Hilfen<br />

kämen Frauenteams auch<br />

mit ihrer Körperkraft zurecht.<br />

Einzig: „Wir überlegen uns jedes<br />

Manöver zwe<strong>im</strong>al, mit ein<br />

bisschen mehr Ruhe, damit wir<br />

unseren Kräftehaushalt schonen“,<br />

gibt Isolde Schmalzl aus<br />

der Theresienhof-Crew zu.<br />

Dort ist man sich auch einig,<br />

dass es sie nach wie vor gebe,<br />

jene Männer, die behaupten,<br />

Frauen an Bord brächten Unglück<br />

und deswegen weibliche<br />

Mit-Segler ablehnen. „Aber die<br />

wollen damit nur die Freiheiheit<br />

absichern, unter sich bleiben<br />

zu können“, erklärt Elisabeth<br />

Mayr und lächelt. „Aber<br />

das verstehen wir; wir schätzen<br />

das ja auch.“

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