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Die „soziale Immunabwehr“ - VolkswagenStiftung

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Dr. Katja Liebal vom Max-Planck-Institut in<br />

Leipzig mit Kindern der �Akhoe Hai||om in<br />

Namibia. <strong>Die</strong> kulturelle Identität des Stammes<br />

schwindet im Zuge einer seit Jahrzehnten<br />

anhaltenden Diskriminierung dieser Bevölkerungsgruppe.<br />

Auch hierfür die Öffentlichkeit<br />

zu sensibilisieren, ist eines der begleitenden<br />

Projektziele der Wissenschaftler.<br />

kulturelle Eigenschaften, insbesondere Sprachvermögen. <strong>Die</strong> ROSI-Forscher<br />

wollen herausfinden, welche unserer kognitiven Fähigkeiten zu diesem<br />

evolutionären Erfolg beigetragen haben. In ihrem auf drei Jahre angelegten<br />

Projekt vergleichen sie mithilfe von Verhaltensbeobachtungen und experimentellen<br />

Studien die kommunikativen und kognitiven Leistungen von vier<br />

Menschenaffenarten – Bonobos, Schimpansen, Gorillas und Orang-Utans –<br />

mit denen von Menschen verschiedener Altersstufen und Kulturen. Dabei<br />

gehe es nicht darum, eine Art oder Kultur als höher entwickelt darzustellen,<br />

betont Daniel Haun. „Wir wollen eher den Blick von außen wagen und Gemeinsamkeiten<br />

und Unterschiede zwischen Kulturen und Arten, aber auch die<br />

Mannigfaltigkeit und Variabilität von Verhalten innerhalb der menschlichen<br />

Art herausarbeiten.“ Für diese umfassende Aufgabe versammelt das Projekt<br />

Experten aus Psychologie, Biologie, Verhaltensforschung, Sprachwissenschaft<br />

und Konversationsanalytik – ein ungewöhnlicher Forschungsansatz, der die<br />

<strong>VolkswagenStiftung</strong> überzeugte. Sie fördert das Vorhaben mit gut einer halben<br />

Million Euro.<br />

<strong>Die</strong> Anbindung an das Leipziger MPI für evolutionäre Anthropologie zahlte<br />

sich von Beginn an aus. Das 1997 gegründete Institut, das auf seinem Gebiet<br />

zu den führenden Europas zählt, vereint Forscherinnen und Forscher der<br />

Sozial-, Geistes- und Naturwissenschaften, die sich disziplinübergreifend<br />

mit der Evolution des Menschen beschäftigen. Das ROSI-Projekt fand daher<br />

nicht nur eine optimale Infrastruktur vor, sondern konnte bei der Suche nach<br />

Probanden direkt von bestehenden Kooperationen mit einem Leipziger Kindergärtennetzwerk<br />

und dem Leipziger Zoo profitieren. Für die Studien zum<br />

Artvergleich arbeitet das Forschertrio darüber hinaus mit deutschen und<br />

europäischen Zoos sowie mit einer Aufzuchtstation für Orang-Utans auf<br />

Borneo in Indonesien zusammen.

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