100 Jahre Stadtmission in Annweiler - Evangelischer ...
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lies wussten die Leute, heute Abend trifft man sich wieder<br />
zur Versammlung im Haus von Marie Seibert�<br />
Auch von Bruder Mettel wurde berichtet, dass er ebenfalls <strong>in</strong>s<br />
Dorf kam, um die K<strong>in</strong>der unter<br />
Gottes Wort zu versammeln�<br />
Bis <strong>in</strong>s Alter blieb das K<strong>in</strong>derlied<br />
den Leuten im Gedächtnis,<br />
das sie gerne mit ihm sangen:<br />
„Weil ich Jesu Schäfle<strong>in</strong> b<strong>in</strong>,<br />
freu ich mich nur immerh<strong>in</strong>�“<br />
K<strong>in</strong>derfest <strong>in</strong> Dimbach<br />
Mit zu den ersten Besuchern dieser Versammlungen zählte<br />
auch der alte Bruder Hans-Jörg Heft, der Großvater von Erika<br />
und Klaus Keller� Von ihm berichtet se<strong>in</strong> Enkelsohn, dass er<br />
e<strong>in</strong> treuer und aufmerksamer Bibelleser war, der immer wieder<br />
darauf h<strong>in</strong>wies, dass die Zeit kommen wird, wo man die<br />
Bibel mit der Zeitung <strong>in</strong> der Hand lesen müsse� Er hat beide<br />
Weltkriege durchlebt�<br />
Nach der Zeit der Reiseprediger, wurde 1913 der junge Prediger<br />
Ludwig Klag für den Bezirk <strong>Annweiler</strong> vom Verband fest<br />
angestellt� Er hielt im Dorf regelmäßig die Bibel- und K<strong>in</strong>derstunden�<br />
Den Weg nach Dimbach legte er mit dem Fahrrad<br />
zurück� Die K<strong>in</strong>derstunden wurden teilweise von Elise Jung<br />
und Bienchen Löwenberg, die eigens aus Spirkelbach kamen,<br />
gehalten� Nachdem Bruder Klag versetzt wurde, kam<br />
Prediger Helmsen nach <strong>Annweiler</strong>� Er gründete 1928 <strong>in</strong> Dimbach<br />
e<strong>in</strong>en Posaunenchor, dem 6 Bläser angehörten� Zur Unterstützung<br />
des Gesangs bei den Versammlungen schafften<br />
sich die Geschwister <strong>in</strong> Dimbach e<strong>in</strong> eigenes Harmonium an�<br />
An e<strong>in</strong>em Busausflug des Geme<strong>in</strong>schaftsbezirks nach Karlsruhe<br />
und zum Niederwalddenkmal nach B<strong>in</strong>gen, nahmen<br />
auch Geschwister aus Dimbach teil� Bei Ihnen blieb die Er<strong>in</strong>nerung<br />
an diese Tage noch lange wach� Auch über Waldgottesdienste,<br />
zu denen man aus verschiedenen Nachbarorten<br />
h<strong>in</strong>zuwanderte, sprach man noch<br />
lange Zeit danach� Doch mit Ausbruch<br />
des 2�Weltkrieges mit se<strong>in</strong>en fatalen<br />
Folgen, kam die Geme<strong>in</strong>schaftsbewegung<br />
auch <strong>in</strong> Dimbach zeitweise zum<br />
Erliegen�<br />
Als im Jahr 1951 Prediger Alfred Sommer<br />
nach <strong>Annweiler</strong> kam, begann er wieder mit der K<strong>in</strong>der-<br />
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arbeit� Hierbei wurde er anfänglich von Günter Menkel und<br />
Arthur Kramm unterstützt, bis er kurzerhand den beiden die<br />
Durchführung der K<strong>in</strong>derstunden übertrug� Günter Menkel<br />
übernahm die Aufgabe den K<strong>in</strong>dern die biblischen Geschichten<br />
zu erzählen, Artur Kramm übernahm den musikalischen<br />
Teil, mit dem E<strong>in</strong>üben und S<strong>in</strong>gen der Lieder�<br />
Im Jahr 1960 führte Prediger Emil Dzeik, <strong>in</strong> der Kirche e<strong>in</strong>e<br />
Evangelisation durch� Nach dieser Woche traf man sich nun<br />
wieder zu Versammlungen, die im Hause Keller 14tägig abgehalten<br />
wurden� Ebenso trafen sich, meist sporadisch, die<br />
jungen Leute zur Jugendstunde, die von verschiedenen Jungendlichen<br />
gehalten wurden� Auch die K<strong>in</strong>derstunden wurden<br />
regelmäßig fortgeführt, und <strong>in</strong> den letzten <strong>Jahre</strong>n von Erika<br />
Keller und Irmgard Funk gehalten� Zu den Höhepunkten der<br />
K<strong>in</strong>derarbeit zählten die jährlichen K<strong>in</strong>derweihnachtsfeiern <strong>in</strong><br />
der Kirche, die oftmals vom Posaunenchor mitgestaltet wurden�<br />
Doch auch hier <strong>in</strong> Dimbach g<strong>in</strong>g die Zeit der Geme<strong>in</strong>schaftsbewegung<br />
gegen Ende des letzten Jahrhunderts mehr und<br />
mehr zurück. Heute f<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong>e Versammlungen und ke<strong>in</strong>e<br />
K<strong>in</strong>derstunden mehr statt, was wir sehr bedauern�<br />
Ob Gott <strong>in</strong> der Wirrnis unserer gottlosen Zeitepoche langsam<br />
se<strong>in</strong>e Türen schließt?<br />
Gräfenhausen<br />
Auch hier <strong>in</strong> Gräfenhausen gehen die Anfänge auf Bruder<br />
Mettel zurück, der die ersten K<strong>in</strong>der- und Bibelstunden hielt�<br />
Aus Landau kam h<strong>in</strong> und wieder der Vater von Gerhard Borchers<br />
um Versammlungen zu halten� Er selbst schrieb, dass<br />
er als Bub mit se<strong>in</strong>em Vater nach Gräfenhausen wandern<br />
durfte, wo er den Versammlungen beiwohnte�<br />
He<strong>in</strong>rich Bäcker berichtete se<strong>in</strong>en Töchtern, dass um das<br />
Jahr 1915 Prediger Ritter zu e<strong>in</strong>er Evangelisationswoche <strong>in</strong><br />
Gräfenhausen war und bei se<strong>in</strong>en Eltern im Haus e<strong>in</strong>quartiert<br />
wurde� Er erzählte, dass er als Bub täglich die Schuhe von<br />
Bruder Ritter putzen musste� Prediger Ritter war e<strong>in</strong> liebevoller<br />
Mann, den e<strong>in</strong>ige Ältere Geme<strong>in</strong>schaftsleute sehr oft<br />
zitierten und ihn gern <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung hielten� Auch von Bruder<br />
Mettel ist überliefert, dass er sehr liebevoll mit den K<strong>in</strong>dern<br />
umgehen konnte� Sie mochten ihn so sehr, dass e<strong>in</strong>ige darum<br />
baten, bei ihm schlafen zu dürfen� So bekamen sie dann<br />
abwechselnd und der Reihe nach diesen Wunsch erfüllt�<br />
Sehr früh entstand im Ort e<strong>in</strong> Jungfrauenvere<strong>in</strong> und e<strong>in</strong> Jung-